Erſcheint Mittwochs u. Samſtags und koſtet monatlich nur 30 Pfg frei in's Haus gebracht. Ber Poſt bez. pro Quart. M. 1.15. Redaction, Druck und Verlag: Eugen Baum, Viernheim. Piernheiner Amzeiger Publikationsorgan der Gr. Bürgermeiſterei Viernheim. Anzeigeblatt von Viernheim, Meinheim, Käferthal und Umgebung. ZuAusſchreibungen wirkſam u. billig Inſerate 10 Pf. pro Iſpaltige Garmondzeile. Reclamen 20 Pf. pro Iſp. Zelle Nr. 39. Sanſtag, den 14. Mai. 1892. Deutſchlaud. Ausland. — Das„Berl. Tagebl.“ meldet: Bei! Paris. Der Credit für die Eutſchä⸗ der geſtrigen Bataillons Beſichtigung des E. digung der Opfer der Dynamit-Attentate be⸗ Garde⸗Regiments zu Fuß ließ der Kaiſer trägt 300 000 Frs., nämlich 232,000 Frs. die Regiments⸗Kolonne formiren, rief alsdann für das Attentat in der Rue de Clichy, wo⸗ den Grenadier Lück, welcher vor Kurzem auf von 160,000 Frs. für das Gruadſtück und Poſten den Schuß abgegeben hatte, durch den 22,000 für die Miether; ferner 50,000 Frs. zwei Männer ſchwer getroffen wurden, vor far das Attentat auf dem Boulevard St. die Front und ernannte ihn mit folgenden Germain und 20,000 Frs. für das Reſtau⸗ Worten zum Gefreiten:„Befreiter Lück In rant Very; außerdem wird ein ſpecielles Ge⸗ Anerkennung deines korrekten Benehmens auf ſetz vorgelegt, für die Wittwe und die Kin⸗ Poſten ernenne ich dich zum Gefreiten. Ich der Verys ſorgen. hoffe, daß du auch fernerhin dich durch Muth Paris. Der Reſtaurateur Very, deſſen und Entſchloſſenheit auszeichnen und ſtets dem Reſtaurant am 25. April in die Luft ge⸗ Regimente Ehre machen wirſt. Darauf reiche ſprengt wurde, iſt nun geſtorben. ich dir die Hand.“ Nach kräftigem Hände⸗* Paris. Der„Gaulois“ entnimmt druck ließ der Kaiſer den Lück wegtreten. einem Privatbrief, daß 4000 Dahomeer Porto- (Die Nachricht, daß derſelbe ſchon am Tage novo am Abend des 15. April angegriffen nach jenem Vorfall vom Regimentskomman⸗ hätten. 200 Hauſſatirailleure ſchlugen ſie deur zum Gefreiten ernannt worden ſei, war zurück.— Am nächſten Morgen kamen falſch.) 300 Tirailleurs zur Verſtärkung von Kotoin Aus Nah und Fern. n. Viernheim. Bei der am letzten Dienſtag in Lorſch ſtattgeſundenen Holzver⸗ ſteigerung wurde eine Eiche von 13,09 cbm. Inhalt(1.09 m. dick, 14 m. lang) zu 4 1300 verſteigert: Dieſelbe kommt nach Holland. Die Koſten, um dieſen Stamm aus dem Wald bis zum Altrhein Lampertheim zu verbringen, werden allein auf 300 ¼. veranſchlagt.— Der Durchſchnittspreis der beſſeren Eich en⸗ Stämme ſtellte ſich bei dieſer Verſteigerung auf ca. 100 l. der Feſtmeter. „Berichtigung. Bei der Lokal No⸗ tiz„S Viern heim“ in letzter Nr. betr. „Verübung von Unfug“ wurde aus Verſehen die Fortſetzung der sten Zeile ausgelaſſen reſp. verſtellt. Die 7ie dort ausgelaſſene Zeile „ſern ab, verſchleppten die Läden, warfen einige“ kam irrthümlich als 2tegeile in den unten folgen⸗ den Artikel„Aus der Pfalz“ zu ſtehen, welche Zeile in letzterem Artikel alſo in Wegfall Außerdem erhielt Lück, der„Köln. Ztg.“ an. Ein neues Gefecht fand ſtatt, worin 400 kommen muß, und oben in der Notiz§ Viernheim zufolge, das Bild des Kaiſers mit entſprechen⸗ der Aufſchrift. — Graf Herbert Bismarck er⸗ hielt am 8. folgende Depeſche:„Beſten Dank für die freundliche Anzeige und aufrichtigen Glückwunſch zur Verlobung mit Gräfin Mar⸗ guerite Hoyos ſendet Wilhelm Imperator Rex.“ * Vom Kyffhäuſer. Am 10. ds. fand Dahomeer kampfunfähig wurden. Zahlreiche als 7te Zeile beim Leſen einzufügen iſt. Remingtongewehre wurden auf dem Schlacht— Werthverhältnißzur Francs⸗ felde gefunden. Die Franzoſen haben 15 Ver- währung. Vom 1. Mai d. Is. an kommt wundete, darunter den Gouverneur. bei Poſtanweiſungen aus Deutſchland nach » Konſtantinopel. Die in dem Proceſſe allen Ländern mit Francswährung das Um ⸗ gegen die Mörder des bulgariſchen diploma⸗ wandlungsverhältniß von 100 Fres.— 81 M. tiſchen Vertreters bei der hohen Pforte, Dr. 40 Pfg. zur Anwendung. Demnach iſt bei Bulkovich, angeklagten Merdjan und Ehriſto allen bezüglichen Zahlungen nach Belgien Bul⸗ die feierliche Grundſteinlegung des Kaiſer ſind des vorſätzlichen Mordes für ſchuldig garien, Aegypten, Frankreich, Italien, Japan, Wilhelm⸗Denkmals ſtatt. Fürſt von Schwarz erkannt und zum Tode verurtheilt worden. Rumänien, der Schweiz, Tunis und nach burg⸗Rudolſtadt that die erſten Hammerſchläge Portland. In einer in der Grafſchaft Adrianopel, Beirut, Salonichi und Smyrna und hielt die patriotiſche Anſprache, welche Waſhington belegenen Kohlengrube fand eine mit einem dreifachen Hoch auf Kaiſer Wil⸗ Exploſion ſtatt, durch welche gegen 40 im helm I. ſchloß. Hesce hielt die Weiherede. vierten Schachte Arbeitende betroffen wurden. Die Betheiligung war äußerſt zahlreich aus Sechs Leichen ſollen bis jetzt zu Tage geför⸗ allen Theilen Deutſchlands. * Stuttgart. Der König bewilligte das Abſchiedsgeſuch des Kriegsminiſters Steinheil und ernannte den General Schott von Schotten⸗ ſtein zum Nachfolger. Dit Stiefmutter. e Von M. Dobſon. Nachdruck verbsten dert ſein. * Lüttich. Durch Geſtändniſſe der ver⸗ hafteten Anarchiſten entdeckte die Polizei größere Mengen von Sprengſtoffen; in Esneux waren 200 Dynamitpatronen und Pulver vergraben. in Betracht zu ziehen, daß für hier einge⸗ zahlte 81 M. 40 Pfg. dort 100 Fres. aus⸗ gezahlt werden. — Waldbrände. In der Pfalz brannten im Albersweiler Gemeindewald circa 200 Tagewerk, theils Nieder- theils Hochwald ab.— Im Pfungsſtädter Gemeindewald wurde ebenfalls ein junger Schlag durch Brand am Dienſtag arg zugerichtet, der Schaden iſt nicht Doch nun, Frau Linden, was ſoll mit dem Gelde Ihres Vaters geſchehen?“ „Unter den Verhältniſſen, wie er es mir geſchickt, vermag nichts auf Erden mich zu be⸗ ſtimmen, es anzunehmen. Geben Sie es ihm (11. Fortſetzung.) auf eine, Ihnen richtig dünkende Antwort zu⸗ „Sie hat von vornherein für ihre Tochter ſorgen wollen, damit ſie als reiches Mädchen eine möglichſt glänzende Verbindung feiern ſollte. Uebrigens danke ich Ihnen für Ihre Güte und Theilnahme, glaube aber nicht—“ „Laſſen Sie mich gewähren, Frau Linden, und beantworten ſie mir noch einige Fragen, wenn Sie ſich entſchließen können, mir Ihr Vertrauen d ſchenken. Wo ſind Johann und Ehriſtine, eren Sie erwähnt?“ „Beide Dienſtboten, welche, wie ich ſchon rück.“ „Ganz wie Sie wollen, und ſo bleibt uns nur noch von dem rückſtändigen Gehalt Ihres Mannes zu reden. Nennen Sie mir gefälligſt die Eigenthümer des Schiffes, damit ich ſehen kann, was ſich thun läßt.“ „Lorenzen und Co., wenigſtens zahlten mir dieſe Herren früher das Geld aus.“ „Haben Sie die Verſchreibung Ihres Mannes auf welche hin es Ihnen gegeben wurde, und wollen Sie mir dieſelbe anvertrauen?“ „Sehr gern, wenn ſie Ihnen noch etwas angedeutet. meine Stiefmutter mitgebracht. Chri⸗ nützen kann,“ und ſie aus einem kleinen zierlichen ſtine iſt eine perſönliche Dienerin; Johann da⸗ gegen verheirathet, wohnt in nicht zu großer Entfernung von unſerem Hauſe, geht abends zu ſeiner Familie zurück.“ „Können Sie mir genau ſagen, wo er wohnt?“ „Nein, das kann ich leider nicht?“ „Es thut auch nicht viel zu Sache, und der Zufall wird mir vielleicht zur Hilfe kommen. r———— Koffer nehmend, fügte Frau Linden ſie mir über⸗ reichend hinzu:„Wie kann ich Ihnen aber alle Ihre Bemühungen und alle Güte gegen uns Ver⸗ laſſene vergelten, Herr Doktor?“ „Reden wir davon nicht eher, als bis ich Ihnen wahrhaft genützt have,“ erwiderte ich ihr voll Theilnahme, und einen Blick auf das Pa⸗ pier werfend, fuhr ich fort:„Doch ich glaube, was die Sache anbetrifft, werde ich dazu im Stande ſein, und hoffe ich, daß Sie mich bald mit Ihrem Gelde wiederſehen.“ Nachdem ich mich überzeugt, daß es mit dem Knaben ganz nach dem Wunſch ſtand, empfahl ich mich der jungen Frau, die, obgleich ich es mir noch nicht eingeſtehen wollte, mein Intereſſe und meine Gedanken in hohem Grade feſſelte. Auf dem Rückwege beſchäftigten mich tauſend Pläne, ihr zu allen ihren Rechten zu verhelfen, denn ich war feſt entſchloſſen, nicht eher zu ruhen, als bis ich das ganze Complott, dem Frau Linden zum Opfer gefallen, entdeckt und aufge⸗ klärt hätte. 4. Kapitel. Mein Weg führte zunächſt zu den Geſchäfts⸗ männern, welche die Sache der Firma Lorenzen und Comp. zu ordnen hatten. Da durch das Papier, das ich vorzuzeigen hatte, Frau Linden's Rechte nicht zu bezweifeln waren, be⸗ durfte es nur die Bücher nachzuſchlagen, und das rückſtändige Gehalt ihres Mannes ward mir, da ich darauf beſtand, ſogleich ausbezahlt, wie auch feſtgeſtellt, daß ſie gegen Quittung am erſten jeden Monats die ihr beſtimmte Einnahme in Empfang zu nehmen habe. Sehr zufrieden mit dieſem erſten Schritt zum Beſten meines ſehr unbedeutend.— Aus Fulda wird weiter berichtet: Am Sonntag Nachmittag zerſtörte ein fürchterlicher Waldbrand 60 Hektar Fichten⸗ und Buchenbeſtand auf dem„Stoppelsberg“ Der Schaden, den dadurch der Staat erleidet, beträgt ſchätzungsweiſe 20,0004 bei Rhina. — Die Jägerwelt ſei darauf auf⸗ merkſam gemacht, daß ſpäteſtens in einem halben Jahre das„Geſetz betreffend die Prüfung der Gewehrläufe und Verſchlüſſe“ in Kraft treten wird. Nach den geſetzlichen Beſtimmungen wird es dann in vielen Fällen nicht mehr möglich ſein, Aenderungen an den Läufen und Verſchlüſſen vorzunehmen, da jede Aen⸗ derung eine Beſchußprobe mit dreifacher Pulver⸗ ladung bedingt. Die Läufe der Perkuſſions⸗ flinten z. B. würden bei der Umänderung zu Hinterladern die vorgeſchriebene Probe ſelten aushalten, während ſie für den normalen Schuß meiſt ſtark genug ſind. Es iſt daher zu rathen, Umänderungen möglichſt vor dem Inkraftreten des Geſetzes vornehmen zu laſſen. ) Viernheim, 13. Mai. Heute Mittag gegen 5 Uhr gerieth auf noch unge— jedoch kurz nach Ablauf dieſer Zeit in einen Saal geführt wurde, um dem Publikum vor⸗ geſtellt zu werden, verfiel er beim Betreten der Tribüne in tiefen Schlaf. Cunningham hatte während dieſer Zeit der Schlafloſigkeit 8, Towuſend 6 Pfund an Gewicht verloren. „ Käferthal. Dieſer Tage hoben hieſige Einwohner in unſerer Gemarkung einen Fuchsbau aus. Das alte Fuchspaar war leider nicht zu Hauſe, ſondern ausgegangen, dagegen fand man ſechs junge Füchſe vor. In der Fuchs⸗ wohnung entdeckte man zahlreiche Ueberreſte von Haſen u. ſ. w., welche zum Theil ſchon ſtark in Verweſung übergegangen waren. — Mannheim Wegen des bekannten, in der Nacht vom 27. zum 28. Februar d. J. bei Friedrichsfeld erfolgten Eiſenbahnunglückes, bei welchem der Wagenwärter Wilhelm Stotz getödtet wurde und durch welches ein Mater— ialſchaden von ca. 7000 Mark entſtand, hat Jahre alte Expeditionsaſſiſtent Hermann Kälble von Ettenheimweiler zu verantworten. Das Urtheil lautete auf ein Jahr Gefängniß. ſich am Dienſtag vor der Strafkammer der 28 größten Theil des veruntreuten Betrages bei ſich geführt habe, beſtätigt ſich nicht. Nur 500000 Mark wurden vorgefunden. Die hieſige Staatsanwaltſchaft iſt der Anſicht, daß Jäger jedenfalls ausgeliefert werden wird. Der Stadtreiſende einer altrenommirten Papier- und Bücherhandlung Herr B. hat von einem Onkel in Amerika drei Millionen Dollars geerbt und iſt zur Erhebung der Erbſchaft nach Amerika gedampft. Der ſo plötzliche Millionär war in dem Papierge⸗ ſchäft 20 Jahre thätig. Ferner ſoll ein Metz⸗ ger in der großen Eſchenheimergaſſe aus San Franzisko die Botſchaft von einer 100.000 Dollars-Erbſchaft erhalten haben. — Wörrſtadt. In der letzten Sitzung des hieſigen Schöffengerichts wurde u. A. ein Weinfälſchungsprozeß verhandelt. Ein Weinhändler von A. war angeklagt, aus Roſinen, Zucker und Waſſer ca. 16 Stück „Wein“! fabrizirt und denſelben unter Ver⸗ ſchweigung der Beſtandtheile verkauft zu haben. Der Mann zahlt 100 Mk. Geldbuße. — Karlsruhe. Während eines ſchweren — Bei der Einfahrt eines Mannheimer Gewitters wurden am Mühlburgerthor am Mitt⸗ klärte Weiſe ein in der Hofraithe von Adam Winkler(Wieſenwegſtraße) ſitzender Haufen Wellen in Brand und erfaßte die nebenſtehen⸗ den Schweineſtälle. Durch raſches Eingreifen unſerer Feuerwehr, welche durch Feueralarm bald zu Stelle war, wurde ein weiteres Um⸗ ſichgreifen des Brandes verhütet. Ein junges Schwein iſt verbrannt. — Wie viel eiſerne Kreuze ſind noch in der Armee? Nach Ausweis der Rang eiſernen liſte für 1892 hat die Zahl der Kreuze ganz erheblich abgenommen. An Groß— kreuzen iſt nur noch eins vorhanden, Kreuze erſter Klaſſe gibt es noch 183, zweiter am ſchwarzen Bande 3306. Von den Kreuzen zweiter Klaſſe am ſchwarzen Bande ſind 2660 in der aktiven Armee, 66 in der Reſerve u. 580 in der Landwehr. Eiſerne Kreuze am weißen Bande 405 in der aktiven Armee und 59 in der Landwehr. — Wie lange kanneingeſun der Menſch den Schlaf entbehren? Wie amerikaniſche Fachſchriften berichten, wurde dieſe Frage jüngſt durch ein Experiment zu beantworten verſucht, an welchem 6 Perſonen (Männer) theilnahmen. Dasſelbe begann an einem Montage. Bis zum Donnerſtag mußten 4 Männer auf die Fortſetzung des Experiments verzichten, während 2 Verſuchsobjekte es bis zum Sonntag aushielten. An dieſem Tage ſank der Eine von ihnen, Mr. Townſend vom Schlaf überwältigt, des Morgens zuſammen, während der Andere Mr. Cunningham, die ganze Dauer von 7 Tagen aushielt. Als er Perſonenzuges in den Bahnhof in Ludwigs⸗ hafen lehnte ſich am Montag Nachmittag der Schaffner Friedrich Walter aus Mannheim, auf dem Trittbret ſtehend, zu weit hinaus und ſtieß ſeitwärts mit dem Kopfe an eine Sema⸗ phorſtange, wodurch ihm ein Ohr vollſtändig abgeriſſen wurde. — Mainz. Das in den Tagen vom 2.— 10. Auguſt dahier ſtattfindende Feſtungs⸗ mannöver größeren Stils wird ſehr intereſſant werden, da es ſich um eine Ueberrumpelung der Feſtung, welche vorher kriegsmäßig ar⸗ mirt wurde, handelt. Am intereſſanteſten durften ſich die Pionierübungen geſtalten, an welchen das 10., 11. und 15. Pionierbatailon theil⸗ nehmen. Aus zuſammengebundem Schilf, aus Sprit⸗ und Petroleumfäſſer, decken werden Flöße hergeſtellt, um damit eine Brücke über den Rhein von Caſtel nach Mainz zu ſchlagen. — Frankfurt a. M. O aſſiſtent Müngersdorff wurde verhaftet, weil er ſeinen Paß an den flüchtigen Nothſchild⸗ ſchen Caſſirer Jäger für die Summe von 60000 Mk. abgegeben habe. Außerdem ſei ein Eierhändler verhaftet worden, der zwiſchen beiden vermittelt habe.— Nach einer Meldung des Reuterſchen Bureaus aus Alexandrien wurde der flüchtige Caſſirer Jäger in einem Hotel in Ramley leinem Vororte von Alexan. drin] verhaftet. ſoll die im Steckbrief angeführte„hübſche Blondine“ ſein. Die Meldung, daß Jäger den bertelegraphen —— nach meiner verlaſſenen Schützlings, ging ich Wohnung zurück, nachdem ich noch vorher meine übrigen Kranken beſucht. Wie groß war mein Erſtaunen, beim Eintreten in mein Zimmer Herrn Hochheim zu erkennen, der das Haupt in beide Hände geſtützt in Nachdenken verſunken „Wie freue ich mich, Sie endlich zu lieber Doktor,“ begann er, ſich erhebend, wobei er mich forſchend betrachtete.„Ich habe Ihrer ſchon lange hier gewartet, weil ich dachte, hoffte— doch gleichviel, ſpannen Sie nun meine Unge⸗ duld nicht länger auf die Folter, ſondern ſagen Sie mir, ob Sie ſie heute beſucht, ge⸗ ſprochen—“ „Ja, ich habe Frau Linden geſprochen,“ entgegnete ich ſchnell, gerührt von der Sorge um ſein Kind, die ſich in jedem ſeiner Zuge deutlich ausſprach. „Und haben Sie ihr das Geld gegeben?“ „Sie hat es ausgeſchlagen, und fühlte ſich ſogar gekränkt, daß ich vor andern ihrer augen⸗ blicklichen traurigen Lage erwähnt.“ „Was aber ſagte ſie, Herr Doktor?“ „Daß es Tauſende gäbe, die Ihrer Güte bedürftiger ſind, als ſie, und viele durch die reiche Gabe unterſtützt werden könnten. Auch würde ſie arbeiten, wie ſie bisher gethan, ſobald nur ihr Knabe geneſen ſei.“ ſehen, —— 5 2— f daſaß. „Sie iſt alſo doch mittellos?“ „Nicht ſo ganz, denn ich habe ſoeben hun⸗ dertzweiundſiebzig Thaler für ſie einkaſſirt, die ſie noch als rückſtändiges Gehalt ihres Mannes zu fordern hatte. Von nun an wird ihr monat⸗ lich die ihr von ihm ausgeſetzte Summe ausge⸗ zahlt werden.“ Herr Hochheim ſchwieg, begann aber nach einer kleinen Pauſe:„Lieber Doktor, Sie haben meine——— Frau Linden nun ſchon einige Male geſehen, würden Sie mir wohl ſagen, welchen Eindruck ſie auf Sie gemacht, was Sie über ſie denken—“ Soll ich ganz aufrichtig ſein?“ fragte ich, erfreut, daß unſer Geſpräch dieſe Wendung genommen. „Ich bitte Sie dringend darum.“ „Wohlan denn, ſo muß ich Ihnen ſagen, daß ihr Auftreten, ihr Venehmen mich zu dem Glauben berechtigt, in Frau Linden eins der edelſten weiblichen Weſen kennen gelernt zu haben. Im Uebrigen aber, Herr Hochheim, bin ich jetzt feſt überzeugt, daß Ihre Frau Ge⸗ mahlin—— f„Nicht weiter, mein Freund, denn ich darf und will keine Anklage gegen meine Frau hören!— Sie erfüllte in jeder Beziehung ihre Pflicht, und iſt weit davon entfernt, zum Nachtheil meiner Toch⸗ aus zuſammenge⸗ zweiter Klaſſe gibt es noch nähten Thierhäuten, aus waſſerdichten Wagen⸗ Die mitverhaftete Frau Lotz —— woch Mittag 4 Uhr vom Blitzſchlag zwei Soldaten getroffen und ſtürzten wie leblos zu Boden. Inwieweit dieſelben Schaden genommen wird ſich erſt zeigen. — In Oberſchüpf hat der ſeit einigen Tagen an Influenza erkrankte Land⸗ wirth Ries ſeiner ebenfalls ſchwer erkrankten Ehefrau und ſich ſelbſt den Hals abgeſchnitten. — Eine abſcheuliche Thierquälerei hat ſich in Lindau ein Pferdebeſitzer zu Schulden kommen laſſen. Er that dies damit, daß er einem Pferde, das er zum Fuhrwerk einſpannte und das ihm dann nicht genug zog, ein an⸗ deres Pferd vorſpannte, dieſes aber an die Zunge des erſten Pferdes befeſtigte, wodurch dieſem die Zunge ausgeriſſen wurde. Das Pferd mußte geſchlachtet werden, der Thier⸗ quäler wurde zur Anzeige gebracht. — In dem eine Stunde von Limburg gelegenen Orte Dehn wurde Nachts bei dem Gemeinderechner eingebrochen und wie es heißt ein Betrag von M. 6000 geſtohlen. M. 1800 ſind am anderen Tag auf der Straße wieder gefunden worden. Braut⸗Seidenſtoſſe, schwarz, weiß, creme ꝛc.— v. 65 Pfge. bis M 22.85 — glatte und Damaſte ꝛc.(ca. 300 verſch. Qual. u. Diſpoſ.) verſendet roben u. ſtück⸗ weiſe porto- und zollfrei das Fabrik⸗Depot G. Heuneberg(K. u. K. Hoflief.) Zürich. hend. Doppeltes Brieſporto nach der Schweiz. 11 14 1 Muſter umge —— ter Malvine irgend etwas unternommen zu haben. Sie kennen ſie ja auch ſelbſt und werden zu geben müſſen, daß ſie eine ſorgende, liebende und pflichtgetreue Frau und Mutter iſt.“ Wohl einſehend, daß er doch nicht zu über⸗ zeugen ſein würde, verbeugte ich mich, und nach kurzem Schweigen fuhr er fort:„Wir wollen über dieſen Gegenſtand nicht weiter ſprechen, lieber Doktor. Ich danke Ihnen, daß Sie meine Bitte erfüllt, und bedaure ſehr, daß meine guten Abſichten ſo wenig Erfolg gehabt. Uebrigens wird ja Frau Linden, wie Sie ſagen, keine Noth leiden——“ „Nie mehr, ſo lange ich dies hindern kann,“ entgegnete ich mit Nachdruck. Er blickte mich fragend an, da ich jedoch ſchwieg, fügte er, ſich zugleich erhebend, hinzu: „Ich will für den Augenblick Ihre koſtbare Seit nicht länger in Anſpruch nehmen, lieber Doktor, doch hoffe ich, werden wir Sie bald wieder bei uns ſehen. Werden Sie uns in nächſter Zeit das Vergnügen erzeugen?“ „Gewiß Herr Hochheim,“ erwiderte ich ihm worauf wir nach kurzen Abſchiedsworten uns ge enfeitig verbeugten und er mich dann ver⸗ ließ.—— (Fortſetzung folgt.) eee e D 3 1 Mannheim am Fruchtmarkt D 3 f s 201 1-Abtleilumt für Satin⸗ und Lawntennis⸗Blouſen. waſchächte Ia. Perſe Blouſe für Damen 60 Pfg. 1 waſchächte Ia. Flanell Blouſc für Damen, gezogenes Facon, ſchöne geſtr. Muſter M. 1 1 waſchächte Ia. Reuforcée⸗Blouſe für Damen, gezogenes Facon, mit hohen Aermeln und 394 Gürtel, auf Wunſch mit Steh- oder Umlegekragen M. 1.25. ö 1 Prima Satin-Blouse für Damen gezogenes Facon mit hohen Aermeln und Gürtel Mk. 1.30. L 9 4 9 0 2 0 1 hochfeine Satin⸗Blouſe für Damen, mit in Fältchen abgenähter Taille mit hohen 7 2 . 9 Aermeln und Gürtel, auf Wunſch mit Steh- oder Umlegekragen in nur allerueueſten Deſſins M. 2 1 hochfeine Flanell⸗ Lawntennis⸗ Blouſe für Damen, vorzüglich ſitzend M. 2. 1 extra Prima Flanell⸗Lawntennis⸗Blouſe für Damen, mit Pliſſevorſtoß und in Fältchen abgenähtem Rücken, in neueſten Deſſins M. 2.75. Wir empfehlen in größter Auswahl Mediei⸗Ledergürtel das Stück 50 und 75 Pf., Mk. 1 und 1.25 3 fl Hermann Schmoller! Co.,) 5 10. * gebannt billigste feste Preise.— — eee Der Unterzeichnete empfiehlt ſich 81 995 Bekanntmachung. e de 7 i i f 2 2 : Verſicherungs⸗Abſchlüſſen Am Mittwoch den 18. Mai l. Is. Vormittags 10 uhr t denen en läßt die Gemeinde auf dem Rathhauſe dahier 1 can 1 der„Hagelverſicherung Vorruſſia“ 1. einen gut gehaltenen Faſſelochſen und 2 e ee oder 8 2. ein gut gehaltenes Faſſelſchwein 4 e 3 1 fbeneig⸗ zahlung) ſowie der„Militär⸗& öffentlich an die Meiſtbietenden verſteigern. e Jos. B 3 Töchter⸗Ausſteuer⸗Verſicherung“. Viernheim, den 11. Mai 1892. 0 oſ. Brückmann. NB. Bauernvereins⸗Mitglieder Großh. Bürgermeiſterei Viernheim: 398— haben vertragsmäßigen Rabatt. Blaess. ine friſchmelkende Gais ſteht Jos. Zöller JI. 1 eee 8 2 ee len eee. zum Verkaufe. 389 — Bekanntmachung. Georg Werle. Am Montag den 16. Mai ds. Is., Vormittags 10 Uhr, ung 2 2 2 U Kaute 1 7 A. Hellſtern, Weinheim. wird auf ben, hengen Nachaaſe; Fare, een Tapezier& Decorateur 1. die Anfuhr Ferdinand Mayer, Hauptſtraße. 2. das Aufſetzen und. f Metzger. Großes Lager in Koffer und 3. das Kleinſchlagen der Chauſſeeſteine N N— a— allen Reiſeeffeclen. Anfertigung 4. Ausputzen der Tränke in der Seegärtenſtraße nächſt dem Eine weiß und graue Gans iſt von Polſtermöbel u. Betten ꝛc.— Schützenhof— an die Wenigſinehmenden f f uns zugelaufen. Dieſelbe kann nach Muſter und Zeichnung.)(398 5. 4 Rmtr. Kiefern Scheitholz— an die Meiſtbietenden— gegen Einrückungsgebühr abgeholt eee öffentlich verſteigert. werden bei 404 2* Viernheim, den 11. Mai 1892. Johannes 2 e 6. E Gr. Bürgermeiſterei Viernheim: Fiſchergaſſe. Hamburger Kaffee, 9% lass e Wirthschaft zur schönen Aussicht.„Tapeten l Pfund in Poſtkollis von 9 Pfund Morgen Sonntag den 15. Mai, Nachmittags 3 Uhr, 17 Naturell⸗Tapeten von 10 4 an an zollfrei Ferd. Rahmstorff,* N Glanz⸗Tapeten 30 f Ottensen bei Hamburg. 397 1 Grosses Concert Gold Tapeten 7 20 5* —— e a e mit gefl. Mitwirkung des„Militär⸗Kriegervereins Haſſia“. in den großartig ſchönſien Wien PDC Hierzu ladet Freunde und Gönner höflichſt ein Muſtern, nur ſchweren Papieren —. 5 400. Roſchauer, Neutze Lache. 5 Das bedeutendſte und rühm⸗.*, ee l Bekanntmachung. eee Bettfedern- Lager ch 9 Jedermann i i 0. der 0 U 9 7— 5 12 7 de dane en, e Freiwillige Feuerwehr! ae 4 e 0 Friedhofstraße. 401402 Jöſt, Maurermeiſter.[ A. Donecker, Maunheim. verſendet zollfrei gegen Nachnahme n 2 Muſterkarten franlo auf Wunſch 3 fete 15 0 0* den 15. Mai Mittags 3 uhr überallhin verſenden. 82 gute neue Bettfedern für 50 Generalversammlung FNF N l u. 80 g. das 1 im Gaſthauſe, zum Freiſchütz“ bei Kamerad Andreas Stumpf.— 2 Zarte, Welsse aul, 2 vorzi buch 2 pig Mk. 50 3 wird erwartet, daß die Mannſchaften ſich vollſtändig ein⸗ iIggeudftiſcen Tchf erbalt w ſicher, ; FN 1 befinden.—— prima Halbdaugen t Anzug: Tuchrock, Helm und Gurte.— Sommeroproooen 1 M. 60 Pfg. u. 2 WM. Die nichtactiven Mitglieder ſind höflichſt eingeladen, der Ver- verſcwinden r ere prima Ganzdaunen nur ſammlung beizuwohnen 387 Bergmann's Lilienmilch- Seife 2 M. 50 Pf. u. 3 M. 8 Das Kommando v. Bergmann& Co. Dresden, 4 St o pf. bei: Bei Abnahme v. 50 Pfd. 5 Prozent F Rab. Umtauſch bereitwilligſt Unterzeichnete empfiehlt ſich im n Rab. igſt. uterzeichnete empfiehlt ſich im 2 1 5 Fertige Betten(Oberbett, Unter⸗ Kl id e upf 5 Haäusver kauf.* 2 bett und 2 Kiſſen) elde! machen Verkaufe mein in der Neugaſſe E * 3 aufs Beſte(auch in Kunden⸗Häuſer) und ſichert gelegene Hofraithe. 380 neu u. gebraucht. Ver⸗ ausehen gab ad aur, Je. pantlch wenden an. un ge. Johannes Hetman 3. deus und Lermteihung. ſchläfig 30 und 40 Mk. neigte Aufträge bittet Reife Milchſchweine hat Fabrikpreiſe, fünfjährige fur Hoteliers und Händler Sophie Kamuff, verkaufen Garantie. 42 Geſchwiſter Alsberg MANNHEIM Kunſtſtraße 0 2. 8 Poſt⸗Quadrat. Der vorgerückten Saiſon halber verkauſen wir von Montag den 2. Mai an die noch großartigen Beſtände unſers umfangreichen Lagers in Damen⸗Confection als: Regenmäntel, Promenades, Rotonden, zu bedeutend herabgeſetzten Preiſen. und Visites 385 Capes 2 jaquets, %%%,˖õj,ũ§.A eee eee Erſtes Special F Kirchenſtraße. 337 Mannheim. Täglich Eingang neuer Reste in Kleiderstoffen und Baumwoll-Waaren Verkauf bedeutend unter normalem Preis. J. Lindemann. Reſte⸗Geſchäft 72,7 Dr. med. J. U. Hohl's * unfehlbar heilendes Blutreinigungspulver, in 40jähriger Praxis erprobt. 5 Dieſes leicht einzunehmende Medikament hilft unbedingt gegen Hautausſchläge jeder Art, Geſchlechts und krebsartige Krank- heilen, Flechten, offene Beine; ferners gegen die ſo gefährlichen Skropheln, böſe Augen, Ohren, Naſen dc. bei Kindern. Beſtandtheile des Pulvers auf der Schachtel. Zeugniß. 5 a Ich bezeuge hiemit, daß eines meiner Kinder über ein Jahr an einer Augenkrankheit, ſowie an einem gräßlichen Geſichtsausſchlag litt und von mehreren Aerzten ohne Erfolg behandelt wurde. Daſſelbe wurde jedoch mittelſt Anwendung einiger Schachteln Pulver von Dr. J. Hohl ſchon in einigen Wochen wieder vollſtändig geſund. Oberwil, den 17. September 1890. J Hy ran. Degen⸗ Gutzwiller. Die Aechtheit obiger Unterſchrift beſtätigt: Oberwil, den September 1890. S. Degen, Gemeindepräſident. Preis per Schachtel Mk. 1. 25. Jede Schachtel trägt als geſetzliche Schutzmarke die Unterſchrift des Erfinders J. U. Hohl, Dr. Zu haben Hirſchapotheke& Meiſenapotheke in Straßburg i. E. 280Iv und in allen übrigen Apotheken.(8000) — . SAmHUHUHAH AH BN HNHNHNHAHAHN Stahlbad Weinheim. Pfarrer An tipp ſche Waſſerkuranſtalt. Beehre mich ergebenſt anzuzeigen, daß ich die Ver— waltung und Reſtauration obiger Anſtalt übernommen und eröffnet habe und empfehle bei billigſten Penſtonspreiſen vorzügliche Reſtauration, Table d'hote und à la carte, reine Weine und gutes Bier im Glas. prachtvolle Gartenanlagen, Kinderspielplatz und prächtige Ausſicht machen das Stahlbad zu einem belieb⸗ 5 ten Aufenthaltsort für Bergſtraßbeſucher und lade ich beſon⸗ ders Vereine und Geſellſchaften ergebenſt ein. E 392 Hochachtungsvoll August Götz. 5 aT EMU AUM AUT 2 4 1 J AAT 8 15 0 N——— Empfehle meine Damen-, Mädchen⸗ und Kinder⸗ Hüten ſowie in Spitzen⸗Hüten, ferner in ungarn. Hüten, Federn, Blumen, Band, Tüll ꝛc., alles in beſter Qualität, zu den billigſten Preiſen. Beſonders mache darauf aufmerkſam, daß ich ſämmt⸗ liche Hüte zu gleichen Preiſen verkaufe, wie ſolche in meinen Schaufenſtern ausgeſtellt ſind, auch wird auf Verlangen jeder Hut aus den Schaufenſtern verabfolgt. Getragene Hüte werden geändert und alte Zuthaten mit verwendet. 388 Kirchenſtraße. — G. Frühauf Wagen⸗ und 0, 5. Seupelbergzerbteze 0 h, 5. Große Auswahl in geſchmackvoll garnirten Geſchirr⸗Fabrik Fr. Kaltreuther, N L, 7. Mannheim. N 2. 7. ——— 924 ianino's Strohhüte neu 55 gebraucht— file Verkauf und Vermiethung— ebrlteſe— Funfſchege] Herren& Knaben eee empfehlen eee Winterroll& Ehret 399 Weinheim.