9 72 — 2 8 E 5 Miernheimer, Publikationgorgan der Gr. Bürgermeiſterti Piernheim. Aufeigeblatt von Viernheim, Weinheim, Käferthal und Umgebung. Erſcheint Mittwochs u. Samſtags und koſtet monatlich nur 30 Pfg. frei in's Haus gebracht. Per Poſt bez. pro Quart. M. 1.15. 7 — * Redaction, Druck und Verlag: W. Bingener, Viernheim. meige ZuAusſchreibungen wirkſam u. billig In ſerate 10 Pf. pro Iſpaltige Garmondzeile. Reclamen 20 Pf. pro Iſp. Zeile Nr. 46. Sanſtag, den 10. Zuni. 1803. Jeutſchland. Berlin, 8. Juni. Auf das Programm des Bundes der Landwirthe wurden bisher 95 Reichstags⸗Kandidaten verpflichtet. Berlin, 8. Juni. Der techniſche Aus⸗ ſchuß des Vereins zur Förderung des Gewerbfleißes will den Reichskanzler erſuchen, von der Preisvertheilung an deutſche Aus- ſteller in Chicago ganz abzuſehen, dafür Sach— verſtändige zwecks Berichterſtattung über die von deutſchen Ausſtellern vertretenen Gewerbs⸗ zweige zu ernennen. München, 7. Juni. Die Geſammtaus— ſtellung der deutſchen Landwirthſchaftsgeſell- ſchaft nimmt die ganze große Thereſienwieſe ein. Sie wird lt. Frkf. Ztg. von kompetenten Fremden als die glänzendſte bisherige Aus⸗ ſtellung bezeichnet. Morgen findet die Er⸗ öffnung ſtatt. thiere eingeführt, vervollſtändigt. die Geräthe-Ausſtellung Soeben werden Ausſtellungs⸗ Die Aufſtändiſchen ziehen ſich in das Gebirge zurück, wo die Verfolgung ſchwer iſt. London, 7. Juni. Das Unterhaus lehnte in mehrſtünd iger Debatte mit 291 gegen 255 Stimmen das Amendement Gerald Balfours ab, wonach die Eenennung der Richter und Behörden von den Befugniſſen iriſchen Legislatur auszuſchließen ſei. Regierung bekämpfte das Amendement. London, 7. Juni. Aus Emis in Irland wird gemeldet: Auf einen Gutsverwalter, Names Moloney, bei Tulla in der Grafſchaft Dlae welcher ſich zur Entgegennahme des Pachtzinſes unterwegs befand, wurde von beiden Seiten der Straße Gewehrſchüſſe abgegehen. Molloney wurde ſchwer verwundet, 7 Perſonen ſind verhaftet. Den Thäter iſt jedoch unermittelt.— Laut den aus Aus— ſtralien einlaufenden Meldungen mehrten ſich daſelbſt die Verbrechen gegen das Eigenthum der Die der gegen die Reformen der Regierung ſtatt. Großherzoglichen Miniſteriums der Finanzen an, daß in den Domanialwaloſtngen die Streu bis auf weiteres aus der Hand abgegeben wird. Auf Wegen und Schneiſen ſoll dies flächenweiſe, im übrigen nach vorheriger Aufarbeitung gegen Bezahlung des Tarifpreiſes unter Anrechnung der Erntekoſten geſchehen. — Die Bedürftigen haben ſich auf der Oberförſterei zu melden. Das hiernach feſt⸗ geſtellte Bedürfniß quantum iſt von der Oberförſterei alsbald in das vorgeſchriebene Maß aufarbeiten zu laſſen und unter die Angemeldeten zu verlooſen. Ein größeres Quantum wie 2 Haufen à 5 obm iſt jedoch bis auf weiteres an eine Haushaltung aus Hand nicht zu verabfolgen. Wegen Abgabe von Streu aus den Gemeindewaldungen wird den Wünſchen der Gemeindebehörden nach Möglichkeit entſprochen. Viernheim, 6. Juni. Den Invaliden zur Beachtung! Die vom Reichstag noch kurz Der nächſtjährige Präſident derart, daß die Preſſe die Regierung auf- vor der Auflöſung angenommene Novelle zum wird Prinz Heinrich ſein.— Nach der fordert, ſie möge allen Bürgern erlauben, Militär-⸗Penſions-Geſetz von 1871 enthält „Münchener Poſt“ ſoll demnächſt der Verſuch Waffen zu tragen, um ſich gegen Angriffe wichtige und verbeſſernde Beſtimmungen ins⸗ einer gemacht größeren werden. Mobilmachung Verſchiedene probeweiſe Zeitungen zu ſchützen. Dublin, 7. Juni. Der Stadtrath lehnte beſondere für diejenigen Invaliden, welche entweder die Kriegs⸗Zulage oder die Zulage wurden hiervon verſtändigt mit dem Erſuchen, den Antrag, gelegentlich der Hochzeit des für Nichtbenützung des Civilverſorgungſcheines die Sache zu ignoriren. Ausland. Paris, 7. Juni. Unter dem Vorſitze de Muns fand hier ein großer Congreß zu ökonomiſchen und ſocialen Berathungen ſtatt. Mehrere Redner ſprchen gegen die Social⸗ demokratie. Belgrad, 7. Juni. nicht näher beglaubigten Nach einer bisher Meldung aus angeſehenen Mitgliede der Fortſchrittspartei nach vorangegangener furchtbarer Verſtümme— lung ein Mord verübt, der auf politiſche Beweggründe zurückgeführt wird. Pampelona, 7. Juni. eine Kundgebung von etwa 10,000 Perſonen Herzogs von Vork eine Glückwunſchadreſſe an die Königin von England und die Familie nig 9 F des Prinzen von Wales zu ſenden, ab. kommiſſar Wermuth eröffnete geſtern ö dritten Pavillon und hob in ſeiner Anſprache auch die pariotiſche Geſinnung Krupps hervor. Aus Nah und Lern. Viernheim, 8. Juni. für Forſt⸗ und Kameralverwaltung, folgendes ö Ausſchreiben erlaſſen: Die ſeither abgehaltenen [Verſteigerungen von Waldſtreu haben dem dermalen beſtehenden außerordent⸗ Wir ordnen deshalb mit Ermächtigung beziehen, ebenfalls an einem Feldzuge theil genommen haben, aber nicht im Genuſſe einer Verſtüm melungs⸗Zulage ſind und endlich die⸗ Chicago, 7. Juni. Der deutſche Reichs- jenigen, welchen aus irgend einem Grunde an den Stelle der entſprechenden die Penſion einer niedereren Klaſſe zuerkannt iſt. Das Armee⸗ Verordnungsblatt fordert die Invaliden obiger Kategorien auf, ihre Anſprüche alsbald bei Unterm 5. Przanevae wurde an Milica Petrovic, einem d. M. hat Großh. Miniſterium, Abtheilung dem zuſtändigen Bezirkskommando anzumelden. Obſt⸗ und Gartenbau⸗Verein für die Berg⸗ ſtraße und angrenzende Gebiete. Arbeitskalender für den Monat Juni. A. Obſtgarten. Die umgepfropften Vorgeſtern fand lichen Bedürfniß nicht genügend entſprochen. Bäume nachſehen; Waſſerſchoſſe ausſchneiden; Franz von Wenden. Novelle von Marga Vrechten. (Nachdruck verboten.) 42. Fortſetzung. Ein jähes Roth flammte über die jugend— lichen Züge:„Welch' ſcharfen Blick Sie haben, Herr Profeſſor,“ erwiderte Lehrbach,„ich bin wirklich ſo glücklich wie noch nie. Fürchten Sie jedoch nicht, daß ich Sie mit Mittheilungen beläſtigen werde, welche Sie nicht intereſſiren können. Erlauben Sie mir dagegen, jetzt etwas für ihre Pflege zu thun. „Wohl, ſo ſchellen Sie gefälligſt der alten Suſi, ſie möge uns Thee mit Rum und einige Speiſen für Sie bereiten. Rudenz mag alles heraufbringen.“ Bald war das Gewünſchte auf einem kleinen Tiſche ſervirt; das Geſpräch ſtockte eine Weile, man hörte nur das angenehme Geräuſch des ſingenden Waſſers und das Geklapper der Meſſer und Gabeln. Joſeph Lehrbach aß mit dem ſorgloſen Appetit der Jugend, während der Profeſſor ihn nachdenklich betrachtete. Er ſelbſt trank nur eine Taſſe heißen Thee. Als Rudenz den Tiſch abgeräumt und das Zimmer verlaſſen hatte, lehnte er den Kopf müde in den Seſſel zurück und ſagte:„Nun ſagen Sie mir, was es iſt.“ Der junge Mann war vom Feuer weg an 2— das Fenſter getreten und antwortete mit einer anmerkte:„Ich bin verlobt.“ Dr. Almhaus ſeufzte tief auf. dem Verhängniß entgehen. Blicken Sie mich nicht ſo zürnend an, die Frauen ſind treuloſe Geſchöpfe. Sie ſpielen mit dem Herzen des Mannes, der arglos auf ſie baut. Doch, ich hätte es denken können; ich merkte es eigentlich ſchon lange, wie ſehr man ſich um Sie bemühte, und wundere mich, daß Sie mir das große Opfer bringen und an dieſem Abend fern von Ihrer Verlobten weilen.“ „Wenn Sie wünſchen, daß ich gehe, ſo kann dieß ſogleich geſchehen, war die Antwort.„Ich bringe übrigens kein Opfer, denn ich bin heute Abend wirklich am liebſten bei Ihnen. Es würe übrigens auch eine Kunſt, jetzt bei meiner Braut zu ſein.“ „Alſo nicht Lilli Bornſtedt?“ „Nein, o nein,“ lachte Lehrbach„verzeihen Sie, aber dießmal hat ſich das ſcharfe Auge doch ſehr getäuſcht. Fräulein Bornſtedt iſt ein hübſches, gutes Mädchen, aber ſie hält keinen Vergleich mit meiner Braut aus.“ „Pah ſo ſprechen alle verliebten Männer,“ ſagte Almhaus herbe.„Wer iſt es denn? „Ich habe die Bedingung, welche Sie damals brochen; ich will es auch heute nicht. Vor einigen Stunden ſchrieb mir meine theure Mutter und legte einen Brief an mich bei. Bitte, wenn im Frühjahr gepflanzte Bäume gießen; Stimme, welcher man die freudige Erregung an Ihr gütiges Wohlwollen knüpfen, nie ge⸗ haben S es Sie nicht anſtrengt, leſen Sie ſelbſt, ſo brauche ich keinen Namen zu nennen.“ So ſprechend zog der junge Arzt einen Brief hervor und Alſo auch Ihre Stunde mußte kommen! Und ich wähnte, Schirm der Lampe etwas in die Höhe geſchoben, bei Ihrem trockenen, ernſten Sinne würden Sie kehrte er an ſeinen Platz zurück.—— reichte ihn dem Profeſſor. Nachdem er den Der Regen hatte nachgelaſſen, aber der Sturm raſte noch immer mit gleicher Heftigkeit fort. Die Gasflammen brannten trübe, und obſchon es kaum 7 Uhr war, zeigten ſich doch nur wenige Menſchen auf der Straße. Dieſer ganze Stadttheil hatte einige Aehnlichkeit mit der Oſtendſtraße. O, was mochten ſie jetzt in der Heimath Alles thun? Zwei Herzen dachten an ihn, das wußte er; die Mutter und die Braut! Er blickte ſchweigend in die Nacht hinaus und wunderte ſich, daß der Profeſſor noch immer nicht zu Ende gekommen ſei. Doch,— er war es eben, denn vom Seſſel her klang ein Ruf, ſo hart und rauh:„Das iſt die Hand und die Unterſchrift eines Mannes!“ Joſeph Lehrbach wandte ſich erſtaunt um und dachte, wie unheimlich dieſer Mann doch ausſehen könnte. Dann ſagte er leichthin:„Ich hatte vergeſſen, eine kleine Erklärung vorauszuſchicken. Meine Braut wurde in der Kindheit von ihrem Vater unterrichtet, und ſo gewöhnte ſie ſich ſeine Schriftzüge an; ſie wird Rica gerufen, heißt jedoch Erica, und um den geliebten Papa auch hierin gleich zu ſein, kürzt ſie den Namen hinter dem r ab und unterzeichnet Er. Heimbach mit denſelben verſchlungenen Zügen wie er. Sie that dieß ſchon als kleines Mädchen.“ Fortſetzung folgt. — —— —— —̃— — — — ———— — — . — 2 — —— dieſelben noch nicht getrieben, herausnehmen, die Wurzeln friſch anſchneiden, eine Nacht in Waſſer ſtellen, dann die Wurzeln in einen Brei von Lehm und Kuhdung tauchen und wieder ſetzen.— Seitentriebe der Spalier— und Zwergbäume entſpitzen, Birnen auf 8, Aepfel auf 6 Blätter. Wurzelausläufer, Stammausſchläg ee, Waſſerſchoſſe an alten Zweigen wegſchneiden; an Zwergbäumen, die zu voll hängen, einen Theil der kleinen Früchte ausbrechen; allen traabaren Bäumen reichlichen Düngerguß verabreichen. Blattläuſe, Raupen zꝛc. bekämpfen.— Weinreben nach der Blüthe auf das vierte Blatt über der oberſten Traube kappen; Ausbrechen des Geizes unter den Trauben. Ruthen ohne Trauben, die nicht: für das nächſte Jahr gebraucht werden, fort⸗ brechen; den Geiz an denſelben ausbrechen, ſoweit die Augen im kommenden Jahre benutzt werden ſollen. B. Gemüſegarten. Säen: Endivien, Winterreitig, Grünkohl. Verpflanzen: Sel⸗ lerie, Lauch, ſämmtliche Kohlarten, Salat, Kohlruͤben, Gewürzkräuter. Die leer gewor⸗ denen Beete mit Kompoſt düngen, umgraben und neu beſtellen. Fleißig jäten, hacken und gießen. C. Blumengarten. Jede abgeblühte Roſe ſofort abſchneiden, Raupen und Blatt- läuſe an denſelben tödten; ſpritzen mit Bordel⸗ aiſer Brühe oder Schwefel gegen Pilze der Blätter. Zur Verlängerung des Flors an Stauden abgeblühte Blumenſtengel abſchneiden. Blumenbeete hacken und häufig ſpritzen. Bei der letzten Ausſtellung von Obſt ꝛc. hier im vorigen November hatte Hr. Handels⸗ gärtner Steiger von Bensheim Früchte der ſpaniſchen oder Juden Kirſche(Physalis peru- riana), einer Naſchfrucht, ausgeſtellt. Die⸗ ſelben ſchmeckten ſäuerlich nicht unangenehm und halten ſich faſt den ganzen Winter hin⸗ durch. Die Kultur der Pflanze, deren Früchte in Spanien und Italien viel als Nachtiſch an Stelle von Kirſchen genoſſen werden, iſt ſehr einfach. Die Pflanzen werden jetzt an einen ſonnigen Platz gepflanzt und mit einem Stock verſehen, um ſie an denſelben anzu⸗ binden. Jede Pflanze trägt 50- 100 Früchte. Die ganze Pflege beſteht in reichlicher Be⸗ wäſſerung der Pflanze. Im Juli erſcheinen die erſten Blüthen und Ende Auguſt oder Anfang September fangen die Früchte an zu reifen. Hat der Kelch ein trockenes Ausſehen, ſo iſt die Frucht reif und ſieht gelb aus. In einem luftigen Raume aufbewahrt hält ſie ſich bis zum April friſch. Wir möchten die ver⸗ ehrlichen Mitglieder hierdurch zu einem An⸗ bauverſuch mit einigen Pflanzen auffordern. Herr Steiger gibt kräftige Pflanzen ſehr billig, das Stück zu ca. 5 Pfennig ab. — Hemsbach a. d. Bergſtr., 7. Juni. Geſtern Nechmittag gingen der Land⸗ wirth Johann Hilkert und deſſen Ehefrau, beide wohnhaft in Sulzbach, auf das Feld um Feldarbeiten zu verrichien. Auf einmal zog ein ſchweres Gewitter heran und ein ſtarker Regen ging nieder. Das Ehepaar ſuchte demzufolge unter einem Baum Schutz, was aber für ſie verhängnißvoll werden ſollte. Ein Blitzſtrahl ſchlug in den betr. Baum und Beide fanden den Tod. Das Ehepaar hinter— läßt drei noch unmündige Kinder. — Groß⸗Gerau, 17. Funi Auf eine tragiſche Weiſe kam geſtern Nachmittag der dahier allgemein beliebte, ſchon bejahrte Kauf—⸗ mann Schleicher ums Leben. Derſelbe, ein Jagdliebhaber, reinigte ſeine Gewehre. Nach dem er mehrere derſelben geſäubert hatte, manipulirte er jedenſalls ungeſchickt mit einem Gewehre, ſo daß ihn ein Schuß von der Seite in's Herz traf, der den Tod zur Folge halte. Schleicher lebte in auten Verhältniſſen. Freiburg i. B., 5. Juni. Von der 5. Komp ignie des 113. Regemiments deſer⸗ tierten drei Soldaten, von denen ſich einer erhänate. Angeblich ſollen Mißhandlungen das Motiv ſein. Freiburg i. B., 7. Juni. Mehrere große Oekonomen wurden wegen langjährigen Milchpantſchereien zu hohen Geld- und Ge— ſängnißſtrafen verurtheilt. — München, 6. Juni. Vom In⸗ fanterie-Leibregiment ſind an Influenza und typhöſen Erſcheinungen zur Zeit 400 Mann erkrankt. Die geſunde Mannſchaft bezieht morgen die Zeugremiſen auf Oberwieſenfeld. Köln, 2. Juni. Ein ungewöhnlicher frecher Raubmordverſuch verſetzte in den geſtrigen Mittagsſtunden die Anwohner des Gereonshofes in nicht geringe Aufregung. Ein etwa 35jähriger unterſetzter Mann erſchien an der Hausthür eines Kaplans und forderte ungeſtüm Einlaß. Der Kaplan war nicht zu Hauſe, nur ſeine Schweſter und der 88jährige gelähmte Vater. Erſterer machte dem Menſchen die Hausthüre auf und ließ ihn ein um, wie er behauptete, einen Werthbrief von 200 Mark abzugeben. Eben ſchickte ſich das Fräulein an eine Empfangobeſcheinigung auszuſtellen, als der Unmenſch über das Mädchen herfiel uud ihm vier Meſſerſtiche beibrachte; noch ſchwache Hülferufe ausſtoßend, brach die Unglückliche zuſammen. Hierauf entnahm der Eindringling dem Sekretär 5 Mark und entfloh. Bis zur Stunde iſt es nicht gelungen, des frechen Burſchen habhaft zu werden. Der Zuſtand der Ueberfallenen iſt recht bedenklich. Eltville, 6. Juni. Ein ſchweres Unglück hat ſich hier ereignet; der neuerbaute Saal des Gaſtwirths Emmel zum„Mainzer Hof“ ſtürzte kurz vor 6 Uhr zuſammen, wodurch auch der ältere Saal, über dem ſich die Wohnung des Gaſtwirths befand, mitgeriſſen wurde. 12 Perſonen, zum größten Theil Arbeiter, ſowie Familienangehörige des Gaſt— hofbeſitzers wurden unter den Trümmern begraben. Der alsbald alarmirten Feuer— wehr gelang es jedoch, alle Perſonen, wenn auch mehr oder minder ſchwer verletzt, heraus— zuſchaffen. Am ſchwerſten beſchädigt iſt, laut der„Frankf. Ztg.“, das Dienſtmädchen, deſſen Zuſtand hoffnungslos iſt; der Tochter des Wirthes wurde ein Bein zerſchmettert. Rom, 2. Juni. Heute früh 6.45 Uhr wurden am Aetna ſtarke Erdſtöße ſüdöſtlich und nordweſtlich verſpürt. Die Cinwohner verließen ihre Behauſungen. Nimes, 3. Juni. Beim Exerzieren des 19. Artillerieregiments im Feuer platzte ein Broncegeſchütz älteren Syſtems beim ſechſten Schuß. 2 Offiziere wurden getödket. Petersburg, 3. Juni. In der Kreis ſtadt Serpuchow wüthete ein furchtbare Feuers— brunſt. 67 Häuſer wurden eingeäſchert mehrere Perſonen kanen in den Flammen um. — Budapeſt, 7. Juni. Ein ſtark beſetzter Eiſenbahnzug entgleiſte. 25 Perſonen ſind theils ſchwer, theils leicht verletzt. — Die Lage der Landwirthe der Pfalz wird in dem jetzt erſchienenen Jahresbe⸗ richtſ des Kreiskomitees des landwirthſchaftlichen Vereins der Pfalz pro 1892 als eine unbe⸗ friedigende geſchildert. Der Rückgang der Getreidepreiſe wird faſt ausnahmslos auf Koſten der Herabſetzung der Getreidezölle genommen, wodurch der Land wirth einestheils ſeines Arbeitslohnes verluſtig gegangen wäre. Maul- und Klauenſeuche, geringes Futter- erträgniß geben weiter den Anlaß zur Klage. Beſonders der Tibakbau treibende Landwirth habe Urſache zur berechtigter Klage, da ſich deſſen pekuniäre Lage mit jedem Jihr ſchlimmer geſtalte. Wenn nicht bald ein beſſeres Verhältniß Platz greife, ſo ſei der Landwirth genöthigt, den Tabakbau ganz aufzuheben, da er ſchon ſeit Iihren am Tabak mit Verluſt arbeite. Es wird gewünſcht, daß das Verhältniß des Eingangzolles zur Tabak⸗ ſteuer ein anderes werde, wodurch man wieder einen lohnerenden Ertrag des Tabakbaues zu erreichen hofft. Die Belaſtung der Land⸗ wirthſchaft durch die Arbeiterverſicherung ſei in bedenklicher Weiſe im Zunehmen begriffen. Nur in einer Hinſicht ſpricht ſich der Bericht in befriedigter Weiſe aus, daß nämlich der Weinbau bezw. das finanzielle Erträgniß desſelben unter dem deutſcheitalieniſchen Handelsvertrag, wenkaſtens bis jetzt keine Einbuße erlitt, und daß die Befürchtungen, welche viefach gehegt wurden, nicht in Erfüllung gegangen wären. Der Bericht läßt indeß durchblicken, daß das quantitativ geringe Ergebniß des 189 ler und 92er Herbſtes wohl einen Preisniedergang hintangehalten habe. Schließlich wird noch dem Wunſche Ausdruck verliehen, daß ein Zollvertrag mit Rußland, falls ein ſolcher zu Stande komme, nicht auf Koſten der deutſchen Landwirthſchaft abge— ſchloſſen werde möge. — Der reichſte Fürſt. Der kürzlich geſtorbene Fürſt Adolph von Schaumburg Lippe iſt der Held folgender neuerdings wieder aufaefriſchten Geſchichte. Als im Jahre 1863 in Frankfurt der Fürſtenkongreß tagte, fand eine von der Freien Stadt veranſtaltete große Feſtlichkeit ſtatt, zu der auch die Honoratioren der Bundesſtadt geladen waren. Da ſaßen nun die Fürſten des Deutſchen Vundes in einer abgeſonderten Abtheilung des Feſtraumes an kleinen Tiſchen in lebhafteſter Unterhaltung, als plötzlich nnter den Herrſchaften eine allgemeine Bewegung ſich bemerkbar machte. Die gekrönten Häupter erhoben ſich, um einen ſoeben in den Kreis eintretenden unſcheinbaren kleinen Herrn zu begrüßen; nur Fürſt Adolf von Schaumburg-Lippe blieb zur Verwunderung Aller auf ſeinem Seſſel ſitzen. Da nahte ſich ihm dar Kurfürſt von Heſſen und flüſterte ihm die Worte in's Ohr:„Aber lieber Fürſt, wollen Sie denn den Herrn nicht auch be⸗ grüßen? Wiſſen Sie denn nicht, wer der Herr iſt?“—„Nein!“—„Das iſt ja der Baron von Rotbſchild!“—„Ach was! Geht mich nichts an! Bin dem Kerl nichts ſchuldig!“ Gemeinnütziges. — Schutz gegen Sonnenſtich und Hitzſchlag. Die Zahl der Perſonen, welche der Sommer⸗ hitze durch Hitzſchlag und Sonnenſtich zum Opfer fallen, iſt auch bei uns in Deutſchla nd eine nicht unbeträchtliche. Sehr richtig macht nun, wie das Patent- und techniſche Bureau von Richard Lüders in Görlitz mitheilt, eine in Indien erſcheinende Zeitung in einem dieſes Thema behandelden Artikel darauf aufmerkſam, daß die Hitze nicht allein die Urſache ſein kann, da Arbeiter, die in Fabriken viele Stunden hintereinander bei überaus hohen Temperaturen arbeiten müſſen, nicht von ſolchen Zufällen zu leiden haben. Das Blatt behauptet mit Recht, daß hierbei die ſogenannten chemiſch wirkenden Lichtſtrahlen die Urſache bilden müſſen. Gerade nun wie die lichtempfindlichen photographiſchen Platten bei Beleuchtung mit gelbem Licht ziemlich unverändert bleiben, will man in Indien dementſprechend die Erfahrung gemacht haben, daß Perſonen mit gelber Kleidung und Kopfbedeckung ſelbſt bei der größten Hitze Indiens vom Sonnenſtich verſchont bleiben, ſo daß alſo die in Aſien üblichen Anzüge aus gelben Nanking-Baumwollſtoffen, man möchte ſagen inſtinktmäßig, als das Beſte in dieſem Sinne von ſelbſt herausgefunden worden ſind. Was Du thun und nicht thun ſollſt. Du ſollſt den Tag nicht vor dem Abend loben: So hell der Morgen und ſo ſchön der Tag, Oft hat noch ſpät ſich ſchwül Gewölk erhoben, Der Abend ſchloß mit Sturm und Wetterſchlag. Du ſollſt den Tag nicht vor dem Abend ſchelten! Nach Regengüſſen und nach Sturmesnoth Oft ſiehſt Du wie die Wolken ſich erhellten, Der Tag verglomm' in gold'nem Abendroth. Am ſchönen Morgen lode Du den Morgen, Am heißen Tag thu' redlich Deine Pflicht, Und für den Abend laſſ' den Himmel ſorgen, Der beides ſchickt, Gewölk und Sonnenlicht! Noßleideue Baſtäleider Mi. 16.80 per Stoff zur kompl. Robe und beſſere Qualitäten— ſowie ſchwarze, weiße und farbige Seidenſtoffe von 75 Pf. bis Mk. 18.64 pr. Meter— glatt, geſtreift, karrirt, gemuſtert, Damaſte etc.(ca. 240 verſch. Qual. und 2000 verſch. Farben, Deſſins etc.). Porto- und zollfrei. Muſter umgehend. Seidenſabrik G. Henneberg(k. u. k. Hofl.) Zürich. 3 90 el fi r * 7 — ——— Wleder 1e 1809 e, fund le große Aaalloren 0* des in bun mes 0 altung, en eine machte 05 10 f ſizſchlag. 50mm: ich um ilſchland ig macht Bureau elt, eine in dieſes merkham, an um Ale dung ten bite bleiben Amüge , man a6 Beſte gefunden — ſollſt. d loben Tag erhoben, terchlig ſchelten 9th alten, roth rgen, licht, ſorgen, licht — 10.80 heſſete Deſiins 2 Jauer f . Ha. Nächſten Jounkag, den II. = Wahlverſammlung. Zuni, Nachmittags 3 Ahr, findet in„Freiſchütz“ e n des Centrums dahier ſtatt, wobei der entwickeln wird. ſich recht zahlreich zu betheiligen. Centrumskandidat unſeres Anſtändige Männer aller PPP 8 Wahlkreiſes, Herr Baron von Dasl-Köth-Wanscheid ſein Programm Alle Centrumswähler, ſowie Fründe und Geſinnungsgenoſſen des Centrums werden dringend gebeten, Parteirichtungen haben ebenfalls Zutritt. 467 Das Wahlkomitee des Centrums. Wahlausſchuß der e ee Partei im Wahllireiſe Worms- Heppenheim Wimpfen gibt den Wählern bekannt, daß der Candidat für die Reichstagswahl Freiherr Heyl zu Herrusheim ſein e entwickeln wird: Am Samſtag den 10. Juni, Abends um halb 9 Uhr, zu Lampertheim im„Darmſtädter Hof“; 2. Sonntag den 11. Juni, beginnend um halb 3. Montag den 12. 4 Uhr, im Feſthauſe zu Worms; Juni, Abends um 8 Uhr, zu Osthofen im Gaſthaus Hammen und ladet die Wähler, die treu zu Muiſet und Reich 18 hen, du 8 Veſiche Riertüt ein. 478 Bekanntmachung. Aus den hieſigen Domanialwaldungen ſoll Waldſtreu nach vorheriger Aufarbeitung gegen Bezahlung des Tariſpreiſes und der Erntekoſten aus der Hand abgegeben werden. Diejenigen, welche Streu bedürfen, werden daher aufgefordert ſich bis Mittwoch den 14. Juni l. J. ausſchließlich des Sonntags jedesmal Vormittags zwiſchen 7 und 8 Uhr bei der unterzeichneten Stelle zu melden. Viernheim, den 9. Juni 1893. Großherzogliche Oberförßerei Viernheim. 479(gez) He in. Freiwillige Feuervehr! Moraen eee den 11. ds Mts., Morgens früh 5 Uhr, Uebung, wozu vollſändiges Erſcheinen erwartet wird. Entſchuldigungen nimmt Branddirektor Pfützer entgegen und wird unentſchuldigtes Fernbleiben unnachſichtlich beſtraft. 480 Signal halb 5 Uhr. Das Kommando. Militär-Krieger-Verein Hassia. Zu der am Sonntag den 11. Juni, Mittags 3 Uhr, im Gaſthaus„zur Vorſtad:“ ſtattfindenden General- Versammlung 5 haben die Kameraden vollzähl ig zu erſcheinen. 481 Tagesordnung: Verſchiedene Vereins angelegenheiten. Abänderung der Statuten. Ausflug nach Bensheim. Der Vorſtand. Bekannte Glückscollecte A. Gerloff, Nauen, bei Berlin. 482 Für nur 1 Mark kann man obige Bezeichnung erproben. Große Weimar⸗Lotterie ſchon 17. und 19. Juni. 1 Ortginal⸗Loos 1 Mk. für beide Klaſſen gültig. Porto und Liſte nur 20 Pfa. 1700 Gewinne. Ges. Werth 200 000 M., Haupigew. 1. Kl. 20000 M., 2 Kl. 50 000 M. Werth. Prima Oberländer Eßkar⸗ Sehr gutes toffeln eingetroffen, per Zentner* 2 Mark 80 Pfennig. 483 Ulme nl G. M. Jäger. per Pfund 10 Pfg. 2 8 55 7 485 Bäcker Fr. Koch. Neue Bord billig abzugeben. ca. 26 Ztr. Kleehen zu verkaufen 486 Adam Weidner, zum rothen Löwen. 791. Kinderwagen„ene ſowie ein Weinſaß, 93 Liter haltend, billig zu verkaufen. Wo, zu erfragen in der Exped. d. Bl. Bekanntmachung. 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Auf welche Weiſe Du das machen ſollſt— das ſagt Dir in jedem Fall Dein geſundes Gefühl und Dein warmes Herz. Mit polternder Aufdringlichkeit kommſt Du meiſtens nicht weit, auch nicht mit dröhnenden Gemeinplätzen. Aber wenn Du mit ruhiger Freundlichkeit zur gelegenen Zeit ein gutes, paſſendes Wort anzubringen weißt, dann kannſt Du mit kleinem Samen und wenig Arbeit bedeutende Früchte erzielen. Doch hüte dich beſonders vor zwei Fehlern: Erſtens laß dich nicht zu Heftigkeit, Geſchrei oder gar Grobheiten hinreißen; Ruhe, die Ruhe eines ſelbſtbewußten, ſeiner Sache ſicheren Mannes, iſt vor Allem nöthig, um deiner Ueberzeugung Reſpekt zu erwerben. Zweitens ſchweife nicht in's Weite über die Grenzen deines natürlichen Kreiſes hinaus! Wenn du mit fremden Leuten in der Kneipe, oder auf dem Wege Dispute anfängſt, ſo wird dabei ſchwerlich etwas Gutes herausko umen. Statt deſſen halte dich an deine Verwandt— ſchaft und Bekauntſchaft, wo du ein geneigtes Ohr für deine Worte erwarten kannſt. Das iſt die natürliche, zweckmäßige Arbeitstheilung. Jeder fegt vor ſeiner Thür, damit wird es überall rein. Am Wahltag ſelbſt kannſt du dich gleich dadurch verdient machen, daß du die Haus⸗ genoſſen oder Nachbarn mitnimmſt auf dem Gange zum Wahllokal. Haſt du Zeit, ſo ſieh! dich dort erſt um, wer von deinen näheren Genoſſen noch fehlt, und geh bei dieſen Säumigen heran, um ihnen einen zarten moraliſchen Rippenſtoß zu verſetzen. Lauter„Kleinigkeiten“! Aber wenn alle Leuten, die das Herz auf dem rechten Fleck haben, ſich dieſen„Kleinigkeiten“ nach Mög- lichkeit hingeben, dann kommt Großes zu Stande.— Nun werden alle Leſer zugeſtehen müſſen, daß in dieſen Wahlbetrachtungen von den politiſchen Zeit- und Streitfragen gar keine Rede geweſen iſt. Alle unſere Erörterungen und Rathſchläge waren ganz unparteiiſch. Jede Portei kann davon profitiren, wenn ſie will. Doch hoffe ich, daß gerade die Mitglieder! einer Partei ſie leſen und beherzigen werden. Aber das brauchen wir ja Keinem zu ſagen. Das Gute und Rechte muß vertheidigt werden durch die Kraftentfaltung ſeiner menſchlichen Anhänger. Wenn die gule Sache irgendwo Schaden leidet, ſo iſt das ein Schimpf für ihre Vertreter. Rütteln daher alle Männer, die noch auf dem Boden des Chriſtenthums ſtehen, nicht bloß ihr Pflicht— bewußtſein, ſondern auch ihr Ehrgef ühl etwas auf! E. V. Venlſchland. Darmſtadt, 9. Juni. Von der Mit⸗ theilung des„Berl. Tagebl.“ über die angeb⸗ lich bevorſtehenden Verlobung des Großfürſten Thronfolgers pon Rußland mit der Prinzeſſin Alix von Heſſen iſt in hieſigen beſtinformirten Kreiſen nicht das gerinſte bekannt. Berlin, 9. Juni. Wie die Kreuzztg. aus Lemberg erfährt, ſind nach dort eingeg ingenen Warſchauer Nachrichten die ihm voligen Monat unter dem Verdacht eines nihilſtiſchen Attentats verhafteten 100 Studenten und Arbeiter wieder freigelaſſen worden. Berlin, 9. Juni. Reichskommiſſar Peters erklärte in der„Deutſchen Warte“ alle Nach— richten über den Tod Emin Paſchas für falſch. Auslaud. Bern, 9. Juni. Eine große Uhrenfabrik weigert ſich, die an der Spitze des Syndikats ſtehenden Arbeiter zu beſchäftigen. Dieſelben griffen die Fabrik an und die Polizei mußte einſchreiten, wobei zahlreiche Verwundungen vorkamen. Mehrere Verhaftungen wurden vorgenommen. Paris, 9. Juni. Geſtern wurde vor dem Caſſationshof über die Berufung im Pana— maprozeß verhandelt. Leſſeps, Font ine und Eiffel waren zugegen, Cottu wor nicht erſchienen. Auf den Antrag des Generaladvokaten beſchloß das Gericht, ihn ſeiner Berufung für verluſtig zu erklären. Seine Verurtheilung wird da— durch endgiltig. Darauf wurde der Bericht verleſen. vielleicht hörte er kaum darauf. Lehrbach wußte es nicht, aber er fühlte, wie die in der ſeinen ruhende Hand immer heißer und brennender wurde, und ſah, daß der unbeſchattete Theil ſeines Geſichtes wie im Fieber glühte. „Wollen Sie nicht Ihr Lager aufſuchen?“ fragle er.„Sie ſind kränker als vorher.“ „Ja,“ ſagte Almhaus tonlos,„aber bleiben Sie heute Nacht hier—, ich muß mehr hören von ihr— von Ihrer Pflegemutter, meine ich, es könnte ſonſt zu ſpät ſein.“ „Laſſen Sie mich auf eine halbe Stunde nach Hauſe, ſie könnten dort ſonſt in Unruhe ſein; ich bin bald wieder da. Darf ich auch etwas für Sie mitbringen?“—— Einige Minuten ſpäter eilte der junge Arzt hinab und klopfte an dem Zimmer der beiden Alten.„Seid Ihr noch wach, Rudenz? Gut ſo — geht hmauf zu Euerm Herrn und helft ihm zu Beit,— er iſt recht krank; ich komme für heute Nacht wieder.“— Es verging dennoch eine Stunde, bis er zu— rückkehrte. Der Profeſſor lag jetzt in unruhigem Schlummer, und Joſeph Lehrbach trat geräuſchlos in das vordere Zimmer, nachdem er zuvor ein kleines Aquarellbild auf ein Tiſchchen vor dem Bett gelegt hatte. Es zeigte einen kleinen Theil eines Friedhofes; im Vordergrunde einen friſch aufgeworfenen Hügel, den ein Veilchenkranz ſchmückte. Am Fuße des Grabes kniete ein Knabe in ärmlicher Kleidung, ſein Hütchen in der Hand haltend. Ihm gegenüber ſah man eine Dame in Trauer mit blondem Haar und Elmas Zügen. Auf der Rückſeite des kleinen Gemäldes ſtanden ſolgende Worte: Zur Erinnerung an Deine verſtorbene Mutter Loni Lehrbach.“— Der junge Mann wollte das von Suſi für ihn hergerichtete Zimmer nicht aufſuchen, ſondern ſetzte ſich in den großen Lehnſtuhl an's Feuer und dachte über die Ereigniſſe des Abends nach. Müde und erſchöpft verſuchte er ſich dennoch wach zu erhalten, aber allmählich ſchloſſen ſich die Augen, und ein ſchwerer Traum umfing ſeinen Geiſt.— Er bewohnte wieder das Dach⸗ ſtübchen mit der Mutter, ſie waren Beide ſo arm,— dann kam ein fremder Mann mit ſtolzem, kaltem Geſicht, der ihn hinab zu der Pflegemutter führte; Rica die ſchöne Braut war auch dort.— Trotz des unbequemen Lagers erwachte er erſt nach einigen Stunden. Er ſtand leiſe auf, kühlte das heiße Geſicht mit friſchem Waſſer und ging in das anſtoßende Zimmer. Der kranke Mann mußte ſchon lange erwacht ſein; als Lehrbach ſich dem Bette näherte, legte er beide Hände auf ſeine Schultern, zog ſeinen Kopf hernieder und küßte ihn.— „Jetzt weiß ich, wer Du biſt— Loni's Kind und Adoptivſohn meiner geliebten Elma!“ Bei der Nennung des theuren Namens rieſelten große Thränen über die bleichen Wangen:„Lege das Bild hier vor mich, damit ich ihr liebes Geſicht ſehen kann, und dann ſetze Dich her,— ich habe Dir ſo viel zu ſagen. Ich würde es nicht thun, aber wer ſollte ihr dann von meiner Reue erzählen? Ich fühle, daß eine ſchwere Krankheit über mich kommt,— wer weiß wie ſie enden? Wenn es der Tod ſein ſollte, ſo mußt Du ihr ſagen, wie furcht bar ich gelitten, wie bitter ich den Zweifel an ihrer Liebe bereut. Wenn Du Alles gehört haſt, wirſt Du mich verachten und von mir weggehen. Es thut Nichts, ſag' ihr nur, daß ich ſie unendlich geliebt und meinen Irrthum hart gebüßt habe— Nenne mich nicht mehr„Freund“ ſondern„Vater“, denn als Elma's Pflegekind biſt Du mein Sohn!“— Paris, 10. Juni. Obgleich der Geſund⸗ heitszuſtand Carnots nicht ſchlecht iſt, wird derſelbe die heiße Jahreszeit in Vichy zu⸗ bringen.— Die Preſſe ſagt, Rußlund ſei einverſtanden, mit Oeſterreich gute Beziehungen zu unterhalten unter der Bedingung, daß die Bulgarenfrage geſetzlich gelöſt werde. Madrid, 10. Juni. Hier werden beharr⸗ lich Gerüchte über eine bevorſtehende Miniſter— kriſis verbreitet. Der Kriegsminiſter und der Juſtizminiſter ſollen beabſichtigen, zu demiſ— ſioniren wegen der Schwierigkeit, die Zuſtim⸗ mung des Parlaments zu den im Budget vorgeſehenen Reformen im Heerweſen und in der Rechtspflege zu erlangen. Belgrad, 10. Juni. Der König nahm die Demiſſion des ruſſenfreundlichen Metropoliten Michael an, welcher nach Rußland überzuſiedeln beabſichtigt. Die Ernennung ſeines Nachfolgers erfolgt unverweilt. Riga, 10. Juni. Auſ Anordnung des Curators des baltiſchen Lehrbezirks haben Schüler innerhalb der Schulen auch in den Zwiſchenſtunden nur ruſſiſch zu ſprechen. Newyork, 9. Jun. Laut den neueſten Nachrichten aus Nicaragua geſchah der Einzug der Revolutionäre in die Haupiſtadt ohne Blutvergießen. Ein Zuſammenſtoß zwiſchen den Soldaten und Poltziſten fand nachher ſtatt, wobei mehrere Poltziſten getödtet und andere verwundet wurden. Aus Nah und Fern. Viernheim, 14. Junt. Am vorigen Sonntag fanden hier zwei Wahl verſamm— lungen ſtatt und zwar eine fr eiſinnige im „Engel“ und eine von der Centrumspartei im„Freiſchützl. Erſtere war von ungefähr 60 Perſonen beſucht, letzterer wohnten ungefähr 250 Perſonen bei. Der Candidat der deutſch⸗frei⸗ ſinnnigen Partei im hieſigen Wahlkreiſe, Herr Direktor Thorwart, war perſönlich erſchienen und entwickelte unter dem Beifall der Zuhörern ſein Programm. Die Centrumsverſammlung wurde gegen 4 Uhr vom hochw. Herrn Pfarrer Molitor eröffnet und nachdem die Anweſenden Herrn Ehatt ſen. den Vorſitz übertragen, von dieſem dem Candidaten der Partei Frhr. v. Köth Wanſcheid, das Wort zu ſeiner Pro— grammrede ertheilt. Wie aus dieſer hervorging, iſt Frhr. von Köth⸗Wanſcheid in jeder Hinſicht ein Gegner der Militärvorlage und ſteht im Uebrigen voll und ganz auf dem Boden des Centrums. Die Ausführungen des Redners wurden von den Zuhören häufig mit ſtürmiſchem Beifall aufgenommen. Es mangelt uns der XXVIII. Während ſein Körper von Fieberſchauern erbebte, erzählt er Profeſſor in abgeriſſenen Sätzen die Geſchichte der tetzten trüben J hre. Der junge Arzt dachte nicht daran, wie ſchädlich dem Kra ken das viele Sprechen ſein würde, es ging ihm wie Jenem aum vorhergehenden Abend: er wollte und mußte jetzt mehr hören. Und ſich weit vorbeugend, lauſchte er angeſtrengt, wie es leiſe, faſt flüſterud von den brennenden Lippen kam: „Ich liebte meine Elma mit der ganzen hingebenden Stärke des gereiften Mannes, aber ich hegte im Innern ſtets die thörichte Furcht, daß ich ſie nicht glücklich machen könne und daß ſie ſich eines Tages unbefriedigt von mir abwenden werde. Da lernten wir die Familie Deiner Braut kennen, und von der Zeit an war Elma wie umgewandelt. Sie war oft ſo kindlich vergnügt und o!— mein argwöhniſches Herz ſchrieb es einer falſchen Urſache zu! und dann kam eine böſe Zeit, wo ich ſie mit einem von Eiferſucht geblendeten Auge bewachte.— Mein Zweifel fand neue Nahrung, ſie war kälter gegen mich und ſuchte häufiger mit jenem geſchmeidigen, immer lächelnden Manne zuſa mmenzutreffen; verſtehe mich wohl, Du darfſt nichts Böſes von Deiner Pflegemutter denken; ſie that kein Unrecht, aber ich glaubte es damals.— Eines Abends ſchlich ich ihr nach, und ich ſah ſie mit Rica's Vater ſprechen— weiter war es Nichts, doch hielt er ſie bei den Händen und ſah ſie freundlich an— das war genug; meine eiferſüchtige Natur wallte auf; ich fragte nicht, warum ſie ſo bei einander geſtanden, ich weiß es auch heute noch nicht, nur ſoviel iſt mir klar, es war nicht, weil ſie ihn mehr liebte als mich. (Fortſetzung folgt.) — — ſch bei bu N. N die bot log het fal 0 0 fi Vein. , lit 10 u. 100 fh ſehungen daß diz behar, Halniſter. und der u demiſ. Zuſlin⸗ dadget ſen und ahn de ropoliten uſtddeln Hfalgerz ung des d hüben in den hen lueſten r Eing t ohne wischen nachher det und — vorigen faum 0 N il steht im ſchauern geriſſeuen N J hre. ſchädlich 1 hoten geſtrengt, nenden ganzen b 155 Und daß bwendeſ Deine ar Elna kindlich eb Heiz ud dann nem von Men Raum, gehen. Herr Pfützer interpellierte den Herrn ſetwas hitzigen Redner, Reichstagskandidaten, ob er event. für eine[Herr ſich ſelber bezeichnete, gerechtere Vertheilung der Steuern, daß die oberen Klaſſen reſp. reicheren Leute ſzu empfehlen iſt, beſteuert und ſo der Arbeiter- und Mittelſtand ſſoll. mehr entlaſtet würden, eintreten wolle. Frhr. ſund hitzig und v. Köth gab hierauf eine vollauf befriedigende miteinander gemein. Antwort, indem er bemerkte, daß er ganz in nene Vortragsweiſe dieſem Sinne wirken und ſtreben werde, wenn Wanſcheid, die, wie jeder zugeben muß, doch Tanne ſuchte. es ihm vergönnt ſei, Reichstag gewählt zu werden. Herr Gemeinderath Jöſt, Ein dem„Viernh. Anzeiger“ Nr. beigegebenes Flugblatt der liberalen Partei bot den Rednern genügend Stoff zur Widerlegung. in der vorigen heutiger Nr. national⸗Wahlſchlacht“. Worms, An erſter Stelle wärtigen niederen und zwar in Worten, Bohnenlied gingen. ſo ſchwere N uns auch dieſes Vorzeit ſchließen a dadurch ſen ſeinen Aeußerungen und Redewendungen die 9 Juni. Bei dem Waſſerſtande bekam der Verleger des Anzeigers den„Dank“ Strombett des Rheines unweit der Hafen- für das Beilegen des Blattes ausgeſprochen, ſanlagen ein Eichſtamm aufgefunden, die denn doch über's hundert Jahre dort gelegen haben mag und Aus beſonderen Gründen nach ſeinen gewaltigen Dimenſionen auf die gehen wir jetzt nicht näher auf die Sache ein, ſreſpektablen Beſtände der Rheinwälder in der um auf die Einzelheiten näher einzu-[koſtet. Bemerken wollen wir jedoch, daß einem gehobene Stamm mißt im Durchmeſſer 87 em als welcher der betr. doppelt Vorſicht und hat eine Länge von 17 m aufzuweiſen. Ettlingen, 10. Juni. Bei einem über Gemeinde Paffenroth niedergegangenen laſſer f wenn er der zu dienenden ſchweren Gewitter ſchlug der Blitz in das in richtigem Verhältniß zu ihrem Einkommen Sache nicht mehr Schaden als Nutzen zufügen Wohnhaus des Schneidermeiſters Maſſino, Allzu ſcharf, macht bekanntlich ſchartig zerriß den unteren Theil des Kamins, ohne hinreißend reden hat nichts weiteren Schaden anzurichten. Die ruhige und beſon-JSchlag Ein zweiter traf den Schreiner Florian Benz, welcher gegen den Regen Schutz unter einer Benz war ſofort todt. Wie des Frhrn. v. Köth⸗ als Abgeordneter zum recht wirkungsvoll war, könnte Manchem als oft ſoll aber auch noch davor gewarnt werden, Vorbild dienen und die Beherzigung unſerer daß man Es ſprachen noch verſchiedene Redner u. A. Worte ihm nur zum Vortheil gereichen. Herr Ehatt jr. die betreffenden Stellen in den an der Spitze ſtehenden während eines Gewitters nicht (S. unter Bäume ſtehen ſoll? Artikel„Vor 22 l Aechte engliſche m gegen, Cheviots und Kammgarne, Buxkin und Melton, Cheviot à Mk. 1.75 bis 9.75 per Meter verſenden jede beliebige einzelne Meterzahl direkt an Private. Buxkin-Fabrik⸗Depot Oettinger& Co., 2 Frankfurt a. M. Neueſte Muſterauswahl franco ins Haus. 2 5 der viele Der mit vieler Mühe eee Wahlverſammlung der Centrums partei. Mittwoch Abend 9 Uhr findet in der Wirthſchaft„Zur alten der Centrumswähler ſtatt, wozu dringend eingeladen wird. Pfalz“ eine Versammlung 498 Das Wahlcomitee. Bekanntmachung. Die noch zurückſtehenden Beiträge zur land- und forſtwirth ſchaftlichen Berufsgenoſſenſchaft pro 1892 wollen nun binnen 5 T Tagen, bei Meidung der Mahnung, zur Gemeindekaſſe abgeführt werden. Viernheim, den 12. Juni 1893. Ehrhardt, Rentmeiſter. 492 Veraccordirung von Waldarbeiten. Mittwoch, den 14. Juni l. J., Vormittags 10 Uhr, wird auf hieſigem Rathhauſe das Zuſammenrechen und Aufſetzen von Moosſtreu in Haufen an die Wenigſtnehmenden loosweiſe vergeben. Von den zu vergebenden 28 Streulooſen befinden ſich 8 auf der Lampertheimer Heide in Abth. 11 und daſ.(Abtriebsſchlag), die übrigen im Diſtriet Dooſen Abt. 11 und 12 ͤ a(am Sand— torfer Weg). Viernheim, den 12. Juni 1898. Großherzogliche Oberförſterei Viernheim. 493 Hein. U 9 2 7* Viernheimer Creditverein. Eingetragene Genoſſenſchaft mit unbeſchr. Haftpflicht. Der auf Morgen fallende Zahltag wird auf nächſten Freitag verlegt. 494 Viernheim, den 14. Juni 1893. Der Vorstand. Heugras⸗ Verſteigerung. Freitag, den 16. Juni, Nachmittags 2 Uhr, läßt die Frei herrlich von Berckheim'ſche Verwaltung in dem Bock⸗ ſtahler'ſchen Biergarten zu Weinheim das Heugras von 29 Morgen Wieſen und 2 Almeudwieſen auf Gemarkung Weinheim ſowie von 21 Morgen Wieſen auf Gemarkung Unterflocken bach loosweiſe verſteigern. Weinheim, den 13. Juni 1893. Freiherrlich von Berckheim'ſche Verwaltung. Fahrländer. 495 2 7 * N* N Heugrasverſteigerung. Dienſtag, den 20. Juni d. Is., Vormittags 9 Uhr verſteigern wir loco Rennhof den Heugras er wachs unſerer Wieſen in eirka 200 Looſe, mit unverzinslicher Borgfriſt bis Mar⸗ tini ds. Is. 496 Rennhof, den 14. Juni 1893. Prinzeſſin Alfred von Löwenſtem'ſche Gutsverwaltung Gilbert. 1 HeugrasVerſteigerung. Nächſten Montag, deu 19. Juni, Nachmittags 1 Uhr, wird auf der Neutzer⸗Lache das Heugras loosweiſe öffentlich ver⸗ ſteigert. Viernheim, den 13. Juni 1893. 497 Roſchauer, Gute pächter. Einladung. Der hieſige Gewerk⸗Verein feiert Sonntag, den 18. Juni d. Is., Nachmittags beginnend, im Gaſthaus„zum deut— ſchen Kaiſer“ durch Conzert, beſtehend in Muſik- und Geſangs⸗ vorträgen u. ſ. w., das 25 jahrige Jubiläum der deutſchen Gewerkvereine, ſowie das 10 jährige Be⸗ ſtehen der örtlichen Verwaltungsſtelle Viernheim. Freunde und Gönner ſind dazu freundlichſt eingeladen. Entree 20 Pfg. à Perſon. Der Vorstand. Für reine Weine, gute Speiſen und aufmerkſame gute Be— dienung iſt beſtens geſorgt. 499 Achtungsvoll J. 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Wie immer, ſo wird er auch fernerhin in allen Fragen, die das wirthſchaftliche Leben des Volkes berühren, ſowohl der darniederliegenden Landwirthſchaft, wie dem bedrohten Gewerbe und nicht minder auch allen Culturarbeiten des Volkes die nöthige Förderung angedeihen laſſen. Angeſichts des Ernſtes der Lage der Ruf: Laſſet alle kleinen Unterſchiede in den Anſichten, Daher ergeht an alle reichstreuen Männer unſeres Wahlkreiſes in den Wünſchen und Be⸗ ſtrebungen bei Seite, richtet den Blick auf die Wohlfahrt des Ganzen und geht in dieſem Sinne am 15. Juni Mann für Mann zur Wahlurne für den 474 Freiherrn Heyl zu Herrnsheim in Worms. Habe mich in Mannheim als 9 Specialarzt für Kinder krankheiten (innere und chirurgiſche Krankheiten) niedergelaſſen. 477 Sprechſtunden: Morgens 8—9, Nachmittags 2—4 Uhr. Dr. med. W. Mayer E. 3. 15. Planken. L. Laufer, Weinhandlg. u. Welngutsbesle in Stadecken, Kheinheſſen, Stat. Nieder⸗Hlm empfiehlt hierdurch den Bewohnern von Viernheim u. 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