8 Leſp einde. Frohn; la. ſe an gaſſen⸗ 0 da⸗ 6 ſon. — 8 — Erſcheint 2 ttwochs u. Samſtags und koſtet 1 onatlich nur 30 Pfg. frei in's Haus gebracht. Ver Poſt bez. pro Quart. M. 1.15. Redaction, Druck und Verlag: W. Bingener, Viernheim. iheiner Anzeiger Publikationgorgan der Gr. Bürgermeiſterei Niernheim. Anzeigeblatt von Viernheim, Weinheim, Käferthal und Umgebung. Zudlusſchreibungen wirkſam u. billig In ſerate 10 Pf. pro 1ſpaltige Garmondzeile. Reclamen 20 Pf. pro Iſp. Zeile Nr. 44. dan ag, den 2. 3111. 1894. Rußland und Frankreich haben zu gleicher Zeit ihre Kriſis. Jedes Land natürlich in ſeiner eigenen Form. In Frank. reich hat die Kammer wieder einmal ein Mi⸗ niſterium abgeſchlachtet, ohne ein neues bereit zu halten, und Präſident Carnot holt ſich ſeit mehreren Tagen bei der Miniſterſuche einen Korb nach dem anderen. In Rußland hat der Zorn des Zaren ein Donnerwetter losgehen laſſen, über deſſen Urſprung und Verlauf viel Gerüchte und wenig beglaubigte Nachrichten umlaufen. Es ſoll eine Verſchwörung mit Attentats⸗Plänen entdeckt ſein, die Maſſenverhaftungen ſollen die Mitſchuld vieler Beamten aufgedeckt, der Zar den Miniſtern heftige Szenen gemacht, ja einem Miniſter ſogar eine Ohrfeige verſetzt haben. Ein faßbares Ergebniß der Kriſis iſt nach der jüng⸗ ſten Petersburger Depeſche ein Ukas, der den Miniſtern, Gouverneuren und ſonſtigen hohen Beamten die Macht, Subalternbeamte anzuſtellen oder zu entlaſſen, entzieht und unter unmittel⸗ barer Aufſicht des Zaren den Spezial⸗Prüfungs⸗ ausſchuß für Beamten⸗ Ernennungen, wie er unter Kaiſer Nikolaus beſtand, wieder einſetzt. Alſo Mißtrauen gegen die Miniſter und die höheren Beamten, ſtrafferes Anziehen der Zügel und weitere Ausbildung des perſönlichen Regi⸗ ments. Ob dabei in den Perſonen der Miniſter ꝛc. ein Wechſel eintreten wird, erſcheint ziemlich nebenſächlich; der Zar will offenbar noch mehr als bisher,„Selbſtherrſcher“ im buchſtäblichſten Sinne des Wortes ſein. Wie es möglich ſein ſoll, daß ein Ausſchuß in der Umgebung des Monarchen die ganze Beamtenſchaft in dem Rieſenreiche wirkſam kontrollirt, vermag man ſich ſchwer vorzuſtellen. Das Gönnerſchafts Un⸗ weſen, das ſo viele faule Elemente in den Staatsdienſt gebracht haben ſoll, wird wohl in veränderten Formen weiter beſtehen; vielleicht entdeckt der Zar bald, daß auch in ſeinen Spe⸗ zialausſchuß ſich Begünſtiger von angehenden Verſchwörern eingeſchlichen haben. Wir betrachten dieſes neue Symptom der Fäulniß im ruſſiſchen der auswärtigen Politik aus. Welche Wirkung übt es auf die Friedensſicherheit? Wenn es in Frankreich gährt und ziſcht, ſo fürchtet man leicht, daß die inneren Schwierig⸗ keiten zu einem gefährlichen Thatendrange nach Außen führen könnten. Sache anders. Er hat ſo wie ſo keine Luſt, ſich in aus⸗ wärtige Abenteuer zu ſtürzen, und wenn er im Inlande Gefahren wittert, ſo wird er um ſo mehr Zurückhaltung nach Außen üben. Für einen unternehmungsluſtigen Zaren böte der ſerbiſche Dinge gehen, wie ſie gehen, und Europa kann mit Ruhe den Kunſtſtücken Milan's und des kleinen Alexander zuſchauen. Daß Frankreich wieder in ſeine alte Krankheit der häufigen und langwierigen Miniſter⸗ kriſen zurückfällt, wird auch noch zur Abkühlung der ruſſiſchen Unternehmungsluſt beitragen. Der In Rußland liegt die Der Zar iſt höchſt vorſichtig. Handelsvertrag mit Deutſchland iſt abgeſchloſſen, der Handelsvertrag mit Oeſterreich vereinbart; es ſieht faſt ſo aus, als ob die Wiederherſtellung des Dreikaiſerbundes näher ſei, als die Ver⸗ briefung des„Bündniſſes“ von Kronſtadt und Toulon. Der Sturz des Miniſteriums Caſimir Perier hat um ſo größeren Eindruck gemacht, als er Die Unberechenbar⸗ 77 10 unerwartet kam. ſich im eit der herrſchenden Kammer zeigt grellſten Lichte. neuen Miniſterium ſtellt ferner die Un fähig⸗ keit der„parlamentariſchen Regierung“ aber⸗ mals klar. Caſimir Perier hat ſich einen„guten Abgang“ verſchafft, wie man in der Theater- ſprache ſagt, indem er als Vertheidiger jetzigen Rechtsordnung der ſozialrevolutionären Umtriebe ſich verabſchieden ließ. Aber man Das lange Suchen nach einem Kirche und den treukatholiſchen Kräften des Landes verkündete. Aber es blieb bei den Wor⸗ ten des Friedens. Die Handlungen des Miniſteriums wurden mehr und mehr kultur⸗ kämpferiſch. Es wollte damit den Radikalen entgegenkommen, aber die verziehen ihm die friedlichen Worte doch nicht. Dafür verlor aber das Miniſterium das Bischen Sympathie auf der Rechten, und ſo war das Miniſterſturz⸗ Bündniß zwiſchen Rechts und Links wieder fertig. Das neue Miniſterium wird vermuthlich politiſch radikaler Wirrwarr jetzt eine verlockende Gelegenheit; aber Alexander III. läßt zum Glück in Serbien die und ausgeſprochen kulturkämpferiſch ſein; aber daraus wird ſich die Rechte nicht viel machen, weil aller Wahrſcheinlichkeit nach das künftige Cabinet noch viel ſchneller abgethan wird, als das vorhergehende. Man kann nicht zugleich die Sozialdemokratie und die Kirche be⸗ kämpfen! Ehe in Frankreich dieſe Wahrheit richtig anerkannt wird, werden noch manche Miniſter fallen und manche Bomben explodiren müſſen. Nentſchland. Berlin, 31. Mat. Die Finanz⸗Reſolution des Abgeordnetenhauſes zu Gunſten der Miquel'ſchen „Reichs⸗Finanz⸗Reform“ iſt auch von der Kom⸗ miſſion des Herrenhauſes angenommen worden, nur mit dem Unterſchiede, daß letztere das Ver⸗ langen nach einer„Liebesgabe“ aus der Reichs⸗ kaſſe an Preußen(Ueberweiſungen über die Höhe der Matrikularbeiträge hinaus) an die erſte Stelle geſetzt hat, und dann erſt Schuldentilgung und andere Verwendung der Eiſenbahnüberſchüſſe empfolen hat. Den hohen Herren erſcheint es am dringendſten nothwendig zu ſein, daß die der indirekten Steuern, welche die unbemittelten Volksklaſſen unverhältnißmäßig ſtärker belaſten, im Reiche vermehrt werden, damit nicht etwa kann ihn wegen ſeines kräftigen Vorgehens gegen die Umſtürzler nicht ſonderlich loben, weil er auf der andern Seite gegen die Grundbedingung einer konſervativen Politik verſtoßen hat. dem rechten Wege war das Miniſterium, als es Auf dem„neuen Geiſt“ die Verſöhnung mit der die vermögenden Klaſſen in Preußen eine Er⸗ höhung der direkten Steuern zu befürchten haben. Die Mehrheit des Reichstages wird ſich zum Glück um dieſe Reſolutionen des Abgeordneten⸗ hauſes und Herrenhauſes nicht kümmern; die Miquel'ſche Reichsfinanzreform iſt todt und kann Staatsweſen vor Allem von dem Geſichtspunkte ALEXA oder: Auf dunklen Wegen. Roman von E d. Wagner. (Nachdruck verboten.) 88. Fortſetzung. 42. Kapitel. Stumme Zeugen. Nach dem Zuſammentreffen mit dem anſchei⸗ nenden Hauſierer ging Lady Wolga jeden Abend ſtundenlang in und um Clyffebourne ſpazieren. Jeden Abend fuhr ſie auf dem Strandwege nach dem Dorfe Montheron, aber von dem Manne ſah und hörte ſie nichts wieder. Sie hatte ſich bei dem Hausperſonal in Clyffebourne und in Mont⸗ heron vorſichtig nach ihm erkundigt, aber Niemand hatte ihn geſehen. Es war klar, daß er keinen Verſuch gemacht hatte, ſeine Waren zu verkaufen und dieſer Umſtand ſchien Lady Wolgas Vermutung über ſeine Identität zu beſtätigen. g Sie war in einer beſtändigen fieberhaften Un⸗ ruhe, ſo daß Felice, welche die Urſache nicht wußte, ſehr beſorgt war. In beſonders traurigen Momenten achtete ſie auf nichts, was um ſie her vorging und nichts konnte ſie aus ihrer trüben Stimmung reißen. Was dieſen Wandel in ihrem Geiſteszuſtande hervor⸗ gerufen, ahnte Niemand laber Lady Markham lächelte geheimnisvoll bei ihren Plaudereien mit der Lady und ließ einzelne Bemerkungen fallen über eine „zweite Liebe“ und Mont Heron. Der Montag war ein echter Novembertag, mit Regen, Nebel und kaltem Wind; aber dennoch ging Lady Wolga, in einen ſchützendenz Regenmantel ge⸗ hüllt, hinunter nach den Klippen, wo ſie über eine Stunde lang ſtand und langſam hin- und herging. Felice wunderte ſich über die ſeltſamen Grillen ihrer Herrin, die ſie für die Vorboten einer ſchweren Krankheit hielt. Der Dienstag war noch unangenehmer als der Montag; der Regen fiel dichter, der Wind wehte ſtärker, und den ganzen Tag hindurch wurde es nicht recht hell. Mrs. Ingeſtre hatte Einladungen zum Eſſen und ihre Gäſte werden nicht länger als bis morgen bleiben. Wenn ſie nun auch gehen Kingscourt, ſo werde ich Lady Wolga in die Stadt folgen.“ „Wenn ihr alle geht, werde ich ganz allein ſein, wenn es mir nicht gelingt, Miß Strange zu bewegen, bei mir zu bleiben,“ bemerkte Mrs Ingeſtre. geſchickt, die anzunehmen ſelbſt das ſchlechte Wetter nicht verhindern konnte. Die gute Dame hatte ſich 9 von dem Schreck und der Erkältung, die ſie ſich ſich in ihrer Nähe ſtets unbehaglich, welcher er bei dem Unfall auf dem Waſſer zugezogen, wieder ganz erholt. Sie hatte alle Hände voll zu thun. Für Alexa hatte ſie heute keine Zeit und ſo war dieſe ſich ſelbſt überlaſſen. Alexa hatte ſich während des Montags im Hauſe aufgehalten, aber das Bedürfnis nach friſcher Luft und Bewegung zwang ſie nun zu einem Spaziergange. Der Regen und die ſchmutzigen Wege ließen eine weite Tour nicht zu, weshalb Alexa, ein großes Tuch um Schultern und Kopf gehüllt, in der über⸗ dachten Kolonade auf- und abging. Sie war ſeit ihrem Unfalle einmal in Cluyffe⸗ bourne geweſen, aber ihre Unterredung mit Lady Wolga war durch Lady Markham unterbrochen worden und ſo war ihr Beſuch ziemlich reſultatlos geweſen. Lord Montheron ſah finſter auf Alexa. Die ſtrahlende Schönheit des Mädchens war ihm peinlich; denn ihre ſaphirblauen Augen erinnerten ihn ſtets an den flüchtigen Lord Stratford Heron. Er befand durch ſeinen Beſuch in London entging. Alexa aber bedachte, daß, wenn er nach London ging, ſein Diener ebenfalls mitgehen werde. Ihre Aufgabe war jetzt, Pierre Renard zu beobachten, und ſie wußte, daß Lord Montheron beſtändig Lady Wolga umſchwärmen und Pierre Renard oft zu Felice kommen werde. „Ich muß mit Lady Wolga gehen,“ ſprach ſie zu ſich ſelbſt, als ſie die Colonade auf- und abſchritt „Ich kann hier nichts thun, wenn Renard abweſend iſt. Was ich in London oder auf dem Landſitz der Lady Wolga thun kann, weiß ich nicht, doch die Sie hatte jedoch Lady Wolga halbwegs verſprochen, mit ihr nach London zu gehen, und dieſer Gegen. ſtand beſchäftigte jetzt ihre Gedanken. Sie wünſchte ihren Vater zu ſehen, um ſeinen Rat zu hören und ihn zu überreden, England doch recht bald zu ver⸗ laſſen. Sie hatte ihn ſeit jenem zweiten Zuſammen⸗ treffen in Clyffebourne nicht wiedergeſehen und glaubte, daß er in London und in Sicherheit ſei. Lord Kingscourt hatte beim Frühſtück die Ab⸗ ſicht kundgegeben auf ſeine Güter zu reiſen. „Ich muß einmal nach dem Stand meiner Angelegenheiten ſehen,“ ſagte er. Ich bin ſchon ſehr lange fort und habe andere Freunde, welche mich um Beſuch drängen, und die ich ſeit meiner Rückkehr aus Griechenland nicht geſehen habe.“ „Alles will fort!“ ſagte der Marquis, ver⸗ drießlich zum Fenſter hinausſehend.„Lady Wolga und einfachſte Mauerwerk. Vorſehung, die mich bisher geführt hat, wird mich nicht verlaßen.“ Sie lenkte ihre Schritte zu den Ruinen, die ſi⸗ in kaum zwei Minuten erreicht hatte, und ſchritt dann langſam durch die großen Räupie, Alles in Augenſchein nehmend, was für ſie Intereſſe hatte, — und das war ſelbſt das unſcheinbarſte Plätzchen In einem kleinen und dunkeln Raume in der Nähe der Kapelle blieb ſie ſtehen, ſah ſich aufmerkſam um und ſetzte ſich dann auf das breite Geſims des großen Bogenfenſters, welches faſt ganz mit Epheu überwachſen war. Vor ihr lag der neue Teil des Schloſſes mit ſeinen Türm⸗ chen und Türmen. Mit ſchwerem Herzen verweilten die Blicke Alexa's auf dem majeſtätiſchen Gebäude und ihr geiſtiges Auge ſchweifte zurück in die Vergangenheit. Hier war ſie geboren; ſie war die rechte Erbin und konnte vielleicht noch in den Beſitz kommen, aber ſie dadurch nicht zu neuem Leben erweckt werden. — Der Fürſtbiſchof von Olmütz, Dr. Kohn, traf am Donnerſtag früh mit ſeinem Gefolge, beſtehend aus 2 Domherren, 2 Kaplänen und Dienern in Berlin ein und nahm im Hotel de Rome Quartier. Ihm zu Ehren fand am Diens— tag Abend beim Kultusminiſter Dr. Boſſe ein größeres Diner ſtatt, an welchem der Reichskanzler Graf Caprivi, der öſterreichiſch-ungariſche Bot⸗ ſchafter, Armeebiſckof Dr. Aßmann und Propſt Dr. Jahnel theilnahmen. Am Mittwoch wird der Fürſtbiſchof vom Kaiſer in beſonderer Audienz empfangen werden; der Aufenthalt deſſelben in Berlin iſt auf 5 bis 6 Tage bemeſſen.— Das „Berliner Tageblatt“ erfährt, das D iziplinar⸗ verfahren gegen den Kanzler Leiſt habe nach deſſen Meldung im Reichskanzleramt ſofort damit ſeinen Anfang genommen, daß man Leiſt die Einſicht der gegen ihn verliegenden Straf⸗ akten geſtattete. Geſtern begab ſich Leiſt wiederum zum Reichskanzleramt; der in dieſer Angelegen⸗ heit funktionirende Unterſuchungsrichter wurde bereits vom Reichskanzler beſtätigt. Es liegt die Annahme nahe, daß der Regierungsrath Roſe auch fernerhin die Unterſuchung führen dürfte. München, 31. Mai. Wie in Berlin haben ſich nun auch in München die Sozialiſten in „Alte“ und„Junge“ oder„Unabhängige“, denen die Vertretung in der Abgeordnetenkammer nicht ſchneidig und ſchroff genug iſt, getrennt. Die Letzteren wurden von den erſteren, den„Parla⸗ mentlern“ ausgeſchloſſen. Die vielgeprieſene Brüderlichkeit der Zukunft. Münſter, 30. Mai. Der heute hier unter Vorſitz des Frhrn. v. Schorlemer⸗Alſt verſammelte Vorſtand des Weſtfäliſchen Bauern⸗Vereins be⸗ ſchloß, bei der Regierung Reviſion des Marga⸗ rinegeſetzes zu beantragen, und ſtimmte im Grund⸗ ſatz der Gründung einer Verſicherung für Haft⸗ pflicht zu. Ausland. Brüſſel, 31. Mai. Die deutſche Regierung erhob Einſpruch bei dem Kongoſtaat gegen das von dieſem mit England geſchloſſene Abkommen unter Hinweis darauf, daß eine Veränderung in den zwiſchen Deutſchland und dem Kongoſtaate 1884 vereinbarten Grenzverhältniſſen ohne Zu⸗ ſtimmung Deutſchlands nicht getroffen werden dürfe. Rom, 31. Mai. Das Requiem für Pius IX. in San Lorenzo celebrirte der Patriarch von Conſtantinopel. Als officielle Delegirte waren anweſend 12 Cardinäle; ferner wohnten der Feier 52 Biſchöfe, das diplomatiſche Corps, die Prälatur und 6000 Pilger bei. Nach dem Re⸗ quiem hielt Cardinal⸗Vicar Varocchi die Gedenk⸗ rede und gab dann die absolutio tumbae. Gleich darauf begann eine gewaltige Wallfahrt zum Grabe Pius IX. in der unteren Kirche. 2 Belgrad, 30. Mai. Ungeheueres Aufſehen erregt eine Extraausgabe des„Amtsblattes“, in welchem ein königlicher Ukas unter Berufung auf die große Gefahr für die Ruhe des Landes die Thätigkeit der Gerichte theilweiſe ſuspentirt und unter den Wirkungskreis der Präſidenten ſtellt. Sofia, 30. Mai. Die„Agence Balcanique“ meldet, es beſtätige ſich, daß das geſammte Ka⸗ binet Stambuloff um ſeine Entlaſſung gebeten habe.(Dies iſt bei der Wichtigkeit gerade Stam⸗ buloff's für die Regierung des Landes eine ſehr ernſte Nachricht.) Der offiziöſe Draht ſucht die⸗ ſelbe abzuſchwächen, indem er Folgendes hinzuſetzt: Der Schritt des Cabinets kam nicht unerwartet, weil das Kabinet ſchon ſeit einiger Zeit den Wunſch hegte, eine klare Lage im Innern zu ſchaffen.(Redensart!) Aus Naß und Feru. * Viernheim, 31. Mai. Angeſichts der jetzt wieder wie alljährlich im Frühjahr erfolgten Einziehungen der Reſerviſten und Land⸗ wehrleute zu Friedensübungen iſt es wohl angebracht, darauf hinzuweiſen, daß die Familien einen geſetzlichen Anſpruch auf Unterſtützung haben. Der Anſpruch iſt keineswegs von der Frage der Bedürftigkeit abhängig. Er iſt bei der Gemeinde⸗ behörde anzubringen und erliſcht, wenn ſolches binnen vier Wochen nach Beeudigung der Uebung geſchieht. 8 Aus Mannheim. Neues Bank⸗ geſchäft. Herr Beno Weil dahier begrün⸗ det im Vereine mit Herrn Felix Benjamin aus Köln, in Mannheim ein Bank ⸗ geſchäft unter der Firma Weil und Ben⸗ lamin. Das neue Unternehmen wird, wie wir vernehmen, noch im Laufe des nächſten Monats ſeine Thätigkeit beginnen. — Bei einem unter Proteſt in Karlsruhe eingegangenen Wechſel war die benutzte Stempel⸗ markte 11 Millimeter vom Rande entfernt, wes⸗ halb der Wechſel ſeitens der Steuerbehörde als nicht geſtempelt angeſehen worden iſt. Eine Strafverfügung über den 50 fachen Betrag der hinterzogenen Stempelgebühr von 10 Pfg.— alſo 5 Mk. für jeden der Betheiligten war die Folge. Die nachgeſuchte richterliche Entſcheidung hat in zweiter Inſtanz die Anſicht der Steuer⸗ behörde beſtätigt mit der Bemerkung, daß die Geſetzes Vorſchrift„unmittelbar an einem Rande“ buchſtäblich auszulegen ſei. Hiernach müſſe ſich der Rand der Marke mit dem des Wechſels ge⸗ nau decken. Jedenfalls verdient dieſer Fall in allen Kreiſen, die mit Wechſeln zu thun haben, bekannt zu werden. Er bildet eine neue Mah⸗ nung, die beſtehenden Wechſelſtempelvorſchriften ſorglichſt zu befolgen. — Die„ Darmſt. Ztg.“ ſchreibt: Ein neuer Schmerzensſchrei wird von der vielgeprüften Land⸗ wirthſchaft an manchen Orten ausgeſtoßen. Die toffel⸗ und Kleefelder vertilgt die Spargelkulturen und hilflos fragt der Landwirth, wie dieſem dachte kaum an eine ſolche Möglichkeit, da ihr ein- ziger Gedanke an ihren Vater war. Sie bemerkte mehrere Fenſter, welche von innen durch Läden feſt verſchloſſen und von außen mit Epheu bewachſen waren. Es waren die Fenſter des Zimmers, in welchem der letzte Marquis ermordet worden war, und welches nach der gerichtlichen Durchſuchung verlaſſen und ſeitdem niemals wieder geöffnet worden war. Als ſie nach jenen Feuſtern ſah, überkam Alexa die Sehnſucht, einmal die ſo lange geſchloſſenen Zimmer zu betreten. Konnte nicht eine Kleinigkeit, irgend ein Umſtand vorhanden ſein, der zum Weg⸗ weiſer werden könnte zur Entdeckung des wirklichen Verbrechers? „Wie aber ſoll ich den Zutritt zu den Zimmern erlangen?“ fragte ſie ſich ſelbſt.„Renard kennt mich und er wird es zu vereiteln ſuchen. Ich möchte noch ein paar Tage hier bleiben und Mrs. Ingeſtre veranlaſſen, mir den Zutritt zu geſtatten. Wenn ich nichts finde, könnte ich dann allein Lady Wolga nach London folgen. heit zu brechen und Sie zu heiraten,“ Während deſſen wurden im Schloſſe die Vor⸗ bereitungen zu dem Diner fortgeſetzt. Der Mar⸗ quis beabſichtigte, die Ruinen von Mont Heron beim Mondſchein zu zeigen. Da nun aber dieſen Abend an Mondſchein durchaus nicht zu denken war, ſo wollte er die Ruinen beleuchten laſſen. Hunderte von bunten Laternen wurden aus dem Magazin geholt und an geeigneten Stellen auf⸗ gehängt; zur Beleuchtung der äußeren Teil; der Ruinen und des Hofes wurden Pechkeſſel auf Stangen und an den Mauern angebracht. ö Nachdem er alles angeordnet, kehrte er in ſein Zimmer zurück, wo Pierre bereits auf ihn wartete. Findet das Diner heute Abend ſtatt, oder wird das Wetter es verhindern?“ fragte derſelbe während ſeiner Beſchäftigung. „Nichts wird es verhindern. Ungeachtet des Regens wird der Abend ein glänzender werden. Morgen gehen Lady Wolga und ihre Gäſte nach London. Ich gehe auch mit, und Du mußt noch Heute oder morgen meine Koffer packen.“ Uebel zu ſteuern ſei. Von weitgehendem Intereſſe dürfte demnach die Mittheilung ſein, wie dieſe Zerſtörer wenigſtens von Spargellän dern fernzuhalten ſind. Ein Spargelzüchter, deſſen Stöcke von der Erdraupe ſtark heimgeſucht wurden, kam auf den) Gedanken, die Raupe durch Kar⸗ toffeln, die ſie bekanntlich ſehr gern frißt von den Spargeln abzulenken. Dies veranlaßte ihn, zwiſchen je einen Spargelſtock eine abgeſchnittene Kartoffel, mit der Schnittfläche dem Erdboden zugewendet auszulegen und der Erfolg war ein vollkommener. Die Thiere zogen ſich ſofort von den Spargeln und ließen ſie in Ruhe. Es ig erſtaunlich, in welchen Maſſen dieſe Raupe auf⸗ tritt. J Erwähntes Mittel dürfte auch bei Saat⸗ feldernſzu empfehlenſſein und wäre hier anzurathen, die Kartoffeln reihenweiſe zu legen, ſo daß auf 1—2 Ouadratmeter eine angeſchnittene Kartoffel zu liegen käme. Alle zwei Tage werden durch Kinder die Kartoffeln gehoben, die darunder be⸗ findlichen Raupen geſammelt und vernichtet. Laudenbach a. d. B., 29. Mai. Heute Nachmittag 3 Uhr, während ſich! ein Gewitter über unſere Gemarkungfentlud, ere igneteßſich ein bedauerlicher Unglücksfall, indem Joh. Fink von hier und ein Mädchen mit Namen Fabian von Oberlaudenbach im Feld unter einem Kirſchen⸗ bum derat vom Blitz getroffen wurden, daß der Mann todt und das Mädchen bewußtlos vom Platze getragen werden mußten. Die Familie des Joh. Fink iſt umſomehr zuß bedauern, als deſſen Frau ſchon jahrelang krank; danie derliegt. Eberbach, 26. Mai. JGeſtern Vormittag, ſo berichtet die„Eberbacher Ztg.“, bei Ankunft eines von Walldürn kommenden Pilgerzuges gab es auf dem Perron einen großen Auflauf. Aus⸗ rufe der Verwunderung und des Erſtaunens vermiſchten ſich mit Hunderten von Fragen nach dem Vorgefallenen. Wir erfuhren, daß von den Wallfahrern ein Mädchen, welches vor 1½ Jah⸗ ren in Folge der Influenza die Sprache verloren hatte und ſeither ſtumm war, dieſelbe auf der Fahrt von Zwingenberg hierher, als die Pilger das Lied: Großer Gott, wir loben dich!“ an⸗ gefangen, plößlich wieder zurückerlangt und zum nicht geringen Erſtaunen der Andern in das Lied mit eingeſtimmt habe. Das Mäychen wurde arg bedrängt, Jedermann wollte das Wunder⸗ kind ſehen. Daſſelbe iſt von allen Seiten reich mit Geld beſchenkt worden. Näheres über Na⸗ men, Alter und Herkunft des Mädchens konnte das citirte Blatt nicht in Erfahrung bringen. Seligenſtadt, 30. Mai. Ein hieſiger Landwirth verkaufte kürzlich eine Kuh als Zug⸗ vieh einem auswärtigen Händler für 155 Mark. Nach längerer Wanderung in Unterfranken fand die Kuh als„Schlachtvieh“ den Tod in Dieburg. Das Fleiſch war indeſſen nicht ladenrein und der urſprüngliche hieſige Beſitzer hatte demgemäß nach dem Währſchaftsgeſetze für den entſtandenen graue Erdraupe(Ackereule) vernichtet Kar⸗ Schaden aufzukommen. Dieſer überſtieg den Vor⸗ kaufspreis noch um Mk. 14.60. Dieſe Thatſache macht jeden Kommentar überfläſſig. „Gut,“ ſagte Pierre.„Ich wollte doch auch und ſchaute hinaus. nach London, nicht zum Vergnügen, ſondern in Ge⸗ ſchäften. Mein Bruder hat unſern Flüchtling ver⸗ folgt und mir geſchrieben, daß er in Leiceſter⸗ Square?“ e „Ja. Glauben Sie denn, daß ich müßig geweſen bin? Fahren ſie nur fort mit Ihren Feſtlichkeiten und Vergnügungen, und ich will Wache halten und die Gefahren abwenden. Jean beobachtet vorläufig den Flüchtling und wenn ich nach London komme, will ich das ſo wichtige Geſchäft ſofort abmachen.“ „Aber heimlich. Es darf nichts an die Oeffent⸗ lichkeit kommen; denn wenn Lady Wolga erfährt, daß er lebt und hier iſt, würde Alles zerſtört werden. Obwohl er auf Grund der überzeugendſten Beweiſe verurteilt wurde, glaubt ſie ihn doch unſchuldig und würde durch Feuer und Waſſer für ihn gehen. Aber ich liebe ſie und will ſie gewinnen,— das habe ich geſchworen.“ „Mylady Wolga wird zu der Ueberzeugung kommen, daß es vernünftig ſei, mit der Vergangen- ö erwiderte jetzt Pierre.„Wir wollen morgen weiter darüber ſprechen, oder heute Abend ein gutes Stück vorwärts kommen.“ Pierre verließ das Zimmer und ging auf einem Umwege nach den Ruinen. Alexa ſah ihn kommen, ſchleichenden Schrittes die Arbeiter vermeidend. Er näherte ſich der Stelle, wo ſie ſaß. Sie hatte keine Neigung, mit ihm zu⸗ ſammenzutreffen, denn ſie fürchtet ihn, weil er ihr nach dem Leben trachtete und zog ſich deshalb in die Kapelle zurück, ehe er ſie bemerkt hatte. Ge⸗ räuſchlos eilte ſie durch das Seitenſchiff der großen Famielienloge zu, welche geräumig wie ein Zimmer war und deren alte ſtäubige Gardinen zuſammenge⸗ zogen waren. Die Thür war wieder angelehnt. Sie trat ein und ſetzte ſich in eine dunkle Ecke, in welcher ſie nicht ſo leicht bemerkt werden konnte. Kaum war ſie in Sicherheit, als ſie Renards Tritte in dem Seitenſchiff vernahm. ſchlug laut. Pierre ging an dem Familienſtuhl, in Es war etwas Aengſtliches, Schleichendes in den Bewegungen des Dieners. Nach jedem Schritt ſah er ſich ſcheu nach allen Seiten um. Es war klar, daß er irgend etwas Heimliches vorhatte. Hinter der Kanzel befand ſich die Sakriſtei und gerade unter der Kanzel führten breite Stufen hin⸗ unter in die Gruft, wo die Montherons vor Jahr⸗ hunderten beerdigt worden waren. Nachdem Pierre eine Weile gehorcht hatte, ſtieg er vorſichtig und leiſe in die Gruft hinab. Alexa wartete einige Minuten, ſich wundernd, was Renard wohl in der Gruft zu ſuchen und was ſein geheimnisvolles Weſen zu bedeuten haben könnte; dann ſich erinnernd, daß es ihre Pflicht war, den Elenden auf Schritt und Tritt zu beobachten und da dies vielleicht eine wichtige Gelegenheit war, ent⸗ ſchloß ſie ſich, ihm zu folgen. Leiſe verließ ſie die Loge und leichten, geräuſchloſen Trittes näherte ſie ſich der Treppe, lauſchte einen Augenblick und glitt dann wie ein Schatten hinab in die dunkle Gruft. Am Fuße der Treppe befand ſich Alexa in einer Art Vorhalle, aus welcher große Flügelthüren in ein langes und breites Gewölbe führten. Die Thüren waren angelehnt und ein Lichtſchimmer drang durch die Spalte. Alexa ſchauderte; aber der Gedanke an ihre ſich geſtellte Aufgabe ließ keine Furcht in ihr auf⸗ kommen. Sie ſchlich an die angelehnte Thür und ſah hinein. Pierre ſtand in dem Gewölbe, eine brennende Laterne in der Hand. Auf den beiden Seiten der Wölbung befand ſich eine Reihe von Särgen, mit reichen Verzierungen und Inſchriften. Renard ging einige Schritte tiefer in das Gewölbe und blieb vor einem Sarge ſtehen, um welchen ſechs kleine Figuren in knieender Stellung ſichzbefanden. Bei dem Laternenſchein konnte Alexa erkennen, daß der Ihr Herz welchem ſie ſich befand, vorüber und der Kanzel zu. Zitternd öffnete Alexa den Vorhang ein wenig Sarg den Namen einer Fraußtrug. Fortſetzung folgt. —— 6 du Aung, die zieh, Ankunſt s gh Au. Nunenz en nach bon den 1 J berloren uf der Uilger an ud jum in dat N wurde Mund, Wunder- in fich r, kbernd, d was bunte; t, den n und t, ent⸗ ſie die ite ſte 0 flit Otuft — —— Kaſſel, den 26. Mai. Ein hieſiger Hand⸗ werksmeiſter, ein ſchon älterer Herr, iſt heute Abend das Opfer zweier großſtädtiſcher Gauner geworden, welche eine Gaſtroll« gaben. Er begegnete bei ſeinem Spaziergang auf der Bellevue zwei feingekleideten Herren, von welchem der Eine ſich plötzlich zu ihm wandte mit der Be⸗ merkung, ſeine Kleider ſeien ſchmutzig, zugleich begann er zuvorkommend die Kleider des Meiſters abzuwiſchen. Obwohl dieſer ſchnell abwehrte war er noch da!“ Stoff iſt!“ das?“ — Scherzfrage. Dieb den Arzt?“—„Der Dieb weiß ſicher, was den Leuten fehlt, wenn er weggeht.“ — Sichere Probe. dieſen Regenſchirm als beſte Ware empfohlen, und jetzt zeigt es ſich, daß es ein ganz ordinärer „Aber woraus ſchließen Sie denn „Nun einfach daraus: geſtern in der Kneipe ſtehen und heute morgen „Worin übertrifft der tückiſcher Weiſe in die Konſtitution wie die Lungenſchwindſucht. Unter dem Deckmantel der Gutartigkeit ergreift dieſelbe ihre Opfer, und bevor der Kranke die Gefahr erkennt, hat der Zerſtörungsprozeß bereits eine lebensgefährliche Ausdehnung erreicht. Allgemeine körperliche Schwäche und Abmagerung, krankhafte Geſichts⸗ farbe, Bruſt und Seitenſtiche, Fieber, Dispoſition zu Schnupfen, Huſten und Katarrh, Kurzatmigkeit, belegte Stimme, Reiz zu Räuſpern und Spucken „Sie haben mir Ich ließ ihn und die Fremden auch ſofort höflich zurücktraten und ſich entfernten, hatte die kurze Zeit den gewandten Taſchendieben doch genügt, um dem Meiſter die goldene Uhr nebſt Kette abzuknöpfen. Erſt ſpäter wurde der Verluſt bemerkt. Berlin, 28. Mai. Bei dem Vormittags er⸗ folgten Hauseinſturz ſind drei Arbeiter getödtet und drei verwundet worden. 60 Feuerwehrleute beſorgten die Rettungsarbeiten. 8 Paris, 28. Mai. Bei Ankunft des Dampfers „Paraguay“ im Dünkirchener Hafen ward Jean Tremblier, der muthmaßliche Mörder einer in etc.(ca. 240 verſch. Muſter umgehend. G. Henneberg's 1 Ca. 6000 Stück Seidenſtoffe— ab eigener Fabrik— ſchwarze, weiße und farbige — v. 75 Pfg. bis Mk. 18.65 p. 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Man bezieht dieſes berühmte Heilverfahren jederzeit gänzlich koſtenfrei durch den Sekretair der Sanjana Company, Herrn Hermann Dege zu Leipzig. 521 Bekanntmachung. Nächſten Dienſtag, den 5. Juni d. Je., Vormittags 7 Uhr beginnend wird das Ergebniß der Kirſchen am Lampertheimerweg loosweiſe an Ort und Stelle meiſtbietend verſteigert. Zuſammenkunft an der Ziegelhütte des Johs. Brechtel 5. In hieſiger Gemeinde ſoll ein Ziegenhirt angeſtellt werden und wollen ſich hierzu geeignete Perſonen innerhalb drei Tagen bei uns melden. Viernheim, den 31. Mai 1894. Großherzogliches Bürgermeiſterei Viernheim. Blaeß. Heugrasverſteigerung. Die Freiherrlich von Berckheim'ſche Verwaltung läßt Mittwoch, den 6. Juni d. Js. Nachmittags 2 uhr, in dem Biergarten des M. Bookstahler in Weinheim das Heugras von 29 Morgen Wieſen auf Weinheimer Gemarkung, 1 Almendwieſe und von 21 Morgen Wieſen auf Gemarkung Unterflockenbach loosweiſe verſteigern. Weinheim, den 28. Mai 1894. Freiherrlich von Berckheim' sche Verwaltung Fahrländer. 11 2 Pilgerzug fach Walldürn. Die Billete können bei Unterzeichnetem abgeholt werden Sonn⸗ tag nach dem Hochamt und nach der Andacht bis 3 Uhr. Abfahrt nach Heidelberg von hier ungefähr 5 Uhr; hl. Meſſe in der Pfarrkirche um 4 Uhr. Kirſch, Kaplan. 513 Wirthöſchafts⸗ Verlegung und Eröffnung. meiner bisherigen Kundſchaft ſowie Freunden und mitzutheilen, daß ich von heute an meine Wirthschaft 2 nach dem neuerbauten Hauſe vis-à-vis dem Gaſthaus„zur Harmonie“, Friedrichſtraße, verlegt habe.— Gleichzeitig bitte ich, das mir bisher entgegen gebrachte Vertrauen auch weiter zuwenden zu wollen.— Für gute Speiſen und Getränke ſtets Sorge tragend zeichnet Achtungsvoll Anton Winkenbach, 514„zur Harmonie“. Geschafts-Hmpfehlung Mache hierdurch einer geehrten hieſigen Einwohnerſchaft die erg. Mittheilung, daß ſch vom 1. Juni d. Js. an neben meinem Spezerei⸗ waarengeſchäft eine Fleisch-, Wurst- und Tettpagren-andlung eröffne. Prima Wormſer Waare iſt ſtets auf Lager und bitte ich um geneigte Abnahme, reelle und preiswürdige Bedienung ſtets zuſichernd. Achtungsvoll Johann Michael Klee Friedrichſtraße. XIV. Große Weimar⸗Lo 1. Ziehung ſchon vom 16.18. 2. Ziehung vom 3.12. Bei der 1. Ziehung kommen 1700 Gewinne im 50 000 Mark; bei der 2. Ziehung 5000 Gewinne im Werthe von 150 000 Mark zur Auslooſung. 515 Loose à 1 Mark für beide Ziehungen gultig ſind zu haben in der Expedition des Viernheimer Anzeigers. 511 512 Erlaube mir, Gönnern erg. tterie. Juni 1894. Dezembor 1894. Werthe von ee 5 Danksagung. Für die herzlichen Beweiſe der Theilnahme während der Krankheit und beim Hinſcheiden unſeres theueren Gatten, Vaters, Bruders und Schwagers Adam Winkenbach 4., ſowie für die vielen Kranz⸗ und Blumenſpenden und das zahl⸗ reiche Geleite zur letzten Ruheſtätte des lieben Verſtorbenen, ins⸗ beſondere dem Krieger-Verein, ferner den barmh. Schweſtern für den öfteren Beſuch ſprechen wir auf dieſem Wege unſeren innigſten Dank aus. 516 Viernheim, den 31. Mai 1894. 8 Die tieſtrauernd Hinterbliebenen. h9CCCC ͤ vb Unglaublich billig!] Zu miethzen 5 3 geſucht wird ein kleineres f 305 Linen Bohnen 4 5 Logis in Viernheim oder Heddes⸗ 1 4 1 5 heim. Von wem, zu erfragen in der Bei Abnahme von 5 Pfd. 17„ Expedition ds. Bl. 520 1 Pfd. prima große Linſen 23 Bei Abnahme von 5 Pfd. 22 1 Pfd. prima gebroch. Erbſen 16„ Bei Abnahme von 5 Pfd. 15 1 Pack Parafinlichter 40 481 empfiehlt Konrad Winkenbach. Hildebrandt sche feine Weiß⸗ Kleie, per Ztr. 4 Mark 40 Pfennig. Bei Abnahme von 5 Ztr. billiger. 500 Georg Schmitt, Krämer. AStärke 25 Nier echt 5 mit diess 2 Die einfachste u.schnellsteart Kragen, Manschetten eto. mit wenig Mühe so schön wie neu zu stärken, ist allein diejenige mit Mac's Doppel- Stärke. Jeder Versuch führt zu 1 dauernder Benützung. Uperall vorrät. zu 25& p. Cart. v. 0 Ko. Alleiniger Fabrikant u. Erfinder: Helnr. 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Während der diesjährigen Heu⸗ ernte wird für die Magazine hier und Schwetzingen gut lufttrocken ge— machtes 509 He u direkt von der Wieſe gekauft. Auch wird der Ankauf in neuem Heu nach Maßgabe der vorhandenen Räum⸗ lichkeiten nach der Ernte zu den je⸗ weiligen Tagespreiſen fortgeſetzt werden. Mannheim, 28. Mai 1894. Königliches Propiantamt. Waſchſtoffen, SAHHH MHH Malztreber 5 65(beſtes Milchfutter)— 507 Aan Geschwister Alsberg I Kunststrasse, Mannheim, 0 2, Katholiſcher Männerverein. Monats⸗Verſammlung: Sonntag, den 3. Juni, Nachmittags 4 Uhr, im Saale„zum Freiſchütz“. Tages⸗Ord nung: Erinnerungen an die Darmſtädter Katholikenverſammlung und ihre Folgen. Hierüber Vorträge der hieſigen Herren Geiſtlichen. Vortrag des Herrn Dr. Ulrich von Heidelberg nach freier Wahl. 496 Erwünſcht wäre es, wenn von den Beſuchern der Darmſtädter Verſammlung die gewonnenen Eindrücke geſchildert und erzählt würden. Zu zahlreichem Beſuche ladet höflichſt ein Der Vorſtand. Gelegenheit. H 2, 5 F 2 9 Versäume Niemand die Gelegenheit. 7 Inventur ſetze mein ganzes Lager einem Ausverkauf S Hur solang Vorrath reicht.== Ohne Concurrenz. Es kommen zum Verkauf die Re Poſten der Gelegenheitskäufe und iſt Jedermann Gelegenheit geboten für wenig Geld gute Waare zu erhaltey. a 140 Cmtr. breit, vorzügltch im Tragen, Posten Buckskin-Reste 9 per Meter Mk. 4.50 und Mk. 5 Petten Kkidtrstaff Reste del rer lere ein grosser Posten der neueſten Pe in 8008 ein grosser Posten waſchechter Kleider Cattune, Battiſte und Crepon für Kleider und Blouſen; ein grosser Posten gedruckter Baumwoll⸗Flanell; f R t- P ˖ e Bettmeubel, Baumwollzeug erner 28 osden für Kleider und Schürzen; Leinene Anzugstoffe, Sommer-ammgarn, f. Herren u. Knaben. Gardinen, Tiſchdecken, Tiſchzeug, Schlafdecken, Betttücher ꝛe. J. Lehlbach, Hannhein, F 2, 9 Kirchenſtraße in nächſter Nähe deb Spelle 2 Ein Theil der Reſte iſt in den heiden großen Schaufenſtern ausgeſtellt. Groß e 5 Leonhard Wallmann D 2, 2. D 2, 2 Spezial-Betten- und Ausstattungsgeschält empfiehlt raut⸗ und Kinder⸗Ausſtattungen unter Garantie vorzüglicher Ausf ührung zu billigen Preiſen. Streng reelle Bedienung. 98 1 800 Ph. Hagen g 8, Postquadrat. Bierbrauerei Durlacherhof 12 Mannheim. eee Seugras⸗Verſteigerung. Das Heugras von 1200 Morgen Wieſen zu Seehof, ohnweit Hemsbach an der Bergſtraße, wird Donnerſtag den 7. und Freitag den 3. Juni l. Is., je Morgens um 9 Uhr beginnend, in den Hallen, und zwar am erſten Tage im oberen, am zweiten Tage im unteren Theile des Gutes, loosweiſe verſteigert. Großſteigerer können koſtenfreie Einſchäuerungsräume erhalten. 510 Ehrhardt, Rentmeiſter. Heugras⸗Verſteigerung. Am Mittwoch, den 6. Juni d. Js, Vormittags präecis 9 Uhr anfangend, verſteigern wir das Heugras von 250 Morgen Wieſen, unter den bei uns bisher üblichen Bedingungen, loco Rennhof. Rennhof, den 30. Mai 1894. Prinzeſſin Alfred von Löwenſtein'ſche Gutsverwaltung — Gilpert. Geſchäͤfts⸗Verlegung und Empfehlung. Wir theilen hierdurch ergebenſt mit, daß wir uaterm Heutigen: unſere Geſchäftsräume nach F 2 4, Marktſtraße, gegenüber der Pfarrkirche, 497 verlegt haben. Durch bedeutend vergrößerte Räumlichkeiten und entſprechend vergrößertes Lager können wir jeder an uns ge⸗ ſtellten Anforderung Genüge leiſten. 231 Bei Bedorf beſtens empfohlen haltend, zeichnen Hochachtungs voll Gebrüder Born, F 2, 4. Möbel⸗ und Betten ⸗ Fabrik. ich. Dippel Ph 2. Mannheim. P J, 2. Fi lzhüte ä Cylinder-(za) Hüte 1 — ͤ——— r( D 2