224628 5 — — — — 3464 94„0 Erſcheint J ttwochs u. Samſtags und koſtet monatlich nur 30 Pfg. frei in's Haus gebracht. Per Poſt bez. pro Quart. M. 1.15 Redaction, Druck und Verlag: W. Bingener, Viernheim. ſeruheiner Anzeiger Publikationsorgan der Gr. Bürgermeisterei Viernheim. Aufeigeblatt von Viernheim, Weinheim, Käferthal und Umgebung. Zualusſchreibungen wirkſam u. billig Inſerate 10 Pf. pro Iſpaltige Garmondzeile. Reclamen 20 Pf. pro Iſp. Zeile Fr. 48. n Samſtag ben 16. 3 uni. 1894. Chriſtenthum und Claſſenhaß. »Eine gar ſeltſame Geſchichte berichtete vor einigen Tagen die„Allg. Evang. Luth. Kirchenztg.“ aus Düſſeldorf. Gegen den proteſtantiſchen Prediger Keller iſt Klage erhoben worden, weil er den reichen Beſitzern und Arbeitgebern in ernſter, aber durch zus würdiger Weiſe ihre Sünden ebenſo vorhielt, wie den Acbeiterkreiſen. Beſonderen Anſtoß er⸗ regte der Satz:„Alle Todten, auch die ſog. großen Todten der Weltgeſchichte, alle Todten, groß und klein, der Kaiſer, der über Millionen Menſchen geherrſcht, der Kömmerzienrath, der über Millionen Mark geherrſcht, und ſo herab bis zum landfremden Bettler, der im ungehobelten Sarge beerdigt wird, alle müſſen vor Gottes Richterſtuhl erſcheinen.“ Man wird zugeben, daß dieſer Satz keinen beſonders neuen Gedanken enthält, ſondern eine der ge⸗ wöhnlichſten Glaubens wahrheiten. Trotzdem iſt wegen dieſes Satzes, dem genannten Blatte zu⸗ folge, eine Anklageſchrift an das Pres⸗ byterium gerichtet worden, in welcher Keller der Förderung des tiſchen Claſſenhaſſes beſchuldigt wurde; alle Kommerzienräthe Düſſeldorfs, alle Millionäre und ſonſtige Repräſentanten von „Bildung und Beſitz“ ſetzten ihren Namen darunter. Und das Presbyterium, im Sinne der Kläger zuſammengeſetzt, fordert Wider⸗ ruf. Den verweigerte Keller natürlich und ſo beſchloß man im Konſiſtorium, gegen ihn vorzugehen. Hoffentlich, ſagt die„Allg. Evang. Luth. Kirchenztg.“, tritt die Behörde für den in der pflichtmäßigen Ausübung ſei ies Amtes ange⸗ griffenen Geiſtlichen mit der nöthigen Entſchieden⸗ heit ein. „Das hoffen wir auch“, ſagt die„Kreuzztg.“ Andernfalls würde gerade der Claſſenhaß erregt werden, den die Ausführungen Kellers niemals erregen können. Es iſt geradezu unbegreiflich, wie Leute, die ſich Chriſten nennen, auf den ſocialdemokra⸗ Gedanken gekommen ſind, dat die Betonung der Gleichheit vor dem ewigen Richter die Leiden⸗ ſchaften der Claſſen zu erwecken geeignet ſei, da es doch ſelbſtverſtändlich iſt, daß ſie überall, wo noch ein Funde von Glauben iſt, die umgekehrte Wirkung üben muß und übt.“ Es iſt eine altbekannte Thatſache, daß in manſchen Volkskreiſen den Geiſtlichen vorgeworfen wird, ſie hielten es immer mit den Reichen, den Herren gegen das Volk und die Armen, predigten den Armen Entſagung und tadelten ihre Laſter, hüteten ſich aber, den Reichen und Vornehmen die Wahrheit zu ſagen. Die Social⸗ demokratie iſt unabläſſig bemüht, dieſen Vorwurf zu verbreiten. Durch Vorgänge, wie der Düſſel⸗ dorfer, muß die verächtliche Meinung uber Geiſtlichkeit und Kirche nur noch verſtärkt werden, zumal wenn das Konſiſtorium den Düſſeldorfer Millionären etwa beipflichtete und damit gleich— ſam officiell ausſprechen ſollte, daß es den Rei⸗ chen nicht bloß hier beſſer geht, als den Armen, ſondern daß der Geldſack auch vor dem ewigen Richter mit dem gebührenden Reſpekt behandelt werde. Wuadern kann uns übrigens das Vorgehen der Düſſeldorfer nicht allſu ſehr. Es entſpricht nur der Methode, jede Aeußerungen und jedes Beſtreben, daß den beſitzenden Claſſen nicht in den Kram paßt und ſie in der Behaglichkeit ihres Beſitzes ſtören könnte, für„ſocialdemokratiſch“ zu erklären. Erinnert min die herrſchenden Claſſen an ihre ſocialen ung chriſtlichen Pflichten gegenüber den arheitenden Klaſſen, ſo iſt es „Schürung des ſocialdemokratiſchen Claſſenhaſſes“, tritt min entſchieden für durchgreifende ſociale Reformen ein ſo iſt man ein„Socialdemokrat“. f wendet ſich in einem Leitartikel,„Die Uneinig⸗ Sollen die Beſitzenden Steuern zahlen, wie ſie ihrem Beſitze entſprechen, ſo iſt das„ſocial⸗ demokratiſch“; ſollen unberechtigte Privilegien beſeitigt werden, ſo iſt das„ſocialdemokcatiſch“. Wohin ſoll das aber führen? Wir erleben die⸗ ſelben Dinge wie vor gut hundert Jahren in Frank⸗ reich. Die herrſch enden Claſſen woll ten auch nicht ſehen noch hören, hielten die beſtehenden Zuſtände, weil ſie ihnen paßten, für heilig und unantaſtbar und ſich ſelbſt für eine höhere Riſſe, als die unteren Claſſen, von denen ſie auch im Jenſeits ſich zu unterſcheiden hofften, und ſorgten dafür, daß alle Reformen nach kurzen Anläufen im Sande verliefen. Dieſelbe Verblendung wird wohl auch dieſelben Folgen bei uns bezeugen. Wer ſich gegen durchgreifende ſociale Reformen ſträubt und alle Mihnung zu ſolchen Reformen aus Dummheit und Eigenſucht für„Schürung des Claſſenhaſſes“ erklärt, der wird die ſociale Revolution fördern, die ohne Socialreform, kommen muß, trotz aller Mauſergewehre, auf die man ſich gern verläßt. Jentſchland. Berlin, 14. Inni. Im Auftrag des Kaiſers hat der Chef des Civilkabinets dem Direktorium der Deutſchen Landwirthſchafts⸗Geſellſchaft fol⸗ gendes Telegramm geſandt:„Se. Majeſtät der Kaiſer und König haben das Ergebenheitstelegramm der zur 9. Wanderverſammlung in der Reichs⸗ hauptſtadt vereinigten Landwirthe Deutſchlands mit Befriedigung entgegengenommen und laſſen für dieſen Ausdruck treuer Geſinnung wärmſtens danken. Se. Majeſtät wünſchen von Herzen, daß die deutſche Landwirthſchaft, deren Wohl⸗ ergehen für das geſamte Vaterland von ſo großer Bedeutunz iſt, durch die Berathungen der Wander⸗ verſammlung und die mit derſelben verbundene Ausſtellung kräftigſte Anregung und Förderung erfahre.“ Der Fürſt zu Wied, der für das nächſte Jahr gewählte Präſident der Deutſchen Landwirthſchaftsgeſellſchaft, hat die Wahl an⸗ genommen. Berlin, 14. Juni. Die„Voſſiſche Zeitung“ keit der Regierung“ betitelt, gegen den Miniſter Miquel, welcher dem Bund der Landwirthe betreffs des Spiritusmonopols durch die Sicherung höherer Liebesgaben, ausgiebiger Renten Entgegen⸗ kommen zeige. Das Blatt betont, es frage ſich, ob Miquel die Zuſtimmung der Reichsregierung beſitze, oder ob er Sonderpolitik verfolge, jeden⸗ ALEXA oder: Auf dunklen Wegen. Roman von Ed. Wagner. (Nachdruck verboten.) 92. Fortſetzung. „Ja, es iſt eine ſehr ernſte Angelegenheit, Sir,“ erklärte Alexa.„Wir kommen zu Ihnen, als zu dem Gerichtsherrn.“ „Lord Montheron iſt nach London gegangen, wie ich höre,“ ſagte der Paſtor, ſich erklärend, wes⸗ halb ihm die Ehre des Beſuchs zu Teil wurde. „Hat einer von den Dienern im Schloſſe Unrecht gethan oder ſind Sie von Bettlern beläſtigt worden?“ „Nein!“ erwiderte Alexa.„Unſere Angelegen⸗ heit iſt ganz anderer Natur. Es betrifft das Mont⸗ heron⸗Drama.“ Des Pfarrers Geſicht wurde ernſter. das Mädchen mit Staunen an. „Gewiß, es iſt Alles Unſinn,“ ſagte Mrs. In⸗ geſtre.„Ich redete Miß Strange zu, zu warten, bis Lord Montheron wiederkommt, aber ſie wollte ſich nicht zureden laſſen. Sie hat ſich die ſeltſame Idee in den Kopf geſetzt, daß Lord Stradford Heron unſchuldig an dem Morde war, wegen deſſen er zum Tode verurteilt wurde. Mr. Dalton erſchrack und ſah alsdann Alexa mit großen Augen an. Er ſah mich, das Zimmer zu beſuchen, und Mrs. Ingeſtre war ſo freundlich, meinem Wunſche zu willfahren. Das Zimmer wurde dieſen Nachmittag geöffnet. Ich dachte, daß irgend eine Spur zur Enthüllung des Geheimniſſes nach all den Jahren gefunden werden könnte, und die Vorſehung führte mich. In einer tiefen Ritze der Bettſtelle fand ich dieſes Stück einer Kette.“ Sie öffnete das Papier, in das ſie die Kette gewickelt, und reichte dem Paſtor ihren Fund. Mr. Dalton betrachtete die einzelnen Glieder dieſer Kette ſehr aufmerkſam. „Ein ſeltſames Ding,“ ſagte er.„Ich erinnere mich nicht, jemals eine ſolche Kette geſehen zu haben.“ „Ich auch nicht!“ bemerkte Mrs. Ingeſtre. „Puffel und Mrs. Matthews konnten auch nicht ſagen, wem ſie gehört hat. Sicher gehörte dieſe Kette nicht einem Dienſtboten des Hauſes, auch nicht einem der Gerichtsbeamten,“ ſprach Mrs. Ingeſtre.„Sehen Sie nur die künſtleriſche Arbeit. „Sie könnte dem ermordeten Marquis gehört haben,“ äußerte Mr. Dalton. „In dieſem Falle würde Puffet ſie wahrſchein⸗ lich erkannt haben,“ wendete Mrs. Ingeſtre ein. „Ich glaube, daß ſie Lord Stratford Heron gehörte.“ „Würde ſie dann womöglich nicht auch Puffet kennen?“ fragte Alexa. „Vielleicht auch nicht. Der unglückliche junge Mann mag ſie während ſeines letzten Aufenthaltes in London gekauft haben, und da er erſt kurz vor „Ich intereſſiere mich ſehr für das Geheimnis,“ ſprach Alexa ruhig,„ich bin überzeugt, daß Lord Stratford Heron unſchuldig verurteilt wurde—— „Er wurde zwar des Verbrechens ſchuldig be⸗ funden,“ entgegnete Mr. Dalton.„Aber was können Sie in der Sache zu ſagen haben, Miß Strange?“ „Nur dies: Das Zimmer, in welchem Lord Montheron ermordet ward, wurde nach Unterſuchung verſchloſſen und iſt ſeitdem nie wieder geöffnet worden bis auf den heutigen Tag. Die Neugierde trieb dem Morde nach Montheron zurückgekommen war, iſt es möglich, daß Puffet ſie nie geſehen hatte!“ „Meine Meinung iſt,“ ſagte Alexa,„daß der Mörder die Kette trug, zu der dieſes Stück gehört, daß bei dem Kampfe mit ſeinem Opfer— und ein Kampf iſt erwieſen,— die Kette von dieſem erfaßt und zerriſſen wurde, und daß dieſes Stück abſprang und ſich in die Spalte verlor, wo ich es fand. Es konnte der Aufmerkſamkeit der Beamten leicht ent gehen; und wäre nicht der Schein des Feuers in die Spalte und auf das Gold gefallen, würde ich es auch nicht gefunden haben.“ Mr. Dalton wendete die Kette in ſeiner Hand um und um, während er über die Auseinander ſetzungen Blexa's ſorgfältig nachdachte. „Daß dieſe Kette mit dem Morde in irgend einer Verbindung ſteht, iſt mir wahrſcheinlich,“ ſagte der Paſtor.„Aber wem gehörte ſie?“ „Daß iſt die Frage, die zu löſen ich mir vor⸗ genommen habe,“ antwortete Alexa und ihre Augen leuchteten. „Sie!“ rief Mr. Dalton. „Sie!“ wiederholte Mrs. Ingeſtre.„Mein liebes Kind, ſind Sie von Sinnen?“ „Ich habe dieſes Stück der Kette zu Ihnen ge⸗ bracht, Mr. Dalton,“ ſagte Alexa, auf dieſe Aus⸗ rufe des Erſtaunens nicht achtend,„und beabſich⸗ tigte, es bei Ihnen zu laſſen, bis es gebraucht werden ſollte. Bitte, verſiegeln Sie es mit Ihrem Amtsſiegel. Mrs. Ingeſtre und ich wollen ferner unſere Ausſagen zu Protokoll geben. Mr. Puffet und Mrs. Matthews werden die gleichen Ausſagen machen. Sie werden zu Ihnen kommen, ſobald wir ins Schloß zurückkehren.“ Es lag eine Art freundlich; Autorität in dem Weſen des Mädchens, welche die Zuhörer überraſchte, die aber mit ihrer jugendlichen Schönheit im vollſten Einklang ſtand. „Ich mögte ein paar Glieder der Kette behalten,“ fuhr Alexa fort.„Bitte, Mr. Dalton, löſen Sie mir ein paar ab und geben Sie umir dieſelben.“ Der Paſtor folgte ihrem Wunſche und trennte mit Leichtigkeit die beiden gewünſchten Glieder ab. „Ich meine, die Sache ſollte Lord Montheron überlaſſen werden,“ ſagte Mrs. Ingeſtre.„Er iſt am meiſten dabei intereſſiert. Das Schloß gehört ihm und ſelbſtverſtändlich die Kette auch. Es kommt mir vor wie Verräterei an ihm, dieſen Beweis— wenn es ein Beweis iſt— zu einem anderen Ge⸗ richtsherrn zu bringen.“ „Miß Strange, Sie haben ganz Recht gethan, keine Zeit zu verlieren, um dieſes Beweisſtück nur in ſichere Hände zu bringen.“ „Halten Sie dieſes Ding für wichtig?“ falls ſei er mit der Haltung der Reichsverwal⸗ tung unzufrieden.— Die„Nat.⸗Ztg.“ ſchreibt, ein gewiſſer Kreis von Perſonen, auch Aus⸗ ländern, werde fortdauernd auf den Eiſenbahnen zu Ungunſten der übrigen Reiſenden bevorzugt dadurch, daß man ihnen Salonwagen oder reſervirte Wagenabtheile ohne tarifmäßige Preis⸗ erhebung zur Verfügung ſtelle. Dieſes könne nur unter dem Schutz veralteter Beſtimmungen geſchehen, deren Reviſion dringend vorzunehmen ſei. Berlin, 13. Juni. Das zuweilen offiziös bediente„Berliner Tageblatt“ theilt mit, in hohen Reichsbeamtenkreiſen befreunde man ſich mit dem Gedanken, daß ein vom Reichskanzler unabhängiger Reichsfinanzminiſter die Vorbedingung eines Er⸗ folges der ſog. Reichsfinanzreform wäre. Zugleich hält das Blatt ſeine vorgeſtrige Meldung auf⸗ recht, der Reichskanzler wolle nur einen erheblich eingeſchränkten Finanzplan vorlegen.— Aus Krakau meldet das„B. T.“, in der Grenzſtation Granica ſeien zwei Franzöſinnen mit nihiliſtiſchen Aufrufen verhaftet und nach Warſchau gebracht worden. Ausland. Brüſſel, 12. Juni. Der Souverain des Kongoſtaates ſoll bedeutende Streitkräfte nach dem oberen Oubanghi⸗Gebiet und dem Mbomou⸗ Gebiet konzentriren laſſen. Dort ſtehen bereits über 3000 Mann. Man ſcheint zu befürchten, daß ein Kongreß infolge der Haltung Frank⸗ reichs zu Stande komme und ein Angriff auf den belgiſchen Poſten des Mbomou in Vorbe⸗ reitung ſei, da dieſes Gebiet außerhalb der neu⸗ tralen Zone des Kongoſtaates ſich befindet. Wien, 13. Juni. Zuverläſſigerſeits wird gemeldet, die bevorſtehende Reiſe der 5 Clementine von Koburg nach Petersburg bezwecke, die Anerkennung des Prinzen Ferdinand vom 0 Zaren perſönlich zu beſtreiten und den Abſchluß einer Militärkonvention mit Rußland anzubieten. Rom, 14. Juni. Hieſige unterrichtete Kreiſe verſichern auf das Beſtimmteſte, der König habe Crispi abſolute Vollmacht ertheilt, ſowohl hin⸗ ſichtlich der Löſung der Kriſis, als auch für eine etwa nothwendig werdende Aenderung des Pro⸗ gramms. Crispi beabſichtigte nicht, eine Aende⸗ rung des Finanzprogramms vorzunehmen. Rom, 14. Juni. In einer Eneyklika, deren Erſcheinen unmittelbar bevorſteht, wird der Papſt unter Hinweis auf die großen Kundgebungen der Katholiken anläßlich ſeines Jubiläums in 5 vier oder fünf Fundamentalpunkten die leitenden 14 Ideen über den friedlichen und wohlthätigen Einfluß des Papſtthums entwickeln. Politiſche Fragen werden in derſelben nicht behandelt. — Der Sultan von Marokko, Mu⸗ ley Haſſan iſt plötzlich auf einer Reiſe geſtorben und es wird vermuthet, daß er von Feinden Spaniens, welche die Beilegung der neueſten Auflehnung gegen die Spanier nicht billigen, ermordet worden ſei. Der Tod des — Prinzeſſin ö Sultans wird als ein ſehr ernſtes Ereigniß hin⸗ geſtellt. Man befürchtet Kämpfe zwiſchen den Söhnen des Sultans und einen neuen Ausbruch des Conflicts mit Spanien in Folge der mög⸗ lichen Nichtausführung des letzten Vertrages, der Landungs Gelüſte Englands und der Rückwirkung marokkaniſ her Unruhen auf Algier. Der„Eclair“ ſchreibt, Frankreich werde ſich in Marokko feſt⸗ ſetzen, aber auch Niemand anders ohne Frank⸗ reichs Erlaubniß.— Der Generalgouverneur von Algier erhielt Ordre, ſofort auf ſeinen Poſten zurückzukehren. Von vier aus Toulon abge⸗ gangenen Schiffen kreuzen drei an der algeriſchen Küſte; ein viertes dampft nach Merſelkebir ab. — Zwiſchen Anhängern und Gegnern des von den Truppen zum Sultan ausgerufenen Prinzen Abdul Aziz iſt es in verſchiedenen Küſtenorten, ſowie im Gebiet Tafilact zu blutigen Zuſammen⸗ ſtößen gekommen. Die Inſurrection pflanzt ſich nach dem Innern fort. Die marokkaniſchen Be⸗ hörden hoffen auf das Eingreifen des Marſchalls Martinez Campos, der in den nächſten Tagen erwartet wird. Die Berber laſſen die Ernte im Stich und bereiten ſich durch religiöſe Ceremo- nien und Waffenübungen gegen eine eventuelle Invaſion der franzöſiſchen Fremdenlegion vor. Engliſche und ſpaniſche Kriegsſchiffe werden bal— digſt in den marokkaniſchen Gewäſſern erwartet. Madrid, 13. Juni. Der Miniſter der Marine und des Krieges haben Befehl gegeben, die Truppen und Kriegsſchiffe im Süden Spaniens bereit zu halten. Der Gouverneur von Madrid ließ alle in Urlaub befindlichen Offiziere und Soldaten wieder einberufen. Tauger, 18. Juni. Abdul⸗Aziz marſchirt mit Truppen nach Fez. Amerika. Nach einer Meldung des„New— vork Herald“ aus Panama iſt dort der Expräſi⸗ dent von Salvador Ezeta an Bord des deutſchen Schiffes„Valeria“ angekommen. Wie er erzählt, ſeien in der letzten Schlack t 3000 Mann getödtet und 7000 verwundet worden. Er ſei unterlegen, weil Guatemala mit 4000 Mann, welche ſal⸗ vadoriſche Uniformen angelegt hätten, ſeinen Gegnern zu Hülfe gekommen ſei. Der Bruder des Präſidenten, welcher bereits todt geſagt worden war, hat ſich an Bord des Ver. Staaten⸗ Kriegsſchiffes„Bennington“ geflüchtet. New⸗Nork, 13. Juni. Die Grubenarbeiter und Grubenbeſitzer in Penſylvanien, Illinois, Ohio und Indiania haben ſich geeinigt. Die Arbeit wird am Montag aufgenommen werden. Aus Nah und Fern. Viernheim, 15. Juni. Gegenwärtig bildet das Wetter mehr denn je den Geſprächs⸗ gegenſtand des Tages. In Deutſchland, wo allenthalben Regen gefallen iſt, liegt die Tem⸗ peratur 1 bis Grad unter dem Mittelwerthe und iſt ſeit geſtern wieder geſunken. Während aus Südeuropa vielfach Gewitter, vom Belchen Nordeuropa bei heiterer Witterung ungewöhnlich hohe Wärme. Nach Anſicht der Seewarte iſt für die nächſten Tage keine Ausſicht auf weſentliche Aenderung der gegenwärtigen Witterung zu er⸗ warten. Anders lauten die Vorherſagungen anderer Wetterkundigungen, welche allmählig auf⸗ heiternde und wärmere Witterung verkünden. Wer erräth's d Viernheim, 15. Juni. An einer eigen artigen Krankheit iſt in den letzten Wochen in Rheinheſſen eine große Maſſe junger Schweine verendet. Tritt die Krankheit bei einem Thiere auf, ſo zeigt es keine Freßluſt, wird ganz kupfer farbig oder dunkelblau und kränkelt wochenlang dahin, bis es ſchließlich ſtirbt. Nach den thier⸗ ärztlichen Berichten iſt die Krankheit als Hunger⸗ typhus zu bezeichnen. In mancher Gemeinde ſind gar bis zu 90 Schweine krepirt. Da der Preis der Ferkel heuer ein ſehr hoher iſt, ſo iſt, der entſtandene Schaden recht beträchtlich. Viernheim, 15. Juni. Am nächſten Sonn⸗ tag findet die Eröffnung des 11. Deutſchen Bun⸗ desſchießen zu Mainz ſtatt. Der große Feſtzug beginnt um 10 Uhr. Wie wir erſt jetzt erfahren, hat Carmen Sylva, die Königin Eliſabeth von Rumänien, mittelſt huldvollen Dankſchreibens die Widmung des allgemein freundlich aufge⸗ nommenen Familienbuches„Unsere Heilpflanzen in Bild und Wort fur jedermann“ angenommen. Das gefällig ausgeſtattete und dabei wohlfeile Buch iſt in Fr. Eugen Köhler's Verlag in Gera⸗Untermhaus erſchienen und namentlich in Süddeutſchland und der Schweiz geſchätzt. — Ueber die Viehzählun gen im Groß⸗ herzogthum Heſſen am 1. Dezember 1892 und am 1. Dezember 1893 enthält das Maiheft der Mittheilungen der Centralſtelle für die Landes⸗ ſtatiſtik ſehr intereſſſante Aufſtellungen. Wir ent⸗ nehmen derſelben, daß vom 10. Imuar 1883 bis 1. Dezember 1892, alſo in nahezu 10 Jahren, eine Zunahme der Zahl der Pferde um 4893, darunter 139 Militärpferde, der Stückzahl des Rindviehs um 31,536, der Schweine um 83,998, und der Ziegen um 21,512 ſtattgefunden hat, dagegen hat die Zahl der Schafe um 10,386, der Eſel und Mauleſel und Maulthiere um 174 abgenommen. In Prozenten des Beſtandes von 1893 bedeutet dies eine Zunahme der Pferde um 10,2, des Rindviehs um 10,2, der Schweine um 51,6, der Ziegen um 23,2, eine Vermin⸗ derung der Schafe um 10,2, der Eſel ꝛc. um 60 pCt. Die Zahl der Bienenſtöcke hatte 312 oder 1 pCt. zugenommen. Im ganzen deutſchen Reich betrug die Zunahme der Pferde 8,9, des Rind viehs 11,2, der Schweine 32,2, der Ziegen 17,1, die Abnahme der Schafe 29,2, der Eſel ꝛc. 31,6 pCt. Die Bienenſtöcke hatten ſich um 6,4 pCt. vermehrt. Der Geſammt⸗Verkaufswerth des Viehſtandes wurde im Jahre 1892 auf ſtarke Schneefälle gemeldet werden, herrſcht in 114,275,137 Mark geſchätzt, gegen 97,771,846 „Vielleicht nicht, vielleicht aber auch von der größten Wichtigkeit,“ erwiderte der Paſtor ernſt. „Lord Stratford Heron ruht in einem entehrten Grabe in fremdem Lande. Er hinterließ kein Kind, welches ſeine Schmach erbte; ſelbſt ſeine Gattin iſt von ihm geſchieden; aber Hunderte von Menſchen, die ihn kannten und liebten, werden ſich freden, wenn ſein Name von dem Makel befreit wird, der auf ihm laſtet und Lord Montheron wird ſich am meiſten freuen, denn der Flecken auf ſeinem Wappen 4 muß ihm ſchrecklich ſein. Bei ſeiner ſtrengen Ge⸗ 5 rechtigkeitsliebe wird er Himmel und Erde in Be⸗ wegung ſetzten, um mich eines Sprichworts zu be⸗ dienen, die Schuld dahin zu bringen, wohin ſie von rechtswegen gehört.“ „Aber die Kette kann Lord Stratford Heron gehört haben oder dem ermordeten Marquis,“ wen⸗ dete Mrs. Ingeſtre ein, welche nicht geneigt war, ihre Ueberzeugung, daß Lord Stratford der Mörder ſei, zu ändern. „Das wird ſich herausſtellen,“ entgegnete Alexa. „Ich bin entſchloſſen, zu ermitteln, wem ſie gehörte.“ Mr. Dalton nahm die Ausſagen Alexas und der Mrs. Ingeſtre zu Protokoll, wickelte die Kette ein, verſiegelte das Papier und verſchloß es mit dem Protokoll in einem Schrank, während Alexa die Glieder in ihr Portemonnaie ſteckte. Eine heimliche, unbeſtimmte Ahnung ſagte dem entſchloſſenen Mäd⸗ : chen, daß dieſe Kette ein wichtiges Beweisſtück ſei, 2 um die Unſchuld ihres Vaters an das Licht zu 5 bringen und die Schuldigen zu entdecken. „Das Alles ſcheint mir viel Lärm um nichts,“ ſagte mißvergnügt Mrs. Ingeſtre.„Ich weiß nicht, ob ich mir Vorwürfe machen ſoll, dem Verlangen Miß Strange nachgeben zu haben, oder nicht; da ich aber viel gethan habe, muß ich heute Abend an Lord Montheron ſchreiben, und ihm Alles mitteilen, was vorgefallen iſt.“ „Entſchuldigen Sie,“ ſagte Alexa endlich,„aber ich möchte Sie beide um die ſtrengſte Verſchwiegen⸗ heit bitten, bis ich Ihnen die Freiheit zum Sprechen gebe. Ich habe die Kette gefunden; überlaſſen Sie Ich werde Sie wieder mir vorläufig das Weitere. Sie werden es abſchlagen, Mrs Ingeſtre, ich weiß es.“ Dabei blickte ſie bittend die alte Dame an. „Ich muß geſtehen, ich begreife Sie nicht, meine Liebe, aber ich will ſchweigen, wenn Sie es wünſchen. Was beabſichtigtigen Sie zu thun?“ -Das kann ich noch nicht ſagen. Angenommen, — ich ſage, angenommen,— Lord Stratford Heron wäre noch am Leben und dieſes Stück einer Kette führte zu dem Beweiſe, daß der Mörder eine bis jetzt unverdächtigte Perſon wäre,“ und Alexa dachte an Pierre Renard und ſeine Juwelen.„Was dann?“ „Was dann?“ wiederholte der Paſtor.„Sein Name würde wieder hergeſtellt werden. Er wörde zurückgerufen und vom ganzen Lande jubelnd em⸗ pfangen werden. Die Leute würden ihn im Triumph auf ihren Armen ins Schloß tragen. Sie könnten nicht genug thun, um ihm ihre Reue darüber, ihn ſchuldig geglaubt zu haben, und ihre Freude über ſeine Rechtfertigung zu beweiſen. Und er würde Marquis von Montheron ſein.“ „Ich bin froh, daß eine ſolche handen iſt, doch wollen läſtigen, Mr. Dalton,“ ſprach Alexa, ſich erhebend. „Ich hoffe, Sie in dieſer Angelegenheit bald wieder⸗ zuſehen. Morgen gehe ich nach London, werde aber bald ſchon zurückkehren, wahrſcheinlich mit Lady Wolga Clyffe.“ Alexa war ungeduldig, den früheren Beſitzer der Kette, von welcher ſie ein Stück gefunden, zu ermitteln. „Sie ſollten nicht ohne Begleitung ſein, Alexa,“ ſagte Mrs. Ingeſtre.„Sie ſind zu jung und ſchön, um allein in die Stadt zu gehen. Ich will Sie begleiten. Es war ſchon lange meine Abſicht, Sir Henry Hubbert in Betreff meine Krankheit zu konſultieren, und dies iſt eine gute Gelegenheit. zurückbringen. Verlaſſen mir nicht Möglichkeit vor⸗ wir Sie nicht länger be⸗ Sie ſich darauf. „Darf ich nach der Urſache Ihres tiefen Inte⸗ reſſes an der Montheron'ſchee Tragödie fragen, Miß Strange d“ fragte Mr. Dalton, welcher in den Mienen und in dem Geheimnisvolles fand, ruhige Antwort. Unrecht wieder wieder hergeſtellt zu ſehen.“ in dem Regen dahinrollte, durch die beſchlagenen Fenſter nach, indem er vor ſich hinmurmelte: Wie, wenn Lord Stratford Heron noch lebte d wenn ſich ſeine Unſchuld herausſtellte und er wieder zu ſeinem Rechte käme? Seltſam, daß nach ſo vielen Jahren wieder an das zogen und iſt das Mädchen ein Werkzeug der Vorſehung?“ Weſen des Mädchens etwas was ſeine Neugierde reizte. ſeinerzeit erfahren,“ lautete die „Es liegt mir daran, ein großes gutgemacht und einen edlen Namen „Sie werden es „Der Einfall oder die Laune eines romantiſchen Mädchens,“ ſprach Mrs. Ingeſtre, ſich ebenfalls er⸗ hebend.„Roland iſt gewiß ebenſo beſorgt, wie ſonſt Jemand, den Namen ſeines herzuſtellen, aber das iſt, glaube ich eine Unmög⸗ lichkeit.“ Verwandten wieder Die Damen entfernten ſich. Als der Wagen blickte ihm Mr. Dalkon „Des Mädchens Enthuſiasmus iſt anſteckend. Wie, die Geſchichte Tageslicht ge⸗ wird! Fügung des Himmels, Iſt das eine Fortſetzung folgt. fragt der Egoiſt.— es nützlich iſt?“ ſagt der Edeldenkende. wir alle Wege zum Glück mit Einzigen, Für Geiſt und Herz. Es läßt ſich unverdienter Schimpf In guten Tagen leicht verſchmerzen; Wenn man jedoch im Unglück iſt, Geht Unrecht doppelt ſchwer zu Herzen! „Iſt das Leben nicht nützlich, weun es glücklich iſt?“ „Iſt es nicht glücklich, wenn Wie verſtörte Ameiſen verſuchen und rennen f Ausnahme des einen weil er ein Kreuz zum Wegweiſer hat. Nur die chriſtliche Religion macht den Menſchen zugleich glücklich und liebenswürdig. 1 150 der 920 55 l 5 i bel del E 0 bu — 120 ber! Der lebst bas braust dub de 1 nende N.. S n— 1 N 2 5* 3 58 5 1 2 2 e e r/ — —— 3 8 2 4 S— — 2 S 1 8 Wiedel lumög⸗ ſchen Mark im Jahre 1883. Einen traurigen Gegen⸗ ſatz hierzu bildet die Zählung des Rindviehs und der Schweine am 1. Dezember 1893. Nach derſelben iſt die Zahl des Rindviehs von 321,641 Stück im Jahre 1892 auf 289,974 Stück im Jahre 1893, die Zahl der Schweine von 246,913 auf 232,884 Stück zurückgegangen. In Prozenten ausgedrückt bedeutet dies eine Ab⸗ nahme von 9,8 und 5,7 pCt. i * Heppenheim a. d. Bergſtr. Die Wein⸗ handlung von S. Oberndorf dahier hat auf der Weltausſtellung in Amſterdam für ihre vor⸗ züglichen Weine das Ehrendiplom mit der gol⸗ denen Medaille erhalten. Mainz, 14. Juni. Elftes deutſches Bun⸗ desſchießen. Nachdem die Heſſiſche Ludwigsbahn das gewiß nicht zu weit gehende Erſuchen des Centralausſchuſſes, für die Feſtwoche auf einfache Fahrkarten nach Mainz freie Rückfahrt zu ge⸗ währen, abgelehnt hat und dieſes Zugeſtändniß nur für den erſten Tag der Regatta und einen zweiten Tag der Woche machen wollte, hat der Central⸗Ausſchuß in ſeiner geſtrigen Sitzung be⸗ ſchloſſen, auf dieſes Entgegenkommen der Bahn⸗ verwaltung Verzicht zu leiſten.. Mainz, 1. Juni. Erhängt aufgefunden wurde geſtern Morgen an der Einfriedigung einer Villa bei Weiſenau ein gutgekleideter Mann in den mittleren Jahren. Nach einem Notizbuch heißt derſelbe Heſſe und iſt aus einem Orte bei Kaſſel. Das Motiv der That iſt Untreue der rau. 8 Mannheim, 13. Juni. Geſtern Mittag halb 4 Uhr wurde das 2jährige Kind des Herrn Schuhmachermeiſters Köhler auf der Straße zwiſchen 8 2 und 3 von einem Heuwagen derart überfahren, daß es ſofort ſeinen Geiſt aufgab. Seckenheim, 13. Juni. Geſtern wurde der hieſige Faſſelhirt Seb. Schmitt, welcher mit Stallarbeiten beſchäftigt war, von einem Rinder⸗ faſſel derart an die Wand gedrückt, daß er bald darauf ſeinen Geiſt aufgab. Munden heim, 13. Juni. Heute früh 12½ Uhr ereignete ſich an dem Bahnübergang der Oggersheimerſtraße ein ſchreckliches Unglück. Der Fuhrmann Franz Fries von Mundenheim nebſt ſeiner 16jährigen Tochter wollten über das Geleiſe fahren; in demſelben Moment brauſte auch ein Güterzug daher, erfaßte das mit einem Pferd beſpannte Fuhrwerk und zer⸗ trümmerte dasfelbe. Der Fuhrmann Fries wurde in Stücke zermalmt, die Tochter auf die Seite geſchleudert und ihr beide Arme abgefahren. Man wollte die Unglückliche in das Spital ver⸗ bringen, jedoch ſtarb dieſelbe auf dem Transport. Das Pferd iſt ebenfalls todt. Fries hinterläßt eine Witwe mit drei unmüudigen Kindern. Die Schuld trägt der Bahnwart, der die Barriere nicht geſchloſſen hatte. Derſelbe wurde verhaftet Albig, 13. Juni. Wegen unbedeutender häuslicher Differenzen verließ ein hieſiger Land⸗ wirth ſeit mehreren Tagen ſein Heim und wurde dann geſtern früh in einem Weiher, nahe bei Alzey gelegen, todt aufgefunden. Der Unglück⸗ liche, der jedenfalls nicht in normalem geiſtigen Zuſtande in den Tod gegangen iſt, ſuchte ſich eine Stelle aus, die nicht über 2 Fuß Waſſer⸗ tiefe hat, und hier gelang ihm trotzdem die grauſige That. Speyer, 12. Juni. Wie amtlich mitgetheilt wird, iſt in Schifferſtadt die Schweinepeſt aus⸗ gebrochen. 30 Thiere ſind bereits daran verendet und viele an derſelben erkrankt. Man vermuthet, daß die für die Schweine höchſt gefährliche Krankheit aus Amerika eingeſchleppt wurde. Den Landwirthen iſt daher größte Vorſicht anzurathen. Frankfurt, 2. Juni. Eine dieſer Tage verſtorbenen Frau, die in nicht ſehr glücklicher Ehe lebte, hat, wie die„Frkf. Ztg.“ erzählt, noch kurz vor ihrem Tode ihrem Gatten einen ſchlimmen Streich geſpielt. Sie verbrannte 7000 Mk. Papiergeld, ſodaß der Mann nur noch die Aſche der Scheine vorfand. Ob er in den Wunſch„Sanft ruhe ihre Aſche“ ausbrach, vergißt der Berichterſtatter zu melden. Eitorf, a. d. S., 12. Juni. wurde ein Gendarm von einem jungen Burſchen erſchoſſen. Der Burſche gab auf dem Marktplatz zwei Revolverſchüſſe auf den Gendarmen ab; der Tod trat nach 2½ Stunden ein. Der Gendarm wollte ein lüderliches Frauenzimmer verhaften; ehe er dies ausführen konnte, wurde er von dem Burſchen erſchoſſen. Der Thäter iſt verhaftet. — Ein Plan der Rothſchild's. Ein Berliner Blatt theilt mit, es liege in der Abſicht des Hauſes Rothſchild, die Golofelder im Süden Geſtern Es ſolle ein Goldmonopol Das iſt doch wohl leichter ge⸗ trolle zu bringen. geſchafft werden. ſagt als gethan. Breslau, 13. Juni. In Ciechanow(Ruſ⸗ ſiſch⸗Polen) ſechs Meilen von der preußiſchen Grenze, ſind 60 Perſonen an aſiatiſcher Cholera erkrankt und 25 geſtorben. Ta. 2000 Stück Foulard-eſde Nr. 1.35 bis 5.85 p. M.— bedrackt mit den nen eſten Deſſins u. Farben— ſowie ſchwarze, weiße und farbige Seidenſtoffe von 75 Pfg. bis Mk. 18.65 p. Met.— glatt, geſtreift, kar⸗ riert, gemuſtert, Damaſte etc.(ca. 240 verſch. 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Herr Hermann Barth zu Herold, Annabergerſtraße 4 b, bei Thum in Sachſen, der ſich das Leiden durch Ueberanſtrengung im Berufe zugezogen hatte, ſchreibt: An die Sanjana⸗Company zu Egham(England). Nachdem ich nun nach Gebrauch Ihrer Heilmethode meine Geſundheit wieder vollſtändig erlangt habe, bin ich ihnen meinen größten Dank ſchuldig. Ich hätte nie geglaubt, daß bei meiner langjährigen Krankheit noch irgend welche Hilfe zu finden ſei, und hat mich doch Ihre vorzügliche Heilmethode Gott ſei Dank hergeſtellt. Ich werde daher die Sanjana⸗Company allen Leidenden beſtens empfehlen und zeichne mit Hochachtun b Hermann Barth. Die Sanzana⸗Heilmeth ode beweiſt ſich von zu⸗ verläſſigem Erfolge bei allen heilbaren Nerven-, Lungen⸗ und Rückenmarksleiden. Man bezieht dieſes berühmte Heilverfahren jederzeit gänzlich vou Transvaal anzukaufen oder unter ſeine Kon⸗ koſtenfrei durch den Sekretair der Sanjana⸗ Company, Herrn Hermann Dege zu Leipzig. d. Tüncher Jakob Mandel 6., e. d. Schuhmacher Gg. Kempf 10., e. T. Eliſabetha, d. Maurer Nikolaus Lammer 2., d. Spezereihdl. Joh. Mich. Klee 1., e. T. Katharina. Eheſchließungen. Landwirth Mathäus Hoock 1., mit der gewerbloſen Louiſe Mantel, Taglöhner Mathias Kiß 3., mit der Cigarrenmacherin Margaretha Kaufmann Jean Rotſchild, mit Johanna Weißmann, Zimmermann Joh. Müller 8., mit der Dienſtmagd Katharina Flach, Tüncher Ferdinand Hofmann 1., mit der Dienſtmagd Helena Bar⸗ Sterbefälle. „Johannes Fetſch, ½ St. alt, S. d. Schneiders Martin 1., Joh. Rößling, 58 J. 18 Tg. alt, Nikolaus Knapp, 2 Tg. 10 St. alt, S. d. unverehelichten Cigarren⸗ macherin Magdalena, „Johannes Schalk 3., 46. J. 6 Tg. Peter Gerſtner, 1 J. 7 M. 22 Tg. alt, S. d. Joh. Jakob, Landwirth Joſeph Effler 8. 8 M. 10 Tg. alt, Maurer Leonhard Hoock 2., e. todt⸗ geborene Tochter, Gaſtwirth Gg. Aug. Adler 1., 60 J. Landwirth Peter Knapp 3., 72 J. 11 M. 5 Tg. alt, Taglöhner Mich. Kempf 9., e. todt⸗ geborene Tochter, Franziska Königsfeld, 39 J. 8 M. Landwirth Joh. Koob 3., e. todt⸗ geborene Tochter, Maurer Adam Winkenbach 4., 50 J. 3 M. 11 Tg. alt, Anna Maria Helbig, 69 J. 2 M Lehm Auszug 31. b aus den Civilſtand⸗Regiſtern der Ge⸗ 91 S. Cornelius, meinde Viernheim vom 1. bis 31. Mai. 30. Geburten. e. S. Franz, 1. Dem Fabrikarbeiter Franz Heinz 1.31. e. S. Michael, 2. d. Schneider Martin Fetſch, e. S. Joha unes, 5 4. d. unverehelichten Cigarrenmacherin Magdalena Knapp, e. S. Nikolaus, 11 2. d. Tünchermeiſter Jakob Friedel 1., 5 e. S. Johaunes, 4. d. Fabrikarb. Kosmos Hofſtätter, 22 Scherſch, e. T. Margaretha, 5 4. d. Buchbinder Joſeph Hüftlein, e. 26 T. Anna Joſephina, 5 6. d. Gypſer Jakob Eufinger 1., e. 29 T. Wan 30 5 5 5. d. Maurer Joh. Haas 11., e. T. 2 Cäcilia Margaretha, ur Emab. 12. d. Fabrikarb. Michael Bauer A e. S. Cornelius, 2 10. d. Fabrikarb. Georg Benz 2., e. T. Margaretha, 6. 13. d. Taglöhner Adam Mandel 8., e. 6. T. Sophie, 12. d. Schmied Valentin Roos, e. S. Georg, 7 14. d. Landwirth Georg Heckmann 4., alt, e. S. Adam, 8 18. d. Wirth Peter Buſalt 1., e. S. Valentin, 11. 17. d. unverehelichten gewerbloſen Mar⸗ garetha Alter e. S. Martin, 5 18. d. Landwirth Gg. Hoock 10., e. S. Georg Friedrich, 20. 18. d. Landwirth Gg. Hoock 10., e. T. 14 Tg. alt, 7 Katharina, 21. 21. d. Fabrikarb. Jakob Wiegand 3., e. T. Anna Maria, 22. 24. d. Taglöhner Adam Bergmann l., e. S. Franz, 26. 20. d. Tüncher Joſeph Knapp 1., e. 18 Tg. alt, T. Magdalena, 27. 21. d. Tüncher Joh. Haas 9. e. T. Anna Katharina, 27 25. d. Metzgermeiſter Anton Adler 1. e. S. Franz Anton, 30. 29. d. Maurer Joh. Rohrbacher 1., e. alt Georg, 28. d. unverehelichten Cigarrenmacherin 1 Barbara Ringhof, e. S. Nikolaus. 30. d. Maurer Joh. Renner 2., e. S. zu haben bei Leonhard, 555 Michael Helbig, Oelmüller. Feine Hildebrand'ſche Eine weiße Gans entlaufen. Um Rückgabe bittet 557 Weißkleie Johann Wiegand 1., Bürſtädterweg. per Zentner 4.30 Mk., ſowie gutes 15 Futter mehl N billigſt bei 558 Leonhard Kirchner Wwe., Bäckerei. 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Gelesenste und verbreitetste Zeitun von Karlsruhe und Baden. ——— einziger Pole dadurch germaniſirt, wohl aber gar manche Anſiedlung poloniſirt, und dieſes Schickſal dürfte nach einer Generation alle Co⸗ loniſten erreichen. Es iſt jetzt die Rede davon, daß das Geſetz bald wieder abgeändert oder viel⸗ mehr auf die ganze preußiſche Monarchie aus— gedehnt werde. Die Anſiedlungs-Kommiſſion würde dann in allen Theilen der Monarchie die Güter bankerotter Großgrundbeſitzer aufkaufen, parcelliren und an kleine Landwirthe verkaufen. — Aus durchaus zuverläſſiger Quelle erfährt der„Naſſauer Bote“, daß Herr Dr. Lieber nicht daran denkt, ſeine Mandate für den Reichs— und Landtag niederzulegen. Dagegen hat Herr Dr. Lieber ſeinen Austritt aus dem Kreisaus— ſchuß des Kreiſes Limburg erklärt, und zwar nur deßhalb, um ſich den Obliegenheiten ſeiner beiden Mandate beſſer widmen zu können. Ausland. Rom, 16. Juni. Ein Unbekannter gab aus nächſter Nähe auf den Miniſterpräſidenten Crispi, als derſelbe zur Kammer fuhr, einen Piſtolenſchuß ab. Crispi wurde nicht verwundet, der Attentäter verhaftet. Die Kammer bereitete Erispi lebhafte Ovationen. London, 16. Juni. Zwiſchen England und Frankreich ſchweben gegenwärtig nicht weniger als elf afrikaniſche Streitpunkte; die wichtigſten darunter ſind: die Regelung des Zwiſchenfalles von Wanina(wo eine franzöſiſche Truppen— abtheilung von den Engländern für„Wilde“ gehalten und angegriffen wurde), die Frage der Entſchädigung der franzöſiſchen katholiſchen Miſſio⸗ näre in Uganda und die Grenzverträge mit Italien und dem Kongoſtaate. Wenigſtens können das engliſche und das franzöſiſche auswärtige Amt nicht über Mangel an Beſchäftigung klagen. Stockholm, 16. Juni. In Schweden kommt ſeit einiger Zeit wieder das Mißtrauen gegen Rußland zum Ausdruck. Man denkt ernſtlich daran, die Grenzprovinz Norrland in Verthei⸗ digungszuſtand zu ſetzen. Es erſchien bereits ein Aufruf an das ſchwediſche Volk, Spenden für Bertheidigungswerke einzuſenden. Die Spenden ſollen zur Armirung von Forts verwendet werden. Ob dieſe Aeußerungen des ſchwediſchen Patrio⸗ tismus Rußland in ſeinem Gleichmut ſtören werden? Tanger, 16. Juni. Wie verlautet, iſt Abdul Abziz von den Vertretern der Mächte, mit Ausnahme der italieniſchen, anerkannt worden. Die Dinge in Marokko nehmen im Ganzen einen günſtigen Verlauf. Ius Nah und Fern. G.-H. Viernheim, 18. Juni.(Einge⸗ ſandt.) Am Sonntag veranſtaltete der Turn⸗ verein Viernheim ein Feſt verbunden mit Preisturnen, das in jeder Beziehung ein ge lungenes genannt werden muß. Schon nach dem Programm konnten ſich die Feſttheilnehmer einen ſchönen genußreichen Tag verſprechen und in der That war das Arrangement des Feſtes ein vor⸗ zügliches, die Aufführung der Turner eine muſter⸗ giltige, die Betheiligung eine großartige, ſelbſt Jupiter pluvius, der in der letzten Zeit ſein naſſes Regiment hartnäckig führte, hatte ein Ein⸗ ſehen und ſandte der Himmel das ſchönſte Feſt⸗ wetter. Schon um 5 Uhr früh klangen die fröhlichen Weiſen der Muſikkapelle durch die Straßen des Orts, die ſäumigen Schläfer zu wecken. Von 9 Uhr ab war Empfang der aus⸗ wärtigen Vereine, welche in die für ſie beſtimmten Quatiere geleitet wurden. Die Preisturner be— gaben ſich nach dem Feſtplatze, wo um 10½½ Uhr das Preisturnen begann. Es betheiligte ſich da⸗ ran eine ſtattliche Anzahl Turner, und war es eine helle Freude, die exacten Ausführungen der jugendlichen Geſtalten zu ſehen, Program⸗ mäßig ſtellte ſich der Feſtzug um 2 Uhr auf dem Feſtplatze im heſſiſchen Haus auf, von wo aus ſich der impoſante Zug, an dem ſich außer zahl⸗ reichen auswärtigen Vereinen in anerkennenswerther Weiſe auch der Männergeſang⸗Verein Viernheim, ſowie der Kriegerverein Haſſia mit ihren Fahnen betheiligten, in Bewegung, überall von den An⸗ wohnern der zu paſſirenden Straßen freudig be⸗ grüßt und mit Blumen förmlich überſchüttet. Nach Ankunft auf dem Feſtplatze, der prächtig mit Tannengrün, Maien und Fahnen decorirt war, entwikelte ſich daſelbſt ein reges buntes Leben. Nun beſtieg der Feſtredner Herr Pfüuͤtzer die Tri⸗ büne. Nachdem er allen Anweſenden ein herzliches Willkommen zugerufen, trat er in begeiſterten Worten ein für die edle Turnkunſt, den Werth derſelben den Verſammelten klarlegend, darauf hinweiſend, wie es Pflicht ſei eines jeden deutſchen Jünglings, ſich mit erhöhter Liebe der Turnerei zu befleißigen, ſich dadurch wehrtüchtig zu machen, damit er einſt einzutreten verma; in das große ſtarke Männerheer, das die hohe Aufgabe hat, alles was wir haben und beſitzen, alles was uus lieb und teuer iſt, zu beſchützen. Er ſprach die Hoffnung aus, daß durch die heutige feſtliche Ver⸗ anſtaltung mancher Anti⸗Turner bekehrt und ein wahrer Freund der edlen Turnerei werde, daß der Werth derſelben immer mehr in unſern deutſchen Gauen erkannt und gewürdigt werde. Stürmiſch ſtimmten die Anweſenden in das der ganzen deutſchen Turnerſchaft ausgebrachte dreifache„Gut Heil“ ein. Nun begann das Schauturnen. Es war in der That ein Genuß, zu ſehen, wie die geſchmeidigen jugendkräftigen Geſtalten der Turner die ſchwierigſten Uebungen ausführten, damit be⸗ weiſend was deutſche Jugendkraft vermag. Nachdem der Männergeſang-Verein Viernheim in bekannter vorzüglicher Weiſe mehrere Lieder zum Vortrag gebracht, begann die Preisvertheilung, und war dies eine der ſchönſten Nummer des Programms.(Fortſetzung folgt in nächſter Nr.) R. Viernheim, 19. Juni. Wie aus dem Inſeratentheil erſichtlich, feiert am nächſten Sonu⸗ „Warum eilen Sie denn ſo, um mich zu ver⸗ laſſen? Denken Sie, ich mißtraue Ihnen? Nein, mein Kind, ich liebe Sie, und wahre Liebe hegt volles Vertrauen. Wenn Sie auch gefehlt haben ſollten, ſo weiß ich doch, daß Sie wiſſentlich kein Unrecht thun. Sind Sie gekommen, um mir etwas über jenen geheimnißvollen Beſucher im Garten zu Ich kann mir Ihren Clyffebourne zu ſagen? flüchtigen Beſuch hier nicht anders erklären.“ Tiefe Röte ſchoß in des Mädchens Wangen. „Ich bin nicht gekommen, um gerade davon mit Ihnen zu ſprechen, Mylady“, ſagte Alexa. „Vielleicht komme ich nie in die Lage, Ihnen Auf⸗ klärung geben zu können. Wenn ich könnte, würde ich Ihnen Alles mittheilen, aber das Geheimnis iſt nicht das meine.“ „Was iſt denn der Zweck Ihres Beſuches?“ fragte Lady Wolga. „Ich kam, um Ihnen einen Vorfall zu erzählen, der ſich vorgeſtern in Mont Heron zugetragen hat,“ antwortete Alexa.„Ich weiß niemanden, zu dem ich ſonſt gehen könnte. und mir ſagen, was ich thun ſoll?“ „Gewiß, ſprechen Sie nur. Sind Sie beleidigt worden* „Nein. Mrs. Ingeſtre hat mir das Drama von Mont Heron erzählt—“ Lady Wolga zuckte zuſammen und eine dunkle Wolke flog über ihr Geſicht. „Iſt es nötig, desſelben zu erwähnen?“ ſagte Niemand außer mir, die ich ihn ſo gut kannte, ſie, und ihre Stimme klang ſeltſam ſcharf. „Es iſt notwendig,“ antwortete Alexa feſt.„Es thut mir leid, Ihnen Schmerz verurſachen zu müſſen; aber an wen ſollte ich mich ſonſt wenden?“ „Ich will Sie anhören. Fahren Sie foct.“ „Wers. Ingeſtre hatte mir die traurige Geſchichte erzählt,“ berichtete Alexa weiter.„Sie ſagte mir, daß das Zimmer, in welchem Lord Montheron er⸗ mordet worden war, ſeit der Durchſuchung ſeitens während der vielen Jahre auf die Mobilien und den Fußboden gelagert hat.“ Wie viel konnte ſie des Gerichts verſchloſſen geblieben iſt.“ „Ja, ja; ich weiß das!“ Das Mädchen zögerte. ſogen, ohne ſich zu verraten? Wollen Sie mich anhören — „Ich hatte die Geſchichte des Mordes ſchon vorher gehört,“ fuhr ſie fort,„und war begierig, die Unglückszimmer im Schloß zu beſuchen. Ich glaubte,“— und ihre bisher leiſe Sttmme ſchwoll plötzlich an, ihrer Ueberzeugung mächtigen Ausdruck gebend,—„daß Lord Stratford Heron unſchuldig war an dem Morde, wegen deſſen er verurteilt wurde.“ Lady Wolga richtete ſich auf und blickte das Mädchen entſetzt an. „Es war nicht ſeine Hand, welche ſeinen unglück⸗ lichen Bruder erſchlug,“ fuhr Alexa begeiſtert fort. „Er war kein Kain, ſondern ein verkaunter und unſchuldiger Mann, ein Opfer der Juſtiz und des Haſſes!“ Lady Wolga glaubte ihren Ohren kaum zu trauen. Solche Worte hatte ſie noch nie gehört. Aus Alexa's Augen leuchtete ein Feuer, welches ſie elektriſirte. Sie ſchlang ihre Arme um Alexa und drückte ſie mit Inbrunſt an ihr Herz. „Sie hörten die Geſchichte,“ rief ſie,„und doch hielten Sie ihn für unſchuldig?“ „Ich bin überzeugt, daß er unſchuldig iſt!“ rief das Mädchen.„Und ſeine Unſchuld ſoll vor aller Welt bewieſen werden!“ „Aber das iſt mehr als Enthuſiasmus,“ ſagte Lady Wolga, indem ſie erbleichend in ihren Stuhl zurückſank. Glauben an ſeine Unſchuld äußern. Gewiß haben Sie nicht alle gegen ihn zeugenden Thatſachen gehört. „Ich hörte nie zuvor Jemanden den konnte an den vielen zufällig zuſammenſtoßenden Beweiſen zweifeln.“ „Laſſen Sie mich weiter erzählen. laßte Mrs. Ingeſtre, die Zimmer zu öffnen. Ich veran⸗ Puffet ſchloß ſie auf und machte Feuer in dem großen Kamin. Wir gingen Alle hinein: Mrs. Ingeſtre, Mrs. Matthews, Mr. Puffet und ich.“ „Und Sie fanden nur den Staub, der ſich „Ich fand mehr als das. Der Schein des tag die hieſige Turngenoſſenſchaft„Ger⸗ mania“ ihr erſtes Stiftungsfeſt, wozu ſämmt⸗ liche Einwohner Viernheims freundlichſt eingeladen ſind. Das Feſt wird ſich vorausſichtlich zu einem recht fröhlichen und echt turneriſchen geſtalten. Der Feſtplatz Pappelallee(Viehtrieb) im Walde iſt ſchön gelegen und dazu angethan das Feſt zu einem rechten Volksfeſt zu geſtalten. An die Be⸗ wohner der vom Feſtzug zu paſſirenden Straßen ergeht die freundliche Bitte durch Beflaggung und Schmückung der Häuſer das Feſt verſchoͤnern zu helfen. — Wie bekannt gegeben iſt, wird das Sa⸗ krament der Firmung in nachbenannten Orten wie folgt geſpendet: am 30. Juni zu Biblis, 1. Juli zu Gernsheim, 3. Juli zu Lampertheim, 4. Juli zu Bürſtadt, 5. Juli zu Hofheim, 6. Juli zu Lorſch, 7. Juli zu Kleinhauſen und Sonntag, den 8. Juli zu Bensheim. — Die Zeit der ſogen. immerwährenden Dämmerung hat begonnen, welche bis zum 20. nächſten Monats anhält. Der nördliche Horizont wird auch nach Untergang der Sonne nicht ganz dunkel, ſondern bleibt von den heraufdringenden Sonnenſtrahlen vom Untergang bis Aufgang der Sonne hell beleuchtet. Dleſe Periode be⸗ greift den Höhepunkt, die ſchönſte Zeit des Jahres in ſich. — Für Hundefreunde. Es iſt gewiß für alle Hundefreunde von großem Intereſſe, zu erfahren, daß in Heidelberg ſich ein„Verein der Hundefreunde für Heidelberg und Umgegend“ gebildet hat, deſſen Zweck bie Zucht edler Raſſehunde iſt. Dieſer Verein wird am Sonntag, den 8. Juli d. J. eine Hundeſchau mit Prämiirung veran alten, bei welcher außer Ehrenpreiſen auch Diplome zur Vertheilung kommen. Es iſt dies das erſte öffentliche Auftreten des Vereins, wie überhaupt die erſte derartige Veranſtaltung in Baden und werden alle Intereſſenten gebeten, ſich im In⸗ tereſſe der Sache an dieſer Schau zu beth iligen. Anmeldebogen, die bis ſpäteſtens zum 27. d. M. einzureichen ſind, wolle man von Herrn Carl Knauf in Heidelberg verlangen. Mainz, 16. Juni. Die heutige Rheinfahrt zu Ehren des Großherzogpaares war von ſchönem Wetter begünſtigt und nahm einen glänzenden Verlauf; an derſelben waren 25 reichgeſchmückte Rheindampfer betheiligt. Nach der Rückfahrt fand Beleuchtung der Ufer, der Hafengebäude und der Rheinbrücke bei Mainz ſtatt. Mainz, 18. Juni. Der geſtrige Haupt⸗ feſttag des Schützenfeſtes zog vom frühen Morgen an Tauſende von Feſtbeſuchern in das im herr⸗ lichſten Feſtſchmuk prangende goldene Mainz. Gegen halb 12 Uhr ſetzte ſich der Feſtzug von der Kaiſerſtraße aus in Bewegung. Der Vorbei⸗ marſch desſelben dauerte über 3 Stunden und an Schönheit übertraf er, wie man vielfach hören konnte, alle bei gleicher Gelegenheit veran⸗ ſtalteten Feſtzüge. Die Zahl der Zuſchauer in an der Bettſtelle und einer der Strahlen traf ein Stückchen Gold, welches in einer ſolchen Spalte ver⸗ borgen lag und mir in die Augen fiel. Ich zog es heraus und es erwies ſich als ein Stück einer Kette, — einer Herren⸗Uhrkette. Es iſt den Augen Aller, die das Zimmer durchſuchten, entgangen, und ich mußte es nach ſo vielen Jahren finden.“ „Wo iſt es?“ „Ich glaubte, daß es dem Mörder gehört hatte und in dem Kampfe, welcher dem Morde voranging, dieſem von dem unglücklichen Marquis entriſſen worden war. Ich brachte es ſogleich zu Mr. Dal⸗ ton, welcher es nebſt den Ausſagen der Mrs. In⸗ geſtre, Mrs. Matthews, Mr. Puffet und den meinen unter Siegel hat.“ „Ich muß es ſehen!“ rief Lady Wolga erregt. „Mit dem nächſten Zuge reiſe ich nach Mont Heron.“ „Ich habe zwei Glieder der Kette mitgebracht, um ſe Jynen zu zeigen. Niemand erkennt ſie oder erinnert ſich, eine ähnliche Kette geſehen zu haben Hier ſind die Glieder. Sagen Sie mir, Mylady“, und Alexa's Augen hingen durchbohrend an den Lippen ihrer Mutter, als wollten ſie die Antwort 0 ſchon im Voraus von denſelben ableſen.„Wenn Sie ſie nicht kennen, bitte ich Sie, Felice zu ru fen; vielleicht kann ſie Auskunft darüber geben,“ und Alexa dachte wieder an Pierre Renard. Lady Wolga nahm die beiden Glieder der Kette aus Alexa's Hand und betrachtete ſie lange und aufmerkſam. „Haben Sie jemals eine Kette wie dieſe geſehen, Lady Wolga?“ fragte das Mädchen nochmals. „Lord Stratford Heron beſaß keine ſolche Kette,“ erklärte Lady Wolga beſtimmt.„Sie iſt ſo eigen⸗ tümlich, daß ich ſie nicht härte vergeſſen können; auch habe ich ſie nicht bei dem ermordeten Marquis bemerkt. Ich bin feſt überzeugt, daß ſie dem Mör⸗ der gehörte.“ „Vielleicht kennt ſie Felice?“ Lady Wolga ſchüttelte den Kopf. „Wir wollen ſie Felice nicht zeigen,“ ſagte ſie. „Ich denke,— ja ich weiß es ganz gewiß, daß ich Feuers drang in die tiefen Spalten der Verzierung ſchon eine Kette wie dieſe geſehen habe.“ 2 . u l l 15 10 15 1 fal bertli Wat, ſchl eine! fac d05 5000 ld Mal 1 bang be 0 12 bi l 0 0 600 und elt 1 ul 006 056 ell die Tage bel sud ft fan Het ber l cl git 5 ſtarb junge ahn. a 0 nit Nui un ann din! beth U it I 00 4 den Straßen, welche der Feſtzug paſſirte, wird auf über 200 000 geſchätzt.— Auf dem Feſtplatz entwickelte ſich des Nachmittags ein großartiges Treiben. Den Höhepunkt erreichte der Jubel, als gegen 5 Uhr Ihre Kgl. Hoheiten der Großherzog und die Großherzogin einen Rundgang auf dem Feſtplatze machten und der Großherzog den Er⸗ oͤffnungsſchuß auf der Standſcheibe abgab.— So herrlich wie der geſtrige Feſttag in Mainz nun war, ſodaß es kaum möglich, alle Einzelheiten zu ſchildern, ſo werden alle diejenigen, welche zu einer längeren oder auch nur kürzeren Bahnfahrt nach Mainz gezwungen waren, von letzterem wohl das Gegentheil ſagen. Denn, um nur eins her⸗ vorzuheben, kann es wohl kaum ſchön genannt werden, daß der um 558 von Mannheim nach Mainz abgehende Zug beinahe ſechs Stunden brauchte, um zu ſeinem Beſtimmungsorte zu ge— bei Bekanntwerden der Nachricht, der weit und breit bekannte kühne Luftſchiffer Lattemann ſei bei einem am Nachmittage mit der 27 jährigen Ballonnäherin Katharina Paulus von hier in der„Centralhalle“ zu Crefeld unternommenen Aufſtiege plötzlich abgeſtürzt und ſchwer verwun⸗ det. Dieſe auf Grund eines bei der Mutter der Paulus hier eingetroffenen Telegramms ver⸗ breitete Nachricht hat leider ihr volle Beſtätigung gefunden. Lattemann war mit der genannten Dame geſtern Nachmittag programmmäßig in der„Centralhalle“ zu Crefeld aufgeſtiegen und Fräulein Paulus hatte in der Höhe von mehreren tauſend Metern vermittelſt Fallſchirmes den Ah— ſturz unternommen, der auch glücklich von Statten gegangen war. Der Verſuch Lattemann's, den Ballon in einen Fallſchirm zu verwandeln, miß— glückte jedoch und Ballon und Luftſchiffer über⸗ Kammerun⸗Kamitees auf dem Bahnhofe nicht theilnehmen konnte, ſondern alsbald in's Kranken⸗ haus gebracht werden mußte. Er hat ein recht ſchmerzhaftes tropiſches Leiden, deſſen Heilung längere Zeit in Anſpruch nehmen dürfte. Myslowitz, 12. Juni. Der Regierungs⸗ präſident verfügte die Entlaſſung ſämmtlicher unter ärztliche Beobachtung geſtellter Perſonen, da amtlich feſtgeſtellt wurde, daß die Cholera gänzlich erloſchen iſt. Kaſan, 15, Juni. In der Trockenkammer der hieſigen Fabrik für rauchſchwaches Pulver fand eine Exploſion ſtatt, darch welche ſieben Arbeiter getödtet und die Gebäude zerſtört wurden. Großes Grubenunglück. Troppau, 15. Juni. Letzte Nacht fand in ehe langen. Bei der Rückfahrt war es nicht viel ſchlugen ſich zum AAllezen N Publikums meh, 0 en ee ee en eee un 2 beſſer. Die Ludwigsbahn hat ſich dieſem Maſſen⸗ rere Male in der Luft und ſauſten dann mit ſtatt. 150 Bergleute ſind todt. Die Leichenbergun 90 0. andrang durchaus nicht gewachſen gezeigt. rapider Schnelligkeit zur Erde. Lattemann, iſt wegen n unmöglich Das Unglück W ben Ausſtellung. In den Tagen vom 5. bis welcher ſich eine längere Zeit hindurch tapfer iſt durch fünf Exploſionen verurſacht. Es iſt das mne 12. August d. J. wird in Darmſtadt in Ver- feſtgehalten hatte, verſuchte ſchliezlich aus der größte Unglück, welches bisher im Oſtrauer Revier Auf f bindung mit dem 9. Gaſtwirthetag des Süd⸗ Höhe von einigen hundert Metern abzuſpringen ſtattfand. Unter den Todten befindet ſich ein Ober⸗ n deulſchen Gaſtwirthe⸗Verbandes(welcher den und rief:„Platz da, ich ſpringe ab!“ Plötzlich ſteiger und Ingenieur. 100 8 Landes⸗Verband der Wirthe Württembergs, den überſchlug ſich der umgeklappte Ballon noch einige Troppau, 16. Juni. Durch das Gruben ⸗ At Rhein Main, Badiſchen⸗, Elſaß⸗Lothringiſchen⸗, Male, Lattemann ſtürzte ab und blieb auf der unglück ſind 4000 Bergarbeiter brodlos.. Die 1 Saarbliesthal-, Mitteldeutſchen⸗, Naſſauiſchen Stelle todt. Der kühne Luftſchiffer, deſſen Lauf⸗ e den aer 8 * und den Bayriſch⸗Pfälziſchen Verband, ſowie bohn ein ſo tragiſches Ende finden ſollte, erreichte die Verwundeten und Todten ſind zumeſſt. 10 eine Anzahl Städte in. unden 1 55„ ee 9 Die Erregung unter der Bevölkerung in Folge des elhete große fachgewerbliche Ausſtellung 5. 9 3 in G bb 5 es un N Grubenunglücks und die Theilnahme um die armen i. 5 werden. Zur Ausſtellung ſollen dabei alle in meiſters attemann in Gebhar tshagen bei Braun⸗ Hinterbliebenen der Opfer, deren bis geſtern Abend 1 J das Hotel- und Wirthſchaftsweſen einſchlägigen ſchweig am 14. September 1852. In Frankfurt etwa 200 gezählt wurden, iſt eine allgemeine; ein U Gegenſtände gelangen. Dieſe Ausſtellung dürfte befand ſich die Wohnung Lattemann's ſeit etwa herzzerreißendes Wehklagen dringt von der Unglücks⸗ J bur eine der bedeutenſten werden, welche jemals auf 5 Jahren bei der Wwe. Paulus, Waldſchmidt- ſtätte her, welche von tauſenden Menſchen umlagert dale, dieſem veranſtaltet worden ſind; für hervor- ſtraße 58. iſt, darunter Hunderte der Unglückſeligen, die ihren ane ragende Leiſtungen werden Ehren-Urkunden ꝛc. Neuß, 15. Juni. Auf der Redaktion der 9 0 2 781— 1 o at verliehen. Anmeldeformulare und Bedingungen„Neuß-Grev Ztg.“ ſind nach den längſten Hal 5 dee en ene man en in leßter Stunde weht ſind von dem Ausſtellungsbureau, Nieder⸗Ram⸗ men jetzt die dickſten Kartoffeln der diesjährigen eingeſtellt werden, 1 fortwährend Exploſionen ſtatt⸗ dan un ſtädterſtraße Nr. 71, Darmſtadt zu beziehen. Ernte an der Reihe. Den Reigen eröffnete ein finden. Die Zahl der Opfer wird bereits auf 240 5 1 Saarlouis, 16. Juni. Eine Exploſion] Knollen von 230 Gramm, eingeſandt von Herrn angegeben. Der größte Theil der verunglückten gen. fand auf Grube Reden ſtatt, wodurch ſieben Togartz in Grimmlinghauſen. Weitere Einſen⸗ Bergleute war verheirathet. N. Bergleute meiſt ſchwer verletzt wurden. Zwei dungen werden von der genannten Redaktion Troppau, 17. Juni. Nach den geſtrigen Lat. derſelben erhielten bereits die Sterbeſakramente. bereltwilligſt entgegengenommen und einer ge- Erhebungen iſt die Anzahl der bei dem Gruben⸗ Bonn, 16. Juni. Der Lehrer der Volks- wiſſenhaften Prüfung nach allen Richtungen 8 1 Karwin 3 auf 208 feſtgeſtellt. ſenſahrt ſchule in Waldbroel hat einen Schüler derart unterzogen. Zur Beruhigung etwaiger zaghafter unglückt„ den Leeni ſchönem gezüchtigt, daß er todt zuſammenbrach. Konkurrenten theilt die Redaktion des Blattes 125 Opfer waren verheirathet; 158 Zahl ihrer inenden Düſſeldorf, 14. Juni. In der Narkoſe mit, daß für ſie das Sprüchwort, in dem die Kinder iſt noch nicht konſtatirt. Die Erhebungen ſchnldt; ſtarb hier, lant dem„Echo der Gegenwart“, eine dickſten Aedäppel(Erdäpfel) eine Rolle ſpielen, hierüber werden fortgeſetzt. füchſahtt junge Frau während einer an ihr vollzogenen nicht 11 e 8 gilt. 222 ahnoperation. JIſerlohn, 16. Juni. Der aus der Irren⸗ i 8 Pefeld, 18. Juni. Der geſtern Abend anſtalt in Aachen befreite engliſche 98 4 3 und Velours Haupt. mit dem Ballon„Fin de Sieècle“ aufgeſtiegene wurde vorgeſtern vor dem Amtsgericht zum erſten 8 Mark 95 2 per i Moren Luftſchiffer Lattemann verunglückte bei dem Ab⸗ Mal in ſeiner Sache als Zeuge vernommen. ide bel 105 en 1 6 „ ſturz aus 1500 Meter Höhe.— Ueber das Be⸗ Ein Oberlehrer wirkte als Dolmetſcher. lebe belledige Metern an Jenes kanntwerden der Hiobspoſt in Frankfurt ſchreibt ein Berichterſtatter: Eine nicht geringe Aufregung verbreitete ſich geſtern Abend in hieſiger Stadt Berlin, 16. Juni. Der Führer der Kame⸗ run⸗Expedition E. v. Uechtritz iſt ſo leidend hier eingetroffen, daß er an dem Empfange des Ein verheiratheter oder auch lediger Mann, welcher mit Pferden umzugehen ver⸗ ſteht, wird bei annehmbarem guten Lohn in ſofortigen Dienſt geſucht. 565 Bürgermeiſter Bläß. Hollän Taba 2 B. Becker in Seeſen a. H. faſt nikotinfr.! 10 Pfd Sehr gute Butter per Pfund 1 Mark 15 Pfennig. 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Morgens von 9 Uhr ab: Empfang der auswärtigen Vereine. 564 Morgens von 11—12 Uhr: Frühſchoppen⸗ Concert im Lokal. Mittags 2 Uhr: Aufſtellung des Feſtzuges beim Lokal Freiſchütz. Mittags ½3 Uhr: Feſtzug durch folgende Straßen: Waſſergaſſe, Reps⸗ gaſſe, Blauhut, Weinheim⸗Mannheimerſtraße, Lampertheimerweg, Marktſtraße, Lorſcherweg, Kirſchenweg, Blumenſtraße, Bür⸗ ſtädterweg, Kühnerſtraße, Galoppſtraße nach dem Feſtplatzl; dortſelbſt: Begrüßungsrede, hierauf Stabübungen, Schauturnen und Volksbeluſtigungen. Eintritt à Perſon 25 Pfennig. Abends 8 Uhr: Festball im Lokal, Freischlltz“ Herrenkarten 1 Mark mit der Berechtigung eine Dame frei einzuführen. Jede weitere Dame 50 Pfennig. Die Herren paſſiven und aktiven Mitglieder des Vereins, Freunde und Gönner ſind zu dieſem Feſte freundlichſt eingeladen. An die Bewohner der vom Feſtzug zu paſſirenden Straßen ergeht die freundliche Bitte durch Beflaggung und Schmückung der Häuſer das Feſt verſchönern zu helfen. ſo wie 0 5 5 5 5 1 5 5 5 f 1 1 1 5 Der Vorstand. 5 12 Eine Thatsache! iſt es, daß die in Maunheim im 8. Jahrgang täglich erſcheinende 10 * 224* 0* 13 Badiſch⸗Pfälziſche Volks⸗ Zeitung 8 — 1 1 die billigſte Zeitung Badens iſt. 5 Die„Bad. ⸗Pfälz. Volks⸗Zeitung“ bringt Original⸗ Leitartikel, polit. Ueberſicht, die wichtigſten Provinzialnachrichlen,— eine reichhaltige Rubrik lokaler Berichte, Vereine nachrichten, inte reſſaute Fälle aus dem Gerichtsſaale und alle ſonſtigen Vorkomm⸗ 2 niſſe des öffentlichen Lebens im Reiche und im Auslande, während der Seſſion Reichstags und Landtags⸗Berichte, ſowie auch über⸗ 2 aus ſpannende Original Romane. Die wöchentliche Unterhaltungs. Beilage„Sonntags-Ruhe“ enthält nur größere Erzählungen, No— 0 vellen ꝛc. ꝛc. hervorragender Autoren. 9 Trotz dieſer Reichhaltigkeit koſtet die„Bad.⸗Pfälz. 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