. ² Viernheimer Publikatiangargan der Gr. Bürgermeisterei Viernheim. Anzeigeblatt von Viernheim, Weinheim, Käferthal und Umgebung. * Erſcheint Mittwochs u. Samſtags und koſtet monatlich nur 30 Pfg. frei in's Haus gebracht. Per Poſt bez. pro Quart. M. 1.15. Redaction, Druck und Verlag: Eugen Baum, Viernheim. eiget Zunlusſchreibungen wirkſam u. billig Inſerate 10 Pf. pro Iſpaltigt. Garmondzeile. Reclamen 20 Pf. pro Iſp. Zeile 1892. Nr. 38. Mittust, den 7. Mai. » Berlin. Zur Feier des am 5. ds. deutschland. zehnjährigen Geburtstages des Kronprinzen * Darmſtadt. Um den aus der Benu— trafen die Prinzen Heinrich und Albrecht, der tzung ungeſunder Wohnungen oder ungeeigneter Regent von Braunſchweig, der Großherzog Schlafſtellen ſich ergebenden Nachtheilen für von Heſſen, ſowie die übrigen Prinzen in Geſundheit und Sittlichteit thunlichſt zu be- Potsdam ein; auch ſämmtliche Miniſter er⸗ gegnen, hat die Regierung den Ständen einen ſchienen. Die Söhne des Prinzen Albrecht Geſetzentwurf zugehen laſſen, welcher nach der thaten den Dienſt in Reih und Glied des erſten K. Z. das Ziel im weſentlichen durch folgende Garderegiments, mit welchem der Kronprinz Beſtimmungen zu erreichen ſucht. Vor allem ſchon während der letzten Tage Exerzitien wird den mit der Unterſuchung der Mieth. machte. Am Samſtag fuhr der Großherzog wohnungen befaßten Polizei- und Geſundheits⸗ von Heſſen wieder nach Darmſtadt zurück.— beamten eine geſetzliche Befugnis verliehen. Die Koſten der neuen Militärvorlage werden Es wird ferner eine obligatoriſche Anzeige⸗ jetzt in militäriſchen Kreiſen auf ca. 60 Mill. pflicht für die Wohnungsvermiether in Ge- angegeben. Die offieibſe Notiz, wonach der meinden von 5000 und mehr Seelen unter Mehrbedarf des Reiches, ausſchließlich durch der Vorausſetzung begründet, daß die zu ver⸗ die eigenen Einnahmen des Reiches gedeckt miethenden Wohnungen weniger als vier werden ſoll, hat der längſt vielverbreiteten Räume, einſchließlich Küche, enthalten, oder Annahme Raum gegeben, daß die nächſte Reichs⸗ Kellergeſchoſſe oder nicht unterkellerte und tagstagung neue Reichsſteuer⸗Vorlagen bringen weniger als 0,25m über Terrain, oder un⸗ werde. Wenn nun die neue Militärvorlage mittelbar unter Dach gelegege Wohnungen eine Mehrbelaſtung des Reiches von ca. 60 vermiethet werden ſollen. Dieſelbe Anzeige- Mill. jährlich erfordert, ergibt ſich darnach pflicht jedoch ohne Rückſicht auf Seelenzahl das Weitere von ſelbſt. der Gemeinden, wird eingeführt für alle,„Berlin. Der„Reichsanzeiger“ mel⸗ welche Schläfer bei ſich aufnehmen wollen. det: Der Kaiſer verlieh dem Kronprinzen den Die Polizeibehörde erhält die Befugniß, die Schwarzen Adlerorden. miethweiſe Benutzung der als geſundheits⸗* Berlin. nachtheilig befundenen Räume entweder über⸗ Beitrag von 15000 M. für die von der hieſi⸗ haupt zu verbieten oder nur nach Erfüllung gen Geſellſchaft für Erdkunde herauszugebende gewiſſer Bedingungen zuzulaſſen. mit der Verſchärfung, daß für jeden Schläfer rikas. ein Mindeſt⸗Luftraum von 10 cbm. vorhanden ſein muß. Gegen Verfügungen der Polizei⸗ Fiume die behörden iſt ein Beſchwerderecht an Kreis. Herbert Bismarck mit Comteſſe und Provinzial⸗Ausſchuß gegeben. Unterlaſſene Margarete Hoyos, der 21jährigen Toch⸗ — Die Neue Freie Preſſe meldet aus Anzeigen und miethweiſe Benutzung vor Ab⸗ ter des Mitbeſitzers der Fiumaner Torpedo⸗ lauf beſtimmter Friſt oder gegen Verbot eee Robert Whitehead. Graf Georg Hoyos mit Geldſtrafen bedroht. Im Wege der Po⸗(Linienſchiffs Lieutenant a. D.), der Vater der lizeiverordnung können ſtimmungen nach verſchiedenen Richtungen mählt, ſodaß Comteſſe Margarete ein Enkel⸗ erlaſſen werden. —— 9—„-— bitter bereuen, und dann zu ſpät einſehen, daß Du das Opfer eines wohlangelegten Planes geworden biſt!“ „Genug davon! Du weigerſt Dich, mir Gehorſam zu leiſten, und haſt daher auch die Folgen zu kragen. Es wird Dir in Zukunft an „Niemals!“ rief ich mit der vorigen Ener⸗ nichts fehlen, hier jedoch kannſt Du nicht bleiben. gie.„Niemals, Vater, denn ich bin unſchuldig, Ich werde Vorkehrungen treffen—“ und ſie allein hat hier, und zwar mich um Ver⸗„Mein Vater,“ erwiderte ich ihm eutſchieden, zeihung zu bitten. Ueber kurz oder lang wirſt„entweder bleibe ich Dein Kind wie bisher, oder auch Du ihre Falſchheit entdecken, oder es müßte ich gehe mittellos und ſchutzlos von Dir, der Du kein gerechter Gott im Himmel ſein.“ mir nicht einmal Gerechtigkeit widerfahren läßt, „Stehe ab von Deiner Forderung, theurer aber früh genug Dich nach Deinem Kinde ſehnen Mann,“ ſagte weinend jetzt Frau Hochheim.„Ich wirſt. Was Sie anbetrifft, Madame,“ wandte ich habe ihr bereits von Herzen, verziehen—“ mich an meine Stiefmutter—— „Um ſo mehr beſtehe ich darauf, Malvine, Dieſe jedoch unterbrach mich, indem ſie laut⸗ Du haſt meine Bedingungen gehört, gehſt Du weinend ſagte:„Vergiß um meinetwillen, geliebter darauf ein?“ Mann, wis vorgefallen iſt, und laß von Deiner „Nein Vater, und müßte ich hier zu Deinen Strenge ab. Oder laß mich gehen, vergiß mich, Füßen ſterben.“ vergiß, daß Du mich gekannt, mich, die ich ſo „Dann ſind wir getrennt,— hätteſt Du gern zu Deinem Glück beitragen wollte!“ Reue über Dein Benehmen gezeigt, Dein Ver⸗ Das ſchlaue, heuchleriſche Weib kannte die gehen eingeſtanden, ſo hätte ich es Dir vergeben; Schwäche meines Vaters nur zu gut, und daher Die Stiefmntter. Von M. Dobſon. Nachdruck verbsten. (10. Fortſetzung.) Deine Verſtocktheit jedoch hat jedes Gefühl für hatten auch ihre Worte die gewünſchte Wirkung. Dich in mir getödtet, und von dieſer Stunde Um keinen Preis hätte er ſeinen Befehl in Bezug an betrachte ich Dich nicht mehr als mein Kind.“ auf mich zurückgenommen, zumal ſie nochmals „Vater,“ entgegnete ich, ihn durch Thränen auf Johann und Chriſtine, zwei Dienſtboten, die anblickend,„Du wirſt einmal dieſen Augenblick ſie mit in's Haus gebracht, zurückkam. Der Kaiſer bewilligte einen e Aehnliche und von Kretzſchmer zu verfaſſende Feſtſchrift Beſtimmungen ſind für Schlafſtellen erlaſſen zur Feier der 400jährigen Entdeckung Ame⸗ Verlobung des Grafen weitergehende Be. Braut, iſt mit der Tochter Whiteheads ver⸗ Schweſter der Braut hat der preußiſche Ge ſandte in Darmſtadt Baron Pleſſen zur Frau. „Karlsruhe. Am Montag traf der König von Schweden incognito hier ein. Stuttgart. Für die Württembergiſch⸗ Badiſchen Kaiſermannöver iſt vorläufig Fol gendes beſtimmt: Der Kaiſer trifft am 18. Sept. in Karlruhe ein, am 19. Parade des 14. Corps bei Karlsruhe, 20. Parade des 13. Corps bei Stuttgart, 21. Corpsmannöper des 13. Corps, 22., 23. und 24. September Mannöver des 13. gegen das 14. Corps; der Ort des Mannövers iſt noch unbeſtimmt. * Bochum. Die„Weſtfäliſche Volks⸗ zeitung“ meldet: Der Staatsanwalt in Eſſen hat die formelle Vorunterſuchuung gegen Baare wegen wiſſentlichen Meineids eröffnet. Ausland. » Brüſſel. Zwei neue Dynamit Erplo⸗ ſionen fanden am 6. ds. in der Umgegend von Lüttich ſtatt; die erſte um elf Uhr Abends gegen das Schloß des Herr Pasques, Bürger⸗ meiſters von Alleur, das zweite in Herſtal, einem Vorort Lüttichs, auf einem öffentlichen Platze. Beide ſcheinen nur zur Einſchüchter⸗ ung gedient zu haben. Mehrere Fenſter. ſcheiben wurden zertrümmert. „Paris. Der bei der Exploſion im Re⸗ ſtaurant Very ſchwer verletzte Hamond iſt ge⸗ ſtorben. Der Zuſtand Very's iſt unverän⸗ dert. » Dünkirchen. Drei franzöſiſche Barken ſind bei den Faroer⸗Inſeln mit Mann und Maus untergegangen. Ein engliſcher Drei maſter ging mit der ganzen Mannſchaft eben⸗ falls zu Grunde. Das Segelſchiff„Sophia“ verlor fünf Mann im Sturm, welche vom Deck weggeſpielt wurden und ertranken. kind des Torpedofabrikanten iſt. Die ältere Ich verließ wirklich das Vaterhaus, mit wie ſchwerem Herzen brauche ich Ihnen wohl nicht zu ſagen!— Mit verhältnißmäßig ſehr geringen Mitteln verſehen, fand ich Aufnahme bei einer gütigen, theilnehmenden Dame, die ich ſeit meiner Kind⸗ heit gekannt, und die aber auch den ſchändlichen Anklagen meiner Stiefmutter keinen Glauben ſchenkte. Sie hatte vielmehr dieſe ſchon früher durchſchaut, und gleich bei der Heirath meines Vaters gefürchtet, daß daraus nur Unheil ent⸗ ſtehen würde. Bei dieſer Beſchützerin blieb ich mehrere Monate, während welchen ich von meinem Vater nicht das Geringſte ſah und hörte, und mich allmählich an das Unglück gewöhnte, das mich ſo ſchwer betroffen. Eines Morgens ward ich durch den Beſuch von Georg Linden überraſchl, der im Hauſe meines Vaters geweſen, und von deſſen Gattin auf eine ganz unverantwortliche Weiſe behandelt worden war. Zugleich erfuhr er von igr zu ſeinem unbeſchreiblichen Staunen und Schmerz, weſſen man mich beſchuldigt, und ſuchte in Folge deſſen meinen Vater auf, den es ihm jedoch nicht gelang, von meiner Unſchuld zu überzeugen. Als er einſah, daß alle ſeine Bemühungen vergebens Aus Nah und Fern. S Viernheim. Am letzten Sonntag wurde in den früheſten Morgenſtunden von einer Anzahl auswärtiger junger Leute, ſog. „Maikurmacher“ in einzelnen Straßen hier großer Unfug mit Sachbeſchädigung verübt. Dieſelben hängten circa 60 Läden an den Häu⸗ enſter ein und beſchädigten im Freien ſtehende Wagen. Leider gelang es nicht der Thäter habhaft zu werden. Wie man hört, ſoll ein Theil dieſer„Maikurmacher“ nach voll⸗ brachter That mit der Bahn in der Richtung nach Käferthal abgedampft ſein. Viernheim. Laut ſtatiſtiſcher Nach⸗ weiſungen für das Schuljahr 1892/93 wird die hieſige Volksſchule von 1249 ſchulpflich⸗ tigen Kindern(1215 kath., 15 evangel. und 19 iſrael. Kindern) beſucht. Viernheim. Das nahe Stahlbad Weinheim, das bekanntlich in anderen Beſitz überging, wurde am letzten Sonntag wieder eröffnet. Die Gartenanlagen wurden neu her⸗ gerichtet und auch weſentliche Verbeſſerungen und Veränderungen an den Badgebäuden vor⸗ genommen. Die Leitung der Reſtauration wurde Hrn. A. Götz aus Mannheim über⸗ tragen. »Aus der Pfalz. Die„Landw. Blätter“ enthalten Folgendes: Hagelverſicherung. Die warme Jahreszeit naht und mit ihr die Ge⸗ fahr, daß durch einen Hagelſchlag die Frucht der Mühen, welche ſich der Landwirth mit ſeinen Feldern gab, in wenigen Augenblicken vernichtet werde. In weiſer Vorſorge hat die kgl. Staatsregierung im Einvernehmen mit der Landesvertretung Vorſorge getroffen, daß demjenigen Landwirth, welchem es beſon⸗ dere Verhältniſſe erſchweren, bei Privatgeſell⸗ ſchaften zu verſichern, bei ſeinem Bürgermei⸗ ſteramte die Möglichkeit geboten iſt, der ſtaat⸗ lich geleiteten Anſtalt beizutreten. — Vom 1. Juli werden neue Fracht⸗ briefe eingeführt, die auf allen deutſchen Eiſenbahnen gleich ſein müſſen. Die neuen Frachtbriefe ſind weiß, für Eilgut ſind weiße Frachtbriefe mit rothen Streifen vorge⸗ ſchrieben. — Von der Bergſtraße. Nach⸗ folgende Perſonen, Nikolaus Bauer von Ham⸗ melbach, Leonhard Straub von Brandau, Ernſt Merker von Dresden, Eliſe Senkhäuſer von Bingen, Otto Köhler von Nürnberg, Otto Neumann von Rothenburg a. d. T., Jakob Hammel von Pfungſtadt, Peter Stein von Kindenheim, Katharina Zipperich von Marktheidenfeld, Katharina Helm von Lauter⸗ bach, Johann Pflaum von Eppelsbach alias Franz Pflaum von Kirchreich, werden als der Theilnahme an den an der Bergſtraße in den letzten Wochen verübten Einbruchdiebſtählen verdächtig, von der Staatsanwaltſchaft in Darm⸗ ſtadt ſteckbrieflich verfolgt. Alle ſind vorbe⸗ ſtrafte Diebe. Die Mittheilung des„St. B.“ in Bensheim von der Verhaftung eines Kom— plicen hat ſich als unbegründet erwieſen. T Heppenheim. Dem im 51. Dienſt⸗ jahre ſtehenden Oberlehrer Jakob Roos da⸗ hier wurde mit Rückſicht auf ſeinen ange⸗ griffenen Geſundheitszuſtand, unter Belaſſung ſeiner Oberlehrerfunktionen, ein längerer Er⸗ holungsurlaub bewilligt und zur Wahrnehmung ſeines Schuldienſtes ein Gehilfe beigegeben. » Mainz. Das Schöffengericht ſprach ſämmtliche der Beleidigung der Lieutenants Leydhecker und Hüffer angeklagten Redak- teure frei. * Mainz. Letzten Freitag paſſirten wieder an 50 Auswanderer mit dem Dampf⸗ boot„Goethe“ unſere Stadt. — Die erſten Kirſchen ſind auf dem Markte angekommen; dieſelben ſtammen aus Frankreich. Das Pfund koſtet 3 Mark. — In Auerbach kehrten bei einem Schuhmachermeiſter zwei ſog.„Handwerks⸗ Die Bei⸗ burſchen“ ein und bat der Eine, ein Schuſter⸗ träge für dieſelbe werden gewöhnlich erſt nach geſelle, ſeine Schuhe flicken zu dürfen, was der Ernte erhoben, ſo daß die Beſchaffung ihm gerne gewährt wurde. Während dieſer der nöthigen Geldmittel nicht ſchwer fällt. Zeit hatte der Meiſter aus einer Kiſte Beld Wenn man an die großen Verluſte denkt, welche ein einziger Hagelſchlag bringen kann, ſo fragt man ſich unwillkürlich, warum ſo viele Landwirthe nicht verſichern. Wenn Leute von der Verſicherung abſehen, deren Verhält⸗ niſſe es ihnen ermöglichen, den Verluſt einer Ernte leicht zu ertragen, ſo ſollen doch alle Diejenigen, welche in wenig günſtiger Lage ſind, oder gar aus dem Erlös der Ernte Zahlungen zu leiſten haben, es nicht ver⸗ ſäumen, ſich vor den durch Hagel drohenden Verluſten zu ſichern. Deßhalb die dringende Mahnung:„Verſichert gegen Hagel!“ genommen und dieſelbe nicht verſchloſſen, was die beiden Handwerksburſchen beobachteten. Nun verlangten dieſe, daß ihnen der Meiſter auch Kaffee kochen möge, was dieſer eben⸗ falls that. Nach dem Kaffee entfernten ſich die Beiden„dankend“. Der Meiſter arbeitete wieder weiter und erſt am andern Morgen machte er die Entdeckung, daß ſeine ganze Baarſchaft mit 73 Mk. aus der Kiſte ver⸗ ſchwunden war. Von den beiden Gaunern hat man jedoch keine Spur mehr. — Der flüchtige Kaſſirer Jäger von Frankfurt iſt, wie aus Kairo telegraphiſch gemeldet wird, vorige Woche unter falſchem Namen dort angekommen und am Freitag an⸗ geblich nach Griechenland weitergereiſt.— Nach einer Meldung der Berliner⸗Ztg. wurden die im Hauſe des Caſſirers Jäger durch den Staatsanwalt beſchlagnahmten Werthgegen⸗ ſtände im Betrage von über 100,000 Mk. der Frau desſelben auf Veranlaſſung des Barons von Rothſchild zurückgegeben. * Seligenſtadt. Eine hieſige Frau war mit dem Melken der Kuh beſchäftigt, als plötzlich die Hauskatze hereinſprang. Da⸗ durch ward das Thier ſcheu, riß ſich los, ſprang auf die Frau und zerbrach ihretliche Rippen, brachte ihr auch ſonſt erhebliche Verletzungen bei. Für das Leben der Unglücklichen wird gefürchtet. Neunkirchen. Von der Aufmerk- ſamkeit des Kaiſers für ſeine Soldaten weiß die„Saar- und Blieszeitung aus den jüngſten Kaiſertagen Folgendes zu erzählen: Als der Kaiſer am frühen Morgen des 25. April einen Rundgang um das Halberger Schloß machte, bemerkte er zwei Maikäfer, die ſich luſtig auf der Erde tummelten. Sofort befahl er einem Adjutanten, die Thierchen ſorgfältig einzu⸗ packen und an den Commandeur des Garde⸗ füſilierregiments, Grafen Keller, nach Berlin zu ſchicken. Der Kaiſer bemerkte lächelnd zu dem ihn begleitenden Hausherrn, daß er dies in jedem Frühjahr mit dem erſten Maikäfer, den er finde, ſo mache. Das Gardefüſilier⸗ Regiment hat in Berlin den Spitznamen „Maikäfer“, weil es in früheren Zeiten als es noch in Potsdam ſtand, alljährlich zur Maiparade nach Berlin kam. Engliſche Cheviots und üchte Kammgarne ca. 140 em. breit a Mk. 1.75 bis 7.85 per Meter verſenden direkt an Private jede beliebige Meterzahl. Buxkin⸗Fabrik⸗Depot Oettinger& Co., Frankfurt a. M. 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Nach unſerer ſehr ſtillen und einfachen Hochzeitsfeier begab ſich mein Gatte mit ſämmt⸗ lichen rechtsgültigen Papieren zu meinem Vater, um ihn von dem Geſchehenen, zu dem er zwar vorher ſchon ſeine erforderliche Zuſtimmung gegeben, in Kenntniß zu ſetzen. ſchloſſen, nie meinen Vater auch nur um die geringſte Gabe falls es uns ſchlecht ergehen ſollte, anzuſprechen. Mehrere Monate nach unſerer Verbindung verließ mich Linden, um eine längere Reiſe an⸗ zutreten, die ihn wenigſtens zwei bis drei Jahre halten mußte. Wir trennten uns in der frohen Gewißheit, daß nach dieſer Reiſe ihm eine ein⸗ trägliche Kapitänsſtelle in Ausſicht war, wodurch unſere Zukunft ſicher geſtellt ward. Aber auch ich konnte ganz ohne Sorge leben, da mein Mann bei ſeinen Rhedern die Anordnung getroffen, mir monatlich zwei Drittel ſeines Gehaltes aus⸗ zuzahlen, worüber ich genügende Papiere erhielt. Erſtere Zeit ward mir das Geld pünktlich aus⸗ bezahlt, da aber fallirten die Schiffseigenthümer Er fand ihn auch diesmal nicht verſöhnlicher, meine Einnahme blieb bis auf unbeſtimmte Zeit denn er wünſchte ihm mit wegwerfendem Tone aus, und ich war auf meine eigenen Hilfsquellen Glück zu der Verbindung mit einem Mädchen, angewieſen. das ſeinen Ruf ſo wenig gehütet, und verwei⸗ Unterdeß war auch unſer Sohn geboren, gerte uns jede Zuſmmenkunft, bevor ich nicht und hatte, kaum das erſte Jahr erreicht, als ich meine Stiefmutter um Verzeihung wegen der das Unglück hatte die gütige Dame, in deren ihr zugefügten Kränkung gebeten. Hauſe ich noch immer mit meinem Kinde wohnte, Hierauf hatte er natürlich nur eine Erwider⸗ durch den Tod zu verlieren. Nun ganz allein ung, nach dieſer ſahen wir uns genöthigt, arm daſtehend, bezog ich dies Stübchen und richtete und mittellos, vereint unſeren Lebensweg anzu⸗ treten. Wir thaten dies im Vertrauen auf unſere muthig bis zu Lindens Rückkehr durchzuſchlagen. mich ſo gut ich konnte, ein, feſt entſchloſſen, mich Schuldloſigkeit mit muthigem Herzen, feſt ent⸗ Jahres zurückzukommen. riges Schickſal nicht, das ich ihm, da ſein Aufent⸗ halt ganz unſicher war, nicht ſchreiben konnte, und er es hier noch früh genug erfährt. erlebt. Sie gegen mich einzunehmen und Ihnen manches Vor acht Monaten erhielt ich einen Brief von ihm, nach welchem er hoffte, im Laufe des Er ahnte mein trau⸗ „Und nun Herr Doktor wiſſen Sie genau, wie ich in die Lage gerathen bin, und was ich Ohne Zweifel hat man nicht unterlaſſen, Nachtheilige von mir erzählt. Ich überlaſſe es daher Ihnen—“ „Ich ſchenke ihren Worten unbedingten Glauben, Frau Linden,“ antwortete ich ihr voll Wärme und zugleich mit tiefem Gefühl,„Sie ſind auf eine unverantwortliche, ja ſchändliche Weiſe von den Ihrigen behandelt wordeu, und wenn Sie es mir geſtatten, werde ich keine Mühe ſcheuen, die Wahrheit ans Tageslicht zu bringen, ich muß mich nur wundern, daß Ihr Vater ſich ſo ſchnell von ihrer angeblichen Schuld hat über⸗ reden laſſen.“ „Sie kennen meine Stiefmutter noch nicht genau, Herr Doktor, und wiſſen daher noch nicht, welcher Verſtellung und Heuchelei ſie fähig iſt. (Fortſetzung folgt.) — 1 1 2* n ee Erſtes Special Reſte-Geſchä 5 52,7 Kirchenſtraße. Mannheim. Verkauf bedeutend unter normalem Preis. J. Lindemann. Täglich Eingang neuer Reste in Kleiderstoffen und Baumwoll-Waaren 72 1 Sommer⸗ Fahrplan Mannh. W. einl.-Heidelb. Localbahn zu haben in der Expedition dieſes Blattes für Pfg. HUMMER Peter Koch Bildhauer Ladenburg. 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