1 fett 1 Erſcheint J ttwochs u. Samſtags und koſtet r onatlich nur 30 Pfg. frei in's Haus gebracht. Per Poſt bez. pro Quart. M. 1.15 Publikationsargan der Gr. gürgermeiſerti Anzeigeblatt von Viernheim, Meinheim, Käferthal und Umgebung. —— Rebaction, Druck und Verlag: W. Bingener, Viernheim. 1 8 Viernheim. 9 Zudlusſchreibungen wirkſam u. billig In ſerate 10 Pf. pro Iſpaltige Garmondzeile. Reclamen 20 Pf. pro Iſp. Zeile Nr. 55. Mittwich, den[I. Zuli. 1894. Frulſchland. Darmſtadt, 7. Juli. ſiſchen Thronfolgers mit der Prinzeſſin Alix ſoll, der„Kreuzzeitung“ zufolge, mit Rückſicht auf den Geſundheitszuſtand der Prinzeſſin, bis auf Weiteres verſchoben worden ſein und werde auf keinen Fall vor dem Sommer 1895 ſtatt⸗ finden. Der Wiener„Pol. Corr.“ zufolge, iſt die Vermählung der Großfürſtin Xenia mit dem Großfürſten Alexander endgiltig auf den 6. Auguſt d. J. feſtgeſetzt. an den Niederlagen, die er mit ſeinem Steuer⸗ Feldzuge in der vorigen Reichstagsſeſſion erlitten hat, anſcheinend genug und iſt nach weiteren „Lorbeeren“ dieſer Art nicht mehr lüſtern. Er läßt jetzt durch ſeine offtziöſen„Berl. Pol. Nachr.“ erklären, daß er an der neueu Tabaks ⸗Enqu'te vollſtändig unſchuldig ſei; es handele ſich dabei wohl nur um Erhebungen ſozialpolitiſcher Natur, außerdem würden die in der nächſten Seſſion vorzulegenden Steuervorlagen im Reichsſchatz amte ausgearbeitet werden. — Während das officielle Organ der deutſchen Soctaldemokratie, das Wochenblatt„Der Sozial⸗ demokrat“, den Mörder Carnot's einen„Poli⸗ tiker, der in blindem Eifer auf eigene Fauſt an der heutigen Geſellſchaft mit dem Eiſen herum⸗ kurirt, ein bedauernswerthes Opfer elendeſter Verhältniſſe“ nannte und meinte, über Caſerio's Motive könne„man denken wie man will“, äußert ein anderes Organ der Sozialdemokratie, die „Sächſiſche Arbeiterzeitung“:„Wäre die That aus revoluttonären Gründen geſchehen, die herr⸗ ſchende Klaſſe hätte keine Urſache zur Entrüſtung, ſeinen Dolch deshalb auf Carnot gerichtet, um ſich an dieſem für die Hinſchlachtung Vaillant's, Henry's u. ſ. w. zu rächen, was hätte er anders Die Hochzeit des ruſ⸗ gethan, als die franzöſiſchen Richter, die jene kranken Geſchöpfe ermorden ließen?“ Brutalere Verherrlichung des Meuchelmords kann nicht wohl getrieben werden. Berlin, 7. Juli. Die Nordd. Allg. Ztg. ſchreibt anknüpfend an die Erörterungen in der Preſſe über Verſtärkung der Maßnahmen gegen die Anarchiſten und des Kampfes gegen die So— zialdemokratie: Wir ſind für jede auch ſchärfſte Maßnahmen gegen die Anarchiſten, von der man hätte kein Recht, den Mörder zu verurtheilen. Gerade die herrſchende Klaſſe iſt es, welche mit ſolchen Mitteln kämpft und ihre Gegner dem Schaffot überliefert. Die Hinmordung der „Anarchiſten“ in Frankreich, Spanien u. ſ. w. iſt viel gemeiner, niederträchtiger und zugleich feiger als die Ermordung Carnot's. Hätte Santo Berlin, 7. Julk. Finanzminiſter Miquel hat überzeugend darthun kann, daß ſie ihren Zweck erfüllen dürften. Hinſichtlich der Sozialdemo⸗ kratie haben wir ein Mittel, womit ſie ſicher zurückgeworfen werden kann: Der Zuſammen⸗ ſchluß aller Ordnungsparteien. Aber dieſes Mittel wird von einem Theil der Ordnungs- parteien zurückgewieſen. Ob man an eine Er⸗ neuerung des Sozialiſtengeſetzes oder an andere Maßnahmen denkt, jedenfalls iſt der unerläßlich nächſte Schritt die Erſtellung der Mehrheit im Reichstage. Die Schritte der erforderlichen Art ſind bei der Bereitwilligkeit zum Zuſammenſchluß der zur Unterſtützung der beſtehenden Staats uud Geſellſchaftsordnung bereiten Parteien als Boden für die Entwickelung einer überlegten Aktion gegeben. Alle anderen Betrachtungen haben kein praktiſches Intereſſe. Ausland. Rom, 7. Juli. Ueber das Befinden des heil. Vaters wurden von London aus am Mittwoch ungünſtige Nachrichten verbreitet. Dieſe Nach⸗ richten ſind jedoch, wie jetzt aus Rom gemeldet wird, vollſtändig aus der Luft gegriffen. Kar⸗ dinal Galimberti erklärte, daß der hl. Vater ſich ganz wohl befinde. Mailand, 7. Juli. Der Anarchiſt, welcher am Sonntag den Zeitungsdirector Bandi in Livorno erdolchte, iſt in der Perſon des Arbeiters Luccheſi ermittelt worden, konnte aber bisher nicht feſtgenommen werden. Venedig, 9. Juli. Nach der„Gazetta di Venezia“ nimmt die Polizei in Imola, einem Hauptherd der Anarchiſten, zahlreiche Ver⸗ haftungen vor, und zwar deuteten alle Anzeichen darauf hin, daß dieſelben auf internatlonale Abmachungen zurückzuführen ſeien. Paris, 9. Juli. Die Verhandlungen gegen Caſerio vor dem Schwurgericht beginnen am 23. d. M. Seit einigen Tagen iſt Caſerio ſehr niedergeſchlagen, ſo daß man befür htet, er werde einen Selbſtmordverſuch machen. — Der Mörder Caſerio iſt wahrlich ein Ausbund von Frechheit. Er richtete, wie aus Paris gemeldet wird, durch die Vermittelung des Miniſteriums des Innern einen Bettelbrief an den Präſidenten der Republik, um das„allzu ſtrenge Gefängniß⸗Regime einiger maßen erleichtern zu können“, Der„Figaro“, der für die Rich⸗ tigkeit der Meldung einſteht, eitirt folgende Stelle aus dem Briefe:„Ich bin ſehr ſchlecht genährt und im Grunde ſchulden Sie mir eine Unterſtützung, da Sie es mir zu verdanken haben, wenn Sie Präſident der Republik ſind.“ Trieſt, 9. Juli. Die Poltzei beſchlagnahmte eine bei einem Gymnaſialſchüler geheimgehaltene Druckerpreſſe und eine größere Anzahl geheime Druckſchriften. Chicago, 9. Juli. Die Lage iſt unver⸗ ändert. In Hannone bei Chicago haben die Ausſtändigen beim Umſtürzen von Eiſenbahn⸗ wagen 16 Bahnbeamte verwundet. Die Re⸗ gierung des Staates Louiſiana hat 700 Mann Truppen nach Hannone entſandt. Chicago ſelbſt iſt von 10 000 Mann, darunter 5000 Mann reguläre Truppen beſetzt. Die Genoſſenſchaft der Bahnbedienſteten hat an den Präſidenten Cleveland ein Schreiben gerichtet, in welchem ſie gegen die Einmiſchung der Regierung proteſtirt. Der Ausſtand hat durch Einſtellung des Dienſtes zwiſchen San Francisco und New⸗Pork bisher über 60 Millionen Dollars gekoſtet. Die Ge⸗ ſellſchaft der Pennſyvaniſchen Eiſenbahn erklärte, daß die Ausſtändigen 667 Güterwagen, darunter 100 vollbeladene, verbrannt haben, ebenſo 70 Stations- und kleinere Gebäude. 9A LEX A oder: Auf dunklen Wegen. Roman von E d. Wagner. (Nachdruck verboten.) 99. Fortſetzung. Alexa erreichte das Dorf und begab ſich ſoglei h zu Mr. Dalton, der überraſcht zu ſein ſch'en über ihren zweiten Beſuch an dieſem Tage. Sie teilte Der Wagen fuhr auf der Fahrſtraße mit ihren Windungen weiter, während Alexa die Stufen der Terraſſe hinaufſtieg und in das Schloß trat. Sie begegnete Pierre in der großen Halle. Er zog ſeinen Hut, aber ſie that, als bemerkte ſie es nicht und eilte an ihm vorüber auf ihr Zimmer. Daß ſeine Rückkehr durch ihren Beſuch, in London veranlaßt worden, ſchien ihr unzweifelhaft. ihm ohne Umſchweife ihre Entdeckungen in Betreff des Müllers mit und Mr. Dalton hörte ernſt zu. „Ich will Mr. Jakob Gregg beobachten laſſen,“ ſagte er, als ſie ihre Mitteilungen beendet. haben ihm Veranlaſſung gegeben, auf ſeiner Hut zu ſein, Miß Strange; aber da er ſo verwirrt iſt, wird er ſich in irgend einer Weiſe ſelbſt verraten.“ „Ich denke, das iſt Alles, was vorläufig not⸗ wendig iſt. Er kann alſo nicht verhaftet und ver⸗ anlaßt werden, zu erzählen, was er weiß?“ „Wie die Sachen jetzt ſtehen, nein,“ erwiderte Mr. Dalton,„obwohl ich nicht bezweifle, daß er mehr weiß, als er zugeben will.“ Du es ſchon ſpät war, ſo verweilte Alexa nicht länger. Mr. Dalton's Anerbieten, einen Wagen holen zu laſſen, entſchieden aber dankend ablehnend, entfernte ſie ſich und machte ſich auf den Rückweg nach dem Schloſſe. Sie beſchleunigte ihre Schritte und hatte bald das Dorf und den Park im Rücken. Die Licht⸗ ſtrahlen aus dem Schloſſe beleuchteten ihren Weg. Da plötzlich hörte ſie Knarren von Rädern hinter ſich. Nach kurzem Warten hatte ein Wagen ſie erreicht u. Pierre Renard ſah aus dem Fenſter überraſcht auf die ſchlanke Geſtalt, die er ſogleich erkannte. Im erſten Moment wollte er ſogleich aus dem Wagen ſpringen, er beſann ſich jedoch; aber in dem Blick, den er ihr zuwarf, lagen die tötlichſte Wut, und die wildeſte Rachſucht. Sie begab ſich in das Speiſezimmer, wo ſie allein war, und von dort zu ihrer Wirtin. „Setzen Sie ſich, meine Teure,“ ſagte Mrs. Ingeſtre. Wie haben Sie ſich die Zeit vertrieben?“ „Am Vormittag fuhr ich ins Dorf und am Nach⸗ mittag machte ich einen Spaziergang,“ erwiderte Alexa.„Es freut mich, Sie heute Abend beſſer zu finden. Uebrigens iſt Pierre Renard gekommen vor eirca einer Stunde!“ „Sie „Renard? Dann iſt der Marquis wohl auch gekommen?“ fragte Mrs. Ingeſtre verwundert. „Nein, er kam allein. ſerem Beſuch in London gehört und iſt gekommen, uns zu bewachen,“ ſagte Alexa. „Dieſer freche, abſcheuliche Menſch!“ rief Mrs. Ingeſtre, welche den Diener ihres Schwagers nie hatte leiden mögen, und die nun anfing, Alexa's Anſicht, daß Pierre Renard der Mörder des vo⸗ rigen Marquis war, zu teilen. Sie müſſen ſehr vorſichtig und verſchwiegen ſein, wie das Grab, Alexa.“ Dieſe ſchien es für das Beſte zu halten, Mrs. Ingeſtre von ihren heutigen Forſchungen nichts mit⸗ zuteilen. Sie lenkte das Geſpräch auf oberflächliche Dinge, dann begann ſie zu leſen und las ſo lange, bis Mrs. Ingeſtre eingeſchlafen war, worauf ſie ſich dann wieder in ihr Zimmer begab. Sie ſaß bis ſpät in der Nacht am Fenſter und ſah hinaus in die See. Sie hatte das Licht aus⸗ gelöſcht und ſich zum Schutze gegen die eindringende Er hat gewiß von un⸗ kühle Nachtluft in einen Shawl gehüllt. Von den Erlebniſſen des Tages ſchweiften ihre Gedanken zu ihrem Vater. Wo war er? Hatte er England ver⸗ laſſen? Dieſe Frage beunruhigte ſie. Er hatte ſich von Leiceſter Square entfernt und nicht an ſie ge⸗ ſchrieben. Sollte er noch in der Umgegend von Montheron weilen? Oder war er in die Hände ſeiner Feinde gefallen, die ſeine Gefangennahme noch nicht veröffentlicht hatten? Die Uhr ſchlug zwölf. Noch ſaß Alexa ſinnend am Fenſter. Im Schloſſe und rings umher herrſchte tiefe Stille. Plötzlich ſchreckte ſie ein leiſes Geräuſch an ihrer Thür auf. Sie richtete ſich empor und lauſchte auf⸗ merkſam. Der Drücker der Thüre wurde leiſe, faſt geräuſchlos bewegt. Alexa's Herz ſchien ſtill zu ſtehen. Sie hatte die Thür verſchloſſen und von dieſer Thatſache ſchien ſich Derjenige, der einzudringen ver⸗ ſuchte, zu überzeugen. Im nächſten Augenblick wurde das Knarren eines Inſtruments im Schloß hörbar und der Thürſchlüſſel fiel auf den Fußboden des Zimmers nieder. Eine kleine Pauſe folgte. Alexa wagte kaum zu atmen. Wieder knarrte es am Schloß, als werde ein Juſtrument ins Schlüſſelloch geſteckt, und nach einer Weile bemerkte Alexa, daß ein ſeltſamer Geruch das Zimmer erfüllte— der Geruch eines erſtickenden Gaſes, der nicht nur ihre Sinne, ſondern auch ihren Willen und Körper lähmte. Begreifend, daß Pierre Renard einen neuen teufliſchen Plan erſonnen hatte, ſie zu vernichten, beugte ſie ſich weit aus dem Fenſter hinaus und atmete in langen Zügen die friſche Nachtluft ein, welche neu belebend auf ihre Nerven einwirkte. Endlich, eine halbe Stunde war verfloſſen, als ein leiſes Geräuſch verkündete, daß Pierre Renard ſich entfernte, in der feſten Ueberzeugung, daß ſeine Abſicht erreicht und Alexa tot ſei. 51. Kapitel. Eine Erſcheinung. Als am folgenden Morgen Alexa ſich zu Mrs. Ingeſtre begab und die Halle betrat, öffnete Pierre Renard ein wenig ſeine Thür und ſah begierig durch die Spalte auf das Mädchen. Schon ſeit Gründung einer Sanitäts⸗Kolonne. (Ein freundliches Mahnwort an Viernheims Jugend, Menſchenfreunde und Patrioten, insbeſondere den hieſigen Zweigverein„vom Roten Kreuz“). Im letzten Feldzuge fehlte es bekanntlich vielfach an geeignetem Sanitäts per ſonale, d. h. an Leuten, die entweder freiwillig oder in amtlicher Eigenſchaft als militäriſche Kranken⸗ träger im Vereine mit barmh. Schweſtern, barmh. Brüdern und Diaconiſſinnen auf dem Schlacht⸗ felde und in geringerer oder größerer Nähe deſſelben die Verwundeten und Kranken labten, verbanden, pflegten und transportierten. Wenig⸗ ſtens fehlte es bei dem vorhandenen Perſonale, insbeſondere dem freiwilligen, das ſich ja in rühmlicher Weiſe recht zahlreich in edler Begeiſte⸗ rung für die gute Sache in den Dienſt des Vaterlandes geſtellt hatte, an einer nach einheit⸗ lichen Principien vorgekommenen Ausbildung, überhaupt an der einheitlichen Organiſation dieſes noch jungen Zweiges der Kriegs wiſſenſchaft und Kriegstechnik. Die Erfahrungen in den letzten Feldzügen jedoch, ſowie die immer größer ge⸗ wordene Vervollkommung der Schußwaffen, durch die in verhältnißmäßig kurzer Zeit ganz ungeheure Maſſen von Menſchen tot oder verwundet auf das Schlachtfeld geſtreckt werden, legte den maß⸗ gebenden Kreiſen die dringende Pflicht auf, in obigem Sinne für die Linderung der Not im Zukunftskriege zu wirken. Wiſſenſchaftlich und techniſch wurden auch die geſammelten Erfahrungen bereits verwertet in der Inſtruction für die Mi⸗ litärärzte zum Unterricht der Krankenträger vom 25. Januar 1875, in der Kriegsſanitätsordnung vom 10. Januar 1878 und in den Nachträgen zu dem gleichen Reglement, in dem Unterrichts⸗ buche für Lazarethgehilfen vom Jahre 1886, end⸗ lich in der Kriegs⸗Elappen⸗Ocdnung vom 3. September 1887 und in der Krankenträger⸗Ord⸗ nung vom 21. Dezember 1887. Außerdem wurden in allen deutſchen Bundesſtaaten auf Grund der internationalen Vereinbarungen der Genfer Convention vom Jahre 1863„Hülfs⸗ vereine für verwundete Soldaten“ ge⸗ gründet, die ſämmtlich im Mobilmachungsfalle bereit ſind, ihre zu dieſem Zwecke nach dem im Auftrage des Centralcomités der Preußiſchen Vereine zur Pflege im Felde verwundeter und erkrankter Krieger von Herrn Dr. Rühlemann, Oberſtabsarzt I. Cl. zuſammengeſtellten Leitfaden ausgebildeten ſog. Sanitätskolonnen in den Dienſt der Krankenpflege zu ſtellen reſp. dem„Kaiſer⸗ lichen Commiſſar und Militär⸗In⸗ ſpecteur der freiwilligen Kranken⸗ pfege“ zu unterſtellen. Auf gleiche Weiſe und zu gleichem Zwecke haben ſich in den Städten und größeren Gemeinden unſeres Großherzog⸗ thums, ſo auch ſeinerzeit in Viernheim, Zweigvereine„vom roten Kreuz“ gebildet. Mehr denn je ſollten heute unſere Hilfs- vereine vom roten Kreuz an die Errichtung und Ausbildung von Sanitätskolonnen, dieſen ſo wichtigen Zweig ihrer Vereinsthätigkeit, denken. Wenn nicht alle Zeichen der Zeit trügen, ſo ſcheint das altersmorſche Jahrhundert zwar uns nicht mehr den großen Bebel'ſchen„Kladderadatſch“ bringen, aber doch noch blutig ſcheiden zu ſollen. So ſehr man auch den Frieden nach Innen und Außen wünſchen mag, ſo ſehr man auch deutſcher⸗ ſeits ängſtlich beſtrebt iſt, alles zu vermeiden, was die friedliche Stimmung auch nur in etwas trüben könnte, ſo ſind wir doch keinen Angenblick vor einem Kriege ſicher. Aus dieſem Grunde wollen wir ſchon im Frieden das menſchenfreundliche Werk rüſten, das im Kriege zur Anwendung und Linderung unſäglichen Elendes ſeiner Brüder, Unendliches beitragen kann. Darum ſei hier an öffentlicher Stelle und an dieſem von der verehrlichen Re⸗ daktion gütigſt zur Verfügung geſtellten bevor⸗ zugten Platze Menſchenfreunden und Patrioten, insbeſondere dem hieſigen Zweigverein vom roten Kreuz der Gedanke nahe gelegt, eine freiwil⸗ lige Sanitätskolonne einzurichten und ausbilden zu laſſen. Gerade in Viernheim würde ſich die Vernachläßigung einer ſolchen gegebenen Falles ſchwer rächen. Wir hegen zu dem reli⸗ giöſen und patriotiſchen Sinne der Viernheimer, der ſich ſchon ſo vielfach in ſchönſter Weiſe be⸗ thätigt hat, das Vertrauen, daß ſich recht viele Männer, d. h. hier wehrfähige Land ſturmpflichtige, die noch nicht gedient haben, ſowie Erſatz⸗Reſerviſten II. Klaſſe, bereit erklären würden, einen Kur⸗ ſus im Krankenpflegen und Krankentragen mit Liebe und Eifer mitmachen und ſo dem Vater⸗ lande freiwillig einen Erſatz bieten zu wollen in einem nicht minder wichtigen, aber angenehmeren Dienſt, als es der iſt, den Tauſende ihrer Brüder auf dem Schlachtfelde leiſten müſſen. Außerdem giebt, wie die„Grundzüge betr. die Abtheilungen freiwilliger Krankenträger im Kriege, dargeſtellt für die Verhältniſſe des Großherzog⸗ thums Heſſen“ ſehr treffend bemerken, der in dieſen Sanitätskolonnen zu genießende theoretiſche Unterricht, ſowie die ſich hieran anſchließende und reſultierende praktiſche Uebung„dem Manne, auch wenn er keine Gelegen⸗ heit findet, ſie im Kriege zu bet hä⸗ tigen, Kenntniſſe und Fähigkeiten, welche ihm möglich machen, ſeinen Nebenmenſchen auch im gewöhnlichen Leben(3. B. bei Unglücksfällen im Walde, bei Neubauten u. ſ. w., wo ärztliche Hilfe nicht ſofort zur Stelle ſein kann. D. Ref.) in Not⸗ fällen werthvolle Dienſle zu leiſten.“ Möchte Patrioten und Menſchenfreunde dieſe Mahnung beherzigen, und möchten insbeſere Vor⸗ ſtand und Mitglieder des hieſigen Zweigvereins vom roten Kreuz ſie in geneigte Erwägung ziehen und möglichſt bald die einleitenden Schritte zur Errichtung einer freiwilligen Sanitätskolonne in Viernheim vorbereiten, zum Wohle ihrer Mitbürger und zum Wohle des Vater⸗ landes! Ger—— win. Aus Nah und Fern. * Viernheim, 9. Juli. Der geſtrige Vereins⸗Abend des Turnvereins, mit welchem zugleich die Abſchiedsfeier des demnächſt von hier ſcheidenden 1. Turnwarts Herrn Buchbinder- meiſters Hüftlein verbunden war, verlief in ſchönſter Weiſe. Im Laufe des Abends nahm der Vorſtand des Vereins, Herr Gemeinderath Pfützer, Veranlaſſung, Herrn Hüftlein für deſſen überaus eifriges Wirken für und in dem Verein den wärmſten Dank namens desſelben auszu— ſprechen, betonend, daß man dem ſcheidenden Turnwart ſtets ein treues Andenken bewahren werde. Zum Schluſſe ſeiner Anſprache gab Redner dem Wunſche Ausdruck, daß es der Fa⸗ milie Hüftlein auch in der neuen Heimath ſtets recht wohlergehen möge und widmete zur Be⸗ kräftigung dieſes Wunſches den Scheidenden ein dreimaliges Gut Heil!— Herr Hüftlein dankte für die ihm und ſeiner Familie dargebrachte herzliche Ovation; ſein liebſter Wunſch ſei, daß der Verein immer mehr blühen und erſtarken möge und hierauf forderte er die Anweſenden auf ein dreifaches Gut Heil! auszubringen.— Der Herr Vorſitzende ſtellte ſodann den Turn⸗ genoſſen als jetzigen 1. Turnwart den Herrn Lehrer Jakob vor, hervorhebend daß der Verein ſich zu dieſer Wahl nur gratuliren könne, da es gelungen ſei, in Herrn Jakob einen ebenſo eifrigen wie tüchtigen Turnwart wiederzugewinnen, welcher die Turner auf der bisher betretenen Bahn zu weiterer Vervollkommnung führen werde.— Gut Heil! Viernheim, 9. Juli. Im Gaſthaus„zur Harmonie“ veranſtaltete Herr A. Winkenbach mit ſeinen Kindern geſtern zwei Citherkonzerte, die beide eine große Anzahl Verehrer der ebenſo ſchönen wie lieblichen Muſik zugezogen hitten. Die Leiſtungen ſeitens der Concertgeber können zum großen Theil hervorragende genannt werden und verdienen beſonders die Vorträge für Viol ine und Cither alle Anerkennung. Eine häufigere Wiederholung derartiger Concerte würde gewiß Erfolg haben, umſomehr als die neuen Lokali⸗ täten der Harmonie in genügender Weiſe Zu⸗ hörer aufzunehmen vermögen. — In Amerika, Allegheny, Pa., ge⸗ ſtorben Frau Iſaac Kaufmann, geb. Kauf⸗ mann, 37 Jahre alt, gebürtig aus Viernheim. Waldmichelbach, 7. Juli. Ein in der hieſigen Apotheke in der Lehre ſtehender 17 jäh⸗ riger braver Menſch erlitt auf dem Wege nach ſeinem Heimathsort E.(7 Stunden), den er bei der großen Hitze zu Fuß zurücklegen wollte, einen Hitzſchlag. Hierdurch von Sinnen gekommen, mußte er in die Irrenanſtalt verbracht werden. einer Stunde hatte er gelauert und bei jedem Ge⸗ räuſch die Thür geöffnet, in der Erwartung, einen durchdringenden Schrei zu hören bei der Entdeckung, daß Miß Strange tot ſei. Bei ihrem Anblik er⸗ ſchrak er heftig, als wäre ſie eine geiſterhafte Er⸗ ſcheinung. Er war kaum im Stande, zu begreifen, daß ſein teufliſches Unternehmen wieder ohne Erfolg geblieben und der Gegenſtand ſeines wildeſten Haſſes abermals ſeiner Hand entgangen war. Er lehnte in einer Art Betäubung an dem Thürpfoſten, als Alexa in dem Zimmer ihrer Wirtin verſchwand. „Wieder iſt ſie mir entkommen!“ murmelte er, wie er wieder Herr ſeiner Gedanken war.„Wie ing das zu? Ihr Fenſter muß offen geweſen ſein. ollte ſie meine Abſicht vermutet haben und auf ihrer Hut geweſen ſein? Nein, nein, ihr Entkommen Augen ihn in die Erde zu bohren ſchienen. Geſtalt ſah geiſterhaft aus wie ein Schatten, ver⸗ ſicherte er, und zog ſich lautlos von ihm zurück. war Zufall, reiner Zufall; das ſoll beim nächſten Male nicht geſchehen.“ Alexa ſagte Mrs. Ingeſtre nichts von dem er⸗ neuten Angriff auf ihr Leben, und als ſie etwa eine Stunde ſpäter dem Diener begegnete, da verriet ſie mit keiner Miene, daß ſie Kenntnis von ſeiner Feindſchaft und ſeinen teufliſchen Plänen gegen ſie hatte, was ihn in ſeiner Vermutung beſtätigte, daß ſie nur durch Zufall dem Tode entgangen war. aus dem Dorfe gekommen war. Vom Dunkel der Bäume aus hatte er eine menſchliche Geſtalt auf der oberen Teraſſe hin⸗ und hergehen ſehen. In der Pierre Renard horchte hoch auf bei dieſem Be⸗ richt. Auf weitere Erkundigung erfuhr er, daß das Gerede von einem Stallknecht ausging, welcher vor zwei Tagen zur ſpäten Nachtſtunde von ſeiner Braut Meinung, es ſei einer ſeiner Kameraden, war er Schreck hatte ihn betäubt. näher geſchlichen, um ihn zu überraſchen. Aber der Als er hinter einer Marmorſtatue hervortrat, fand er ſich einem großen, vornehm ausſehenden Manne gegenüber, deſſen Ge⸗ ſicht totenbleich und kummervoll ausſah und deſſen „Warum dachtet Ihr, daß es ein Geiſt war?“ fragte Pierre lachend. „Weil, obwohl meine Kniee zitterten und mir Die Rückkehr Pierre Renards ohne ſeinen Herrn gab der Dienerſchaft Stoff zu allerlei Mutmaßungen. Dem Gerede wurde jedoch ein Ende gemacht durch die Erklärung Renards, daß ſein Herr ihn nach einigen wichtigen Papieren geſchickt habe, und daß er, da dieſelben verlegt worden, vielleicht ein paar Tage auf dem Schloſſe verweilen müßte. Als er am Vormittage zu einer ſpäteren Stunde in die Bedientenſtube trat, hörte er einige Männer über das Montheron⸗Drama reden. Er hörte auf⸗ merkſam zu, und auf ſeine Fragen erfuhr er, was die Veranlaſſung zu der Unterhaltung gegeben. Es war nämlich der Aberglaube unter den Leuten ver⸗ breitet, daß der Geiſt des ecmordeten Marquis wieder erſchienen ſei, um das Schloß zu beun⸗ ruhigen, und daß dieſer Geiſt in der Nacht wieder⸗ holt in den Ruinen auf der oberen Terraſſe geſehen worden ſei. zu Mute war, daß ich kaum mein Gebet ſtammeln konnte,“ antwortete der Stallknecht,„weil ich ſehen konnte, daß er wie ein Montheron ausſah. Er trug ſich in der ſtolzen, erhabenen Weiſe, welche man, wie ich gehört habe, an ihnen ſtets bemerkt hat. Ich weiß, daß es des Marquis Geiſt war, Die der keine Ruhe findet, weil ſein Mörder nicht beſtraft worden iſt.“ „Da ſein Mörder ihm ſchon längſt in die andere Welt gefolgt iſt, könnte er ihn doch lieber dort zur Verantworkung ziehen, als daß er hierher zurück⸗ kommt und uns zum Tode erſchreckt!“ bemerkte ein anderer Stallknecht. mich wohl hüten, nach Dunkelwerden aus dem Hauſe zu gehen. Ich fürchte mich ſo leicht vor nichts, aber wenn Geiſter im Spiele ſind, nun, da bin ich ſo zaghaft wie ein Mädchen.“ „Saht Ihr, in welcher Richtung der Geiſt ver⸗ ſchwand?“ fragte Renard. „Was mich betrifft, werde ich „Er verlor ſich wie ein Schatten, in der Richtung nach den Ruinen,“ lautete die Antwort. Minuten ſtand ich wie zu Stein verwandelt, und dann ſchlich ich mich ins Schloß. Alles Geld in „Einige der Welt könnte mich nicht bewegen, nach zehn Uhr Abends hinauszugehen.“ „Wahrſcheinlich kehrtet Ihr auf dem Wege nach dem Schloſſe in einem Wirtshauſe ein, nachdem Ihr Eurem Schatz„Gute Nacht“ geſagt,“ ſpottete Renard.„Ihr möget ſicher ſein, daß der ermordete Marquis jetzt nicht umherwandelt, nachdem er ſich 18 Jahre lang ruhig verhalten hat. Die ganze Sache war, Ihr fürchtetet Euch vor Eurem eigenen Schatten oder vor einer Statue. Ja, was doch ſo ein gutes Glas heißen Weines zu bewirken im facht iſt; es macht ſogar, daß man Geſpenſter ieht.“ Pierre Renard galt im Bedientenzimmer als ein kluger Mann und darum wurde ſeine letztere Aeußerung als Scherz aufgenommen, der ein ſchal⸗ lendes Gelächter hervorrief. Der Geiſterſeher ärgerte ſich, verbiß aber eine Erwiderung und brummte nur einige Worte vor ſich hin, die zum Glück für ihn Pierre Renard nicht verſtand. Fortſetzung folgt. Blume der Unſchuld. O Kind, es hat Dir Gott beſchert Ein Blümlein hold und licht. Wie ſüß ſein Duft, wie hoch ſein Wert, Du weißt es nicht. O möge dir's gelingen, Durch all den Sturm der Welt, Das Blümelein heim zu bringen Zum Himmelszelt, Denn, wenn ein harter Winter war Und wenn es tief geſchneit, So kehrt zurück im andern Jahr, Die Roſenzeit. Doch wenn der Unſchuld Schimmer Verwelkt im jungen Sinn, Dann bleibt er welk für immer— Er iſt dahin. ee e ee FFF ber let, Jin. ite hem hier det. il ahn U een ein u lden ten gab der fett Ne. eln anlie ache 15 len Aden un. ern eln 0 64 ene len, nen ren ur lich erte, en lten, nnen rden Ame igere wih ali 9. . uf eim. der jh ⸗ nach bel inen men, den. Uhr ach dem felt belt sich ange enen 0 Jh . in et als gere ſchal⸗ gerte mile fit * Mainz, 4. Juli. Nachklänge zum Schützen⸗ feſt. Ter Kenſum in der Feſthalle war folgender: 2623 fd. Salm und Seezungen, 12,159 Pfd. Ochſenfl ich, 8184 Pfd. Kalbfleich, 2101 Pfd. Schinken, 4000 Frankfurter Würſtchen, 220 Stück Rehkeulen und Rel rücken, 1970 Hahnen, 213 Stck. Gänſe, 8300 St k. Eier, 752 Pfd. Butter, 666 Laib Brod und 30,75 0 Tafelbrödchen.— Gegen mehrere Aus⸗ hilfskellner, welche während des Schützenfeſtes in Mainz be dienſtet waren, mußten Steckbriefe erlaſſen werden, eil dieſelben mit den von ihnen verein⸗ nahmen Veträgen durchgebrannt ſind. Mannheim, 7. Juli. Der 25 Jahre alte Kaufmann Ludwig Hummel aus Heilbronn, der in einem hieſigen Fabrikgeſchäft angeſtellt war, hat ſich geſtern früh erſchoſſen. Als Motiv der That werd en im Zuſammenhang mit einem Liebes⸗ verhältniß Unterſchlagungen angegeben, die der Selbſtmör er zum Nachtheil ſeines Arbeitgebers verübt hat, doch hatte dieſer von der Stellung eines Straſ intrages Abſtand genommen.— Ferner machte geſlern Nachmittag eine Modiſtin einen Selbſtmord berſuch, indem ſie zwei Revolverſchüſſe auf ſich abfeuerte, die jedoch ihr Ziel verfehlten. Nach dieſem mißglückten Verſuch eilte ſie zum Neckar, um ſich zu ertränken; doch wurde ſie noch rechtzeit g hiervon abgehalten und in das ſtädtiſche Krankenhaus verbracht. Wie man hört, ſoll eine bevorſtehende gerichtliche Pfändung ſte zu dieſem Schritte veranlaßt haben.. Mannheim, 9. Juli. Erhäng! hat ſich in der Nacht von Samſtag auf Sonntag im hieſigen Amtsgerichtsgef ingniß der 19 jährige Tüncher Frank aus Käferthal, der wegen Diebſtahls eines Veloeipeds am Samſtag in Unterſuchungshaft genommen worden war.. Frankenthal, 9. Juli. Weinhändler Ludwig Feiſt von Muf bach wurde von der Strafkammer nach heute ve kündigtem Gerichtsbeſchluß wegen Urkundenfälſchu g, Betrug und einfachen Bankerott u 21½ Jahr(efängniß verurtheilt. Die Aktiven Feist betrugen über 1 Mill. 300 000 Mk., die Paſ⸗ ſiven über 2 M llionen 500 000 Mk.; bei Ausbruch des Konkurſes e rculirten noch für 800 000 Mk.; Gefälligkeitswechſ l. Aus der Pfalz, 8. Juli. Zahlreiches falſches Geld ziekulirte in der letzten Zeit in der ganzen Pfalz, ſowie in den angrenzenden heſſiſchen und bad ſchen Gebieten. Nunmehr iſt, wie die„Pf. Pr.“ meldet, in dem pfälzigen Orte Rodalben eine ganze Falſchmünzerwerkſtätte ent⸗ deckt worden. Mehrere italieniſche Arbeiter welche bedeutende Summen Geldes bei ſich trugen, wurden verhaftet. Wiesbaden, 7. Juli. Anarchiſtiſche Falſch⸗ münzer. Das hieſi je Schwurgericht verhandelte heute gegen acht ju endliche Münzverbrecher, die ſich in der Unterſi chung zum Theil offen als Anarchiſten und Al heiſten bekannt haben. Die Polizei endeckte in Wiesbaden und Frankfurt Werkſtätten dieſer Falſchmünzecbande, die außer in dieſen beiden Städten auch in Mainz, Hofheim, Biſchofsheim und anderen Orten ihr falſches Geld auszugeben verſuchte. Unter den Zeugen befanden ſich einige Solialiſtenführer, die mit Falſchgeld von Avarchiſten betrogen wurden. Das Haupt der Bande, Tiſchler Ruppert, erhielt 5, der Dreher Wißner 4, Tiſchler Mörs 3 Jihre Zuchthaus, die übrigen Angeklagten, meiſt Tiſchler und Schloſſer, 2 Jahre Zuchthaus und 2 Jahre Gefängniß. Stuttgart, 7. Juli. Großes Aufſehen macht das verblüffende Ende in dem Prozeß des Kammer⸗ herrn und frühe ren Hofmarſchalls Freiherrn v. Si⸗ molin⸗Bathory gegen die„Schwäbiſche Tagwacht“ (Redakteur Geiger). Die Klage betraf einen Artikel, in welchem gen inntem Hofkavalier ſchwer kommpro⸗ mittirende unß'ttliche Geflogenheiten vorgeworfzu wurden. Vom Schöffengericht und in der zweiten Inſtanz vom Lo adgericht wurde wegen dieſes Artikels Redakteur Geig er zu zwei Monaten Gefängniß ver⸗ urtheilt. Nachdem dann eine ſenſationelle Flugſchrift erſchienen war, welche eine Fülle Beweismaterials aufzählte und die beiden Urtheile aufs Schärfſte kritiſirte, und nachdem Redakteur Geiger neue Zeugen angeboten hatte, verfügte das Oberlandesgericht die Biederaufnah ne des Verfahrens, und dieſe hatte un das ver lüffende Ergebniß, daß— als die V laidoyers bereits begonnen hatten,— der Kläger ſeine Klage zurückzog. Demgemäß erkannte das Gericht auf Einſtellung des Verfahrens, ſprach Re⸗ d kteur Geiger frei und verurtheilte den Kläger zur Tragung ſämmtlicher Prozeßkoſten aller In⸗ ſiinzen. Fuhr. v. Simolin⸗Bathorh hat in der Nacht des letzten Verhandlungstages Stuttgart verlaſſen. Bayreuth, 7. Juli. Bankier Nathan Heß⸗ lin aus Bamberg wuroe geſtern Abend nach dreitägiger Verhandlung zu 7 Jahren Zuchthaus uad 10„ahr Ehrverluſt verurtheilt. Die An⸗ k age hatte auf betrügeriſchen Bankerott, 37 Ver⸗ gehen der Unterſchlagung, zwei Vergehen des etrugs und ein Vergehen der Untreue gelautet. Llathan Keßlein und ſein Briider Jakob, der ſich her irdiſchen Gerechtigkeit rechtzeitig entzogen hatte, ha ten in dem Rufe beſonderer Solidität Leſtander, weßhalb ihnen namentlich kleinere Leute ihre Gelder anvertrauten und zum Opfer flelen. Das Defizit betrug 2,600,000 Mark, denen nur 60 000 Mark Aktiva gegenüberſtehen. Leipzig, 7. Juli. Die Staatsanwaltſchaft hat geſtern gegen den Rittergutsbeſitzer Crome in Waeldgen, welcher ſeit längerer Zeit wegen des Verdachts, ſeinen Stiefſohn, einen in Koblenz die⸗ nenden Fähnrich, ermordet zu haben, hier inhaftirt iſt, die Anklage wegen Mordes erhoben. Wie der „Leipziger General-Anzeiger“ meldet, kommt der großes Aufſehen erregende Fall bereits in nächſter Schwurgerichtsſeſſion zur Verhandlung. Berlin, 7. Juli. Das„Berl. Tagebl.“ erfährt, gegen Herrn v. Kotze ſei vor dem Kriegs⸗ gericht Anklage wegen Verleumdung erhoben worden. Die Verhaftung erfolgt auf Grund von Voörſchriften der Militärſtraſprozeßordnung, da Kolluſionsverdacht vorgelegen habe. Nachdem die Unterſuchung nun beendet, die That ſelbſt ſich aber nur als Vergehen, nicht als Verbrechen darſtelle, ſei die Unterſuchungshaft aufgehoben worden, woraus ſich noch nicht die Unſchuld Kotze's ergebe. Die Freilaſſung erfolge, weil mit Beendigung der Unterſuchung der Kolluſions⸗ verdacht beſeitigt ſei. Peſt, 4. Juli. Bei Mid in der Nähe von Nyjregyhaza kippte bei großem Sturm auf der Theiß eine Fähre um. Auf derſelben befanden ſich etwa 200 Perſonen, die ſämmtlich ins Waſſer ſtürzten. Die große Mehrzahl derſelben ſoll ertrunken ſein. Genaueres über das Unglück iſt noch nicht feſt⸗ geſtellt. London, 6. Juli. Den„Lloyds“ wird aus Algier gemeldet, die Picht„Nixe“ ſei ge⸗ ſcheitert. An Bord ſoll ſich ein öſterreichiſcher Erzherzog befunden haben. Näheres fehlt. New⸗ Pork, 4. Juli. Ia Nordamerika iſt ein großer Eiſenbahaſtrike ausgebrochen. Der Strike hat jetzt 32 große Eiſenbahnen in Mit⸗ leidenſchaft gezogen. An verſchiedenen Orten laſſen ſich die Striker Gewaltthätigkeiten zu Schulden kommen und hindern die Abfahrt der Züge. In Chicago tritt allmählich Mangel an Lebens nitteln ein und die Preiſe derſelben ſteigen. Der Eiſenbahnverkehr von der Stadt nach den Vorſtädten hat faſt ganz aufgehört. In St. Louis breitet ſich der Strike immer mehr aus. Jetzt wird auch der Verſuch gemacht, die Tele⸗ graphiſten zu bewegen, ſich dem Ausſtand anzu⸗ ſchließen. In Cairo haben die Striker völlig die Oberhand. Sie haben den Bahnhof beſetzt, und der Sheriff erläßt Gerichtsbefehl gegen die Eiſenbahnbeamten. In Cieinnati haben die Aus⸗ ſtändiſchen die neuangeſtellten Arbeiter auf den Bahnhöfen angegriffen. In Pittsburg verſucht man, auch die Arbeiter der Pennſylvania- und Baltimore-Bahn in den Strike hineinzuziehen. Die Southern-Pacific⸗Bahn hat den Gouverneur von Kalifornien aufgefordert, Truppen nach Oakland, von wo aus die transkontinentalen Züge abfahren, zu ſenden. Wenn die Bundes⸗ regierung nicht bald energiſche Maßregeln er⸗ greift, ſo ſteht Amerika am Vorabend einer Re. volution. Wenn die Staatsgewalt ſich diesmal nicht zu energiſchem Handeln aufrafft, ſo iſt dem Terroismus Thür und Thor geöffnet. — Ueber die Organiſation der Anarchiſten erzählt der„Jour“, daß die anar⸗ hiſtiſchen geheimen Ausſchüſſe ihren Sitz ſtets in Grenzſtädten haben. Das Lüttiſcher Com tee erſtreckt ſeine Thätigkeit gleichmäßig über Belgien und Frankreich, das von Cette ſteht mit denen von Genf und Barcelona in Verbindung. Der gefährlichſte Anarchiſtenführer ſei zweifellos Paul Reclus, der bei allen Verbrechen der letzten Jahre eine hervorragende Rolle geſpielt habe und un; faßbar bleibe. Das Blatt behauptet, Paul Reclus und der falſche Baron Sternberg ſeien einer und derſelbe, was jedoch nicht wahrſcheinlich iſt, da Sternberg dann ſchon gewiß als Reclus er— kannt worden wäre. — König und Biſchof. König Ludwig XI. von Frankreich begegnete ein dem Biſchof von Charttes, Miles d' Ilières, welcher auf einem prächtig aufgeputzten Mauleſel ritt.„Die alten Biſchöfe,“ ſagte der Herrſcher,„erſchienen nicht in einem ſolchen Aufzuge, ſie begnügten ſich mit einem Eſel.“—„Ganz recht,“ erwiderte der Biſchof,„das war auch ganz gut für jene Zeiten, wo die Könige einen Hirtenſtab hatten und. ſelbſt die Heerden hüteten.“ — Ein originelles Gaſthaus. Auf der Straße von San Joſe nach Santa Cruz in Californien befindet ſich das merkwürdigſte Hotel der Welt. Es iſt der hohle Stamm eines alten Baumes, deſſen Umfang nicht weniger als 21 Meter beträgt. Seine nächſte Umgebung iſt ein kleiner Garten, in welchem ein durch Schling— pflanzen gebildeter Bogengang als Speiſeſaal dient. Neun andere in nächſter Nähe ſtehende hohle Bäume dienen als Schlafzimmer und einer derſelben wird ſogar als Bibliothekraum benutzt. — Was der Menſch zum Leben braucht, geht aus nachſtehenden ſtatiſtiſchen Erhebungen hervor. Für ſeine perſönliche Ernährung ver⸗ braucht ein Engländer pro Jahr an 1000 M., ein Franzoſe und ein deutſcher an 900 M., ein Spanier gegen 600 M., ein Italiener 450 und ein Ruſſe gegen 400 M.; an Fleiſch genießt ein Engländer 55 Kilo pro Iihr im Durchſchnitt, ein Franzoſe 43, ein Deutſcher 32 der Italiener 23 und der Ruſſe 25 Kilo. An Brod braucht ein engliſcher Durchſchnittsmenſch jährlich 190 Kilo, der Franzoſe 270, der Deutſche 280. der Spanier 240, der Italiener 200, der Ruſſe endlich 330 Kilo. — Eingeſandt. Allen Pfeifenraucher wird der berühmte Holländiſche Tabak von B. Becker in Seeſen a. Harz empfohlen. Derſelbe verſendet nämlich eine von ihm hergeſtellte Miſchung, die völlig frei iſt von deutſchem Gewächs, wenig Nikotin enthält und nur aus beſſeren ausländiſchen Tabaksſorten beſteht. 10 Pfd. dieſes Tabaks koſten loſe in einem Beutel franko per Poſt nur 8 Mk. Herr Becker fabriziert dieſe Spezialität ſeit über 13 Jahren und hat ſich den Beſitz zahlreicher lobender Anerkennungen aus den beſten Geſellſchafts⸗ kreiſen notariell beſcheinigen laſſen. D. E. Gemeinnütziges. — Das Abſchneiden der Roſen. Es herrſcht vielfach die Anſicht, man ſchone ſeine Roſenſtöcke, wenn man ſeine Roſen verblühen laſſe. Das iſt jedoch irrig, denn gerade in der Zeit des Blühens entzieht die Blume ihrem Stocke die meiſte Nahrung. Es iſt daher zu rathen, die Roſe zu ſchneiden, ſo⸗ bald ſie ihre ſchönſte Form zeigt. Eine abgeſchnittene Roſenblume hält ſich, wenn ſie ordentlich gepflegt wird, ſtets länger, als wenn ſie am Stock belaſſen wäre; letzterer aber entwickelt, wenn die Blumen abgeſchnitten werden, wieder neue Knoſpen. Humoriſtiſches. — Ein ſchöner Ort. Bierhuber:„Schön iſt's dort, ſag' ich Dir, alter Freund, meine Frau war faſt ſprachlos!“ Brummer:„Sprachlos? Da führ' ich die meinige auch hin!“ — Zweideutig. Wirth:„Na, was ſagen Sie zu meiner! Bier?“ Gaſt:„Ich will aufrichtig ſein; das Waſſer lauft einem dabei im Munde zu⸗ ſammen!“ — Schüler(lieſt):„Haus, Maus, Laube, Haube—“ Lehrer:„Weißt du, was eine Haube iſt?“ Schüler:„Nein.“ Lehrer:„Was ſetzt denn deine Mutter auf, eh' ſie zu Bett geht?“ Schüler „Die Mauſefalle.“ — Der Kirchenfchlaf. Küſter(mit dem Klingelbeutel umhergehend zu einem anſcheinend schlafenden e„Iſt's gefällig, lieber Herr Nachbar?!“— 9 ich ſchnupfe nicht!“ — Hausordnung. Mann:„Wer hat meine Schnapsflaſche ausgetrunken?“— Frau:„Ich! — Ich leid' einmal keinen Schnaps im Haus!“ Die Perlen des Para dieſes. In Edens blumenreichem Garten ſtand Auf heil'ger Erde, in dem Wunderſand Ein Springquell, ganz umkränzt von tauſend Blüthen, Die in der Sonne wie Demanten ſprühten. Und eine hohe Palme ſchirmt den Born, In den aus einem ſilberweißen Horn, Ein Geiſt drei kleine, feine Perlen hauchte. Ein Fiſchlein fing ſie aaf, das niedertauchte, Und dann im Grund der Quelle ſchnell verſchwand, Die mit dem Weltmeer in Verbindung ſtand. Als es geſchah, da ſang ein Vogel leiſe Auf dem Erkenntnißbaum die ſelt'ne Weiſe: „Das, was dem Fiſch ein guter Geiſt beließ, Das bleibt dem Menſchen nur vom Paradies: Die erſte Perle, die das Horn gegeben, Das iſt die Tugend, die man ſoll erſtreben. Die zweite, die der Fiſch uns gern verhehlt, Das iſt die Weisheit, die der Erde fehlt. Die dritte aber, die der Engel weihte, Das iſt die Liebe, die gebenedeite, Durch die im Traum wir Eden wiederſchau'n Und eine Brücke uns zum Himmel bau'n. achbar(erwachend):„Danke— Indiſche Weisheit. Das Huhn des Nachbarn dünkt uns eine Gans. Ein Weiſer ohne Thaten Iſt eine Wolke ohne Regen. Die Geduld iſt der Schlüſſel zur Freude. Wer in Frieden leben will, Muß taub, blind und ſtumm ſein. Tuch⸗ und Buxkinſtoffe à 1 Mark 75 Pfennig per Meter verſenden 98 in einzelnen Metern direkt an Jedermann Erſtes Deutſches Tuchverſandtgeſchäft Oettinger& Co., Frankfurt a. M. Fabrik⸗ Depot. Muſter umgehend franko. 2 — n 1 4* l 4 Früh- Kleesamen empfiehlt billigſt. 625 A. Stumpf. CCC Junge italienische * zur Zucht vorzüglich erprobte Race, ſind zu verkaufen per Stück 1 Mk. Von wem, zu erfahren in der Exped. ds. Blattes. 626 Neues 5 Wintergerſtenſtroh hat billig zu verkaufen. 631 Johann Neuhäuser I. Frükartoffeln hat zu verkaufen 632 Heinrich Effler, Spengler. 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Viernheim, den 8. Juli 1894. Großherzogliche Oberförſterei Viernheim. Hein. 635 Verſteigerung von landwirthſchaftlichen Geräthen u. ſ. w. Montag, den 16. Juli d. Js., Morgens 10 Uhr, laſſe wegen 0 Aufgabe der Oekonomie ſämmtliche zum landwirthſchaftlichen Betriebe gehörigen Gegenſtände als beſonders: Wägen, Eggen, Pflüge, verſchiedene Rüb⸗ und Häckſel⸗ maſchinen, zwei Decimalwaagen, mehrere Hofthorſtöcke und Diehlwandpoſten, ſowie alle ſonſtigen Sachen, ferner 2 Ziegen 636 Moses Sternheimer. U Ni d die Gelegenheit. F 2, O Versaume Niemand die Gelegenhei F 2, 79 Wegen bevorſtehender Inventur ſetze mein ganzes Lager einem Ausverkauf eee= Ohne Concurrenz. Es kommen zum Verkauf die Reſt⸗Poſten der Gelegenheitskäufe und iſt Jedermann Gelegenheit geboten für wenig Geld gute Waare zu erhalten Posten Buckskin-Reste Posten Kleiderstoff-Reste 140 Emtr. breit, vorzüglich im Tragen, per Meter Mk. 4.50 und Mk. 5. in rein wollenem Elſäßer, Geraer, Greizer und Glauchauer Fabrikat; der neueſten Wollmouſeline in prima ein grosser Posten Quallaten; 508 . aſchechter Kleider Cattune, Battiſt d ein grosser Posten 20 5 für Kleider und Blouſen; 5 ein grosser Posten gedruckter Baumwoll⸗Flanell; Druck-Caltun, Bettmeubel, Baumwollzeug ferner Rest-Posten ſüc Kleider und Schürzen; Leinene Anzugstoffe, Sommer⸗Qammgarn, f. Herren u. Knaben. Gardinen, Tiſchdecken, Tiſchzeug, Schlafdecken, Betttücher ꝛc. J. Lehlbach, Mannhein, F 2, 9 Kirchenſtraße in nächſter Nähe des Speiſemarktes. Ein Theil der Reſte iſt in den beiden großen Schaufenſtern ausgeſtellt. Große Gelderſparniß. Zur gefl. Beachtung! 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Landwirth Sebaſtian Dewald 2., e. S. Karl, d. Fabrikarb. Johannes Lammer, e. T. Margaretha, 20. d. Fabrikarb. Mich. Helmig 1., e. T. Eliſabetha, 16. d. Tüncher Johannes Herbert 2., e. S. Johannes, 22. d. Gg. Mich. Pfützer 1. Ww., e. T. Anna, 23. d. Milchhdl. Jakob Mandel 4., e. T. Barbara Katharina, 28. d. Fabrikarb. Leonhard Martin, e. T. Katharina, 30. d. Maurer Andreas Bergmann 2., e. T. Maria, 20. 30. d. Maurer Andreas Bergmann 2., e. T. Katharina, Eheſchließungen. 1. Der Tüncher Nikl. Lantz 2. mit der Cigarrenmacherin Eva Faltermann, 2. d. Tüncher Philipp Hoock 6. mit der Hebamme Anna Maria Müller, 13. d. Schreinermeiſter Joſeph Martin 5. mit der Sybilla Gallei, 16. d. Fabrikarb. Adam Samſtag 2. mit der Carilia Buſalt, 19. Landwirth Joh. Kempf 8. Eliſabetha Katharina Kempf, 22. d. Schaffner Anton Brednich mit der Katharina Schmitt, 22. Fabrikarb. Kaspar Gallei 1. mit der Dienſtmagd Maria Binkle Sterbefälle. 1. Maria Margaretha Hofmann, 3 M. 13 Tg. alt, T. von Valentin 6., 5. Johannes Wipfler, 2 M. 25. Tg. alt, S. von Joh. Jak., 4. Robert Ludwig Heinrich, 2 M. 1 Tg. S. d. Putzmacherin Bertha Heinrich, 5. d. Gaſtwirth Joh. Mich. Pfützer 1., 37 J. 8 M. 25 Tg., 15. Nikl. Hoock, 7 M. 3 Tg. alt, S. von Friedrich 1, 27. d. gewerbloſe Eliſabetha Buſalt 21 J. 2 M. 19 Tg. alt, 27. Gg. Rohrbacher, 29 Tg. alt, S. von Joh. Rohrbacher 1., 28. d. Auszüglerin Margaretha Beikert geb. Bauer 74 J. 3 M. 6 Tg. alt, 29. d. Landwirth Mich. Bugert 2., 83 J. 5 M. 6 Tg. alt, 29. Anna Maria Wiegand, 1 M. 8 Tg. alt, T. v. Jakob 3., 29. Johannes Brechtel 5., 52 J. 7 M. 9 Tg. alt. mit der 3 — 5 8 8 5 1 ä