100 95 015 00 antitt t keiſe 620 ſhlacht itſchl, — 5 ton 10. deim. 0 be⸗ „ N: heute tt in weise. nühle. — Er. J ttwochs u. 80 ab koſtet 1 onatlich nur 30 Pfg. frei in's Haus gebracht. Per Poſt bez. pro Quart. M. 1.15 Redaction, Druck und 2 Nietrnheiner Anzeiger Publikationsorgan der Gr. Hürgermeiſterei Niernheim. Auzeigeblatt von hiernheim, Veinheli, Aufrrtual und Mugebung. Verlag: W. Dingen, Viernheim. Zu ſeente 10 1 1 billig A 10 Pf. pro Iſpaltige Garmondzeile. Reclamen 20 Pf. pro 1ſp. Zeile Nr. 62. Samſtag, den 7 Ang f. 1804. § Der Banca Romana⸗Prozeß hat, wie gemeldet, am Samstag mit der Frei⸗ ſprechung ſämmtlicher Angeklagter einen Abſchluß gefunden, der allgemeine Ent⸗ rüſtung hervorzurufen geeignet iſt. Der Haupt⸗ angeklagte war bekanntlich der Senator Tan⸗ longo, der als Director der Nationalbank Millionen veruntreut und zu Tauſen⸗ den falſche Caſſenſcheine in Cours geſetzt hatte, alſo ein notoriſcher Spitz⸗ bube größten Stils. Wenn ein ſolcher Mann und deſſen Spießgeſellen freigeſprochen werden, ſo wirft dieſe Thatſache ein merkwür⸗ diges Licht auf das ſittliche Niveau des Richter⸗ collegiums, welches ein ſolches Urtheil fällte, und in weiterer Conſequenz auf die Rechtspflege des Landes überhaupt. Das Urtheil wirkt um ſo widerlicher und abſtoßender, da man in Rom zur Rechtfertigung desſelben einen künſtlichen Apparat in Bewegung geſetzt hat, um Tanlongo als Ehrenmann erſcheinen zu laſſen. Als die Freigeſprochenen den Schwurgerichtsſaal verließen, ereigneten ſich, wie dem„B. T.“ gemeldet wird, faſt unglaubliche Dinge. Ein Theil des Publi⸗ kums begrüßte und begleitete Tanlongo unter ſtürmiſchen Hochrufen bis zu ſeinem Wagen; Viele riefen:„Hoch die Römiſchen Aſſiſen! Hoch Tanlongo!“ und ſogar(welche Ironie!)„Hoch Italien!“ Ja, man verſuchte, Tanlongos Pferde auszuſpannen und ihn im Triumph nach ſeinem Palaſt zu tragen. Später ſammelte ſich vor der Wohnung des Tanlongos eine Menſchenmenge, die ſo lange lebhaft applaudirte, bis Tanlongo auf dem Balcon erſchien und für die Ova⸗ tion dankte. Dieſe widerwärtigen Scenen weiſen auf einen bedenklichen Grad von Moralloſigkeit in den ſogenannten maßgebenden Klaſſen hin. Die Capitale hat vollſtändig Recht, wenn ſie die Entſcheidung der Geſchworenen„eine Schande Italiens“ nennt, umſomehr als die italieniſchen Gerichte mit äußerſter Strenge Kleinlaut bemerkt die officiöſe„Opinione“, der Grund zur Freiſprechung ſei zweifellos der Umſtand geweſen, daß Tanlongo und Genoſſen nicht die einzigen Schuldigen an der Bankmiſerere waren, daß vielmehr noch ganz andere Leute der politiſchen Welt auf die Anklagebank gehörten. Die ge⸗ ſammte Provinzpreſſe, namentlich Norditaliens, iſt einig in der Brandmarkung der Aſſiſen. Die conſervative„Italie“ bringt die folgenden Ausführungen: „Die Freiſprechung bildet einen ſeltſamen Gegenſatz zu den viertauſend Jahren Ge⸗ fäniß, die die ſicilianiſchen Militärgerichte ſo⸗ eben verhängt haben. Die Sentenz von Sonn⸗ abend iſt der furchtbarſte Schlag, den die Bour⸗ geoiſie ſeit Jahren erlitten, und wer ihr den⸗ ſelben verſetzte, das waren nicht Anarchiſten oder Socialiſten, ſondern die Unfähigkeit der eigenen Gerichte. Das Blatt conſtatirt ferner die tiefe Erſchütterung des Vertrauens zur Juſtiz. Sogar das hieſige italienfreundliche „B. T.“ begleitet das Urtheil mit folgenden Gloſſen:„Das Urtheil iſt geeignet, weit über die grün⸗weiß⸗ rothen Grenzpfähle hinaus das größte und berechtigte Aufſehen zu erregen, Ita⸗ lien hat ſich durch dieſes Verdict mit unauslöſchlicher Schmach bedeckt. Frank⸗ reich hatte wenigſtens den Muth, eine ganze Reihe der Schuldigen, wenn auch nicht die Hauptſchuldigen, zu verurtheilen. Ikalien hat mit der Freiſprechung notoriſch geſtändiger und überführter Bankdiebe ſeine moraliſche Banke⸗ rotterklärung ausgeſprochen.“ Jeuiſchland. Berlin, 2. Auguſt. Das„Berliner Tagebl.“ ſchreibt zu der Meldung, daß Wißmann nicht mehr nach Afrika zurückkehre, weil ſein Geſund⸗ heitszuſtand es nicht erlaube: dieſe Meldung ſei durchaus unzutreffend. Wißmann ſtehe nach wie vor zur Verfügung des Gouverneurs von Oſt⸗ afrika, v. Scheele, und kehre nach Ablauf ſeines Urlaubs im Februar 1895 nach Afrika zurück. Berlin, 2. Aug. Entgegen anderweitigen Meldungen theilt die„Kreuzztg.“ mit, daß eine Neubewaffnung der Armee bei der Vortrefflichkeit unſeres jetzigen Gewehrmodells derzeit nicht in Ausſicht ſteht. — Ueber die Reform des Militär⸗ ſtrafprozeß verfahrens bringt der„H.“ Corr.“ einen Artikel, wonach die preuß. Militär⸗ verwaltung bei der Reform die leitenden Grund⸗ ſätze unſeres deutſchen Strafprozeſſes, insbeſondere die der Mündlichkeit, der Oeffentlichkeit, der vollen Vertheidigung und geordneter Rechtsmittel zu Grunde gelegt hat. Auf dieſer Grundlage baue ſich innerhalb der durch die Lebensintereſſen des Heeres bedingten Schranken ſicher der vom pr. Kriegsminiſter in der letzten Reichtagsſeſſion angekündigte Plan auf. Gegenüber dem bayeriſchen Verfahren wird betont, daß, abgeſehen von der durch die Intereſſen der Diplomatie bedingten größeren Beſchränkung der Oeffentlich⸗ keit, die gänzliche Loslöſung der Militärgerichts⸗ barkeit von dem Truppenkommando vermieden, vielmehr an der Verbindung der Gerichtsherrlich⸗ keit mit dem Truppenkommando grundſätzlich feſtgehalten ſein werde. Wann wird aber die ſchöne Reform verwirklicht werden? Berlin, 2. Aug. Nachdem der deutſche Bot- ſchafter in Spanien v. Radowitz, Madrid mit Urlaub verlaſſen und für jetzt keine Ausſichten auf Erneuerung der Handelsvertragsverhand⸗ lungen zwiſchen Deutſchland und Spanien vor⸗ handen ſind, wird auch der hieſige ſpaniſche Bot⸗ ſchafter in der Kürze Berlin verlaſſen. Ausland. Bern, 1. Aug. Infolge der ſtrengen Anar⸗ chiſtengeſetze des Auslandes iſt der Zuſtrom aus⸗ ländiſcher Anarchiſten ſtärker. Eine ſcharfe Ueberwachung derſelben iſt angeordnet. Sofia, 2. Aug. Stambulow veröffentlicht eine Erklärung, worin er betont, es werde Stoi⸗ low nicht gelingen, die Ruhe in Bulgarien auf⸗ recht zu erhalten, ſobald, wie vorauszuſehen, die ruſſenfreundliche Partei ihre Abſichten, den Fürſten jeden kleinen Spitzbuben hängen. ALEXA oder: Auf dunklen Wegen. Roman von E d. Wagner. n verboten.) 106. Fortſezung. Etwas ſpäter wurde ein Wagen gehört, der die Allee herauffuhr und vor dem Haupteingang hielt. Gleich darauf wurde Lord Montheron ins Zimmer gelaſſen. Sein Erſcheinen zu Clyffebourne, nachdem er den ganzen Tag in Geſellſchaft der Lady Wolga geweſen, erſchien Lady Markham von beſonderer Wichtigkeit. Sie zog ſich an einen ent⸗ fernten Fenſterplatz zurück und beſchäftigte ſich mit einer Handarbett. Es war beinahe zehn Uhr. Alexa entfernte ſich leiſe aus dem Zimmer und aus dem Hauſe. Vielleicht wartete ihr Vater ſchon. Sie ſchritt leichten Fußes über die Teraſſe nach den Klippen hinab. Die Nacht war finſter, der Wind wehte ſtark, e auf Alexa Vagen igend. über. wenn in er⸗ iglich. Wind tiger. „und lateau werde verfolgt. dicht hinter mir. Die Poliziſten und Renard ſind gefolgt. Mein Rückzug iſt nach jeder Seite hin abgeſchnitten. Es bleibt mir nichts übrig als der Tod!“ „Vatec!“ flüſterte ſie ängſtlich. Gott! Du weißt nicht, was Du ſprichſt.“ „Mein armes Kind, trieben. Die Verfolger ſind mir auf den Ferſen. Kein Entkommen iſt mehr möglich. Blles, ich für Dich und Wolga thun kann, iſt, Euch die Schmach meines Todes durch Henkershand zu er⸗ ſparen. Gott er mir! Da kommen ſie!“ Alexa hörte ſchwache Rufe in geringerer Ent⸗ fernung und ſah dunkle, in der Finſterniß kaum zu unterſcheidende Geſtalten. Ein plötzlicher Gedanke durchzuckte ſie. „Sie werden nicht in dem Hauſe Deiner ge⸗ ſchiedenen Frau nach Dir ſuchen, Vater,“ flüſterte ſie. Komm, ich will Dich dort verbergen, bis die Verfolgung vorüber iſt.“ Sie eilte dem Hauſe zu und zog den Vater mit ſich. Sie gingen durch eine Nebenthür und eine Nabesteg pe hinauf. Vor ihrem Zimmer blieb ſie ſtehen. Im nächſten Augenblicke ging ſie weiter, öffnete die Thür von Lady Wolgas Privatzimmer Sie wußte, daß Feliee und ließ ihren Vater hinein. unten war. „Hier werden ſie nicht nach Dir ſuchen!“ ſagte ſie„Ich werde zu Dir kommen, wenn die Ver⸗ folger fort ſind. Nun muß ich hünuntergehen, um ſie von Deiner Spur abzuleiten.“ Sie eilte hinaus in die Halle, wo ſie Lady Markham vor der Thür begegnete. Einen Moment ſchien ihr Herz ſtill zu ſtehen, dann begab ſie ſich in das Geſellſchaftszimmer, und die Freundin der Lady Wolga, ſtrahlend vor triumphirender Freude, folgte ihr auf dem Fuße. Lady Wolga war es noch nicht gelungen, ſich dem Marquis zu entziehen, und Mr. Dalton mußte geduldig warten, ehe er zu der von der Lady gewünſchten Privat-„Unterredung vorgelaſſen werden „Ich l konnte. Sie ſind mir vom Schloſſe aus „O, mein ich bin in die Enge ge⸗ was Lord Montheron war inmitten einer leiden⸗ ſchaftlich vorgetragenen Bitte um Einwilligung der Lady Wolga zu einer ſofortigen Heirat unterbrochen worden durch die Anmel dung des Pfarrers, und hatte dann den verlorenen Faden nicht ſo recht wiederfinden können; doch war er entſchloſſen, das Haus nicht eher zu verlaſſen, als bis er ſeinen Zweck erreicht hatte. Kaum hatte er ſich wieder in ſeine Rolle hineingeredet, als Alexa eintrat, die er mit Groll und haßſ prühenden Augen anſah. Alexa ſetzte ſich, nicht aber Lady Markham, die ſich bis auf einige Schritte Lady Wolga näherte und dann mit der Miene einer ſtrengen Anklägerin ſtehen blieb. „Meine liebe Lady Wolga,“ ſagte ſie mit ſcharfer Stimme,„ich habe Ihnen etwas Beſonderes zu ſagen. Ich habe eine ſchwere Beſchuldigung gegen Miß Strange, Ihre Geſellſchafterin, auszusprechen, oder vielmehr, ich wünſche ſie zu entlarven, und ich werde es jetzt vor ihrem Gaſte thun.“ „Lady Markham!“ rief Lady Wolga ſtreng. „Ah, Sie glauben mir nicht? Nun, ich kann meine Worte beweiſen!“ rief Lady Markham, und in ihrer Stimme lag ein Gemiſch von Stolz, Hohn und Triumph.„Ich kann Ihnen beweiſen, daß ſie eine Abenteuerin iſt.—“ „Lady Markham!“ rief Wolga abermals in höchſter Entrüſtung. „Ich bringe die Beweiſe für jedes meiner Worte,“ fuhr die Anklägerin fort. Sie hat ihren Geliebten in dieſes Haus gebracht und in ihre Zimmer geführt, Lady Wolga! Er beſchäftigt ſich in dieſem Augenblick jedenfalls damit, Ihre Juwelen zu ſtehlen. Das Mädchen iſt die Verbündete eines Diebes!“ Ohne eine Antwort abzuwarten, zog ſie heftig die Klingel und befahl den eintretenden Dienern, mit einigen andern Männern leiſe hinaufzugehen und die Thüren zu Lady Wolgas Gemächern zu bewachen. „Das iſt alles falſch! Ich glaube kein Wort davon!“ erklärte Lady Wolga ſtolz.„Alexa, ſtrafen [Sie die Anklage der Lady Markham Lügen.—“ b 1 2 —— 55 r Ferdinand zu entfernen, auszuführen verſuchen werde. Er rathe im Intereſſe Bulgariens und zur Sicherheit des Fürſten, die hieſige Regierung an Tontſchew oder Radoslawow zu übergeben. Beides ſeien zwar ſeine, Stambulows, Gegner, aber ehrliche, energiſche Männer. London, 1. Aug. Wie die„Köln. Ztg.“ er⸗ fährt, hat England jetzt beſtimmten Anlaß, ſich in die chineſiſch-japaneſiſchen Händel einzumiſchen. Das Transportſchiff, welches die Japaner in den Grund bohrten, iſt ein engliſches Schiff; es ge⸗ hört der hieſigen Firma Matheſon Jardine u. Komp. und war von den Chineſen für den Truppentransport gechartert worden. Das Schiff führte angeblich die engliſche Flagge. Zu Kriegszeiten wäre dies allerdings ein Bruch der Neutralität geweſen, und die Japaner hätten durchaus das Recht gehabt, das Schiff beſchießen zu laſſen, wogegen jetzt, da der Krieg nicht er⸗ klärt iſt, eine Beleidigung der engliſchen Flagge vorliegt, ganz abgeſehen davon, daß britiſche Staatsangehörige mit untergingen. Wären die Chineſen noch klüger geweſen, ſo hätten ſie die Transportſchiffe allein unter engliſcher Flagge, ohne jedwede chineſiſch en Begleitſchiffe ausgeſandt. Uebrigends wird England jetzt ſeinen Einfluß im Intereſſe des Friedens aufbieten können. Waſhington, 1. Aug. Meldungen aus China beſagen, daß in den ſüdlichen Provinzen Chinas eine gefährliche Agitation gegen die Fremden ausgebrochen iſt. Die europäiſchen Miſſionen ſind beſonders bedroht. Mehrere katholiſche Kirchen wurden zerſtört. Es iſt noch unbekannt, ob ſich unter den Ermordeten auch Miſſionare befinden. Die Miſſionen konnten nur durch einſchreitende chineſiſche Truppen geſchützt werden. Der Krieg um Korea. Berlin, 1. Aug. Aus Shanghai wird ge⸗ meldet: Unter den an Bord des„Kaibing“ ge⸗ tödteten Ausländern befand ſich auch der ehe⸗ malige deutſche Ofſizier, Hauptmann v. Hannecken, welcher ſeit 25 Jahren eine wichtige Stellung in chineſiſchen Dienſten bekleidete. London, 2. Aug. Nachdem Lord Kimberley die Notifikation von der Kriegserklärung Japans an China erhalten hatte, benachrichtigte er ſofort die auswärtigen Agenten und das diplomatiſche Chor. Auf der chineſiſchen Botſchaft herrſcht fieberhafte Thätigkeit. Viele engliſche Offiziere bieten China ihre Dienſte an. London, 1. Aug. Das Bureau Reuter meldet aus Shanghai von heute, die Japaner ſollen die chineſiſche Stellung bei Pakhan angegriffen haben und mit großen Verluſten zurückgeſchlagen worden ſein. Die Verluſte der Chineſen ſind unbe⸗ deutend. Die Japnner ſollen ihre Truppen aus Söul zurückziehen, um ihre Armee bei Pakhan zu verſtärken. London, 2. Aug. Die britiſche. Regierung ertheilt dem Viceadmiral Fremantle, Comman⸗ danten des Geſchwaders im chineſiſchen Meere, Aber ein Blick auf Alexa ließ ſie verſtummen. Die Verwirrung, das Entſetzen in dem lieblichen Geſicht, der wilde Schrecken in den Augen des Mädchens— waren das die Zeichen gerechter Ent⸗ rüſtung? In dieſem Moment wurden draußen laute Stimmen hörbar, und die Londoner Poliziſten mit John Wilſon an der Spitze, ſowie die Konſtabler von Montheron drangen in das Haus und erſchienen im nächſten Augenblick im Zimmer. „Wir ſuchen nach einem entſprungenen Ver⸗ brecher, Mylady,“ ſagte einer der Poliziſten mit einer reſpektvollen Verbeugung vor Lady Wolga. „Wir haben ihn bis jetzt hierher verfolgt und glaubten, da uns ſeine Spur plötzlich verloren gegangen iſt, daß er Eintritt in dieſes Haus erlangt hat.“ „Nun, was habe ich geſagt?“ rief Lady Mark⸗ ham und ihre Stimme zitterte vor Schudenfreude. „Der entſprungene Verbrecher iſt oben in Lady Wolgas eigenen Zimmern, ihre Juwelen ſtehlend. Seine Verbündete brachte ihn ſoeben herein. Folgt mir! Er kann nicht entrinnen!“ Mit faſt jugendlicher Schnelligkeit und vielem Geräuſch ſchritt ſie der Thür zu und ging den andern voraus durch die Halle und die Treppe hinauf. Rehes, welches noch einmal ſich aufrafft zum letzten hinauf. Lady Wolga, verwundert und ungläubig, folgte, und der Marquis und Mr. Dalton bildeten den Schluß. Die Geſellſchaft drang in Lady Wolgas Boudoir, dann in das Ankleidezimmer. Der Flüchtling hörte ſeine Verfolger kommen. Er wußte, daß Flucht und Verbergung vergeblich waren. Seine Stunde war gekommen. Er ſtand mit verſchränkten Armen in der Mitte des Zimmers und im vollen Scheine des Kaminfeuers, ſtolz und erhaben; in ſeinen edlen Zügen lag ein Ausdruck von Ruhe und Frieden, welcher ſeltſam kontraſtierte mit der Unruhe um ihn her. Alexa mit der Kraft eines verwundeten Befehl, die Schiffe ſeines Geſchwaders, welche in chineſiſchen und japaniſchen Häfen vor Anker liegen behufs Ueberwachung der britiſchen Inte⸗ reſſen zu concentriren. London, 2. Aug. Der ehemaliche Staats⸗ ſekretär von Indien, Curzon, erklärt, nach ſeinen Kenntniſſen, die er von China erhalten, könne China in einem Krieg mit Japan nicht gewinnen, ſondern würde unausbleiblich einer Niederlage entgegen gehen. Curzon iſt der Anſicht, daß der chineſiſch⸗japaniſche Krieg nicht von langer Dauer ſein werde. New⸗Hork, 31. Juli. Von hier ſind be⸗ deutende Maſſen von Flinten nach China unter⸗ wegs. Die Canada⸗Pacific⸗Bahn hit die Be⸗ förderung übernommen. Waſhington, 1. Aug. Ein Verſuch der Ver⸗ einigten Staaten⸗Regierung, den Krieg zwiſchen Japan und China zu verhindern, ſcheiterte daran, daß Japan jede Einmiſchung ablehnte. Shanghai, 31. Juli. Eine Meldung des Bureau Reuter beſagt: Nach einer bisher ander⸗ weitig unbeſtätigten Privatmeldung aus Tientſin iſt das chineſiſche Panzerſchiff„Chenyuen“, das größte und modernſte Schiff der chineſiſchen Marine, geſtern in einer Seeſchlacht von den Japanern in den Grund gebohrt worden. Ferner ſollen zwei große chineſiſch? Kreuzer, vermuth⸗ lich von Armſtrong gebaute, von den Japanern genommen oder zerſtöͤrt worden ſein. Aus Nah und kern. — Der Monat Auguſt fängt nach Falb ſofort kritiſch an, indem er bereits am 1. mit einem kritiſchen Tag erſter Ordnung aufwartet; dann folgt um die Mitte ein ſolcher dritter Ordnung und am 30., zum ſchlech len Ende, wieder ein ſolcher kritiſcher Tag erſter Ordnung.„Mit der Annäherung des kritiſchen Zeitpunktes vom 1. Auguſt dürften, wie Falb ſchreibt, die Niederſchläge neuerdings zunehmen und dann nach kurzen Pauſen etwa wieder um den 5. und 10. Auguſt den Höhepunkt erreichen.“— Der bekannte Mit⸗Bewerber Falb's, der hundert⸗ jährige Kalender, verzeichnet Folgendes:„Vom 1.—5. Auguſt warm, vom 6.—9. kühl, vom 10.— 14. Regen, vom 15.—22. heiß, vom 23.—25. Regen, dann ſchön.“— Schließlich beſagen die Bauern⸗ und Witte ungsregeln:„Wenn die Ameiſen ſich verkriechen, bedeutet es Regen. Iſt's in den erſten Wochen heiß, ſo bleibt der Winter lang weiß. Hat unſ're Frau gut Wetter, wenn ſie zum Himmel fährt, gewiß ſie guten Wein beſcheert. Sind Laurenz und Barthel ſchön, iſt ein guter Herbſt voraus zu ſeh'n. Um Auguſtin zieh'n Wetter hin.“ Heppenheim(Bergſtr.), 2. Auguſt. Die Rentabilität des Gurken⸗ und Erbſenbaues in unſerer Gemarkung hat bereits eine merkliche Preiserhöhung des Grundeigenthums zur Folge. Fürfeld, 31. Juli. Hier verſuchte ein elf⸗ jähriger Junge ſich zu erhängen, konnte aber noch rechtzeitig losgeknüpft werden. Als man ihn nach einer gehörig erhaltenen Tracht Prügel fragte, warum er ſich denn aufhängen wollen, erwiderte das viel⸗ verſprechende Bürſchchen:„Ich wollte nur mal ſehen, ob meine Eltern auch nachher weinen würden!“ Seligenſtadt, 1. Aug. Das neunjährige Töchterchen hieſiger Bürgersleute verzehrte am Sonntag in erhitztem Zuſtande eine größere An⸗ zahl Pflaumen und trank dann viel Waſſer dazu. Nach einigen Stunden qualvollen Leidens war das bedauernswerthe Kind eine Leiche. Eine eindringliche Mahnung zur Vorſicht beim Genuſſe rohen Obſtes! Babenhauſen, 1. Aug. Der etwa 60. jährige Peter Gohr aus Seligenſtadt ließ ſich geſtern bei der Gemarkung Zellhauſen von dem Güterzug nach Seligenſtadt überfahren, wahr⸗ ſcheinlich in einem Anfalle von Geiſtesgeſtörtheit. Er wurde bis zur Unkennlichkeit verſtümmelt. Oppenheim, 31. Juli. Erſchoſſenzhatzſich geſtern Abend in einem Zimmer ſeines elterlichen Hauſes ein 23jähriger Küfer. Der junge Menſch hatte bereits vor einigen Jahren einen Selbſt⸗ mordverſuch gemacht. Mainz, 1. Aug. Herr Oberbürgermeiſter Dr. Gaßner hat bald nachdem hier die Nachricht vom Tode des Erzherzogs Wilhelm bekannt ge— worden war, an den z. Zt. in Iſchl weilenden Kaiſer Franz Joſeph von Oeſterreich ein in den herzlichſten Ausdrücken abgefaßtes Beileids⸗Tele⸗ gramm gerichtet. Es wird darin bemerkt, daß ſich der ſo jäh Dahingeſchiedene als letzter öſter⸗ reichiſcher Gouverneur von Mainz hier viele Sym⸗ pathien erworben habe und daß man ihm ein dankbares Andenken bewahre. Die Kundgebung unſeres Stadtoberhauptes wird allenthalben zu⸗ ſtimmend begrüßt werden.— In der Druckerei des„Mainzer General-Anzeiger“ haben geſtern ſämmtliche Arbeiter bis auf einen die Arbeit niedergelegt. Mannheim, 31. Juli. Im nahen Friedrichs⸗ feld iſt im Anweſen und Gaſthaus„Pflug“ ein großer Brand ausgebrochen. Drei Scheuern ſind mit den Futtervorräthen und dem Vieh vernichtet. Speyer, 81. Juli. Heute Mittag 2 Uhr iſt in der Mahlmühle vou Georg Eitel auf dem Holz⸗ markt ein Feuer ausgebrochen, das ſich raſch auf die ganze Mühle ausdehnte. Beim Eintreffen der Feuerwehr ſtand die Muͤhle in Flammen. Da hin⸗ reichend Waſſer zur Verfügung ſtand, konnte das Feuer bis halb 4 Uhr auf ſeinen Herd beſchränkt werden. Die nebenanſtehende Cigarrenfabrik Wellen⸗ ſiek u. Schalk ſtand in großer Gefahr mitzuver⸗ brennen. Der Schaden iſt groß, da die Mühle vollſtändig ausbrannte. Eitel hat bei der deutſchen Verſicherungsgeſellſchaft„Phönix“ verſichert. Humoriſtiſches. — Unbedachte Conſequenz. Bauer(zur Bäuerin, die ihm ein neugefertigtes Kleid für ihre Tochter zeigt):„Was, Taſchen haſt Du 'nein gemacht? Na, da ſetzt Du der Lieſe ſchöne Raupen in'n Kopf; am Ende verlangt ſie noch Taſchentücher!“ — Kindermund.„Nu, Ellachen, was möchteſt Du denn einmal werden?“—„Ich werde Schwiegermutter, daun haben alle Leute vor mir Angſt!“ ———— Triumph, mit dem Finger auf den Flüchtling zeigend. „Da iſt ihr Komplice.“ Mr. Strange lächelte traurig. Sein Blick ſtreifte alle Anweſen den, dann griff er langſam unter den Rock nach der Bruſttaſche. Mit einem Schrei eilte Alexa zu ihm, ſeine Abſicht erratend. „Verhaftet ihn!“ iſt Lord Stratford Heron, der Mörder ſeines Bruders!“ Es bedurfte dieſes Ausrufes nicht, um Lady Wolga zu verſichern, wer der enſprungene Ver⸗ brecher war. Auf den erſten Blick erkannte ſie iyren geſchiedenen Gatten. Nicht die Reihe von Jahren, nicht die Veränderung, welche die Zeit, Kummer und Sorgen im Gefolge ſtets mit ſich führen, nicht das gefärbte Haar und die veränderte Geſichtsfarbe konnten ſie auch nur einen Augenblick täuſchen über ſeine Perſönlichkeit. Die gefalteten Hände auf die Bruſt gepreßt, mit halb geöffneten Lippen und ſtarrblickenden Augen ſtand ſie regungs⸗ los da, wie eine Bildſäule, ſelbſt ihr Atem ſchien zu ſtocken. Die Poliziſten traten vor, im Begriffe, ſich ihm zu nähern. „Zurück!“ rief der erkannte Lord Stratford Heron mit feſter, gebietender Stimme, einen Revolver aus der T iehend.. will mich nicht lebend Fluchtverſuch, eilte allen vorüber und flog die Treppe„ 0 e 5 Arie Hadn Markham in einer lr nan gefangen nehmen laſſen!“ Die Männer oichen unwillkürlich zurück vor ſeinen wild flammenden Augen. „Haltet inne!“ rief Mr. Dalton und ſeine „Legt keine Stimme klang nicht weniger ernſt. Hand an ihn—“ „Wie, wollen Sie ihn entfliehen laſſen?“ ſchrie Renard.„Ich mache Sie für alles verantwortlich!“ „Aber ergreift Pierre Renard,“ fuhr Mr. Dalton fort, nicht auf des Kammerdieners Worte achtend,„gegen den ich einen Verhaftungsbefehl habe und der den Mord an dem letzten Marquis von Montheron begangen zu haben verdächtig iſt“. Todenſtille folgte ſeinem Befehl. 5 0 5 5 A*. Vallmach — 3 haftung Pierre Renards. Die Poliziſten wollten dieſen ergreifen; aber er widerſetzte ſich wütend und flüchtete in eine Ecke des Gemachs. „Auf Grund welcher Beweiſe beſchuldigen Sie mich, Lord Montheron ermordet zu haben 7“ fragte er Ehe Mr. Dalton antworten konnte, trat Alexa hervor. rief Pierre Renard.„Es „Ich beobachtete Sie, als Sie in der Gruft der Kapelle zu Mont Heron nach Ihren dort ver⸗ ſteckten Diamanten ſahen,“ erklärte ſie.„Ich kann den Beamten die Stelle zeigen, wo ſie liegen. Ich fand ein Stück von einer Uhrkette in der Verzierung der Bettſtelle des ermordeten Marquis— das andere haben Sie in ihrem Juwelenkäſtchen. Und wie wollen Sie den Erwerb Ihres Reichtums erklären?“ Pierre Renard ſprang verzweifelt auf Alexa zu, aber in demſelben Moment bemüchtigten ſich die Poliziſten ſeiner und legten ihm Handſchellen an. Fortſetzung folgt. geſtern Alheit Irichs. Ca. 2000 Stück Foulard⸗Seide Mk. 1.35 bis 5.85 p. M.— bedruckt mit den neu⸗ eſten Deſſins u. Farben— ſowie ſchwarze, weiße und farbige Seidenſtoffe von 75 Pfg. bis Mk. 18.65 p. Met.— glatt, geſtreift, kar⸗ riert, gemuſtert, Damaſte etc.(ca. 240 verſch. Qual. und 2000 verſch. Farben, Deſſins ete.) Porto- und ſteuerfrei ins Haus!! Kata⸗ log und Muſter umgehend. G. Henneberg's Seiden-Fabrik(k. k. Hofl.), Zürich. 2 —— 2—— Danksagung. 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Zwiſchen Tod und Leben! 704 Einer der fürchterlichſten Zuſtände im menſch⸗ lichen“ Leben iſt jener ſelbſtverſchuldete Zuſtand von Nervenzerrüttung, wo der Kranke im beſten Lebensalter körperlich und geiſtig gebrochen da— ſteht, unfähig iſt, ſeinem Berufe mit Luſt und Energie nachzukommen, wo ihm jede ruhige Er⸗ holung eine Laſt iſt und ihm nur noch Auf— regung“, Trunk und Spiel und Vergeudung der Nachtruhe ein wüſtes Vergnügen bereiten. Mit hohlen Backen, unterlaufenen Augen und ſchlottern— den Beinen ſieht man ſolche Unglückliche dahin⸗— wanken. Die Schuld ſteht ihnen auf dem Ge⸗ ſichte geſchrieben. Es iſt ein Zuſtand zwiſchen Tod und Leben, der häufig mit Melancholie, Tiefſinn und Wahnſinn endet. Wer den Keim der ſchrecklichen Krankheit in ſich fühlt, der ver⸗ lange koſtenfrei die Sanjaua⸗Heilmelhode, welche bei allen heilbaren Stadien von Nerven⸗ und Rückenmarksleiden ſchnelle und ſichere Hilfe bringt. 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Das beliebte und weitverbreitete Ebenſo ſind auch alle diejenigen Bauten ꝛc. nochmals zur Vergütung Journal behält auch im neuen Jahrgang, trotz der Vermehrung ſeiner Kunſtbeilagen, 3 1 welchen im Laufe des Jahres Anzeigen gemacht wurden,] den ſeitherigen billigen Preis von ür welche aber, weil nicht zur richtigen Zeit angemeldet, eine Vergütun 5 0 2 f bt z ee pak abe, gülkang nur& Hfonniq fur aus Hof. bis jetzt nicht gewährt werden konnte. 2 Ausdrücklich wird darauf aufmerkſam gemacht, daß Gr. Kreisamt] den ten dh ſlrterte do der Bezug auf Hinderniſſe ſt Heppenheim beſtimmt hat, daß keine Bauvergütungen mehr gewährt werden beben l n penſcke Mer inge dürfen, welche nicht rechtzeitig zur Anmeldung gekommen ſind und daß die 5 2 5. 8 in der Anmeldung ſäumigen Bürger ſich die etwa daraus hervorgehenden Nachtheile ſelbſt zuzuſchreiben haben. Viernheim, den 1. Auguſt 1894. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim: ortagehandlungen, Journal⸗ zt, wende man ſich an die Stuttgart. 8 Buch für Alle“ wird von den meiſten Buch-, Colp 694 ü Blaeß. 8 Nachſtehende Bekanntmachung bringen wir hiermit zur allgemeinen FCC ed Rechtsanwalt Viernheim, den 3. Auguſt 1894. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim 695 niedergelaſſen. Mein Bureau befindet ſich ö Blaeß. i 0 4. Nr. 8 ö n ö 9 2 Ir.. Bekanntmachung. Mannheim, den 1. Auguſt 1894. Sämmtliche Mannſchaften des Beurlaubtenſtandes im Bezirke des Meldeamts Heppenheim nämlich: 1. die Erſatzreſerviſten, 2. die Wehrleute I. Aufgebots, 3. die 5 55 15(das ſind diejenigen, welche den e Kontrolverſammlungen nicht mehr beizuwohnen haben und das 39. Le- bensjahr noch nicht vollendet haben.) 5„s i 4. die Reſerviſten, ö 8 8 55 5 5. die zur Dispoſition der Erſatzbehörden entlaſſenen Mannſchaften G N kV* V* g werden hierdurch aufgefordert, ihre Militär- bezw. Erſatzreſerve-Päſſe bis ewer 5 EL ein lern eim. a zum 15. Auguſt d. Is. zwecks Aenderung der Beſtimmungen an das Sonntag, den 5. Auguſt d. Js., Nachmittage Meldeamt Heppenheim einzuſenden. Die Wiederaushändigung der] Gaſthaus 8 e N im Päſſe erfolgt durch die Großh. Bürgermeiſtereien. f 9 Erbach i. O., den 26. Juli 1894. 0 Großherzogliches Bezirkskommando Erback i. O. N 1 ung— E Penther, Major z. D. und Kommandeur des Landwehrbezirks Erbach i. O. beſtehend in 686 55 5 Vokal⸗ und Inſtrumental⸗Konzer Im Namen des Großherzogs! unter Mitwirkung des„Inſtr! mental⸗Ko 90 5 Dr. Eugen Weingart. „Faltermann“. Die Teſtre f 5 8 5. ö In der Privathklageſache Wen en Generalrathemitglied Schenck des Johann Hoock 6. Holzhändler in Viernheim, Zu dieſem Feſte laden wir Freunde und Gönner des Vereins hier⸗ Privatklägers, durch höflichſt ein. 2 gegen den Michael Niebler 1., Holzhändler in Viern⸗ Eintritt frei! 1 2 5 heim, Angeklagten, 5„ Für hochfeines Lagerbier, reine Weine, gute Speiſen und Getränke wegen Beleidigung hat das Großh. Schöffengericht zu Lorſch in und flotte Bedienung iſt beſtens geſorgt. ſeiner Sitzung vom 18. Juli 1894, an welcher Theil genom⸗ Der Vorſitzende: men haben: Jak. Kempf. 1. Großh. Amtsrichter Dr. Fiſcher als Vorſitzender; NB. Jugendliche Perſonen unter 16 Jahren haben keinen Zutritt. 50 0 Fiſch b a f 2. Philipp Reichenbach 2. von Bürſtadt und 3. Karl Maſſot von Lorſch als Schöffen; 4. Hilfsgerichtsſchreiber Göbel als Gerichtsſchreiber; für Recht erkannt. Der Angeklagte iſt des ihm zur Laſt gelegten Vergehens der öffentlichen wörtlichen und thätlichen Beleidigung des Privat⸗ klägers im Sinne des§S 185 und§ 200 des St.⸗G.⸗B. ſchuldig 9%%%%,ẽjẽůee. eee „Zur Stadt. Weinheim 7 e 7 5. Augu 8 5 2 . O Nachmittags und wird demgemäß in eine im Falle der Uneinbringlichkeit mit Wes N 55 1 10 Tagen Gefängniß zu verbüßende Geldſtraſe von Mark 30, 1 oncer 2 5 ſowie die Koſten des Verfahrens verurtheilt. igeführt ter ape ene m nn Dem Privatkläger wird die Befugniß zugeſprochen, den ent⸗ l 7„ e 698 4 ſcheidenden Theil des Urtheils durch einmaliges Einrücken im 5 „Viernheimer Anzeiger“ binnen einer Woche nach Rechtskraft des Adam Kr umm, 8 Urtheils bekannt machen zu laſſen. Weinheim.. ez. Dr. Fiſcher. e eee 66e Für die Abſchrift: (C. 8.) gez. Paul, Gerichtsſchreiber. 2 5 Für die Abſchrift: g. Rich. Dippel Klein, f 5 85 8 1. 1 696 Rechtsanwalt. 3 05 2 2 annheim. p 2. 5 fpilznüte . 5 8 Cylinder-(se) Hüte 1 V•§ßz-trohbüte! 5 n bekannt billige. 2 Peter Koch, Bildhauer Ladenburg (ſeit 18 Jahren am hieſigen Platze bekannt) empfiehlt ſich zur An⸗ fertigung von Grabdenkmälern in allen Stylarten, ſowie Grabeinfaſſungen. 612 s bestes Material. 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Redner wies in Zahlen nach, wie der Der Schlußappell des Redners geht an die Viernheimer Arbeiterſchaft, ſich recht zahlreich dem Gewerkvereine Viernheim anzuſchließen.— Die ſehr intereſſanten Aus⸗ führungen des Herrn Schenck, mit welchen ſich trieben hat. jeder rechtlich denkende Mann voll und ganz ein- verſtanden erklären kann, fanden eine aufmerkſame Zuhörerſchaft und lebhaften Beifall. Möchten die geſprochenen Worte ebenfalls den nur zu wünſchenden Erfolg haben.— Der Geſangverein Liederkranz und die Kapelle Faltermann ſorgten in ausgiebigem Maße für den unterhaltenden Theil und hielten die Feſttheilnehmer bis in die ſpaten Abendſtunden in feſtfröhlicher Stimmung zuſammen. Lampertheim, 3. Aug. Der freche Burſche, der am letzten Sonntag Abend einen Schutzmann ducch einen Stich in den Arm ver⸗ letzte und nach einem darauffolgenden Verhöre vor dem Amtsgericht auf freien Fuß belaſſen wurde, wurde nun heute auf Veranlaſſung der Staatsanwaltſchaft zur Unterſuchungshaft ein⸗ gezogen. Mannheim, 4. Aug. Die heutige Nummer der hieſigen ſozialdemokratiſchen„Voksſtimme“ wurde wegen des Abdruckes von„Reminiscenzen aus dem Jahre 1849“ confiscirt, die Direc⸗ toren Drees bach, Fentz und Redacteur Teufel wurden wegen Aufreizung zum Hochverrath verhaftet. Oſſenheim, 8. Aug. Vorgeſtern Morgen wurde einem 17 jährigen jungen Mann aus erhielt derſelbe mehrere andere ſchwere Ver⸗ letzungen. Der Unglückliche wurde ſogleich in das Hoſpital nach Friedberg gebracht. Eich, 2. Aug. Vorgeſtern erhielt Herr Schilling jun. durch ein ausſchlagendes Pferd ſchwere Verletzungen. Daſſelbe traf ihn nämlich ſo unglücklich an den Unterkiefer, daß derſelbe nicht nur geſpalten wurde, ſondern der junge Mann auch noch fünf Zähne einbüßte. Augsburg, 1. Aug. Wie die„Korr. Hofm.“ meldet, ſpielte ſich hier ein blutiger Exzeß ab. Drei„Strizzi“, von S hutzleuten angehalten, verſetzten dem einen acht, dem andern ſechszehn Stiche. Beide Poliziſten ſind tödtlich verwundet; die Thäter wurden verhaftet. München, 1. Aug. Knechte mit ihren Fuhrwerken unter der Lud⸗ wigsbrücke in die Iſar, um die Pferde zu ſchwemmen. Sie wurden durch das hochgehende Waſſer fortgeriſſen. Vier Pferde und ein Mann ertranken, der andere wurde gerettet. München. Nach einem hieſigen Blatte ſchickte ein bayeriſches Amtsgericht einem Bürger einen an das Amtsgericht gerichteten Brief zurück, weil am Schluſſe die Reſpektsformel„Hochach⸗ tungsvoll“ gebraucht war. Das Amtsgericht ver⸗ langte, daß man ſich„gehorſamſt“ unterzeichne, wenn man ihm etwas zu ſchreiben habe. Gehor⸗ ſam! Verlangt doch das Geſetz ſelbſt den„Ge⸗ horſam“ nicht einmal gegen die Entſcheidungen des Amtsgerichts, denn es läßt ja die Berufung dagegen zu! Der erwähnte Bürger hat ſich auch um die vormärzliche Verfügung des Amtsrichters nicht gekümmert. Hannover, 1. Aug. Da nach der Ein⸗ führung der hieſigen Bierſteuer größtentheils die Brauereien den Wirthen die Tragung dieſer Neubelaſtung zuwälzten, wurde mittag in einer Verſammlung des Wirthevereins beſchloſſen, vom 1. Auguſt ab den Boykott über die hieſigen Brauereien zu verhängen. Bis jetzt Söhnen von 7 und 10 Jahren in der Swine⸗ münderſtraße in ihrer Wohnung erhängt auf⸗ gefunden. Der Ehemann Patſchomsky iſt am Samſtag zum letzten Male geſehen worden. Es unterliegt keinem Zweifel, daß das Ehepaar die That wegen unheilbarer Krankheit begangen hat. Berlin, 4. Aug. Das Haus Kochſtraße 63, in dem ſich die bekannte Buchhandlung von Mittler und Sohn befindet, wird ſeit einigen Tagen polizeilich überwacht, weil der Geſchäfts⸗ inhaber einen Drohbrief, aus einem kleinen Orte bei Elberfeld datirt, erhalten hat, worin es heißt, das Haus werde in die Luft geſprengt werden. Unterzeichnet iſt der Brief:„Das Anarchiſten⸗ komitee“. Man glaubt, die Drohung ſei da⸗ durch veranlaßt, weil dis Buchhandlung ein gegen den Anarchismus gerichtetes Schriftchen ver— Berlin, 4. Aug. Gegen einen Maurer wurde eine Unterſuchung eingeleitet, weil er von einem Neubau einen Stein fallen ließ oder warf, welcher den vorbeireitenden älteſten Sohn des Prinzen Albrecht an der Bruſt ſtreifte, aber nicht verletzte. Der Prinz hielt ſein Pferd ſofort an und rief ſelbſt einen Schutzmann herbei. Berlin, 31. Juli. In der geſtrigen Sitzung der Mediziniſchen Geſellſchaft wurde von hieſigen erſten Autoritäten eine neue Aufſehen erregende Entdeckung produzirt. Es handelt ſich um ein Mittel gegen Diphtheritis, das aus dem Blute der Pferde gewonnen wird. Frühzeitig genug angewandt, ſoll das Mittel mit voller Sicher⸗ heit Heilung bringen. Die Wirkung des Mittels iſt durch längere Beobachtungen feſtgeſtellt und wird dasſelbe daher in der nächſten Zeit dem allgemeinen Gebrauche übergeben werden. Varzin, 1. Aug. Fürſt Bismarck machte am Montag Nachmittag eine Spazierfahrt, wo⸗ bei der Wagen an eine moraſtige Stelle kam. Das rechte Wagenpferd fiel in den Sumpf, doch konnte der Wagen rechtzeitig halten, wodurch weiteres Unglück verhütet wurde. Das Heraus⸗ ziehen des Pferdes erforderte 1 Stunden. Der Fuürſt war ſehr erſchrocken, ſo daß man für Köddingen, der dahier bei der Dreſchmaſchine beſchäftigt war, der rechte Arm abgeriſſen, auch ſeine Geſundheit fürchtete. ſich inzwiſchen gebeſſert. Breslau, 3. Aug. Der„Morgenztg.“ zu⸗ folge iſt des Gebäude des Eiſenbahnbetriebsamts in Oppeln vollſtändig niedergebrannt. Eine Be⸗ amtenfrau mit zwei Kindern wird vermißt; man befürchtet, daß ſie verbrannt ſeien. Brüſſel, 2. Aug. Jean Volders, einer Sein Befinden hat der hervorragendſten belgiſchen Sozialiſtenführer, über deſſen Krankheit vor einiger Zeit berichtet wurde, iſt als unheilbar in ein Irrenhaus über⸗ geführt worden. Er leidet an Größenwahn und verſuchte mehrmals ſeine Wohnung anzuzünden. Aus Tirol. Bei Schloß Welsberg im Puſter⸗ thal löſte ſich am 27. Juli ein Felsblock los und aus Geſtern fuhren zwei 15 gräßlich zugerichtet. Eine geſtern Nach⸗ ſollen etwa 400 Wirthe ſich durch Ehrenwort f ö Rue Feulliante fand Nachmittags mit furchtbarem verpflichtet haben, kein hieſiges Bier mehr zu ſchänken, bis die Brauereien nachgegeben haben und die Steuer übernehmen. Leipzig, 3. Aug. Nach Beendigung des Fiſcherſtechens, wobei 15,000 Menſchen zugegen waren, ging auf der Schönfelder Allee beim Paſſiren des Feſtzuges das Pferd eines Milch⸗ wagens durch und rannte in die dichtgedrängte Menſchenmenge. Ein Knabe iſt todt, ein 17 jäh⸗ riges Mädchen ſchwer, 5 andere Kinder leicht verletzt. Berlin, 31. Juli. Heute Vormittag wur⸗ den die Eheleute Patſchowsky mit ihren zwei ſtürzte auf ein zum Schloſſe gehöriges, von einer 5 Perſonen beſtehenden Familie bewohntes aus. Zwei Perſonen wurden un die Leichen 9 verletzt, zwei kamen ohne Verletzung davon. Mailand, 31. Juli. bei Gallarie gab der Soldat Marracchioli aus dem Hinterhalte zwanzig ſcharfe Schüſſe ab. Er wurde verfolgt und erſchoß ſich. Ein Offizier und vier Berſaglieri ſind ſchwer verwundet. Marracchioli hatte, wie die„Frkf. Ztg.“ zu melden weiß, früher in den Marmorbrüchen von Carrara gearbeitet und ein Bruder deſſelben iſt wegen der bekannten Un⸗ ruhen in Carrara zu 12 Jahren Zuchthaus ver⸗ urtheilt worden. Mailand, 31. Juli. In Palagiano bei Taranto iſt während der Arbeitsſtunden das Labo⸗ ratorium des Feuerwerkers Bagardo in die Luft Schneiden zu entblättern. Saragoſſa, 6. Aug. Ein Unbekannter vertheilte in den Straßen vergiftete Süßigkeiten, woran 28 Perſonen ſtarben. Man glaubt, daß es ein Anarchiſt geweſen iſt. Obſt⸗ und Gartenbau⸗Verein für die Bergſtraße und angrenzende Gebiete. Arbeitskalender für den Monat Auguſt. 1. Obſtgarten. Das Okulieren iſt jetzt die Hauptarbeit. Zuerſt Kirſchen und Aprikoſen, dann Pflaumen und Birnen, zuletzt Pfirſiche und Aepfel. Die Okulierreiſer ſind ſofort nach dem Das Frühobſt muß noch hart gepflückt werden und durch Lagern an einem dunklen Ort ſeine volle Reife erhalten. Nur Pfirſiche müſſen bis zur vollen Reife am Baume bleiben. Vorſicht beim Pflücken des Obſtes, damit die Blütenaugen für das folgende Jahr nicht zerſtört werden. Bei den Himbeeren werden die abgetragenen Schößlinge abgeſchnitten, die diesjährige Ruten je 4— 6 an jeder Pflanze angeheftet. 2. Gemüſegarten. Abgeerntete Beete werden noch mit Lauch, frühen Sorten Bohnen, Grünkohl Salat, Endivien, Feldſalat, frühen Ka⸗ rotten und Rettig beſtellt. Neue Erdbeerbeete werden auf tief gegrabenem und tüchtig gedüngtem Lande angelegt, die alten Beete ſind fleißig zu entranken. Länger als 3 Jahren dürfen Erd⸗ beeren nicht auf demſelben Lande ſtehen. Geerntet werden Zwiebeln und Gemüſeſämereien. Die beſten Gurken laſſe man zu Samen liegen; auf den Bohnenbeeten bleiben die längſten Schoten ebenſo zum Reifen hängen. Sobald ſich am Roſenkohl die kleinen Köpfchen zeigen, wird die Spitze der Pflanze ausgebrochen. Man vertilgt die Kohlweißlinge und zerdrücke ſo viel als mög⸗ lich deren Eier. 3. Blumengarten. An Roſenwildlingen, die okulirt ſind, werden die Bänder nachgeſehen. Stämme, die verſagt haben, können noch nach⸗ okulirt werden. Von Pelargonien, Fuchſien, Roſen ꝛc. macht man Stecklinge. Alles Abge⸗ blühte wird ſofort weggeräumt, die Blütenſtiele mit der welken Dolden abgeſchnitten. Raſen wird öfter mit verdünnter Jauche gedüngt oder mit Chiliſalpater(40 Gr. auf den Ouadratmeter) überſtreut. Viele Stauden namentlich Frühjahrs⸗ blüher, können jetzt geteilt und verpflanzt werden, weiße Lilien gleich nachdem ſie verblüht ſind. Wir bringen unſern Mitgliedern noch zur Kenntnis, daß die Generalverſammlung nach Ein⸗ bringung der Ernte, mithin noch in dieſem Monat ſtattfinden wird. Humoriſtiſches. — Johann glaubt's auch. Baron(zu ſeinem nicht mehr ganz jugendlichen Diener, den er auf erſon wurde ſchwer Auf dem Manöverfeld geflogen. Sieben Perſonen, unter ihnen der Be⸗ ſitzer des Laboratoriums, erlitten den Tod. Die Leichen waren ganz verkohlt. Rom, 1. Aug. Die„Agenzia Stefani“ meldet aus Kanea: Der Generalgouverneur der Inſel Kreta wurde heute Nacht durch einen Flintenſchuß, den ein unbekannter Mann von der Straße aus in ein im Erdgeſchoß des Finanzminiſteriums belegenes Zimmer, wo der Gouverneur verweilte, abfeuerte, am Kopfe, wie es ſcheint, nicht erheblich verletzt. Es iſt noch nicht feſtgeſtellt, ob es ſich um einen Akt perſönlicher Rache oder um ein Verbrechen aus politiſchen Beweggründen handelt. Lyon, 3. Aug. In einem Magazin in der Getöſe eine, Exploſion einer aus 1870 ſtammenden Granate ſtatt, welche als Merkwürdigkeit aufs Kamin aufgeſtellt war. Mehrere Perſonen wurden verwundet, eine tödtlich. Schaden bedeutend. Madrid, 2. Aug. Bei einem Stiergefechte wurde der Stierkämpfer Candido Carmona, ge⸗ nannt„EI Cartujano“(Der Karthäuſer), von einem Stiere eufgeſpießt und fünf Meter weit fortgeſchleudert. Der Torero blieb dem„B. L. A.“ zufolge mit gebrochenen Rippen und mit einer tiefen Wunde an der Bruſt am Boden liegen und wurde ſterbend in das Hoſpital geſchafft. einer groben Fahrläſſigkeit betroffen hat):„Ich glaube, Johann, Du wirſt alt!“— Johann:„Glaub's ſelbſt, Herr Baron, mein Vater ſelig wurde auch ſo an die achtzig!“ — Kathederweisheit. Profeſſor: Ich will Ihnen jetzt an einem Beiſpiel zeigen, wie lange eine Kugel brauchen würde, um von der Erde zu den Bewohnern des Saturn zu fliegen. Schöſſe man jetzt z. B. eine Kanonenkugel dahin ab, ſo würde der Schuß erſt deren Enkelkinder treffen.— Merken Sie ſich das!“ — Frauenblick.„Die kleine Ella wäre ſchon eine Frau für Deinen Bruder. Sie iſt jung, hübſch, ſehr gebildet, wirthſchaftlich, hat ein gutes Herz, iſt erſt 19 Jahre alt— mit einem Worte— ſie hat Nichts!“ — Einfache Kur.„Lieber Freund, wie haſt Du denn eigentlich Deine Frau von ihren Ohnmachten kurirt?“—„Ganz einfach, als ſie wieder einmal in eine fiel, ſagte mein Vetter, der dabei war, natürlich auf Verabredung:„Fritz eine Frau in Ohnmacht ſieht doch um faſt zehn Jahre älter aus!“ Seitdem fällt ſie nicht mehr in Ohnmacht.“ — Berichtigung.„Wollen Sie ein, Partie Billard mit mir ſpielen?“„Nein, mit einem Affen ſpiele ich poſitiv nicht.“— „Herr— was unterſtehen Sie ſich!“—„Aber erlauben S', ſo iſt's ja nicht gemeint—; hab' jetzt ſchon ſechs Seidel Wein getrunken, da hab' i' halt an Affen, und'm Affen ſpiel i' net.“ Doch Etwas. Richter(zum Zeugen); Iſt Ihnen von der Prügelei auch etwas zu Ohren gekommen?“— Zeuge: Ja wohl, Herr Richter, ein paar Ohrfeigen.“ Cheviot u. Buxkin f. e. ganz. Anzug z. M. 5.75 Kammgarn u. Melton f. e. ganz. Anzug z. 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