1 r ee Hieruheimer Publikationsorgan der Gr. gürgermeiſtetti Viernheim. Erſcheint Mittwochs u. Samſtags frei in's Haus gebracht. Ver Poſt bez. pro Quart. M. 1.15. Redaction, Druck und Verlag: W. Bingener, Viernheim. ZuAusſchreibungen wirkſam u. billig und koſtet monatlich nur 30 Pfg. Anzeigeblatt von Piernheim, Weinheim, Käferthal und Umgebung. Inſerate 10 Pf. pro Iſpaltige Garmondzeile. Reclamen 20 Pf. pro Iſp. Zeile —— Nr. 17. Mitt, den 28. Februar. 1894. während in allen unſeren Adern der glühendſte Das widerwärtige Schauspiel des Anarchiſten- Haß ſtrömt! Und ihr Kampfgenoſſen, ver— kaltus in Paris, ſchließt von nun an eure Herzen gegen Mitleid zu welchem das Attentat Vaillants Nulaß ge⸗ und Empfindſamkeit! Mögen eure rächenden geben, wiederholt ſich auch jetzt beim Attentat Arme vor der Zermalmung der„Wölfinnen Henrys. Wie der„Voſſ. Ztg.“ aus Paris und ihrer Jungen nicht mehr zurückſchrecken! gemeldet wird, beſuchten geſtern Hunderte meiſt Los gegen die Canallie! Ohne Gnade für die eleganter Pilger und Pilgerinnen Henrys Ausbeuter, ohne Rückſicht auf Alter und Ge⸗ Mutter in Brevannes, überreichten ihr Blumen ſchlecht! Das iſt unſere Pflicht, das iſt auch und, was ihr wohl lieber geweſen iſt, Baar⸗ unſere Macht! Nicht minder intereſſant iſt geld, ließen ſich von ihr Züge aus der Kindheit die Weigerung des Bruders des engliſchen und Jugend ihres gediegenen Jungen erzählen Anarchiſten Henry, der kürzlich in Greenwich und zogen mit kleinen Andenken ab. Die verunglückt ist, auf die Bibel zu ſchwören. Blatter drucken drei Briefe ab, die Henry von„Ich ſehe nicht ein, weshalb ich auf ein Buch Venedig an ſeine Mutter gerichtet hat und ſchwöxren ſoll, woran nicht ich glaube. Wenn die in albernſter Form banale Reiſeeindrücke ich ſchören ſoll, ſchwöre ich bei mir ſelbſt, ver— erzaͤhlen. Henry's Mitſchüler auf dem Gym⸗ naſium unterzeichnen bereits jetzt ein Gnaden—⸗ geſuch für ihn, kurz, die ganze ekelhafte Cou⸗- liſſenreißerei, die mit Vaillant getrieben wurde, wiederholt ſich bei Henry, deſſen Mutter man die Rührrolle der kleinen Sidonie zugetheilt hat. Auch Zola darf bei dem Feſte nicht fehlen; er laͤßt in den Blättern ankündigen, daß er einen Roman über die Anarchie vor⸗ bereite, der in zwei Jahren erſcheinen(10 werde. Wen Gott verderben will, dem raubt er den pflichte mich, die Wahrheit und nichts als die Wahrheit zu ſagen.“ Schließlich ſchickte ſich der Vorſitzende darein und nahm die Ausſagen entgegen. Paris, 24. Febr. Vor dem Unterſuchungs— richter geſtand Henry der Urheber des Atten— tats in der Rue des Bons Entfants geweſen zu ſein. Jeutſchland. Berlin, 23. Febr. Die Fraktionen des Verſtand. Wie vor der Revolution, ſo ſcheint ſich auch jetzt die Wahrheit dieſes Ausſpruchs in Paris von Neuem bewähren zu wollen. Gelegentlich der letzten Greuelthaten der Anarchiſten mehren ſich die grauſenhaften Ein⸗ blicke in die Abgründe, welche die Geſinnung dieſer Unmenſchen eröffnen. In einem Aufruf italieniſcher Anarchiſten heißt es z. B.:„Der Kampf iſt ohne Gnade! Ihr wißt es, Schurken! So ſchlagt zu, wenn ihr es wagt! Um Einen von uns zu tödten, bedarf es eurer Hunderte, wowegen ein Einziger von uns genügt, um Tauſende von Euch in einer Sekunde zu zer⸗ Reichstages haben bereits ihre Stellung zum deutſch⸗ruſſiſchen Handelsvertrag gekennzeichnet. Die Polen wollen dafür ſtimmen, die Conſer— vativen dagegen, von der Reichspartei und den Nationalliberalen wird ein großer Theil dagegen ſtimmen. Das Centrum wird ſich heute Abend entſcheiden.— Der Kaiſer hat für die Hinterbliebenen der auf der„Branden⸗ burg“ Verunglückten aus ſeiner Privatſchatulle eine größere Summe ausgeworfen. Aehnliche Zuwendungen ſollen von ſämmtlichen Mit⸗ gliedern des königl. Hauſes beabſichtigt ſein. —. Verſchiedene Blätter wiſſen zu berichten, malmen. Macht Platz für uns oder wir zer— brechen euch! Ihr ſeid nicht von gleicher Stärke wie wir, da nur die Angſt euch treibt, daß der Kaiſer über die am Samſtag abge⸗ haltene Generalverſammlung des Bundes der Luändwirthe ſeinen tiefſten Unmuth ausge⸗ ſprochen habe. Beſonders die der Regierung und damit indirekt ihm ſelbſt gemachten Vor⸗ würfe wegen der„Koſakenfurcht“ ſollen ihn ſehr unangenehm berührt haben. Auslanz. Palermo. Die Ruhe des Kirchhofes. Auf Sizilien iſt es nach dem wüſten Durch⸗ einander der Aufruhrzeit ruhig geworden; dieſe Ruhe hat aber keine gleiche Bedeutung mit einer inneren Beruhigung der Gemüther. Die Ruhe wird nur ſo lange dauern, bis ſich die Leute von ihrer Niederlage erholt haben und ihre Zwinger auf der Inſel weilen. Findet mittlerweile der italieniſche Staat nicht die Kraft, den berechtigten Kern der ſizilianiſchen Klagen herau szuſuchen und Abhülfe zu be⸗ ſchaffen, ſo werden immer neue Lava Aus⸗ brüche erfolgen, bis es zu einer großen Kata⸗ ſtrophe kommt, die das Unterſte zu oberſt kehrt. Belgrad, 24. Febr. Die radikalen Hetze⸗ reien und die Unruhen dauern fort. Geſtern wurden insgeſammt 50 Perſonen verhaftet. Warſchau, 24. Febr. Der neueſte Ukas des Zaren verfügt, daß der ſchriftliche Ver⸗ kehr der römiſch katholiſchen Geiſtlichkeit im Königreich Polen unter einander und mit dem Publikum von jetzt ab ausſchließlich in ruſ⸗ ſiſcher Sprache zu geſchehen habe. Aus flag und gern. Viernheim, 27. Febr. Die am letzten Sonntag im Gaſthaus„zum Engel“ ſtatt⸗ gehabte Verſammlung des Bauern⸗Vereins, bot Gelegenheit die Thätigkeit des Vorſtands beurtheilen zu können; denn als Gründer des Viehverſicherungs Vereins iſt derſelbe auch nach den Statuten des Viehverſicherungs⸗ Vereins der Leiter deſſelben, uͤbt ſomit dop⸗ pelte Funktion. Nach Eröffnung der Ver⸗ ſammlung durch den Präſidenten wurde dem Rechner zur Veröffentlichung der Jahres- Unſern geehrten Leſerinnen und veſern zur gefl. Nachricht, daß wir nicht im Stande ſind, heute eine Fortſetzung des Romans „Alexa“ zu bringen, da durch die Nachläſſig⸗ keit eines Lehrlings die nächſte Manuſkript⸗ Nr. verloren ging und wir Erſatz erſt derſelben beſchaffen muͤſſen. Wir hoffen jedoch, das Verſäumte in den nächſten Tagen nachholen zu können und bitten, das unliebſame Vor⸗ kommniß entſchuldigen zu wollen. Die Redaktion. Die Menageſchüſſel. Humoreske. Der Rekrut Pirnhofer hielt das letzte Zwiegeſpräch vor dem Einrücken in die Kaſerne mit ſeiner um ein Erkeckliches älteren Schweſter, welche Köchin war in dem Hauſe eines Bank- direktors, der ziemlich nahe bei der Kaſerne wohnte. Ihm war es himmelaugſt ob der kommenden Schreckniſſe der Dreſſur, ſie aber tröſtete ihn mit dem Hinweiſe auf eine ſolide leinene Schnur, die vor einem Fenſter in den Hof des Hauſes des Bankdirektors herabhing. „Da alſo, wenn D' dreimal zieg'n thuſt,“ belehrte ſie ihn,„und ſo zieg ich's Deine Mena⸗ geſchüſſel, die Du dran bindeſt, hinauf, und nach⸗ her, wern ſie wieder'runterkimmt, ſo findeſt was drin für Dich extra.“ Das war ein namhafter Troſt von Seiten der wohlbeleibten, reſoluten Köchin⸗Schweſter für den jungen Bruder, und verſtärkt wurde der Troſt durch die Bemerkung, die ſie weiter an⸗ fügte: Und ich warte jeden Abend auf Dich, daß Du nach dem Einrücken kommſt und Deine Portion holſt. Und wenn ich nicht da bin, ſo will ich's Küchenmadel ſchon darauf einſtudiren. Alſo b'hüt Di' Gott, Loisl.“ „Ja, aber,—“ wandte dieſer plötzlich ein, „wenn aber ein Anderer an der Schnur zieg'n thät?“ Marianka lachte hell auf.„Biſt doch'n Schlaukopf,“ ſagte ſie,„aber das gibts nicht. Ich mache in Deine Menageſchüſſel mit dem Meſſer ein Zeichen hinein, dann kenne ich ſie, und probirt's ein Anderer, mich an der Naſ' herumzuführen, dann will ich ihm ſchon kommen.“ Jetzt war der Rekrut Pirnhofer getröſtet und ging heim. Und die Sache mit der Schnur ging ihren„geweiſten“ Weg. Pirnhofer wandelte allabendlich in den Hof, zog an der Schnur drei⸗ mal, dieſe hob ſich ſammt der daran gebundenen pirnhoferſchen Menageſchüſſel in die Höhe und kam bald beſchwert mit köſtlichem Inhalte wieder herab. Eines Tages war Viſitation im Mann⸗ ſchaftszimmer durch den geſtrengen Zimmerkom⸗ mandanten, Korporal Zwirner. Pirnhofer hatte kurz vorher ſeinen Gang in den Hof des Bank direktors gemacht und war beladen heimgekommen, da er aber ſich den Genuß des Erbeuteten erſt ſpäter gönnen wollte, ſo hatte er die Schüſſel ſammt Inhalt auf das Brodbrett geſtellt. Die Schüſſel ſtand, äußerlich blank geputzt, ſo harm⸗ los auf dem zwiſchen Himmel und Erde vor⸗ ſchriftsmüßig angebrachten Brodbette, als ob ihre fleckenloſe Unſchuld niemals den Deckmantel eines düſteren Geheimniſſes abgegeben hätte. Und doch war dem ſo, Korporal Zwirner brachte Alles an die Sonne. Der Herr Korporal wünſchte nämlich auch Einblick in die innere Reinheit der außerlich ſo blendend geſcheuerten Menageſchüſſel zu nehmen. Der Rekrut Pirn⸗ bofer verfärbte ſich und überhörte die Aufforde⸗ rung ſeines Vorgeſetzten. Aber Korporal Zwirner war nicht der Mann, der ſich irreführen ließ. Mit raſchem Griff faßte er nach der Menage⸗ ſchale unb holte ſie von dem Brodbrett herab. Die gedruckte Zimmerordnung an der Innen⸗ ſeite der Thür wurde kreidebleich, und ein Ge murmel der Entrüſtung ging durch die Reihen der Soldaten, die ſtramm vor den Betten ſtanden. Es war aber auch unerhört! Die Menageſchale barg in ihrem Innern ein ſaftigbraunes Stück — geſpickten Haſenrückens! Hat man jemals einen Menagezettel geſehen, der Haſenbraten aufweiſt? Niemals. Selbſt die ausſchweifendſte Phantaſie eines Lukullus in Uniform verſteigt ſich nicht höher als zu einem„Extragolaſch“. Haſenbraten in einer Menageſchale: das konnte nicht mit richtigen Dingen zugehen. Man wird begreifen daß der Duft des geſpickten Haſenrückens wie eine Weihrauchwolke durch das Zimmer ſchwebte, daß fämmtliche Inwohner mit hochge⸗ hobenen Naſen in der Luft herumſchnüffelten, und daß Kornoral Zwirner dem duftigen Braten⸗ ſtücke mit vorgeneigtem Kopfe ſpähend gegen⸗ überſtand, als wäre er höchſtſelbſt zu einem Vorſtehhunde geworden, der unerwartet einen feinſten Haſen im Lager überraſcht. Der Re⸗ krut Pirnhofer ſtand da, verwirrt und faſſungs⸗ los; das Geſtändniß einer tragiſchen Schuld ſtand ihm auf dem Geſichte geſchrieben. Korpo⸗ ral Zwirner hob die Menageſchüſſel an die Naſe empor und ſog den Bratenduft ein. „Pirnhofer, das is aus einer Herrſchafts⸗ kuchel!“ ſprach er mit Kennermiene. Aber Pirn⸗ hofer verrieth ſeine Schweſter nicht. Der Kor⸗ poral gab ſchließlich das Verhör auf und ſagte kalt:„Iſt ſchon gut. Da muß ich auf die Kümmelwurzel kommen, das ſeh' ich ſchon. Stellen S' den Braten auf meinem Tiſche hintern Vorhang, das muß unterſucht werden. Wegen Schmutzflecken in der Menageſchale werden S' drei Tage Zimmertour halten, daß S' es wiſſen, Sie— Rekrut.!“ ——— — — rechnung in der Vichkaſſe pro 1898 das Wort ertheilt. Um das nur am meiſten In⸗ tereſſirende zu erwähnen, ſei bemerkt, daß im verfloſſenen Jahr für 15 Schadenfälle rund 2600 Mark Entſchädigung prompt ausbezahlt wurden. Bei der enorm hohen Ziffer von Schadenfällen und den dadurch bedingten Ausgaben war es nicht zu umgehen, das Vereinsvermögen anzugreifen u. hat ſich daſſelbe um 350 Mark verringert. Trotzdem beſitzt der Verein immerhin noch über 1000 Mark als Vermögen. Um den Verein in ſeinem Beſtand zu ſichern, wurde vom Vorſtand eine Prämienerhöhung beantragt und wird, ſobald der Vorſtand eine ſolche für geboten erachtet, zur Beſchlußfaſſung über einen dieſerhalb zu ſtellenden Antrag eine Generalverſammlung einberufen werden. Ueber die Gründung eines Reſervefonds waren die Anſichten? ge⸗ theilt und nach längerer Debatte, an derzſich die Herren Gemeinderath Pfützer und Zimmer meiſter Winkler hauptſächlich betheiligten, wurde beſchloſſen, vom 1. Januar zd. Is. ab das eingehende! Eintrittsgeld als ſolchen an— zulegen.— Nach dem vom Präſidenten z ſo dann erſtattetens Bericht) über? die Thätigkeit des Bauern⸗Vereins im Jahr 1898 wurden über 600 Zentner Kleie, 500 Zent. 4 Malz keime und 180 Zent. künſtlichen Dünger durch den Verein an die Mitglieder vermittelt. Ein in die Verſammlung getragener Wunſch, der Verein möchte den Verkauf von Conſum⸗ artikeln intenſiver betreiben, gab! Veranlaſſung zur Frage der Gründung eines Conſumvereins. Mit letzterem Gedanken konnte ſich' die Ver⸗ ſammlung nichtzbefreunden. Die ausgeſchie⸗ denen Mitglieder des! Vorſtands wurden auf Antrag des Herrn Pfützer per Akklamation wiedergewählt. Vorſtandsmitglied Martin dankte namens derz mit ihm Wiedergewählten für dasßkihnen entgegengebrachte Vertrauen, verſprach auch fernerhin im Verein nur zum Beſten der Mitglieder zu arbeiten, erſuchte aber die Mitglieder ihrerſeits den Vorſtand — hauptſächlich durch rechtzeitiges? Anmelden der Bedarſsartikel-— zu unterſtützen.— Ein Vortrag über rationelle Fütterung!—ghaupt⸗ ſächlich über die richtige Zuſammenſetzung des lautet das Gedicht: zu verabreichenden Futters— bot des Lehr⸗ reichen genug und fand durch dieß Verſamm⸗ lung die gebührende Anerkennung. Kiel, 24. Febr' Nach! der vom Decer⸗ nenten im Reichsmarine- Amt Geheimrath Langer am 17. Februar auf der„Branden⸗ burg“ vorgenommenen Unterſuchung iſt die Urſache des Platzens des Hauptdampfrohrs, wodurch das Unglück; herbeigeführt, auf einen Conſtruktionsfehler beim[Bau zurückzuführen. Arbeitereinſtellungen werden auf der kaiſer— lichen Werft bis auf weiteres nicht vorge— nommen.— Heute Nachmittag iſt die Be erdigung des Maſchiniſten Stephany und des Oberheizers Giefel erfolgt. Im Leichenge folge befanden ſich der Geſchwaderchef, zahl— reiche Offiziere, Abordnungen von Schiffen der erſten Diviſion und des Sebataillons, ſowie viele Bürger. Die fünf Verwundeten befinden ſich wohl. Ham burg, 23. Febr. Die„Hamburger Nachrichten“ fordern eine ſtrenge Beſtrafung des„Vulkan“ in Stettin, da derſelbe offen⸗ bar das Unglückauf dem Panzerſchiff„Branden. burg“ verſchuldet hat. Paris, 17. Febr. Das Heidelberger Faß iſt„untergetaucht“ und bleibt nur noch ein Fäßchen im Bergleich zu dem Monſtrum, das vergangene Woche in der Pariſer Weinhalle, dem größten Stapelplatze des Rebenſaftes, den die Welt kennt!, fertiggeſtellt wurde. Dies Rieſenfaß faßt 850 Hektoliter und ſeine Höhe erreicht 7 Meter. Die Dauben, aus einem Stück gezimmert, werden von 186 eiſernen Reifen zuſammengehalten. Die Originalität dieſes Meiſterwerks der Böttcherei beſteht jedoch in ſeiner Einrichtung. Das Faß der Pariſer Weinhalle wird nämlich! durch Bretter in fünf ungleich große, hermetiſch gegen einander ab⸗ geſchloſſene Abtheilungen geſchieden, welche es ermöglichen, fünf verſchiedene Weinſorten einzu⸗ füllen, ohne daß ſich die geringſte Miſchung voll⸗ zieht. Dieſe Füllung wird durch eine Luftdruck⸗ maſchine, einen! neu conſtruirten Dampfheber, vorgenommen!, der den Wein in ungeheueren Schläuchen aufſaugt und in den ihm beſtimmten Behälter leitet. Ein z Aſcenſeur führt zu den kleinen Thüren, die in der Faßwand angebracht ſind und den Arbeitern Z itritt gewähren, die dieſes Gefäß zu reinigen haben. Das Faß wiegt leer 11,000 Kilogrammgund 96,000 Kilogramm, wenngesfgefülltziſt.) Paris, 18. Febr. Nich den nunmehrigen Feſtſtellungen; ſind bei dem Bahnunglück in der Nähe von Compiegne drei Perſonen, ein Ruſſe, ein Oeſterreicher und ein junges Mädchen, getödtet, und zehn verletzt worden, darunter dreiglebensgefährlich. [ Ein Gedicht des Papſtes. Cäſar Cantu hats dem Papſt zu ſeinem jüngſten Geburtstage einen Glückwunſch geſendet. Leo XIII. erwiderte durch einen liebenswürdi⸗ gen Brief und legte eine Abſchrift ſeines neueſten, indhitalieniſcher Sprache verfaßten Gedichtes bei. In deutſcher Ueberſetzung Der Tod. Die Sonne ſinkt im Weſten tief zu Thal, Auf dich, o Leo, fällt ihr letzter Strahl. In den verdorrten Adern langſam dorrt Das Leben ein und ſchwindet langſam fort. Der Tod entſendet ſeinen Pfeil, und bald Ruht in dem Leichentuch der Körper kalt. Doch aus dem Kerker ſich die Seele ſchwingt Und raſchen Flugs empor zum Himmel dringt. Dort iſt des langen Weges Ziel zu ſeh'n— Dann mag dein heil'ger Wille, Herr, geſcheh'n. Und wenn ich deiner Gnade würdig bin, Nimm in der Sel'gen Reich die Seele hin. Die Stadt Chicago leidet entſetzlich unter den Nachwehen der letzten Weltaus— ſtellung. 175000 Menſchen liegen auf der Straße. Die Zahl der Verbrechen wächſt gewaltig. — Ein Schweineball dürfte ſelbſt in der tanzfröhlichſten Carnevalszeit zu den Seltenheiten gehören; deßhalb ſei auf eine Veranſtaltung hingewieſen. In einem Braun— ſchweiger Blatt wird bekannt gemacht:„Den Mitgliedern der Schweine-Verſicherungs⸗Kaſſe des Wilhelmi-, Hohe⸗ und Petrithor-⸗Diſtrikt zur Nachricht, daß am Donnerſtag, den 11. Inmuar, bei Herrn Wittekop, Madamenweg unſer? Schweineball ſtattfindet. Gäſte, durch Mitglieder eingeführt, ſind willkommen. Un zahlreiche Betheiligung bittet der Vorſtand.“ Humoriſtiſches. — Aufrichtig. Gerichtspräſident:„Zeuge, ſind Sie nicht derſelbe Schulze, der vor vier Jahren bei dem Bankier Silbermann die 4000 Mark geſtohlen hat?“ Zeuge:„Be dauere ſehr, nein!“ Abgelehnter Vorzug. Student(nach ⸗ dem ihm wieder ein Pump gelungen):„Du biſt doch'mein einzigſter Onkel!“— Onkel: „Leider!“ — Frommer Wunſch. Amüller:„Ich wollt, ich wär'n Shornſteen!“— Bmüller: „Wie kommſt de denn dadruff?“— Amüller: „Weil ich dann roochen könnte, ohne Steuer zuzahlen!“ — Wortgetreu. Frau:„Haſt Du mir nicht verſprochen, alle meine Bedürfniſſe zu beſtreiten?!“— Mann:„Gewiß, und ich halte auch mein Verſprechen.“— Frau:„So? Al⸗ ſo ich brauche ein neues Kleid.“— Mann: „Und ich beſtreite das.“ — Eine ſeltſame Aufſchrift findet man, in einem Berliner Blatte zufolge, auf einem Geſchäftsſchild, das ſeit Kurzem an einem Hauſe der Brunnenſtraße in Berlin angebracht iſt. Esdiſt dort zu leſen:„Bordeaux⸗Wein 4¹ und Eſſig⸗Fabrik von X. X. — Geſchickt pariert. In einem Reſtau⸗ rant geraten zwei Herren aneinander. End⸗ lich meint der eine:„Sie können ſich mit mir überhaupt nicht vergleichen, Sie ſind ja früher Barbierlehrling geweſen!“—„Der Abſtand zwiſchen uns,“ erwiderte der Andere, „iſt allerdings gan; bedeutend. Wenn Sie nämlich Barbierlehrling geweſen wären, wären Sie es heute noch!“ Ca. 6000 Stück Seidenſtoffe— ab eigener Fabrik— ſchwarze, weiße und farbige — v. 75 Pfg. bis Mk. 18.65 p. Meter— glatt, geſtreift, karriert, gemuſtert, Damaſte etc.(ca. 240 verſch. 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Die eingehende„Unter- ſuchung“ des Haſenbratens hinter der Leinenblende ergab nämlich mit unumſtößlicher Gewißheit, daß dieſer Braten nur von einer Meiſterhand und wie der Rekrut in einen abgelegenen Seitengang aus einer reichdotirten Küche ſtammen konnte, und der Gedanke ließ den Korporal Zwirner nicht ruhen, daß dieſer ſchlottrige Rekrut in Beziehungen zu einer ſolchen, geradezu fürſtlichen Nahrungsquelle ſtand, während er, der ſtramme Unteroffizier, noch immer an dem Subdfleiſch der Kantine nagen mußte. Unauffällig beobachtete er die geheimnißvolle Menageſchale des Rekruten Pirnhofer, die wieder ſo blank geſcheuert wie zuvor auf dem Brodbrette ſtand. Und richtig, bald war er dahinter gekommen, daß dieſe Schale in den Dämmerſtundeu des Abends mitſammt ihrem Beſitzer zu verſchwinden pflegte. Wohin 7 „Da muß ich auf die Kümmelwurzel kom⸗ men.“ Und eines Abends trat der Herr Kor— poral dem Rekruten Pirnhofer gerade in dem Augenblicke entgegen, als dieſer haſtig über den Kaſernengang huſchte. „Wohin denn, Freunderl?“ ſtand da, bleich und erſchrocken. Der Rekrut „Mit der Menageſchale,— he?“ Und der Ueorpes Zwirner tippte höhniſch auf den Buckel, der ſich ganz unvorſchriftsmäßig unter dem Aermelleibel des Rekruten aufbaute. Pirnhofer verſtummte. Vergeblich zog der Unteroffizier es war kein zubringen. Wüthend entfernte ſich der Unter⸗ offizier. Von nun an änderte er ſeine Taktik. Er gab ſich den Anſchein, als ſchere er ſich nichts um die Menageſchale des Rekruten. Als aber Pirnhofer eines Abends wieder über den Gang huſchte, da folgte ihm ein Schatten mit dem Doppelgeſtirne der Korporalscharge auf dem Rockkragen. Und dieſer Schatten war Zeuge, einbog, in den Hof und dort unter das Fenſter eines Lichthofes trat. Hier tappte Pirnhofer an der Wand herum, kbefeſtigte dann einen gerab⸗ hängenden Bindfaden, zog dreimal an der Schnur und ſiehe da, die Schale hob ſich und verſchwand in unerforſchten Höhen. Nach we⸗ nigen Minuten ſchon baumelte ſie wieder, offenbar ſchwer beladen, herab, Pirnhofer löſte die Schnur und eilte haſtig davon. Dem doppelgeſtirnten Schatten des Korporals, der ſich platt an die Wand drückte, war es, als ſchwebe eine Wolke würzigen Bratenduftes an ihm vorüber, und das Waſſer lief ihm im Munde zuſammen. Aber ganz ſtill kehrte er in das Mannſchaftszimmer zurück und nahm keine Notiz davon, daß der Rekrut mit vollen Backen auf dem Bette ſaß. Der Korporal wußte, was zu thun war. Am nächſten Abend wurde der Rekrut Pirnhofer, als er eben den gewohnten Gang antreten wollte, noch in ſpäter Stunde behufs „Herr Korporal,— ich wollt nur a bisl! Luft ſchöpfen.“ Reinigung ſeines Zwilchpantalons zum Brunnen abkommandirt. Der Herr Korporal aber nahm —— A ————— ſeine eigene Menageſchüſſel vom Brodbrette, huſchte damit in den Hof, beim Fenſter des Lichhofes ſuchte und fand er die verbindende Schnur, er hing die Schale daran, zog dreimal kräftig an, und die Schale ſchwebte empor. Pochenden Herzens erwartete Zwirner den Ab— ſtieg der Zinnſchale. Es währte merkmürdig lange, endlich aber ſenkte ſich dieſelbe lautlos herab, die Hände des Korporals löſten den Faden, und raſch eilte er heim, die ſchwer be⸗ laſtete Schale unter dem Aermelleibel. Schmun⸗ zelnd entzündete er die kleine Tiſchlampe, zog die Leinenvorhänge ſorgfältig zu und machte ſich daran, den Inhalt der Schale zu unterſuchen. Starren Blicks und nicht eben geiſtreich ſah er in die Schale hisein. War es denn keine Täu⸗ ſchung? Das war ja leibhaftiger Reibſand und obenauf das naſſe, faſerige Ding, das war ja ein— Waſchlappen! Korporal Zwirner blickte lange auf dieſe wunderliche Beſcherung nieder, dann ſchimpfte er leiſe, aber ſehr gehalten vor ſich hin. Die Lampe verlöſchte, und der Herr Zimmerkommandant warf ſich heftig auf ſein Lager. Durch eine Lücke des Leinenvorhanges ſah er ſpäter den Rekruten Pirnhofer auf ſeinem Bette ſitzen und mit vollen Backen kauen. Eine Duft⸗ welle kam herübergezogen, und der Herr Kor poral ſog ſie ſchnüffelnd ein. Kein Zweifel, das war der Duft einer braungebratenen Gans, es konnte aber auch eine Ente ſein. In dieſer Nacht peinigten furchtbare Traumgebilde die Seele des Korporals Zwirner; ein rieſenhafter Waſch⸗ lappen ſpielte die Hauptrolle dabei. An der Schnur aber hat er nicht mehr gezogen, und der Verkehr zwiſchen dem Rekruten Pirnhofer und ſeiner dicken Schweſter Marianka blieb fürderhin ungeſtört. — 2 S S= — 2 2 S 5 —— rächt 5 Herrn Johs. Winkler 10. zu ſeinem morgigen 70. Geburts- a Deutſches Reichs⸗Patent Nr. 73283]! a eee e, — 5 0 1 51 1 0 0„ Glückwünſche. 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Betreffend: Die receßmäßigen Bauholzvergütungsanſprüche für das Jahr 1894/5. Die für das Rechnungsjahr 1894/95 erhobenen receßmäßigen Bauholzvergütungs⸗Anſprüche haben ihre Behandlung nach den Receßſtatuten erfahren. Die darüber gefertigten Zuſammenſtellungen und Berechnungen waren zur Einſicht offen gelegen und wurden durch den Gemeinderath der Prüfung unterzogen. Soweit nicht einzelnen Ortsbürgern ſpezielle Benachrichtungen bezüglich einſchränkender oder abweiſender Entſchließungen des Orts- vorſtandes auf ihre, in das Bauholzverzeichniß aufgenommene An⸗ meldungen zugegangen ſind, dürfen im Uscbrigen die berechneten Anſprüche als von dem Gemeinderath gutgeheißen betrachtet werden. Es können dafür demnächſt auch nach ordnungsmäßiger Herſtellung der Bauten, ſowie nach Nachweis des Eigenthumserwerbs der Bau⸗ plätze und nach Genehmigung des Gemeinde⸗Voranſchlags pro 1894/5 die receßmäßigen Vergütungen gewährt werden. Indem wir dies hierdurch zur Kenntniß der Betheiligten bringen, verbinden wir damit, aus Anlaß vorgekommener Ab⸗ weichungen und Deſiderien auch die weitere Benachrichtigung, daß die Bauten, wofür receßmäßige Vergütung beanſprucht wird, durch⸗ aus ſolid und dauerhaft herzuſtellen ſind, indem andernfalls die Vergütung ganz oder theilweiſe vorenthalten werden wird. Wir machen weiter ſpeziell darauf aufmerkſam, daß Fenſter⸗, Läden⸗ und Thür⸗Oeffnungen nur mit eingeſetzten maſſiven Ge⸗ wändern hergeſtellt werden dürfen, daß insbeſondere Ausmauerungen mit Backſteinen als unzuläſſig erachtet worden ſind und in ver⸗ ſchiedenen Fällen, wo die richtige Herſtellungsart nicht beachtet wurde, die Gewährung von Bauvergütungen bis nach erfolgten vor⸗ ſchriftsmäßigen Aenderungen verweigert wurde, was auch in der Folge geſchehen wird. Wie ſchon früher, ſo wird auch heute nochmals mitgetheilt, daß anläßlich vorgekommener Beſchwerden über Verwendung mangel— haften Holzes ein Gutachten des Großherzoglichen Kreisbauamtes Bensheim eingeholt wurde, welches die näheren Feſtſetzungen über die an das zu vergütende Receßholz zu ſtellenden Anforderungen enthält und ebenſo, namentlich auch über das bei etwa vorkommenden Wahn⸗ kanten zuläſſige Maas derſelben Aufſchluß gibt. Dieſes Gutachten iſt ſeiner Zeit den hieſigen Zimmermeiſtern bekannt gegeben worden und kann auch jetzt noch von dieſen und den betheiligten Orts⸗ bürgern bei Rentmeiſter Ehrhardt dahier jederzeit eingeſehen werden. Die Einhaltung der in dieſem Gutachten aufgeſtellten Normen muß von den Bauenden gefordert werden und haben ſich die Letzteren, bei allenfallſiger Nichtbeachtung, die für ſie daraus erwachfenden Nachtheile ſelbſt zuzuſchreiben. Ferner machen wir zur Vermeidung von Nachtheilen die Bauenden wiederholt darauf aufmerkſam, daß in allen Fällen, wo eine nur theilweiſe Erneuerung eines Gebäudetheiles ſtattfindet, das Be⸗ ſtechen oder Verputzen der erneuerten Stellen erſt dann ſtatthaben darf, wenn zuvor die Aufnahme und Berechnung durch die Receß⸗ bau⸗Kommiſſion von dem bauenden Ortsbürger veranlaßt worden ſein wird. Schließlich ſehen wir uns auch in dieſem Jahre nochmals veranlaßt, bei dieſer Gelegenheit darauf hinzuweiſen, daß keine Receßgebäude, auch nicht einzelne Iheile davon, niedergelegt wer⸗ den dürfen, ohne daß vorher die Genehmigung des Gemeinderaths hierzu eingeholt worden iſt und außerdem zuvor durch die Receßbau⸗ Kommiſſion die erforderliche Aufnahme und Feſtſtellung der ver⸗ wendbaren Baumaterialien ſtattgehabt hat. Es haben die Bauenden dieſe Aufnahme ſelbſt rechtzeitig zu veranlaſſen. Wer dies verſäumt, hat nach den Vorſchriften der Receßſtatuten nicht nur Erſatz der für das niedergelegte Gebäude bezogenen Bauvergütung zu leiſten, ſondern verliert auch für die Folge jeden Anſpruch auf Bauholz⸗ Vergütung. Viernheim, den 24. Februar 1894. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim: 187 Blaeß. Für alle Kranke kostenfreie Auskunft über Naturheilverfahrenz; wöchentlich an Freitagen von 2 bis halb 7 Uhr im Gaſthaus„z. deutſchen Kaiſer“. 1072 N. Brippmacher, Naturheilkundiger. 12 Hiesige Referenzen zur Verfügung. Johannes Brechtel Ludwigshafen a. Rh. Spezialität in gebohrten Röhrenbrunnen. Viele Tauſende in Betrieb. In Viernheim allein 220 Stück. Alle Sorten Pumpen(Eigenes Fabrikat) ſtets auf Lager. 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Iſt er auch fern von uns geſchieden, Wir Alle werden einſtens mit ihm auferſteh'n Und in des Himmels ewigem Frieden Hoffen wir auf ein glückliches Wiederſeh'n. Gewidmet von ſeinen Freunden. Wir machen andurch die Mittheilung, daß unſere Kundenmühle mit Waſſer⸗ und Dampfbetrieb neu eingerichtet und halten uns beſtens empfohlen, reelle und gute Bedienung zuſichernd. Heintz& Warthorst. 189 vormals Kinſcherf. Beſtellungen zum Abholen der Frucht nimmt Herr Ph. Ninghof an dane g entgegen. Wilh. Rixinger, Goldwaarentabr. J 2, 20 Mannheim J 2, 20 Zu Coufrmakious⸗Geſcheuken empfehle ich mein Lager in Ringen, Kreuzen, Colliers, Arm⸗ bänder, ſowie Mon ogrammen als Vorſtecknadeln und Brochen in Silber und Gold in eigener Fabrik angefertigt zum billigſten Anfertigungepreis. 190 Ab 1. März befindet sich mein Geschäft in C 2, 7. EME MHNHNHNHNMHAHHH HAU KI. 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