Erſcheint Mittwochs u. Samſtags und koſtet monatlich nur 30 Pfg. frei in's Haus gebracht. Per Poſt bez. pro Quart. M. 1.15. iernheimer Publikationsorgan der Gr. Bürgermeiſterei Piernheim. Anzeigehlatt von Viernheim, Weinheim, Käferthal und Umgebung. Redaction, Druck und Verlag: Eugen Baum, Viernheim. eiget ZuAusſchreibungen wirkſam u. billig Inſerate 10 Pf. pro Iſpaltige Garmondzeile. Reclamen 20 Pf. pro 1ſp. Zeile Nr. 97.(Erſtes Blatt.) San flag, den 3. Deen ber. 1892. Jeutſchland. „ Darmſtadt. Die zweite Kammer wird erſt zu Anfang des nächſten Jahres wieder zuſammentreten. „Mainz. Laut telegraphiſcher Benach⸗ richtigung des Reichskommiſſärs wurde die Aus Nah und Fern. * Viernheim. Heute Freitag fand die Vorunterſuchung über den in der Nacht vom letzten Freitag auf Samſtag halb 12 Uhr an einem Bahnbedienſteten verübten Rauban⸗ fall in den ſog. Doſen ſtatt. Der Hergang Cholerakontrolle am ganzen Rheinſtrom auf- war folgender: Ein Bahnbedienſteter, welcher gehoben. „ Mainz. Mehrere Zeitungen, in der angegebenen Nacht den Weg von Käfer⸗ Reviſion der Akten der wie thal hierher zu Fuß machte, gewahrte, als er auch wir, brachten kürzlich die Nachricht, Großh. auf der Chauſſee durch den Wald(vor den Miniſterium bereite fürdienächſte Budgetperiode ſog. Doſen) ging, zwei Männer, der eine ſtark eine Vorlage vor, der zufolge die katholiſchen und ſchlank, der andere unterſetzt, auf ſich Pfarreien aus Staatsmitteln auf 1800 Mk. zukommen und gleichzeitig auch hielten dieſe Dieſe ihn an mit den Worten: Käferthal, wir wollen noch eins trinken!“ Auf die Einrede, daß in ſo ſpäter Stunde kein Wirthshaus mehr offen ſei und er auch kein Geld mehr habe, packte ſofort der Kleinere den Bahnbedienſteten hinten am Mantelkragen und am Arm feſt, während der Größere einen Griff in die Taſche machte und das Porte- per Jahr ſollen aufgebeſſert werden. Mittheilung beruht auf einem Irrthum. Schon ſeit 2 Jahren iſt die fragliche Auf⸗ beſſerung in das Staatsbudget aufgenommen und an die Betreffenden ausbezahlt worden. „ Berliu. Die Kommiſſion zur Be⸗ rathung der Militärvorlage wird zuſammen⸗ geſetzt aus 28 Mitgliedern: 9 Centrum, „Geh' mit nach 6 Conſervative, 6 Freiſinnige, 3 National- mannaie mit 26 Mk. Inhalt nahm und die liberalen, 3 Sozialdemokraten, 1 Pole. Uhr ſammt Kette unter dem Mantel abriß; 4 Die Militärpoſten in den Höfen der alsdann entließen ſie den jungen Mann mit Gefängniſſe werden, der„Kreuzjtg.“ zufolge, vom 1. Januar k. J. ab eingezogen. Da⸗ für werden die Gefangenaufſeher zum Theil mit Revolvern ausgerüſtet. * Berlin. Der Reichstagsbeſchluß, Ein⸗ jähtigfreiwillige, die über das 23. Lebensjahr hinaus und von den Erſatzbehörden zurückge— ſtellt ſind, nach Ueberſchreitung des 32. Lebens- jahres nicht wieder zu Landwehrübungen ein- einzuziehen, hat der “München. Das Fremdenblatt meldet, der nächſtjährige Katholikentag finde in Würz— burg ſtatt. „Bamberg. Das Arbeiterin nenheim, vor einigen Jahren von Erzbiſchof v. Schreiber angeregt, iſt jetzt gegründet. Das Funda— tionskapital iſt 25,000 Mk., hiervon 19,000 Mk. vom Erzbiſchof. Der Zweck iſt, allein— ſtehenden Fabrikarbeiterinnen, katholiſchen und proteſtantiſchen, geſunde Wohnung und Koſt gegen mäßige Vergütung zu bieten, ihnen geiſtige Pflege angedeihen zu laſſen und Ge— legenheit zu geben, ſich in häuslichen Ver— richtungen und nützlichen Arbeiten auszubilden. Hierfür hat ſich nach den„N. N.“ ein Verein gebildet, deſſen Mitglieder jährlich zwei Mk. zahlen. Vorläufig wurde auf deu Jakobs— berge ein großes Haus mit Hof und Garten gemiethet. Ausland. Petersburg. Die Regierung beabſich⸗ tigt im nächſten Jahre eine einmalige Mili— tärſteuer einzuführen, die von Perſonen zu leiſten wäre, welche aus irgend einem Grunde vom aktiven Heeresdienſte enthoben werden. Der vorausſichtliche Ertrag der neuen Ein⸗ nahmsquelle wird auf 2 bis 3 Mill. Rubel jährlich veranſchlagt. * Madrid. Hier haben die Verhand— lungen zum Handelsvertrag mit Deutſchland begonnen. Bundesrath abgelehnt. zu ſein. Der der Drohung,„ja ſtill fortzugehen, anſonſt ſie ihn kalt machen würden“ und ſetzten ihren Weg gegen Käferthal zu, ſingend weiter. 2 Der ausgeraubte junge Mann war ſelbſtver⸗ ſtändlich ſprachlos vor Schrecken und konnte wohl noch froh ſein, lebend davongekommen ganze Ueberfall und Raub währte, wie uns der junge Mann verſicherte, kaum 3 Minuten. Als er einige Schritte weiter ging, gewahrte er neben der Chauſſee noch eine dritte Perſon, welche ſich bei näherer Beſichtigung in der Dunkelheit als eine Frauens⸗ perſon herausſtellte und die gleichfalls den beiden Räubern nachging und wohl im Bunde die dritie war. Auf die in der Frühe er⸗ folgte Anzeige wurde ſofort Recherche ge- pflogen und wird es hoffentlich den allſeitigigen eifrigen Nachforſchungen der Gendarmerie gelingen, dieſer Räuber habhaft zu werden. Zufolge einer weiteren Anzeige, ſoll, wie uns mitgetheilt wurde, in der gleichen Nacht und auf derſelben Strecke auch ein junger Arbei— ter ſeines ganzen Arbeitslohnes beraubt und überdies noch ſtark im Geſicht und am Kör— per verletzt worden ſein. Vierheim, 30. Nov. Die anhal⸗ tende feuchte Witterung verhinderte das Ab— hängen des Tabaks. Nur in einzelnen Orten wurde etwas abgeliefert und wie es nicht anders möglich war, in feuchtem Zuſtande.— Hier hatte man, durch eingetretene günſtigere Witterung veranlaßt, geſtern etwas abgehängt und wurden bereits Käufe zu Mk. 30—32 abſchloſſen. Viernheim. Heute am 1. Dezem⸗ ber wurden uns einige Maikäfer überbracht, welche im Zimmer luſtig ſchwärmten. — Mainz. Amletzten Sonntag Nach— mittag fand hier eine zahlreich beſuchte Ver⸗ ſammlung von Bierbrauereibeſitzern aus der diesſeitigen Provinz ſtatt. Zweck der Zu⸗ ſammenkunft war Proteſt gegen die geplante Erhöhung der Brauſteuer zu erheben. Aus⸗ nahmslos betrachtete man die Erhöhung der Steuer in der projektirten Weiſe als den Ruin des größten Theils der kleineren Bier— brauereien, die heute ſchon einen ſchweren —ͤ— nur um eine Stimme Exiſtenzkampf gegen die Großbrauereien zu führen hätten. Einſtimmig beſchloß man, bei der Reichsregierung ener⸗ giſch gegen die geplante Steuer zu proteſtiren und ernannte einen Delegirten zur Theil⸗ nahme an der den kommenden Sonntag in Berlin zu gleichem Zwecke ſtattfindenden deutſchen Brauerverſammlung.— Bei der Stadtverordneten— wahl hat ſich herausgeſtellt, daß ein von der Armendeputation Unterſtützter, alſo nicht Wahl⸗ berechtigter, gewählt hat. Da der zuletzt ge⸗ wählte Kandidat mit dem zunächſt folgenden differirt, ſo iſt die Gültigkeit dieſer Wahl fraglich. Die Ent⸗ ſcheidung unterliegt dem Miniſterium.— Vor 6—8 Wochen kam ein Patient von jenſeits des Rheins in das hieſige St. Rochus-Ho⸗ ſpital und klagte über heftige Schmerzen in der Seite, die trotz ärztlicher Behandlung nicht verſchwinden wollten. Die Unterſuchung er⸗ gab das Vorhandenſein von Gallenſteinen, und bei der vorgenommenen Operation durch Herrn Dr. Reiſiger, wurden 371 Gallenſteine ent⸗ fernt und iſt der Patient nunmehr geheilt in ſeine Heimath zurückgekehrt. O00“ Mit den Heller'fchen Spiel⸗ werken wird die Muſik in die ganze Welt getragen; auf daß ſie überall die Freude der Glücklichen erhöhe, die Unglücklichen tröſte und allen Fernweilenden durch ihre Melodien herz⸗ bewegende Grüße aus der Heimath ſende. In Hotels, Reſtaurationen u. ſ. w. erſetzen ſie ein Orcheſter und erweiſen ſich als beſtes Zugmittel; für Obige empfehlen ſich noch beſonders die automatiſchen Werke, die beim Einwerfen eines Geldſtückes ſpielen, wodurch die Ausgabe in kurzer Zeit ge⸗ deckt wird. Die Repertoirs, auch der kleinſten Werke, ſind mit großem Berſtändniß zuſammengeſtellt und enthalten die beliebteſten Melodien auf dem Gebiete der Opern, Operetten und Tanzmuſik, der Lieder und Choräle. Thatſache iſt ferner daß der Fabrikant auf allen Ausſtellungen mit erſten Preiſen ausgezeichnet, Lieferant aller europäiſchen Höfe iſt und ihm jährlich Tauſende von Anerkennungsſchreiben zugehen. Die Heller'ſchen Spielwerke ſind daher als paſſenſtes, Geſcheuk zu Weihnachten, Geburts⸗ oder Namenstage außerdem für Seel⸗ ſorger, Lehrer und Kranke zu empfehlen. Man wende ſich direkt nach Bern. ſelbſt bei kleinen Aufträgen, da die Fabrik außer in Interlaken und Nizza, keine Niederlage hat. Es werden auch Theilzahlungen an vertrauenswürdige Perſonen bewilligt und illuſtrirte Preisliſten franko zugeſandt. Praktiſches Feſt⸗Geſchenk. 1 vollkommener Herrenanzug i. Buxkin⸗ Stoff zu Mk. 5.85 Pfg. 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Ein meſſingenes Hunde Hals⸗ band mit den Namen Zuckerfabrik Frankenthal- Mops ging verloren. Gegen gute Be— lohnung abzugeben bei Jakob Knapp „zum grünen Haus“ den Namen„Zambar“ hörend, (Spitz) iſt entlaufen. Allenfalſige Angaben über den Verbleib bittet man an die Exped. ds. Bl. zu machen. Vor Ankauf wird gewarnt. Kunſtſtraße.( 968 9 4 9 * N* Freiwillige Feuerwehr. Morgen Sonntag, Mittag 3 Uhr Generalversammlung bei Michael Adler zur Vorſtadt. Wichtiger Beſprechungen halber, um zahlreiches Erſcheinen ge— beten. Nichtactive Mitglieder ſind ebenfalls freundlichſt eingeladen. 969) Das Commando. Genoſſenſchaftler! Wie bekannt findet morgen im Kreditverein die Wahl eines Direktors und dreier Aufſichtsrathsmitglieder ſtatt. Sorgen wir dafür, daß dieſe ſo wichtigen Stellen nur mit ſolchen Männern beſetzt werden, die ihrer Aufgabe gewachſen ſind, die ihre Obliegenheiten erfüllen können und wollen und ganz beſonders den Sitzungen im Vorſtand und Aufſichtsrath regelmäßig beizuwohnen in der Lage ſind. Wir erlauben uns folgende Herren vorzuſchlagen: Michael Jöſt 2. als Direktor Philipp Simon 1. als Aufſichtsrathsmitglied(Wiederwahl) Joſeph Martin 3.„* 0 1 Heinr. Nik. Effler„ 1 5(Neuwahl) Es ſei hier ausdrücklich bemerkt, daß Herr Jöſt unter den ſeiner Zeit gegebenen Verhältniſſen die damalige Wahl nicht wohl annehmen konnte, ſich aber unſerm Erſuchen entſprechend dahin erkärte, gegebenen Falls die auf ihn fallende Wahl anzunehmen. 970) Mehrere Vereins mitglieder. HEHHHH NENA HDH AHUAH H Zur Wahl eines Direktors im Credit⸗Verein am Sonntag Mittag erlauben wir vorzuſchlagen Andreas Stumpf 3. Gaſtwirtz, welcher als rechtſchaffener Mann bekannt iſt und den Poſten mit vollem Vertrauen verſehen kann. 971) Mehrere Mitglieder. 0 Aufruf. Morgen Nachmittag um 3 Uhr wird auf dem Rathhauſe dahier neben der Wahl dreier Auſſichtsrathsmitglieder auch diejenige des Direktors des Creditvereins vorgenommen. Wohl nicht ſo einfach, wie man es im Allgemeinen zu nehmen beliebt, iſt es bei ſolchen Wahlen, weil ſehr viel davon abhängt, ob der Verein gut geleitet wird oder nicht. Der bisherige Direktor Kempf hat, wie wir überzeugt ſind, ſeit ſeinem Eintritt in dieſes Amt ſeine vollſtändige Schuldigkeit gethan, auch hat er dieſes Amt in der uneigennützigſten Weiſe angetreten. Bekanntlich bemühte man ſich bei der letzten Wahl die Feſtſetzung des Gehaltes höher zu ſchrauben, während unſer ſeitheriger Director Gg. Kempf ſich erbot, die ihm über— tragene Funktion zu dem ſtipulirten Betrag anzutreten und hat auch dieſe Stellung, wie erwähnt, zur allſeitigen Zufriedenheit auegefüllt. Mitbürger! Wählen wir deßhalb einſtimmig unſeren bis— herigen Direktor Herrn Georg Kempf 5. 972 Viele Mitglieder. Tapeten! Wir 3 Naturell⸗Tapeten von 10 J an, 963 Glanz⸗Tapeten 980„ Gold⸗Tapeten 8 in den großartig ſchönſten neuen Muſtern, nur ſchweren Papieren und gutem Druck. Gebrüder Ziegler in Lüneburg. 959 Jedermann kann ſich von der g Makulatur-Papier außergewöhnlichen Billigkeit der Tapeten leicht überzeugen, da Muſterkarten franko auf Wunſch zu haben in der Buchdruckerei des überallhin verſenden. 82 Viernheimer Anzeigers. Ich beabſichtige mein Pferd nebſt Wagen zu verkaufen. Adam Weidner „zum Löwen.“ 2mal wöchentlich friſche utter empfiehlt 1 Jakob Sander, Milchkutſcher.

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