9229066 Erſcheint J ttwochs u. Samſtags und koſtet r onatlich nur 30 Pfg. frei in's Haus gebracht. Per Poſt bez. pro Quart.. M 1.15 1 Dieruheiner Awieiger publikationsorgan der Gr. Bürgermeiſlerri Piernheim. Anzeigeblatt von Viernheim, Meinheim, Käferthal und Umgebung. — —— 1 Rebaction, Druck und Verlag: W. Bingener, Viernheim. Nen e e e 16 bill nſerate 10 Pf. pro Iſpaltice Garmondzeile. Reclamen 20 Pf. pro 1ſp. Zeile Nr. 101. Erſles Blatt. Mittu nch, den 19. Hezenber 1894. melden, daß der Kaiſer von China ſchwer er— der Noth. Als ihn die Nachricht von ſeinem Neniſchl ind. krankt ſei. Gewinn(ein Zehntel⸗Loos) erreichte, weinte er Berlin, 15. Dez. Der Kaiſer hat, wie die „Poſt“ in Beſtätigung einer anderweitigen Meldung berichtet, dem Reichskanzler aus eigener Entſchließung ohne deſſen Antrag für die Dauer ſeines Amtes von 100,000 M. bewilligt, um damit wenigſtens theilweiſe den materiellen Ausfall Reichskanzler hat, nämlich eine um etwa 120,000 Mk. geringere Einnahme als er in Straßburg zu decken, g welchen der Fürſt durch ſeine Berufung zum noch am 2. Januar tugelaſſen. einen Jahreszuſchuß hatte. Die 100,000 Mk. ſollen aus dem Aller⸗ höchſten Dispoſitionsfonds gezahlt werden. Die „Poſt“ veiſichert dabei, die Vermögensverhält⸗ niſſe des Fürſten ſeien keineswegs ſo günſtig, wie es gewöhnlich heiße. Was der Fürſt zu dem Geſchenk geſagt hat, erzählt die„Poſt“ nicht. — Eine Verſtärkung der geſetzlichen Befug⸗ niſſe zum Schutze der Perſon des Kaiſers ſoll nach der„Schleſ. Ztg.“ der Inhalt einer Vor⸗ lage ſein, welche die Regierung dem Reichstage zu machen beabſichtigt. Auch die neue offiziöſe „Berl. Corr.“ hat ſchon in ihrer erſten Nummer bemerkt, es ſei ev. darauf Bedacht zu nehmen, die geſetzlichen Befugniſſe zum Schutze der Perſon des Kaiſers zu erweitern. Wir wollen in aller Ruhe abwarten, was kommt. Jedenfalls wird das Centrum, ſo bemerkt hierzu die„Germania“ und wohl die ganze Centrumspreſſe wird ihr beipflichten, wie jede andere monarchiſch geſinnte Partei, der Regierung die geſetzlichen Befug⸗ niſſe nicht verſagen, welche unter den heutigen Verhältniſſen zum Schutze der Perſon des Kaiſers als nothwendig erachtet werden. Aus land. Paris, 15. Dez. Angeſichts der anarchiſtiſchen Propaganda im Heere ſoll Kriegsminiſter General Mercier beſtimmt haben, daß jeder Soldat, der Ordnung und Mannszucht gefährdet, nach den afrikaniſchen Strafkompagnien geſchickt werden könne. Wien, 15. Dez. Die Pforte verſicherte, wie die„Polit. Corr.“ meldet, angeblich dem Vati⸗ kan, daß ſie der Verwirklichung der kirchlichen Beſtrebungen des Papſtes keine Hinderniſſe be⸗ reite. Der Papſt wird dem Sultan ein reich⸗ gebundenes Exemplar der„Konſtitution für die orientaliſchen Kirchen“ überreichen laſſen. Budapeſt, 15. Dez. In Regierungskreiſen wird beſtimmt verſichert, daß die Tage Wekerle's als Miniſterpräſident gezählt ſind. Wekerle dürfte einen von einem hieſigen Bankhauſe ihm angetragenen Poſten übernehmen. Luzern, 16. Dez. Die Schweiz hat zum erſten Male einen katholiſchen Bundes⸗ präſidenten. Mit 128 gegen nur 28 Stimmen erklärte die Bundesverſammlung den katholiſch⸗konſervativen Bundesrath Zemp(Luzern) zum höchſten bürgerlichen Amte in der Eidge⸗ noſſenſchaft. Der Radikale Lachenal(Genf) wurde Vizepräſident. Warſchau, 15. Dez. Außer dem General- gouverneur Gurko erhielten auch der Chef des Warſchauer Unterrichtsbezirks und der Chef der Zenſurbehörde ihre Entlaſſung. Buenos⸗Aires, 15. Dez. Zwiſchen Braſilien, Argentinien und Uruquay ſind in Folge der Quarantäne⸗Frage Zwiſtigkeiten entſtanden. Der Krieg um Korea. London, 15. Dez. Die„Times“ melden aus Tientſin, daß die chineſiſche Regierung bei den Mächten gegen die nach Peking geſandten Militärpoſten zum Schutze der ausländiſchen Ge⸗ ſandtſchaften energiſch proteſtirt habe. Das Mili⸗ tär wurde darauf nach Tientſin zurückgezogen und für eventuelle Fälle bereit gehalten. Deutſch⸗ land, Rußland, Frankreich, England, Spanien und Italien hatten je 50 Mann geſandt. London, 15. Dez. Nachrichten aus Shanghai Aus Nah und Fern. — Gültigkeitsdauer der Rückfahrkarten der Heſſiſchen Ludwigs Eiſenbahn. Mit Rückſicht auf die Lage der Weihnachtsfeiertage und des Neujahrstages werden die am 22., 23. und 24 d. Mts. gelöſten Rückfahrkarten zur Rückfahrt Ludwigshafen, 15. Dez. Ein ſchwerer Unglücksfall ereignete ſich geſtern in der Badiſchen Anilin und Sodafabrik. Der 39 Jahre alte Fabrikarbeiter Heinrich Jutzi war an einem Aufzug beſchäftigt; ein College von ihm zog den Aufzug in die Höhe, ließ aber unverſehens wieder los, wodurch Jutzi ein Faß an die Schläfe traf und ihm ſolch ſchwere Verletzungen bei⸗ brachte, daß nach wenigen Stunden der Tod eintrat, Jutzi hinterläßt eine Wittwe mit mehreren Kindern. Gedern, 13. Dez. Im benachbarten Wald⸗ diſtrikt Wolfhain wurde geſtern der Holzhauer Chriſtan Eichenauer, 44 Jahre alt, Vater zweier Kinder, durch eine fallende Buche ſo ſchwer ver⸗ letzt, daß er um 8 Uhr abends ſeinem Leiden erlag. Mainz, 15. Dez. Vor etwa ½ Jahre kam in einer hieſigen Familie ein Brillantring abhanden. Die Beſitzerin hatte erklärt, ſie habe den Ring vor dem Waſchen auf den Tiſch gelegt. Als des Diebſtahls verdächtig, wurde das Dienſtmädchen ſofort entlaſſen. Vor einigen Tagen fand ſich nun der Ring in dem Ablauf⸗ rohr des Waſſerſteins in jenem Hauſe, das wegen Reparatur gereinigt wurde. Der Ring war jedenfalls mit dem Waſchwaſſer ausgeſchüttet worden. Frankfurt a. M. 15. Dez. Ein intereſ⸗ ſanter Civilprozeß kam hier zur Entſcheidung. Jemand lieh einem Börſenmakler vor ſieben Jahren 2500 Mk. wobei ausgemacht wurde, der Empfänger könne das Darlehen zurückzahlen, „wann er wolle“. Der Betreffende machte durch alb die Jahre nicht Miene, ſeinen Gläubiger gerecht zu werden. Dieſer klagte, und das Gericht gab ihm Recht, indem es erklärte, die beliebige Rückzahlung ſei nur dahin zu verſtehen, daß der Schuldner nicht gedrängt werden ſolle; nach ſiebenjähriger Friſt ſei der Gläubiger aber berechtigt, ſein Geld zu fordern, das nicht etwa durch die erwähnte Abmachung nur für alle Ewigkeit hergeliehen worden ſei. Belfaſt, 7. Dez. Geſtern abend brach bei einem Kinderfeſt in der katholiſchen Schule hierſelbſt infolge Verlöſchens der Gasbeleuchtung eine Panik aus, wobei zahlreiche Kinder ſchwer verletzt wurden. Vier ſtarben ſofort im Hoſpital, 15 liegen lebensgefährlich darnieder,— Zu der furchtbaren Kathaſtrophe wird noch gemeldet: Das Unglück in der Schule hat ſich als viel größer herausgeſtellt, wie man zuerſt angenommen hatte. Bei einer Kindervorſtellung in jener Schule waren über 400 Perſonen, zumeiſt Kin⸗ der, anweſend. Plötzlich drehte ein Unbekannter das Gas und rief: Mörder, Geiſter! Die ent⸗ ſetzten Kinder ſtürzten nach der Treppe, wo ein furchtbares Gedränge entſtand. 4 Kinder wurden tot aus dem Knäuel herausgezogen, 30 andere ſchwer verletzt, darunter eine Anzahl lebensge⸗ fährlich. Die Unterſuchung gegen den unbe⸗ kannten ſchuftigen Urheber iſt im Gange. Kaſchau, 12. Dez. Die hieſigen Poiiziſten ſtreiken, weil ein Theil derſelben wegen Unregel⸗ mäßigkeiten entlaſſen worden iſt. Die Gendar⸗ merieleitung überließ auf Erſuchen des Oberſtadt⸗ hauptmanns proviſoriſch 30 Gensdarmen. Der Pöbel benutzte die Gelegenheit, begann lärmend die Straßen zu durchziehen und plünderte eine Hütte für Früchteverkauf, wurde jedoch zerſtreut — Das große Loos der Königlich ſächſi⸗ ſchenuvandeslotterie, kann wie ſächſiſche Blätter beſonders(inem um ſeine Cxiſtenz ringenden melden Handwerksmeiſter in Bautzen als ein Retter in' vor Freude wie ein Kind und lieh ſich von einem Nachbar einige Mark, um wenigſtens an dieſem Glückstage für ſich, ſeine Frau und ſechs Kinder wieder einmal etwas Fleiſch kaufen zu können. — Bei Gelegenheit der ſibiriſchen Bahnbauten werden jetzt ungeheuere Kohlen⸗ lager entdeckt. Die angeſtellten Bohrverſuche haben gezeigt, daß das Land weit kohlenreicher iſt, als man urſprünglich vermuthete. So hat man auch— wie das Intern. Patentbureau von Heimann u. Co. in Oppeln erfährt— im Bett des Fluſſes Irtyſch bedeutende Lager gefunden, die in einer Tiefe von 70 Metern ſchon ein gutes Brennmaterial liefern. Ein ſehr umfangreiches Lager dehnt ſich von Krasnojars am Jeniſſei und Altſchinsk einige Hundert Kilo⸗ meter nach Norden zu, aus. Die dort vorhandene Braunkohle iſt zwar nur von mittlerer Qualität, doch kann die Ausbeutung angeſichts des großen Umfanges der Lager, eine Quelle unerſchöpflichen Reichthums für das Land werden.(Obenge⸗ nanntes Patentbureau ertheilt den geſchätzten Abonnenten dieſes Blatts Auskünfte und Rath in Patentſachen gratis.) — Bei den letzten Erdbeben in Italien wurden folgende Städte und Dörfer ganz oder theilweiſe zerſtört: Bagnara, Palmi, Sant' Eufemia, San Procobio, Sinopoli, Semi⸗ nara, Melinucct, Plati, Santa⸗Criſtina und Coſoleto, ferner noch 10—15 kleinere Dörfer. Mehr als 2000 Häuſer ſind unbewohnbar oder vernichtet; 40 000 Perſonen wurden obdachlos und mehr als 500 verwundet. Die Zahl der Todten beträgt bisher 86. Schwer beſchädigt ſind: Seilla, Dppido, Treſilico, Reggio⸗Ca labria; Catona, Gallico, Villa San Giovanni, Valle⸗ podio, Givioſa⸗Jonica Meſſina und Millazzo. Rom, 14. Dez. Zwei übermüthige Anarchiſten haben kürzlich in Sinigagla von einem dortigen Geiſtlichen eine wohlverdiente und empfindliche Züchtigung erhalten. Sie be⸗ gaben ſich angetrunken in die Kirche S. Maria della Pace, während dieſelben zur Veſperzeit voll von Menſchen, meiſt Frauen, war, und riefen unter allerhand läſterlichen Reden und Handlungen:„Es lebe die Anarchie und ſociale Revolution!“ Während die Frauen erſchreckt nach allen Seiten flohen, eilte wie ein Erzengel mit feuerigem Schwerte der junge Pfarrer mit einem derben Stock bewaffnet aus der Sacriſtei und prügelte die frechen Burſchen zur Kirche hinaus. — Ein ſchrecklicher Unfall ereignete ſich unweit Port Salomon in der Nähe von St. Etienne(Frankreich). Zwiſchen dieſer Ort⸗ ſchaft und dem Bahnhofe von Bauzac verkehrt ein Poſtomnibus, welcher abends 8 Uhr, wie gewöhnlich, ſeine Tour machte. An einer ab⸗ ſchüſſigen Stelle der Straße glitten die Pferde infolge eingetretenen Glatteiſes aus und ver⸗ mochten den ſchweren Wagen nicht mehr zu halten. Derſelbe kam ins Rollen und das ganze Gefährt ſtürzte aus der Höhe von 17 Meter in den Loire-Fluß. Der Wagen ging dabei in Stücke und auch die Pferde wurden ſchon während des Sturzes getötet. Die In⸗ ſaſſen ertranken und nur der Kutſcher kam mit dem Leben davon. — Ein aller liebſter Bericht iſt von einem Förſter in Deſſau jüngſt ſeinem fürſtlichen Herrn eingereicht worden. Er lautet:„Bericht über ein in den ferſchtlichen Forſten entdecktes Schwein. Turglaugtigſter Ferſcht, Gnettigſter Haar! In unſe Forſcht is e Schwein ſo groß, wie Sieh, durglaugt, in ihrem Läben noch nich geſähe hann, uns miſſe Stränge Maasrechelle genummen währe, daß de Peſtge nich ſo megtig werd, ſuſt vorlieren mer hol mich der Deubel alle junge zucht, un da werth uns der Hund was prathen, wenn mer ä mol eene gacht machen wulle— geben ſe Pefähl, daß das Lutter weck⸗ likömmt, übrigens verbleibe mit hochdung Ihre — .———— Turglaucht unterthänigſter W. hochferſchtlicher Ferſchter.“ — Nicht übel! In unſerer Zeit der Steuernoth erweckt es vielleicht Intereſſe, wenn man an einen Vorſchlag des Satirikers Swift erinnert. Derſelbe meinte einmal, der Regierung wäre ſofort aus der Klemme geholfen, wenn ſie eine Klaſſenſteuer auf weibliche Schönheit einführte .. jedoch mit Selbſteinſchätzung. — Eine ergiebige Jagd. Aus Wien berichtet das Wiener Tagbl: Die erſte Jagd im Groß⸗Wiener Gemeindegebiete hat vor Kurzem auf der Simmeringer Haide ſtattgefunden. Wohl an zweihundert Schützen nahmen an der Ge— meindejagd theil. Das Jagdreſultat war Folgendes: Abgegebene Schüſſe.„ Geſchoſſene Haꝶſen 20 Todte Hunde. 2 Ein ſchwerverwundeter Jagdleiter. Angeſchoſſene Treiber. b Waidmannsheil! Lugano, 8. Dez. Auf dem Pioraſee er⸗ tranken ſechs Perſonen, die mit einem Holzſchlitten über den ſchwach zugefrorenen See fuhren. Paris, 7. Dez. In vergangener Nacht wurden 11 anarchiſtiſche Einbrecher verhaftet. Zahlreiche Waffen und viel Munition wurde bei ihnen gefunden. Mehr als 20 Einbruchs⸗ diebſtähle werden der Bande zur Laſt gelegt. Chicago, 8. Dez. In einem Bahnſchuppen wurde in einer Kiſte die von Meſſerſtichen durch⸗ löcherte Leiche eines vierzigjährigen Mannes ge⸗ funden. Der Ermordete iſt Deutſch⸗Amerikaner. Von dem Mörder oder Abſender der Kiſte fehlt jede Spur. Humoriſtiſches. — Noch zu früh. Freundin:„Alſo ein neues Kleid hat Dir Dein Mann ſchlechtweg ab⸗ geſchlagen?— Und fielſt Du nicht gleich in Ohnmacht?“— Junge Frau:„ Das hat vor dem Crſten keinen Zweck! Aber dann—!“ — Entſprechend. Schriftſteller(mit einem Heft eigener naturaliſtiſcher Gedichte): „Was für einen Einband nehmen wir wohl am beſten dazu?“— Buchbinder:„Doch Schweinsleder!“ — Selbſtkritik. In Nr. 274 der„Konſt. Nachr.“ ſchließt ein Nachruf folgendermaßen: „Der Dahingeſchiedene war ein fleißiger Leſer der„Konſt. Nachr.“. Möge er einen gnädigen Richter gefunden haben!“ — Sehr er wünſcht. Scheerenſchleifer. Haben Sie was zu ſchleifen? Student: Jawohl, ſchleifen Sie mir'mal den Gelbdbriefträger heran! — Ausweis. Gendarm: Können Sie ſich ausweiſen? Handwerksburſche: Das iſt Sache der Polizei— die weiſt mich überall aus! — Sicheres Kennzeichen. A.:„Nun wie gefällt Dir die Photographie meiner Frau?“ B.:„Sehr gut! Iſt gewiß Moment⸗Aufnahme.“ A.:„Wieſo merkſt du das?“ B.:„Weil ſie den Mund zu hat!“ — Kleine Verwechslung. Lieute⸗ nant(mit der Tochter des Herrn Majors ver⸗ lobt, zu ſeinem Burſchen):„Gehen Sie zum Herrn Major und fragen Sie, ob dem Herrn eine Partie Whiſt angenehm wäre!“— Burſche (beim Herrn Major): Der Herr Lieutenant laſſen fragen, ob der Herr Major eine angenehme Partie für ihn wüßt'!“ — Ein Gemütsmenſch. Geizhals „Herr Doktor, ich werde Ihnen die Rechnung diesmal nicht mehr bezahlen, ich habe Sie aber dafür in meinem Teſtamen bedacht.“ Doktor: „Ach— dann erlauben Sie noch'mal das Re⸗ cept, ich werde noch eine Kleinigkeit ändern!“ — In München. Knabe Gu einem be⸗ leibten Herrn, der die Aufſchrift auf einer Straßentafel lieſt):„Ich kann Ihnen den Weg zeigen!“—„Du weiſt ja gar nicht, wohin ich will!“—„O ja!“—„So? Nun ſo ſag' es einmal!“—„Zum Hofbräuhaus!“ — Er kann beſtehen. Fremder:„Kann denn hier in dem kleinen Reſte eine Chirurg be⸗ ſtehen?“ Wirth:„Das will ich meinen: Wir haben doch im Sommer die große Kirchweih und im Herbſte mehre Treibjagden hier!“ Litterariſches. Der Mariaunhiller Kalender 1895 iſt von ſeiner weiten Reiſe über das Meer in Deutſch—⸗ land eingetroffen. Derſelbe erſchien heuer zum erſten Male mit Rotdruck in ſeinem Kalendarium und iſt ein Wandkalender gratis beigegeben, enthält ein alphabe⸗ tiſches Heiligen⸗Verzeichnis und außer vielen in den Text gedruckten Illuſtrationen 8 hübſche Vollbilder. Der Inhalt der Kalender iſt ein überaus reichhaltiger und ſchöner. Bei dem bisherigen Preiſe von 50 Pfg. dürfte der neue Kalender als durchaus preiswürdig insbeſ. Freunden der katholiſchen Afrika-Miſſionen aufs beſte zu empfehlen ſein. Ein etwaiger Reinertrag würde wie ſeither der hieſigen Kaffern-Miſion zu gute kommen und bitten wir um dieſes guten Zweckes willen recht in⸗ Kalenders in ihrem Bekanntenkreiſe zur Verbreitung deſſelben beitragen zu wollen. Der Mariannhiller Ka⸗ lender iſt zu beziehen direkt durch Expedition des Ma⸗ riannhiller Kalenders in Würzburg Rei⸗ beltsgaſſe 10. oder durch die 8. Ruſſy'ſche Buchhand⸗ lung in Burghauſen(Oberbayern) und durch jede andere Buchhandlung. Gegen Einſendung von 60 Pfg. in Briefmarken erfolgt frankirte Zuſendung. Meyers Konverſations-Lerikon. Band VII. Die beſte Kapitalanlage in unſrer Zeit des allge⸗ meinen Bildungsbedürfniſſes und der Bildungsnot⸗ wendigkeit iſt das Konverſations⸗Lexikon, jener Wiſſens⸗ ſchatz, der ſeinem Beſitzer die aufgewandten Opfer tauſend⸗ fältig lohnt. Wer alſo das Weihnachtsfeſt nicht vorüber gehen laſſen will, ohne ſich oder einen andern mit dem Beſten und Nützlichſten zu beſchenken, was ihm deutſches Geiſteswirken und deutſche Kunſt zu bieten vermag, dem ſei die Erwerbung der neuen fünften Auflage von Meyers Kon ver ſations⸗Lexikon aufs wärmſte empfohlen. Das momumentale Werk zeigt ſich in dieſer neuen Auflage in einer Vollkommenheit, die keinem Wunſch mehr Raum gibt, kein berechtigtes Verlangen unerfüllt läßt. Wiſſenſchaftliche Vertiefung, prägnante Kürze, Gemeinverſtändlichkeit und Schönheit der Sprache erheben auch den kleinſten Artikel zu einer lexikographiſchen Muſterleiſtung, der ebenbürtig die künſtleriſch⸗-illuſtrative Ausſtattung gegenüberſteht, während die Anwendung aller praktiſchen Neuerungen auf dem Gebiete der modernen Buchtechnik außerordentlich verbeſſernd und verſchönernd auf die äußere Erſcheinung des Werkes eingewirkt hat. Ausgeſtattet mit dieſen Vorzügen, die den„Großen Meyer“ ein für allemal die führende Stellung auf dem Gebiete der eneyklopädiſchen Litteratur zuerkennen, liegt der ſoeben erſchienene ſiebende Band der fünften Auflage vor uns. Welch eine Fülle des Belehrenden aus allen Wiſſensgebieten birgt nicht allein dieſer Band. Da finden wir, um nur einiges herauszugreifen, die wert⸗ vollen geographiſch⸗geſchichtlichen Artikel!„Griechenland“ (Alt⸗ und neu⸗),„Großbritanien“(mit den neueſten ſtatiſtiſchen Angaben) und„Grönland“, der bis auf die neueſten Forſchungsergebniſſe ausgedehnt worden iſt. Aus der Litteraturgeſchichte verdient vor allem der Artikel„Goethe“ hervorgehoben zu werden, ein bio— graphiſches Meiſterſtück, mit reichhaltiger Ueberſicht der Goethelitteratur; von beſonderm Wert iſt ferner der nach den neueſten Quellen bearbeitete Aufſatz über Griechiſche Litteratur. Eine Reihe rechts- und ſtaats⸗ wiſſenſchaftlicher Abhandlungen von aktuellem Intereſſe und muſtergültiger Bearbeitung wie:„Geld“—„Ge⸗ noſſenſchaften“(mit vielen ſtatiſtiſchen Angaben)— „Gewerbgeſetzgebung“—„Gewerkvereine“—„Gefängnis⸗ weſen“, letzterer aus der Feder eines hervorragenden Kriminaliſten, kennzeichnen hauptſächlich den gegenwärtigen Band. In letzterem hat auch die neue Handhabung der öffentlichen Geſundheitspflege und der Gewerbehygiene in dem Rahmen einer gemeinverſtändlichen Darſtellung ihren Platz gefunden. Das Gebiet der Naturwiſſen⸗ ſchaften iſt hervorragend vertreten durch die äußerſt zeilgemäße Abhandlung über die Gletſcher, mit Ab⸗ bildungen der intereſſanteſten Gletſcherphänomene und einer prachtvollen Karte einiger berühmter Gletſcher in verſchiedenen Ländern. Die Illuſtrationsbeilagen, unter denen ſich auch diesmal die technologiſchen durch Reichhaltigkeit und zweckmäßige Ausführung hervorthun, weiſen größtenteils neue Abbildungen auf und ſind, neben ca. 300 Textillu⸗ ſtrationen, durch eine anſehnliche Reihe neuer Tafeln vermehrt worden. Außer den bereits genannten Ab⸗ bildungen verdienen ihrer prachtvollen Ausführung wegen die Tafeln in Farbendruck:„Sinterterraſſe des Mamut⸗ Indi 7 5 J geiſers im Yellowſtone-Park“—„Giftpflanzen“ III— ſtändig Freunde d urch Empfehlung des Mariannhiller„Glastunſtinduſtrie“ ſowie die Schwarzdrucktafeln: „Gartenkunſt“ IIII(Entwickelung der Gartenſtile)— „Geſchirr“ und die„Tafel kunſthiſtoriſch intereſſanter Grabmäler“ anerkennende Erwähnung. Cheviot u. Buxkin f. e. ganz. Anzug z. M. 5.75 Kammgarn u. Melton f. e. ganz. Anzug z. M. 9.75 je 3,30 m für den Anzug berechnet, 2 verſenden direct an Jedermann Oettinger& Co. Frankfurt a. M. Fabrit⸗Depot. Muſter umgehend franco. 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