—— 5 S2 A ö . 5846394424386 0 1 1 * Erſcheint 1 ttwochs u. Samſtags und koſtet 1 onatlich nur 30 Pfg. frei in's Haus gebracht. Per Poſt bez. pro Quart. M. 1.15 Redaction, Druck und Verlag: W. Bingener, Viernheim. Vieruheiner Anzeiger Publikationsorgan der Gr. Bürgermeisterei Bernheim. Auzeigeblatt von Piernheim, Weinheim, Käferthal und Umgebung. ZuAusſchreibunt e irkſam u. billig Juſerate 10 Pf. pro Iſpaltige Garmondzeile. Reclamen 20 Pf. pro Iſp. Zeile Nr. 50. Samſtag, den 23. 3ufl. 1804. Feutſchland. Berlin, 20. Juni. Das Tageblatt erfährt gegenüder der Meldung des Hamburger ⸗Korre⸗ ſpondenten, daß eine Verſtändigung zwiſchen Deutſchland und Großbritannien bezüglich Artikels 8 des engliſch⸗kongoleſiſchen Vertrags in Ausſicht ſtehe, nicht nur hinſichtlich Artikels 3, ſondern hinſichtlich aller Beſtimmungen des genannten Vektrages ſtehe eine Verſtändigung in aller⸗ nächſter Zeit bevor.— Unter der Ueberſchrift „Schlemmer und Praſſer“ bringt die Corr. d. B. d. L. einen Artikel, in der ſie in Erwiderung auf die Behauptungen einiger liberaler Blätter, daß die„nothleidenden“ Landwirthe anläßlich der landwirthſchaftlichen Ausſtellung in Berlin ge⸗ ſchlemmt und Sekt getrunken hätten, einen ur⸗ kräftigen Ausfall auf die praſſenden„Börſen⸗ raubthiere“ macht. Zum Beweiſe dafür, daß gaͤngig gemacht würde: es könnte dann die Noth⸗ 17. Preis, 288/ P., J. Kirchner, T. V. Viern⸗ wendigkeit von Maßnahmen eintreten, die einem neutralen Staate gegenüber ausgeſchloſſen find, die ein Staat, welcher auf völkerrechtlich aner— kannt Neutralität Anſpruch erhebt, aber auch nicht herausfordern darf. Brüſſel, 20. Juni. In ſchreiben an die„Independance belge“ erheben die bulgariſchen Studenten gegen Skambulow privater Natur. Die Verfaſſer dieſes gehäſſigen Schriftſtückes richteten an den Prinzen Ferdinand ein Telegramm, in welchem ſie ihn deßwegen beglückwünſchen, weil er das Tyrannen Stambulow befreit habe. die theueren Wirthſckaften in Berlin nicht ſo⸗ wohl von den Gutsbeſitzern als vielmehr von großen Börſenmännern leben, wird hingewieſen auf die reichen Mahlzeiten des Inhabers des Bankhauſes Hirſchfeld und Wolff,„bei deſſen Zuſammenbruch ja auch der Reichskanzler v. Caprivi mit 400 000 Mk. zu den Leidtragenden zählte.“ Dieſe plumpe Bosheit gegen den ver⸗ haßten Reichskanzler bezeichnet die„Nordd. Allg. Ztg.“ als dreiſte Erfindung. Der Reichskanzler habe weder je Vermögen beſeſſen, noch mit dem Bankier Wolff in irgend einer Beziehung ge⸗ ſtanden. Ausland. Brüſſel, 20. Juni. Zum deutſch⸗engliſchen Kongo⸗Streit wird aus Brüſſel berichtet, die deutſche Regierung habe in Auaſicht geſtellt, die Neutralität des Kongoſtaates nicht weiter anzu⸗ erkennen, ſofern die Frage der„Verpachtung“ des Grenzſtreifens an England nicht den deut- ſchen Forderungen gemäß erledigt werde. Ein derartiger Verlauf des Streitfalles wäre in der That unvermeidlich, wenn Deutſchland die„Ver⸗ pachtung“ nicht anerkennt und ſie nicht rück Budapeſt, 20. Juni. Die Spannung wegen der morgen ſtattfindenden Abſtimmung über die Ehegeſetzvorlage im Magnitenhauſe iſt eine un⸗ geheure. Aus Naß und Fern. G.-H. Viernheim, 22. Juni. ſetzung und Schluß des Berichts über die Feſt⸗ feier des Turn⸗Vereins.) Das Ergebniß des Preisturnens iſt folgendes: Es erhielt den 1. Preis mit 43 Punkten, Georg Beckenbach Vaterland vom Andern, dieſe aber ermunternd, mit erneuter Luſt heim; 18. Preis, 278% P., Heinr. Ziegler, T.⸗V. Lützelſachſen; 19. Preis, 24 P., Math. Träger, T.⸗V. Viernheim. 1. Preis im Zöglingspreis⸗ turnen, 16½ P., Zögling Jakob Winkenbach, einem Collektiv⸗ T.⸗V. Viernheim. Die drei erſten Preiſe be⸗ ſtehen in je einem Diplom und Kranz, die ubrigen in je einem Diplom.— Nach Beendi⸗ gung der Preisvertheilung ſprach Herr Pfützer die ſchwerſten Anſchuldigungen politiſcher und gung Pre 0 in warmen, ermahnenden Worten an die Turner, den preisgekrönten Siegern ans Herz legend, ſo fortzufahren in ihrem Beſtreben, ſtets das Beſte (Fort⸗ vom Turn⸗Verein Waldhof; 2. Preis, 42 P., Johann Beutel, T.⸗G. Weinheim; 3. Preis, 41⅝ P., Heinr. Scherb, T.⸗V. Sandhofen; 4. Preis, 41½ P., Adam Krug, T.⸗V. Waldhof; 5. Preis, 41¼ P., Adam Hartmann, T.⸗V. Käferthal; 6. Preis, 40½ P., Anton Edelmann, T.⸗V. Käferthal; 7. Preis, 39 ¼ P., Johann Kirſch, T.⸗V. Sandhofen; 8. Preis, 38 P., Ant. Metzger, T.⸗V. Waldhof; 9. Preis, 378¾ P., Friedr. Günther, T.⸗V. Waldhof; 10. Preis, 37¼ P., Franz Wormer, T.⸗V. Waldhof; 11. Preis, 37 P., Pet. Heblich, T.⸗V. Schlier⸗ bach; 12. Preis, 36½ P., Val. Bayer, T.⸗V. Sandhofen; 13. Preis, 33 P., Damian Brenner, T.⸗V. Bürſtadt; 14. Preis, 32¼ P., Samuel Mayer, T.⸗V. Feudenheim; 15. Preis, 31 P., G. Vierheller, M.⸗T.⸗V. Wallſtadt; 16. Preis, 30 P., Theod. Engelhardt, T.⸗G. Weinheim, zu leiſten und ſo ein Vorbild zu ſein für die und Liebe die Turnerei zu pflegen. Begeiſtert ſtimmten die Anweſenden in das den Siegern ausgebrachte dreifache„Gut Heil“ ein. Herr E. Graf von Mannheim ſprach ſodann in an⸗ erkennenden Worten Herrn Pfützer und Herrn Turnwart Hüftlein den Dank der auswärtigen Turner aus für das ſchöne Feſt und die frohen Stunden, die alle Feſttheilnehmer heute hier ver⸗ lebt, dabei betonend, daß der Verein Muſter⸗ giltiges geleiſtet und das ganze Feſt vorzüglich geleitet ſei, ſein Hoch galt dem Vorſtand.— Herr Tuenwart Hüftlein feierte das ſchöne Zuſammenhalten der Vereine und ſprach den Wunſch aus, daß auch ferner wie heute, die Vereine ſich gegenſeitig unterſtützen und ergänzen mögen, ſein freudig aufgenommenes Hoch galt den beiden anweſenden hieſigen Vereinen, dem Männergeſang⸗Verein und Kriegerverein Haſſia. Der Diregent des Männergeſangverein Viernheim Herr Lehrer Sattig ſprach in ſchöner Rede warm für das Turnen, beſonders hervorhebend, wie dasſelbe für das ſpätere militäriſche Leben der jungen Männer von großem Vortheil ſei, wie dasſelbe dazu beitrage, daß dieſelben höhere Stellen beim Militär einnehmen und müſſe ein ſolcher Verein in jeder Beziehung unterſtützt und gepflegt werden, ſein Hoch galt dem Turnverein. — Der erſt ſeit Kurzem gegründete Sänger⸗ Chor des Turnvereins Viernheim brachte unter der trefflichen Leitung ſeines Dirigenten Herrn — ALEXA oder: Auf dunklen Wegen. Roman von E d. Wagner. (Nachdruck verboten.) 94. Fortſetzung. „Sie? Aber wo? Wo?“ rief Alexa erregt aus ſage,“ erwiderte 2 Wolga.“„Sie haben Recht gethan, mit Ihrer Entdeckung zu mir zu kommen. Laſſen Sie mir dieſe beiden Glieder nur wenige Tage und ich will ſehen, ob nicht mehr Licht] in die Sache zu bringen iſt.“ Alexa zögerte. Es ſchien ihr, daß Lady Wolga, mit dem Gedanken an ihre Heirat mit Lord Mont⸗ heron beſchäftigt, nicht hinreichend intereſſiert ſein [Wie kommt es, daß Sie nicht wie dieſe daran glauben? Sie handeln auf Grund eines romanhaften Impulſes. Was können Sie thun, um einen edlen Namen, der ſo ſchmählich geſchändet, zu reinigen. Und wenn Sie etwas thun könnten, iſt es doch nicht Ihre Sache, es zu thun. Die Pflicht und das Recht ſind mein—“ „Aber, Mylady—“ „Nein, nein,“ unterbrach Lady Wolga das Mädchen;„das iſt nicht Ihre Sache, ſondern die meinige. könnte, den Namen ihres Gatten wieder herzuſtellen. Lady Wolga bemerkte ihr Zögern. nicht laſſen, auch nicht auf wenige Tage,“ ſagte 8 a habe ich im ſtillen gewirkt, aber vergebens. „Ich muß erſt ganz ſicher ſein, ehe ich mehr Ich habe gelobt, Lord Stratford Herons Namen von jedem Makel zu befreien. Seit Jahren Dies iſt die erſte wirkliche Spur, die ich erlangte. Der Himmel ſegne Sie, daß Sie ſie gefunden und mir brachten. Ich werde dieſen Dienſt nicht vergeſſen, ſelbſt wenn er erfolglos bleiben würde. Aber wenn durch dieſe Spur die Wahrheit ans Licht käme und Lord Stratford Heron vor den Augen der Welt gerechtfertigt werden ſollte, würde ich Ihnen auf meinen Knieen danken und Sie ſegnen. Ihre Zukunft ſoll meine Sorge ſein, Alexa, verlaſſen Sie ſich darauf.“ Sie neigte ſich vorwärts und küßte das bleiche, e liebliche Geſicht des Mädchens wieder und wieder. „Ich ſehe, Sie wollen mir dieſe Fragmente ſie.„Mein Kind, Lord Stratford Heron war mein Gatte. Dieſe Dinge können ſeine Unſchuld beweiſen, und ſie gehören mir, bis ſie vor Gericht gebracht werden ſollen.“ „Sie mögen ſie bis zu der von Ihnen genannten Zeit behalten, Lady Wolga; aber wenn Sie Ihren Verdacht in Betreff der Eigentümerſchaft der Kette beſtätigt finden, bitte ich Sie, mich in ihr Vertrauen zu ziehen. Ich beanſpruche dieſes Vertrauen als mein Recht; denn ich habe die Kette gefunden und gelobt, den Namen Lord Stratford Herons von jedem Schatten von Schmach zu reinigen!“ ches Intereſſe können Sie an ſeiner Rechtfertigung haben? Sie kannten ihn nicht, Sie haben ihn nie geſehen. Die Leute, welche Ihnen die Geſchichte des Mordes erzählten, glauben an ſeine Schuld. Aber Alexa war nicht geſonnen, ihre Aufgabe ganz fallen zu laſſen und in andere Hände zu legen. „Ich habe mir vorgenommen, Lord Stratford Heron zu rechtfertigen,“ ſagte ſie zitternd aber ernſt, „und kann die mir geſtellte Aufgabe nicht aufgeben, ſelbſt nicht an Sie übertragen. Lord Montheron heiraten.“— „Nicht, ehe das Geheimnis aufgeklärt iſt,“ fiel ihr Lady Wolga ins Wort;„nicht bis ich dieſe Spur ans Ende verfolgt habe. Gatten von ganzem Herzen und mit ganzer Seele. Sie werden bald liebevoll und innig an, daß letztere ſie zärtlich an ſich zog und küßte. „Sie ſollen mir helfen, Alexa,“ ſagte ſie dann, „Ihr Enthuſiasmus in dieſer Sache, welche mir ſo teuer, iſt mir zwar unerklärlich.“ „Mein Enthuſiasmus entſtammt der feſten Ueberzeugung von Lord Stratford Herons Unſchuld und ich würde gerne mein Leben dieſem Werke widmen.“ „Sie können Ihr Leben keinem Werke widmen, an dem Lord Kingscourt nicht einen Anteil hat,“ entgegnete Lady Wolga lächelnd.„Da fällt mir ein, daß ich mit Ihnen über ihn zu ſprechen wünſchte. Er hat mir von ſeiner Liebe zu Ihnen geſagt und ſeine Hoſſnung geäußert, Ihre Zuſtimmung zu einer baldigen Heirat zu erlangen. Ich möchte Sie gern mit ihm verheiratet ſehen.“ „Das kann nicht geſchehen, ſo lange ich das Geheimnis meiner Zuſammenkünfte zu Clyffebourne mit dem Fremden nicht erklären kann; und vielleicht werde ich dazu nie imſtande ſein. Ich denke jetzt nicht ans Heiraten. Bitte, laſſen Sie uns nicht davon ſprechen.“ Bald darauf erhob ſich Alexa, um ſich zu ent⸗ fernen. Lady Wolga nötigte ſie zu bleiben, jedoch das Mädchen lehnte entſchieden, aber freundlich dankend ab. „Ich muß morgen mit Mrs. Ingeſtre nach Mont Heron zurückkehren,“ ſagte ſie.„Ich werde Sie nicht eher wiederſehen, Lady Wolga, als bis Ich liebte meinen Ich liebe ihn noch. Wenn er am Leben wäre, würde ich Alles preisgeben und ihm folgen— könnte ich nur bei ihm ſein! Ich habe nie aufgehört, ſeinen „Sie!“ rief Lady Wolga verwundert.„Wel⸗ Tod zu betrauern. Mein Leben iſt wüſt und faſt unerträglich geweſen ohne ihn und ſeine Liebe.“ „Und doch wollen Sie wieder heiraten?“ ent⸗ fuhr es Alexas Lippen in bitterem Tone. Dabei blickte Sie Lady Wolga mit ihren blauen Augen ſo Sie nach Clyffebourne kommen.“ Alexa war von ihrer alten Freundin mit Unge⸗ duld erwartet worden. Das Mittageſſen war für für ſie ſerviert und nach dem Eſſen wurde abermals ein Wagen beſtellt und Mrs. Ingeſtre, begleitet von Alexa, ſtattete dem berühmten Arzt Sir Henry Hub⸗ bert den ſchon lange beabſichtigten Beſuch ab. Dieſer Herr erklärte nach ſorgfältigen Exkundi⸗ gungen die Leiden der Mrs. Jugeſtre in der Hauptſache als Einbildung, und die gute Dame kehrte ſehr gekränkt mit Alexa in ihr Hotel zurück. „Meine Geſchäfte in London ſind beendet,“ — Lehrer Jakob einige Lieder in ſchönſter exakter Weiſe zum Vortrag, die Kapelle Faltermann leiſtete in wirklich lobenswerther Ausdauer wäh⸗ rend des ganzen Feſtes Vorzügliches und ſo trug Alles dazu bei, das Feſt zu verherrlichen und zu einem in jeder Beziehung wohlgelungenen zu machen. Nachdem die auswärtigen Vereine zur Bahn begleitet, fanden ſich am Abend die zahlreichen Feſttheilnehmer zuſammen, und ver- gingen die Funden bei Concert, lebenden Bil⸗ dern mit Feuerwerk und bengaliſcher Beleuchtung, die einen großartigen Eindruck machten und von den Turnern vorzüglich geſtellt wurden, wie im Fluge dahin. Die erſten Stunden des neuen Tages brachen ſchon an, als der Feſtplatz ſich leerte. Es iſt mit Freuden zu konſtatieren und wird allgemein lobend erwähnt, daß das herr⸗ liche Feſt ſo ohne jeden Mißton verlaufen, die Haltung der Turner war eine korrekte bis zum Schluß, und wird wohl jedem Theilnehmer der Feſttag unvergeßlich bleiben. Beſonderer Dank gebührt auch den Bewohnern Viernheims, welche durch Beflaggung und Zieren der Häuſer be⸗ wieſen, daß auch ſie Antheil nehmen an den ſchönen Beſtrebungen des Vereins, der mit Stolz auf dieſen Feſttag zurückblicken kann. Viernheim, 22. Juni. Durch den Ziegenzucht⸗Verein dahier wurden in letzter Zeit mehrere diesjährige Ziegenböckchen der reinen Schweizer Rice— von hieſigen Ziegen⸗Beſitzern gezüchtet— zu dem gewiß ſchönen Preiſe von 30—35 Mk. verkauft. Die Nachfrage von auswärts nach jungen Ziegen war eine ſtarke, doch konnte der Verein den Wünſchen nicht entſprechen, da nur 26 Ziegen dieſer Race hier ſind und der Nachwuchs nicht abgegeben wurde. Der Ziegenzucht⸗Verein Pfung⸗ ſtadt hat dieſes Frühjahr durch den Verkauf junger Thiere der Schweizer Race große Ein⸗ nahmen gehabt. Angeſichts der vorab guten Futterausſichten namentlich des für die Ziegen nothwendigen Heues, wäre es ſehr zu wünſchen, daß möglichſt viele Thiere hier eingeführt würden, um die Ziegenzucht wirklich rentabel machen zu können.— Wie wir aus einer Bekanntmachung des Großherzoglichen Kreisamts erſehen, wird der landwirthſchaftliche Bezirksverein Heppenheim demnächſt den Ankauf eines Transportes Schweizer Ziegen übernehmen und ſind alle Einwohner, welche in den Beſitz ſolcher Ziegen gelangen wollen, aufgefordert, ſich längſtens bis zum 1. Juli bei der Bürgermeiſterei dahier zu melden. „Viernheim, 20. Juni. Die vom landwirthſchaftlichen Provinzialverein ſubpentio⸗ nirte ländliche Haushaltungsſchule iu Langen beabſichtigt, ihren ſechſten Curſus mit fünfmonatlicher Dauer Anfang Juli zu eröffnen. Leider ſind für dieſen Curſus bis heute nur neun Mädchen angemeldet, eine Zahl, welche nicht genügt, um den Curſus ohne Deſicit durch⸗ zuführen, wozu noch kommt, daß bei einer ſo ungenügenden Frequenz die Eintheilung der Mädchen in die einzelnen Unterrichtszweige nicht angängig iſt und das Lehrziel deßhalb nicht erreicht werden kann. Unter dieſen Umſtänden muß bedauerlicher Weiſe die Abhaltung des Curſus überhaupt unterbleiben, wenn es nicht gelingt, in der allernächſten Zeit eine erhebliche Steigerung der Frequenz für den Sommercurſus herbeizuführen. Es wäre deßhalb ſehr zu wün⸗ ſchen, ſoll die bisher ſo nützlich und ſegensreich wirkende Anſtalt auf die Dauer erhalten bleiben, und dies iſt nur der Fall, wenn alle Curſe immer voll beſetzt ſind, daß ſich die Schülerinnen, welche einen Curſus mitzumachen gedenken, bal⸗ digſt melden würden. Programme, Hausordnung, Aufnahmebedingungen und ſonſtige Auskunft ſind jederzeit von dem Dirigenten der Anſtalt, Land⸗ wirthſchafts⸗Lehrer Weitzel in Langen echält⸗ lich. Was den Geldaufwand für den Aufenthalt einer Schülerin anbelangt, ſo iſt zuſammen für fünf Monate zu zahlen: a) ein Wohnungsgeld von Mk. 40.—, b) für volle Verpflegung ꝛc. pro Tag etwa 90—95 Pf.= 150 mal 95 Mk. 142.25; o) die etwaigen Ausgaben für Ar⸗ beitsmaterial, Ausflüge, belaufen ſich auf höchſtens Mk. 25, ſo daß der Geſammtaufwand mit 200 bis 210 Mk. beſtritten werden kann. — Aus Heſſen, 20. Juni. Bereits vor zwei Jahren ſind die katholiſchen Organiſten der Diözeſe Mainz um Erhöhung ihrer ſeitherigen Gebühren für Beſtellungen beim biſchöflichen Ordinariat eingekommen. Die neueſte Nummer des kirchlichen Amtsblattes macht nun bekannt, daß vom 1. Juli an alle katholiſchen Organiſten des Landes höhere Honorare für Extrabeſtellungen zu beanſpruchen haben, was im Ganzen je nach den Orten 100— 200 Mk. Aufbeſſerung bedeutet. 0 Lingenfeld, 19. Juni. Die Schweine⸗ peſt iſt nun auch hier aufgetreten. Es ſind be⸗ reits 13 Stück verendet. Die Schweine waren von Händlern aus der preußigen Provinz Poſen bezogen worden. Mainz, 20. Juni. Der Schützentag be⸗ willigte für Mainz 23 000 Mk. Feſtunkoſten und wählte Nürberg zur Feſtſtadt für das Bundes⸗ ſchießen von 1897. Der Antrag Hannover oder Dresden zu wählen, wurde abgelehnt. Mainz, 20. Juni. Am Sonntag, dem Tage des Schützenfeſtzuges, wurden an Billets nach Mainz verausgabt: von der Heſſiſchen Lud⸗ wigsbahn 47,000, von der Königl. Preußiſchen Staatsbahn(nach Mainz, bezw. Kaſtel) 22,000 zuſammen 69,000 Fahrkarten. Gewiß ein enormer, kaum je dageweſener Bahnverkehr. Birkenau. Der letzte Sonntagsgottes dienſt in der hieſigen katholiſchen Pfarrkirche wurde in empörender Weiſe geſtört. Ein fremder Eiſen⸗ bahnarbeiter erlaubte ſich die Frechheit, die Predigt des Herrn Pfarrers durch laute Zurufe zu unter⸗ brechen. Die Predigt handelte vom Segen der durch Chriſtus geheiligten Arbeit. Der„Genoſſe“ wurde diengfeſt gemacht. Karlsruhe, 20, Juni. Ein hieſiger Schloſſer hat ſich, ſeine Frau und zwei Kinder mittelſt Kohlenoxybgas getödtet. Nahrungs⸗ ſorgen haben den Mann mit ſeiner Familie in den Tod getrieben. Frankfurt, 19. Juni. Der vor mehreren Jahren geflüchtete Bankier Schwahn iſt aus Transvaal in das hieſige Gefängniß eingeliefert worden. e — Es ſei davor gewarnt, mit wunden Händen Kartoffeln abzukeimen, denn die aus den Kartoffeln gewachſenen Keime ſind ſehr giftig. In dem bei Wehlau belegenen Bürgersdorf hit dies einer Frau eine ſehr akute Blutvergiftung durch die Kartoffelkeime zugezogen, welche in wenigen Stunden den Tod herbeiführte. Berlin, 19. Juni. Der Landtags Abge- ordnete Bankier vom Heede hat ſich geſtern in einem hieſigen Hotel mittelſt Ciankali vergiftet. Das Motiv zur That iſt noch unbekannt. Wien, 19. Juni. Nach der„Polit. Korr.“ ließ die ruſſiſche Regierung allen Grundbeſitzern des weſtlichen Gouvernements bei Strafe von 500 Rubeln oder drei Monaten Arreſt anbefehlen, die Verpachtung von Boden an Fremde inner⸗ halb einer Woche den Behörden anzuzeigen. Rom, 20. Juni. Die Nachrichten aus Si⸗ zilien lauten immer beunruhigender; das Elend der dortigen Landbevölkerung iſt unbeſchreiblich. 30 000 ausſtändiſche Schwefelgrabenarbeiter durch⸗ ziehen die Straßen der einzelnen Ortſchaften, überall Schrecken verbreitend. Die Abeordneten ſind der Anſicht, daß das Elend einen neuen Aufſtand in Sizilien herporrufen werde, Bu dapeſt, 19. Juni. Die Nachrichten über das Hochwaſſer in Oberungarn ſind laut „F. Ztg.“ überaus traurig. Alle Eiſenbahn⸗ dämme ſind unterwaſchen. Der Verkehr iſt für mehrere Tage eingeſtellt. In Trencſin, Sillein, Vielle ſind Häuſer eingeſtürzt; auch Menſchen ſind umgekommen. Mehrere Dörfer ſind von jedem Verkehr abgeſchnitten. Die Stadt Szered iſt außerordendlich gefährdet. Die Saaten ſind meilenweit gernichtet. Der Schaden if nach Millionen zu ſchaͤtzen. Gleichfalls betrübende Nachrichten kommen aus dem Alföld. Preßburg, 20. Juni. Das Waſſer iſt bedeutend gefallen. Seit Nachts herrſcht heftiger Sturm, welcher die Rettungsarbeiten erſchwert. Der Schaden im Waagthal beträgt über fünf Millionen Gulden. Krakau, 18. Juni. Die Weichſel ſtleg heute früh auf 315 Centimeter über Null und überſchwemmte den Vorort Grzegorzki und das Dorf Babice. Auh Podgorze iſt theilweiſe über⸗ ſchwemmt. Aus der Umgebung werden ſeit heute früh fortwährend ſtarke Regenguüſſe gemeldet. Die untere Weichſel hat ſechs Dörfer über⸗ ſchwemmt; zwiſchen Krakau und Niepolomice ſind fünf Dörfer theilweiſe überſchwemmt, theils bedroht. Das Waſſer ſteigt fortwährenb. Bis Straße von Zwierzym e nach Bielary ſteht 70 bis 80 Centimeter unter Waſſer. Es iſt —— erklärte ſie ärgerlich.„Entweder müſſen wir morgen nach Mont Heron zurück oder uns hier ein ruhiges Logis ſuchen.“ „Laſſen Sie uns nach Mont Heron zurückkehren. Es hält mich hier nichts mehr und ich würde lieber heute nach Mont Heron zurückkehren, wie morgen.“ Mrs. Ingeſtre ſehnte ſich ebenfalls danach, London, wo ſie eine ſo bittere Kränkung von dem berühmten Arzte erlitten hatte, den Rücken zu kehren, und ſo wurde beſchloſſen, am nächſten Tage mit dem erſten Zuge abzureiſen. Währenddeſſen war Pierre Renard nicht müßig. Er erkannte die nahende Gefahr und beſchloß, Alexa zuvorzukommen. Er war zu einem letzten verzweifelten Verſuch, das Mädchen aus dem Wege zu räumen, feſt entſchloſſen. 47. Kapitel. In banger Ungewißheit. Pierre Renard beſchäftigte ſich mit Entwerfung eines Planes, wie er das Mädchen, welches er als Hindernis auf ſeinem Pfade anſah, am beſten be— ſeitigen könte. Als er am andereu Tage das Hotel beſuchte und nach Miß Strange fragte, war er nicht wennig erſtaunt, zu hören daß der Gegenſtand ſeines Haſſes mit Mrs. Ingeſtre auf der Rückreiſe nach Mont Heron ſei. „Was ſoll das bedeuten?“ fragte er ſich ſelbſt. „Da iſt etwas im Werke, was ich nicht verſtehe. Lord Stratford Heron mag wohl Verdacht gehabt haben, auf Grund deſſen ſie ſpionirt. Vielleicht hat ſie etwas entdeckt. Zum Teufel! Ich will morgen ſelbſt nach Mont Heron gehen und ihr das Spiel verderben!“ Pierre Renard kehrte alsbald in das Hotel ſeines Herrn zurück und fand dieſen in ſeinem Wohnzimmer. Das ſonſt freundliche Geſicht Lord Montherons zeigte einen recht verdrießlichen Aus⸗ druck, und er ſah finſter auf, als ſein Diener eintrat. „Was ſoll es bedeuten, daß Du ohne Entſchul⸗ digung fortgehſt, Pierre?“ rief er mürriſch. weder warteſt Du mir auf, oder— —— Eine entfprechende Handbewegung nach der Thür diente als Ergänzung des Satzes. „Ich habe ſowohl für Sie Geſchäfte abgemacht, als für mich,“ erwiderte Renard dreiſt.„Was das Aufwarten betrifft, würden Sie, wenn ich nicht in der Weiſe thätig wäre, wie ich es bin, bald ge⸗ zwungen ſein, ſich beſtändig ſelkſt aufzuwarteu.“ Er warf ſich zum Aerger ſeines Herrn in einen Lehnſtuhl und ließ ſeinen Hut auf den Teppich fallen. „Ich habe mit deiner Unverſchämtheit lange genug Nachſicht gehabt und hege Luſt, Dich zu ent⸗ laſſen,“ ſprach Lord Montheron zornig. „Sagen Sie nicht zu viel,“ entgegnete Renard Mr. Roland Ingeſtre! Das gezogen werden. „Miß Stranges Angelegenheit natürlich.“ „Fluch dem Mädchen] knirſchte der Ma cquis, „Meine Schwägerin iſt von dem Geſchöpf verhept; nach London und zurück in einem Atemzuge und ohne mir ein Wort davon zu ſagen. Ich werde mit ihr ſprechen; ſie ſoll das Mädchen verad⸗ ſchieden.“— Pierre Rerard antwortete:„Das Mädchen wird dann ſicherlich zu Lady Wolga gehen und ſo aus unſerm Bereich kommen! Sie ſind ein Genie, Mädchen iſt gerade Intereſſen in Betracht Sie iſt wachſam, entweder ge⸗ am rechten Platze, wenn unſere kommen, um Lady Wolga ihres Vaters An weſenheit ruhig, aber in warnendem Tone;„ſonſt möchten Sie es bereuen. Verſtehen Sie? Solch ein Ge⸗ rede von Entlaſſung und dergleichen paßt nicht zwiſchen uns. Laſſen Sie uns ernſtlich and pon Geſchäften ſprechen. Ich bin verſchiedene in Leiceſter Square geweſen und Jean hat das Haus mehrere Tage lang bewacht, aber wir haben von dem Flüchtling nichts geſehen?“ „Er hat das Land verlaſſen?“ „Ich glaube nicht. Geſtern wollte ich einmal zuſehen, ob er wieder in ſeinem Hotel angekommen ſei. Zu meiner großen Ueberraſchung ſah ich Miß Male in England zu verraten oder ſie hat etwas im Schloße entdeckt.“ Der Marquis erſchrak. Welche Entdeckung wäre dort zu machen 7“ fragte er mit heiſerer Stimme, „Ich weiß es nicht; aber Miß Alexa ift zu ſchlau,“ erwiderte der Diener.„So lange das Mädchen in England oder auf der Welt iſt, fühle ich mich unruhig.“ Strange, welche wir in Mont Heron verlaſſen, in einem Wagen wegfahren. Ich mietete mir einen anderen Wagen und folgte ihr bis zu dem Hauſe der Lady Wolga Clyffe und von dort nach einem „Ent⸗ halten.“ Hotel in Weſtend. Hier erfuhr ich nun, daß Mrs. Ingeſtre daſelbſt logierte, und daß Beide am Abend zuvor gekommen waren.“ „Eine ſeltſame Neuigkeit.“ „Ich hatte einen Plan entworfen, um mich Miß Strange zu bemächtigen und ſie aus unſerem Wege zu ſchaffen,“ ſprach der Diener weiter,„und ging heute Morgen dahin, während ſie noch ſchliefen um meinen Plan auszuführen. Da erfuhr ich aber, daß die Damen bereits wieder abgereiſt waren. Sie hatten ſich nur einen Tag in London aufge⸗ „Was konnte ſie hierher geführt haben?“ Der Marquis wurde bleich. „Wenn Du anfängſt, unruhig zu werden, iſt es Zeit für andere, ſich zu fürchten,“ murmelte er. „O, ich fühle mich noch Herr der Situation, ſoweit das Mädchen in Betracht kommt,“ erwiderte der Diener;„und ich fürchte auch Lord Stratford Heron nicht. Aber es möchte da ſo etwas wie Vor⸗ ſehung oder Zufall walten. Und unſchuldig war er ja doch! Wenn ich an ihrer Stelle wäre,“ fuhr er fort, würde ich bei Lady Wolga ausforſchen, was das Mädchen nach London führte.“ „Ich will es verſuchen! Ich will ihr noch heute einen Beſuch abſtatten!“ verſetzte der Marquis. „Uẽd ich,“ ſagte Pierre,„will morgen früh nach Mont Heron fahren. Das Mä chen muß be⸗ obachtet werden! So ſchlau ſie auh iſt, mir iſt ſie nicht gewachſen!“ „Und ihr Vater?“ Fortſetzung folgt. 100 an d an U bet b N. J. aha 1 Ahe. dem ig eh . gor Fbeſihern Abende aer it 0 760 Aeſtiger ichn I pert er fan lädchen Und Jo Henle, gerade gelracht er ge⸗ genheit eine energiſche, auch von Militär unterſtützte Hilfsaktion eingeleitet. Petersburg, 14. Juni. Von einem furcht⸗ baren Hagelwetter wurde der Wolsk'ſche Kreis im Gouvernement Saratow heimgeſucht. Hagel⸗ ftücke in Größe von Taubeneiern, begleitet von Regengüſſen, verwüſteten vier Ortſchaften des Kreiſes. Alles, was nicht niet- und nagelfeſt war, wurde weggeſchwemmt, u. A. eine Heerde Schafe und der Hirt, deſſen Leiche ſpäter auf⸗ gefunden wurde. Gegen 3000 Desjatinen be⸗ bauten Landes ſind verwüſtet. London, 12. Juni. Eine grauſige Ent⸗ deckung hat die Polizei in einem Hauſe in Glas⸗ gow gemacht, woſelbſt ſie die aus fünf Köpfen beſtehende Familie ermordet auffand. Das Haus war ganz mit Gas gefüllt, die Leichen zeigten Spuren eines gewaltſamen Todes, ſodaß anzu⸗ nehmen iſt, daß die fünf Perſonen einem Ver⸗ brechen zum Opfer gefallen. London, 13. Juni. Nach Meldung des „Bureau Reuter“ aus Hongkong ſind daſelbſt am Dienſtag 86 Perſonen an der Peſt geſtorben. Auch neun engliche Soldaten wurden von der Krankheit befallen. Ein chineſiches Kanonenboot iſt beordert, bei der Ueberführung der Kranken nach der chineſiſchen Küſte Unterſtützung zu leiſten. — Auch ein hundertjähriges Jubi⸗ lau m. Am 14. Juni d. J. waren es 100 Jahre, daß unter der Schreckensherrſchaft Robespierre's und ſeines Revolutions⸗Tribunals das ganze Nonnen⸗ kloſter von Montmartre bei Paris zum Tode ver⸗ urtheilt wurde. mit Heldenmuth. Sobald ſie auf dem Henkerskarren mit ihrer Aebtiſſn Platz genommen hatken, begannen ſie das erhebende Marienlied Salve Regina wie mit einem Munde zu ſingen; ſie ſangen es auch auf dem Richtplatze, während eine der frommen Frauen nach der anderen ihr Haupt unter das Haus!! Katalog und Muſter umgehend. ſchreckliche Meſſer legte. Das Singen wurde nun immer leiſer und verſtummte erſt, als die Aebtiſſin als die letzte dasſelbe that. Ach, welche Greuel wurden nicht in dieſer Zeit im Namen der Freiheit verübt! Uns aber zeigen die blutigen Thaten, wie weit der Menſch kommen kann, wenn er, losgeſchält von der Religion und jeder geſchichtlichen Ent⸗ wickelung, die Menſchheit nach ſeinen Hirngeſpinſten umformen zu können ſich vermißt. Litterariſches. Kathsliſche Warte. AIlluſtrirte Monatsſchrift Unterhaltung und Belehrung. X. Jahrgang. zur M. 8.60).— Soeben ſind uns Heft 2 und 3 des neuen Jahrganges der„Warte“ zugekommen, die wir aus beſter Ueberzeugung wiederholt zum Abonnement empfehlen. An Lebensbildern werden uns von berufener Feder vor geführt Abt Maurus Kalkum von Mehrerau(P. Gallus Weiher) und der Muſikheros Paleſtrina(Chordirektor H. Spies). M. Buol's feſſelnde Erzählung„Das Geheimniß einer Mutter“ gewinnt immer mehr an In⸗ tereſſe; A. J. Cüppers bietet eine kurze Novelle.„Der Bildſchnitzer von Brügge“, J. M. Parr eine packende Epiſode„Aus dem Leben des Onkel General“, während O. v. Schaching in„Traudl, die Sängerin“ eine lebens⸗ friſche Geſchichte aus den oberbayriſchen Bergen beginnt. Dr. Samſon plaudert über„Pflanzennamen“, D. Gronen über„Das Wetter und ſeine Propheten“, während Ad. Schiel„Das Eichsfeld“ mit ſeinen Naturſchönheiten, Tek⸗ la Schneider„den Blautopf“(bei Blaubeuren) in Form eines reizenden Märchens ſchildert. Die Zunft der Posten iſt durch F. v. Schaßer, Carl Landſteiner, W. Reuter, A. Markl u. a. trefflich vertreten und der Bilderſchmuck ein reicher und gut gewählter zu nennen. Die„Warte“ verdient deshalb recht viel geleſen zu werden. Ta. J eidenſtoſſe— d eigener Fabrik— e, weiße und ige— Die ehrwürdigen Frauen ſtarben 0 5 ſchwarze, w pe und farbige v. 75 Pfg. bis Mk. 18.65 p. Meter— glatt, geſtreift, karriert, gemuſtert, Damaſte ete.(ca. 240 verſch. Qual. und 2000 verſchiedene Farben, Deſſins etc.). Porto und ſteuerfrei ins 854 8. Henneberg's Seiden-Fabrik(k. k. Hofl.), 1 Zürich. Heft 2/3(à 15 kr. 25 Pf., Jahresabonnement fl. 1.80, 1658. Ominöſe Vorzeichen! 579 Faſt die Hälfte der Menſchheit iſt jetzt von einer ſchrecklichen Krankheit ergriffen, welche durch ihre traurigen Folgen unſägliches Unheil anrichtet. Die Borboten und Anfangsſymtome der Krankheit ſind: Gedankenloſes und konfuſes Weſen, zielloſes Plänemachen und Nichts zur Ausführung bringen, Energileloſigkeit, krankhafte Furchtſamkeit, unmotivirte Aufregung, abwechſelnd mit tiefer geiſtiger Depreſſion, leichtes Ermüden, Sucht nach langem Schlaf, wüſter Kopf und ab⸗ ſcheulicher Geſchmack im Munde beim Erwachen, Appetitloſigkeit, abwechſelnd mit Heißhunger, Gehirndruck, Gedächtnisſchwäche, Geräuſche im Kopf und Ohren, Zittern der Arme und Beine bei geringer Anſtrengung, Schwäche im Rückgrat und viele andere charakteriſtiſche Erſcheinungen. Die Krankheit endet mit Melancholie, Tiefſinn, Blödſinn, Wahnſinn und treibt zum Selbſtmord. Mit ſtarrem Blicke, unterlaufenen Augen, hohlen Backen, verlebten Zügen und ſchlotternden Beinen ſieht man die unglücklichen Opfer der Krankheit dahinwanken. Die Schuld ſteht ihnen anf dem Geſichte geſchrieben. Es iſt Nervenzerrüttung mit ihren ewig wechſelnden Symptomen, welche Perſonen im beſten Lebensalter befallen hat und dieſelben moraliſch und phyſiſch zu Grunde richtet. An der Zeit iſt es nun, daß dieſe Quelle des Unheils gehemmt und Aufklärung geſchafft wird. Wer den Keim des ſchrecklichen Leidens in ſich fühlt, der verlange koſtenfrei die Sanjana⸗ Heilmethotde“, welche allen bei heilbaren Stadien von Nerven⸗ und Rückenmarksleiden ſchnelle und ſichere Hilfe bringt. Man bezieht dieſes berühmte Heilverfahren jederzeit gänzlich koſtenfrei durch den Sekretair der Saujana⸗Compauy, Herrn Hermann Dege zu Leipzig. 2 Bekanntmachung. Nächſten Montag, den 25. Juni d. 10 Uhr wird auf dem Rathhauſe dahier 1. das Mähen, Machen und Heimfahren des Faſſelheues, 2. das Kleinſchlagen von Chauſirſteinen an die Wenigſtnehmenden und g. verſchiedene Allmendäcker an die Meiſtbietenden verſteigert. Ferner wird zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß die Abfuhrſcheine über die den Beſitzern von Kleinvieh bewilligte Streu bis längſtens bei Herrn Jakob Weidner 4. dahier gegen Baar⸗ 97. Juni d. Js. zahlung in Empfang genommen werden müſſen. Viernheim, den 22. Juni 1894. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Blaeß. Ein der Schule entlaſſenes, braves Mädchen zu Kindern ſofort geſucht. 1 Joſeph Knapp 1., Tüncher, 57 Neugaſſe. 576 Prümlirt: Solide Agenten sucht gegen hohe Provision S. Oberndorf, Weinhandlung, Ehrendliplom und goldene Medaille Amsterdam 1894. Is. Vormittags D 2, 2 Mann heim Spezial-Betten- und Ausstattungsgeschält Leonhard Wallmann D 2. 2 empfiehlt Sraut⸗ und Kinder⸗ unter Garantie vorzüglicher Ausführung zu billigen Preiſen. Streng reelle Bedienung. Ausſtattungen 98 574 Heppenheim. f Kartoffeln hat zu verkaufen 577 Bläß, Kohlenhändler. 16 Reisfuttermelb“ von Mk. 3 an, nur waggonweiſe. G. K. O. Lüders, Dampfreismühle, Hamburg. F 2 5 4. 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Herrenkarten 1 Mark mit der Berechtigung eine Veles frei einzuführen. Jede weitere Dame 50 Pfennig. Verein Die Herren paſſiven und aktiven Mitglieder des Vereins, ſowie Freunde und Gönner ſind zu dieſem Feſte freundlichſt eingeladen. Die Mitglieder werden gebeten, mit Vereinsabzeichen zu erſcheinen. An die Bewohner der vom Feſtzug zu paſſirenden Straßen ergeht die freundliche Bitte durch Beflaggung und Schmückung der Häuſer das Feſt verſchönern zu helfen. Der Vorstand. Zur gefl. Wedchtung! 8 Aſphalt⸗Kegelbahnen, ſowie Cementirungen aller Art werden unter Garantie für solide Arbeit prompt ausgeführt durch Joh. Fried. Hartmann, Aſphalt und Cement Geſchäft, ꝑK 4. 15 Mannheim 559 K 4, 15. f Geſchäfts Verlegung und Empfehlung. 5 Wir theilen hierdurch ergebenſt mit, daß wir uaterm Heutigen unſere Geſchäftsräume nach 4. Marätſtraße, gegenüber der Pfarrkirche, verlegt haben. 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