Erſcheint Mittwochs u. Samſtags und koſtet monatlich nur 30 Pfg. frei in's Haus gebracht. Per Poſt bez. pro Quart. M. 1.15. Piernheimer Anzeiger Publikationsorgan der Gr. Bürgermeisterei Piernheim. Aufeigebhlatt von Viernheim, Weinheim, Käferthal und Umgebung. Redaction, Druck und Verlag: Eugen Baum, Viernheim. ZuAusſchreibungen wirkſam u. billig In ſerate 10 Pf. pro Iſpaltige Garmondzeile. Reclamen 20 Pf. pro 1ſp. Zeile Nr. 47. Sauſtag, den II. Zuni. 1892. Die Kaiſerbegegnung in Kiel. » Kopenhagen. Der Kaiſer von Ruß⸗ land und der Großfürſt Thronfolger ſind am Montag nach Kiel abgeſegelt und fuhren bei wolkenloſem Himmel am Dienſtag in den Kriegs hafen daſelbſt ein. Es bot einen herr⸗ lichen Anblick; 25 deutſche Kriegsſchiffe, be⸗ flaggt, paradirten. Brauſende Hochrufe er- ſchallten, als der„Polarſtern“, vor Top die deutſche Kriegsflagge führend, paradirte. Auf den deutſchen Schiffen erſcholl die ruſſiſche Nationalhymne und auf dem„Polarſtern“ die Melodie des„Heil Dir im Siegerkranz“. Der„Polarſtern“ warf Anker gegenüber dem Schloſſe zwiſchen dem„Hohenzollern“ und ſition iſt hier auch in offiziellen Kreiſe nichts Oil City ſind dem„Leopold“. Unter dem donnernden Salut bekannt, doch iſt man allgemein überzeugt, die überſchwemmt worden. der Flotte liefen um 10¼ Uhr der„Hohen— zollern“,„Polarſtern“, die„Zarewna,“, der „Korniloff“ und die„Wacht“ in den Hafen ein. Kaiſer Wilhelm war an Bord des „Hohenzollern“ dem Kaiſer von Ruß⸗ land und dem Großfürſt⸗Thronfolger ent⸗ gegengefahren bis Friedrichsdorf, welches der „Polarſtern“ um 9 Uhr 50 Minuten paſſirte.— Um 10% Uhr fuhren die Majeſtäten an Bord nach der Barbaroſſabrücke. Hierauf be⸗ gaben ſie ſich in's Schloß, wo großer Em⸗ pfang ſtattfand. hielt die Ehrenwache das Regiment Herzog von Holſtein, im Schloßhof das erſte See⸗ bataillon.— Der Kaiſer von Rußland iſt um 10% Uhr an Bord des„Hohenzollern“ eingetroffen, um den Kaiſer Wilhelm zu be⸗ grüßen und verweilte dort 20 Minuten. Um 11½ den Beſuch auf dem„Polarſtern“. Bei dem Beſuch des„Hohenzollern“ begrüßte Kaiſer Wilhelm den Kaiſer Alexander an der Steuer⸗ bordtreppe. Beide Kaiſer, welche die Uni⸗ formen ihrer reſp. Regimenter trugen, um⸗ armten und küßten ſich wiederholt. Auch beim Beſuche des Kaiſers Wilhelm auf dem Bei der Barbaroſſabrücke Uhr erwiderte Kaiſer Wilhelm „Polarſtern“ war die Begrüßung eine ſehr herzliche. Um 11 Uhr fuhren beide Kaiſer auf dem blauen Kaiſerboote nach der Bar— baroſſabrücke und begaben ſich unter lebhaf⸗ tem Geſpräch nach dem Schloſſe, wo das Frübſtück eingenommen wurde. Schließlich geben wir noch folgendes intereſſante Petersburger Telegramm, welches beſagt, daß der Zar thatſächlich von großer Unluſt, den Beſuch abzuſtatten, be⸗ herr ſcht war. Zar ſchließlich zu der Reiſe nach Deutſchland bewegen. Ueber die Details der Reiſedispo⸗ Entrevue werde nicht auf die Begrüßung in Kiel beſchränkt bleiben, ſondern der Zar werde nach Berlin gehen. Es paßt in dieſen Rah- men, wenn wir anfügen, daß Großfürſt Con- ſtantin an der antideutſchen Demonſtration der franzöſiſchen Turner in Nancy theil⸗ nimmt! Hentſchland. „Berlin. Kaiſer Wilhelm kehrte am Donnerſtag von Kiel nach Potsdam zurück. * Speyer. Wie verlautet iſt ein Schreiben des Kriegsminiſteriums eingelaufen, nach wel— chem der Angriff des Premierlieutenauts Hopfner gegen den Redakteur Wolf in den nächſten Tagen vor dem hieſigen Untergericht verhandelt werden ſoll. Ausland. “Kopenhagen, 8. Juni. Der Kaiſer von Rußland iſt heute Vormittag 10 Uhr hierher zurückgekehrt. » Wien. Der Kaiſer iſt am Montag zu den Krönungsfeierlichkeiten nach Peſt ab⸗ Die Stiefmutter. Von M. Dobſon. Nachdruck verbsten. (17. Fortſetzung.) „Ja, lieber Vater, wie konnteſt du——“ ſprach Fräulein Elfriede, ward aber durch Herrn Hochheim ſchnell unterborchen, welcher verächt⸗ lich lächend ſagte:„Ich darf das Glück, mich von Ihnen Vater nennen zu hören, nicht länger in Anſpruch nehmen, mein Fräulein. ſtern ſind mir ganz neue Thatſachen bekannt, weiß ich auch, daß Ihr Vater auf dem Wege nach Paris iſt.“ Mutter und Tochter waren bei dieſer Rede ſichtlich erbleicht und vermochten kaum ihre Auf⸗ regung zu verbergen. Erſtere faßte ſich noch⸗ mals ſchnell, und kühn vor ihren Mann hin⸗ tretend, ſagte ſie in herausforderndem Tone: „Ich muß Dich bitten, dieſer Scene ſobald wie möglichſt ein Ende zu machen und mir zu er⸗ klären, was dieſer Aufzug bedeutet. Gleichfalls verlange ich eine Erklarung Deiner Worte zu meiner Tochter——“ „Davon ſpäter, zuvor aber muß ich Dir ſagen, daß ich den Entſchluß gefaßt, meine Toch⸗ Seit ge⸗ ter wieder in ihr Vaterhaus, aus dem Du ſie vertrieben, zurückzuführen.“ Frau Hochheim warf ſtolz und verächtlich das Haupt zurück und antwortete:„Ich habe auf dieſe neue Kränkung keine Erwiderung, ſon⸗ dern bemerke nur, daß, wenn Du ſie für würdig hälſt, ich Deinen Entſchluß nur loben kann. Allein nach Deinen Aeußerungen darfſt Du nicht glauben, ich würde noch länger mit Dir unter einem Dache leben, ebenſo wenig mit ihr, durch deren Ruf der meiner Tochter leiden könnte.“ Jetzt trat Herr Hochheim heftig einen Schritt vor, und kaum ließ ſich vorausſehen, was er in ſei⸗ nem Zorn thun werde. Ein ängſtlich bittender Aus⸗ ruf ſeiner Tochter, die mit beiden Händen ſeinen Arm feſthielt, bannte ihn jedoch an ſeine Stelle, aber mit feſter Stimme ſagte er:„Ich bin weit davon entfernt, das von Dir zu fordern, ſpreche dagegen den Wunſch, nein, meinen ſtrengen Befehl aus, daß Du mit Deiner Tochter noch heute mein Haus verläſſeſt.“ „Es trifft ſich unglücklich, daß gerade jetzt Herr Steinthal auf dem Wege nach Paris iſt, er würde ſonſt wohl einen geeigneten Aufenthalt für Euch wiſſen.“ Frau Hochheim fuhr, wie von einer Natter gebiſſen, bei dieſen Worten auf, und ſchien im Wie beſtimmt verſichert wird, gab das Zureden des Königs von Dänemark den Ausſchlag und ließ ſich der gereiſt. Zur Feier des 25. Jahrestages der Krönung des Kaiſers Franz Joſef als König von Ungarn ſind ſchon in der frühen Morgen— ſtunde alle Straßen der Hauptſtadt glänzend geſchmückt und von einer großen Menſchen— menge in feſtlicher Kleidung belebt. Ueber— all ſind Draperien, Fahnen, Wappen und Embleme angebracht. Der Weſtbahnhof, auf welchem der Hofzug anlangt, iſt reich deko⸗ rirt. * Bern. Der Bundesrath beantragte bei der Bundesverſammlung, vom Oktober an bei den Verkehrsanſtalten mitteleuropäiſche Zeit einzuführen. „Pittsburg. infolge Die Städte Titusville und eines Wolkenbruchs Gleichzeitig wurden die Petroleumraffinerien durch einen Blitz⸗ ſchlag in Brand geſetzt. Titusville ſoll zur Hälfte ein Raub der Flammen geworden ſein. Die Zahl der ums Leben gekommenen Perſonen wird auf 150 geſchätzt. In Oil- City ſollen 11 Perſonen in den Flammen umgekommen ſein. In Oil⸗City allein ſollen bereits gegen 100 Leichen aufgefunden ſein; zahlreiche Perſonen werden noch vermißt. Der verurſachte Schaden wird auf mehrere Millionen Dollar geſchätzt. Aus Nah und Fern. Viernheim. Mächtige Rauchwolken ſtiegen am letzten Mittwoch früh ½9 Uhr in der Richtung der Blauhutſtraße auf und bald verkündeten Sturmglocke und Feuerſignale den Einwohnern, daß Feuer ausgebrochen iſt, dem in kurzer Zeit 2 Scheunen ſammt Stallungen zum Opfer fielen. Der Brand, der muth⸗ maßlich in der geneinſchaftlichen Scheuer von Kappenmacher Ph. Adler und A. Ringhof ausgebrochen, dehnte ſich mit Schnelligkeit auf die nebenſtehende gemeinſchaftliche Scheuer von Georg Kalt und Friedrich Schmitt Begriff, ihrer Wuth in zornigen Worten Aus⸗ druck zu geben, als ſchnell ihr Gatte ihr zuvor⸗ kam und mit der früheren Gelaſſenheit ſagte: „Ich weiß jetzt genau Alles, was Du unter⸗ nommen, um mein Kind des ſchnöden Geldes wegen von mir zu entfernen; wie Du Deine Diener beſtochen, Deine ſchändlichen Anklagen zu beſchwören, an denen kein wahres Wort ge⸗ weſen. Nachdem dies entdeckt, haben ſie reu⸗ müthig ihr Unrecht eingeſtanden.“ „Das haſt Du gethan? Eine ſolche Behand⸗ lung alſo muß ich mir gefallen laſſen?“ rief Frau Hochheim mit funkelnden Augen,„Du forſcheſt meine Diener aus und gtaubſt ihren Worten? Als Deine rechtmäßige Gattin habe ich das Recht zu fragen——“ Dies Recht werde ich Dir nehmen, denn ich erkläre hiermit vor den Anweſenden, die ſo edel— müthig ſich meines verlaſſenen, ſo unſchuldigen Kindes angenommen, daß ich ſchon morgen die gerichtliche Scheidung von Dir einleiten werde, von Dir, der früheren Geliebten eines ehrloſen Mannes, der auch der Vater Deiner Tochter iſt, und es gewagt, meine Gaſtfreundlichkeit ſo zu mißbrauchen. Willſt Du Beweiſe haben?“ „Herr Hochheim,“ erwiderte ſeine Gattin, die noch einen letzten Verſuch machen wollte, ihre Stelle zu behaupten, denn ſie fühlte den ä— ee e ee eee aus, dieſe gleichfalls niederlegend, und ſchon drohte, durch den herrſchenden Wind be— günſtigt, ein weiteres Umſichgreifen des Brandes auf die 3. hart angebaute Scheune des Anton Hanf. Doch durch das raſche und umſichtige Eingreifen unſerer Freiw. Feuer⸗ wehr, unterſtützt von der Bürgerſchaft, wie durch das ſchnelle Beiſühren von Waſſer, wurde dem verheerenden Elemente Einhalt geboten und ſo blieb die ſtark bedrohte Nachbarſchaft von dieſem Brand verſchont. Die beiden nieder⸗ gebrannten Scheuern hatten nur wenig Inhalt und konnte das Vieh in den angebauten, aber gleichfalls niedergebrannten Slällen, gerettet werden.— Ueber die Entſtehungsurſache ver lautet nichts. — Die Landestrauer für den ver⸗ ſtorbenen Großherzog Ludwig IV., welche auf 12 Wochen feſtgeſetzt war, iſt am Sams⸗ tag zu Ende gegangen. Laden burg. Die Bergſtraße wurde am Montag von ſchweren Gewittern heimge— ſucht, welche großen Schaden anrichteten. Zwiſchen Ladenburg und Schriesheim wüthete eine Windhoſe, welche mehrere auf der Land, ſtraße fahrende Wagen umwarf, wobei die ſchlagen. Inſaſſen Verletzungen erlitten. Ungeheuer iſt der Schaden, welchen der Wirbelwind in Garten und Feld verurſachte. Ueber 200 Bäume wurden wie Strohhalme umgeknickt. Sehr arg ſpielte der Cyklon den Ziegeln auf den Dächern mit. Mehrere Häuſer wurden nahezu völlig abgedeckt. — Vom Granitwerk Bensheim iſt wieder eine umfangreiche Arbeit fertig geſtellt worden, die derzeit zum Verſandt gelangt. Es iſt der in der Hauptſache aus polirten Granitquadern ausgeführte Unterbau zum Krupp⸗Denkmal in Eſſen, an dem ſeit Jah⸗ resfriſt gearbeitet wird und deſſen Transport acht Eiſenbahnwaggons erſordert. Zwei Figuren aus Erz, am Fuß des Sockels ſitzend, ſtellen Induſtrie und Humanität dar und ſind überragt von der Standfigur Alfred Krupps. * Mainz. Herr Religionslehrer Dr. Joſeph Selbſt, früher Kaplan und Chordiri⸗ gent zu Bensheim, wurde zum Domkapitu⸗ lar und Herr Dekan Laiſt von Hechtsheim zum Geiſtlichen Rath ernannt. * Mainz. Die Kohlenpreiſe ſind eben ſehr im Herabgehen und wird noch ein wei⸗ teres Sinken des Preiſes im Laufe des Sommers erwartet. — Aus Mainz ſchreibt man der„Frkf. Ztg.“: Auf dem hieſigen Friedhofe wurde dieſer Tage der Kopf eines im Jahre 1832 dahier wegen Mordes zum Tode verurtheilten Menſchen nachträglich beerdigt. Als nämlich vor 60 Jahren die Hinrichtung ſtattfand, wurde der Kopf des Mörders von der dama— ligen Gerichtsverwaltung einem hieſigen Stu— denten der Medizin zu ſeinem Studium über⸗ laſſen; aus dieſem Studenten war mittler— weile ein bejahrter Mann geworden und noch immer befand ſich derſelbe im Beſitze des Schädels. Vor einigen Tagen überbrachte er nun den Kopf dem Friedhofs Aufſeher, der demſelben endlich die letzte Ruhe zu Theil werden ließ. Beerfelden. Am Dienſtag wurde der ledige 25 Jahre alte Ludwig Schäfer, Sohn des Gefangenwärters Wilhelm Schäfer dahier, von dem 16jährigen Fabrikarbeiter Jo- hann Siefert erſtochen. — Aus Baden. Der penſionirte württembergiſche Hauptmann Grundler in Oberweiler wohnhaft hat ſeine Frau er- Die allgemeine Anſicht geht dahin, daß der Verbrecher infolge von Delirium nicht zurechnungsfähig war. Frankfurt a. M. Der ehemalige Kaſſirer Jäger und ſeine Maitreſſe, die Klotz, ſind am Dienſtag mit dem Zug von München auf dem Hauptbahnhof eingetroffen und wurden nach dem Unterſuchungsgefängniß überführt. — Aus Rödelheim wird geſchrieben: „Große Aufregung verurſachte am Pfingſt— ſonntag die Nachricht, daß die katholiſche Kirche in der Nacht beſtohlen worden ſei. Werthvolle Gefäße waren am Samſtag Abend in die etwas abgelegene Kirche gebracht worden, da am erſten Feſttage der Gottesdienſt früh— zeitig ſeinen Anfang nahm. Dies muß von dem oder den Dieben bemerkt worden ſein. Die Thüre des Gotteshauſes war erbrochen. Ein werthvoller Kelch, ein Geſchenk der Fa⸗ milie von Stumpf-Brentano, der 600 Gulden gekoſtet hatte, ſilberne Kannen, Platten, Leuch— ter, und dergl. im Geſammtwerthe von etwa 2000 /. waren verſchwunden, nebſt einem Chorhemd, worin die geſtohlenen Gegenſtände wahrſcheinlich eingewickelt wurden. Die Sak— riſtei war erbrochen, auch der verſchloſſene Kirchenſtuhl der Frau von Stumpf-⸗Brentano, das Tabernakel jedoch unberührt. Polizei⸗ liche Recherchen wurden ſofort eingeleitet, auch bereits eine Hausſuchung, jedoch erfolg⸗ los vorgenommen. Leipzig. Die philoſophiſche Fakul⸗ tät der Univerſität Göttingen beſchloß, die Frauen zum Studium zuzulaſſen. — Der Bankier Maas aus Char— lottenburg wurde Ende der letzten Woche in Berlin des einfachen Bankerotts und wieder— holter Unterſchlagung ſchuldig befunden und zu 6 Jahren Gefängniß ſowie 5 Jahren Ehr— verluſt, der mitangeklagte Prokuriſt Grewoldt wegen Theilnahme an der Unterſchlagung zu 6 Monaten Gefängniß verurtheilt. — Einen faſt unglaublichen Aufſchwung hat in den letzten Jahren der Radfahrer— ſport genommen. Während ſich 1882 kaum 2000 Radfahrer in Deutſchland befanden, dürfte heute die Zahl von 100,000 Radlern nicht zu hoch gegriffen ſein. In ſportlicher Beziehung ſteht Frankfurt a. M. an der Spitze. Die meiſten Vereine, welche das Radfahren lediglich als Touren- oder Renn⸗ ſport betreiben, gehören dem gegenwärtig ca. 16,000 Mitgleider zählenden, über ganz Deutſchland verbreiteten Deutſchen Radfahrer— Bund an, deren Sitz ſich in Magdeburg be— findet. — Ein großer Waldbrand zu Sag au hat zwiſchen Burau und Klix mehrere hun— dert Morgen Hochwald vernichtet. Man nimmt an, daß Brandſtiftung vorliegt. Das Preiswürdigſte Buxkiuſtoff für einen ganzen Anzug A 5. 8b, Buxkinſtoff für einen ganzen Anzug A 7.95, direct an Jedermann durch das Buxkin⸗ Fabrik⸗Depot Oettinger K Co., Frankfurt a. M. Muſter ſofort franko. Nichtpaſſen⸗ des wird zurückgenommen. 3 Vevfäl ſchie ſchwavze Seide. Man verbrenne ein Müſterchen des Stoffes, von dem man kaufen will, und die etwaige Verfälſchung tritt ſofort zu Tage: Aechte, rein gefärbte Seide kräuſelt ſofort zuſammen, verlöſcht bald und hinterläßt wenig Aſche von ganz hellbräunlicher Farbe.— Ver⸗ fälſchte Seide(die leicht ſpeckig wird und bricht) brennt langſam fort, namentlich glimmen die„Schlußfäden“ weiter(wenn ſehr mit Farbſtoff erſchwert), und hinter⸗ läßt eine dunkelbraune Aſche, die ſich im Gegenſatz zur ächten Seide nicht kräuſelt ſondern krümmt. Zerdrückt man die Aſche der ächten Seide, ſo zerſtäubt ſie, die der verfälſchten nicht. Das Seidenfabrik-Depot von G. Henneberg(K. u. K. Hoflief.) Zürich verſendet gern Muſter von ſeinen ächten Seidenſtoffen an Jedermann, und liefert einzelne Roben und ganze Stücke porto- und zollfrei in's Haus. Doppeltes Briefporto nach der Schweiz. 5 * 3. Trauerbilde als Andenken für Nevſtorlieue liefert raſch und billigſt die Buchdruckerei des„Viernh. Anz.“ in Viernheim. Boden unter ihren Füßen wanken,„Sie ſprechen da ſchwere Anklagen gegen eine Frau aus, die die Sie am Altar geſchworen zu lieben und hoch⸗ zuhalten, und das in Gegenwart ihrer unſchul⸗ digen Tochter, die deren Sinn wohl kaum ver⸗ ſteht. Zu Ihrer Entſchuldigung nehme ich an, daß Sie gegen mich aufgeregt und dadurch er⸗ bitlert ſind, und dieſe ungeziemenden Reden bald bereuen werden. Ihre Andeutungen betreffs Herrn Steinthal beantworte ich dahin, daß dieſer ja, wie Ihnen auch bekannt, mein Vetter iſt. Mich aber haben Sie als die Wittwe eiues ſehr achtbaren Mannes geheirathet, der niemals daran gezweifelt——“ „Herr Doktor,“ wandte ſich jetzt der Haus⸗ herr zu mir,„Sie haben in dieſer traurigen Sache ſchon zu viel Mühe gehabt, und uns ſo große Dienſte geleiſtet, daß Sie gewiß jetzt auch diejenige herbeiſchaffen werden, von der wie alle Aufklärungen haben.“ Dieſer Aufforderung zufolge verließ ich das Zimmer und kehrte bald darauf mit Luiſe zurück, welche unten auf dem Hausflur gewartet. Bei ihrem Anblick trat Fräulein Elfriede einen Schritt zurück, Frau Hochheim fragte jedoch mit höhniſchem Lächeln;„Darf ich wüſſen, was dieſes Mädchen hier ſoll 7“ r „Sie kennen ſie alſo Madame 7, fragte ihr Gatte. „Ja, als eine Diebin und Betrügerin, die mit Schimpf und Schande aus dem Hauſe meiner Verwandten fortgejagt wurde.“ Ich will nicht verſuchen, die Rechtfertigun⸗ gen wie die Anklagen und Beſchuldigungen der Dienerin zu wiederholen, die mit ſeltener Zungen⸗ geläufigkeit in ſüddeutſcher Mundart erfolten. Sie bewies einfach und deutlich, daß ſie bei ihrer Herrſchaft gehungert und um einiger Weißbrode willen, die ſie ſich angeeignet, von dieſer fortgejagt ſei, nachdem man ihr noch zur Laſt gelegt, ſie habe eine Summe Geldes ge⸗ nommen, was, wie die Eltern wohl gewußt, der leichtſinnige verzogene Sohn des Hauſes gethan. Eine gerichtliche Unterſuchung ſei nun vereitelt, um nicht die Schande der Familie ans Tageslicht zu bringen. Von Frau Hochheim ſagte ſie aus, daß ſie zu Lebzeiten des alten Rath ein intimes Verhält⸗ niß mit ihrem Verwandten unterhalten, was in R. durchaus kein Geheimniß ſei. Dieſer habe das gewußt, auch das Kind nie geliebt und geachtet, und ſei in den letzten Jahren faſt nicht mit ſeiner Familie zuſammengekommen. „Was haben Sie auf dieſe Erklärungen zu antworten?“ fragte Herr Hochheim, als Loui e, um Athem 10 ſchöpfen, ſinne hielt.“ „Kein Wort!“ erwiederte ſtolz und hoch⸗ fahrend die Angeklagte.„Wenn mein Gatte ſich herabläßt, aus ſolchen Quellen zu ſchöpfen, wie er gethan, dann bleibt mir nichts zu ſagen übrig.“ Auf einen Wink ihres Herrn entfernte ſich die Dienerin, und als ſie gegangen, ſprach Herr Hochheim nochmals zu ſeiner Gattin:„Sie werden einſehen, Madame, daß nach all dieſen Vorgängen eine Trennung für uns Beide nur wünſchenswerth ſein kann, zumal Sie erklärt, mit meiner Tochter nicht unter einem Dache leben K. wollen. Da ich nicht erwarte, Sie nach dieſem age wieder zu ſehen, wollen wir gleich hier das Geſchäftliche der Sache abmachen. Von den zehn⸗ tauſend Thalern, die ich Ihnen bei unſerer Ver⸗ bindung vorausgeſetzt, werden Sie lebensläng⸗ lich die Zinſen erhalten, ein Weiteres werde ich mich veranlaßt ſehen, für Sie zu thun, wenn Sie für immer die Stadt verlaſſen und fern von hier leben wollen. Ihre Wünſche bitte ich mir ſchriftlich mitzutheilen, und werde ich ſie dann pünktlich beſorgen laſſen.“ (Fortſetzung folgt.) F 2 Ir. 6 J. Gross Nachfolger am Markt Mannheim. Großes Bager ſämmtlicher Neuheiten in: Anzug, Hlosen- und Paletotstoffen, ſowie ei en für Herren und Knaben. Ferner empfehle: jeder Art in Wolle u. e Große Auswahl in amen⸗ ei 115 0 uszteun t Sioſſen, ſowie in engl. Battiſte, Zephir und Cattun für Blouſen. Schwarze und farbige Seidenstoffe für Kleider und Besatz. Letzte Neuheit: Mevueilleux u. Hurrah, BGhiangeant. ö Sämmtliche Weißwaaren in 3 5 5 7 Aussteuer-Artikel Saen u. Baumwall. 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Für die innige Theilnahme bei dem ſchmerzlichen Ver: luſte unſeres ſo früh dahingeſchiedenen lieben Sohnes, Bruders und Schwagers Jean Karl Dewald wie für die reiche Blumenſpende ſprechen wir hiermit unſeren tiefgefühlteſten Dank aus. deſſen vielſeitige Bemühung bei der Krankheit ſowie dem Herrn Lehrer und den Mitſchülern für die geſpendeten Kränze und für das Grabgeleite. 496 Viernheim, den 7. Juni 1892. Die tieftrauernden Eltern, Geſchwiſtern und Schwägerin. Fintge altere Arbeiter ſinden FHDHHHHAH AHA H dauernde Beſchäftigung 497 7 Ehriſtian Blaß. Gaſthaus zum Löwen. 5 Sonntag Mittag 3 Uhr Preiskegeln. 498 Adam Weidner. Ein M ädche n für leichte Haus— arbeuen geſucht. Von wem, ſagt die Exped. ds. Bl. 484 3— I Bei Abnahme v. 50 Pfd. 5 Prozent Beſondern Dank dem Herrn Dr. Rudershauſen für I prima Inlettſtoff aufs Beſte 12 EDEN lanlnoS— neu u. gebraucht. Ver⸗ kauf und Vermiethung. Fabrikpreiſe, fünfjährige Garantie. 42 A. Donecker, Mannheim. 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