———. ᷣ ö ⁵˙ m ˙——-— 5 r* Erſcheint Mittwochs u. Samſtags und koſtet monatlich nur 30 Pfg. frei in's Haus gebracht. Per Poſt bez. pro Quart. M. 1.15. Publikatiangorgan der Gr. Gürgermeiſtrei Mernheim. Anzeigeblatt von Viernheim, Meinheim, Näferthal und Umgebung. Redaction, Druck und Verlag: Eugen Baum, Viernheim ZuaAusſchreibungen wirkſam u. billig In ſerate 10 Pf. pro Iſpaltige Garmondzeile. Reclamen 20 Pf. pro Iſp. Zeile Nr. 99.(Zweites Blatt.) anf g, den 10. Dezember. 1892. Landſtreicher und Gentleman. Erzählung von George R. Sims. Nachdruck verbsten. (19. Fortſetzung.) „Die Strafe iſt mir, weiß Gott, nicht erſpart geblieben, obwohl ich keinen Grund habe, ſie für zu hart zu erachten. Ich habe ſie reichlich verdient, aber es würde mir immerhin leichter werden, ſo hier zu liegen und mein Ende zu er⸗ warten, wenn ich die Beruhigung haben dürfte, daß Du mir verziehen haſt, Mary.“ „Ich verzeihe Dir und hatte Dir längſt verziehen, auch gehofft, daß Du meiner Ver— zeihung würdig wäreſt, bis—“ „Bis ich Dir das Geld abpreßte, nicht wahr? Du ſieheſt wie weit ich damit gekommen bin. Es hat mich in meine jetzige Verfaſſung gebracht.“ „Ueber dieſe Angelegenheit wünſchte ich mit Dir zu reden, Hans. Willſt Du mir meine Fragen Wahrheit gemäß beantworten?“ „Ja, es iſt das Wenigſte, was ich für Dich thun kann.“ „Haſt Du nach Deinem zweiten Verſuch, Geld von mir zu erhalten, als ich es Dir ver⸗ weigert hatte, einen Menſchen, Namens John durch ſeine n Einfluß ſank ich tiefer und tiefer. Er war durch das Laſter des Trunkes verarmt und hatte ſtets Geld von mir zu ziehen gewußt. Aber er war ein ſchlauer Patron und durch ſeine Ränke hielten wir uns über Waſſer. Ich wußte wohl, daß er ein Lump war, doch daß er mir zum Schurken werden würde, dachte ich nicht.“ Nun war Frau Mortimer mit einem Schlage über Harwoods Erpreßungsplan aufgeklärt und ihr das Räthſel gelöſt, wie er zu der Kenntniß gekommen war, die ihm ſein falſches Spiel er⸗ möglicht hatte. ** * Nachdem Frau Mortimer unter dem Ver⸗ ſprechen, ihrem Gatten bald wieder beſuchen zu wollen, das Armenhaus verlaſſen hatte, fuhr ſie mit Edward nach Hauſe, um mit dieſem das Weitere zu überlegen. Da Mortimer an dem von Harwood verübten Verbrechen in keiner Weiſe betheiligt war, fiel der Hanptgrund fort, Letzteren zu ſchonen. Durfte Frau Mortimer indeſſen die Gerichte anrufen, ohne Gefahr zu laufen, Ereigniſſe von Neuem an die Oeffentlich⸗ keit gebracht zu ſehen, auf deren Geheimhaltung ſie ſo ängſtlich bedacht war? Sie wußte als Frau von Welt, daß des Vaters Erniedrigung Harwood, abgeſandt, um etwas von Bella zu auf die Tochter fallen, daß Edward als deren erlangen d“ Gatte noch unter dem ſeiner Frau haftenden Ein ungeheuchelter Ausdruck des Erſtaunens Makel würde leiden müſſen, und um ſie Beide malte ſich in den Zügen des Leidenden. „Wie? Harwood hätte ſich in meinem Na— men um Geld an Bella gewendet?“ a „Der Erzſchurke!“ rief Mortimer erregt. „Woher war er über Bella und mich infor⸗ mirt? Wie iſt er mit unſerem Geſchick bekannt geworden?“ „Weißt Du nicht, wer er iſt?“ „Nein.“ „Er iſt der Bruder des Weibes, das alles Unheil zwiſchen uns geſtiftet hat, Mary. Nach ihrem Tode blieb ich mit John zuſammen, und %%% neben dem Pfälzer Hof 20 vor kränkenden Erfahrungen zu ſchützen, mußte die Vergangenheit unberührt bleiben. Edward aber kannte ſeinem Vater genügend, um zu wiſſen, daß derſelbe nur dann zufrieden⸗ geſtellt ſein würde, wenn der wahre Thäter vor Gericht des Verbrechens überführt und ſo Ed⸗ ward öffentlich von jedem Verdachte befreit worden wäre. Es galt nun, dies zu erreichen, ohne die Familie ſeiner Braut unliebſamen Er— örterungen auszuſetzen. (Schluß folgt.) eee eee ee Was, dieſer kleine Kaſten ſoll 3 Mk. koſtend in dem Bazar gegen⸗ über bekomme ich für denſelben Betrag einen viel größeren Steinbaukaſten! Das glaube ich ſchon, erwiderte der Verkäufer, das ſind Na ch⸗ ahmungen, bei mir dagegen bekommen Sie nur echte Anker ⸗Steinbaukaſten nehmen Sie dieſen Kaſten nur ruhig mit, wenn er auch kleiner iſt, Sie werden trotzdem viel mehr Freude damit bereiten, als mit den größeren Nachahmungen. Der Käufer nahm den Kaſten, ſchien aber doch nicht recht befriedigt zu ſein. An dieſes Vorkommniß wurde ich erinnert, als ich bei meinem diesjährigen erſten Weihnachts- rundgang vorwiegend nach Anker⸗Steinbaukaſten fragen hörte. Ich ſuchte deshalb den mir zu⸗ fällig bekannten vorjährigen Käufer auf und fragte ihn, wie er mit dem kleinen Kaſten zu⸗ frieden geweſen ſei.„O, ſehr gut, man ſieht es dem Dinge nicht an, welche Fülle von Unter⸗ haltung darin ſteckt, ich kaufe dieſe Weihnachten einen Ergänzungskaſten! So oft ich mit meinem Jungen zuſammen baue, freue ich mich darüber, daß ich mich ſeiner Zeit nicht durch die Größe der Nachahmung verleiten ließ, dieſe zu kaufen, denn ich habe bei meinem Bekannten einen ſolchen Kaſten geſehen; der iſt gar nichts gegen meinen Kaſten.“ Einige Tage ſpäter hatte ich Gelegen⸗ heit, ein gleich günſtiges Urtheil über die Anker⸗ Steinbaukaſten zu hören, Eltern und Kinder ſind ganz entzückt über die Prachtbauten und erfreut über die Einrichtung, durch Ergänzungs⸗ kaſten den Stein⸗ und Bücher vorrath jedes Jahr vergrößern zu können. Ich glaube deshalb allen Eltern dieſen gediegenen Geſchenk-Artikel in erſter Linie mit den Bemer ken empfehlen zu ſollen, daß die Richterſche Anker⸗Steinbaukaſten⸗ Fabrik in Rudolſtadt auf Wunſch gern jedermann eine Preisliſte zuſendet. 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