Mernheimer Publikationsorgan der Gr. Hürgermeiterei Dieruheim. Anzeigebhlatt von Pieruheim, Weinheim. Aäferthal und Umgebung. Erſcheint 1 ttwochs u. Samſtags 5 koſtet onatlich nur 30 Pfg. frei in 8 Haus gebracht. Ber Poſt bez. pro Quart. M. 1.15. 8 Redaction, Druck und Verlag: W. Bingener, Viernheim. Meiger ZuAusſchreibungen wirkſam u. billig In ſerate 10 Pf. pro Iſpaltige Garmondzeile. Reelamen 20 Pf. pro Iſp. Zeile Nr. 22. Zutitts glatt. San fag, den 17. Mär; 1894. +9LEXA oder: Auf dunklen Wegen. Roman von Ed. Wagner. (Nachdruck verboten.) 66. Fortſetzung. Es folgten einige weitere Auslaſſungen, welche eine hoffnungsvollere Stimmung andeuten ſollten; aber Alexa erkannte doch, wie ſehr ihr Vater ſie entbehrte und wie unerträglich ihm das Alleinſein war. Sie las den Brief noch einmal, dann zün⸗ dete ſie eine Wachskerze an, hielt den Brief über die Flamme und verbrannte ihn zu Aſche. Sie hielt die Kerze noch in der Hand, als nach flüchtigem Klopfen und ohne auf den Ruf: „Herein?“ gewartet zu haben, Lady Markham eintrat. Ihre kalten, mißtrauiſchen Augen ge⸗ wahrten die Erregung des Mädchens, und ſie vermutete ſofort, welches Schickſal der Brief er⸗ fahren hatte. 5 „Ich bitte um Entſchuldigung, Miß Strange,“ ſagte ſie,„wegen meines unceremoniellen Ein⸗ tritts; aber ich war ſo beſorgt um Sie, daß Sie ſich ſo einſam fühlen möchten und dann wollte ich mich auch erkundigen, ob ihr Vater wohl iſt und ob Sie gute Nachrichten erhalten haben. Wie, Sie haben einen Brief verbrannt?“ Alexa errötete leicht. Sie ſetzte den Leuchter auf den Tiſch auf welchem noch die Aſche als U berreſt des Briefes lag. „Wollen Sie ſich ſetzen, Lady Markham?“ ſagte ſie kalt. b f „Ich danke. Nur Teilnahme trieb mich 55 Ihnen. Haben Sie gute Nachrichten erhalten?“ und ſie ſah Alexa forſchend an. „Mein Vater war ganz wohl, als er den Brief ſchrieb.“ „Wie verſchieden ſind doch die Menſchen. Ich hielt die Briefe ſehr in Ehren, die mein Vater mir nach dem Penſionat ſchickte. Ich ver⸗ ſichere Sie, ich habe ſie noch alle, mit einem roten Band zuſamme gebunden. Ich würde lie⸗ ber alles entbehren, als die lieben Andenken an die Vergangenheit zerſtören. Es mag ſein, daß ich etwas ſentimental bin, Miß Strange. Junge Mädchen in den jetzigen Tagen veenichten ihres Vaters Briefe gleich, nachdem ſie ſie flüchtig ge⸗ leſen haben, wie es ſcheint. Es hat faſt den Anſchein, als ob Sie ſich fürchteten, den Brief zu behalten.“ Der höhniſche Ausdruck ihres Antlitzes, welcher die letzten Worte, begleitete, machte Alexa erzittern. Wäre bisher noch ein Zweifel in ihr geweſen, ſo wurde es ihr jetzt zur Gewißheit, daß ſie in Lady Markham eine erbitterte Feindin beſaß. Sie begriff deren kleinliche Miß unſt und Eiferſucht und hielt es nicht für unmöglich, daß es derſelben gelingen möge, Lady Wolga gegen ſie einzunehmen und ſie ars dieſem Hauſe zu verdrängen. Sie hielt es für ein Glück, daß ihr eine Zuflucht in Montheron angeboten war. Ein längerer Aufenthalt in dem Schloſſe ihrer Ahnen würde ihre Miſſion begünſtigen, aber der Ge danke an die Trennung von ihrer Mutter be⸗ reitete ihr neues Weh. Sie war nach Clyffe⸗ bourne gekommen mit einem Gefühl von Ab⸗ neigung und Zorn gegen ihre Mutter, und das Zuſammenleben mit derſelben hatte in wenigen Tagen dieſe widerſtrebenden Gefühle in die innigſte kindliche Zuneigung und Liebe verwan⸗ delt. Es war ihr daher ein peinlicher Gedanke, möglicherweiſe von ihrer Mutter im Zorn oder Mißtrauen gegen ſie wieder zu ſcheiden. Lady Markham würde viel darum gegeben haben, hätte ſie Alexa's Gedanken erraten können. Ihr Geſicht verfinſterte ſich, als Alexa ihre be⸗ leidigenden Worte un beantwortet ließ. „Lady Wolga iſt in ihrem Boudoir,“ ſagte ſie. Ich ſah ſie aus dem Bibliothekzimmer kom⸗ men und glaube, ſie hat ſchon auf Sie gewartet, Miß Strange. Beim Leſen ihres Briefes hahen Sie wahrſcheinlich ihre Pflicht als Geſellſchafterin vergeſſeu.“ „Ich habe ſie nicht vergeſſen,“ erwiderte Alexa, ihre Erbitterung beherrſchend,„aber Lady Wolga hat mich auf eine halbe Stunde beur⸗ laubt und die Zeit iſt noch nicht verfloſſen.“ „Dann will ich Sie allein laſſen, Miß Strange,“ bemerkte Lay Markham.„Mein Be⸗ ſuch war ein durchaus freundſchaftlicher; Sie müſſen nun auch einmal bei mir vorſprechen, wenn Sie Zeit haben.“ Sie entfernte ſich und eilte, mit neuem Stoff zur Verdächtigung verſehen, zu Lady Wolga. Sie fand dieſe allein, Briefe und andere Papiere vor ſich. Störe ich?“ fragte ſie. „Durchaus nicht“, lautete die freundliche Antwort.„Setzen Sie ſich, Lady Markham.“ Lady Markham folgte der Einladung. „Ich habe eben Miß Strange einen Beſuch abgeſtattet, Wolga,“ ſagte Sie ſcheinbar ſorglos. „Ich fürchtete, daß arme Mädchen möchte traurige Nachrichten von Hauſe erhalten haben, oder der Brief möchte ihm Heimweh Jverurſacht haben. Aber was meinen Sie d Sie hatte den! Brief zu Aſche verbrannt! Haben Sie je etwas Sonder⸗ bareres oder Geheimnisvolleres gehört?“ „Es iſt allerdings ſeltſam 1Tpflichtete Lady Wolga bei. „Nie in meinem Leben habe ich ſo etwas gehört!“ erklärte Lady Markham lebhaft.„Selbſt wenn ihr Vater unfreundlich geſchrieben! hätte, iſt es durchaus nicht kindlich von ihr, den Brief zu verbrennen. Es iſt jedenfalls ſonderbar, Wolga. Die Wahrheit geſagt,— und zes iſt nicht mehr als recht, daß Sie erfahren, was ich denke,— ich kann Miß Strange nicht, ver⸗ trauen.“ „Lady Markham—“ -Entſchuldigen Sie, Wolga; ich bin eine alte Frau, alt genug, daß ich Ihre Mutter ſein könnte; ich war die Freundin Ihrer Mutter, woran Sie ſtets ſo freundlich waren, zu gedenken; und Ihrer Mutter zur Liebe muß ich Sie war⸗ nen vor dem Mädchen, dem Sie einen ſo großen Platz in Ihrem Herzen eingeräumt haben. Ich gebe zu, ſie iſt ſchön, aber ſie wird die Liebe ihrer Wohlthäterin ſchlecht belohnen.“ „Ich will ſolche Worte nicht von Ihnen über Miß Strange hören, Lady Markham,“ er⸗ widerte Lady Wolga würdevoll.„Miß Strange iſt ebenſo rein und gut, wie ſie ſchön iſt.“ „Weshalb verbrennt ſie aber Ihres Vaters Brief, gleich nachdem ſie ihn erhalten hat? Ich denke, ſie that es, weil ſie fürchtete, Sie möchten den Brief zu ſehen begehren—“ „Unmöglich! Ich würde ſie nie durch ein ſolches Verlangen beleidigen. Ich ſollte ihre Privatbriefe zu leſen begehren? Sie konnte nicht denken, daß ich ſo etwas thun würde.“ „Sie könnten es von ihr verlangen, ohne daß Sie dadurch ein Unrecht begehen würden, Was wiſſen Sie in Wirklichkeit von dem Mäd⸗ chen, Wolga? Was wiſſen Sie von ihren El⸗ tern? Es ſchwebt ein Geheimnis um ſie und ihren Vater, und Sie haben ein Recht, Aufklärung darüber zu verlangen.“ Fortſetzung folgt. 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