Erſcheint Mittwochs u. Samſtags und koſtet monatlich nur 30 Pfg. frei in's Haus gebracht. Per Poſt bez. pro Quart. M. 1.15. Publikationgorgan der Gr. Bürgermeiſterei Piernheim. Auzeigeblatt von Viernheim, Weinheim, Käferthal und Umgebung. Redaction, Druck und Verlag: Eugen Baum, Viernheim. ———— meiget ZuAusſchreibungen wirkſam u. billig Inſerate 10 Pf. pro Iſpaltige Garmondzeile. Reclamen 20 Pf. pro Iſp. Zeile Nr. 96. Mittwoch, den 30. Novenber. 1892. Veulſchland. “ Darmſtadt. Zur Aufbeſſerung der katholiſchen Pfarreien auf 1800 Mark aus Staatsmitteln für die nächſte Budgetperiode hat das Miniſterium Vorlage von den betref— fenden Pfarrſtellen angeordnet. — Der Deutſchen Landwirth⸗ ſchafts⸗Geſell ſchaft iſt der Großher⸗ zog von Heſſen als Patronatsmitglied beigetreten. Die Geſellſchaft zählt jetzt 8064 Mitglieder, außerdem liegen ſchon 72 Bei— trittsmeldungen für das Jahr 1893 vor. * Berlin. Die Centrumsfraktion be— ſchloß den in der letzten Seſſion zurückge— zogenen Antrag auf Aufhebung des Jeſuiten- geſetzes wieder einzubringen. » Berlin. Die freiſinnige Reichstags⸗ fraktion beſchloß einſtimmig die Militärvor— lage abzulehnen, dagegen alles zu bewilligen, was zur Einführung der zweijährigen Dienſt— zeit nothwendig iſt.— Der„Börſenzeitung“ zufolge ſprechen„ultramontane“ Abgeordnete offen aus, daß nach der Rede Caprivis an eine Annahme der Militärvorlage ſeitens des Centrums nicht zu denken ſei.— Da im Reichstag zunächſt die erſte Leſung des Etats ſtattfindet, ſo dürfte die Commiſſion, der die Militär⸗Vorlage überwieſen werden wird, kaum vor Neujahr in eine meritoriſche Be— handlung derſelben eintreten können.— Dem Vernehmen nach wird eine Erhöhung der Uebergangs-Abgabe, ſowie eine Zoll-Erhöhung für ausländiſches Bier geplant. — Eine Beſchränkung der Answanderung enthält das dem Reichstage zugegangene neue Auswanderungsgeſetz. Danach ſoll eine Familie nicht mehr auswandern dürfen, wie es ihr beliebt, ſondern nur, wenn ſie von der Orts— polizeibehörde einen Auswanderungsſchein er— halten hat. Um dieſen Scheig muß ſie vier Wochen vor der Auswanderung nachſuchen. Auf das Anſuchen wird die Abſicht der Aus— wanderer öffentlich bekannt gemacht. Die Be— ſcheinigung wird nur ertheilt,„falls kein Grund zu der Annahme vorliegt, daß der Auswan— dernde ſich durch die Aus wanderung beſtehen— den Verpflichtungen entziehen will. » Berlin. Nach dem Reichstag zuge— gangenen Geſetzentwurf, betreffend die Erſatz— vertheilung, beſtimmt der Kaiſer alljährlich die Zahl der in das Heer und in die Marine einzuſtellenden Recruten. Den Geſammtbe— darf für das unter preußiſcher Verwaltung ſtehende Contingent beſtimmt das preußiſche Kriegsminiſterium; für die übrigen Contingente die betreffenden Kriegsminiſterien. Die Ver— theilung des Erſatzbedarfs der Marine erfolgt durch das preußiſche Kriegsminiſterim.— Der ferner dem Reichstage zugegangene Geſetzent— wurf, betreffend die Friedenspräſenzſtärke des deutſchen Heeres, ſetzt für die Zeit vom 1. October 1893 bis 31. März 1899 die Jahres— durchſchnitts⸗Stärke auf 492,068 feſt, welcher Vorausſetzung die zweijährige Dienſtzeit der Fußtruppen zu Grunde liegt. Vom 1. Ok— tober 1893 ab werden formirt: 711 Batail⸗ lone Infanterie, 477 Escadrons Cavallerie, 494 Batterien Feldartillerie, 37 Bataillone Fußartillerie, 24 Bataillone Pioniere, 7 Ba⸗ taillone Eiſenbahntruppen und 21 Balaillone Train. * München. Durch eine Reihe von bayeriſchen Blättern geht ein Artikel, welcher die Landwirte auffordert, an das k. Staats— miniſterium die Bitte zu richten, dasſelbe wolle an den Landtag einen Geſetzentwurf bringen, welcher bei Viehfall infolge von Maul⸗ und Klauenſeucheſtaatliche Ent⸗ ſchädigung gewähren ſoll. » Karlsruhe. Die badiſche Regierung ſcheint es als ein Hauptverdienſt beanſpruchen zu wollen, daß der Tabak nun nicht weiter belaſtet werden ſoll. Der ihr zweifellos nahe— ſtehende hieſige Korreſpondent der„Str. Poſt“ ſchreibt nämlich: Von tief eingreifender und günſtiger Bedeutung insbeſondere für Bayern und Baden iſt die Thatſache, daß eine weitere Belaſtung des Tabaks nicht ſtattfinden ſoll. Das iſt offenbar mit beſonderem Nachdruck gerade in Baden auch von ſolchen Stellen aus geſchehen, denen man eine volle Fühlung mit den maßgebenden Kreiſen in Berlin zu⸗ trauen darf.„Wenn dies von Seiten der badiſchen Regierung geſchehen, ſo erkennen wir das an, obgleich ſie damit nicht mehr als ihre Pflicht gethan hat.“ Der Vertreter Preußens in dieſer Angelegenheit, General- direktor Schomer, hielt an ſeinem Standpunkt feſt, wonach Zoll und Steuer gleichmäßig um 30 Mk. erhöht werden ſollen, damit ſo der deutſche Tabak vernichtet werde. Dieſen Ab⸗ ſichten trat Miniſter v. Riedel energiſch gegen⸗ über. Er betonte das hohe wirthſchaftliche Intereſſe, das Süddeutſchland an dem Tabakbau habe und konzedirte als letztes nur, daß er einer Zollerhöhung um 30 Mk. zuſtimmen würde, wenn die Steuer um 10 Mk. erhöht würde. Ausland. „Wien. Im Abgeordnetenhauſe iſt von der Regierung das Geſetz über die Feſtſetzung des Rekrutencontingents für das Jahr 1893 vorgelegt worden. Auf Grund der Volks⸗ zälung von 1890 wird das Contingent des Heeres und der Kriegsmarine 59,211 Mann, das der Landwehr 10,000 Mann betragen. Für die im Reichsrathe vertretenen König⸗ reiche und Länder ergibt ſich damit eine Ver⸗ minderung des Contingents um 1178 Mann!! Paris. Aus Algier wird gemeldet: Cardinal Lavigerie iſt geſtorben. Der Verblichene war am 31. Oktober 1825 zu Esprit geboren, war Erzbiſchof von Karthago und Algier und beſaß ſeit 27. März 1882 die Kardinalswürde. Paris. Der Handelsminiſter empfing eine von 178 Induſtriellen und Kaufleuten in Lyon, darunter 162 der bedeutendſten — 3 Landſtteichet und Gentleman. Erzählung von George R. Sims. Nachdruck verboten. (16. Fortſetzung.) Vorher aber war es nöthig, über Har⸗ wood ſelbſt Einiges zu erfahren, und zu dieſem Zweck hätte Edward am liebſten auf friſcher That in jener Herberge Nachtquatier genommen. Doch wie dies anſtellen, ohne von Haarwood geſehen und erkannt zu werden? Er merkte ſich Straße und Hausnummer Wohnung. Unterwegs kaufte er bei einem Tröd⸗ ler eine alte Matroſenjacke, ein Paar grobleinene Baumwolle. Eine große Pelzmütze vervoll⸗ ſtändigte dieſe Toilette, in der er ſich unbedingt als ein echter Herbergsgaſt ſehen laſſen konnte. Trotzdem fürchtete er, für John Harwood noch nicht unkenntlich genug zu ſein. Und er ſchreckte nicht davor zurück, ſeinem Geſicht vermittelſt Ruß ein ſchmutziges Anſehen zu geben und ſeinen hübſchen Schnurrbart zu opfern. Ein letzter Blick in den Spiegel— und er ſagte ſich be⸗ ruhigt, daß er ſo in der That wenig Aehnlichkeit wankte er, noch Flüche und Scheltworte vor ſich mit dem Edward Darvell beſitze, den John Har⸗ wood an jenem denkwürdigen Abend im Armen⸗ hauſe zu Sankt Mary kennen gelernt hatte. Bei dieſem Verſuch, den Detective zu machen, war Edward anfänglich etwas unbehaglich zu Muthe. Als er jedoch nach vorſchriftsmäßiger Zahlung ſeiner vier Pence in die als gemein⸗ ſchaftliches Gaſtzimmer dienende Küche der Her⸗ berge getreten war, fand er ſich bald in ſeine Rolle, bei der ihm die Erfahrungen aus den Tagen ſeiner Obdachloſigkeit vortrefflich zu ſtatten kamen, und es gelang ihm, Gang und Geberden der hier verkehrenden Klaſſe von Gäſten genau Die K lt 1 und begab ſich dann auf den Weg nach ſeiner ahnen, e ee eee mütze tief über die Stirr gezogen, ſetzte er ſich ſchwerfällig auf eine vom Herdfeuer ziemlich ent⸗ fernte Bank, ſteckte ſich eine Pfeife in Brand Beinkleider und ein Arbeiterhemd von Malrtes e 1 N ſich Pfeif und begann ſeine Beobachtungen zu machen. Alsbald entdeckte er Harwood, der vor dem Feuer ſaß und gerade mit einem Nachbar in Streit gerathen war. Nachdem einige derbe Schimpfworte zwiſchen ihnen gewechſelt worden, hin brummend, der Thür zu, und man hörte ihn die Treppe hinanſtolpern. Nun erhob ſich Edward und nahm den am Feuer frei gewordenen Platz ein. „Ein recht gemüthlicher Kumpan, das,“ be⸗ merkte er. „Freilich,“ antwortete der Angeredete.„Er iſt ſchlimm genug, wenn er nüchtern iſt. Hat er aber einen Rauſch, dann iſt gar kein Aus⸗ kommen mit ihm.“ „Iſt er hier Stammgaſt?“ fragte Ed⸗ ward. „Er war's vor einem Jahr etwa. Dann blieb er fort, und wir waren Alle froh, ihn los zu ſein. Seit vierzehn Tagen iſt er aber wieder eingerückt.“ „Wie mag er heißen?“ „Ja, mit ſeinem eigentlichen Namen iſt er hier nicht bekannt. Wir nannten ihn immer den „flotten Hans“; er iſt nämlich'mal ein feiner Herr geweſen.“ Wirklich 770 „Ja; wir kriegen hier öfters ſolche vor⸗ räumte Harwood den Platz mit dem Vemerken, nehme Geſellſchaft her— Kerle, die es anders daß er zu Bett gehen wollte; die Geſellſchaft in der Welt haben könnten, wenn ſie ihre Aus⸗ möchte ſich ſeinetwegen dorthin ſcheren, wo ſie es ſchon hübſch warm finden würde. Dann ——-— ſichten nicht verbummelt hätten. (Fortſetzung folgt. A r S N r ee ee er ee —— S —— ö 1 2 U Ser jp— 3 — ——— 3 r 5 8— ——— Seidenfabrikanten unterzeichnete Petition, wo- rin der Abſchluß von Handelsverträgen mit der Schweiz, Deutſchland, Oeſterreich-Ungarn, Belgien, Italien, Spanien, Portugal, Griechen— land und den Vereinigten Staaten beantragt wird. „Grenoble. Der bekannte Anarchiſt Groß wurde zu drei Monaten Gefängniß verurtheilt. * Petersburg. Aus Aſtrachan wird ge— meldet, der Kaiſer begnadigte fünf wegen Ex— ceſſen anläßlich des Choleraausbruches im Kreiſe Zarew vom Kriegsgericht zum Tode Verurtheilte zu lebenslänglicher Zwangsarbeit. „Madrid. Canovas theilte im Miniſter— rathe mit, daß er einen Entwurf zur Auf— nahme einer Anleihe für die Ablöſung der ſchwebenden Schuld einbringen werde.— Der Miniſterrath beſchloß, 70,000 Gewehre und 5000 Karabiner nach dem Syſtem Mauſer in ſpaniſchen Fabriken an— fertigen zu laſſen. San Francisco. Die Stadt Lau- mion in Salvador wurde durch ein Erdbeben ſchwer heimgeſucht; die meiſten Häuſer ſind eingeſtürzt, viele Perſonen wurden getödtet oder durch herabſtürzende Steine verwundet. Aus Nah und Kern. .— N 2 2 1 U — Eine Fahrpreis⸗ Ermäßigung gewährt die Heſſ. Ludwigsbahn jetzt auch allen Denen, welche ſich zur Erlernung von weib lichen Handarbeiten täglich nach einem an der gen. Bahn liegenden Ort begeben, indem ſie Abonnementskarten zu dem ermäßigten Satz für Schüler gewährt, und zwar 1. für ſolche Mädchen, welche das Kleidermachen, Weißzeug— nähen und Stricken erlernen ꝛc. auf die Dauer von höchſtens 12 Monaten; 2. für ſolche, welche das Putzmachen erlernen, auf 6 Monate (auf Wunſch je 3 Monate im Frühjahr und Herbſt); 3. fur jene, welche die Blumenbin⸗ derei erlernen, auf 6 Monate, und 4. für jene, welche Bügeln oder Kochen lernen, auf 3 Monate. Hoffentlich wird von dieſem aner— kennenswerthen Entgegenkommen der Ludwigs— bahn Seitens unſerer Landbevölkerung recht fleißig Gebrauch gemacht werden. — Einverleibung von Käfer⸗ thal. Wie wir in Erfahrung bringen, ſchwe— ben ſeit einiger Zeit Verhandlungen bezüglich der Einverleibung von Käferthal in das Ge⸗ biet der Stadtgemeinde Mannheim. Die Herren Oberbürgermeiſter Beck und Bürger— meiſter Bräunig waren bereits in Käferthal, um an Ort und Stelle die nothwendigen Ver⸗ handlungen zu führen.; es ſoll jedoch bis jetzt nicht gelungen ſein, zu einem Reſultat zu gelangen, weil die für den Käferthaler Wald geforderte Summe ungemein hoch war. Viernheimer Creditverein (Eingetragene Genoſſenſchaft mit unbeſchränkter Haftpflicht.) Sonntag den 4. Dezember Nachmittags 3 Uhr wird auf dem Rathhauſe dahier die in§ 43 Abſatz 2 und 3 vorgeſchriebene 5 Gene al versammlung abgehalten mit der Tagesordnung: war für die Reſtperiode des früheren Direktors eingetreten und iſt nunmehr für die neue dreijährige Periode wieder wählbar.) do Wahl dreier Auſſichtsrathsmitglieder tariſch austretenden und nun wieder Jakob Brechtel 6, Philipp Simon, Joſeph Martin. Viernheim, den 26. November 1892. Der Aufſichtsrath des Viernheimer Creditvereins (eingetragene Genoſſenſchaft mit unbeſchränkter Haftpflicht.) — Ueber den Stand der Arbeiten an der Nebenbahn Heppenheim-Fürth weiß die„Darmſt. Ztg.“ Folgendes zu berichten:“ Die wegen der ſchwierigen Verhältniſſe dieſer Linie ausgeführten ſehr umfangreichen Ver— meſſungen haben ergeben, daß es thunlich iſt, eine Trace zu wählen, welche etwa 5 Klm.“ kürzer wird, als die früher angenommene Trace(14,3 Klm. gegen 19,3 Klm.) und auch geringere Erdarbeiten und weniger Kunſt⸗ bauten als letztere erfordert. Die betreffende neue Linie iſt au:geſteckt und ſind die wei— teren Aufnahmen für die nunmehr in Angriff genommene Ausarbeitung des Entwurfes voll— endet. * Heppenheim. Herr Lehrer i. V. Peter Müller iſt nach längerem Leiden und ſchwerem Siechthum hohen Alter von 75 Lebensjahren ſanft ver— ſchieden. „ Heppenheima. d. B. Letzten Frei⸗ tag am Geburtsfeſt Sr. Kgl. Hoheit des Groß— herzozs, fand dahier im Saale des„Halben Mond“ unter dem Vorſitze des Hrn. Kreisraths von Grancy die diesjährige Herbſt Generalver- ſammlung des landw. Bezirksverelas Heppen⸗ heim in Verbindung mit einer Kartoffel— Ausſtellung, die vom Kreiſe ſehr gut beſchickt war, ſtatt. Nach erfolgter Neuwahl des Bi- zirksausſchuſſes und nachdem der frühere Vor— ſitzende des Vereins, Herr Geheimer Regie— rungsrath Gräff-Darmſtadt zum Ehrenmit— glied ernannt war, referirte Herr Landwirth- ſchaftslehrer Lang über die Torfſtreu als Erſatz für das in dieſem Jahre mangelnde Stroh. Die Verſammlung beſchloß hierauf einen gemeinſamen Torfſtreubezug mit Gewäh— rung eines Zuſchuſſes aus der Bezirksvereins— kaſſe zu den Koſten deſſelben. Im Anſchluß daran wurde noch eine von dem landw. Be— zirksverein angeſchaffte Getreidequalitätswaage vorgefübrt und unter entſprechenden Erklär ungen einige Gewichtsbeſtimmungen von Ge— treide ausgeführt. Für ſpäter ſollen mit Hilfe dieſer Waage Erhebungen über das Gewicht von Verkaufsgetreide im Bezirk an— geſtellt werden. Außerdem wurden Stärke⸗ mehlgehaltsbeſtimmungen von Kartoffeln durch Ermittelung des ſpez. Gewichtes ausgeführt und im Anſchluß daran über das Reſultat der Stärkemehlbeſtimmungen der ausgeſtellten Kartoffelſorten berichtet. Am ſtärkemehlreich- ſten erwieſen ſich im Durchſchnitt aller Be⸗ ſtimmungen die Sorten: Reichskanzler, Mag- num bonum, Zwiebel, Schneeflocke und Juno. An die Verſammlung ſchloß ſich ein gemein— ſames Mittageſſen an. Jugenheim. Bei dem letzten Treibjagen in dem nahen Ober⸗Beerbach wurden 22 Haſen, 1 Reh und— ein Jäger letzten Donnerſtag im geſchoſſen. Glückliche Ny nrode!(B. B.) * Dieburg. Au letzten Donnerſtag verſchied dahier im Alter von 54 Jahren Frhr. Hugo von Fechenbich. Derſelbe war längere Zeit leidend und dabier durch ſein leutſeliges Benehmen gegen Jedermann, wie ſeinen Wohlthätigkeitsſinn gegen die Armen eine ſehr beliebte Perſönlichkeit. * Mainz. In den letzten Tagen wurden hier vielfach falſche Dreimarkſtücke angehalten. Dieſelben tragen das ſchlecht nach— gemachte Bildniß von Friedrich Wilhelm 4. haben ſchlechten Klang, ſind dagegen im Ge— wicht den ächten Thalern ziemlich nahe. * Aus der Pfalz. In Franken⸗ thal erſtickte ein 19 Monate altes Kind, welches allein im Zimmer war, in welchem ein am Ofen ſtehender Strohſack Feuer fing und anfing zu brennen. Zum erſten Advent. Advent! das neue Morgenroth biſt du, Das hold verklärend auf die Erde blicket, Vom Himmelslichte frohe Botſchaft ſchicket, Das bald uns leuchtet, ſpendend Fried u. Ruh! O ſel'ge Zeit! die Herzen neu belebt, Voll froher Hoffnung dir entgegen ſchlagen, Nach langer, dunkler Nacht beginnt's zu tagen, Der Feind des Lichtes liegt beſiegt— er bebt. Die Kirche heut' uns ernſt zur Buße weiſt, Zum güt'gen Gott heißt reuig ſie uns fliehen, Daß freudig wir dann vor der Krippe knieen, Im Frieden, den des Engels Mund verheißt. O ſüßes Kind, zu ſühnen unſre Schuld Willſt bald du kommen, trocknend alle Thränen, Erfülle jetzt ſchon unſer frommes Sehnen, Laß leuchten uns die Strahlen deiner Huld! Verfül ſchie ſchmarze Seide. Man verbrenne ein Müſterchen des Stoffes, von dem man kaufen will, und die etwaige Verfälſchung tritt ſofort zu Tage: Aechte, rein gefärbte Seide kräuſelt ſofort zuſammen, verlöſcht bald und hinterläßt wenig Aſche von ganz hellbräunlicher Farbe.— Ver— fälſchte Seide(die leicht ſpeckig wird und bricht) brennt langſam fort, namentlich glimmen die„Schlußfäden“ weiter(wenn ſehr mit Farbſtoff erſchwert), und hinter— läßt eine dunkelbraune Aſche, die ſich im Gegenſatz zur ächten Seide nicht kräuſelt ſondern krümmt. Zerdrückt man die Aſche der ächten Seide, ſo zerſtäubt ſie, die der verfälſchten nicht. Die Seidenfabrik von G. Henneberg(k. u. k. Hoflieferant), Zürich verſendet gern Muſter von ihren ächten Seidenſtoffen an Jedermann, und liefert einzelne Roben und ganze 1 porto- und zollfrei in's Haus. 5 Buchen und Eichen Erlen rund, 1 Mtr. Brennholz Verkauf. Der Uuterzeichnete verkauft: Kleingeſchnittenes Stockholz per Centner 80 Pfo. 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