— 8 2 8 * 2907 NN 10 ff. — 4 1g 9 pn S it gusta . — 7 S 08 — 1 001— 001 2 2 2 .. —— . . — Erſcheint 1 ttwochs u. Samſtags und koſtet» onatlich nur 30 Pfg. frei in's Haus gebracht. Per Poſt bez. pro Quart.. M 1.15 heiner Anzeiger Publikationsorgen der Gr. Bürgermeiſterei Viernheim. Auzeigeblatt von Piernheim, Weinheim, Aäferthal und MAmgebung. Redaction, Druck und Verlag: W. Bingener, Viernheim. ZuAusſchreibungen wirkſam u. billig In ſerate 10 Pf. pro Iſpaltige Garmondzeile. Reclamen 20 Pf. pro 1ſp. Zeile Nr. 98. Zutitts glatt. Jamſtag, den 8. peft nber 1894. Die Perle des Schwarzwaldes. Roman von Ed. Wagner. (Nachdruck verboten.) 18. Fortſetzung. „Er?“ fragte ſie in ungläubigem Ton.„Du mußt Dich irren, Gretchen; er liebt mich nicht.“ „Meinen Sie, daß ich nicht aus den Augen zu leſen vermag? Er liebt Sie, ich wünſchte. Sie wären mit ihm verheirathet. Er würde mit Ihnen reiſen, Ihnen ein ſchönes Haus geben und Ihnen Diener halten, die Ignen auf- warten. O, Fräulein Alice, ich wünſchte, Sie wären ſeine Gattin!“ „Ich dachte, Du hätteſt ihn nicht gern?“ Das habe ich wohl früher geſagt, aber jetzt würde es für mich der glücklichſte Tag ſein, wenn ich Sie als ſeine Frau ſähe.“ „Es kann nicht ſein. Kennt er meine Geſchichte, ſo würde er nicht nach mir verlangen. Sei nur ſlill, Gretchen, Du kannſt mich in meinem Entſchluß nicht irre machen. Wir Beide wollen immer bei⸗ ſammen bleiben und niemand ſoll zwiſchen uns treten Ich habe meinen Kummer beſiegt und habe mir vorgenommen, ſtandhaft zu ſein und nicht mehr zu klagen. Hilf mir dieſen Vorſatz ausführen, Gret— chen; ſprich nicht wieder von Lord Glenham, bis ich ſeinen Namen zu hören beſſer ertragen kann. Ich will mich jetzt ganz meiner Arbeit widmen. Es heißt, daß Arbeit das beſte Heilmittel für wunde Herzen iſt.“ Kaum hatte ſie die letzten Worte geſprocheu, ſo machte ſie ſich entſchloſſen an ihre Arbeit. Gret⸗ chen, welche glaubten, für diesmal genug geſagt zu haben, nahm ihr Strickzeug und ſetzte ſich an das andere Fenſter. Sie hatte gehört, daß feine Strick⸗ arbeiten gut bezahlt werden, und ſich vorgenommen, auf dieſe Weiſe etwas zu erwerben. Der Name des Grafen Glenham wurde beder von Alice noch von Gretchen während des Tages und während der ganzen nächſten Woche erwähnt. Die Erſtere arbeitete von Morgeus früh bis Abends ſpät an ihrer Stickerei. Ihre Wangen wurden mit jedem Tage bleicher und ihre Augen zeugten von ſchlafloſen Nächten. Gretchen vermuthete, daß der Kummer ihr den Schlaf raubte und ſie die Nächte weinend auf ihrem Bett verbrachte. Mehr als ein⸗ mal war ſie aufgeſtanden und an die Thür ihrer jungen Herrin geſchlichen. Blutenden Herzens hatte ſie dem erſtickten Schluchzen und den leiſe gemur⸗ melten Gebeten des Mädchens gelauſcht. Aber ſie wagte nicht einzutreten, denn ſie wußte, daß ſie den Fräulein Alice, und Schmerz nicht lindern konnte, daß es vielmehr beſſer ſei, wenn er austobte, damit dann die Wunde ver— narben könne. Maldred Crafton beſuchte ſie faſt eine Woche lang jeden Tag. Dann, glaubend, daß ſeine Ab⸗ weſenheit ſeine Sache mehr nützen werde, als ſeine Anweſenheit, machte er ſeine Abſchiedsviſite und kehrte nach Glenham Lodge im ſchottiſchen Hochge⸗ birge zurück. Am andern Tage nach ſeiner Abreiſe ſetzte ſich Alice nach dem Abendeſſen wie gewöhnlich wieder an ihre Arbeit. Sie hatte nur noch wenig daran zu ſchaffen, daß der Mantel fertig war, der an dieſem Abend abgeliefert werden mußte. Nach wenigen Minuten war die Arbeit vollendet. Gretchen faltete den Mantel ſorgfältig zuſammen und wickelte ihn in Papier, während Alice ihren Hut aufſetzte und ihren Umhang überwarf. Beide verließen das Haus und fuhren in einem Omnibus nach Regenſtreet. Madame Lignee war entzückt von der pracht⸗ vollen Arbeit. Alice emfing ihren Lohn und einen neuen Auftrag und entfernte ſich zufriedeu. Sie ging mit Gretchen langſam die Straßen entlang, auf einem Omnibus wartend. Die Läden waren ſchon größten Theils geſchloſſen und die Straßen⸗ laternen verbreiteten nur in ihrer nächſten Nähe einen ſchwachen Schein. An der erſten Ecke blieb ſie ſtehen. „Da kommt ein Omnibus,“ ſagte Gretchen. Sie hatte das letzte Wort kaum ausgeſprochen, als ein Mann, von zwei Strolchen verfolgt, eiligſt aus der noch dunkleren Nebenſtraße kam. Gerade an der Ecke wurde er eingeholt, zurückgezogen und niedergeworfen. Alice, der ſolche Scenen gänzlich fremd waren, ſtand ein Augenblick wie verſteinert da; dann kam ihr inſtinktmäßig der Gedanke, daß hier ein Raub, vielleicht gar ein Mord ausgeführt werden ſollte und, ſich ſelbſt vergeſſend, eilte ſie mit einem wilden Aufſchrei auf die Liegenden zu. Alices raſches Nahen, ihr angſtvoller Ruf, der laut durch die Stille der Nacht d ang und faſt noch heftiger von Gretchen begleitet wurde, machte die Strolche ſtutzig. Sie ließen ihr Opfer frei und blieben einen Augenblick unentſchloſſen ſtehen. Da plötzlich hörten Sie die Schnurre der Poliziſten in Regenſtreet, und, eine Verwünſchung ausſtoßend, ergriffen ſie die Flucht und verſchwanden in der Dunkelheit. i Alice war an die Seite des Fremden geeilt und half ihm mit Aufwendung ihrer ganzen Kraft ſich erheben. „Sind Sie verletzt Sir?“ fragte ſie freundlich. Ehe er noch antworten konnte, erſchien ein Konſtabler, welcher ſich erkundigte, was geſchehen ſei. Das Licht ſeiner Blendlaterne fiel voll auf den Ueberfallenen und Alice konnte deutlich ſeine Züge erkennen. Er ſtand hoch aufgerichtet da; ſeine Augen blitzten und ſein edles Geſicht glüthe vor Entrüſtung. Er berichtete dem Polizeidiener, was vorgefallen war und reichte ihm ſeine Karte. Der Poliziſt nahm dieſelbe und las den darauf verzeichneten Namen.„Herr Marquis von St. Le⸗ onards,“ ſagte er dann mit einer tiefen Verbeugung, „ich werde mein Möglichſtes thun, Ihre Angreifer zu erwiſchen.“ Er bedauerte ſehr den Vorfall und empfahl ſich dann. Der Marquis aber wandte ſich Alice zu, die bleich und zitternd neben ihm ſtand. Er erſchrak faſt vor ihrer vollendeten Schön⸗ heit und wunderte ſich, wie dieſe zarte liebliche Ge⸗ ſtalt ſo viel Muth beſitzen konnte. Er ſagte ſich, daß er niemals eine ſo wundervolle Erſcheinung geſehen, und ſeine ſtille Verehrung fand Ausdruck in ſeinen Zügen, als ſie der nächſten Straßenla⸗ terne zuſchritten. „Darf ich nicht wiſſen, wem ich meine Be⸗ freiung verdanke?“ fragte er ſie höflich und ehrerbietig. „Mein Name iſt Miß Roriberg,“ antwortete Alice.„Es freut mich, Ihnen dieſen kleinen Dienſt erwieſen zu haben, Sir.“ „Ich bin Ihnen ſehr daukbar, Miß Romberg,“ ſprach der Marquis herzlich.„Ich habe Ihnen mein Leben zu verdanken; denn dieſe Elenden wollten mich erdroſſeln. Wollen Sie mir erlauben, Sie nach Hauſe zu geleiten?“ „Ich danke Ihnen, Mylord, aber ich habe Be⸗ gleitung,“ erwiderte Alice auf Gretchen deutend; „dort kommt ein Omnibus. Ich wünſche Ihnen einen guten Abend und hoffe, daß dieſer Vorfall für Sie keine ernſten Folgen haben möge!“ Lord Leonards fühlte ein ſeltſames Intereſſe für Alice. Es lag etwas in dieſen braunen Augen, was ein wonniges Gefühl in ſeiner Seele erweckte. „Es iſt ſchon ſpät,“ ſagte er.„Ich bitte Sie, mir zu erlauben, Sie nach Hauſe begleiten zu dürfen, Miß Romberg. Sie werden es mir nicht abſchlagen—“ Alice hatte ſchon einen Omnibus anhalten laſſen. „Ich muß es ablehnen, Mylord,“ erwiderte ſie mit ihrer klaren lieblichen Stimme.„Ich be⸗ darf keiner weiteren Begleitung. Nochmals: Gute Nacht!“ Sie verbeugte ſich und ſtieg, gefolgt von Eretchen in den Wagen, welcher bald in der Dunkel⸗ heit den Augen des Marquis entſchwand. Schwarzwälder Kirſchwaſſer Pfeffermünzliqueur Cognac vieux friſch eingetroffen bei P h 2. Mannheim.. Filzhüte cylünder-(ad) Hüte Knaben- und Kinderhüte in größter Auswahl ppel bis 11 Socialdemokratie; Programm; 2 3. Kath. Münner⸗Verein Viernheim. Am Sountag, den 9. d. Mts., findet in Heppenheim im Vereinslokol auf die erſte Bezirks⸗Verſammlung der kath. Münnervereine von Bensheim, Heppenheim, Viernheim ſtatt. Es werden ſprechen: 1. 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