9 281 une On —— Erſcheint Mittwochs u. Samſtags und koſtet monatlich nur 30 Pfg. frei in's Haus gebracht. Ber Poſt bez. pro Quart. M. 1.15. Hiernheimer . Publikationsorgan der Gr. Bürgermeiſterei Viernheim. Anzeigeblatt von anten emen, Aäferthal und Umgebung. Redaction, Druck 185 Wee W. Bingener, Viernheim. eiger r billig Inſerate 0 Pf. pro Iſpaltige e Reclamen 20 Pf. pro 1ſp. Zeile Nr. 44. Samſtag, ben 3. Zuni 1893. Neutſchland. Stuttgart, 31. Mai. Eine Anzahl Ab⸗ geordneten wollen im Landtage die Regierung bitten, Angeſichts der Nothlage der bäuerlichen Bevölkerung für die Unterlaſſung oder Ein— ſchränkung der Herbſtmanöver zu wirken. Berlin, 31. Mai. Der von dem früheren Abgeorneten Alexander Meyer neulich in Halle a. d. S. gemachte Vorſchlag, durch eine Reichs ⸗Einkommenſteuer die Koſten der Milli⸗ tärvorlage zu decken, dürfte von der Regierung aufgegriffen werden. Die Steuer würde, ſo heißt es wenigſtens, bei einem Einkommen von 10,000 Mk. anfangend, mit ungefähr / pCt. die fur die Heeresvorlage nöthige Summe ergeben. Berlin, 31. Mai. In hieſigen induſtriellen Kreiſen herrſcht wegen der Preisvertheilungs— angelegenheit in Chicago große Erregung t zumal die Reichsregierung zu Gunſten der Chicagoer Ausſtellung auf eine Berliner Aus- ſtellung verzichtet habe. Eine Kundgebung ſteht bevor. Ausland. Wien, 31. Mai. Die Kaiſers von Oeſterreich an die Delegationen hat in Petersburg einen guten Eindruck gemacht. Es wird verſichert, die Beziehungen zwiſchen dem Wiener und dem Petersburger Hofe hätten ſich ſeit dem Beſuche des Kaiſers bei Giers bedeutend gebeſſert. Giers habe ſich perſönlich überzeugt, daß der Kaiſer nicht geſonnen ſei, über die bisher dem Prinzen Ferdinand von Bulgarien gewährte Unterſtützung hinauszugehen. Belgrad, 31. Mai. Gewählt ſind bis jetzt 115 Radikale, 18 Fortſchrittler und 1 Libe— raler. 16 Wahlen ſind noch ausſtändig. Uebrall herrſcht Ruhe. Roubaix, 30. Mai. Bei der Verhaftung eines Anarchiſten, der auf einem Ball revo— lutionäre Lieder ſang, widerſetzte ſich die Menge Thronrede des den Polizei-Agenten, welche mit Waffen vorgehen mußten. Mehrere ſchwere Verletzungen kamen dabei vor. Madrid, 31. Mai. Der Miniſter des Innern theilte mit, daß weitgehende Maßregeln gegen Einſchl eppung der Cholera ergriffen ſeien. Hamburg ſei ſehr choleraverdächtig. Warſchau, 31. Mai. Sämmtliche Katholiken und Juden in Congreßpolen wurde befohlen, freiwillige Beiträge zum Bau einer griechiſch— orthodoxen Kirche in Warſchau zu leiſten. Ano Maß und Fern. * Viernheim, 2. Juni. Unter ziem⸗ lich zahlreicher Betheiligung ging dahier die Frohnleichnamsproſſion bei ange⸗ nehmem Wetter in üblicher Weiſe vor ſich. Die Altäre ſowie die Häuſer der zu paſſierenden Straßen waren in ſinniger Weiſe geſchmückt. Viernheim, 2. Juni. Geſtern Mit⸗ tag fand im Badener Hof in Mannheim eine Beſprechung zahlreicher Milchpro⸗ duzenten ſtatt, die in Anbetracht der großen Futternoth einen allgemeinen Milchaufſchlag für 1. Juli beſchloſſen. gan Händler wurde auf 16 Pfg., der direkt an Privatkunden verabfolgten Milch auf 22 Pfg. pro Liter feſtgeſetzt. Um gemeinſam vorgehen zu können, 8 Tagen eine abermalige Verſammlung aller Intereſſenten einberufen, auf die wir jetzt ſchon aufmerkſam machen wollen. Dieſelbe ſollte im Hinblick auf das ſicher ganz gerecht⸗ fertigte Vorgehen von allen Milchproduzenten unſerer Gegend beſucht werden. * Viernheim, 2. Juni. Vorigen Sonn⸗ tag den 28. v. M. fand in dem Gaſthauſe des Herrn Hechler zu Alsbach die bereits angekündigte Monats verſammlung für den 3. Bezirk des Obſt⸗ und Garten⸗ bauvereins unter recht zahlreicher Bethei⸗ ligung ſeiner Mitglieder ſtatt. Nach Begrüßung der Verſammlung durch Herrn Baumſchulen⸗ beſitzer Th. Jäger von Bensheim, als Ver— —. Hanz von Wenden. Novelle von Marga Vrechten. (Nachdruck verboten.) 40. Fortſetzung. „Guten Abend, Herr Profeſſor, welch' ſeltener Gaſt Sie in den letzten Wochen bei uns geworden ſind!“ rief Lilli Bornſtedt freudig überraſcht, als ſie den ſpäten Beſucher eintreten Schritte dem Eingange zu und nach kurzer Zeit ſah. Sie öberwand ihre Furcht vor einer möglichen Anſteckung und ſtreckte ihr feines Händ— chen aus, um denſelben willkommen zu heißen. „Ich bitte um Vergebung, liebes Fräulein doch mein Beſuch gilt nicht Ihnen, ſondern Ihrem jungen Hausgenoſſen. Iſt derſelbe in ſeinem Zimmer?“ „O Gott bewahre!“ wehrte die Dame. „Wo denken Sie hin, Herr Profeſſor? Wir würden ja, bei ſeinem ewigen Aus und Eingehen in den Fieberlazarethen, krank vor lauter Angſt geworden ſein! Nein, der wohnt ſchon ſeit vier Wochen in der B.⸗Straße Nr. 46, und dort muß er auch bleiben, bis alle Gefahr vorüber iſt.“ „Ei, da muß ich ja von Glück ſagen, daß ich gar nicht vor hatte, näher zu treten,“ erwiderte der Gaſt ironiſch lächelnd. „Bitte, unſere Furcht erſtreckt ſich nicht auf Sie! Sie ſind ſtets willkommen,“ lenkte die junge Dame erröthend ein.„O, über die rief der Profeſſor und nickte der eben ankommenden Gertrude freundlich zu. Die B.⸗Straße und Haus Nr. bald gefunden, aber auch hier traf Geſuchten nicht.„Wahrſcheinlich wie am Abend in den Thiergarten gegangen; ganz aus als bekäme er ſelbſt die Krankheit,“ 46 waren er den immer Der Preis für Milch wird auf Sonntag in treter des erſten Vorſitzenden Hr. Fabrikanten W. Euler von da, und nach Etledigung einiger geſchäftlichen Mittheilungen hielt Hr. Land⸗ wirthſchaftslehrer Linkh von Heppenheim einen ſehr lehrreichen und intereſſanten Vortrag über die Düngung der Obſtbäume, der viel⸗ ſeitigen und lebhaften Beifall fand. Nach dem Schluſſe deſſelben dankte der Vorſitzende dem Redner durch herzliche Worte mit der Aufforderung an die Anweſenden, die ihnen durch Hrn. Linkh ertheilten Belehrungen für die Zukunft auch durch eine rationelle Düngung ibrer Obſtbäume möglichſt zu verwerthen. Hieran anſchließend empfahl Herr Jäger noch den Mitgliedern, insbeſondere aber den Bewohnern Alsbachs die Kultur der Bühler Frühzwetſche, mit dem Bemerken, daß ſeitens der Obſtzüchter der Bergſtraße das der Obſt⸗ zucht ſo überans günſtige Klima der Gegend durch die Kultur von Frühobſt in wenigen aber einträglichen Sorten und zwar durch Maſſenpflanzungen ausgenutzt werden müſſe, um auch mittelſt Angebot von größeren Quantitäten die Händler heranzuziehen. Nach Vertheilung des vor einiger Zeit von Hrn. Jäger zu Lorſch gehaltenen und in Druck erſchienenen Vortrags„Ueber die Lebensweise und die Vertilgungsmittel einiger der wichtig ⸗ ſten und gefährlichſten Obſtſchädlinge der hie⸗ ſigen Gegend“ unter die Mitglieder und nach Beantwortung der dem Fragekaſten entnom⸗ menen Fragen erfolgte die übliche Gratisver⸗ looſung von ſehr ſchönen Topfpflanzen, Niſt⸗ käſten und Obſtbaumkarten. Mit einigen dankenden Worten des Vorſitzenden für die rege Betheiligung der Mitglieder des Vereins⸗ bezirkes wurde die Verſammlung geſchloſſen. Vielen Beifall und Bewunderung fand auch eine gelegentlich derſelben durch Herrn Kunſt⸗ gärtner Kalb von Zwingenberg ausgeſtellte Kollection von Betunien in den ſchönſten Exemplaren von ſeltener Farbenpracht. Möchten die Beſtrebungen des Vereins, welcher der⸗ malen über 1100 Mitglieder zählt und deſſen —— Ruhe beſitze, um eine weitere Kränkung in derſelben Weiſe hinnehmen zu können. Unſere Wege gehen auseinander, nach dem Vorgefallenen kann ich nur wünchen, daß Sie den meinen nicht mehr kreuzen möchten.“ Damit wandte er ſich ſah 5 ſchlug einen Seitenpfad ein. Dr. Almhaus vertrat ihm den We jeg.„Sie ſogte die Zimmervermietherin, eine mürriſche alte haben ein Recht, mir zu zürnen, aber Sie haben Frau und ſchüttelte ſich. „Thor, der ich bin,“ zu ſich ſelbſt,“ einem jungen Menſchen ſo nachzu— laufen!“ Aber unwillkürlich richteten ſich ſeine durchwanderte er die verſchlungenen Pfade des Thiergartens. Es war kühl und angenehm drauß— en, aber die Dämmerung brach an, ehe er den auf den breiten Kieswegen gehenden Arzt erblickte. Almhaus berührte leicht die Schulter des jungen Mannes, dieſer wandte ſich um und ſah in das Geſicht ſeines Feindes. „Ich habe Sie in ihrer Wohnung geſucht und bin Ihnen, da ich Sie dort nicht fand, hierher gefolgt,“ ſagte der Profeſſor. beleuchtete Lehrbach's Geſicht, von der unterdrückten Erregung bebenden e antwortete:„Wozu de 8 9 Vielleicht um mich von Neuem zu beleidigen? Ihre erbitterte Stimmung verleitet Sie zu dieſer irrigen Annahme,“ ſagte Almhaus,„ich kam in der Abſicht..“ Lehrbach unterbrach ihn hoſtig:„Herr Profeſſor, ich habe Ihr bisheriges Benehmen, ſogar Ihre beleidigen— Konſequenz und Aufrichtigkeit der Damen!“ den Worte, bis heute ſtillſchweigend ertragen,„ aber ich fühle, daß ich nun nicht mehr die nöthige kein Recht, ſprach der Profeſſor auch jede freundliche Annäherung ablehnen zu ne Wort zurück, höfl iche? unterbrach das Er ſtand hat, Beleidigungen ſo ruhig zu ertragen, vielleicht im Schatten, aber das fahle Licht der Mondſichel war's welcher mit einer edlere mit dem Ungeſtüm der Jugend nun wollen. Ich nehme das am Nachmittage geſproche betrachten Sie dasſelbe als ungeſagt.“ Er ſtreckte ſeine Hand aus, aber ſie wurde nicht erfaßt. Leyrbach ſtand ſtumm und unbeweglich. In ſeinem Innern kochte und gährte es. Er dachte an das ungerechte, un⸗ Benehmen des vor ihm Stehenden, an ſeine kalten, höhniſchen Worte und an die über⸗ raſchten Geſichter ſeiner Kollegen; wie hatte er ſich vor ihnen geſchämt? Die ernſte, gedämpfte Stimme des Profeſſors Schweigen.„Wer Sie gelehrt ihre Mutter, die wird Sie auch das noch Vergeſſen derſelben gelehrt haben. Ich Stimme mag Ihnen ſonderbar wankelmüthig erſcheinen, ſei es darum—, ich habe Sie aufgeſucht, um Sie zu bitten, mir zu vergeben und mein Freund zu ſein. Noch immer regte ſich keine Hand; in tiefes Sinnen verloren betrachtete der junge Arzt ſeinen früheren Feind. Die Anſpielung auf ſeine Mutter hatte ihn tiefer gerührt, als er geſtehen wollte. Ihr Bild ſtieg klar und deutlich vor ihm auf, ä —— R ——————— —— —— — .. — — — 2 — — . Viernheim, Wirkſamkeit in allen Schichten der Bevölkerung ein großes Intereſſe findet, auch für die Zu⸗ kunft von gutem Crfolge gekrönt ſein zum Vortheile der ganzen Bewohnerſchaft hieſiger Gegend. 2. Juni. In Bezug auf die jüngſt in der Preſſe wieder aufgetauchte Köhlerſche Millionen-Erbſchaft geht dem„Neueſten Anzeiger“ in Mainz folgende Mittheilung zu, welche unſere kürzlich ausge⸗ ſprochene Vermuthung, daß die öſterreichiſchen Blättern entnommene diesbezügliche Nachricht auf Schwindel beruhen dürfte, Recht zu geben ſcheint:„Im Jahre 1800 ſtarb in London ohne Hinterlaſſung von Leibeserben General Köhler. Derſelbe war aus unſerer Gegend gebürtig, woher aber war nie feſtzuſtellen. Unter vielen Orten nahmen einen Hauptrang ein Singhofen auf der Kemeler Haide, Frauen⸗ ſtein bei Schierſtein und Hungen in Heſſen. Die Kirchenbücher dieſer Gemeinden ſind, ſoweit ſie Einträge auf den Namen Köhler enthalten, wohl ſchon 100 mal abgeſchrieben worden, wovon Herr Dekan Gieße in Langen⸗ ſchwalbach zu erzählen weiß. Schon in den vierziger Jahren wurden Verſammlungen derjenigen Stämme abgehalten, welche glaubten erbberechtigt zu ſein. Die letzte große Ver⸗ ſammlung war Mitte der fünfziger Jahre in Hungen in Oberheſſen. Die nächſte Verſamm⸗ lung wurde dort für Heidelberg angeſagt, aber nicht abgehalten. Mitte der 60er Jahre erließ in der„Mittelrhein. Ztg.“ ein Rechtsanwalt aus Süddeutſchland einen Auf⸗ ruf an alle Diejenigen, welche ſich für erbbe⸗ rechtigt hielten und forderte ſie auf, ihm ihre Papiere mitzubringen. Die Naſſauer Bethei⸗ ligten, welche alle ſchon erfolglos ſchwere Opfer gebracht hatten, verhielten ſich paſſiv. Hingegen ſcheint derſelbe in Baden mehr Glück gehabt zu haben, wie nachſtehende Thatſachen vermuthen laſſen. Vor ungefähr ſieben Jahren, als wiederum alle Welt voll war von der Millionenerbſchaft, wandte ſich Schreiber dieſes direkt an den deutſchen Botſchafter, Hrn. Grafen Hatzfeld in London und bat um erſchöpfend Auskunft über die Erbſchaftsange⸗ legenheit. Das Conſulat theilte demſelben mit,„daß die Hinterlaſſenſchaft des im Jahre 1800“ in England verſtorbenen Generals Köhler bereits in den ſechziger Jahren an 401 Erben im Badiſchen ausgezahlt worden ſei“. Alle Anſprüche, welche noch geltend gemacht würden, ſeien nutzlos. Die Höhe der Erb- lung des Großh. auf eine Summe weit unter einer Million Mark.“— Nach dieſer auf Thatſachen gegrün⸗ deten Mittheilung iſt alſo nichts mehr zu holen und ſeien alle Betheiligten nochmals gewarnt, ſich nicht mehr aufs Neue unnütze Koſten zu machen. Heppenheim. 2. Juni. Nach Mitthei⸗ Kreisamts wird Seine Königl. Hoheit der Großherzog das nächſten Sonntag dahier zu feiernde Kriegerfeſt der „Haſſia“ mit ſeiner Gegenwart beehren. Babenhauſen, 31. Mai. Nachahmens- werth! In Anbetracht der herſchenden Futter⸗ noth wurde heute durch die Schelle bekannt gemacht, daß die Leute ſich im hieſigen Staat⸗ walde unengeltlich Futter holen können. Nieder⸗Urſel, 31. Mai. Einem hieſigen Landwirthe erwuchs dadurch ein erheblicher Verluſt daß ſein„Schweizer“ anſtatt Salz „Chili⸗Salpeter“ in das fürs Vieh beſtimmte Getränke that, zwei Kühe gingen zu Grunde. Mannheim, 2. Juni. Der frühere ſocialdemokratiſche Führer Wilhelm Hänsler wurde heute von der Strafkammer wegen Urkundefälſchung zu 18 Monaten und 4 Jahren Ehrverluſt, der Redacteur des ſocial⸗ demokratiſchen Organs Fentz wegen Beihülfe der Unterſchlagung und Untreue zu 5 Monaten verurtheilt. Köln, 30. Mai. In der auf der Hoheſtraße belegenen Apotheke iſt ein Benzin⸗ bahon explodirt, wobei zwei Perſonen ſchwer verletzt wurden; die Verwüſtungen ſind furcht⸗ bar. Das Unglück iſt durch die Unvorſichtigkeit eines Laufburſchen verurſacht, welcher ſich mit einem brennenden Licht dem Ballon näherte. Breslau, 34. Mai. Bei Gleiwitz ſtieß der von Oswieein kommende Perſonenzug in Folge falſcher Weichenſtellung mit dem von Breslau kommenden Perſonenzug zuſammen. Mehrere Paſſagiere ſind verletzt, ein Perſonenwagen zertrümmert. Paris, 34. Mai, Hier eingelaufene Privat⸗ berichte konſtatiren den Wiederauftritt der Cholera in Nord⸗Spanien. Newyork, 31. Mai. Bei Althona(Penn⸗ ſylvanien) entgleiſte ein Zug, welcher einen Circus transportirte. Vierzehn Waggons wurden einen Abhang heruntergeſchleudert, wobei 5 Perſonen getödtet und viele Perſonen und Thiere verletzt wurden. — Auf der Fahrt zum Standesamt ver⸗ ſtorben iſt in Berlin die 22jährige Putzmacherin Helene G. Das junge Mädchen, welches mit chaft war auch angegeben, belief ſich aber einem Kaufmann verlobt war, war Anfangs dieſes Monats an der Influenza erkrankt, und wiewohl der behandelnde Arzt den Verwandten der Patientin, welche bei denſelben lebte, anrieth, die Hochzeit vorläufig noch zu ver⸗ ſchieben, hatte die Braut doch nicht darein willigen wollen und darauf beſtanden, daß der auf Samſtag feſtgeſetzte Termin der ſtandesamtlichen Trauung eingehalten werde. Gegen ¼11 Uhr holte der Bräutigam die Braut aus der Wohnung in der Brunnen— ſtraße mittelſt einer Drotſchkte ab. In der Nähe der Anklamerſtraße fiel die G. ihm plötzlich ohnmächtig in die Arme. Sofort fuhr der Bräutigam nun nach der Behauſung des Mädchens zurück, um ärztliche Hülfe zu holen; als er jedoch die nur noch leiſe Röchelnde aus dem Wagen heben wollte, fiel die G. in die Wagenkiſſen zurück und ſtarb in den Armen des Bräutigams. Ein Lungenſchlag hatte, wie ein ſofort herbei— gerufener Arzt erklärte, dem Leben der Braut ein jähes Ende bereitet. — Gefährliches Lied. Am Sonntag abend, ſo erzählte ein Aſcherslebener Blatt, hielt der von Neuhaidensleben nach Magdeburg fahrende Perſonenzug mitten zwiſchen Barleben und Neuſtadt an. Weshalb? Eine Anzahl Sozial⸗ demokraten, die nach Magdeburg fuhren, hatten in einem Kupee das Studentenlied geſungen: Sind wir nicht zur Herrlichkeit geboren? und die Strophe: Ganz Europa wundert ſich nicht wenig, Welches neue Reich erſtanden iſt, hatte einen Mitreiſenden, der darin etwas Staatsgefährliches erblickte, veranlaßt, die Nothleine zu ziehen. Seine Geſinnungetüchtigkeit wird ihn nun freilich nicht vor der Strafe ſchützen: die Bahnverwaltung hat ihn zu 100 Mk. verdonnert. — Daß Moltke, der große Feldherr, ein recht kleiner Seefahrer vor dem Herrn war, erfahren wir aus einem ſoeben erſchienen an⸗ ziehenden Buche„Moltke und Mühlbach zuſammen unter dem Halbmonde 18371839“. Von Reinhold Wagner, Oberſtlieutenant a. D. Berlin, Verlag von A. Bath. An die Schilderung von Moltke's Rückkehr in die Heimath knüpft der Herausgeber die folgende, einer ſpäteren Zett angebörende Erinnerung: „Man weiß, daß Moltke ſtets unter See⸗ krankheit zu leiden hatte, und daß er deshalb 1846, als er auf der„Amazone“ die Leiche des Prinzen Heinrich von Civita⸗vecchia nach nach Hamburg begleiten ſollte, das Schiff in Gibraltar verließ, um zu Lande nach Hamburg —— — hatte nicht die theure Verſtorbene an einem großen Schmerze gezehrt und dennoch verziehen?“ „Junger Mann,“ ſagte Almhaus weich,„ein Mann meines Alters und meiner Stellung macht ein ſolches Anerbieten nur ein einziges Mal. Darum beſinnen Sie ſich wohl und ſchlagen Sie ein,— wollen Sie mich fortan als Ihren Freund betrachten und zuweilen kommen, um die letzten Jahre eines einſamen, verhärteten Gemüthes zu erheitern?“ Da beugte Joſeph Lehrbach das vorher ſo trotzige erhobene Haupt und umſchloß die ihm gebotene Hand mit warmem Drucke:„Vergeben Sie mir, daß ich ſo lange gezögert, in der Jugend wird das Vergeſſen oft ſo ſchwer. Ich weiß die Ehre, die Sie dem unerfahrenen, Ihnen gänzlich fremden Manne erzeigen wollen, wohl zu ſchätzen. Sie wiegt das Vergangene reichlich auf. Und dennoch kann ich mich noch nicht darüber freuen, ehe ich weiß, wirum Sie mich früher ſo zu haſſen ſchienen. War es perſönliche Abneigung 21 „Erſt ſo ſtarrköpfig und nun ſo neugierig,“ ſagte der Profeſſor vor ſich hin. Sie ſollen ſich die Antwort ſelbſt geben können, indem ich eine kleine Bedinung an unſere künftige Freundſchaft knüpfe. Sie iſt nicht ſchwer zu erfüllen: ſprechen Sie mir nicht von Ihrer Heimath und den Perſonen, die dort leben. Ich habe an jenem Orte ein ſo großes Leid erfahren, einen ſo herben Kummer, daß ich nicht mehr daran erinnert ſein will. Als Sie ihn vor Monaten ahnungslos nannten, brach die alte Wunde von Neuem auf, und Ihr Anblick Vollkommen, ich danke Ihnen,“ erwiderte Lehrbach. „Nun wohl,“ ſagte der Profeſſor im Weiter⸗ ſchreiten,„ich kann Sie nicht mehr bitten, heute Abend in mein Haus einzutreten. Es iſt ſchon ſpät, und wir brauchen morgen neue Kräfte. Aber nehmen Sie in Ihr ſtilles Studirſtübchen die Verſicherung mit, daß Sie mir wohlgethan haben. Mein Mund hat zwar das Lächeln der Freude und mein Geſicht den heiteren Ausdruck verlernt, aber ich freue mich auf Ihr baldiges Kommen und werde heute Nacht ſchlafen, ohne in den alten Schmerzen zu wühlen.“ Der Mond ſtand hoch am Himmel, gerade über dem Schweizerhauſe. Es lag ſtill und vereinſamt da; die Dachſpitzen und Schnitzereien aus hellfarbigem Holze ſchimmerten herüber, und von den Gebüſchen her wehte ein betäubender Jasmingeruch. An der Gartenthüre trennten ſich die beiden Männer mit einem ſo herzlichen Händedrucke, wie ihn nur je zwei ſo ungleiche Freunde gewechſelt hatten. Der Jüngere von ihnen ſtand noch lange da und ſchaute über das Gitter, bis der Mond ſich hinter einer dunklen Wolke verſteckte und die Nacht anbrach.— Als die große Hitze abnahm, und der Sommer zu Eude ging, da ließ auch die Heftigkeit des ausgebrochenen Fiebers nach. Seine Kraft ſchien gebrochen und die Stadt athmete auf. Joſeph Lehrbach bewohnte noch immer die beſcheidene Wohnung in der Nähe des Krankenhauſes. Trotz der brummigen alten Vermietherin hatte er dieſes ärgerte mich. Perſönliche Antipathie war es nicht, im Gegentheil, ich intereſſirte mich ſogar wider Willen für Sie, obgleich ich Sie früher nie geſehen. Ein junger, ſtrebſamer Kollege bleibt von uns älteren Aerzten nicht lange überſehen. Sind Sie nun zufriedengeſtellt?“ Heim liebgewonnen, denn er fühlte ſich dort frei und ungenirt, und ſo blieb er taub gegen di Bitten der Familie Bornſtedt, wieder zu ihnen zu ziehen. Eines Morgens kam Oskar und holte den (Freund zu einem Beſuche bei den Seinigen ab. Die Frau Juſtizräthin machte ihm mütterliche Vorwürfe, daß er ihr Haus ſo lange gemieden; ſie erinnerte ſich durchaus nicht, Furcht vor An⸗ ſtecknng gehabt zu haben. und Fräulein Lilli erzählte, wie ſie ihn Alle ſo ſehr vermißt hätten. Da war auch ein neues vierhändiges Klavier⸗ ſtück das ſie mit Gertrude erſt kürzlich eingeübt. Ob der Herr Doktor es nicht einmal hören wolle? Es ſei reizend und wie für ihn und Oskar komponirt. Fortſetzung folgt. So iſt's! Und iſt dein Werk auch noch ſo gut, So edel noch dein Wille, Das Deuteln und Tadeln ruht Trotz alledem nicht ſtille. So iſt einmal der Lauf der Zeit, So war's zu allen Zeiten: Wo Licht in vollen Strahlen fällt, Giebt es auch Schattenſeiten. D'rum ſei ſchon vorher d' rauf bedacht, Eh' Gutes Du begonnen, Daß Neid und Mißgunſt über Nacht Ein Netz um dich geſponnen. Bleib' dir nur treu, frag dich allein, So mag die Welt dir grollen; Du mußt dein eig'ner Richter ſein In deinem Thun und Wollen. Schau' nur der Wahrheit in's Geſicht, Ohn' Furcht und ohne Zagen. „Die ſchlech'ſten Früchte ſind es nicht, Woran die Wespen nagen.“ — — 0 . gend weit Und 000 kette dan e ie l, Und wandten n lebte iu per, f n , daß 0 der wetde. gam die u Umnen. J. d 9. ihn Sofort hauſun dale n zu 0 lese wollte id und . Ein herbei: r Baut g abend, hielt der fihrende den und Soſial⸗ „ hatten ungen: e? und venig, u klwaz t, die üchtigkett t Stiafe ihn zu herr, ein ken wat, enen an⸗ Mühlbach 1839“% enant a An die 1% N. olgende, 10 UE wahl e Nice cn nac Schif in Hambutg — lütterlich gemieden bor Au⸗ len Lili t hätten. Klavier geit, wacht Nacht f lei! Geſicht 10 J nichl, zu eilen. Nicht bekannt iſt jedoch, Kommandant der„Amazone“, Kapitän Jan Schröder, der nachmalige Vize Admiral und Chef der Marine-Verwaltung, nur Moltke's wegen nach Gibraltar ging. Er hat ſpäter wiederholt geſagt:„Wenn ich Moltke damals nicht an Land geſetzt hätte, würden ſie ihn jetzt nicht haben. Wäre er länger an Bord geblieben, ſo wäre er geſtorben. Ihr könnt Euch denken, wie der Zuſtand war, daß ich mich ganz ordnungswidrig entſchloß, den in der Segelordre nicht vorgeſchriebenen Hafen anzulaufen. Es blieb mir aber gar nichts Anderes übrig.“ In Berlin wurde Moltke indeſſen das Verlaſſen des Schiffes verübelt und Schröder zu einem Bericht aufgefordert, der ihn dann rechtfertigte. — Die Politik in der Kunſt. Wiener Blätter melden: Ein junger rutheniſcher Maler, Kornelius Uſtianowitſch, war damit beauf— tragt worden, eine Mauer der grichiſch-otho— doxen Kirche zu Butnia in Galizien al fresco zu bemalen und wählte zu ſeinem Gegenſtande: „Die Sünder in der Hölle.“ Nun amüſirte er ſich aber damit, für jede dieſer Figuren das Porträt eines polniſchen Politikers anzu— bringen. Die ſo abgebildeten Perſonen haben einen Prozeß wegen Ehrenbeleidigung gegen den Künſtler anhängig gemacht, und es iſt wahrſcheilich, daß die Freske auf gerichtliche Anordnung vernichtet werden wird. „(Gedankenſplitter.)— Wen die Wahr⸗ heit tödtet, den— begrabe man ſchnell! Man unterſchätze niemals die Macht der „Kleinen“: vor einem Löwen kann man ſich vorkommenden Falles ſchützen, vor einem Ba— cillus aber nicht!— Sei im Umgange mit Deinesgleichen immer klug, aber niemals — klüger! Gemeinnütziges. — Gegen Zahnſchmerzen. Man taucht ein kleines, mehrfach zuſammen gelegtes leinens Läppchen in recht heißes Waſſer. Dimit beſtreicht und bedeckt man das Zahnfleiſch und den ſchmerzhaften Zahn. Nach mehr— maliger Wiederholung dieſes Verfahrens wird der Zahnſchmerz verſchwunden ſein. Je wärmer man die Aufſchläge macht und dulden kann, deſto ſchneller und beſſer wirken ſie. — Mittel gegen Huſten. Der Huſten kommt bei den verſchiedenartigſten Uebeln der Luftwege vor. Am häufigſten iſt er Folge eines Luftröhrenkatarrhs. Iſt der Huſten nicht mit Fieber verbunden, ſo ſchwindet er bei Warmhalten, Genuß ron ſchleimigen Ge— tränken, Malzzucker oder zwei Drittel kochender Milch und ein Drittel Selterswaſſer. Ein ſehr einfaches und wirkſames Mittel iſt fol⸗ gendes: Man preſſe den Saft von zwei ſehr weichen Citronen aus, entferne die Kerne daß der! brauche tüchtig geſchüttelt werden. Man nimmt von derſelben täglich 3—4 Mal je einen Theelöffel voll. Bei ſehr feſtem, ſtarkem Huſten empfiehlt es ſich, die Miſchung zu erwärmen. Das Mittel iſt von angenehmem Citronengeſchmack und nimmt ſich deshalb leicht ein. Literariſches. Meyers Großes Konverſations⸗ Lexikon in neuer Auflage.“) Man darf Diderot und d'Alembert als diejenigen Encyklopädiſten bezeichnen, deren erſte Realencyklopädie grundlegend war für alle ſpätern übrigen Encyklopä dien. Seit dieſer Zeit, es ſind darüber etwa 140 Jahre verfloſſen, iſt die Schöpfung jener Gelehrten von berufenen Nachfolgern faſt bis zur Vollendung ausgebaut worden. Heute nennt jeder gebildete Deutſche mit Stolz das Meyerſche Kon ver⸗ ſations⸗Lexikon als das erſte unter den ein⸗ ſchlägigen Werken, welches in ſeiner Eigenart und Vollkommenheit auch bei den übrigen Kulturnationen ſeines Gleichen nicht findet. Aber unſre Zeit leidet etwas an Ueberhaſtung, ſie ſchafft immer Neues; das was geſtern neu war, iſt heute ſchon veraltet, das gilt am meiſten von den techniſchen Wiſſenſchaf und ein Konverſations⸗ Lexikon muß dem Willen der Mehrheit ſich beugen und dem neuerungsſüchtigen Zug der Zeit folgen. In dieſer ri ichtigen Erkenntniß hat das Bibliographiſche Inſtitut in Leipzig und Wien eine neue Auflage von Meyers Konverſations- Lexikon beſchloſſen und mit der Herausgabe des groß— artigen Werks begonnen. Soweit der uns bereits vorliegende erſte Band en Urtheil geſtattet, wird ſich Meyers Konverſations— Lexikon auch in ſeiner neuen Aufl ge allen den hohen reren gegenüber behaupten, welche die Gegen— wart an ein derartiges Unternehmen zu ſtellen ge wöhnt iſt. Wiſſens⸗ Muſtergültige Bearbeitung aller? fächer, ſorgfältige Berückſichtigung des neueſten Standes auf allen Gebieten menſchlicher Thätigkeit, erſchöpfende, doch niemals das erforderliche Maß überſchreitende Beleuchtung jeder Wiſſensfrage von rein objektivem Standpunkt ſind die vornehmlichen Eigenſchaften jenes Werkes, durch welche ſich daſſelbe die führende Stellung auf dem Gebiete der encyklo— pädiſchen Litteratur und den Ruf des modernſten Werkes ſeiner Art errungen hat. Für die Bear⸗ beitung der neuen Auflage konnte es daher keine andre Looſung geben, als dem Werke dieſes Anſehen zu erhalten und das erſtere ſelbſt zu immer größerer Vollkommenheit auszubilden. Die Herausgeber und ihre bewährten ältern Mitarbeiter, denen ſich ein Stab neuer Kräfte erſten Ranges zugeſellt hat, ſind in ernſter Arbeit erſichtlich 1 dieſer ſchwierigen Aufgabe gerecht zu werden. Der mit großer Umſicht aufgeſtellte und ſachgemäß durchgeführte Verlagsplan ſpricht von mehr als 100 000 Artikeln, welche die neue Auflage auf nahezu 17,500 Seiten Text um faſſen ſoll. Der illuſtrative Theil wird ſich aus 10 000 Abbildungen Karten und Plänen im Text und auf 950 Tafeln, darunter 150 Farbendrucktafeln und 260 Kartenbeilagen, zuſammenſtellen. Nach dem gewonnenen Eindruck müſſen wir dieſe Illuſtrations⸗ beigaben, ſowohl an den Sondertafeln wie an den Textbildern, als vollendet bezeichnen. Kunſt und Technik reichen ich hier die Hände zu meiſterhaften Schöpfungen. Dieſes unumwundene Lob gilt auch *) Meyers Konverſations-Lexikon. Eine Ency— klopädie des allgemeinen Wiſſens. Fünfte. gänzlich neubearbeitete und vermehrte Aufl. 17 0 in Halbfranz gebunden zu je 10 Mk.(6 Fl. W.) oder auch 22 wöchentliche Lieferungen zu je 50 Pfg. dem geographiſchen Atlas, der eine gründliche Neu⸗ geſtaltung erfahren hat und durch eine große Anzahl neuer Stadtpläne und Karten bereichert worden iſt. In dem neuen„Meyer“ werden wir eine lexiko⸗ graphiſche Muſterleiſtung erſten Ranges zu erwarten haben. Unſre Leſer auf dieſes litterariſche Ereigniß uachdrücklichſt hinzuweiſen, halten wir umſomehr für unſre Pflicht, als jetzt gerade die rechte Zeit zur Subſkription auf das berühmte Werk iſt. Das ſucceſſive Erſcheinen desſelben, die bequemen Bezugs⸗ bedingungen ermöglichen es jedem, ſich für ein ver⸗ hältnitzmäßig geringes Opfer einen Wiſſensſchatz zu ſichern, der ſeinem Beſitzer tauſendfältige Früchte tragen wird. Humoriſtiſches. — Wieder nichts. Ein Vater, welcher ſchon viele vergebliche Verſuche gemacht hatte, ſeinen nicht unbegabten Sohn zu größerem Fleiße anzuſpornen, ſchmeichelte ſich eines Tages, auf ein Argumentum ad hominem gekommen zu ſein. Bei einem Spaziergang am See warf er Kieſel in das ſtille Waſſer und mahnte den Knaben, die langen Wellen wohl zu beachten, die der kleine Stein errege: ſo erzwinge die Thätigkeit weitreichende Folgen.— Das Söhnlein aber meinte:„Warte mal nur fünf Minuten, Papa, dann wirst du am Waſſer ſehen, daß es ganz egal geweſen wäre, wenn du dich niche angeſtrengt hätteſt!“ — Entſcheidend. Kaufmann(zu einem Reiſenden, der engagiert ſein will):„Wie ich gehört, mußten Sie ſchon einmal brummen; weßhalb, wenn ich fragen darf?“— Reiſender „Ach ſo— ja— da habe ich einen, der mir trotz wiederholter Beſuche noch immer nichts abkaufen wollte, verhauen!“— Kaufmann: „Sie ſind engagiert!“ - Gemüthlich. In einem ſächſiſchen Städtchen iſt Feuer ausgebrochen. Die die Brandſtelle umſtehende Menge gibt eben ihrer Entrüſtung darüber Ausdruck, daß die Feuer⸗ wehr das noch zu rettende Mobiliar kurzer Hand durch die Fenſter auf Straße herunter wirſt, als plötzlich von oben die Stimme ertönt:„Na, nu nehmen Se mal gietiaſt die Beene un de Köppe weg, jetzt kommt Se nämlich e Fortepiano!!“ — Gedankenſpähne. Vielen Menſchen be— deuten die Bretter, die ſie vor dem Kopf haben, die Welt.— Wer ſtandesgemäß leben muß, giebt faſt immer mehr aus, als er einnimmt. Die Seiden-Fabrit* Henneberg(k. u. k. Hofl.), Zürich ſendet direkt an Private: ſchwarze, weiße und farbige Seidenſtoffe von 75 Pfg. bis Mk. 18.65 p. Meter— glatt, geſtreift, karrirt, gemuſtert, Damaſte etc.(ca. 240 verſch. Qual. und 2000 verſch. Farben, Deſſins etc.) porto- und zollfrei. Muſter umgehend. 1 und miſche ihn mit einer gleichen Menge(30 Kreuzer). Leipzig und Wien: Bibliographiſches 7 Glyzerin. Dieſe Miſchung muß vor dem Ge-Inſtitut. Bekanntmachung. Johannes Brechtel Bauten, für welche auf Grund der dann zur Vergütung kommen, wenn ſolche, geſchrieben, bis zum 1. Juli d. J. zu bringen. Viernheim, den 29. Mai 1893. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. 449 Blaess. Anmeldungen pro 1892 receßmäßige Bauholzvergütung beanſprucht worden iſt, können nur wie ſtatutenmäßig vor⸗ fertig geſtellt ſein werden. Wir ſehen uns veranlaßt, dieſe Beſtimmung hiermit in Erinnerung Fabrikat, Pumpenfabrik Ludwigshafen a. Rh. Specialität in gebohrten Röhrenbrunnen eigenes Sy ſtem Mehrere 1000 in Gebrauch. In Viernheim allein ca. 150 Stück. Langjährige Erfahrung im Anfertigen von Röhrenbrunnen buͤrgt für ein ſolides dauerhaftes wie es bisher von keinem Concurrenten erreicht wurde. Beſtellungen nimmt ſtatt meines früheren Vertreters(Hrn. 9 g 8. l 8 5 6 Joh. Effler) Hr. Philipp Winkler, Mannheimerſtr.(gegen⸗ 19 9 über dem„Schützenhof“) entgegen. 252 von 0 N Schö ger 9 5 Unübertroffen an Güte b J- S önber ger, Mannheim 1 l, 13 ad wonlgesehma ck 18t. Uy. 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Juni, Nachmittags 4 Uhr, im Gaſthaus zum„Deutſchen Kaiſer“ zu einer Beſprechung wegen Abhaltung eines Stiftungsfeſtes freundl. eingeladen. Um zahlreiches Erſcheinen bittet 455 Viernheim, den 2. Juni 1898. Der Vorstand. Die Haushaltungsſchule in Langen Montag, den 3. Juli d. J. einen neuen fünfmonatlichen Kurſus, für welchen noch einige Plätze frei ſind. Die Satzungen, welche alles Nähere enthalten, werden auf Anfordern durch Landwirthſchaftslehrer Weitzel in Langen den Intereſſenten übermittelt. Etwaige Anmeldungen werden baldigſt erbeten. 456 Offenbach a. M., den 31. Mai 1893. Der Großherzogliche Kreisrath des Kreiſes Offenbach. Haas. 295% ps budinde r bit 08 ui'n ofs zz 1 anu-e uns 8 uolp nog Dvocnnbvch n an ae ignuueaieu ps usqgoadis Hunuppete cz obige uvm uur zavzeß J aun and une ee nue Aae l eee dee i . gerin und Tante Dank. Viernheim, den 31. 457 des Todes unſerer innigſtgeliebten Tochter, Dankſagung. Für die troſtreichen Beweiſe der Theilnahme anläßlich Schweſter, Schwä⸗ Margaretha Weyland, insbeſondere für die vielen Blumenſpenden, ſagt herzlichen Mai 1893. Im Namen der Hinterbliebenen: Jakob Hoock. 2 4 5 0 7 N Eine 8 Egge und Pflug ö zu kaufen geſucht. 458 Stahlbad Weinheim. Offeriere prima Brodmehl per Pfund zu 11 Pfennige. f 459 G. M. Jäger. Sehr gutes Korumehl mit Kernmehl vermiſcht per Pfund 11 Pfennig. 460 Bäcker Jungmann. Ein Nachtwartacker, an der Brücke am Wieſenweg gelegen, ſteht zu verkaufen Frau Georg Adam Müller, verw. Peter Kempf 4. 461 geb. Sibilla Klee. Ein Bretterverſchlag ſammt Thüren und Dachfenſter iſt billig zu verkaufen. Näheres in der Exped. d. Bl. 424 Ge Eßkartoffeln per Cir. 2 M. 50 Pf. hat zu verkaufen 303 G. M. Jäger. Ein weißes Huhn iſt mir entlaufen. Um Rückgabe bittet 462 Adam Bläß 1. Eine Wohnung, beſtehend aus drei Zimmern und Küche, iſt zu vermiethen bei 463 Auguſt Hanf. 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