31. S F Erſcheint J ttwochs u. Samſtags und koſtet n onatlich nur 30 Pfg. frei in's Haus gebracht. Per Poſt bez. pro Quart.. M 1.15 hei Redaction, Druck und Verlag: W. Bingener, Viernheim Publikationsorgan der Gr. Bürgermeiſterei Viernheim. Anzeigeblatt von Viernheim, Meinheim, Aäferthal und Amarbung. Beiget! ZuAusſchreibungen wirkſam u. billig Jun ſerate 10 Pf. pro Iſpaltige Garmondzeile. Reclamen 20 Pf. pro Iſp. Zeile Nr. 91. Mittwoch, den 14 Novenbet. Ueber das Drama von Fuchsmühl in ſocialer Beleuchtung finden wir im„Bay. Kurier“ die folgenden treff⸗ lichen Ausführungen:„Was iſt das Recht?— Der Wucherer nimmt dem Häusler die letzte Kuh— es iſt ſein Recht. am kälteſten Dezembertag eine kranke Wittwe, Straße—— er hat das Recht.. Was Buchſtaben aufgebaut grundverſchieden von dem ſocialen Rechte, welches zur oberſten Richtſchnur die chriſtliche Nächſten⸗ liebe nimmt. Und das ſociale Recht? Würde es auch zu Gunſten des Herrn Baron ſprechen?? Nein, nie und nimmermehr, nein! Vom ſocialen Der Hausherr wirft und verzerrt haben, iſt (Holz) ein Waldwirthſchaft im Wege ſteht. Das Recht der Der Herr Freiherr und Landgerichtsralh er- ſtrebt die Ablöſung, weil die Naturalabgabe einer rationellen und profitreicheren Juriſten, das geſchriebene Geſetz, verhilft ihm zur gewinnreicheren Ausnutzung ſeines ererbten Beſitzes. Der hl. Vater Leo XIII. ſagt aber in 9 der Eneyklika ausdrücklich, daß der Beſitz auch die ihren Miethzins nicht gezahlt hat, auf die Pflichten habe, daß der Gewinn nicht allein g entſcheiden dürfe, daß auch die Ruckſicht auf die iſt Recht? Das Recht, das die Juriſten in todten Mitmenſchen mitbeſtimmend ſein müßte bei allen ſeinen Unternehmen. Wenn dieſes ſociale Recht nicht mehr unge⸗ zwungen von unſeren Beſitzenden beachtet wird, dann ſollen ſie kein Wehgeſchrei erheben, wenn und chriſtlichen Rechtsſtandpunkte aus iſt die Ablöſung der Holzrechte im Fuchsmühler Falle durchaus ver werflich. Jeder, welcher die Verhältniſſe in Fuchsmühl kennt, wird das unter⸗ ſchreiben, ohne nach einer Erklärung zu verlangen. Für die Fernſtehenden iſt der Beweis leicht zu führen. Die Holzgerechtſame ruht auf den einzelnen Häuschen. Die Gerechtſamen ſind faſt ſammt und ſonders hypothekariſch belaſtet. Wenn heute die Ablöſung erfolgt, legen in erſter Linie die Hy⸗ eines Tages auch der andere Theil den ſtill⸗ ſchweigenden Vertrag bricht. was verlangen, was er ſelbſt nicht übt? Der Herr Freiherr kann wohl auf ſeinem Schein beſtehen, wie Shylock, aber wir bedauern, Wer kann et⸗ daß hier das Recht des Geſetzes in kraſſem Wider ſpruch ſteht mit dem Rechte. Wir bedauern, daß der Zeitgeiſt den Umſtand, daß der Fuchs⸗ mühler Gutsherr dem Adel angehört, ausnützen wird. Es iſt heutzutage die Hauptwaffe der Hetzer, alle Einzelfälle, und ſeien ſie auch Aus⸗ nahmen, zu verallgemeinern. Leider fehlt es der Maſſe an der Unterſcheidungsgabe. Dieſe Kniffe pothekargläubiger die Hand darauf. Der Aktiv— reſt wird verſchwindend klein ſein. Mit dem Holzrecht verlieren die Leute ihr Streurecht(das mit der Zeit nur alle 3 Iihre ausgeübt werden durfte), ſie verlieren das Recht auf das Ober- die Zuſtände unhaltbar zu machen? holz. Ihre Feldwirthſchaft und Viehzucht hängt enge mit dem Walde zuſammen. Mit der Ab⸗ löſung tritt eine Verkürzung ihres Kleinbetriebes ein, viele Wirthſchaften werden nicht weiter be⸗ ſtehen können. Mit dem wenigen Geld können die Leute nichts anfangen, es wird aufgehen wie Rauch. So beſorgt hier das Recht nach dem Buchſtaben des Geſetzes ein gewaltiges Stück Pro⸗ letariſirung, ein Stück Todtengräberar⸗ beit an dem Staate, den es ſchützen fell. thun ihre Wirkung. So kann hiſtoriſches Recht gegenwärtiges Unrecht werden. Iſt es denn wie ein Fluch? Will denn Alles mithelfen, Jeutſchland. Darmſtadt, 10. Nov. Aus dem Umſtand, burg reiſt, ſchließt man, daß die Vermählung der Prizeſſin Alix mit dem Zaren Nikolaus kurz Berlin, 10. Nov. Die Gerüchte über den Rücktritt des Staatsſekretärs v. Boetticher ſind vollſtändig unbegründet. Berlin, 10. Nov. Aufſehen erregt hier eine myſteriöſe Maſſenverhaftung. Der Herausgeber des obſkuren Wochenblattes„Licht⸗ ſtrahlen“, Rudolf Harniſch, deſſen Ehefrau, ſein Bruder Fr. Harniſch, ferner der Schrift⸗ ſteller Teiſtler und deſſen Ehefrau, wurden, nachdem in ihren Wohnungen wie in der Druckerei des Blattes Hausſuchungen abgehalten worden, ſämmtlich verhaftet. — Dr. Lie ber hat in einer in Hildes⸗ heim abgehaltenen Verſammlung des kathol. Volksverein folgende Erklärung abgegeben:„Ich halte mich für verpflichtet, dem abgegangenen zweiten Kanzler einen ehrenvollen Nachruf zu widmen. Ich habe manchen harten Strauß mit dieſem Manne auszufechten gehabt, aber es gereicht mir zur Befriedigung, es heute offen aus⸗ zuſprechen: ich ehre ihn, und alle Katholiken ehren ihn als einen ehrlichen, ritterlichen und gerechten Mann. — Das Urtheil gegen den Kanzler Leiſt wird jetzt in ſeinem Wortlaut veröffent⸗ licht. Die„Köln. Vokksztg.“ meint: Es lieſt ſich wie eine Vertheidigungsrede; in Wirklichkeit iſt der Eindruck ein widerwärtig empörender. Die Feſtſtel⸗ lung der Einzelheiten des Leiſt'ſchen Laſterlebens, wie ſie ein gerichtliches Urtheil nicht umgehen kann, iſt derart, daß wir fürchten müſſen, auch nur mit einem Auszug daraus das Anſtandsgefühl unſerer Leſer zu beleidigen. Das Aergſte bleibt aber doch das Urtheil an ſich, die geſuchte Schonung eines verlotterten Wüſtlings, der den deutſchen Namen zum Abſcheu in Afrika zu machen geeignet war. Das chri ſtliche Sitten⸗ geſetz hat in unſerm Staats- und Rechtsleben daß die Prinzeſſin Heinrich von Preußen am Dienſtag mit dem Großherzog von Heſſen zu der Beiſetzung des Zaren Alexander nach Peters nach der Beiſetzung ſtattfindet, um ſo mehr, als die großen Faſten bevorſtehen. Die perle des Schwarzwaldes. Roman von Ed. Wagner. (Nachdruck verboten.) 12. Fortſetzung. Neuntes Kapitel. Es war ein nebeliger, regneriſcher Abend in London. Die Gasflammen der Straßenlaternen flatterten im Winde und ſchimmerten im Nebel wie zahlloſe Irrlichter. In den Thorwegen und ſchützenden Winkeln ſuchten Obdachloſe einen Schutz. Geſchäfts⸗ Leute eilten ihrer Behauſung zu; dicht beſetzte Wagen aller Art rollten und raſſelten durch die Straßen, einen wahrhaft betäubenden Lärm ver— urſachend; einige Läden waren noch offen, aber weder an den Schaufenſtern, noch in den Läden ſelbſt waren Schau⸗ oder Kaufluſtige zu ſehen. London zeigte ſich in ſeinem trübſten Lichte. Und an dieſem Abend, in der unbehaglichen Dunkelheit, in dem fein nebelartigen Regen kamen Alice Romberg und Gretchen in London an, um hier vorläufig ein Jahr zu verleben. Alice war das Leben und Treiben in den großen Städten ſo unbekannt, wie ihrer Begleiterin; aber ihr ſcharfer Verſtand half ihr alle Schwierig⸗ keiten überwinden. Als ſie die Charing Groß-Station verließen, ſah ſich Alice eine Weile um, dann gab ſie einem Droſch⸗ kenkutſcher ein Zeichen. Dieſer fuhr vor; das Ge⸗ päck wurde aufgeladen und Alice und Gretchen ſtiegen ein. Nach welchem Hotel?“ fragte der Kutſcher. Alice nannte ein Hotel, welches ſie nach der Beſchreibung eines Fremdenführers als für ſie paſſend hielt. Der Kutſcher beſtieg den Bock und fort ging es durch die naſſen und dunklen Straßen. Als Gretchen und ihre junge Herrin durch das Jenſter auf die öden Straßen ſahen, überkam Beiden ein Gefühl von Heimweh. „Ich hoffe, daß wir keine Thorheit begangen haben, als wir das liebe alte Schönau verließen, ſeufzte Gretchen. Wie hier alles unbehaglich und düſter ausſieht! wenn wir krank würden, wer würde ſich um uns bekümmern? Dort aber würde jeder Menſch helfen. „Wenn Du krank wirſt, Gretchen, will ich Dich pflegen,“ tröſtete Alice mit erzwungener Heiterkeit.„Ich gebe zu, daß es hier nicht gut ausſieht, aber wir ſind in England, in meinem Vaterland, und ich kann das Gefühl nicht aufkommen laſſen, als wäre ich hier eine Fremde. Wenn wir uns erſt häuslich eingerichtet haben, werden wir uns bald heimiſch fühlen, und das Leben in London wird uns an Erfahrung reich machen. Denke an die guten Leute, die Schönau nie verlaſſen haben; wie werden ſie Dich bewundern, wenn wir nächſtes Jahr zurückk mmen.“ Dieſe Hoffnung gab Gretchen neuen Muth; ſie lehnte ſich in die Wagenecke und beſchäftigte ſich mit dem Gedanken an ihre Rückkehr nach Schönau, als eine Frau welche die Welt geſehen hatte. Der Wagen hielt vor einem kleinen Hotel in einer ruhigen und reſpektablen Straße. Der Kutſcher ſprang vom Sitz und zog die Hausglocke! Alice und Gretchen ſtiegen aus dem Wagen. Ein reinlich ausſehendes Mädchen öffnete die Thür und führte die Ankommenden in ein kleines Zimmer, worauf ſie die Beſitzerin des Hauſes herbeirief. Dieſe war eine ſtarke, anſehnliche Frau in mittlerem Alter, in ſchwarze Seide gekleidet. Sie muſterte ihre Gäſte mit ſcharfen Augen, konnte jedoch in Alice nichts anders finden, als eine ſchöne junge Lady mit einer alten Dienerin. Die Wirtin erklärte auf Alices Frage, daß ſie noch Zimmer zur Verfügung habe; ſie ſchickte ſo⸗ gleich einen Diener hinaus, um den Kutſcher zu entlaſſen und das Gepäck zu holen. Dann wurde Alice und Gretchen in eine obere Etage und in ein paar kleine altmodiſch möblirte Zimmer geführt. Alice beſtellte ein Abendeſſen, welches bald ge⸗ bracht wurde, und als ſie mit Gretchen am Tiſch ſaß und Beide es ſich nach ihrer Reiſe wohlſchmecken ließen, ſuchte die Erſtere den Unmuth der Letzteren zu beſeitigen. 3—— nur noch da eine Bedeutung, wo es der Gewalt⸗ und Selbſtſucht dienſtbar gemacht werden kann! Ausland. Rom, 10. Nov. Die orientaliſchen Patriarchen ſſollen nach einem vaticaniſchen Bericht der„Politiſchen rCoreſpondenz“ auf Morgen wollen wir uns eine Wohnung ſuchen, Gretchen,“ ſagte Alice;„das iſt anſtändiger und auch billiger. Wir können uns ganz nach unſerm Gefallen einrichten.“ „Und wenn wir nicht mehr in London ſein mögen, können wir nach Schönau zurückkehren,“ erwiderte Gretchen etwas beruhigt.„Wir haben Geld genug. Fräulein Alice. Wir brauchen nicht zu arbeiten, wenn wir es nicht wollen. Ich habe das Geld, welches der Herr Rektor mir hinterließ, in meine Kleider genäht; doch,“ fügte ſie vorſichtig hinzu,„möchte ich daſſelbe lieber für meine alten Tage aufſparen.“ „Dann müſſen wir arbeiten, und das wird auch das Beſte für uns ſein. Mir werden meine Kenntniſſe helfen, Gretchen, und Dir Dein Fleiß.“ Nachdem ſie gegeſſen und noch eine Weile ge⸗ plaudert hatten, gingen ſie zur Ruhe. Der Regen hatte während der Nacht aufge⸗ hört und als der nächſte Morgen anbrach, ſchien die Sonne freundlich in Alices Zimmer, und nicht nur ihr, ſondern auch Gretchen erſchien dieſer heitere Sonnenblick wie ein ermunternder Gruß. Nach dem Frühſtück ließ Alice ſich mehrere Zeitungen bringen, aus denen ſie eine große Menge Adreſſen von zu vermiethenden Zimmern aufſchrieb, dann beſtellte ſie einen Wagen und machte ſich in Begleitung Gretchens auf den Weg, um eine Woh⸗ nung zu ſuchen. Es war eine ſchwere Aufgabe, und nach mehrſtündigem Sachen kamen ſie unver⸗ richteter Sache in ihr Hotel zurück. Nach dem Mittageſſen ließ Alice die Wirthin um eine Unterredung bitten. Dieſe erſchien und Alice unterrichtete ſie von ihrem Vorhaben und bat ſie um Rath. „Ich bin heute ausgefahren, um mir eine Wohnung zu ſuchen,“ ſagte ſie offen;„denn wir meinten, daß eine ſolche billiger ſein würde, als in einem Hotel. Ich notirte mir einige Anzeigen aus den Zeitungen, aber wir ſind mehrere Stunden lang von einem der bezeichneten Häuſer zu dem andern gefahren, ohne paſſende Zimmer zu finden.“ 1 der Conferenz zu Rom folgende Wünſche aufgeſtellt haben: Jede Lateiniſirung iſt zu vermeiden, die beſtehenden Gebräuche ſind zu verwahren, eine eigene Congregation der orientaliſchen Würdenträger wird im Vatican als Bindeglied errichtet. Orientaliſche Seminare werden gegründet und jährliche Hilfsgelder für die Stiftungen der Patriarchen gegeben. Regel⸗ mäßige Congreſſe der orientaliſchen Biſchöfe finden ſtatt. Mehrere päpſtliſche Erlaſſe über die ge⸗ miſchten Ehen werden zurückgenommen. Der Papſt wird angeblich demnächſt ein Schriftſtück über die neue Organiſation der orientaliſchen Kirche veröffentlichen. Rom, 10. Nov.„Oſſervatore“ bringt einen Artikel über den Tod des Zaren Alexander III. in dem beſonders auf die myſteriöſe Erkrankung und den Tod des Zaren hingewieſen wird. Er ſagt, es ſei die dritte hohe Perſönlichkeit in den letzten Jahren, die auf dieſelbe Weiſe erkrankt und geſtorben ſei, wie der Graf von Paris. Der„Oſſervatore“ fügt hinzu, daß der Verdacht berechtigt ſei, ein und dieſelbe Perſönlichkeit habe hier ihre Hand im Spiel. Paris, 12. Nov. Die hieſigen Blätter ver⸗ öffentlichen Telegramme aus Warſchau, wonach der ruſſiſche Hofarzt Dr. Hirſch in Li⸗ vadia Selbſtmord begangen haben ſoll, weil die Leichenſchau erwieſen habe, daß der vor⸗ zeitige Tod des Zaren der Nachläſſigkeit der Hofärzte zuzuſchreiben ſei. Budapeſt, 12. Nov. Die Regierung iſt ent⸗ ſchloſſen, die durch die Unabhängigkeitspartei ent⸗ fachte Koſſuthbewegung zu beendigen. Koſſuth ſoll bereits in den nächſten Tagen den Treueid ablegen, im anderen Falle ſoll die Ausweiſung erfolgen. Petersburg, 12. Nov. Wie verlautet, ſoll die Umſturzpartei neuerdings ſehr rührig ſein. Eine Vertheilung von Proklamationen ſoll für den Beiſetzungs⸗Tag geplant werden; indeſſen trifft die Polizei die umfaſſendſten Maßregeln zur Verhinderung aller Unruhen. London, 12. Nov. Einer Meldun) der „Times“ aus Maritius zufolge ſind die diplo⸗ matiſchen Beziehungen zwiſchen Frankreich und Madagaskar abgebrochen. Die Unterthanen verlaſſen die Hauptſtadt. Dar⸗es⸗Salaam, 10. Nov. Von der Com- pagnie Tabora iſt am 13. Oktober bei Konko ein ſiegreiches Gefecht gegen die Wa⸗ hehe beſtanden worden. den vordringenden Hauptkolonnen aus Norden auszuweichen. Von deutſcher Seite iſt Lieute⸗ nant Bothmer gefallen. Preuß und Unterofficier Richter ſind ver⸗ wundet. Lieutenant Hatlierſch iſt in Mualele an Darmerkrankung geſtorben. Newyork, 10. Nov. Den letzten Wahlbe⸗ richten zufolge, wird die republikaniſche Majorität im neuen Repräſentantenhauſe über hundert Stimmen betragen. franzöſiſchen Letztere ſuchten vor Compagnieführer Herrmann, Lieutenant Hatlierſch, Doctor Der Krieg um Korea. l Berlin, 10. Nov. Ein Einvernehmen der Mächte zu Gunſten Chinas erſcheint unerreichbar, da Deutſchland unter keinen Umſtänden dabei ſein will. a London, 10. Nov. Die„Times“ meldet aus Shanghai, die chineſiſche Garniſon von New— chwang ſei größtentheils deſertirt und unter— nehme in der Umgebung Raubzüge. Die Ein⸗ wohner fürchten ſich vor den chineſiſchen Deſer— turen mehr als vor den Japanern und wünſchten, daß die letzteren möglichſt bald New-chwang ein; nehmen. London, 10. Nov. Aus Yokohama wird ge⸗— meldet, daß die Japaner in Port Arthur eine Niederlage erlitten hätten. Aus Chefu wird ge— meldet, daß ſeit drei Tagen zwiſchen Chineſen und Japanern bei Talingarn eine Schlacht ſtattfindet, die bisher noch nicht entſchieden iſt. London, 10. Nov. Berichten aus Shanghai zufolge nimmt die Panik in der Mandſchurei immer mehr zu. In großen Scharen ziehen die Landleute nach Riutſchang, wo man eine Hungers— noth befuͤrchtet. Hiroſhima, 12. Nobo. Amtliche Depeſchen des Generals Oy ima melden: Die erſte Brig ade hat Kinchow am 6. und Tal iennan am 7. d. M. eingenommen. Die chineſiſchen Streitkräfte in Kinchow beſtanden aus 1000 Mann Infanterie und 100 Mann Kavallerie, in Ta⸗ liennan aus 3000 Mann Infanterie und 180 Mann Kavallerie. Die Chineſen räumten die die Plätze nach kurzem Widerſtand und zogen ſich gegen Port Arthur zurück. Die Japaner verloren 10 Mann, der Verluſt der Chineſen iſt ebenfalls gering. Aus Nah und Lern. Mainz, 10. Nov. Behring' s Heil⸗ ſerum gegen Diphterie wird bereits ſeit mehreren Wochen von einer Anzahl hieſiger Aerzte angewandt und ſind die Reſultate, welche erzielt wurden, durchweg zufriedenſtellend, auch wird das Allgemeinbefinden der geimpften Kinder durch das neue Heilmittel in keiner Weiſe nachtheilig beeinflußt. — Das Prieſterſemi⸗ nar iſt im jetzigen Winterſemeſter von 61 Alumnen beſucht; davon gehören 56 der Diözeſe Mainz an. Neu eingetreten ſind im Ganzen ſechs, wo— von drei unſerer Diözeſe angehören; die drei anderen ſind Sachſen. Mainz, 10. Okt. Der„Frankf. Ztg.“ wird von hier geſchrieben; Auf den Märkten iſt gegenwärtig Weizen zu 12 Mark der Dop⸗ peltzentner zu erhalten. Nach der Statiſtik war ſeit dem Jahre 1640 der Preis nicht ſo niedrig. Freinsheim, 10. Nov. In Mörſch er⸗ ſtach der Dreher Kiefer ſeinen Schwiegervater Oſt nach kur em Wortwechſel. Der Mörder wurde verhaftet. Groß⸗Umſtaat, 10. Nov. Ein kaum aus der Schule entlaſſener Knecht von hier legte zwei hühnergroße Steine auf die Eiſenbahn⸗ ſchienen, um zu ſehen, ob ſie vermahlen werben. Zum Glück geſchah dies auch. Der jugendliche Uebelthäter erhielt vom Schöffengericht wegen ſeines frevelhaften Experimentes zehn Tage Haft. Gießen, 8. Nov. Im Prozeß Schulhof wurde heute Abend das Urtheil geſprochen. Schulhof erhielt zwei Jahre Gefängniß und 2500 Mark Geldbuße. Das Ge⸗ bahren des Angeklagten wurde als eine fortge— ſetzte Betrugshandlung angeſehen. Von der geſtern beantragten ſofortigen Verhaftung wurde abg ſehen. Lanogerichtsdirector Jöckel begründete eingehend das Urtheil mit beſonderer Berückſich⸗ tigung der gravirendſten Fälle und hob beſonders hervor, daß die Abſicht, ſich einen rechtswidrigen Bermögensvortheil zu verſchaffen, ſchon obge⸗ waltet, als der Angeklagte im Verein mit ſeinem flüchtig gegangenen Bruder die Papiere in Ant⸗ werpen ankaufte. Stuttgart, 10. Nov. Bei der Einfahrt in die Station Bietigheim ſtieß ein Güterzug auf eine Lokomotive. Drei Perſonen wurden verletzt, einem Bremſer wurden beide Beine ab⸗ gedrückt. Der Materialſchaden iſt bedeutend. München, 8. Nov. Der Pfarrer von Wieſau läßt eine Erklärung gegen die offi⸗ ciellen militäriſchen Darlegungen in der Fuchs⸗ mühler Affäre veröffentlichen, worin er ſagt, es ſei kein Widerſtand mit den Werkzeugen geleiſtet worden. Die Leute ſeien der Aufforde⸗ rung, die Werkzeuge wegzulegen, nachgekommen, und erſt als der Angriff erfolgte, hätten ſie die Werkzeuge wieder aufgenommen, um damit fort⸗ zugehen. Die beiden Getödteten hätten die Aexte in der Hand gehabt, weil ſie gehen wollten und nicht, um ſich zu wehren. Mit Steinen ſei nicht geworfen worden. Viele hätten nicht mehr laufen können und den Soldaten zugerufen: „Wir können nicht ſo ſchnell laufen“, da hätten ſie einen Stich oder Stoß bekommen. Eine ge⸗ naue gerichtliche Obduktion der Leichen ſei nicht erfolgt. Der Pfarrer erklärt es für unwahr, daß die Fuchsmühler um Mitternacht einen An⸗ griff auf das Schloß hätten machen wollen. Der Briefträger habe eine Depeſche hingetragen, und dabei ſei auf ihn geſchoſſen worben. Mehrere Holzhauer hibe ihr Weg Nachts 300 Schritte vom Schloſſe vorbeigeführt. Düſſeldorf, 9. Nov. Hier wurde ein Eiſenbahnſekretär und ein Tiſchler in Unter⸗ ſuchungshaft genommen, durch Unterſchleife die Eiſenbahn⸗Verwaltung um etwa 18,000 M. geſchaͤdigt zu haben. Leipzig, 10. Nov. Aufgehoben wurde vom Reichsgericht das freiſprechende Urtheil des Mannheimer Gerichts vom 27. Juni gegen Traumann und die drei Maas, verworfen wurde die Reviſion des Staatsanwalts gegen die Freiſprechung des Wilhelm und Max Maas vom 21. Juni. „Das iſt ſonderbar,“ erwiderte die Wirthin. „Vielleicht waren Sie zu wähleriſch.“ „Mag ſein,“ antwortete Alice nach kurzem Zögern.„Wir wünſchten drei Zimmer, ein Wohn⸗ und zwei Schlafzimmer, zu annehmbarem Preiſe in einem achtbaren Hauſe und in einer guten Straße.“ Ih ſollte meinen, daß eine ſolche Wohnung leich zu finden wäre.“ „Wir fanden mehrere Wohnungen, die uns ge— fielen,“ ſagte Alice,„aber die Inhaber verlangten Empfehlungen und ſolche beſitzen wir nicht.“ Die Werthin ſah das Mädchen mit einem Ge— miſch von Mitleid und Mißtrauen an. „Das iſt ſonderbar,“ ſprach ſie leiſe und fügte dann laut hinzu:„Kennen ſie Niemanden in London o“ „Nicht eine Seele. Wir kommen von Schönau in Deutſchland, wo mein Onkel vor kurzem geſtorben iſt,“ erklärte Alice.„Da ich nun von engliſcher Herkunft bin und ganz allein daſtehe, zog es mich natürlich nach England. Jeder Bewohner wie auch der neue Rektor von Schönau werden bereitwilligſt für uns eintreten.“ „Ihr Antlitz bezeugt das hinreichend, Miß,“ ſagte die Wirthin, welche großes Gefallen an dem beſcheidenen und offenen Weſen, ſowie an dem hübſchen und treuen Geſicht des Mädchens fand. „Sie ſind viel zu hübſch, entſchuldigen Sie, um in alle möglichen Häuſer zu gehen und nach einem Logis zu ſuchen. Wenn Sie es wünſchen, will ich Ihnen eins beſorgen. Ich weiß gerade eine Woh⸗ nung, die Ihren Anſprüchen genügen würde. und die Wirthin, Mrs. Thomas, iſt meine Schweſter.“ „Ich danke Ihnen, Sie ſind ſehr freundlich.“ „Das iſt meine Schuldigkeit, Miß. In einem Hotel können Sie doch nicht bleiben, das iſt kein Platz für Sie. ſtill und zurückgezogen leben. Wenn Sie es wünſchen, will ich Sie ſogleich zu ihr begleiten.“ Alice ſtimmte ihr bei und während die Wirthin ging, um ſich zum Ausgehen umzukleiden, machten eee elch ich ret i Bei meiner Schweſter können Sie enige Mi⸗ nuten ſpäter ſaßen die drei Frauen in einem ſchnell herbeigeholten Wagen. Nr. 4, Oucens⸗Crescent, Argryleyſtreet, Bays⸗ water!“ rief die Wirthin dem Kutſcher zu, und der Wagen fuhr davon. „Oucens⸗Crescent iſt ein hübſcher Platz mit parkartigen Anlagen und großen ſtattlichen Häuſern, welche ohne Ausnahmen von ſehr achtbaren Leuten bewohnt werden,“ berichtet Mrs. Carey, welche dem jungen Mädchen ſchon im Voraus ein Bild von ihrer zukünftigen Wohnung und deren Umgebung machen zu müſſen, ſich berufen fühlte.„In dem einen Hauſe neben meiner Schweſter wohnt ein Advokot, in dem andern ein reicher Kaufmann, in Nr. 2 wohnt ein Doktor und in Nr. 1 ein Rentier. Meine Schweſter hat ein großes Haus und eine Anzahl Zimmer vermiethet.“ Und nun folgte das ganze Regiſter der Bewohner des Hauſes ihrer Schweſter. Der Wagen hielt, die Inſaſſen ſtiegen aus und während Mrs. Carey die Glocke in Bew' gung ſetzte, ſah ſich Alice flüchtig um. Sie fand, daß ihre liebenswürdige Wirthin in Betreff des Platzes und der Häuſer nicht zu viel geſagt hatte. Die Thür wurde geöffnet und Mrs. Carey führte Alice und deren Dienerin ins Haus und in ein Zimmer; dann eilte ſie fort, um ihre Schweſter zu unterrichten. Nach einigen Minuten kehrte ſie in Begleitung der Mrs. Thomas zurück. Dieſe war von höherer Geſtalt als ihre Schweſter und hatte ein gutmüthiges Geſicht, welches ſchnell Alices Vertrauen erweckte. Mrs. Carey vollzog die noth— wendige Vorſtellung und ſagte: „Meine Schweſter denkt, daß ihre Zimmer Ihnen gefallen werden, Miß. Sie ſind ganz, wie Sie dieſelben begehren.“ „Wollen Sie ſich nicht ſelbſt hinaufbemühen und ſie in Augenſchein nehmen?“ fragte Mrs. Thomas, ihre Sch weſter unterbrechend. Alice verbeugte ſich zuſtimmend und folgte ers. Thomas zwei Treppen hinauf in ein geräu⸗ „ens, hohes Zimmer, welches als Wohnzimmer Aung u 2 Tui. Alte. Drei. Ah. Tel der Ausſicht nach dem parkartigen Platze. Der den Fußboden bedeckende Teppich trug hochrothe Figuren auf grauem Grunde. Die Möbel waren mit braunem Rips überzogen und rothgemuſterte Tapeten bedeckten die Wände. Neben dieſem Gemach war ein kleineres Schlafzimmer, deſſen Fenſter nach dem Hofplatz ging. Ein daneben liegendes drittes Zimmer war jedoch nicht mit demſelben durch eine Thür verbunden, ſondern hatte ſeinen Eingang von dem kleinen Vorplatze aus. „Die Zimmer gefallen mir,“ ſagte Alice, nach⸗ dem ſie ſich überall umgeſehen,„doch fürchte ich, der Preis wird meine Mittel überſteigen.“ „Ich will ſie Ihnen für eine Guinee pro Woche laſſen, Miß Romberg, obwohl ich früher dreißig Schillinge bekommen habe,“ ſagte Mrs. Thomas. „Ich will die Zimmer nehmen,“ ſagte Alice nach kurzer Unterredung mit Gretchen,„aber ich bin gänzlich fremd in London und vermag Ihnen keine Empfehlung zu geben. Kann ich ſtatt deſſen nicht im Voraus bezahlen?“ Sie nahm das Geld aus ihrer Börſe und reichte es Mrs. Thomas, welche es lächelnd an- nahm. „Wann kann ich die Wohnung beziehen,“ fragte das. Mädchen. „Wann es Ihnen gefällt. Die Zimmer ſind in Ordnung und gehören jetzt Ihnen.“ „Dann will ich heute Abend kommen.“ Sie thun wohl beſſer gleich hier zu bleiben, Miß Romberg“, bemerkte Mrs. Carey. Es iſt nicht nöthig, daß Sie ins Hotel zurückkehren; ich will Ihre Koffer herſchicken.“ Dieſer Vorſchlag war annehmbar. Alice dankte der Miß Carey, nahm Hut und Jaquet ab und ergriff Beſitz von ihrer neuen Wohnung; Gretchen aber fuhr mit Miß Carey nach dem Hotel, nahm die Koffer in Empfang und kehrte mit dieſen in demſelben Wagen zurück. Fortſetzung folgt. nde 0 lunge Rößt Ernte das e 9 dug Scle Feldz tue die zl geſeht Ul Kopf fiele Aufte paht Ohre mat Ser bee 0 7— 2 2 ſonderg lor lige U Einſahtt tern 1 0 wurden eine ah. lend. er don de off, Fuchs, el ſag, hagen lufforde. konnen, ſie die ul fort⸗ e dufte 1 den und inen ſei ct neht gerufen: g hätten Eine ge⸗ fel nicht unwahr, gen An⸗ vollen. getragen, Nehtete Schrille rde kin Anu. I. cleiſe Lob! Berlin, 8. Nov. gewonnen haben; — Eine worben. der unverehelichten Joſephine R., und daß ſich dieſelbe Umtrieben ferngehalten habe! — Blutvergiftung Bleiſtift. Im bert A. verſtorben. A. hatte vor geſchnitten, auf den ganzen Arm erſtreckte. Schulter übergangen wir, angerufen, leider kam dieſe kindern zur Warnung dienen. Eiſenach, Nov. größten Theil abgebrannt; das Schulgebäude ſind unverſehrt. Münchberg, 7. Nov. Kugel im Kopf! Der Feldzug 1870-71 in der Schlacht eine Verletzung an der die zwar oberflächlich geheilt wurde, geſetzt dem Betreffenden Schmerzen verurſachte. Es trat wiederholt heftige Geſchwulſt der linken Kopfſeite auf, und im September dieſes Jahres Schlegel unter die Behandlung eines Nachdem die Geſchwulſt beſeitigt, ge— wahrte der Arzt am Kinn in der Nähe des linken den der Patient für Zu deſſen nicht geringem Er— ſtaunen förderte der Arzt alsbald eine fran— zöſiſche Chaſſepotkugel zutage, die der Kriegsveteran demnach 24 Jahre lang mit ſich ſtellte ſich 8 Arztes. Ohres einen Fremdkörper, eine Drüſe hielt. herumgetragen hat. — Das Großenhainer Wetter Großenhain ſcheinen ganz merkwürdige Wetter⸗ dem„Großen⸗ verhältniſſe zu ſein, wenn wir Das große Loos ſollen die Unteroffiziere der 18er in Oſterode(Oſtpreußen) auf einen nach Gleiwitz ab— kolnmandinten Feldwebel entfallen 50,000 M. merkwürdige polizeiliche Beſcheinigung konnte eine Küchenfee vor⸗ zeigen, welche ſich kürzlich bei einem Kaufmann in der Kneibelſtraße in Berlin um Stellung be— Auf einer gedruckten Vorlage beſtätigte die Polizeibehörde eines oſtpreußiſchen Städtchens daß ſich die⸗ ſelbe ſtets zur allgemeinen Zufriedenheit geführt — von ſozialdemokratiſchen durch Auguſta⸗-Hoſpital Vormittag der 18 Jahre alte, Kunſtſchloſſer Ro— 3 Wochen einen Bleiſtift angeſpitzt, ſich dabei in den Finger und es war von dem abgeſchabten Graphit etwas in die Wunde gekommen, A. be⸗ achtete dies nicht weiter, jedoch beceits am näch— ſten Tage ſtellte ſich eine ſchmerzliche Entzün⸗ dung des verletzten Fingers ein, die Erſt Vergiftung bereits auf der linkeu Bruſtſeite und wurde ärztliche Hülfe aber zu ſpät.— Möge dieſer Unglücksfall beſonders den Schul— linken Wange erlitten, Bis mar Wien, goblenwertes 15 Nov. Auf Leipziger eine Exploſion ſchlagende beiter wurden getödtet, borgen. Rom, 12. Nov. Savona vergiftete Paris, 10. Nov. renton bei Paris ereignete weil der letztere in Folge einen ſchwollen war. iſt heute den Unterleib, verſchied. lani mit Namen, war ſeit 2 in der Chneentoner Irreng Toulon, Nov. funden. Lokomotiv⸗ und ſich bald als die wundet worden. Der Mate Moskau, Nov. verweht. Ueber 100 Leute und ſind wahrſcheinlich erfroren. Das Dorf Schwal⸗ lungen im Großherzogthum Meiningen 46 Gebäude mit Erntevorräthen ſind vernichtent. Die Kirche und iſt zum Johann bei Wörth Saloſchin hat aber die anfän ſtützung verweigert, ginge! aber fort⸗ dener Schöffen haben „Germ.“, zeitung.“ Kenntniß haben konnten un ſtanz hat das unglaubliche heißt jetzt, daß, weil unſer Reichsſtaat iſt, poſt In auch ſie kaum Zeit hatten Inhalt zu prüfen. Was dem Andern billig. hainer Tageblatt“ trauen dürfen. Daſſelbe Peſt, 7. Nov. In ſchreibt:„Vorausſichtliche Witterung. 28. Okt., der Theiß kam es geſtern Weinſuppe mit Makronen, Gänſebraten, Kar— toffeln, Kompott. 29. Okt., Gänſeklein, Kar⸗ toffeln, Preißelbeeren.“ Solche Witterung läßt zu einem Zuſammenſtoß man ſich gefallen. welche auf der Varzin, 12. Nov. Das Befinden der Fürſtin der it„Durchaus kein gutes. bei Brux in Böhmen fand am Samſtag Abend davon ſind 6 Leichen ge— Im„Hotel de ſich ein kommen Ingenieur aus Frankfurt a. M. Im Irrenhauſe glücksfall. Eine barmherzige Schweſter wollte einer Wahnſinnigen einen Meſſingring vom Fin er nehmen, Die Wahnſinnige wehrte ſich und verſetzte der Nonne einen ſo heftigen Fußtritt gegen daß dieſelbe nach einigen Minuten Die barmherzige S Bei Saint⸗Cyr hat ein ſchwerer Zusammenstoß zweier Güterzüge ſtattge⸗ wurden getödtet und 15 Beamte ſind ſchwer ver— — Ein Wolkenbruch zerſtörte um Valenzia in Venezuela viele Häuſer und Kaffeeplantagen. Auch 150 8 fielen ihm zum Opfer. ſind durch plöglichen Schneeſturm mehrere Dörfer — Es lebe der Geldſack! Der Droſchken⸗ kutſcher Auguſt Obſt wurde im en Kranken⸗ hauſe in Berlin vom 20. ärztlich behandelt an einem ſchweren Schädelbruch 5 mit Gehirnverletzung, welche die Erblindung des linken Fo 24 hre e linken Auges zur Folge hatte. Oekonom Schlegel von Solg hatte als Teilnehmer am Verletzung durch die von Obſt vorgenommene Bän⸗ digung durchgehender Pferde des Bankiers Salo— ſch in, Thiergartenſtraße 20 in Berlin. kann der arme Kutſcher nicht arbeiten, der Bankier da ihn die Sache nichts an⸗ — Eine neue Preßjuſtiz⸗Weisheit. Dres⸗ kürzlich, ſo 40 Austräger der„Sächſiſchen Arbeiter— zu Geldſtrafen verurtheilt, obgleich dieſelben von dem Inhalte der Nummer nicht die geringſte nicht als ſtrafbar erachtet wurden. auch die hieſige deutſche Reichs⸗ als Vermittlerin der Verbreitung und die Briefträger als Aus träger der gefährlichen Nummer zur Strafe gezogen werden ſollen, obgleich anläßlich der Weigerung der Bevölkerung, die an der Cholera verſtorbenen Einwohner auf dem Cholerafriedhofe zu beerdigen, Durchführung der Anordnung ſtürzte ſich ihr die machte f dem Plutoſchacht des Creditanſtalt in Wieſau r Wetter ſtatt. 19 Ar⸗ Leute Behörde Waffen zu entreißen. darauf von der Schußwaffe Ein Buuer wurde getödtet, viele verwundet. 60 ſind verhaftet, darunter 20 Weiber. beſtand. Die aufgeregte Menge auf die Gendarmerie und verſuchle Die Gendarmerie Gebrauch. Die Aufregung dauert fort. Turin“ zu von Monte-Carlo von Cha- ſich ein furchtbarer Un⸗ Was der Blutſtauung ange⸗ . Sainte⸗Me⸗ 5 Jahren Pflegeſchweſter nſtalt. Zugführer beider Züge Die Mitgift der armen Mädchen. Fast jedes Weibchen ſtrebt nach einem Mann, Doch ohne Mitgift gibt es keine Haube; Ihr armen Mädchen aber hört mich an, jedem ich zu ſagen mir erlaube: 2 Mark iſt werth Die Häuslichkeit 2 5 20,000; Wenn Du nicht koguettirſt nach allerwärts, Nicht Putzſucht treibſt, erſchrecklich, grauſend, Gilt dies an Werth der Mark 10,000, Und kannſt Du lieben treu und wahr, Und ſehnſt Dich nicht nach eitlem Flimmer, Zählt das So ſchätzen es — Hat Gott Dir alles Biſt 50,000 Mark Du werth; Und mit der Mitgift ſicherlich Nimmt jeder brave Kerle Dich! Dein ſanftes Herz, 10,000 Mark fürwahr.. die Männlein immer. dies beſcheert, rialſchaden iſt bedeutend. In der Oreler Gegend — Im Examen. der ihm mehrere Fragen über die Trichinoſe nicht beantworten kann): haben gar nicht nöthig, über dieſen Gegenſtand et⸗ Humoriſtiſches. Profeſſor(zum Kandidaten, „Herr, Sie Sie denken wohl, was zu wiſſen?“ Kandidat(ſtotternd):„Nein werden bis* ich eſſe kein Schweinefleiſch!“ ma— Seelenwanderung.„Merkwwürdig!“ meint der Herr Lieutenant—„ſo oft ich einen Februar bis 21. Mai Veranlaßt war die reden nicht Vorläufig glich verſprochene Unter⸗ 1 5 berichtet die Schämen beſtanden! d die betreffenden Setzer Die Berufsin⸗ Urtheil beſtätigt. Es Staat ein Paritäs- und ſprochen!“ vor dem Austragen den nähen!“ Witz mache, ſchreit alles: ich ſchon'mal jelebt haben?“— Gut abgeführt. Abends eine elegant gekleidete Dame durch me⸗ rere Straßen. glücklich erreicht hat, drückt dem Gigerl einen Nikel in die Hand und „Für Ihre Bemühungen!“ Zur eben die Nachricht erhält, daß ſein Ochſe prämiirt worden iſt, mußt Du Dich, halben Kopf kleiner wie Du, und hat ſein Examen — Ein nobler Gatte. A.: Du denn Deiner Frau zum Geburtstag geſchenkt? — B.:„Ich hab' ihr was für Weihnachten ver⸗ Wäſcherin): „Dajeweſen!“... Sollte Ein Stutzer verfolgt Dieſelbe antwortet auf ſeine An⸗ Als ſie aber ihr Haus wendet ſie ſich kurz um, ein Wort. Nachahmung. Bauer([der ſtudirenden Sohne): der iſt noch einen zu ſeinem „Was haſt — Ausgedient. Student(zu ſeiner „Warum nähen Sie keine Knöpfe mehr an meine Hemden?“— Wäſcherin:„Ach, Herr Müller, an Ihre Knöpf' ſollt' man Hemden dem Einen Recht iſt, iſt dem Octe Hußt an Oettinger mit der Gendarmerie, I Tuch u. Buxkinstoffe à Mk. 1.75 Pfg. p. Mt. Cheviots u. Meltons à„ nadelfertig ca. 140 em breit, verſendet direct franco & Co. Frankfurt a. M. Fabrik⸗Depot. Modernſte Muſter bereitwilligſt franco. 1 1.95„„„ Offerire feines Kirchweihmehl 5 14 bis 16 Pfge. per Pfund. ein gutes und Ackerpferd 1029 Jäger. abzugeben. G. M. 8500 twächtige K i ha e ſowie ſümmtliche Ackergerüthſchaften verkauft aus freier Hand gegen Baar 1030 Sebaſtian Ehrhardt Wwe. Alle f Caubſägerei⸗ Artikel liefern Schaller& Comp., Konſtanz, 3 Marktſtätte 3. 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Is., Vormittags 10 Uhr, wird auf dem Rathhauſe dahier das Ergebniß der gemeinheitlichen Weiden nochmals meiſtbietend verſteigert. Viernheim, den 13. November 1894. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Blaeß. Banern⸗Verein Viernh eim. Im Laufe dieſer Woche werden die Nan und Gratisobſt⸗ 1023 baumkarten des Obſi⸗ und Gartenbau- Vereins zur Vertheilung gelangen. In Viernheim können die Bäume von Gärtner Kraut mann und Seb. Müller bezogen werden. Wer ſeine Bäume von Baumſchulbeſitzer Jäger in Bensheim, wie in früheren Jahren, zu beziehen wuͤnſcht, möge ſeine Karten bei Ehatt jr. oder Joſ. Martin 3. längſtens bis nächſten Sonntag abgeben, desgl. auch die bei der Frühjahrsverlooſung empfangenen. Man bittet, auch die auf der Karte vermerkten Be— ſtimmungen zu leſen. 1024 Der Vorſtand Gaſthaus zur Harmonie. Kirchweih Jonntag, Montag und»Dienſtag finden in obigem Lokale große Cither⸗Konzerte mit humoriſtiſchen und Geſangsvorträgen ſtatt.— Anfang 3 Uhr Nachmittags und 8 Uhr Abends. 1025 Muſikfreunde und Gönner ladet hierzu höflichſt ein Anton Winſtenbach. ſen K Halt! Zaum deutſchen Kaiſer. Kirchweih-Montag und 11 5 Große Concerte beſtrenommirten Komiker ⸗Geſellſchaft„Euphonia“ Mannheim. Auftreten der Chanſonetten Frl. Gretchen und Georgettes, des Mimikers Herrn Hauer, des Tanzhumoriſten Herrn Sebo, der Duettiſten Gretl und Franzl, des preisgekrönten Schlangenmenſchen Mr. Stein. Dienſtag Morgen 11 Uhr 2 Früh- Concert. reine Weine iſt beſtens geſorgt. 1026 der aus Es ladet freundlichſt ein Kempf, Reſtaurateur. Gla dbacher Feuerverſicherungs Anträge ſowie Beſtellungen auf kanödwirthſchafkl. Maſchinen nimmt fortwährend entgegen J. Zöller I. IIlustr. Familienblatt, bringt eine Fülle des besten unter- haltenden Stoffes, Belehrendes aus allen G N der Tonkunst. Ausserdem im Jahre 64(gr. Oktav.) 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Geſ ſchäfts⸗ Eröffnung. Theile 19000 einer geehrten hieſigen Einwohnerſchaft er⸗ geb 2 mit, daß ich neben meiner Schuhmacher-Werkſtatt ein Schuh-Lager eröffnete. Zur Lieferung nur guter Waare bei billigſten Preiſen halte mich beſtens empfohlen. Reparaturen aller Art werden ſorgfältig und billig ausgeführt. 1021 Achtungsvoll Georg Kempf 10. Ludwigsarm. Johannes Brechtel Ludwigshafen a. Rh. Spezialität in gebohrten Röhrenbrunnen. Viele Tauſende in Betrieb. In Viernheim allein 220 Stück. Alle Sorten Pumpen(eigenes Fabrikat) ſtets auf Lager. Durch größe re, günſtige Material-Abſchlüſſe in der Lage, die ſeither gelieferten, jetzt noch verbeſſerten Brunnen zum Preiſe von 50 Mark ab ſchon zu liefern.— Beſtellungen nimmt ſeitheriger Vertreter Herr lohs. Effler, nächſt dem Schützenhof, entgegen. 887 eee eee eee eee 2, 9 Reſte! F 2, 98 Ailligle Bezugsquelle für Nele Nur ſo lang Vorrath reicht. Ohne Concurrenz. Großer Poſten Reſte in Tuch⸗, Buxkin⸗ u. 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