Miernheiner Anzeiger Erſcheint Mittwochs u. Samſtags frei in's Haus gebracht. Per Poſt bez. pro Quart. M. 1.15. Publikationsorgan der Gr. gürgermeiſerti Vieruheim. und koſtet monatlich nur 30 Pfg. Anzeigeblatt von Viernheim, Weinheim, Käferthal und Umgebung. Redaction, Druck und Verlag: Eugen Baum, Viernheim. Ju Ansſchreibungen wirkſam u. billig In ſerate 10 Pf. pro Iſpaltige Garmondzeile. Reclamen 20 Pf. pro 1ſp. Zeile Nr. 27. Sanſtag, den 2. April. 1892. weites Alaii. Die perlen der Königin Aatalie. Von Maria Antoinette von Markowies. (Fortſetzung und Schluß.) Das Tablier und das kurze türkiſche Jäckchen mit langen Hängeürmeln, die Duſchan ka, mit einer Fluth von Diamanten überdeckt. Mehrere Diamanten⸗Kolliers und Brillanten-Agraffen hingen auf die Bruſt hinab. Diamanten, wohin das Auge nur blickte; ſelbſt die kleinen ſilberge⸗ ſtickten Prachtpantöffelchen, die nach orientaliſcher Sitte zur ſerbiſchen Brauttoillete gehörten und unter dem Rockſaume hervorlugten, waren mit Brillantſteinen verziert. Gegen die ſerbiſche Sitte der Frauen, das Haar in Zöpfen um den Kopf zu legen, fluthete das blau⸗ſchwarze, überreiche Haar der Braut über den Rücken herab, nur gehalten durch den kleinen, ſilber⸗ und diamantüberſtzeten Fez und ein ſchmales, goldenes Stirnband, an dem ein unſchätzbarer Solitär das Auge blendete. Trotz aller Abrede hatte Natalie die Perlenſchnur als Bracelet dreimal um das Handgelenk gelegt und trug die Perlen beim Hochzeitsmahle. Alt und Jun, jubelte der liebreizenden Erſcheinung zu. Mütter hoben ihre Kleinen empor, um ihnen die Lichtgeſtalt zu zeigen, und aus dem Innern des Landes kamen alte Leute, die dem Grabe zuwankten, um die liebliche„Kral⸗ jevitza“ oder„Knaginja“ zu ſehen. ſich, die ſie der Wohlthätigkeit widmete. Der politiſche Horizont ſpannte ſich trüb über ihre Ehe, und auch im neuen Konak Bel— grads fehlte oft der Sonnenſchein des Glückes. indem er ſich ſelbſt außer Landes Fürſt Milan glaubte die oftmalige Vernachläſſig⸗ Auch nahm ſie das Kind bei allen Gängen mit daran zu zweifeln, daß der mit allen Faſern ſeines Herzens an der Mutter hängende Sohn die Mutter an ſeine Seite fordern wird. Der Vater verdammt ihn zu liebeleerer Einſamkeit, begibt, iſt es ein Wunder, daß der junge König in ſchmerz⸗ ung der ſchönen Gattin völlig gut gemacht, als licher Sehnſucht der Mutter gedenkt? Selbſt in er die goldene Königskrone auf das prächtige Haar ſetzte. Als der ſerbiſch⸗bulgariſche Krieg groß⸗ Lücken in die kleine Armee riß und der Schlach⸗ tengott ſeinen Weg mit Hunderten von Todten und Verwundeten blutig bezeichnete, da war Königin Natalie eine der Erſten, die Tag und Nacht unermüdlich ſich in der Pflege der Unglücklichen ſich erwies. Ihr Beiſpiel ſpornte die Frauenwelt an, und weit über die Grenzen des ſerbiſchen Landes hinaus erſcholl ihr Lob. Seither war ihr Glücksſtern ſtets auf ab⸗ ſtrebender Bahn zu finden. Der König erkaltete faſt ganz gegen ſeine ſchöne Gemahlin, mied dieſe oſtentativ und der geiſtvollen und von ed⸗ lem Stolze erfüllten Frau blieb keine der bitteren Kränkungen erſpart— darm hat die Königin vor dem geringſten Weib aus dem Volke nichts voraus. Dagegen ſchützt nicht Purpur, noch Krone. Endlich zwang der König ſeine Gemahlin, das Land zu verlaſſen, und Natalie ging— doch nicht ohne ihren Sohn. Nun drang der König auf Scheidung— aber er verlangte den Thron⸗ erben zurück. Mag Krone und Purpur von ihrem Haupte, Kurze Zeit des ungetrübten Glückes verrann. ihrer Schulter fallen— was thut es? Aber Der Fürſtin ward ein Thronerbe geſchenkt, und man nahm der Tiefverletzten, Bittergekränkten es ſchien, als würde ihre hingebende Liebe von das Einzige, was ſie noch an das Leben feſſan dem Gatten erwidert. glück Nataliens, und es gab kein reizenderes Bild, als die Fürſtin, den kleinen Alexander auf dem tauben füttern zu ſehen. Leider fand der in ſeinen Neigungen wankel⸗ müthige Fürſt keinen Geſchmack an einem be⸗ glückenden, heimlich ſüßen Familienleben. In Paris erzogen und an die leichteren Sitten dieſes Babel gewöhnt, ſuchte der Fürſt bald andere Zerſtreuung. Doch Natalie liebte ja ihren Gatten und ſo verzieh ſie milde. Die Fürſtin verſtand das Volk für ſich und ihren Knaben zu gewinnen. Sie erſchien bei öffentlichen Beluſtigungen, den Kleinen an der Hand, mitten unter den Leuten und ermunterte die Kinder, mit dem kleinen Kronprinzen zu ſpielen. Sie ließ bei Prozeſſionen den Knaben ein Band der Fihne tragen und hob ihn auf ihre Arme empor, um ihn dem jubelnden Volte zu zeigen. Die alten Gärten und kann— ihr Kind. der Konak im Topfchider ſahen das junge Mutter⸗ an Katharina Howard, die Gattinen Heinrichs 8. Schon vor ihr haben andere weibliche 4 krönte Häupter durch die Wankelmüthigkeit ihrer Gatten ihre Stellung, die Freiheit— das Leben Arme, die von ihr geliebten Lach- und Turtel⸗ eingebüßt. Man erinnere ſich an Anna Boleyn, Beide mußten ihr junges Leben auf dem Schaffot hingeben. Die engelsſchöne Gemahlin des Dänen⸗ königs Chriſtian 4. ſtarb, 21 Jahre alt, im Kerker. So hatten die Perlen der damaligen Fürſten⸗ braut richtig viel, viel Thränen gebracht, und Natalie mag ſich der Warnung ihrer getreuen Jelenka oft, recht oft erinnern. Nun hat König Milan dem Throne entſagt und ſeinen kaum 121 jährigen Sohn Alexander 1. zum Könige dem günſtigſten Falle, wenn Natalie von Serbien an der Seite ihres Sohnes in Belgrad ver⸗ weilen dürfte, wird ſich niemals die Herzenswunde vernarben, die ein verfehltes Eheleben ihr ſchlug. Seit mehr als zehn Jahren hat Königin Natalie die Perlen, das Hochzeitsgeſchenk ihres Gatten, nicht mehr getragen. ö Beidenſtoffe(ſchwarze, weiße u. farbige) u. 65 of. bis 18.65 p. Met.— glatt, ge- ſtreift, car. u. gemuſtert(ca. 380 verſch. Qual. u. 2500 verſch. Farben)— verſ. roben⸗- und ſtückweiſe porto- und zollfrei das Fabrik- Depot 8. lenneberg(K. u. K. Hoflief.) Zürich. Muſter umgehend. Doppeltes Briefporto nach der Schweiz. 1 Seid. Fahnen⸗ u. Steppdeckenſtoffe 125 em. br. Schwarze und farbige Tuche, Buxkin, Cheviots und Kammgarne 140 cm. breit a Mk. 1.75 bis 14.85 p. Meter verſenden in einzelnen Metern direct an Jedermann Buxkin⸗Fabrik⸗Depot Oettinger u. Co., Frankfurt a. M. Neueſte Muſter⸗ Auswahl bereitwilligſt franko. 5 Für den Monat April 1892 werden Beſtellungen auf den„Viernheimer Anzeiger“ mit dem illuſtrirten Sonntagsblatt von den Zeitungsträgern und von unſerer Expedition zu nur 30 Pfg.(pro Monat) entgegengenommen. W Trauer bilder als Andenken für Werſtorlien proklamiren laſſen, indeß der damaligen Regent⸗ ſchaft, welche das Land bis zur Volljährigkeit des jungen Königs regieren ſoll, den Auftrag gegeben, die einſtige Königin nicht über die Gren— zen des Landes zu laſſen. Dennoch iſt nicht liefert raſch und billigſt die Buchdruckerei des„Viernh. Anz.“ in Viernheim. 8 Der Ausverkauf dauert nur bis I. Mai!! 85 V— 5— qnfolqe Weg vulqeo nacli Anobacli i. auiſe vn— 2 35 von heute ab 2 5 6 8 5 s 2 2 Vollständiger Ausverkauf 83 7 5— 3 meines ganzen Manufakturwaarenlagers 3 f — Soꝛode d uoloda il— Mea bqeoe tote Fe oe. 8 8 S 2 2 1 Weinheim, März 1892.— 2 233 Joh. Ph. Fuchs. S Gegründet 1822. 259 F. Göhring, N 6 Juwelier, gegenüber dem A 7 Mannheim Pfälzer Hof. Reichhaltige Auswahl in Juwelen, Gold- und 3 F earn kauft das Publikum da am Billigſten, wo die Geſchäfts⸗ prinzipien eine unumſtößlich reelle, feſte Grundlage haben. 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