1 gen tel: in ſen lt 0, er n N t /// w Erſch eint Mittwochs u. Samſtags und koſtet monatlich nur 30 Pf. frei in's Haus gebracht. Per poſt bez. pro Quart. M. 1.15 heimer Publikationsorgan der Gr. Bürgermeiſterri Viernheim. June hae nen Anzeigeblatt von Viernheim, Weinheim, Räferthal und Amgebung. 5 Redaction, Druck und Verlag: W. Bingener, Viernheim. Inſerate 10 Pf. pro 1 ſpaltige Garmondzeile. Reclamen 20 Pf. pro 1ſp. Zeile 4. Jaulag, den I. Jannar. 1896. Zeitgemäße Betrachtungen. Der Stern führte die drei Weiſen aus Fälſchun gen nach. Frhr. v. war ebenſo modern, wie Fritz Friedman n; der Eine hatte einen chriſtlich konſervativen An⸗ dem Morgenlande zu der Krippe des Herrn. Sie gehörten zu Denen, welchen die Engel den Frieden auf Erden angekündigt hatten: denn ſie waren guten Willens. waren bereit, dem Gewiſſen Folge zu leiſten. Als ſie die Bedeutung des wunderbaren Sternes erkannt hatten, machten ſie ſich alsbald auf den Weg, um den Erlöſer zu ſuchen. Den leiblichen Augen erſcheint jetzt nicht mehr ein führender Stern, wie damals. Aber wenn die Seele aufmerkt, ſo ſieht ſie„ſeinen Stern“, den Hoffnungs⸗ und Heilſtern. Warum Sie ſuchten die siècle-Helden, und die„nobeln“ Paſſionen führten Wahrheit nach beſten Kräften zu erkennen, und folgen die Menſchen nicht allſumal dem Weg ⸗ weiſer zur Erlöſung? Die moderne Welt hat ihre eigenen „Sterne“. Die drei Weiſen aus dem Morgen⸗ lande, die ſo opfermuthig hinter dem Stern vom Himmel herziehen, um einen Neugeborenen an— zubeten, kommen den Nützlichkeitsmenſchen am Ende des 19. Jahrhunderts als ſonderbare „Idealiſten“ vor. Die Sterne der Jetztzeit müſſen„reeller“ ſein: es muß für die Eitelkeit, die Luſt oder das Vermögen etwas„dabei her⸗ auskommen“. Die Parole lautet: Weg mit der alten Schwärmerei! Es ſoll Alles ſo„nützlich“ zugehen in der aufgeklärten und fortgeſchrittenen Welt, und darum paſſirt ſo viel unnützes. Der Frhr. v. Hammerſtein hut ſich faſſen laſſen, und nun werden wir es noch oft hören müſſen: Seht, das war ein Vorkämpfer des Chriſtenthums! Nein, der Mann war kein Repräſentant des Chriſten⸗ thums, ſondern der„modernen Kultur“. Er ſtand„auf der Höhe der Zeit“, kein Schwärmer, ſondern ein raffinirter Schwindler. Der Mann wollte das Leben genießen nach jeder Richtung hin, und wenn das redlich erworbene Geld nicht ausreichte, ſo half er mit Unterſchlagungen und ſtrich, weil das Geſchäft es ſo mit ſich brachte, während der Andere als Maskerade nur den Rechtsanwaltstalar brauchte. In ihren„nobeln Paſſionen“ berührten ſich die beiden n de zu ſehr unnobeln Thaten, zu Verbrechen und ſchmählichem Ende. Von dem flüchtigen Fritz Friedmann erzählen ſeine Freunde, er ſei durch eine fehl geſchlagene Börſenſpekulation, zu der ihm ein Hamburger Kaufmann gelegentlich beſchwatzt habe, auf die Bahn der Ehrloſgkeit gedrängt worden. Dieſer „berühmte“ Rechtsanwalt hatte eine Einnahme von 120 000 bis 200 000 Mk. jährlich; das reicht für einen ziemlich luxuriöſen Lebenswandel. Wenn der Mann trotzdem immerfort bis an den Hals in Schulden ſteckt, ſo muß man wohl an Börſenverluſte und Wucherſchulden denken. Frhr. v. Hammerſtein hatte bekanntlich ein Jahresein⸗ kommen von 40 000 Mk.; wenn er nun ſchließ⸗ lich faſt 1 Mill. Schulden hinterlaſſen haben ſoll, ſo kann er dieſe Maſſe Geld für die Ausſchwei⸗ fungen, welche von ihm bekannt geworden ſind, kaum aufgebraucht haben; es ſteht zu ver⸗ muthen, daß auch er an der Börſe ſein Glück verſucht hat, um ſein Taſchengeld zu erhöhen, und dadei in den Sumpf gerathen iſt. Während ich dies ſchreibe, bringen die Blätter folgende Mittheilungen: In Offenburg wurde ein allgemein geachteter Sparkaſſenrendant wegen Unterſchlagung von 800 000 Mk. verhaftet. Bei Köhn wurde der Geſchäftsführer eines Vereins, der eine bedeutende Unterſchlagung verübt hatte, erſchoſſen aufgefunden. Man ſieht, daß auch im neuen Jahre die Reihe der untreuen Kaſſenver⸗ walter ſo unheimlich weiter wachſen will, wie es in den letzten Jahren leider der Fall war. In der Regel iſt die Stufenfolge: Schulden, Spiel an der Börſe oder am Kartentiſch, größere Schulden, erſter Eingriff in die Kaſſe Hammerſtein mit der„beſtimmten“ Abſicht der baldigen Rück⸗ gabe, Spiel und noch größere Schulden, weitere Eingriffe mit Fälſchungen und ſonſtigen Ver⸗ deckungskunſtgriffen. Das Eade mit Schreck iſt dann nur noch eine Frage der Zeit. Frhr. v. Hammerſtein und Fritz Friedmann gehören in dieſelbe Rahe, wie der Kaſſenrendant, der mit ſeinem Gehalt ſeine nobelen Paſſionen nicht zu beſtreiten vermag und zu„außerodentlichen Hilfs⸗ mitteln“ greift. Dahin gehören auch die Bank. kiers, welche Depots und ſonſtiges Kundengeld unterſchlagen— von welcher Sorte die Berliner Geſchichte der letzteren Jahre ja mehrere Exem⸗ plare aufwies.(Einen derſelben hat Fritz Fried⸗ mann glänzend vertheidigt, wie er auch bei einem großen Spielerprozeß ein ſehr ſachverſtän⸗ diger Vertheidiger war). Es handelt ſich da nicht um arme Teufel, die ihre nothwendigen Lebens⸗ bedürfniſſe ſich auf unredlichem Wege erwerben, ſondern um Angehörige der höheren Klaſſe, die eine Stellung und ein Einkommen hatten, um die ſie tauſende beneideten, und die aus Luxus Verbrecher wurden. Ein ſehr bedenkliches Zeichen für unſere Zeit! Denn man ſieht daraus, daß in den ſogenannten beſſeren Kreiſen das Ehr ⸗ gefühl vom Schwamm angefreſſen iſt, und dieſes ſog. Ehrgefühl iſt bei den Leuten, welche von Gottes Gebot und ſeinem Gericht nichts mehr wiſſen wollen, die letzte Stütze der Sittlich⸗ keit. Ein ganz langes Regiſter von Sünden und Laſtern kann ſich der moderne Menſch geſtatten, ohne daß die Geſellſchft oder ſein Standesge⸗ noſſe darin eine Schmälerung der Core findet. Aber das ſiebente Gebot iſt in den Ehrenkodex aufgenommen worden, und die Aufgeklärten thun ſich oft etwas darauf zu Gute, daß man ein anſtändiger und ehrlicher Kerl ſein könne, ohne an die Ewigkeit zu glauben. Nun ſehen wir aber an vielen traurigen Beiſpielen, daß das Ehrgefühl nur zu häufig ſich als nicht ſtark genug erweiſt, um Unredlichkeiten zu verhindern. Die Sache erklärt ſich pſychologiſch ſehr leicht. Ueppig Leben gilt nicht als unehrenhaft; an der Varna, oder: Am das Mazorat. Roman von Max von Weißenthurn. 2. Fortſetzung. Die Kleine ſchüttelte den Kopf. „Das weiß ich nicht!“ ſagte ſie. war ſehr hübſch; ſie trug ſeidene Kleider und ſehr viele Ringe an den Fingern.“ „Und was thaten die Leute, als du nach Clairette riefſt?“ „Sie ſagten mir, daß Clairette am nächſten Tage kommen werde, um mich zu holen,“ berichtete Varna mit zuckenden Lippen.„Clairette iſt nie wiedergekehrt; da ſie aber gut und freundlich mit mir waren und Ali und Luftra immer mit mir ſpielten, machte ich mir nicht gar ſo viel daraus, daß Clairette nicht kam, denn die war nicht immer gut mit mir.“ „Weißt du denn, warum die Inder gut gegen dich waren?“ fragte Frau Leslie, und das Kind nickte eifrig. „Gewiß! Sie ſagten, daß ich ihnen Glück bringe!“ Und nach der goldenen Kette, welche ſie um den Hals trug, greifend, fügte ſie leiſe hinzu: „Wenn Sie es niemand ſagen wollen, will ich es Ihnen zeigen, weshalb ich Glück bringen muß!“ Und ſie zog den Gegenſtand hervor, welcher an der goldenen Kette hing, die ſie um den Hals trug. Derſelbe war ein flacher, viereckiger Stein, in welchen etwas eingraviert war. Anfangs glaubte Frau Leslie, orientaliſche Schriftzeichen vor ſich zu haben; aber bald entpuppte ſich die Deviſe auf dem Stein als eine höchſt einfache. Ueber zwei inei⸗ nander nale Händen ſtanden die Worte! „bonne fortune“ a N Die Gattin des Majors fragte ſich eben noch, * 4 24 1 ob das Kind dieſe Worte wohl verſtehe, als Varna ihr zuvor kam. „Können Sie es leſen?“ forſchte ſie.„Ich habe es bereits zu Hauſe getragen; ich glaube, dieſer Stein iſt ſeit vielen hundert Jahren in unſerer Familie. Papa ſagte, er bedeute Glück!“ Frau Leslie fing an zu begreifen, daß dieſer Schmuckgegenſtand, welcher an ſich vollkommen wertlos ſein mochte, für die Erforſchung der Her⸗ kunft des Kindes eine bedeutſame Rolle ſpielen konnte; zweifellos hatten auch die Worte, welche „Clairette derſelbe trug, die Inder beeinflußt, an ihr Glück zu glauben, ſo lange dieſes Kind in ihrer Mitte weile. Mit erhöhtem Intereſſe lauſchte ſie dem Ge⸗ plauder des Kindes, welches ihr erzählte, daß ſie die Frau des Häuptlings der Ghazaris habe werden ſollen und daß man dazu bereits ein großes Feſt gefeiert habe. Wenn alſo Major Leslie ſie nicht befreit hätte, ſo würde ſie wohl für immer bei den Indern habe bleiben müſſen. Sobald ſich ihr Gelegenheit dazu bot, erzählte Frau Leslie ihrem Gatten alles, was ſie von der kleinen Varna hatte erfahren können; er intereſſierte ſich ebenſo lebhaft für das Kind, wie ſie, und hoffte gleich ihr, daß die Gravierung auf dem Stein mög⸗ licherweiſe dazu werde behilflich ſein können, Varna's Eltern zu entdecken. Man blieb lange vereint, ſo daß, als die beiden Vettern Ledward und Gottfried ſich endlich allein ſahen, es ſchon ſehr ſpät geworden war. Dieſe Gelegenheit zu einem intimeren Zwiege— ſpräch war aber gerade diejenige, welche Ledward herbeigeſehnt hatte; er wollte einige Fragen an den Vetter ſtellen, und dies ließ ſich am leichteſten be⸗ werkſtelligen, während Gottfried indolent auf dem Divan lag, mit den Blicken die Rauchwolken ſeiner Cigarette verfolgend. Ledward hatte die Lampe etwas herabgedreht und ſo geſtellt, daß ihe Licht voll auf Gottfried's Antlitz fiel; er ſelbſt aber ſtand im Schatten und befaßte ſich emſig mit einer Cigarette, welche er langſam zwiſchen den Fingern hin und her drehte; der Riviera gegangen iſt. gut gethan haben. er war nie ein beſonders leidenſchaftlicher Raucher und huldigte der Anſicht, daß der Tabak zu jeder Zeit die intellektuellen Fähigkeiten des Menſchen und die Nerven angreife. „Wann kehrſt du nach England zurück?“ forſchte er endlich nach längerer Pauſe. „Weiß nicht!“ erwiderte der andere wie ge⸗ langweilt.„Ich will jedenfalls zuerſt noch einige große Jagden mitmachen!“ „Dazu kann ich dir behilflich ſein,“ ergriff Ledward die Gelegenheit.„Ich habe von einem mir befreundeten Rafah die Aufforderung bekommen, mich an großen Tigerjagden zu beteiligen; er führt die Sache in bedeutendem Stile aus und ich kann mitbringen, wen ich will; das dürfte dir be⸗ hagen!“ „Ich denke! Wenn ich nichts anderes vorhabe, werde ich gern daran teilnehmen.“ f In Ledward's Augen leuchtete es faſt tückiſch auf. „Ah, du denkſt wohl an die Möglichkeit, nach England zurückberufen zu werden 7“ fragte er lauernd. „Nach England zurückberufen zu werden?“ wiederholte Gottfried mit hochgezogenen Brauen. „Ich verſtehe dich nicht! Warum ſollte ich das er⸗ warten?“ „Nun, ich dachte nur, man werde deiner viel leicht bedürfen. Saint Maure iſt wieder krank ge⸗ weſen, ſo viel ich hörte!“ Gottfried ſeufzte tief. „Mein armer Bruder!“ ſagte er.„Mehr oder minder iſt er ja eigentlich immer krank. Ich wundere mich, daß er in dieſem Jahre nicht nach Es würde ihm gewiß Aber der Gedanke, Langley ver⸗ laſſen zu ſollen, ſcheint ihm förmlich Angſt einzu⸗ flößen, in neuerer Zeit wenigſtens.“ „Hätteſt du wirklich gewünſcht, daß er nach Italien gegangen Häre?“ fragte Ledward beinahe ſarkaſtiſch. „Wenn es ihm gut gethan hätte, natürlich,— wie kannſt du nur fragen? Ich werde doch nur zeiget Börſe oder ſonſtwie ein Glückſpiel zu wagen, iſt auch nicht verpönt; Schulden machen die feinſten Gentlemen. Nun kommt der kritiſche Augenblick, wo man ganz dringend Geld braucht und ſich nicht anders helfen kann, als durch eine „kleine“ Unredlichkeit. Da wird das Ehrgefühl eingelullt mit der Einbildung, es ſei ja ganz ungefaͤhrlich, Niemand werde es merken, die Sache laſſe ſich bald wieder gut machen und es geſchehe alſo eigentlich gar kein Unrecht. In ſolchen kritiſchen Augenblicken kann nur die Furcht Gottes, des Allwiſſenden und Ge⸗ rechten, den Verſuchten ſtark machen. Wer blos an die Dinge dieſer Welt denkt, der riskirt leicht den erſten Schritt auf der ſchiefen Ebene der Unehrlichkeit, und dann geht es weiter zu dem Sumpfe hin, der ſo viele hoffnungsreiche Exi⸗ ſtenzen verſchlungen hat. Der Name„Chriſt“ und das Bekenntniß mit dem Munde macht es nicht, wie uns der Fall Hammerſtein ſo deutlich zeigt; die Furcht Gottes fehlte ihm ebenſo wie dem freigeiſtigen Friedmann, und ſo waren ſie Brüder in Lieder⸗ lichkeit und Unehrlichkeit. Von Ehrgefühl und Männlichkeit war da nichts mehr zu ſpüren; zwei Lumpen in des Wortes vollendeter Bedeu— tung. In dieſer Duplicität(Zuſammentreffen von zwei gleichartigen Erſcheinungen) liegt gerade etwas Unheimliches, Beängſtigendes; es iſt, als ob die Fäulniß ſchon links und rechts ausbreche und der ganze Organismus verſeucht ſei. Werfen wir uns angeſichts dieſer und der anderen Skandale nur nicht phariſäiſch in die Bruſt, als ob wir über alle ſolche Dinge him⸗ melweit erhaben wären. Wer weiß, wie es mit uns ſtände, wenn wir ebenſo ſcharf verſucht worden wären und ebenſowenig Gnadenmittel gehabt hätten, wie die Gefallenen! Sorgen wir lieber mit heiligem Ernſt dafür, daß wir wider⸗ ſtandsfähig bleiben. In der materialiſtiſchen Zeitſtrömung wollen wir uns den idealen Sinn erhalten, wie ihn die drei Weiſen bekundeten, als ſie dem Stern nach Bethlehem folgten. In der armſeligen Krippe lag das Heil der Welt und der Ruhm des Himmels; es war eine Arm⸗ ſeligkeit, wie ſie keinem unter uns beſchieden iſt, und doch war dieſer Stall voll Glück! Der Stern von Bethlehem zeigt, wo das zu finden iſt, was ſich die Menſchen in dieſen Tagen ſo verſchwenderiſch gewünſcht haben: Das Gluck im neuen Jahr. Der Dichter ſagt: In deiner Bruſt ſind deines Schickſals Sterne! Den Stern von Bethlehem findet der brave Chriſt auch in ſeiner Bruſt, dem Himmelsgewölbe ſeines Gewiſſens, wo er als die leuchtende Spitze des göttlichen Fingers zum Heile ihn führen will. E. V. Jentſchlaud. Berlin, 8. Jan. Die Gerüchte von einer unmittelbar bevorſtehenden Demiſſion des Reichs⸗ kanzlers Fürſten Hohenlohe ſind völlig aus der Luft gegriffen. Berliu, 8. Jan. Der Geſandte Transvaals, Beerlaerts van Blokland, iſt, nachdem er ſich 5 Tage hier aufgehalten und wichtige Beſprechungen im Auswärtigen Amt und mit den Vertretern anderer Mächte hatte, geſtern nach ſeinem ſtändigen Wohnſitze nach Haag zurückgereiſt. Er wird erſt am Geburtstag des Kaiſers wieder hier eintreffen. Auch aus dieſer Abreiſe geht hervor, daß die Transvaalfrage in das ruhige Stadium diplomatiſcher Bahnen getreten iſt. Dieſem Um⸗ ſtande werden auch die engliſchen Blätter, die ſich jetzt in einer kaum zu zuügelnden chauvi⸗ niſtiſchen Erregung befinden, ſehr bald Rechnung tragen müſſen. Die offiziellen Beziehungen zwiſchen Berlin und London haben ſich in der letzten Zeit durchaus nicht ſchärfer zugeſpitzt. Es liegt in der Sache ſelbſt ſo wenig wie an dem Tele⸗ gramm des Kaiſers ein Grund zu den Zornes— ausbrüchen und Kriegsdrohangen, in denen ſich engliſche Blätter gefallen haben. Man nimmt das hier durchaus nicht tragiſch. Am ſchärfſten geht noch die„National⸗Zeitung“ mit der eng⸗ liſchen Preſſe ins Gericht. Berlin, 8. Jan. Gegen das geſtern in Pots. dem gefällte milde Urtheil gegen Aſſor Wehlan wird das Auswärtige Amt aller Vorausſicht nach die Berufung an den Disziplinarhof in Leipzig einlegen. — Fürſt Bismarck wird vorausſicht⸗ lich am 18. Januar nicht in Berlin erſcheinen. Dr. Schwenniger ſoll dem Kaiſer gegenüber er⸗ klärt haben, er könne die Verantwortung nicht dafür übernehmen, daß der nahezu 81Ujährige Fürſt mitten im Winter die Reiſe nach Berlin unternehme. Der Kaiſer ſprach deshalb, wie der„Hann. Cour.“ meldet, auch gar nicht erſt mit dem Fürſten darüber. Ausland. London, 8. Jan. Aus Johannesburg wird gemeldet, daß der hauptſächlichſte Theil der Be⸗ völkerung, auf den alles ankomme, von den Revolutionären zur Regierung übergegangen ſei. Frauen und Kinder verlaſſen die Stadt Prätoria. Madrid, 8. Jan. Die Meldungen aus Cuba lauten immer troſtloſer. In politiſchen Kreiſen gilt die Abdankung des Marſchalls Martinez Campos für unzweifelhaft. Es verlautet, er er⸗ biete ſich, unter dem Befehl ſeines Nachfolgers im Operationsheer zu verbleiben. Die Re⸗ gierung iſt äußerſt verlegen. Wenn bie Ab⸗ dankung des Marſchalls acceptirt wird, werden der Kriegs⸗ und der Staatsminiſter ihre Porte⸗ feuilles niederlegen. Die Kriſis dürfte das ge⸗ ſammte konſervative Kabinet ſprengen. Der Finanzminiſter, welcher ſich in Catalonien auf einer Erholungsretiſe befindet, wird eiligſt zurück— gerufen und morgen hier eintreffen. Ans nah und Fern. ): Viernheim, 11. Jan. Der 18. Januar, der Jubiläumstag des neuen deutſchen Reiches und der Kaiſerkrönung in Verſaille 1871 wird allerorts von Krieger⸗ etc. Vereinen als Erinnerungstag„aus großer Zeit“ feſtlich be⸗ gangen. Auch hier wird dieſer Tag durch ein Concert im Gaſthaus„Zum deutſchen Kaiſer“, veranſtaltet vom Militär⸗Kriegerverein Haſſia, gefeiert werden.(Siehe Inſerat.) Genannter Verein hält laut Beſchluß ſeiner Generalver⸗ ſammlung außerdem am Sonntad den 26. Jan. im Hotel Freiſchütz ſeinen diesjährigen Ball, zugleich Kaiſersgeburtstagsfeier, ab. — Bezahlt die Handwerker⸗Rech⸗ nungen! Neujahr iſt gekommen, und mancher Handwerker und Gewerbetreibende, der früher Rechnung ausgeſchrieben und den Kunden zuge⸗ ſchickt hat, wartet noch heute auf das Bezahlen dieſer alten Poſten. Den ſäumigen Bezahlern wäre zu wünſchen, daß ſie einmal in den Schuhen eines Handwerkers ſtecken möchten. Viele Geſchäftsleute haben ja unter ſich ein Abkommen getroffen, nur gegen Baarzahlung, und ſei es ſelbſt ein Kunde wie Rothſchild, zu verkaufen. Der Kaufmann im Großbetriebe ſchreibt ferner einfach ſeinen Kunden: „Wir waren ſo frei, den Betrag von ſo und ſo und ſo viel auf ihre Firma zu entnehmen“,— wie ſteht es aber mit dem kleinen Geſchäftsmann? Das ewige Pumpgeſchäft bringt ihm kein Geld ins Haus, dagegen Rechnungen und Wechſel; das Rohmaterial zur Arbeit wird ihm nicht mehr geliefert, da er ſeinen Verpflichtungen nicht nachkommen kann, und nur Sorge bleibt ihm, während in den Büchern ſein Geld hängt. Das Pumpſyſtem hat manchen braven Geſchäftsmann zu Grunde gerichtet und des⸗ halb iſt die Mahnung angebracht: Bezahlt Eure Handwerker⸗Rechnungen! Weinheim, 8. Jan. Vorgeſtern wurde laut„Weinh. Tagebl.“ der Bäckermeiſter L. Rudolph hier wegen Verdacht des Nothzuchts⸗ verſuchs an ſeinem ca. 16jährigen Dienſtmädchen verhaftet. Ferner wurden hier 2 von den Thätern feſtgenommen, welche im September v. Js. am Bahnhof Lützelſachſen einen Wagen aus dem Geleiſe herausgehoben hatten. Dieſelben werden jetzt wegen Gefährdung eines Eiſenbahn⸗ transportes abgeurtheilt werden. Heppenheim a. B.(Eiſenbahnbau Lorſch⸗ Heppenheim⸗Fürth.) Am Samstag Vormittag gaben die betheiligten Grundbeſitzer der hieſigen Gemarkung ihre Forderungen für das abzugebende Gelände auf dem Rathhauſe an. Dieſelben betrugen durchſchnitt⸗ lich 2—3 Mark pro Klafter(gegen 6 Mk. im Vor⸗ anſchlag), ſind alſo um mehr als die Hälfte geringer. In Kirſchhauſen ergeben ſich folgende Preiſe: für Waldgelände 14—15 Pfg. per Quadratmeter, Acker⸗ gelände 30 bis 35 Pfg. und für beſtes Wieſenge⸗ lände 48 Pfg. Waldenburg(Schleſien), 31. Dez. In dem Wrangelſchachte fand heute ein großes Gruben unglück ſtatt. Bisher ſind 21 Todte und 12 Verletzte in das Knappſchaftslazareth gebracht worden. Potsdam, 7. Im. Vor der kiſſerlichen Disciplinarkammer begann heute die Verhand⸗ lung in dem Prozeſſe gegen den Aſſeſſor Wehlan. Die Staatsanwaltſchaft vertritt Legationsrath Aßmy⸗Potsdam. Es wird dem Angeſchuldigten froh ſein, wenn ich wiſſen darf, daß mein armer Bruder ein ſchmerzfreies Leben führt.“ „Ich glaube, es handelt ſich bei ihm weniger um ein mehr oder minder gutes Leben, als um Leben oder Tod,“ verſetzte Ledward mit Betonung. „Wie meinſt du das?“ Mit einem Ruck ſprang Gottfried lebhaft auf.„Du willſt mir doch nicht ſagen, daß mein Bruder ernſtlich krank, daß er in Gefahr ſei?“ „Ich weiß nichts Beſtimmtes,“ erwiderte Led⸗ ward ausweichend.„Die letzten Berichte, welche ich vernommen, klangen aber nicht ſehr ermutigend; momentane Gefahr dürfte freilich nicht mehr im Spiele ſein. Für dich,“ fuhr er in nachläſſigem Tone fort, iſt es allerdings höchſt angenehm, ſo un⸗ gebunden die Welt zu durchſtreifen; wenn du auch nur ein jüngerer Sohn biſt, ſo haſt du doch immer⸗ hin dein ſelbſtändiges Vermögen und kannſt es leicht verſchmerzen, wenn du auch nie in den Beſitz des Majorats gelangſt.“ „Gott bewahre mich davor, ich verlange nicht danach!“ rief Gottfried lebhaft.„Das hieße ja, meinem Bruder den Tod wünſchen, und nichts liegt mir ferner als das!“ „Natürlich! Hoffen wir doch alle, daß der gute Saint Maure hundert Jahre alt werden und ſich an ſeinen Enkelkindern freuen möge!“ beeilte Led⸗ ward ſich, zu verſichern.„Dir geht es ja auch durchaus nicht ſchlecht, ſo daß du deinen Bruder in irgend einer Weiſe zu beneiden brauchteſt. Des Vergnügens halber einen Winter in Indien zuzu⸗ bringen, iſt über alle Maßen angenehm; aber hier leben zu müſſen, ob man nun mag oder nicht, das iſt eine ganz andere Sache. Es läßt ſich wohl kaum in Abrede ſtellen, daß einige von uns hier recht harte Zeiten durchzumachen haben!“ „Du haſt Urlaub,— warum geſt du nicht nach Hauſe d“ „Weil ſich meiner Heimreiſe ein namhaftes Hindernis in den Weg ſtellt. Ich habe nicht die Mittel, um dort ſtandesgemäß zu leben und mich ſo zu vergnügen, wie ich mich während eines Ur⸗ laubs N Gottfried ſchwieg ein Paar Augenblicke, dann that er einen kräftigen Zug aus ſeiner Zigarre und ſprach ernſthaft: „Ich will dich nicht beleidigen, das weißt du wohl, aber wir ſind nun doch einmal Vettern und du brauchſt dir vernünftigerweiſe gar nichts daraus zu machen, ein Darlehen von mir annehmen, das du mir mit der Zeit, wenn es dir bequem iſt, zu⸗ rückzahlſt oder auch nicht. Iſt dir mit tauſend Pfund gedient? Sie ſtehen dir gern zur Ver⸗ fügung!“ Ledward ſchien durch dieſen großmütigen An⸗ trag geradezu überwältigt; er ſtammelte einige Einwendungen; Gottfried aber ſprang auf und ſchnitt ihm mit großer Beſtimmtheit das Wort ab. „Nicht der Mühe wert, darüber zu ſprechen; mir thut dieſe Summe nicht weh; ich habe gerade jetzt ziemlich viel Geld bei meinem Banquier liegen; ich gebe dir eine Anweiſung.“ Mit dieſen Worten trat er an den Schreib⸗ tiſch, warf die erforderlichen Worte auf einen Check und reichte denſelben ſeinem Vetter, der mit einer Herzlichkeit, als ob er es wirklich ſo meine, ihn zum Dank in ſeine Arme ſchloß. Jedenfalls ſpiegelte ſich nichts mehr von dieſer Empfindung auf ſeinem Antlitz, als er Gottfried's Zimmerthür hinter ſich ſchloß und den Korridor hinabſchritt, um ſein eigenes Gemach aufzuſuchen. Was ſeine Augen verrieten, es war vielmehr Haß, — toͤdlicher Haß. (Fortſetzung folgt.) Zum Nachdenken. Was beim Prozeſſieren heraus⸗ kommt. Einſt ſitzt der Ratsherr auf ſeinem Richterſtuhl und denkt. Nun, heut' giebt es ja wohl nichts. Da geht die Thür auf, und herein tritt der Ratsdiener mit einem Hahn auf ſeinem Arm, als ob er ein kleines Kind trüge, und geht gerade. wegs auf den Ratsherrn zu.—„Was iſt das o“ fragt der Ratsherr, zwes will der Hahn hier vo * 19. N ey MW. N 2 (Novi 1 Hahn will nichts, aber die beiden alten Weiber da draußen, die wollen den Hahn alle beide.“— Laß ſie vor,“ ſagt der Richter,„und du halt' den Hahn feſt.“— Nun ging der Spektakel los. Frau Piek ſagt:„Der Hahn iſt mein!“—„Nein,“ ſagt Frau Fink,„'s iſt mein Hahn!“—„Ich kann's be⸗ weiſen,“ eifert Frau Piek;„mein Hahn kräht jeden Morgen Punkt drei Uhr, und das hat dieſer noch heut' gethan, ich bin davon aufgewacht.“— Und hier iſt mein Beweis!“ ſchreit Frau Fink und zieht eine ſchwarze Feder aus ihrem Strickbeutel;„ſehen Sie, Herr Ratsherr, paßt die nicht genau zu dem Hahn? Die hat er erſt vorige Woche aus ſeinem Schwanz verloren.“— Und ſo geht's fort. Der Ratsherr läßt das eine Zeit lang geduldig währen. Zuletzt aber ruft er mit ſeiner wuchtigen Stimme: „Stille jetzt, und paßt mal auf: Wie hoch taxiert ihr den Hahn?!“—„O, acht Groſchen gewiß!“ ſagt Frau Piek.—„Ja,“ ſagt Frau Fink,„acht Groſchen iſt er gut wert.“—„Nun,“ ſagt der Ratsherr,„dann iſt ja alles klar: acht Groſchen koſtet der Hahn, und acht Groſchen koſtet die Ge— richtsverhandlung. Geld habt ihr nicht; ſo will ich den Hahn dafür annehmen— von Rechtswegen. — Ihr aber könnt nun gehen, und wenn ihr mal wieder um einen Hahn uneins ſeid, ſo kommt nur dreiſt hierher; wir wollen wohl damit fertig werden.“ Mutterliebe. O Mutterlieb', Du heilig Amt, Vom Herrn der Ewigkeit verliehen, Die Seele die vom Himmed ſtammt, Dem Himmel wieder zu erziehen! O Mutterlieb', Du ſtrenge Pflicht, Der Ewigkeit gehört dein Walten! Die Rechenſchaft, vergiß ſie nicht! Laß Deinen Eifer nicht erkalten! n zur Laſt gelegt, daß er als Vicekanzler in Kame⸗ run durch Anwendung von Gewaltmitteln Ge⸗ ſtändniſſe erpreßt und nicht nur im Strafrecht, ſondern auch im Civilrecht die Prügelſtrafe an⸗ gewandt, ſowie auch ſonſt die Amtsbefugniſſe überſchritten habe. Nach einer Verhandlung von 78 Stunden wurde das Urtheil gefällt. Wehlan iſt des Dienſtvergehens für ſchuldig be⸗ funden und zur Verſetzung in ein anderes Amt mit gleichem Range, ferner zu einer Geldſtrafe von 500 Mk. und Tragung der Koſten ver⸗ urtheilt. Venedig, 8. Jan. Die„Gazetta di Venezia“ meldel aus Bari, daß in Corotto zwei Bauern an Hunger ſtarben. Das durch gänz⸗ lichen Mangel an Nahrungsmitteln erbitterte Volk griff die Brodbäckerei in dem Orte an und mußte mit Waffengewalt zurückgetrieben werden. Die Aufregung ſtieg derart, daß Truppen aus Bari requirirt werden mußten, da man einen Volksaufſtand befürchtete. Rom, 7. Jan. Sankt Peter wurde heute Mittag der Schauplatz eines grauenhaften Selbſt⸗ mordes. Ein Neapolitaner, früher Omnibus⸗ Conducteur, ſchritt in die Mitte der Kirche vor den Hochaltar und durchſchnitt ſich die Gurgel mit einem Raſirmeſſer. Er wurde ſterbend hinweg getragen und die Kirche ſofort geſchloſſen. Rom, 8. Jan. Die St. Peterskirche wurde geſtern Abend wieder geweiht und darauf dem Pulikum wieder geöffnet. — Ihr Ideal. Naturgeſchichtslehrer (welcher auf das Kapitel„Schmetterlinge“ über⸗ gehen will):„Ich komme nun auf jene beweglichen, graziöſen Geſchöpfe zu ſprechen, welche mit ihrer Farbenpracht unſere Augen entzücken. Was meine ich wohl, Fräulein Frieda?“— Backfiſch(ſtrahlend): „Die Huſaren!“ Foulard-Seide 95 Pf. bis 5.85 p. Met.— japnneſiſche, chineſiſche etc. in den neueſten Deſſins u. Farben, ſowie ſchwarze, weiße und farbige Henneberg⸗Seide von 60 Pf. bis Mk. 18.65 p. Met.— glatt, geſtreift, karriert, gemuſtert, Damaſte etc.(ca. 240 verſch. Qual. und 2000 verſch. 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Heute ſind wir in der Lage, eine ebenſo erſtaunliche Heilung zu veröffentlichen, welche die Sanjana⸗Heilmethode bei einem„hoch⸗ gradigen Rückenmarks ⸗Leiden“, verbunden mit „Lähmung der unteren Extremitäten“ erzielt hat. Herr Otto Lorenzen, Photograph zu Rödemis, per Huſum(Schleswig⸗Holſt.) ſchreibt: An die Direction des Sanjana Inſtituts zu London S. E. Hochgeehrte Direction! Es iſt mir eine freudige Pflicht, Sie zu benachrichtigen daß Ihre Sanjana⸗Heil⸗ methode bei meinem ſchweren Nerven- und Rückenmarks⸗ Leiden, welches eine Lähmung beider Beine herbeigeführt hatte, Gott ſei Dank, dauernde Heilung erzielt hat. Es ſind jetzt bereits über 6 Monate vergangen, ſeitdem ich die mir von Ihnen vor⸗ geſchriebene Kur beendet habe, und habe ich ſeit dieſer Zeit keinerlei Beſchwerden mehr gehabt, ſondern hat ich meine Conſtitution immer mehr und mehr gekräftigt. Bevor ich mich an Ihr Inſtitut wandte, waren alle anderen Kuren(innere Medicamente, Streck⸗ verband, Electricität) gänzlich erfolglos geblieben, ſo daß ich meine Wiederherſtellung einzig und allein Ihrem bewährten und rationellen Heilverfahren zu verdanken habe. Jeder Meuſch der mich kennt, iſt erſtaunt über den überraschenden Erfolg, welchen Ihre Heilmethode bei meinem ſchweren Krankheits- falle erzielt hat. Ich bin Ihnen daher zu aufrich⸗ tigſtem Danke verpflichtet und werde Alles aufbieten, Ihr Heilverfahren allen ähnlich Leidenden zu empfehlen. Mit größter Hochachtung verbleibe ich Ihr dankbarer Otto Lorenzen, Photograph. 1695. Rödemis per Huſum(Schleswig⸗Holſtein). 52 Man bezieht die Sanjana⸗Heilmethode franco und koſtenfrei durch den Seeretair des Sanjana ⸗ Inſtituts, Herrn Hermann Dege zu Leipzig. . ͤ T Gaſth aus Danksagung. Für die ſo zahlreich bewieſene herzliche Antheil⸗ nahme an dem uns ſo ſchmerzlich betroffenen plötz⸗ lichen Verluſte unſeres lieben Sohnes und Bruders chat ferner U Dank aus. Viernheim, 8. Januar 1896. 43 Die trauernd Hinterbliebenen. beſtehend aus einem oder mehreren am Lorſcher Weg zu verkaufen oder Räumen, welche ſich vereinigen 3 beziehbar Mitte März; habe ferner 1 laſſen, in ungefährer Mitte Viern. Geschäftslokal Ein Haus ö 5 0 ür die vielen Kranz“ und Blumenſpenden und die zahl⸗ reiche Betheiligung beim Gange zur letzten Ruheſtätte, insbe⸗ 1 ſondere denen, die bei der Auffindung des Verunglückten be⸗ hilflich waren, ſprechen wir hierdurch unſeren tiefgefühlteſten ſtatt. ö 1 N 1 hat zu verkaufen anerkannt die Reife Milchſchweine 53 Kühlwein, Blauhut. fo ſten U. Schweizeriſ che Spielwerke zum Heſſiſ chen Haus. Sonntag, den 12. Januar d. Is., Nachmittags 8 Uhr be⸗ ginnend, findet bei Unterzeichnetem Konzert eee = nintritt frei: Zu zahlreichem Beſuche ladet freundlichſt ein 48 Veter Hanf eee Faßlager hat ſtets vorräthig 49 Martin Baureis. voll- — heim's gelegen, wird auf bald zu miethen geſucht. Erwünſcht iſt auch die Zugabe einer Wohnung von 3 Zimmern. Event. wtrd von ſuchender Firma ein ganzes Haus gemiethet. Offerten unter H V 82 mit näherer Angabe der Ortsverhält⸗ niſſe und des ungefähren Mieth⸗ preiſes werden durch die Expe⸗ dition des Viernheimer Anzeigers weiter befördert. 44 Ein Ackerpferd hat zu verkaufen 45 Nik. Beikert Ww., am Frohberg. ————E—j—— t Versicherungs- Vertretung. Geſellſchaften erſten Ranges in Feuer, Leben, Unfall, Glas, Transport ſuchen tüchtige Ver⸗ treter allerwärts unter günſtigen Bedingungen reſp. höchſten Provi⸗ ſionen. Offerten erbeten u. D F 81 an die Exped. d. Blattes oder an Haaſenſtein u. Vogler A.-G. Frankfurt a. M. 46 pfoſten u. Breunhol zu verkaufen. 31 F. Valentin Kühlwein 1. 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Js. fälligen Rechenſchaftsberichte, ſowie der Vormundſchafts⸗ und Curatel⸗ rechnungen binnen 14 Tagen mit dem Anfügen erinnert, daß im Falle fruchtloſen Ablaufs dieſer Friſt unfehlbar mit Ordnungs ſtrafen gegen die Säumigen vorgegangen wird. Lorſch, den 4. Januar 1896. Großherzogliches Amtsgericht Lorſch. 28 . Dr. Fiſcher. 995 Für Vormünder! Nechenſchafts⸗Verichte an Grofherzogliches Amtsgericht vorräthig in der Buchdruckerei des Viernheimer Anzeigers. 7„. Privak-Arantenkaſe„Bruderſchaft J“. Nächſten Sonntag, den 12. Januar, Nachmittags 3 Uhr, findet im Gaſthaus„zum Ochſen“ die jährliche Generalverſammlung ſtatt und werden die Mitglieder hierzu ganz ergebenſt eingeladen. Tagesordnung: 1. Abhör der Jahresrechnung pro 1895 und Entlaſtung des Vorſtandes. Wahl des Präſidenten und des Rechners. „„ Nausſcheidenden Drittel der Vorſtandsmitglieder. „„ Controleurs. E Kirchenkaſſe. Das I8Ser Yachtgeld Viernheim, 10. Januar 1896. Hoock, 39 Rechner. Larianische Jünglings-Sodalität. Zum Besten der hiesigen Schwesternhäuser veranstaltet die Jünglings-Sodalität am Sonntag, den 12. Januar d. Js. im Gasthaus„zum Freischütz“ nochmals eine Aufführung von: Der Erdenpilger und ſein Schutzengel oder Der Herr führt die Seinen. Grosses Geistliches Festspiel bestehend aus Vorspiel und fünf Aufzügen nebst Chorgesang von 6. H. Petrinus. Die Herren Vereins- und Ehrenmitglieder, sowie die ge ehrte Einwohnerschaft Viernheims werden hierzu höflichst eingeladen. Ermässigte Eintrittspreise: I. Platz 50 Pfg., 2. Platz 30 Pfg. Kassen-Eröffnung 7 Uhr, Beginn 8 Uhr. Laut Vorstandsbeschluss hat ausser den Mitwirkenden Niemand freien Zutritt. Dringend wird gebeten, das Rauchen bis nach Beendigung des Stückes zu unterlassen. 40 Der Vorstand. Vorſchuß& Credit. Berein Piernheim. (E. G. mit unbeſchrünkter Haftpflicht.) Wegen Erkrankung des Rechners Heckmann und Controleurs Allert ſind die Die Feier des fünfzigjährigen Beſtehens des Vereins„Bru der- ſchaft“, verbunden mit Fahnenweihe. 6. Verſchiedene Angelegenheiten. Gleichzeitig machen wir unſern Freunden und Gönnern, welche ſich für die Jubelfeier intereſſiren und dieſe mit unter⸗ ſtützen wollen, die ergebene Mittheilung, daß auch unſer Vereins⸗ diener Sebaſtian Hanf ermächtigt iſt, Geldſpenden zur An⸗ ſchaffung einer Fahne entgegen zu nehmen. Für den Vorſtand 37 Neuhäuſer, Präſident. Zahltage vorläufig heſchloſſen. An die geehrte Einwohnerſchaft Viernheims! Der Unterzeichnete erloubt ſich, hierdurch ergebenſt anzuzeigen, daß er ſeine früher betriebene Zur 25 jährigen Erinnerungs⸗Feier der Kaiſerkrönung und Errichtung des neuen deutſchen Reichs 3 5 veranſtaltet der i i N Militär-Krieger-Verein Hassie am Jamstag, den 18. Januar, Abends 8 Uhr beginnend, im Gaſthaus„zum Deutſchen Kaiſer“ ein Konzert bei Bier — Eintritt frei. Patriotiſch geſinnte Gäſte ſind willkommen. 38 Der Vorſtand. L paꝛrierstock mit Musik. Ten Eleganter Stock mit Metallknopf, worauf Jeder ſofort die ſchönen Melodien ſpielen kann. Herrlichs Neuheit, ſchön für Zimmermuſik und Land partien, à Stück Mk. 3,50 gegen Nachnahme. O. Kirberg, Düſſel⸗ dorf a. Rh. Wer die Annonce einſendet, erhält obigen Stock für nur 3 el. bei Voreinſendung in Brieſmarken. 27 Wirthſchaft u. Laden wieder übernommen hat. Freunde und Gönner bitte um gefl. Zuwen⸗ dung ihres ſeither mir geſchenkten Wohlwollens und Zutrauen. Reelle Bedienung zuſichernd, fuͤr Lieferung nur guter Waare ſowie Verab⸗ reichung eines Prima Tröpfchens und ausgezeichneter warmer und kalter Speiſen wie bisher jederzeit Sorge tragend, ſieht einem geneigten Zu⸗ ſpruch entgegen 8 Achtungsvoll 4 Ad. Küblwein zum Ehrlichen Rothkäppchen. Geſchäfts⸗ Empfehlung. Unterzeichneter bringt ſeſne Mahlmühle mit Dampf- u. Waſſerbetrieh in empfehlende Erinnerung und verſichert ſchnelle und gute Be⸗ dienung. Aufträge nimmt entgegen und beſorgt Herr Math. Träger, Viernheim (Wirthſchaft zum grünen Laub) Um geneigtes Wohlwollen bittend, zeichnet 42 Hochachtungsvoll Joh. 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