0 ) M. —— . ——— Vier Erſcheint 1 ttwochs u. Samſtags und koſtet monatlich nur 30 Pfg. frei in's Haus gebracht. Per Poſt bez. pro Quart.. M' 1.15 heimer Publikalionsorgan der Gr. Bürgermeiſterei Viernheim. Anzeigeblatt von Pieruheim, Weinheim, Käferthal und Amgebung. Redaction, Druck und Verlag: W. Bingener, Viernheim. ZuAusſchreibungen wirkſam u. billig In ſerate 10 Pf. pro Iſpaltige Garmondzeile. Reclamen 20 Pf. pro 1ſp. Zeile Nr. 95. Mittwoch, den 8. Aan enber. 1804 Das beſte Mittel gegen die ſog. Umſturzbewegung iſt die Religion, dieſe Behauptung iſt ſchon oft aufgeſtellt und mit allen möglichen Gründen mehr oder minder geſchickt bewieſen worden. Wir können uns heute zur Bekräftigung dieſer Wahrheit auf einen Umſtürzler ſelbſt— man wird doch die Socialdemokraten, da ſie am meiſten von der Erweiterung der Straf-, Vereins- und Preßgeſetzgebung getroffen zu werden fürchten, ſo nennen dürfen— berufen. Unſer Gewährs⸗ mann hat noch den Vorzug, daß er in Religions⸗ ſachen Fachmann it, denn es iſt kein geringerer als der frühere Predigtamtskanditat Th. von Waechter, welcher in ſeinem Schriftchen:„Die Stellung der Socialdemokratie zur Religton“ beklagt, daß die Arbeiter ſich im Gegenſatz zu den Geldherren trennen und ſpalten laſſen durch den„Kampf um die Waeltanſchauung.“„Und kein gegenſeitiger Kampf der Arbeiter hat, ſchreibt Waechter, bei der gegenwärtigen Lage der Arbeiter mehr Ausſicht, auf lange, lange hinaus zu keinem Aböſchluß zu kommen, als ſolch ein Kampf um eine Weltanſchauung. Wenn die Arbeiter im Kampf gegen die Geldmacht nicht vorher einig werden als bis alle zu einer Weltanſchauung ſich durchgerungen, ſei es die Weltanſchauung des Atheismus, ſei es die des Chriſte ithums— wahrlich dann hat die Welt nicht noch lanze Ruhe— dieſe Trennung der Arbeiter in Atheiſten und Chriſten gilt's nur ſtets weiter zu ſchüren und zu hetzen, un beide, chriſtliche und atheiſtiſche Arbeiter dann um ſo ruhiger noch lange in ihrer Getrennt⸗ heit durch den Bund der katholiſchen, evange⸗ liſchen, judiſchen und freidenkeriſch⸗religtonsloſen Geldmacht beherrſchen zu könen.“ Wir ſi id mit Waechter ganz einer Meinung, es gilt nur das Chriſtenthum der That, nicht ein Maul Cheiſtenthum zu heben und zu pflegen, und der Kampf der Arbeiter kommt nicht nur „auf lange, lange hinaus“, ſondern ſolange es noch Chriſten gibt, und ſolche gibt es nach für uns durchaus nicht anzuzweifelnder Verheißung gegen das Ende der Tage mehr denn je, wohl zum Frieden, aber nie und nimmer zu dem von Waechter und Genoſſen gewünſchten Abſchluß. Wetteifern wir in der Erfüllung des göttlichen Gebotes:„Liebe Deinen Nächſten wie Dich ſelbſt“ und Waechter's ſirenenhafter Sammelruf:„Proletarier aller Weltan⸗ ſchauungen vereinigt euch“ wird ungehört verhallen. Heniſch lind. Berlin, 24. Nobo. Londoner Meldungen zu⸗ folge ſoll unter den Eingeborenen auf allen Ja⸗ ſeln um Neu⸗Guinea ein Aufſtand aus⸗ gebrochen, die Europäer überall ermordet und die Handelsſtationen eingeäſchert worden ſein. Die Beſtätigung bleibt abzuwarten. Berlin, 24. Nov. Bezüglich der Gerüchte über die Eheſcheidung der Prinzeſſin Walde nar von Dänemark wird dem„Berl. Tagebl.“ aus Kopenhagen geſchrieben, daß dieſelben völlig aus der Luft gegriffen ſein dürften.(2) Wie ver⸗ lautet, wird ſich Prinz Waldemar nach der Rück⸗ kehr aus Petersburg zu ſeiner Gattin begeben. — Viele deutſche Blätter kriechen gegen⸗ wärtig vor dem Zarenhauſe und vergeſſen ganz, wie Alexander III. die Deutſchendver⸗ folgt hat. Wenn hierbei noch die verſöhnende Nacht des Todes als Entſchuldigung gelten kann, ſo iſt es völlig unbegreiflich, welche Urſache deutſche Blätter hiben können, Nikolaus II. anzuwedeln. Der neue Zir hat noch nicht das mindeſte gethan oder bloß geſagt, wodurch er ſich die Deutſchen verpflichtet hätte, und ſeine Ver⸗ dienſte für die Menſchheit ſind ebenfalls gleich Null. Wir machen ihm das nicht zum Vor⸗ wurf; denn er iſt erſt 26 Jihre alt und ſeit wenigen Tagen Zar. Aber dann hat man auch keine Urſache zu ſerviler Schmeichelleckerei! Hamburg, 24. Nov. Geaf Herbert Bismarck erklärt in den„Hamb. Nachr.“ die Meldung über ein angebliches Interview, das die Londoner „Pall Mall Gazette“ veröffentlichte, als freie Erfindung; das engliſche Blatt müſſe das Opfer einer groben Täuſchung geworden ſein. Ausland. Wien, 24. Nov. Hieſige maßgebende Krelſe ſind über die energieloſe Behandlung der Koſ⸗ ſuth Affäre ſeitens der ungariſchen Regierung höchſt verſtimmt. Es heißt, der Kaiſer werde dem gegenwärtigen Miniſterium die Sanktion der kirchenpolitiſchen Geſetze nicht ertheilen. Auſterdam, 24. Nov. Einer Blättermel⸗ dung aus Lombok zufolge machten die Balineſen einen Ausfall, wuerden aber mit bedeutenden Verluſten, darunter 45 Todte, zurückgeſchlagen, die Holländer verloren 4 Todte darunter einen Oberſt. 4 Minn wurden verwundet. Die Ar⸗ tillerie ſchoß ein Dorf der Eingeborenen in Brand, wobei deſſen Pulvervorräthe explodirten. Auſterdam, 26. Nov. Seit geſtern ſtreiken hier die Bäcker, ſo daß ſich ein großer Brod⸗ mangel fühlbar micht. Rom, 26. Nov. Die Encyelika, welche der Papſt an die nordamerikaniſchen Katholiken richten wird, enthält vier Kapitel. Im erſten wird die Lige der nordamerikaniſchen Katholiken dargelegt; im zweiten werden die apoſtoliſchen Delegationen mit der Aufgabe betraut, alle Streitfragen bei den nordamerikaniſchen Katho⸗ liken zu ſchlichten. Im dritten werden praktiſche Winke ertheilt für die Ausdehnung des Katholi⸗ zismus und Vermeidung jeglichen Conflikts. Im vierten wird die ſoziale Frage, die Eheſcheidung, ſowie die Nothwendigkeit der Einigkeit behandelt. Der Paſſus über die ſoziale Frage dürfte auch auf Europa Bezug haben und die Encyelika über die Arbeiterfrage großes Aufſehen erregen. Petersburg. Die Vermählung der Prin- zeſſin Alix mit dem Kaiſer Nikolaus iſt ſo⸗ eben, 1 Uhr 24 Min., vollzogen worden. Ka⸗ nonenſalut zeigte den Vollzug derſelben an. Petersburg, 26. Nov. Die polniſche Depu⸗ tation wurde vorgeſtern äußerſt huldvoll em⸗ pfangen. Der Rücktritt des Gouverneurs von Polen, General Gurko, gilt als ſicher. Als Die Perle des Schwarzwaldes. Roman von Ed. Wagner. (Nachdruck verboten.) 16. Fortſetzung. „Aber ihre Schönheit, Ihr— verzeihen Sie, Miß Alice, wenn ich fortfahre, über dieſe Ange⸗ legenheit zu ſprechen. Wenn Sie mir nur Ihre Geſchichte erzählen wollten, würde ich vielleicht im Stande ſein, Ihre Verwandten zu entdecken.“ „Ich verlange nicht darnach, entgegnete das Mädchen ſtolz.„Sie haben ſich von mir losgeſagt und ich werde mich Ihnen nicht aufdrängen. Was ich von meiner Geſchichte weiß, iſt nicht viel, aber das Wenige dürfen Sie erfahren. Ein Mann— dem Anſchein nach ein Gentleman— brachte mich vor vierzehn Jahren in das Haus des Herrn Rek— tors in Schönau. Ich war damals ein Kind von drei Jahren. Der gute Rektor und ſeine Frau nahmen ſich meiner an, erzogen mich, liebten mich und gaben mir den Namen, den ich führe; weiter habe ich kein Recht auf irgend einen Namen, Mr. Crafton. Und deshalb laſſen Sie uns von etwas Anderem ſprechen. Erzählen Sie mir von Schönau. Was hatte Sie ſo bald dorthin zurück⸗ geführt?“ „Das Verlangen, Sie zu ſehen und den guten Herrn Reklor. Denken Sie ſich mein Staunen und meine Beſtürzung, als ich von ſeinem Tod und von Ihrer Abreiſe hörte. Man ſagte mir, daß Sie nach London gegangen ſeien, Niemand wußte Ihre Adreſſe.“ „Wie lange haben Sie ſich dort aufgehalten?“ „Nur wenige Stunden. Geſtern Abend kam ich in London an und beabſichtigte, heute Abend nach Schottland weiter zu reiſen. Welch eine wunderbare Fügung, daß wir dieſen Morgen Beide zu derſelben Zeit durch Regentſtreet gingen! Das iſt eine Schickung der Vorſehung. In unſerer Be⸗ gegnung liegt etwas Wunderbares, von dem ich nicht recht weiß, ob ich es meinem guten Glück zu⸗ ſchreiben ſoll.“ Alice lächelte. „Wo iſt Lord Glenham?“ fragte Gretchen, die bisher ſich ſchweigend verhalten,„war er mit Ihnen in Schönau?“ Crafton lächelte bedeutungsvoll. Er wußte, daß Glenham Alice leidenſchaftlich liebte, und er glaubte, daß dieſe ſeine Liebe erwiderte; da aber Beide noch nicht verlobt, ja nicht einmal zu einer gegenſeitigen Verſtändigung gekommen waren, be— ſchloß er, wenn möglich, vorläufig eine Entfremdung zwiſchen ihnen zu erwirken. Sein Auge ruhte ſorſchend auf Alice, als er Gretchens Frage beantwortete: „Lord Glenham begleitete mich nicht nach Deutſchland. Ich ging allein.“ „Iſt der Lord in London?“ fragte Gretchen weiter. „Nein, er weilt in Schottland mit mehreren Freunden zur Jagd. Er hat ſehr vergnügte Tage dort, die um ſo angenehmer, weil ſeine nächſte Nach⸗ barin eine Lady iſt, der er große Aufmerkſamkeit ſchenkt,“ und wieder lächelte Crafton bedeutungs⸗ voll. Ein leiſer Schmerz durchzuckte Alices Seele. Ihr Geſicht wurde bleicher und aus ihren Augen blitzte das Feuer aufſteigender Eiferſucht. „Wer iſt die Lady?“ fragte Gretchen, welche die Veränderung an ihrer jungen Herrin, deren Urſache ſie errieth, bemerkt hatte. „Sie iſt eine junge Wittwe, ſehr ſchön, uner⸗ meßlich reich, die Enkelin des Marquis von St. Leonards, der einer der angeſehenſten Männer Englands iſt. Der Name der Dame iſt Lady Trevor. Lord Glenham liebt ſie. Er iſt ihr Ver⸗ lobter.“. Alice wurde plötzlich todtenbleich, aber ſie äußerte keinen Laut. „Er iſt verlobt?“ rief Gretchen voll Staunen. „Er wird ſie dieſen Winter heirathen, wenn nichts dazwiſchen kommt. Er hat die zu tadelnde Ge⸗ fuhr Crafton fort,„und deshalb wird die Hochzeit bald ſtattfinden.“ „Und er iſt nun bei der Lady in Schottland?“ fragte Gretchen weiter. „In ihrer Nachbarſchaft. Sie ſehen ſich jeden Tag. Die Gräfin, Lord Glenhams Mutter, iſt ſehr beſorgt, die Hochzeit zu beſchleunigen; ſie iſt jetzt bei ihrem Sohn. Ich erwarte, Sie in Schönau zu finden, Miß Romberg, und Glenham wünſchte, daß ich ihn bei Ihnen in Erinnerung brächte. Er beauftragte mich, Ihnen zu ſagen, daß er nie Ihre Freundlichkeit gegen ihn vergeſſen würde und daß er im nächſten Sommer mit ſeiner Braut nach Schönau zu kommen gedächte.“ „Ich werde nicht dort ſein“, ſagte Alice ge⸗ faßt, obgleich ihre Lippen zitterten.„Danken Sie ihm in meinem Namen, daß er ſich meiner ſo freundlich erinnert, und überbringen Sie ihm meine Glückwünſche.“ „Ich will es thun. Sie ſehen angegriffen aus, Miß Romberg. Erlauben Sie mir, meinen Be⸗ ſuch abzubrechen und morgen wieder zukommen. Ich werde ein paar Tage in London bleiben.“ „Es wird mich freuen, Sie zu ſehen,“ ſagte Alice. wohnheit, ſich in jedes hübſche Geſicht zu verlieben,“ Ich werde kommen. Und nun laſſen Sie mich Ihnen einen guten Morgen wünſchen.“ Er nahm ſeinen Hut, verbeugte ſich höflich und ginghinaus. Gretchen folgte ihm, um die Thür, zu öffnen. An der Hausthür flüſterte er der alten Dienerin zu: „Kommen Sie hinaus. Ih werde Sie an der Ecke der Häuſerreihe erwarten. Ich habe Ihnen etwas Wichtiges mitzutheilen.“ Gretchen ſagte ihm zu und ſchloß die Thür dann kehrte ſie ins Zimmer zurück. Alice ſtand mit bleichem Antlitz da. Ihre fieberhaft glänzenden Augen verriethen die Aufregung, die in ihrem Innern tobte. 1 1 65 1 1 8 . 4 5 0 4 Nachfolger nennt man den Großfürſten Kon⸗ ſtantin. Petersburg, 24. Nov. Im Stadtrath wurde der Antrag geſtellt, den Beſuch der Fran⸗ zoſen in Kronſtadt durch die Widmung eines Denkmals zu ehren. Der Stadtdeputirte General Durnowo empfahl die Form einer Mar⸗ mortafel mit entſprechender Inſchrift und der Büſte Carnots, womit ſich das Collegium ein⸗ verſtanden erklärte. Der Krieg um Korea. London, 24. Nov. Die„Times“ veröffent⸗ licht in einer Extraausgabe eine Depeſche aus Tſchifu vom 23. d., und eine andere aus Shanghai vom 24. d., wonach Port Arthur am 21. d. von den Japanern genommen worden iſt. Die japaniſche Flotte nahm am Kampfe nicht Theil, nur Torpedoboote lenkten, während die japaniſchen Truppen in die Stadt einrückten, die Aufmerkſamkeit der chineſiſchen Forts ab. Die Japaner verlaſſen Port Arthur wieder. Petersburg, 24. Nov. Die ruſſiſchen Trup⸗ pen am Uſſuri(an der Grenze Korea) werden erheblich verſtärkt, zahlreiche Offiziere aus dem europäiſchen Rußland werden hingeſchickt. Aus Petersburg allein ſind bereits zweihundertſiebzig abgereiſt, darunter zwölf von der Artillerie. Es verlautet, das Uſſuri⸗Heer werde auf fünf Diviſionen gebracht werden. Aus Nah und Fern. Bensheim, 20. Nov. Ein Akt roher Brutalität wurde dieſer Tage hier verübt. Ein Maurerhandlanger verlangte von einem Lehr— jungen eine Arbeitsverrichtung, und als ſich der— ſelbe weigerte, dem Verlangen nachzukommen, ergriff jener eine Schippe und ſchlug damit dem Jungen ſo gewaltig auf den Arm, daß er laut aufſchreiend zuſammenbrach. Bei der ärztlichen Unterſuchung wurde conſtatirt, daß der Arm durch die Wucht des Schlages gebrochen war. Gegen den rohen Menſchen iſt Strafanzeige er⸗ folgt. Beybach, 25. Nov. Geſtern wüthete hier ein großes Schadenfeuer, welchem 8 Gebäude zum Opfer fielen. Entſtehungsurſache unbekannt. Darmſtadt, 25. Nov. Vor zeſtern brannte hier die große Möbelfabrik von Ludwig Alter nieder. Auch das große Möbellager wurde ein Raub der Flammen. Der Schaden iſt ein ganz enormer. Mainz, 20. Nobo. In einer hieſigen Werth⸗ ſchaft ſaßen geſtern Abend eine Anzahl junger Leute beiſammen. Einer derſelben verließ auf einige Augenblicke ſeinen Platz, als er ſich wieder ſetzen wollte, zog ihm ein Anderer plötzlich den Stuhl hinweg und der junge Mann ſlüczte rück⸗ lings zu Boden; ein Strom Blut drang ihm ſofort aus dem Mund, er hatte ſich die Zunge halb durchgebiſſen; gegen den Thäter iſt Straf— antrag geſtellt. Main, 24. Nov. Herr von To uſſaint, der des Landesverraths beſchuldigt iſt und deß⸗ halb gegenwärtig ſteckbrieflich verfolgt wird, war nach Holland entflohen, um ſich der Aburtheilung zu entziehen. Er ſoll ſich dort aber noch anderer Vergeben ſchuldig gemacht haben und befürchtet deßhalb ſeine Auslieferung an Deutſchland, weß— wegen er nach Paris flüchtete. — Entführte Frauen. Wie dem „Mainzer Journal“ mitgetheilt wird, ſoll fol⸗ gendes luſtige Stückchen in Kaſtel paſſirt ſein. Vor einigen Tagen lagerte dort vor dem Wies⸗ badener Thor eine Truppe Zigeuner. Die Po— lizei hatte beſchloſſen, die läſtige Bande an die preußige Grenze zu bringen. Da erſchienen noch zwei vom„zarten Geſchlecht“, eine Frau und ein Mädchen, um ſich„wahrſagen“ zu laſſen. Um aber nicht dem Geſpötte Vorüber⸗ gehender ausgeſetzt zu ſein, beſtiegen ſie einen Zigeunerwagen. Kaum hatten ſie Platz ge— nommen, da erſchien die Polizei mit ſtädtiſchen Arbeitern, um die Zigeuner zu escortiren. Riſch trieben letztere ihre Pferde an und munter gings nach Erbenheim zu, mitſammt den beiden„Wiſſens⸗ durſtigen“. Dieſen wurde es ſchließlich un— heimlich zu Muth, ſo daß ſie endlich aus dem Wagen heraus die Polizei anriefen, ſie ausſteigen zu laſſen, was auch gewährt wurde. Natürlich wurden ſie von den nachfolgenden Jungen und Alten mit„Jubel“ empfangen und zurück nach Kaſtel geleitet. Oggersheim, 19. Nov. In vergangener Nacht erſtach der Arbeiter Hammelmann im Streit ſeinen bisherigen Freund, den erſt vor kurzer Zeit angeſtellten Bahnbedienſteten Peter Steger. Hammelmann war wütend auf Steger weil letzterer infolge ſeiner guten Zeugniſſe bei der Anſtellung ihm vorgezogen worden war. Frankfurt, 20 Nov. Es ſoll ſich jetzt herausgeſtellt haben, daß die von Fiſcher de⸗ fraudirte Summe weit über eine Million beträgt. Saarbrücken, 20. Nov. Wegen des jüngſten unblutig verlaufenen Duells erhielt der Bürgermeiſter von Saarbrücken Feldmann fünf Monate, der Bürgermeiſter von St. Johann Dr. Neff vier Monate Feſtung. Coblenz, 24. Nov. Der auf Ehrenbreitſtein wegen Zweikampfs in Feſtungshaft befindliche Ge⸗ ſandte v. Kiderlen⸗Wächter iſt begnadigt worden. Köln, 21. Nov. In der Trinitatiskirche in Köln fand am Dienstag Nachmittag die Trauung des Reichskommiſſars v. Wißmann mit Fräulein Hedwig Langen ſtatt. Magdeburg, 26. Nov. Geſtern wurde durch den Verbindungszug Sudenburg— Buckau ein Pferde⸗ bahn⸗Wagen erfaßt und zertrümmert. Von deu In⸗ ſaſſen wurde einer getötet, einer ſchwer und vier leicht verletzt. Das Fahrperſonal des Zuges und und des Pferdebahn⸗Wagens blieb unverletzt. Die Unterſuchung iſt eingeleitet. Breslau, 24. Nov. Heute Voemdtag 10 Uhr wurde im Hauſe Albrechtsſtraße 5 gegen den Geldbriefträger Hübner ein Raub⸗ mordverſuch verübt. Hübner erhielt mehrere Meſſerſtiche. Der Thäter, ein obdachloſer Maler, Teichert, wurde verhaftet. „Armes Kind!“ rief Gretchen,„Lord Glenham hat Sie betrogen.“ „Still, Gretchen!“ ſagte Alice traurig. kann es nicht ertragen, daß Du ſchlecht von ihm ſprichſt. Er iſt gut und edel.“ „Er heuchelte Liebe zu Ihnen, während er „Ich mit einer anderen Name verlobt war. Er gefiel mir, aber ich kann ihn jetzt nicht mehr leiden.“ „O, ſtill Gretchen; Du thuſt mir grauſam Er liebte mich, als ob er mein Freund ge⸗ weſen wäre, das iſt Alles. weh rathen würde, wie ich bin,— ein namenloſes Mädchen, welches von ſeinen eigenen Eltern verſtoßen wurde?“ Thränen entperlten ihren Augen und leiſe fügte ſie hinzu:„Laß mich eine Weile allein, Gretchen; ich werde bald wieder gefaßt ſein.“ Sie ging in ihr Schlafzimmer und ſchloß die Thür ginter ſich zu. Gretchen kam dies gelegen da ſie jetzt, ohne daß es ihrer jungen Herrin auf- fiel, auf die Straße zu Mr. Crafton gehen konnte. Sie fand dieſen, ihrer wartend, an der nächſten Ecke der Häuſerreihe des Platzes. „Ich wünſche mit Ihnen zu ſprechen über Ihre Herrin, Gretchen,“ begann Crafton.„Lord land ging, ſich mit ſeiner Braut entzweit. Da fand er Miß Romberg, die er auch geheirathet haben würde, hätte er nicht erfahren, daß über ihrer Ge- burt ein Geheimniß ſchwebte. Dos unterdrückte ſeine Liebe. Er konnte nicht ein namenloſes Mädchen heirathen und ging deshalb von ihr. Seit ſeiner Rückkehr nach England hat er ſich wieder mit Lady Trevor ausgeſöhnt, und nun fürchtet er, daß er Miß Rombergs Herz gewonnen hat.“ „Er braucht das nicht zu fürchten,“ rief die alte Dienerin gereizt. Und ſagen Sie nur Ihrem Freund, daß Miß Rom⸗ berg ſich nicht zu Tode grämen werde. hätte geglaubt, daß dieſer ſo edel erſcheinende Lord 2— Wahrheit ſeiner Liebesbetheuerungen für ihre junge O, wer haben genug Geld und auch genug Arbeit.“ e, Wie konnte ich er⸗ warten, daß ein vornehmer Lord ein Mädchen hei⸗ ſich als Menſch von niedrigſter Denkungsart ent⸗ puppen werde! Wir alle hielten ihn für ehrenhaft. „Ich habe Sie zu mir gebeten, um von Miß Romberg mit Ihnen zu ſprechen,“ fuhr Crafton fort.„Sie haben keinen Freund in dieſer Stadt, ausgenommen mich. Ich wünſche meine Börſe in Ihre Hände zu legen. Sie brauchen ihr nichts davon zu ſagen; Sie verſtehen mich.“ „Sie ſind ſehr gütig, mein Herr; aber wir „Arbeit! Nein, das kann ich nicht ertragen, ſie ſoll ſich nicht quälen, ſo lange ich Geld im Ueberfluß habe. Hier iſt meine Börſe, Gretchen; nehmen Sie dieſelbe.“ „Ich danke Ihnen, Herr Crafton,“ ſagte Gretchen entſchieden ablehnend: ich kann von Ihnen nichts annehmen.“ „Wenn Sie aber jemals die Hülfe eines Freundes nöthig haben, werden Sie dann zu mir ſchicken? Ver⸗ ſprechen Sie mir das, Gretchen.“ „Ich verſpreche es Ihnen. Sie ſind unſer — ich wollte ſagen, Alices beſter Freund, und wenn ſie Hülfe nöthig hat, will ich mich an Sie wenden.“ „Wenn Miß Romberg es erlaubt, werde ich ſie öfter beſuchen. Ich liebe ſie und bin ich auch nicht reich wie Lord Glenham, bin ich auch nicht ſchön wie er, ſo habe ich doch ein warmes treues Glenham hatte, ehe er dieſen Sommer nach Deutſch⸗ Herz, das ſie verehrt. Meinen Sie, daß ich hoffen darf, ſie zu gewinnen?“ Die alte Frau ſah ihn forſchend an, und aus ſeinen glühenden ſchwarzen Augen glaubte ſie ſeine Aufrichtigkeit zu leſen. Sie konnte nicht an der 0 Herrin zweifeln, und trotz ihrer früheren Abneigung erwärmte ſich jetzt ihr Herz für ihn. „Nach einiger Zeit mag Fräulein Alice geneigt ſein, Sie zu hören, Herr Crafton,“ ſagte ſie.„Ich will meinen Einfluß bei ihr für Sie verwenden. „Ich will meiner Herrin ſagen, was Sie mir noch ſoeben mitgetheilt haben. Wir ſind zwei hülfloſe Frauen in einem fremden Lande und wenn mir etwas zuſtoßen ſollte, was bei meinem Alter leicht geſchehen kann, ſo ſtände ſie ganz allein da. Sie ſo ſchön, ſo unſchuldig und ſo jung— wenig mehr als ein Kind. Wenn wußte! die Augen roth. Was Glenham wohl ſagen oürde — Eine hübſche Sparkaſſenge⸗ ſchichte wird aus Mecklenburg mitgetheilt: Ein alter Bauer hitte auf der Roſtocker Spar⸗ kaſſe etw 2000 Mark ſtehen und kündigte das Geld. Als er am Auszahlungstermin in dem Sparkaſſenlocal erſchien und ihm das Geld hin— gezahlt wurde, ließ er es ruhig liegen und ver⸗ ſank in tiefes Sinnen. Der Kaſſenbeamte wartete und wartete, daß der Bauer das Geld wegnehmen ſollte, und erſuchte ihn endlich in freundlichem Tone, ſein Geld doch einzuſtecken. Doch der alte Bauer wehrte es ab und ſagte mit zufriedenem Lächelga auf ſeinem breiten Ge— ſicht:„Ne, nu behollen Sei't man werrer hier, ick wull blot ſeihn, ob Sei's noch harren!“ Sprach's und verſchwand. — Der Kunſttaucher Fulker ſprang vor einer großen Menſchenmenge von der Zinne des 240 Fuß hohen Thurmes der Londoner Tower⸗ brücke in die Themſe und blieb auf der Stelle todt. Mayen, 19. Nov. Ein hieſiger Anſtreicher band geſtern Abend ſeine beiden Kinder zuſammen, übergoß ſie mit Petroleum und zündete ſie an; die Beiden verbrannten vollſtändig. Der unnatürliche Vater wurde verhaftet. Er iſt vermuthlich geiſtesgeſtöct. —„Gift.“ In dem Nachlaß eines zu Bonn verſtorbenen, allgemein als dürftig betrach⸗ teten Handwerkers fand man ein Packet mit der Aufſchrift„Gift“ und mit mehreren Todten⸗ köpfen bemalt. Bei näh erem Zuſehen ſtellte ſich heraus, daß daſſelbe mehrere Tauſend Mark in Papiergeld enthielt. Münſter, 20. Nov. Bei einem Kampf zwiſchen Förſter und Wilderern wurde in Buer ein Wilddieb erſchoſſen, ein zweiter ver⸗ wundet. Blankenburg a. H., 19. Nov. Er⸗ ſchoſſen hat ſich hier der Musketier Friedrich vom 92. braunſchw. Inf.⸗Regt. Hierbei zeigte ſich wieder die furchtbare Durchſchlagskraſt unſerer neuen Geſchoſſe. Die Kugel ging dem Mann durch den Kopf, durchſchlug die Wand und im Dache einige Ziegelſteine. Berlin, 20. Nov. Dem Profeſſor Behring gelang die Entdeckung des Typhusſerums. Die Höchſter Farbwerke fabriziren daſſelbe und werden ſchon in nächſter Zeit damit hervortreten. Berlin, 20. Nov. Paſſagiere des Zuges der Stecke Berlin-Breslau bemerkten das Dorf Mieske bei Sommerfeld vollſtändig in Flam⸗ men ſtehend. Berlin, 26. Nov. Heute erfolgte die Begna⸗ digung des wegen Zweikampfs zu 4 Monate Feſtung verurtheilten Redakteur des„Kladderadatſch“, Polſtorff. Zittau, 19. Nov. Drei Menſchen verbrannt. In dem benachbarten Orte Friedersdorf brannte heute Morgen die Roſenkranz'ſche Wollkämmerei nieder, wobei die Frau nnd bie Tochter des Beſitzers, ſowie eine ältere Frau in den Flammen umkamen. ich ſie als glückliche Gattin, als Herrin eines hübſchen Hauſes ſehen könate, würde ich zufrieden ſein. Haben Sie nur Geduld, und es wird Alles gut werden.“ „Ich will geduldig ſein— ich kann warten. Ich liebe ſie und die ſchwächſte Hoffnung, ſie einſt die Meine nennen zu kennen, wird mich durch die lange Zeit des Wartens tragen. Ich will Sie nicht länger aufhalten, Gretchen. Miß Romberg beſuchen. Verſprechen!“ Er drückte ihr die Hand und eilte fort, vor ſich hinmurmelnd: „So weit iſt alles gut. Was für ein fabel⸗ haftes Glück habe ich heute gehabt. Erſtens das unerwartete Zuſammentreffen mit ihr; dann meine Glenham betreffende Unwahrheit. Ich darf mir ſchmeicheln, daß ſie ſehr geſchickt erfunden war— über alle Zweifel glaubwürdig. Das Mädchen iſt ſtolz wie eine Fürſtin. Wie ſie ſich zu beherrſchen Sie glaubt mir natürlich und weint ſich Morgen werde ich Vergeſſen Sie nicht Ihr zu meiner hübſchen Geſchichte, die ich von ihm in der Eile zuſammengeſchmiedet. Von ihnen Allen: Lady Trevor, Lady Glenham und Lord Leonards wird er zu einer Heirath mit der hübſchen Wittwe gedrängt werden, oder ich müßte mich in der Willensſtärke ſeiner Gegner irren. Daß ich weiß, wo Alice iſt, behalte ich ſelbſtverſtändig für mich, erobere und heirathe ſie, ehe er noch erfahrt, daß ſie Schönau verlaſſen hat. Ich denke,“ fügte er hinzu,„daß ich nun vollſtändig Herr der Situation bin.“ Fortſetzung folgt. Für Geiſt und Herz. Es will nicht regnen, will nicht ſchneien Und auch die Sonne will nicht ſcheinen. Das ſind die ärgſten Menſchen mir, Die nie recht lachen, nie recht weinen. ** Gott erkennet die Werke nicht an, deren r ein Anfang und ein Ende iſt.“ nicht U Dodtel⸗ lte ſich Mark f dan rde in L bek⸗ Er: Fredric feige luſeret Mann Und im eſſor u eines Uftieden d Mes warten. ie einſt urch die ze nicht de ich „ 0 t J , hol l. Höchſt, 24. Nov. Diphtherie⸗Heil⸗ ſerum. Der Pferdebeſtand zur Gewinnung des Heilſerums vermehrt ſich von Tag zu Tag; nach Fertigſtellung der im Bau begriffenen Stallerweiterungen wird deren Zahl ſich auf mindeſtens 80 belaufen. Es werden nur junge, kräftige Thiere, zumeiſt Raſſenpferde, angekauft. Zu deren Auswahl und Beaufſichtigung iſt neuer⸗ dings ein Thierarzt bei den Farbwerken ange— ſtellt worden. Das Stallperſonal beſteht faſt durchweg aus ehemaligen Kavalleriſten. Biblis, 22. Nov. Vorgeſtern wurden dahier eiſerne Schienen verladen, wobei eine derſelben, nachdem ſie zur Erde gefallen war, zurückprallte und dabei ein in der Nähe ſtehendes, 4 jähriges Knäblein ſo unglücklich an den Kopf traf, daß noch in der Nacht der Tod eintrat. Die betrübten Eltern werden ob des ſchweren Schickſalsſchlages allgemein bedauert. 1 Kreuznach, 26. Nov. In der Nähe des Dorfes Seibersbach wurde geſtern ein 37 jähriger Landwirth von dort, Vater von 5 Kudern, bei einer Treibjagd von einem in der Nähe ſtehenden Schützen erſchoſſen. Letzterer behauptet, ſein Gewehr ſei aus Verſehen losgegangen. Stolp, 20. Nov. Der zum Tode verur— teilte Doppelraubmörder Dachdecker Behnke wurde heute hingerichtet. Rom, 18. Nov. Die Nachrichten über die Erdbeben in Süd⸗Italien ſind durch Unter⸗ brechung der Telegraphie verſpätet worden. In der Ortſchaft San Procopio, Bezirk Palmi, wurden 47 Perſonen unter den Trüm⸗ mern einer Kirche begraben. Die Zahl der Todten wird auf 60 geſchätzt. In Santa Eufemia kamen 8, in Oppido⸗Mamertino 4, in Bagnara 7 Perſonen ums Leben, überall wurden zahlreiche verwundet. In Palmi ſind faſt alle Gebäude unbewohnbar. Truppen mit Sap⸗ peuren ſind zur Hilfeleiſtung abgegangen. Petersburg, 20. Nov. Der berühmte Komponiſt Anton Rubinſtein iſt heute in Peterhof an einem Herzſchlag geſtorben. London, 21. Nov. Einer amtlichen Meldung aus Tokio von geſtern zufolge begann eine Ab⸗ theilung der erſten japaniſchen Armee am 18. November, Morgens 6 Uhr, Sin⸗Yen, das von chineſiſchen Truppen, deren Zahl auf 20 000 ange⸗ geben wurde, beſetzt war, anzugreifen und nahm den Platz 9 Uhr Morgens ein. Die Thineſen flohen in nordweſtlicher Richtrng. Die Japaner eroberten fünf Kanonen. f Barcelona, 21. Nov. Der Anarchiſt Salva⸗ dor, der Urheber der Exploſion im Liceo⸗Theater, iſt heute früh hingerichtet worden; ein Zwiſchenfall hat nicht ſtattgefunden. — Der Schatz des Lombok“ ſchen Radja, wie verlautet 20 Millionen in Gold, iſt gefunden worden. Eine ſchöne Beute für die Holländer. Litterariſches. Ein Helfer in der Landwirthſchaft! Seit zwei Jahren giebt der bekannte Volkswirth, Freiherr von Schilling, einen Kalender heraus,„Des Deutſchen Landmanns Jahrbuch“, von dem jetzt der Jahrgang 1895 erſchienen iſt. Auf dieſen Kalender möchten wir ganz beſonders die Land— wirthe aufmerkſam machen, kleine wie große, auch die Herren Verwalter, Inſpektoren, die gelernt haben, daß der Landwirth heute mehr wie je ver— pflichtet iſt, ſparſam zu wirthſchaften und ſich vor jeder Verſchwendung in der Wirthſchaft, beim Füttern, beim Viehhalten, beim Düngen, bei der Saat und dem Saatgut u. ſ. w. zu hüten. Das aber iſt das Schöne an dem Jahrbuch, daß Freiherr von Schilling ſeine belehrenden Aufſätze bei aller Wiſſen⸗ ſchaftlichkeit ſo abfaßt, daß ſie jeder, der ſie be⸗ greifen will, auch begreifen kann und wird Wer an den Winterabenden täglich eine der prächtigen Abhandlungen über Fütterung, über Viehraſſen, über Dungſtoffe, über kleine praktiſche Maſchinen u. ſ. w. lieſt und wieder lieſt, vielleicht ſie auch einmal mit einem guten Freunde durchſpricht— alles, was mit Worten nicht zu beſchreiben iſt, iſt abgebildet, zum Theil ſogar bunt,— der muß Nutzen für ſeine Wirthſchaft daraus haben: er wird vieles finden, was er falſch gemacht, viele Anregungen zu Verbeſſerungen bekommen. Des Deutſchen Land— manns Jahrbuch hat ſich ſchnell einen Freundekreis über ganz Deutſchland erworben, der es gleich⸗ zeitig als ſeinen jährlichen Kalender anſchaff— Kalenderium, Genealogie, Jahrmärkte und was ſonſt noch zu einem Kalender gehört, iſt alles im Jahrbuch enthalten. Des Deutſchen Land⸗ manns Jahrbuch iſt für eine Mark in jeder Buch⸗ handlung zu haben, ſonſt auch gegen Einſendung von 1,10 Mark durch die königl. Hofbuchdruckerei Trowitzſch u. Sohn in Frankfurt a. O. porto⸗ frei zu beziehen. Humoriſtiſches — Strenge Disziplin. Lazarett⸗ kranker:„Herr Unteroffizier, wie lange hab, ich noch zu leben?“ Lazarettgehilfe „Das weiß ich nicht, das wird erſt morgen be der Parole beſtimmt!“ — Ein Kompliment. Aeltliches Fräulein(kokett):„Nun, Herr Schulze wie finden Sie mich?“— Herr„O, Fräulein ſind ſtets noch die Alte!“ — Unbegreiflich.„Sie haben gar keine Idee, wie meine Tochter ihr Klavier liebt!“— „Dann möcht ich wiſſen, warum ſie ſo drauf rumhaut?“ — An der Oſtſee. Berlinerin(zu ihren Kindern, die ſich während eines Gewitterregens in das Zimmer geflüchtet haben):„Hier in der Stube ſitzt? Wollt ihr gleich wohl' rausgehen und die teure Seeluft atmen!“ — Anſpruchslos. Fabrikleiter:„Be⸗ daure, Ihnen keine Beſchäftigung geben zu können .. wir haben gegenwärtig ſelbſt ſehr wenig zu thun!“— Stelleſuchender:„Wenn's nur a' Biſſerl was wär'... viel Arbeit will i' gar net.“ Modernſte u ſolideſte Männerkle iderstoffe à Mk. 1.75 per Metec. Orginal⸗Muſtercollektionen in billigen, mitt- leren und hochfeinen Qualitäten, wobei Paſſendes für Jedermann verſenden bereit- 4 willigſt franco ins Haus. - Stempel aller Art ie und Balzanoplastische Anstalt 8 22. li, Halen, Ballin, Titel ale 600 ö 2 4 enk. ebdlesen— lnzlse ert Tür Her stelſuag cen Ilphebeten C. Tahſen Ig massven Kautschuk Typen mit Hartgummi- Fuss 5* rue 2 elbetanfertigung von Waacenaus zeichnungen, Efiguetten, Adressen, Prelsiistén, kleinen le- * culalren eto. : Hochet wichtig und vorthell- Behoerden, Comptoſre, dustriellen Etab lle Oettinger& Co., Frankfurt a. M. Fabrik⸗Depot · Der heutigen Nummer liegt eine Preisliſte der Muſik⸗Inſtrumenten⸗Fabrik von Ernſt Simon in Markneukirchen i. S. bei, auf welche hierdurch aufmerkſam gemacht ſei. Verkleinerte Wiedergabe der Origtnal-Einbanddecke unſerer„Aluſtrirten Fonntagabeilage“. Preis in feinſter 2farb. Aubführung 80 Pfeunige. Beſtellungen auf obige Einband⸗ decke nimmt die Expedition des Viern⸗ heimer Anzeigers entgegen. 424 1. Beethoven, L. v., Sonatine i. G-dur. 2. Beetloven, L. v., Sonatinn i. F-dur. 3. Clementi, M., op. 36 No. 1. 4. Clementi, M., op. 36 No. 2. 5. Kuhlau, Friedr., op. 55 No. 1. Sonatinen-Album. Eine Sammlung der besten Sonatinen aller Zeiten. Mit Fingersatz, biographischen und auf den Vortrag bezüglichen Anmerkungen und Phrasierungen sowie einer kurzen Geschichte der Sonate resp. Sonatine versehen von Hermann Kipper. 1055 Inhalt des ersten Bandes: 6. Schmitt, J., op. 248. No. 3. 7. Schmitt, J., op. 248. No. 2. 8. Dussek, J. L., op. 20. No. 1. 9. Diabelli, Anton, op. 168. Nr. 5. 10. Diabelli, Anton. op. 168. No. 3. Grosser, klarer Stich, schönes holzfreies Papier. No. 110 in einem Bande. Preis Mk. 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Das beliebte und weitverbreitete Journal behält auch im neuen Jahrgang, trotz der Vermehrung ſeiner Kunſtbeilagen, 9 1 1 den ſeitherigen billigen Preis von nur d Henni flir aus Nafi bei.„Das Buch für Alle“ wird von den meiſten Buch-, Colportagehandlungen, Journal⸗ 0 Wo der Bezug auf Hinderniſſe ſtößt, wende man ſich an die * n 0 1— 2* 4 1 Union Deutſche Verlagsgeſellſchaft in Stuttgart. -EI-Stollen Stets e 1 7609 Praktische scharf! 4 ſur glatte Kronentritt ö Fahr- unmöglich!. 1 bahnen. g Der grosse Caurnung. e, unsere Patent- H- Stollen errungen, hat Anjass zu ver- schiedenen tbertlilos. Nuchahmung. gegeben. Man kaufe daher unsere stets scharfen H- Stollen nur von uns dirsot, o in solo. Fisenhandſung., in denen unser Platat ſjie nobenstehend ausgehängt ist. Preislisten u. Zeugnisse gratis u. franco 2 5 754 8 7 er — 1 Ziegenzucht⸗Verein Viernheim. 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