Piernh Erſcheint Mittwochs u. Samſtags und koſtet monatlich nur 30 Pfg. frei in's Haus gebracht. Per Poſt bez. pro Quart. M. 1.15. 9 Puhlikationsorgan der Gr. Bürgermeiſterei Niernheim. Anfeigeblatt von Viernheim, Weinheim, Käferthal und Uugebung. 25 90 1 —* 1 85 Redaction, Druck und Verlag: Eugen Baum, Viernheim. * Kine! e eee billig In ſerate 10 Pf. pro Iſpaltige ae Reclamen 20 Pf. pro Iſp. Zeile Nr. 60. Mittwetz, den 27. Juli. 1892 Deutschland. * Berlin. Graf Caprivi will am kommen⸗ den Freitag dem Kaiſer in Potsdam über die Weltausſtellung Vortrag halten. Von unterrichteter Seite verlautet, die Zuſtimmung des Reichskanzlers und des Bundesrathes zur Veranſtaltung einer Welt⸗Ausſtellung in Berlin ſei nicht mehr zweifelhaft, auch wenn einige induſtrielle Gruppen bei ihrer Ablehnung beharren würden. * Berlin. Zum event. Nachfolger des Prinzen Reuß in Wien düfte, laut„Frankf. Ztg.“, Graf Wedell, ernannt werden. Der⸗ ſelbe iſt eiwa 50 Jahre alt, war langjähriger Militärattachs der Geſandtſchaft in Wien und ſoll ſich großen Anſehens beim Kaiſer Franz Joſef und in den diplomatiſchen Kreiſen Wiens erfreuen. * Berlin. Aus Rückſichten auf die all⸗ gemeine Geſundheit hat, wie aus Thorn ge— meldet wird, der Migiſter des Innern die Aufnahme aus Rußland auswandernder Juden unterſagt. * München. Die Prinzen Ludwig und Leopold werden auf Einladung des Kaiſers der Kaiſer⸗Parade und den Manövern des VIII. und XVI. preußiſchen Armeecorps in Lothringen beiwohnen und wird Prinz Ludwig in Mainz mit dem Kaiſer zuſammentreffen. Daauch Truppen⸗ theile des 2. bayriſchen Armeecorps(10. In⸗— fanterie und 5. Cavalleriebrigade) an der großen Parade bei Metz bezw. bei den Mannövern an der deutſchen Ried betheiligt ſein werden, wird Prinz Leopold in ſeiner Dienſtesſtelle als General⸗Inſpecteur der 4. deutſchen Ar- mee⸗Inſpection dort anweſend ſein. * Kiſſingen. Die Oobation für den Fürſten Bismarck fand letzten Sonntag ſtatt. 6 Extrazüge mit cirka 4500 Perſonen waren dazu aus Baden, Pfalz, Württemberg, Heſſen hier eingetroffen. ſprache in der er u. A. ſagte: reit zu Kaiſer⸗Zuſammenkunft Der Fürſt hielt eine An⸗ „Die Ovationen, die ihm hier wie allerwärts zu Theil geworden ſeien, gelten ſeinem Werke und ſeinen Mitarbeitern. 1848 ſei verfrüht und 1866 ohne Dauer doch 1870 habe er alle Hämmer aus dem Reiche geſchmiedet und ein einiges Deutſchland aus franzöſiſchen Bataillonen herausgeholt. Die Seinen rathen zum Schweigen aber er laſſe ſich den Mund nicht verbieten, auf das Hoch für Kaiſer und Reich, Reichsheer und Bundesrath ſtimme er ein. Ausland. * Wien. Nach Warſchauer Meldungen polniſcher Blätter erhielten die Verwalter der kaiſerlichen Luſtſchlöſſer in Skiernrwicze, Peter⸗ hof und Petersburg Befehl, wegen Ankunft des Zaren und fürſtlicher Gäſte Gemächer be— halten. Das Gerücht einer Drei— erhält dadurch neue Nahrung. In hieſigen maßgebenden Kreiſen iſt jedoch von dieſer Abſicht Kaiſer Franz Joſephs nichts bekannt. * Wien. Aus Petersburg wird gemeldet, daß ſich die Cholera vom Kaukaſus weit Die Anſprüche ſind binnen beendeter Uebung ſchneller als von der Wolga verbreitet. Am Don werden aus dem Kaukaſus 240,000 Per⸗ ſonen zurückerwartet, welche der Quarantaine zu unterwerfen unmöglich iſt. wo die ae um ein Moratorium nach— ſuchten, flüchten auch aus Aſtrachan und anderen Städten 00 der Wolga Tauſende; aller Ver⸗ kehr ſtockt. * Peſt. Der Miniſter des ließ an alle Komitatle wegen der Choleragefahr, in denen Ingern er⸗ bemerkt Wie aus Baku ſtrenge Verordnungen * Belgrad Exkönig Milan hat kraft ſeiner Vaterrechte dem Könige Alexander ver— boten, die Königin-Mutter zu beſuchen. * Kopenhagen. Der hieſige amerikaniſche Kon ſul Ryder wurde verhaftet. Er wird be⸗ trüge riſchen Verhaltens bei der Auszahlung einer Erbſchaft beſchuldigt. * Catania. Der König ſpendete den durch den Ausbruch des Aetna Geſchädigten 20,000 Fres. Die Eruption hält mit unver⸗ mindernder Heftigkeit an. Aus Kah und fern. — Die Familien der aus der Reſerve, Landwehr oder Seewehr zu Friedensübungen eingerufenen Mannſchaften erhalten nach dem am 1. Juli l. J. in Kraft getretenen Geſetze auf Verlangen aus Reichsmitteln Unterſtütz⸗ ungen. Das Gleiche gilt bezüglich der Familien der aus der Erſatzreſerve für die zweite oder dritte Uebung einberufenen Mannſchaften. 4 Wochen nach und bezüglich derjenigen welche in der Zeit vom 1. April bis 1. Juli l. Is. geübt haben, binnen gleicher Friſt vom 1. Juli ab— alſo ſpäteſtens am 28. d. M. — bei der Gemeindebehörde desjenigen Ortes anzubringen, an welchem der Unterſtützungs— berechtigte ſeinen gewöhnlichen Aufenthalt hat. Wir machen alſo die Intereſſenten darauf aufmerkſam unter dem Hinweis, daß nach Ab⸗ lauf dieſer Friſt keine Anſprüche auf ſolche Unterſtützungen mehr erhoben werden können. — Warnung vor Blutvergiftung. In weiten Kreiſen, insbeſondere bei der länd— wird, daß kein Grund zu Unruhen vorliege. lichen Bevölkerung, iſt dieſe Anſicht verbreitet, Petersburg. Bei Tiflis ſchlug der daß es kein beſſeres Blutſtillungsmittel bei Blitz in ein Artilleriemunitionsdepot ein, wo- äußeren Verletzungen gebe, als Spinngewebe, durch von 34 gefüllten Wagen 4 zue Explo- das irgend einem Winkel entnommen wird. ſion gebracht wurden. 20 Mann der Be⸗ deckung ſind getödtet, 2 Offiziere ſchwer ver— letzt. werden, Die Benutzung deſſelben zu dieſem Zweck muß aber geradezu als Unſitte bezeichnet die ſchon verſchiedentlich ihre Opfer Was wird der Vater ſagen? Brigitta ſitzt am Meeresufer, am Ufer des großen, erdumſpannenden Meeres.— Der Ozean — tauſend und tauſend Millionen kleiner Tropfen und die größte, nie beſiegte, nie alternde, nie ſterbende Großmacht— der gewaltige, wogende, toſende Ozean, wenn die Windsbraut daher kommt, zuerſt ein flüſterndes, koſendes, ſpielendes, lachen⸗ des, wildes Kind, und dann ein gleich gewaltiges, trotzig kühnes, Waſſer und Erde und Himmel aufwirbelndes, zuſammenſchüttelndes weib— wie ruhig, wie klar, wie glänzend liegt es heute da, das unermeßliche Meer, und über Erde und Meer ſtill und leuchtend der Alles um⸗ ſpannende Himmel, ein blauer, ſonniger Frühlings⸗ himmel. Brigitta ſitzt am Ufer und ſtrickt; ſie ſtrickt ein Netz. Aber die Hände, die ſonſt das leichte Schiffchen ſo flink von Maſche zu Maſche tanzen laſſen, warum halten ſie heute ſo oft inne in dem luſtigen Arbeitsſpiel? Warum ſehen die großen braunen Augen, die ſo klar und blitzend auszuſchauen pflegen, heute ſo träumeriſch, ſo ſinnend über die weite See, in den ſonnigen Frühlingshimmel?— Als der Vater beim erſten Grauen des Morgens hinausfahren wollte zum Fiſchfang und ihm Brigitta das große Netz in die träumende See— aber es Rieſen⸗ an den Strand tragen und den kleinen Maſt aufſtellen und das Segel binden half, da hatte er zu ihr geſagt:„Kind, ich werde alt und ſchwach, und das Ruder wird zu ſchwer für meine Hand — Kind, ich möchte einen Eidam in's Haus haben, daß ich Ruhe und Feierabend halten könnte bei Kind und“—— Sie hatte das letzte Wort nicht mehr verſtanden, das Boot war ſchon hinausgeſchoſſen in den dämmernden 8 war ihr heiß in's Antlitz geſtiegen, eine gluthende Welle vom Herzen. Darum feiert heute die flinke Hand, darum ſitzt Brigitta ſtill und ſinnend am Meeresſtrande; die Hand feiert, aber das Herz arbeitet in der jungen Bruſt. Sie gleicht ja ganz dem Meere, Hat Ebb' und Sturm und Fluth, Und manche ſchöne Perle In ihrer Tiefe ruht— das lachende, ahnungsloſe— das ſehnende, bangende— das wilde wogende Menſchenherz. Brigitta iſt ein hochgewachſenes, ſchönes Mädchen, ſchöner freilich als die bleichen, ſchwachen, ſchlanken Stadtmädchen! Sie hat zwei rüſtige Arme, zwei raſche Hände, ihre Wangen ſind leicht gebräunt vom Sonnenſtrahl und Meereshauch, ihre braunen Augen blitzen wie die Sterne des Himmels, das zierliche Spitzenhäubchen vermag kaum die Fülle des dunklen Haares zu faſſen und zu halten. Brigitta iſt auch reich, ſo reich, wie es ein Fiſchermädchen nur ſein kann. Min Vaters Boot iſt das größte und ſtärkſte, ſein Häuschen das wohnlichſte des ganzen Dorfes, und drinnen ſteht eine alte Truhe, in welcher von Kronen und Doppelkronen ein ſtattliches Häuflein liegt. Und da Brigitta ſchön und reich iſt, wer mag ſich verwundern, daß genug der Burſchen um ihr Herz und ihre Hand buhlen und werben?„Kind“, hatte der Vater geſagt, „ich werde alt und ſchwach, ich möchte einen Eidam in's Haus haben“— zehn für einen könnte er haben aber ſein Töchter chen mag nur Einen, den Einen, der ſo lieb und gut und brav iſt, wie kein Zweiter. Ob ihn der Vater auch haben möchte? Sie ſchaut ſinnend und fragend auf das Meer hinaus. Da bellt Felix, der neben ihr liegt, laut auf. Sie fährt aus ihrem Sinnen empor und wendet den Kopf zur Seite, und ſie zuckt zu⸗ ſammen, die Hand legt ſich auf das ſtürmiſch pochende Her 8 heiße Gluth ſtrömt ihr über das Angeſ ſicht., Da iſt ia der Eine, der ſo lieb und gut und brav iſt, wie kein Zweiter. Mit großen Schritten kommt er daher, ein Recke, wie es nur ein Siegfried ſein konnte, den Südweſter auf n a gefordert hat, indem ſie zu akuten Blutver⸗ Mainz. Von der hieſigen Staats⸗ giftungen Anlaß gab. Es iſt das auch kaum anwaltſchaft wird der flüchtig gegangene anders möglich, wenn man bedenkt, daß den Pfarrer Dantz von Gundheim(Kreis Worms) Spinngeweben ſtets Unreinigkeiten aller Art, ſteckbrieflich verfolgt. namentlich Reſte kleiner Thierleichen, ferner Man ſchreibt aus Mainz: In maſſenhafte Staubgebilde metalliſchen, pflanz- einigen Landgemeinden unſerer nächſten Um⸗ lichen mineraliſchen und animaliſchen Ur- gebung iſt eine alte Polizeivorſchrift ausge⸗ ſprungs anhaften. Indem man nun das höchſt graben und auſ's Neue eingeſchärft worden, unreine Spinngewebe auf eine friſche, offene inhaltlich deren es den Wirthen verboten iſt, Wunde bringt, veranlaßt man eine unmittel- vor Schluß des Nachmittagsgottesdienſtes(3 bare Verbindung gefährlicher Inſettionskeime Uhr) an Sonn- und Feiertagen an die einge⸗ mit offenen Blutbahnen, welch erſtere hier alle ſeſſene Bürgerſchaft Getränke und Speiſen zu Bedingungen finden, ihre blutzerſetzende perabſolgen. Da ſich das Verbot auf Touriſten Thätigkeit zu beginnen und in den verletzten und Paſſanten nicht erſtreckt, greifen die eif⸗ Körpertheil weiter hineinzutragen. Der rigſten Anhänger des Frühſchoppens zu einem „Hausdoktor“ warnt desbalb ausdrücklich vor Nothbehelf, indem ſie als Touriſten im Nach bieſem gefährlichen Blutſtillungsmittel, auf bebelf, ü— eine Reihe von Fällen verweiſend, wo durch ſolche verkehrte Behandlung an ſich ganz un⸗ bedeutende Wunden in kurzer Zeit einen be⸗ drohlichen Charakter annahmen und die betreffende Perſon nicht ſelten in Lebensgefahr brachten. “Der Tabaksbau. Der„S. Titg.“ ſchreibt man:„Nachdem von anderer Seite berichtet worden, daß der Anbau von Tabak in dieſem Jahre nur 5 pCt. abgenommen habe, möchten wir zur Richtigſtellung einige Daten anführen. In den pfälziſchen Orten wie Haßloch, Schifferſtadt, Iggelheim, wo in ſonſtigen Jahren etwa 20,000 Ctr. Tabak angepflanzt wurden, wird es in dieſem Jahre nur etwa 5000 Ctr. geben. In Wald⸗ ſee, Otterſtadt, Neuhofen, Rheingönnheim, wo früher etwa 15,000 Ctr. gewachſen ſind wird heuer wohl nur etwa 3000 Ctr. ſein. In annähernd gleichem Verhältniß wird weniger gepflanzt: in Berghauſen, Dudenhofen, Geinsheim, Schwegenheim, Lingenfeld ꝛc. Auf bad. Gebiet: in Friedrichsfeld, Edingen, Wieb⸗ lingen, Freudenheim, Brühl, Ketſch, Ofters⸗ heim, Eppelheim, Walldorf. In den Orten der Bergſtraße Lorſch, Heppenheim, Lauden⸗ bach, Hemsbach, Sulzbach, Viernheim Groß⸗ ſachſen, Lützelſachſen, Leutershauſen ꝛc. ꝛc. iſt der Anbau ſo klein, wie ſeit vielen Jahren nicht. * Alzey. Nach einer öffentlichen Anzeige wird hier das ſilberne Abendmahlsgeräthe der früher hier beſtandenen deutſch katholiſchen Ge⸗ meinde öffentlich meiſtbietend verſteigert. — Aus Rheinheſſen. Aus Wollert⸗ heim wird ein Vorkommniß von erſchüttern⸗ der Tragik gemeldet. Aus Schwermuth hat ſich ein junges 22jähriges Mädchen erhängt. Als der ſchon bejahrte Vater heimkehrend ſo ſein Kind fand, gerieth er derart in Ver⸗ zweiflung, daß er ſich neben dem Mädchen er⸗ hängte. Nachbarn fanden ſpäter die beiden Leichen. barort zum Schoppen einkehren. * Mainz. Für den kommenden Winter werden die Steinkohlen eine weſentliche Preis⸗ reduktion erfahren; im verfloſſenen Jahre zahlten die Hoſpitienanſtalten für ihren Be— darf an Steinkohlen für den Zentner 92 Pf.; bei der nunmehr ſtattgehabten Submiſſion für das Jahr 1892/93 hatte der vorjährige Lieferant nur eine Forderung von 67 Pfg. für den Zentner Steinkohlen gemacht, mithin gegen das Vorjahr ein Rückgang von 25 Pfg. per Zentner. Die Hoſpitienanſtalten erſparen da— durch gegen das Vorjahr einen Betrag von mehreren 1000 Mark. *Die ſchwarz⸗roth⸗goldene Fahne. Man ſchreibt aus Mainz, 16. Juli: Heute kam ein ſeltenes hiſtoriſches Stück aus der Reparatur oder beſſer Neuauffriſchung: das ſchwarz roth⸗goldene Banner des Mainzer Turnvereins, das der Turnvater Jahn ſelbſt im Revolutionsjahr 1848 hier in Mainz ge⸗ weiht hat. Das aus Seide beſtehende, 1.65 Meter breite Fahnentuch hat ſich recht gut er⸗ halten, nur das Gold⸗Brocat ſcheint etwas gelitten zu haben, und aus dem Roth iſt Roſa geworden. Die eine Seite ziert das von Eichenblättern umgebene Mainzer Stadtwappen die andere ein ſchwarzer Doppeladler. Am Sonntag iſt das einſt ſo verfehmte Banner zum 75jährigen Jubiläum des Vereins wieder enthüllt worden. Jahre lang mußte es ver⸗ ſteckt gehalten werden, bis es im Jahre 1860 auf dem erſten allgemeinen Turnfeſte zu Coburg endlich wieder im Winde flattern durfte. In Heſſen wurde am 5. Auguſt desſelben Jahres die Fahne in Offenbach auf dem 1. Mittel- rheiniſchen Turnfeſte aufs Neue enthüllt und zwar als Symbol der Vereinigung des deutſchen Volkes gegen einen etwaigen auswärtigen Feind. Aus Baden. Für jeden Landwirth und Viehzüchter wird es von Intereſſe ſein zu erfahren, daß die oberbadiſchen Zuchtge⸗ noſſenſchaften beſchloſſen haben, alljährlich im September in Radolfzell einen großen Central⸗ Viehmarkt abzuhalten, auf welchen nur Zucht⸗ thiere der rühmlichſt bekannten oberbadiſchen Fleckviehrace Simmenthaler Schlags zum Ver⸗ kauf kommen ſollen. * Stuttgart. Am Samſtag Morgen gab in einer Wirthſchaft ein Bierbrauer drei Revolverſchüſſe auf die Tochter der Wirthin ab, die ſeine Liebesanträge zurückgewieſen hatte und machte alsdann einen Selbſtmord⸗ verſuch. Beide wurden ſchwer verwundet in das Krankenhaus verbracht. Der Attentäter iſt bereits geſtorben. Aus Bayern. Im bayriſchen Hoch⸗ gebirge hat es in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag geſchneit. Iſt das nun der „erſte“ oder„letzte“ Schnee? Oldenburg. In Weſterhold wurde am Samſtag Nacht der 14 jährigen Schweſter eines Hochzeit haltenden Landmannes, Schröder, durch einen unbekannten Mörder die Kehle abgeſchnitten. „Siebzehn Tage lebendig be⸗ graben. Die am 4. ds. in der Emeran⸗ zeche bei Bilin verſchütteten drei Arbeiter ſind am Freitag den 22. Juli noch lebend herauf⸗ befördert worden, nachdem dieſelben ſiebzehn Tage ohne Nahrung geweſen waren. Fünf Bergleute waren am 4. Juli durch Schwemm⸗ ſand verſchüttet worden. Zwei wurden damals nach 32ſtündiger Arbeit gerettet. Die Berg⸗ leute veranſtalteten aus Anlaß der glücklichen Rettung einen Dankgottesdienſt. »Die ſilbernen Zwanzig pfennig⸗ ſtücke, von deren Einziehung vielfach die Rede geweſen iſt, und welche man ſelten zu Geſicht bekommt, werden bis auf Jahre hinaus noch im Verkehr verbleiben. Es ſind freilich nach und nach für 13,003,714 M. ſolcher Geldſtücke eingezogen und zur Prägung von Markſtücken eingeſchmolzen worden, aber es befanden ſich nach der ſtatiſtiſchen Ueberſicht des Reichsſchatzamtes zu Ende des Monate Mai d. J. noch für 22,714, 208,80 M. in Cours. Hieraus ergibt ſich die Stückzahl 113,571,44. Eine intereſſante Thatſache er⸗ zielt man, wenn man berechnet, eine wie weite Strecke mit den noch vorhandenen kleinen Geldſtücken belegt werden kann. Der Durch⸗ meſſer eines ſolchen beträgt 16¼ Millimeter Man kann alſo mit den noch im Umlauf be⸗ findlichen aneinandergelegten Zwanzigpfennig⸗ Muͤnzen die Strecke von 1874 Kilometern oder etwa 250 Meilen bedecken. * Eine vorſichtige Mutter. Kurz vor Schulſchluß ſpielte ſich bei dem Direktor eines Berliner Gymnaſiums die folgende Scene ab. Es erſcheint Frau Müller, eine „düchtige derbe“ Budikerfrau aus der Nach⸗ dem Kopfe, die Thonpfeife im Munde. Jetzt ſieht er das ſitzende Mädchen und es leuchtete in ſeinen blauen Augen auf; aber ſeine Schritte werden kleiner, langſamer, und zuletzt bleibt er ſtehen gegenüber dem ſtrickenden Mädchen. „Guten Tag, Brigitt!“ „Schöndank, Wilms!“ Das Mädchen hat die Augen nicht aufgehoben von dem Schiffchen und dem Netze— woher weiß es, daß Wilms vor ihr ſteht? Kennt es ihn an der Stimme. Wilms lächelt. „Ich wollte mit Deinem Vater ſprechen, Brigitt,“ fährt er fort, und wieder ſchießt die heiße Gluth dem Mädchen in das Geſicht, und wieder lächelt der Burſche.„Aber das Haus war verſchloſſen,] kein Menſch zu ſehen und zu hören!“ „Der Vater iſt hinausgefahren, auf ihn. „Ob mich Dein Vater wohl als Bootsmann nehmen möcht? Ich werd' alt, hört' ich ihn neulich ſagen, und ſehn' mich nach Ruhe. Und ich bin jung, hab' Kraft für zwei und ſeh'n mich nach Arbeit. Was meinſt Du, Brigitt?“ „Das hat er mir auch geſagt, Wilm! Und Du wollteſt ſein Helfersmann werden?“ Brigitta ſieht den Burſchen mit ihren großen braunen Augen ſo ſeltſam an, daß es ihm wohl und weh' zu Muthe wird; zwei, drei ich wart' mächtige Rauchwolken zieht er aus ſeiner kleinen Thonpfeife. „Und warum nicht? Weißt Du nicht, daß ich arm bin, wie eine Kirchenmaus?“ „Das iſt keine Schande, Wilms, und nicht Deine Schuld!“ „Aber ein Unglück iſt's! Sechs Jahre bin ich umhergefahren, von Meer zu Meer, im Sonnenſchein und vor luſtigem Winde, durch Sturm und Wetter und Wogendrang, bei Donner und Blitz— und hatte mir ein hübſches Sümmchen zurückgelegt,'s war redlich und ſauer verdient und hätte ausgereicht für ein Häuschen, ein Boot und ein Netz. Aber— Du weißt ja, wie ich heimgekommen bin! Halbtodt gaben mich die Wellen an den Strand hier geworfen, mein gutes Geld aber hat das Meer für ſich behalten.“ ö„Beſſer, als hätt' es Dich behalten und das Geld an's Ufer geworfen,“ ſagt Brigitt leiſe und ſieht wieder auf ihre Arbeit. „Das dacht' ich damals auch, als ich in Deines Vaters Hauſe wieder zu mir kam und die Augen aufſchlug und Dich Jah, Brigitt!“ Er hält ein, er wartet wohl auf einen Blick; aber Brigitta ſenkt den Kopf noch tiefer. Da ſetzt er ſich vor ihr nieder. Das Aufſchauen wird der Brigitt ſchwer, mag er denken; ſo will ich es thun. „Damals dacht' ich das auch,“ wiederholt Wilms und ſeufzt dazu. „Und jetzt?“ fragt Brigitta kaum hörbar. „Jetzt?— Als wir noch Kinder waren, Brigitt, Da war ich Dein liebſter Spielkamerad, und wer Dir etwas zu Leide that, der hatte es mit mir zu thun; wir waren immer zuſammen, als gehörte eins zum andern. Und als ich draußen war, die ſechs langen Jahre— darf ich Dir Alles ſagen, Brigitt, Alles ſo ſagen, wie es mir um's Herz iſt?“ Das Mädchen nickte. „Nun ſieh', Brigitt, ich zog nur Deinet⸗ wegen hinaus— der arme Wilms wollte Geld verdienen, viel Geld, und dann heimfahren und vor Deinen Vater treten und zu ihm ſagen: Vater Lüttgen, gebt mir Euer Kind, die Brigitt, zum Weibe! Ich komme nicht mit leeren Händen, und mein Herz iſt voll warmer, treuer Liebe um die Brigitt—“ Das Mädchen ſchluchzt auf. „Was weinſt Du, Brigitt? Ich wollt' ſein Tochtermann werden, und eben noch wäre ich froh geweſen, wenn ich ſein Helfersmann hätt' werden können; jetzt aber— jetzt kann ich auch das nicht mehr ſein! Jetzt, da ich Dir Alles ſo geſagt habe, wie es mir um's Herz iſt, jetzt will ich wieder hinaus, wieder umherfahren von Meer zu Meer, im Sonnenſchein, bei Blitz und Donner.“ (Schluß folgt.) DDr——————————— ů——— ÜR——————————————— 1——— barſchaft. Vorgelaſſen redet ſie den Direktor etwa folgendermaßen an:„Herr Direktor, ick bin, wie ſie nämlich wiſſen müſſen, die Müllern und habe den Budikerkeller dat drüben neben de Kaſerne. Meine Dochter, wiſſen Se die Miene, is ſiebzehn Jahr, een ſcheenes Kind, ſage ick Ihnen, Herr Direkter. Um die kommt der Alfred Schulze, wiſſen Se, der Sekondaner. Se ſind ſich Beede janz jut, und ick habe ooch niſcht dajejen. Aber von de Liebe, det wiſſen Se doch boch, Herr Direkter, da wird keen Menſch nich ſatt, un da man als Mutter doch doch nach det vernünftig Reelle ſieht, wenn man für ſeine Dochter ſorjen duht, ſo möchte ick als Mutter, Herr Direkter, Ihnen doch erſt mal fragen, mie hoch ſich ſo'n Sekondaner bei Ihnen ſteht.“ Alfred Schulze ſoll ſehr wenig ver⸗ gnügt in die Ferien gegangen ſein, da ſowohl die Schwiegermama in spe wie der Herr Direktor ihm gründlich den Standpunkt klar gemacht haben. * Die einzigen und tiefſten Ge⸗ heimniſſe der Medizin“ hatte, wie Franz Xaver Seidl in der„Poſt“ erzählt, der hochberühmte und von weithin bekannte holländiſche Arzt Boerhave(geſtorben 1738) einen großen Foliant betitelt, den man in der Bibliothek dieſes merkwürdigen Mannes feſt verſiegelt auffand. Das Buch erregte begreif⸗ licher Weiſe das größte Aufſehen, denn in die Geheimniſſe der Medizin zu dringen, war wohl ein begreiflicher Wunſch ſehr vieler Menſchen! Schließlich erſtand ein reicher Eng⸗ länder das Buch für 70,000 Gulden und lud eine Anzahl Gelehrter ein, das koſtbare Buch zu öffnen. Dasſelbe war, wie ſich zum allgemeinen Erſtaunen herausſtellte, vollkommen leer, nur auf dem letzten Blatte ſtanden fol⸗ gende 18 Worte:„Halte den Kopf kalt, den Leib offen, die Füße warm und da wirſt über alle Aerzte ſpotten können.“ Der Sinn dieſes Ausſpruchs iſt offenbar der, daß allein durch eine richtige Lebensweiſe Krankheiten verhütet werden. — Die Eitelkeitsprobe. Dame (die Probe auf die Eitelkeit der Männer machend):„Ach, wie ſchade! Der ſchönſte Herr aus der Geſellſchaft hat ſich einen Fleck auf ſeine weiße Weſte gemacht.“— Alle Herren blicken erſchreckt auf ihre weiße Weſte. Böſe Vorboten! Faſt die Hälfte der Menſchheit iſt jetzt von einer ſchrecklichen Krankheit ergriffen, welche durch ihre traurigen Folgen unſägliches Unheil anrichtet. Die Vorboten und Anfangs- ſymptome der Krankheit ſind: Gedankenloſes und conſuſes Weſen, zielloſes Plänemachen und nichts zur Ausführung zu bringen, Energie⸗ loſigkeit, krankhafte Furchtſamkeit, unmotivirte Aufregung, abwechſelnd mit tiefer geiſticher Depreſſion, leichtes Ermüden, Sucht nach langem Schlaf, wüſter Kopf und abſcheulicher Geſchmack im Munde beim Erwachen, Appetit loſigkeit abwechſelnd mit Heißhunger, Gehirn druck, Gedächtnißſchwäche, Geräuſche im Kopf und Ohren, Zittern der Arme und Beine bei geringer Anſtrengung, Schwäche im Rückgrat und viele andere charakteriſtiſche Erſcheinungen. Die Krankheit endet mit Melancholie, Tiefſinn, Blödſinn, Wahnſinn und treibt zum Selbſt⸗ mord. Mit ſtarrem Blicke, unterlaufenen Augen, hohlen Backen verlebten Zügen und ſchlotternden Beine ſieht man die unglücklichen Opfer der Krankheit dahinwanken. Die Schuld ſteht Ihnen auf dem Geſichte geſchrieben. Es iſt Nervenzerrüttung mit ihren ewig wechſelnden Symptomen, welche ſo viele Per⸗ ſonen im beſten Lebensalter befallen hat und dieſelben moraliſch und phyſiſch zu Grunde richtet. An der Zeit iſt es nun, daß dieſe Quelle des Unheils gehemmt und Licht und Aufklärung geſchafft wird. Wer den Keim des ſchrecklichen Leidens in ſich fühlt, der ver⸗ lange koſtenfrei die Sanjanaheilmethode welche bei allen heilbaren Stadien von Nerven⸗ und Rückenmarksleiden ſchuelle und ſichere Hülfe bringt. Man bezieht dieſes berühmte Heil⸗ verfahren jederzeit gänzlich koſteufrel durch den Sekretair der Sanjana⸗Company, Herrn Hermann Dege zu Leipzig. evfäl ſchie ſchwarze Heide. Man verbrenne ein Müſterchen des Stoffes, von dem man kaufen will, und die etwaige Verſälſchung tritt ſofort zu Tage: Aechte, rein gefärbte Seide kräuſelt ſofort zuſammen, verlöſcht bald und hinterläßt wenig Aſche von ganz hellbräunlicher Farbe.— Ver⸗ fälſchte Seide(die leicht ſpeckig wird und bricht) brennt langſam fort, namentlich glimmen die„Schlußfäden“ weiter(wenn ſehr mit Farbſtoff erſchwert), und hinter⸗ läßt eine dunkelbraune Aſche, die ſich im Gegenſatz zur ächten Seide nicht kräuſelt ſondern krümmt. Zerdrückt man die Aſche der ächten Seide, ſo zerſtäubt ſie, die der verfälſchten nicht. Das Seidenfabrik-Depot von G. Henneberg(K. u. K. Hoflief.) Zürich verſendet gern Muſter von ſeinen ächten Seidenſtoffen an Jedermann, und liefert einzelne Roben und ganze Stücke porto- und zollfrei in's Haus. Briefporto nach der Schweiz. Doppeltes 5 Für den Monat Auguſt 1892 werden Beſtellungen auf den„Viernheimer Anzeiger“ mit dem illuſtrirten Sonntagsblatt von den Zeitungsträgern und von unſerer Expedition zu nur 30 Pfg.(pro Monat entgegengenommen. DD YYY r Zweite Muünsterbau Gel zur Wiederherstellung des Münsters Ziehung am 6. u. 7. September 1892. Die Loose à 3 M. sind von dem Bankhaus 1 Gew. à Carl Heintze. Berlin W., Unter den Linden 3. 3 übernommen und von dem- 1 8 selben gegen Einsendung des 25 1 Betrages auf Postanweisung 100 8 zu beziehen. 200 5 Jeder Bestellung sind für 00 8 5 Porto und Gewinnliste 30 Pf. 44 1 beizufügen. 2800„ Der Münsterbauverein zu Freiburg i. B. Baar ohne Abzug. Ausserdem mindestens 50 Kunstwerthe von 45 000„ — Nur 0 Grosse N el d-Lotterie 0 1 dlotterie zu Freiburg i. B. 1000 Mk. ete. Mark. 557 50 000= 50 000 M. CCCCCCCCCCC au 4175 Geldgewinne mit Haupttreffern et 10,000, 5000, 4000 Mk., 3000, 2000, Loose à 1 Mark, 11 Loose für 10 Mark, 28 Loose für 25 Mark sind zu beziehen durch A. Molling, General-Debit, Metz. 20 000 20000„ 10000 10000, 5000— 5000, 1000— 10 000, 500— 10 000„ 200— 20 000 Noröbeuiſcher Blapd 100 20000, b 50— 20000, Avemen 20 50 000„ Looseversandt auf Wunsch 260 000 M. auch unter Nachnahme.[572] 3284 Gewinne heiten, Flechten, offene Beine; ferner gegen Skropheln, böſe Augen, Ohren, Naſen Beſtandtheile des Pulvers auf der PE 1 2 Preis per Schachtel M. 1.25. 1 J 5 1 5 8 SSS r dr. med. J. U. Hohl's 9 8 2 unfehlbar heilendes Blutreinigungspulver, 3 15 in 40jähriger Praxis erprobt. Dieſes leicht einzunehmende Medikament hilft unbedingt gegen Hautausſchläge jeder Art, Geſchlechts- und krebsartige Krank— Zahlreiche Atteſte von Geheilten und Zeugniſſe von Aerzten und hohen Regierungsperſonen zur Verfügung. Jede Schachtel trägt als geſetzliche Schutzmarke die Unterſchrift des Erfinders J. U. Hohl, Dr. Zu haben Hirſchapotheke& Meiſenapotheke in Straßburg i. 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Nachſtehende Bekanntmachung bringen wir hiermit zur allge— meinen Kenntnißnahme. Viernheim, den 22. Juli 1892. 597 Gr. Bürgermeiſterei Viernheim: Bluess. Bekanntmachung. Am 1. Juli l. Js. iſt das Geſetz, die Abänderung des Artikels 227 des Polizeiſtrafgeſetzes(Störung der Sonntagsfeier und des Gottesdienſtes) betr. in Kraft getreten. Während in Artikel 227 des Polizeiſtrafgeſetzes in ſeitheriger Faſſung beſtimmt war, daß alle Läden der Kauf-, Handels- und ſtonftigen G üwerbsleute, mit Ausnahme der Apotheken bis nach be— endigtem Gottesdienſt geſchloſſen bleiben mußten, tritt in Folge des Geſetzes vom 1. Juli l. Js. an Stelle des 1 0 0 Gebots des Ladenſchluſſes bis nach beendigtem Gottesdienst, as Verbot des Aushängens und Ausſtellens von Waaren an Sonn— und Feſttagen außerhalb derjenigen Stunden, während we lcher ein Gewerbebetrieb in offenen Verkaufsſtellen ſtattfinden darf. Denjenigen Gewerben, denen auf Grund des§ 10ß5e der Ge— werbeordnung der ununterbrochene Betrieb auch während der für Ausſtellen von Waaren gleichfalls unterſagt. die Sonntagsruhe auch auf diejenigen Conſumvereine ausgedehnt, welche ſatzungsgemäß blos an ihre Mitglieder Wnaaren abſetzeu. Die Beſtimmungen des Art. 227 des Polizeiſtrafgeſetzes, Ab— ſatz 1 und 3 in ſeitheriger Faſſung kommen gleichfalls in Wegfall, da ſie durch die Beſtimmungen der Gewerbeordnung in§§pa (Verbot des Gewerbebetriebes im Umherziehen an Sonn- und Feſt tagen) und in 8 105e(Zulaſſung einer längeren als fünfſtündigen Beſchäftigung für ſolche Gewerbetreibende, deren vollſtändige oder theilweiſe Ausübung an Sonn und Feſttagen zur Befriedigung täg licher oder an dieſen Tagen beſonders hervortretender Bedürſniſſe der Bevölkerung erforderlich iſt) in ausreichender Weiſe erſetzt wurden. Es ergiebt ſich hieraus zugleich, daß Zuwiderhandlungen gegen die Beſtimmungen über die Sonntagsfeier und Sonntagsruhe theils nach§ 227 Polizei⸗Straf-⸗Geſetzes beziehungsweiſe§8 366 pos. 1 Reichs⸗Straf Geſetzes, theils nach 8 146 der Gewerbe Ordnung ſtrafbar ſind und daß, wer zu verbotener Stunde Waaren aushängt und ſein Gewerbe betreibt wegen zweier Delikte auf Grund der beiden erwähnten Geſetzesbeſtimmungen ſtrafbar erſcheint. Heppenheim, am 9. Juli 1892. Großherzogliches Kreisamt Heppenheim. v. Grancy. Im Anſchluß an unſeren Erlaß vom 25. v. Mts. bringen wir Metzgern geſtattet iſt, 1) am 1. Weihnachts-, Oſter- und Pfingſttag von Morgens 6—9 Uhr, 2) an den übrigen Sonn- und Feiertagen außer während zeit auch von 5 ſtellen offen zu halten und ihre Backs, Konditor⸗ und Fleiſchwaaren zu verkaufen. Von den genannten Gewerbetreibenden dürfen jedoch Gehülfen, Lehrlinge und Arbeiter an Sonn und Feſttagen über die für alle Handelsgewerbe feſtgeſetzten füufſtündigen Zeit nur dann verwendet werden, wenn dieſelben entweder an jedem zweiten Sonntag von morgens 6 Uhr bis abends 6 Uhr, oder an jedem dritten Sonntage volle 36 der Arbeit freigelaſſen werden. Heppenheim, den 13. Juli 1892 Großherzogliches Kreisamt Heppenheim. v. 92. Pedes- Aa Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige! Nachricht, daß es Gott dem Allmächtigen gefallen hat, unſere liebe gute Gattin, Mutter, Großmutter, Sch weſter, Schwägerin u. Tante „„ Frau Elisabeth Lamberth. 4 geb. Kühner 8 beute Mittag ½ 3 Uhr 5 langem ſchwerem Leiden im 58. Lebensjahre zu ſich in die Ewigkeit abzurufen. ö Viernheim, den 26. Juli 1892 608 Die tieftrauernd Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet Donnerſtag den 28. ds. Nach mittags 6 Uhr ſtatt den Hauptgottesbienſt freizulaſſenden zwei Stunden geſtattet iſt, iſt auf Grund des Geſetzes vom 1. Juli l. Js. das Aushängen und Weiter wurden die Beſtimmungen der Gewerbeordnung über zur öffentlichen Kenntniß, daß den Bäckern, Konditoren und der für alle Handelsgewerbe beſtimmten Beſchäftigungs⸗ —7 Uhr nachmittags ihre Verkaufs- Stunden von Anmeldungen zur Benutzung der Dreſchmaſchine der Dreſchgeſellſchaft, welche auf dem ſeitherigen Platze aufgeſtellt, ſind an Joh. Haas X.(Repe⸗ Prima Früh⸗Kleeſamen, ewigen Kleeſamen ſeideſfrei und über 90% Keim— fähigkeit, empfiehlt zu billigen Preiſen(604 N A. Stumpf. pring Saatwicken, keimfäbige Waare, per 100 Kilo Mk. 15.— empfiehlt(590 G. M. Jaeger. Nu Bord billig abzugeben, ſo lange Vorrath reicht. Adam Weidner, 593„zum Löwen“. Hildebrand'ſches Kern-Mehl, per Pfd. 13 Pfg., verkauft Gg. Schmitt VI., gaſſe) zu machen. 603 22 Jakob Weidner IV. 1892er g 592 Krämer. Milchſchweine hit zu ver⸗ kaufen. 605 Wittwe Winkler im„Löwen“. 2 Zimmer mit Zubehör u vermiethen. Wo, ſagt die Expedition. 595 Ei, bewegliche Feilbank zu leihen, oder zu kaufen ge— ſucht. Näheres in der Expedition ds. Bl. 556 Ein vollſtändiges Dengel⸗ geſchirr blieb auf meinem Acker, Vierruthenweg, liegen. Der red— liche Finder wird gebeten ſolches bei Joh. Hoock 5., Galoppſtraße, abzugeben. 606 607] Eine Wagenkette wu de auf dem Weinh. Weg gefunden, Näheres in der Exped. ds. Bl. Bei Bedarf von Cigarrenspitzen od. Vfeifen jed. Art, verlange man das mit über 2000 Abbild. in Originalgr. versehene Musteralbum von Brüder Oettinger in UIm a. h. Wiener Rauchutensil.-Fabrik. Stets das Neueste. Bill. Bedien. Für Wiederverk. Ab. A. Fur Private Alb. B. Ein Album B liegt zu Jedermanns Einſicht in der Exped. ds. Bl. auf. Georg Buf alt Raſirer und Makler in Viernheim nimmt Beſtellungen für Lieferung von Mahlfrucht in meine Müble entgegen. 583 Franz Schmitt in Treſel. Fenn EA peter Koch 8 Bildhauer Ladenburg. Seit vielen Jahren hier be—. kannt, empfiehlt ſein reich 10 155 1 5 haltiges Lager ſchöner E rabdenkmäler 2 E. den billigſten Preif en. Das Erneuern alter Grab⸗ ſteine beſorge raſch u. billig. 1