Erſcheint Mittwochs u. Samſtags und koſtet monatlich nur 30 Pf. frei in's Haus gebracht. Per Poſt bez. pro Quart. M. 1.15 Vietuheinet Anzeiger ublikationsorgan der Gr. Bürgermeiſterei Piernheim. Auzeigeblatt non Pieruhrim, Weinheim, Aäferthal und Umgebung. ZuAusſchreibungen wirkſam u. billiz Inſerate 10 Pf. pro 1 ſpaltige Garmondzeile. Reclamen 20 Pf. pro 1ſp. Zeile Ir. 5. Redaction, Druck und Verlag: W. Bingener, Viernheim. Mittwoch, den 15. Jauner. 1806. JNeutſchland. Berlin, 11. Jan. Die Mitglieder des Reichs⸗ tags haben eine Einladung zu der Feier er ⸗ halten, welche der Kaiſek am 18. Januar, Vor⸗ mittags 10¾ Uhr, zur Erinnerung an die vor 25 Jahren erfolgte Neubegründung des deutſchen Reiches im weißen Saale des hieſigen königlichen Schloſſes veranſtalten wird. Berlin, 11. Jan. Fürſt Bismarck hat durch ein ſehr gnädiges Handſchreiben des Kaiſers eine Einladung zu den Feierlichkeiten am 18. Januar erhalten. Wie aus gut informirter Quelle mitgetheilt wird, hat der Fürſt ſich beim Kaiſer entſchuldigt, da nach ärztlichem Urtheil ſein Geſundheitszuſtand die Reiſe nicht geſtatte. — Die Deutſchenhetze in England dauert fort. Viele Londoner Cityfirmen entlaſſen, wie man der„Voſſ. Ztg.“ meldet, ihre deutſchen Commis, die Kaufleute in London und den Pro— vinzen weigern ſich, mit deutſchen Firmen zu ar⸗ beiten, ſo lange Deutſchlands unfreundliche Hal⸗ tung gegen England fortdauere. In Zuſchriften an die Blätter wird das Publikum ermahnt, keine deutſche Waaren zu kaufen, nicht mit Fir⸗ men und Fabriken zu handeln, die Deutſche beſchäftigen. 0 Ausland. Rom, 11. Jan. Die Almoſen des Papſtes. Zum Weihnachtsfeſte hat der hl. Vater wiederum 15,000 Lire zur Unterſtützung der Armen im Allgemeinen und 1000 Lire zu Beihilfen für arme Prieſter hergegeben. Aus der Abſchlußrechnung des päpſtlichen Almoſeniers ergibt ſich, daß dieſer im Jahre 1895 zu Unter⸗ ſtützungszwecken den anſehnlichen Betrag von 429,484 Lirr verausgabt hat. Dazu ſind nicht nur die zu den Hauptkirchenfeſten ſowie das Jahr hindurch vertheilten Almoſen, ſondern auch die den ehemaligen päpſtlichen Militärs und Civilbeamten angewieſenen monatlichen Unter- ſtützungen, die Unterhaltung der dem Almoſenier, liſchen Botſchaft ſind auf dir Manchinationen unterſtehenden Schulen, die Zuwendung von Heiraths⸗Ausſteuern an gänzlich verwaiſte römiſche Mädchen, die Vertheilung von Arzneimitteln und Betten an die Armen, die Unterſtützung an Prieſter und Neophyten enthalten. Ueberdies aber hat der hl. Vater während des Jahres aus ſeiner Privatſchulle noch unmittelbar viele Almoſen gegeben und die von der päpſtlichen Schul⸗ kommiſſion reſſortirenden Schulen ſehr reichlich unterſtützt. Veuedig, 13. Jan. Die„Gazetta di Ve⸗ nezia“ meldet, daß die vereinigten Feinde Italien über 220 000 bewaffnete Krieger verfügen und daß Italien zur Niederwerfung derſelben min⸗ deſtens 300 Millionen Lire gebrauche. Auch die „Gazetta Piemonteſe“ beurtheilt die Situation in Afrika ſehr düſter.„Italia del Popolo“ be⸗ fürchtet, daß, falls die Derwiſche zur Offenſive übergehen, General Baratieri auch in der Defen ſive ſich nicht werde halten können. — Türkiſche Günſtlinge und ihr Ende. Inet Paſcha iſt in Ungnade gefallen. Das bedeutet viel. Der Name Izzet Paſcha iſt nämlich mit einer der ſchmachvollſten Epiſoden der neueſten türkiſchen Geſchichte verknüpft. Izzet Paſcha, eine kaum noch zweideutig zu nennende Perſönlichkeit, hatte es verſtanden, bei dem all⸗ gemeinen Drunter und Drüber, das in Konſtan⸗ tinopel und namentlich im Sultanspalaſt in Folge der armeniſchen Unruhen herrſchte, ſich plötzlich zu der mächtigſten Stellung im türkiſchen Reiche emporzuſchwingen. Aus dem Dunkel ſeiner Vergangenheit tauchte er plötzlich als der allmächtige Vertrauensmann des Sultans auf. Offiziell war er zwar nur Oberſtallmeiſter des Padiſchah. Thatſächlich war er aber mehrere Wochen hindurch Beherrſcher des Sultans und der Türkei, und er benutzte ſeine Macht, um in gewiſſenloſer Weiſe eine wahre Schreckensherr⸗ ſchzaft aufzurichten. Die Verbannung des Groß— veziers Kiamil Paſcha und die Flucht des Groß: veziers Seid Paſcha unter den Schutz der eng⸗ und Ränke Izzet Paſchas zurückzuführen, der den in ewiger Furcht vor Verſchwörungen bangenden Sultan völlig mit ſeinen Netzen umgarnt hatte, er— der größte Verſchwörer ſelbt. Endlich ſcheinen indeß dem Sultan die Augen geöffnet zu ſein. Wie bereits bekannt, wurde der frühere Oberſtallmeiſter und Diviſionsgeneral Izzet Paſcha durch kriegsgerichtliches Urtheil degradirt und nach Moſſuk verbannt. — Zum neuen Jahre ſendet der landwirtſchaft⸗ liche Schriftſteller den Leſern dieſes Blattes freund⸗ lichen Glückwunſch. Wenn auch das Ausland zeitweiſe mit äußerſt billigen Preiſen uns den Abſatz der landwirthſchaft⸗ lichen Produkte ſtreitig macht, ſo ſtehen wir doch nicht hilflos da, dieſem zu begegnen. Die Wiſſen⸗ ſchaft hat uns ſchon ſeit 40 Jahren die Mittel ge⸗ zeigt, welche wir anwenden müſſen, um dieſe Con⸗ currenz zu beſtehen; ſeit 25 Jahren ſind ſolche in tauſend Millionen Centnern angewendet worden. Es ſind dies vorzugsweiſe die Phosphorſäure⸗ düng er. Zumeiſt hat nicht allein der Landwirt, ſondern auch der Gärtner und Baumzüchter wirkſame Phos⸗ phorſäure mitzuverwenden, damit ſeine Stalldünger, die Jauche und Latrine doppelt und dreifach wirk⸗ ſam werden, alſo doppelt und dreifach große Ernten liefern. Dieſen müſſen wir es immer wieder ſagen, daß die Phosphorſäure dererſte und notwendigſte Stoff iſt in der Pflanzenernährung: ſie bildet in den Pflanzen das Pflanzeneiweis, den Knochen⸗ und Fleiſchbilder in allen Nährſtoffen, welche wir für Vieh und Menſchen ziehen und dieſe werden allein durch die Pflanzen gebildet, durch die Mitwirkung der Phosphorſäure. Es iſt keine Blüte fruchtbar ohne Phosphorſäure, jedes Samenkorn lagert eine beſtimmte Menge Phosphorſäure bezw. Knochen und Fleiſch bildende Subſtanz in ſich ab und be⸗ fähigt das Samenkorn, ein ganz vollendetes, junges Pflänzchen neu herauszutreiben. Man hat Wieſengras ohne Phosphorgehalt mit halbem Nährwert als ein gutes Stroh. Man hat aber auch Wieſengras mit Phosphorſäure gedüngt, mit zwölffachem Nährſtoffgehalt, als gutes Futter ⸗ ſtroh. In 200 Pfund gutem Heu iſt ein Pfund Varna oder: Am das Maßjorat. Roman von Max von Weißenthurn. 3. Fortſetzung. 4. Kapitel. Eine verhängnisvolle Anſchuldigung. Gerade zwei Uhr halte es mit dumpfem Schlag durch die Nachtſtille, als Ledward, in ſeinem Zim⸗ mer angelangt, ſich niederließ, um mit raſcher Fe⸗ der zu ſchreiben zu beginnen: „Ich habe verſprochen, meine Königin, dir mein plötz⸗ liches Verſchwinden zu erklären. Dazu aber glaube mir in erſter Linie: alles, was ich thue, geſchieht in deinem Intereſſe, geſchieht, um den Tag änſerer Vereinigung näherzu rücken. O, Claire, meine Geliebte, wie lange willſt du mich noch warten laſſen 7Ich glaube zuweilen, daß es für uns beſſer wäre, wenn wir über alle weltlichen Rückſichten hinweg unſere Lebensſchickſale vereinigen würden, auf die Gefahr hin, daß wir kaum genug hätten, um dem Hungertod zu entgehen. Wir könnten immerhin verſuchen, irgendwo be⸗ ſcheiden zu leben, aber ich weiß ja, daß du zu ſol⸗ chem Plane niemals deine Einwilligung geben wür⸗ deſt, und ich bin ein Thor, denſelben zu hegen, denn wie könteſt du in einer Lebensſtellung glücklich ſein, die ſo gänzlich verſchieden iſt von der, an welche du gewöhnt biſt! Nein, wenn ich heirate, muß ich dir alles geben können, was du bis jetzt gehabt haſt; ja, mehr noch; durch mich ſollſt du nie aus der Stellung herabgezogen werden, welche du heute ein⸗ nimmſt.— Ich weiß nicht, ob ich dir jemals die FJamilienverhältniſſe klar auseinander geſetzt habe, welche mir ſo ernſte und ſchwere Sorge bereiten. Daß mein Vater und der verblichene Graf von Saint Maure Brüder geweſen ſind, iſt dir bekannt; mein Onkel erhielt als Familienoberhaupt Titel, Majorat und ein namhaftes Vermögen, während ich werde bei ihm ſein, wenn er die Nachricht von dem Tode ſeines Bruders erhält. Ich denke, genug niein Vater faſt vollkommen leer ausging; ſo kam es, daß ich in einem Fußregiment dienen mußte und mich gezwungen ſehe, von meinem beſcheidenen Gehalt zu leben. Meine Vettern, die Saint Maures, ſchwimmen im Gelde, aber einem armen Verwand⸗ ten von ihrem Ueberfluß zukommen zu laſſen, fällt ihnen natürlich nicht ein. Mein Onkel ſtarb, als ſein älteſter Sohn kaum ſiebzehn Jahre zählte; ich war um einige Jahre älter und beſaß, wie ich heute i dich liebt und ſich ſtets deinen ergebenen Sklaven wohl ſagen darf, unbeſchränkten Einfluß ſowohl auf meinen Oheim, als auch auf meinen Vetter. Mit dem jüngeren Vetter Gottfried hingegen habe ich mich niemals vertragen können, oder vielmehr: er ſich nicht mit mir. Denn ſobald ich meine Kombi⸗ nationen mit dem Majoratsherrn von Saint Maure anſtellte, mußte ich notgedrungen Gottfried, den jüngeren Bruder, in den Bereich meiner Berech⸗ nungen ziehen, und zwar aus dem Grunde, weil der Majoratsherr ſchwer krank, lungenleidend war. War, ſage ich, denn er iſt nicht mehr am Leben. Mein letzter Diener in England, ein durchaus zuver⸗ läſſiger Menſch, welchem ich angeblich den Abſchied gab, in Wirklichkeit aber nur in der Heimat zurück⸗ ließ, damit er mich von allem, was die Saint Maures betrifft, in Kenntnis ſetzen ſollte, teilte mir vor einigen Tagen auf telegraphiſchem Wege mit, daß der älteſte Saint Maure in Langley geſtorben ſei. Ohne es bereits zu wiſſen, iſt Gottfried nun der Majoratsherr, der natürliche Erbe des Titels und das einzige Menſchenleben, welches jetzt noch delichen mir und dem Majorat ſteht. Als ich das elegramm erhielt, ſagte ich mir ſofort, daß ich Gottfried ungeſäumt aufſuchen müſſe. hatte er die Kunde noch nicht vernommen, was ſehr gut möglich war, da er in letzter Zeit unſtät umher⸗ gewandert iſt. Ich hörte, daß er ſich bei Leslies Vielleicht aufhalte. Hierher kommend, erfuhr ich, daß er ſich dem Major Leslie zu einer Expedition gegen die Inder angeſchloſſen habe, und du wirſt begreifen, daß mich der Gedanke erfaßte, er könne vielleicht nicht mehr zurückkehren. Aber er iſt ein tollkühner, junger Burſche, der jede Gefahr beſteht, ohne dabei — 3 Schaden zu leiden. Er kam auch jetzt wieder, und geſagt zu haben, um dir begreiflich zu machen, wie noth⸗ wendiges iſt, daß ich gerade im gegenwärtigen Augen⸗ bilck mich bei Gottfried aufhalte, und ich hoffe du findeſt darin für meine plötzliche Abreiſe die Erklärung. Sehen wir uns wieder, ſo will ich dir ſagen, was ich dir nicht ſchreiben kann, und ich hoffe, daß du dann denjenigen freundlich anlächeln wirſt, welcher nennt. Ledward Hulme.“ Er ſteckte den Brief in ein Couvert und ad⸗ reſſirte dasſelbe; er hatte das eben gethan, als ein ungewöhnlicher Lärm von draußen her ſeine Auf⸗ merkſamkeit wachrief. Die Hunde bellten fürchter⸗ lich, er vernahm raſche Schritte, und als er dem Fenſter nahte, um es zu öffnen, ſah er draußen hell die Flammen aufſchlagen; in wenigen Minuten war das ganze Haus alarmiert. Einer der wache⸗ habenden Diener teilte mit, daß er etwa eine halbe Stunde früher die Geſtalt eines längs des Hauſes dahinſchleichenden Mannes geſehen; als er demſelben aber nachgegangen, um ihn zu fragen, was er ſuche, war derſelbe plötzlich verſchwunden geweſen, und alle ſeine Bemühungen, ihn ausfindig zu machen, blieben erfolglos. Der Gedanke lag nahe, daß dieſer Mann das Feuer angelegt hatte und daß ein Rache⸗ akt verübt worden ſein mußte. Raſch war die Dienerſchaft zuſammengerufen, von der ein Teil unter der Führung des Majors und der beiden Vettern Hulme jeden Winkel durchſuchte, um des Schuldigen habhaft zu werden, während ein anderer Teil der Leute dauit beauftragt wurde, das Feuer zu löſchen. Auch mehrere Nachbarn der Leslies waren inzwiſchen herbeigeeilt, und man beſtürmte die Gat⸗ tin des Majors mit Anträgen, für ſich und ihre Kinder eine Unterkunft in einem naheliegenden Hauſe zu nehmen. Da plötzlich, während noch allgemeine Verwir⸗ rung herrſchte, ertönte auf einmal ein lauter Schrei Phosphorſäure, in 100 Pfund Getreidekörnern aller Art— auch Oelſamen— iſt durchſchnittlich ein Pfund enthalten. Da möchte Dir, lieber Landwirt oder Garten⸗ beſitzer, geſagt ſein: Alle Pflanzen, welche Du ziehſt, haben dieſe Phosphorſäure nötig und wenn Du auch Stallmiſt, Jauche und Latrine verwendeſt, erſt recht, denn mit 8 Ctr. Stallmiſt kannſt Du erſt 1 Ctr. Getreide ziehen, fügſt Du aber zu 200 Ctr. Stallmiſt 2 Ctr Phosphorſäuredünger hinzu, mag er nur 3 oder 6 Mark koſten, ſo verdoppelſt Du die Wirkung des Stallmiſtes, Du erhälſt in den nächſten 2 bis 3 Jahren anſtatt 24 Ctr. Getreide, 48 Ctr. und noch einen ſchönen Kleewuchs, den Du allenfalls noch extra mit 2 bis 3 Ctr. Phosphor- ſäuredünger verſehen könnteſt, um noch eine volle und ſichere Futterernte zu machen. 30 Millionen Centner Phosphorſäuredünger werden jährlich in Deutſchland bereis verwendet und ebenſoviel Morgen Land tragen das Doppelte wie früher. Da wir aber mehr wie 150 Mil⸗ lionen Morgen Ackerland und Wieſen haben, ſo müßte ungefähr noch fünfmal ſoviel verwendet werden. Es würde dann aufhören, daß man der deutſchen Landwirthſchaft den Vorwurf machte, daß ſie nicht imſtande wäre, den nötigen Bedarf an Fleiſch und an Brotfrüchten zu ziehen. Jährlich gehen noch 300 Millionen Mark für ausländiſches Getreide, Vieh und Pferde aus dem Lande hinaus, das macht in 10 Jahren 3 Milliarden Mark, welche im Lande bleiben müßten und welche im Lande bleiben könnten, wenn die nötigen Phosphorſäure⸗ dünger verwendet würden. Zwar ſind eine Un⸗ maſſe unfruchtharer Böden wie Sand⸗, Thon⸗ und Moorböden vorhanden, welche außer der Phosphor⸗ ſäure noch Kali und Kalk bedürfen, um zuerſt in Lupinen⸗ und Kleefelder und dann in Getreide⸗ äcker, oder ſelbſt in anbaubare Wälder umgewandelt werden zu können. Beherzige aber vor allem die Phosphorſäure⸗ düngung und glaube daran, daß mit einer Ausgabe von 2 Mark pro Morgen jedes Jahr, oder 6 Mark alle 3 Jahre, große Ernten und in der Viehzucht der doppelte Geld⸗Erlös zu erreichen iſt. Aus Rah und Jern. Viernheim, 14. Jan. Ganz Deutſchland rüſtet ſich zur feſtlichen Begehung des 25 jährigen Gedenktages der Wiedererrichtung des deutſchen Reiches. Aus dem Herzen aller Deutſchen hat des⸗ Kaiſer Wilhelm II. wiederholt dem lebhaften Wunſche Ausdruck gegeben, daß den lebenden und kommenden Geſchlechtern die Erinnerung an die ruhmreiche Ver⸗ zu einer würdigen Feier des Erinnerungstages ge⸗ troffen. hören, noch verſchiedene andere Vereine betheiligen. Der Männer⸗Geſang⸗Verein hält eine Erinnerungsfeier nach ſtattgehabter General⸗Verſammlung im Vereins- lokal ab. Zu wünſchen wäre, daß die Betheiligung in jedem Falle eine recht zahlreiche ſein möge. Viernheim, 15. Jan. Das ſeltene Feſt der goldenen Hochzeit begehen am mor⸗ gigen Tage die Eheleute Johannes Weidner, wohnhaft in der kleinen Pfaffengaſſe dahier. Trotz ihres hohen Alters ſind beide Jubilare noch recht rüſtig und erfreuen ſich des beſten Wohlſeins; mögen aus Kindesmund, dem unmittelbar ein Piſtolenſchuß folgte.„Ueberraſcht wandte ſich der Major der Richtung zu, aus welcher Schrei und Schuß gefallen waren, und kam eben darüber zu, noch zu ſehen, wie die kleine Varna ſich krampfhaft an Ledward Hulme's Arm klammerte, der ſich alle Mühe gab, das Kind von ſich abzuſchütteln. Gleichzeitig mit dem Major nahte ſich Gottfried's raſch herbeieilende Geſtalt; offenbar hatte auch er den Schrei vernom⸗ An dem von dem Militär⸗Krieger⸗Verein Haſſia veranſtalteten Konzert werden ſich, wie wir bezüglichen Mittheilungen ſich als begründet er⸗ men und wollte ſich überzeugen, was geſchehen ſei. Mit einem erneuten Schrei ſtürzte Varna auf den letzteren zu, wie ſchutzſuchend und wie ſchutz. ſpendend zugleich ſich an ihn anſchmiegend. „Was iſt hier geſchehen?“ rief der Major. Aber bevor das Kind noch antworten konnte, ſtieß Ledward erregt ans: „Das Kind muß rein toll geworden ſein! Ich weiß abſolut nicht, was es will! Es fiel mir in die Arme, gerade als ich im Begriff ſtand auf einen Mann zu feuern, welcher, wenn ich nicht irre, der⸗ jenige iſt, den wir ſuchen. Warum die Kleine mich daran hinderte, weis der Himmel; es hätte ein großes Unglück geben können!“ Wie zur Antwort auf die letzten Worte des Sprechers ſchlang das Mädchen beide Arme um Gottfried's Nacken. „Was in aller Welt thuſt du hier, Varna?“ forſchte der Major.„Was hatteſt du? Warum haſt du Kapitän Hulme's Arme ſo feſt gehalten? Er hätte dich erſchießen können anſtatt eines Eingeborenen!“ Sein Blick ſtreifte bei dieſen Worten zufällig Ledward und der Ausdruck in deſſem Geſicht frap⸗ pierte ihn. Der junge Mann war ſehr bleich; auf⸗ fallender aber als ſeine Bläſſe war der Ausdruck nur mühſam unterdrückten Zornes und Haſſes, wel⸗ cher, einer Wolke gleich, auf ſeiner Stirn lagerte. Und mit dem Blick eines angſtgeſcheuchten Vögel chens, welches das Netz fürchten lernte, das ſeine Flügel bereits ſtreiſten, ſtieß Varna aus: „Es war kein Eingeborener, auf den er ſchießen wollte! Er lügt, wenn er das ſagt! Nur einer befand ſich in der Richtung, nach — —— — dem Lebensabend des Jubelpaares noch viele frohe und ungetrübte Stunden beſchieden ſein, damit das⸗ ſelbe nach weiteren 10 Jahren in gleicher Rüſtig keit das diamantene Jubiläum feiern kann. Viernheim, 14. Jan. Das dies⸗ jährige Wintervergnügen des Geſang⸗Vereins „Sänger⸗Einheit“ wird, wie wir vernehmen, am 2. Februar ſtattfinden. Weinheim, 11. Jan. Im Fall Rudolph wurde laut„W. T.“ der Rechtsagent Butzbach in Haft genommen. Mannheim, 11. Jan. Die gerichtliche Unterſuchung gegen den ungetreuen Bankkaſſier Mayer, ſowie gegen deſſen Vater, Hopfenhändler Mayer⸗Lerna, und den Schwager des erſteren, Kleiderfabrikant Heymann, wovon die beiden erſteren ſich in Urierſuchungshaft befinden, iſt geſtern abgeſchloſſen worden. Die Verhandlung — die Anklage geht bei Mayer auf Unter⸗ ſchlagung, bei den Uebrigen auf Begünſtigung— findet laut„N. B. Lz.“ vorausſichtlich Ende Januar oder Anfang Februar vor der hieſigen Strafkammer ſtatt. Mainz, 11. Jan. Geſtern Vormittag wurde am Rhein, in der Nähe des Zollhafens von einer Baggermaſchine ein nackter menſchlicher Rumpf zu Tage befördert. Kopf, Arme und Beine fehlten vollſtändig; das Fleiſch des Körpers war bis auf die Knochen abgefault. Man nimmt an, daß die Leiche bereits zwei Jahre im Waſſer gelegen hat. München, 11. Jan. Nach der„M. Fr. Pr.“ ſtellt das Unterofſizierkorps Beleidigungs⸗ klage gegen einen Gaſtwirth wegen des nach der Pſchorrbräu⸗Affäre mehrfach in den Gaſtlokaleu angebrachten Plakates, das Unteroffizieren den Zutritt verbietet. Koblenz, 11. Jan. Heute Morgen 3 Uhr 40 Minuten wurde hierſelbſt ein Erdſtoß ver⸗ ſpürt. New Mork, 11. In. Durch den Einſturz einer Brücke über den Ohio ſtürzte ein vollbe⸗ ſetzter, elektriſcher Tramway⸗Wagen aus einer Höhe von 150 Fuß in den Fluß. Von den Inſaſſen des Wagens konnte nur ein Einziger gerettet werden. — Eine ſenſationelle Entdeckung. Eine Entdeckung, welche der Profeſſor der Phyſik gangenheit erhalten bleiben und wachgerufen werden Wilhelm Konrad Röntgen in Würzburg möge. Auch in unſerem Orte ſind Vorkehrungen gemacht haben ſoll, erregt angeblich in Wiener Fachkreiſen großes Aufſehen. Wenn die hierauf weiſen, ſo hat man es mit einem in ſeiner Art epomachenden Ergebniſſe der Forſchung zu thun, daß ſowohl auf phſikaliſchem wie auf mediciniſchem Gebiete ganz merkwürdige Conſequenzen bringen dürfte. Die Wiener Preſſe erfährt darüber: Profeſſor Röntgen nimmt eine Crookes'ſche Röhre — eine ſehr ſtark ausgepumpte Glasröhre, durch die ein Inductionsſtrom geht— und photographirt mit Hilfe der Strahlen, welche dieſe Röhre nach außenhin ausſendet, auf gewöhnlichen —ä——— ———ꝛů—— 2 photographiſchen Platten. Dieſe Strahlen nun, von deren Exiſtenz man bisher keine Ahnung hatte, ſind für das Auge vollſtändig unſichtbar; ſie durchdringen, im Gegenſatz zu gewöhnlichen Lichtſtrahlen, Holzſtoffe, organiſche! Stoffe und dergleichen undurchſichtige Körper, Metalle und Knochen hingegen halten die Strahlen auf. Man kann bei hellem Tageslicht mit geſchloſſner Ca⸗ ſette photographiren; das heißt, die Lichtſtrahlen gehen den gewöhnlichen Weg und durchdringen auch den Holzdeckel, der vor die lichtempfindlichen Platten geſchoben iſt und ſonſt vor dem Photo- graphiren entfernt werden muß. Sie durch- dringen auch eine Holzhülle vor dem zu photo⸗ graphir enden Object. Profeſſor Röntgen photo. graphirt z. B. die Gewichtſtücke eines Gewicht⸗ ſatzes, ohne das Holz⸗Etui zu öffnen, in welchem die Gewichte aufbewahrt ſind. Auf der ge⸗ wonnenen Photographie ſieht man nur die Metallgewichte nicht die Caſette. Ebenſo kann man Metallgegenſtände, die in einem Holzkaſten verwahrt ſind photographiren, ohne den Kaſten zu öffnen. Wie die gewöhnlichen Lichtſtrahlen durch Glas gehen, ſo gehen dieſe neuentdeckten von Crookes'ſchen Röhren ausſtrömenden Strahlen durch Holz und auch durch— Weichtheile des menſchlichen Körpers. Am überraſchendſten iſt nämlich die durch den erwähnten photographiſchen Prozeß gewonnene Abbildung von einer menſch⸗ lichen Hand. Das Bild enthält die Knochen der Hand, um deren Finger die Ringe frei zu ſchweben ſcheinen. Die Weichtheile der Hand, ſind nicht ſichtbar. Wien, 11. Jan. In der kaiſerlichen Ge⸗ ſellſchaft der Aerzte hielt der Profeſſor der Phyſik Exner einen Vortrag über Röntgens neuentdeckte Photogramme und ſprach die Hoffnung aus, daß die Entdeckung in ſpäterer Zeit den Aerzten und Kranken großen Vortheil bringen werde. — Bösartig. Bösartig iſt manch wildes Thier, Bösartig iſt das Krebsgeſchwür, Bösartig iſt der Schlangenbiß, Bösartig iſt ein Säbelſchmiß. Bösartig ſoll der Kater ſein Des Morgens nach gepanſchtem Wein— So dachte ich ſeit vielen Jahren. Doch hab' ich Schlimm'res jetzt erfahren: Bösartig iſt ein Zeitungsblatt, Wenn es die rechten Worte hat, Wenn es uns wacker eins verſetzt Und unſere Eitelkeit verletzt. „Deutſcher Michel.“ — 1 user Buxkin 1 lo doppelbreit per Meter à Mk. 1.33 15 Cheviot aus doppelbreit per Meter à Mk. 1.95 Nüsse versenden in einzelnen Metern franco lava.] Oettinger& Co., Frankfurt a. M. welcher er zielte, und dieſer eine, den er er⸗ ſchießen wollte, war Gottfried,— ſein Vetter Cottfried!“ 5. Kapitel. Die Stimme des Herzens. Ein Ausruf des Zornes entfuhr Ledward's Lippen, ein helles Auflachen Gottfried's jedoch ließ ihn nicht zu Worten gelangen. „Aber, Mädchen,“ rief derſelbe, ſich über das Kind beugend,„wie kannſt du das nur ſagen! Led⸗ ward ſollte auf mich haben ſchießen wollen! Erſtens würde er das überhanpt nicht thun und dann fiel der Schuß auch nach einer ganz anderen Richtung, als in der ich mich befand!“ „Ja, nach einer ganz anderen Richtung!“ be⸗ eilte Ledward ſich, zu beſtätigen, während zugleich ſeine Augen von einem Geſicht zum andern irrlich⸗ terierten.„Das Kind hat ſich natürlich getäuſcht, und ich weiß nicht, was ihm einfällt, derartiges zu behaupten! Ich ſah einen Eingeborenen, welcher längs des Buſchwerks dahergekrochen kam; ich hatte ihm bereits zugerufen, ſtehen zu bleiben, ſonſt würde ich feuern!“ „Das haben Sie nicht gethan!“ rief Varna, indem ſie dem Kapitän unerſchrocken entgegentrat und ihre flammenden Blicke auf ihn richtete.„Ich war ganz nahe und hätte es hören müſſen, wenn Sie auch nur ein Wort geſprochen haben würden. Sie warteten vielmehr hier auf Ihr Opfer, gerade wie die Ghazaris es thun, wenn ſie jemand er⸗ ſchießen wollen; ich verfolgte jede Ihrer Be⸗ wegungen!“ „Das iſt aber doch zu arg!“ rief Ledward, mit dem Fuße aufſtammend.„Das Kind bleibt bei ſeiner unſinnigen Beſchuldigung! Ich muß jetzt darauf beſtehen, daß ſie ihr Unrecht einſieht und mir Abbitte ꝛeiſtet! Ich kann das nicht auf mir haften laſſen!“ Der Major war es, der ſich ins Mittel legte. Dem Kapitän eine beſchwichtigende Handbewegung zu machend, ſprach er: Machen Sie ſich nichts draus. Ihr Gewiſſen iſt rein, was kümmert es Sie alſo, was die Kleine ſchwatzt! Es ſoll mich gar nicht wundern, wenn ſich bei ihr ein heftiger Fieberanfall einſtellt, denn ihre Nerven ſind offenbar überreizt.“ „Ja, komm, Kleine,“ rief Gottfried das Kind leicht auf ſeinen Arm ſchwingend,„du mußt jetzt ſchlafen und keinen weiteren Unſinn mehr plaudern!“ Varna ließ alles ruhig mit ſich geſchehen. „Unſinn,— nennſt du das wirklich Unſinn, was ich ſprach?“ fragte ſie ihn aber, als er mit ihr davonſchritt.„Es iſt wirklich und wahrhaftig die Wahrheit, ich täuſchte mich nicht. Er ſah und beobachtete dich! Es iſt weit und breit kein anderer Menſch ſichtbar geweſen!“ „Aber, Varna,“ widerſprach Gottfried ihr, „weißt du denn auch, daß er mein Vetter iſt, der mir doch nichts Böſes kann zufügen wollen?“ (Fortſetzung folgt.) Arbeit. Arbeit, edle Himmelsgabe, Zu der Menſchen Heil erkoren, Nie bleibt ohne Troſt und Labe, Wer ſich einem Dienſt geſchworen! Dir entſpringt der Weiſen Habe Und Dich meiden nur die Thoren! Für Geiſt und Herz. Die Frau kocht mit den Augen beſſer, als die Köchin mit dem Kochlöffel. Je blinder die Frau, deſto mehr ſieht die Magd. ——— Viernheim. Heil! Sonntag, den 19. Januar l. J., veranſtaltet der Turnverein Viernheim im Gaſthaus„zum Engel“ eine theatraliſche Abend⸗Unterhaltung, wobei nachſtehende Stücke zur Aufführung gelangen: Feuerwehr u. Turnerbund Schwank in 1 Ak. Apothekerleiden resp. der l. April Schwank in 1 Akt. g Leberlistet* Turnertſches Luſtſpiel in 1 Akt von Albert Ritter. Der Jude und ſein Exerciermeiſter Luſtſpiel in 1 Akt. Turners Wahlspruch. Die geehrten Herrn aktiven und paſſiven Mitglieder, ſowie die ge⸗ ehrte Einwohnerſchaft Viernheims werden hierzu höflichſt eingeladen Eintrittspreis uu Person 40 Pfg. Kaſſeneröffnung 27 Uhr, Aufang ½ 8 Uhr. Laut Vorſtandsbeſchluß haben die Mitglieder des Vereins freien Zutritt und haben ſich dieſelben ſämmtlich Sonntag, den 18. d. Mts. 99 Uhr im Vereinslokal einzufinden. Der Vorſtand. NB. Dringend wird gebeten, das Rauchen bis nach Beendigung des e zu unterlaſſen. 61 Louis Kuhne Internationale Lehr- und Verlags-Anstalt für arzneilose u. operationslose Heilkunst, Leipzig. Gegründet am 10. Oktober 1883, erweitert 1892. Rath und Auskunft in allen Krankheitsfällen, auch brieflich, ſoweit es möglich iſt. Im Verlage von Louis Kuhne, Leipzig, Floßplatz 24 ſind erſchienen und direkt vom Verfaſſer gegen Betrags Ein⸗ ſendung oder Nachnahme, ſowie durch jede Buchhandlung zu beziehen: Louis Kuhne, Die neue Heilwiſſenſchaft. Ein Lehrbuch und Rathgeber für Geſunde und Kranke. 13. deutſche Auflage (89 Tauſend). 486 Seiten 80. 1896. Preis Mk. 4.—, geb. Louis Kuhne, Bin ich geſund oder krank? Ein Prüfſſtein und Rathgeber für Jedermann. 6. ſtark vermehrte Auflage 1896, Preis Mk.— 50. Louis Kuhne, Kindererziehung. Ein Maohnruf an alle Eltern Lehrer und Erzieher. Preis Mk.—. 50. Louis Kuhne, Cholera, Brechdurchfall und ähnliche Krankhetten, deren Entſtehung, arzneiloſe Behandlung und Heilung. Preis Mk.—.50. Louis Kuhne, Geſichtsausdruckskunde. Mk. 5.—, Erſchienen in 12 Sprachen. Lehrbuch einer neven Unterſuchungsart eigner Entdeckung. Mit vielen Ab⸗ bildungen. Preis Mk. 6.—, elegant. geb. Mk. 7—. Louis Kuhne, Kurberichte aus der Praxis über die neue arzuneiloſe und operationsloſe Heilkunſt nebſt Proſpekt. 15. Auf⸗ lage. Unentgeltlich. 1297 89 Kirchen⸗Anſage. Evangeliſche Gemeinde. Am Sonntag, 19. Januar Nachmittags 2/ Uhr evangeliſcher Gottesdienſt. Hautkranke. Lange Jahre litt ich an einer gefährlichen Hautkrankheit, den Flechten, und konnte von keiner Seite geholfen werden. Ich habe allces mögliche aufgeboten, viele Me dicin und Salben gebraucht aber, alles vergebens. Durch eine ſehr zu empfehlende innere Kur des Herrn Ed. Padberg in Dortmund bin ich jedoch endlich davon befreit worden, und fühle ich mich wie neugeboren. Aus tiefſtem Herzensgrunde danke am Lorſcher Weg zu verkaufen oder ich dem Herrn Padberg für die vor- zu vermiethen, beziehbar Mitte März; Gute g Geräumiges, helles Eßkartoffeln Geſchäftslokal per Ctr. 2,40 Mk. beſtehend aus einem oder mehreren hat zu verkaufen 8 a Räumen, welche ſich vereinigen Val. Müller 3., laſſen, in ungefährer Mitte Viern⸗ 55 8 heim's gelegen, wird auf bald zu Eine miethen geſucht. Erwünſcht iſt auch 925 Zugabe einer Wohnung Wohnung von 3 Zimmern. Event. wird von ſuchender Firma ein ganzes paſſend für Arbeiterfamilie, ſteht zu vermiethen. Haus gemiethet. Näheres bei Offerten unter H V 82 mit 64 3. aufmann uw. näherer Angabe der Ortsverhält— —. niſſe und des ungefähren Mieth⸗ 1 A preiſe s werden durch die Expe⸗ dition des Viernheimer Anzeigers mprien. 5 ſind billiger, reinlicher, heller, weiter befördert. 44 25pCt. Petroleumerſparniß, ver“—— mindern die Exloſionsgefahr. Rechnungen werden angefertigt Alleinverkauf bei: 1828 in der Buchdruckerei von Adam Rhein, Spenglermeiſter. 5 e 750 100 Bingener. Hagenleldende Allen denen, die ſich durch Erkältung oder Ueberladung des Magens, durch Genuß mangelhafter, ſchwer verdaulicher, zu heißer oder zu kalter Speiſen oder durch unregelmäßige Lebensweiſe ein Magenleiden wie: Magenkatarrh, Magenkrampf, Magenschmerzen, schwere Verdauung oder Verschleimung zugezogen haben, ſei hiermit ein gutes Hausmittel empfohlen, deſſen vorzügliche, heilſame Wirkungen ſchon ſeit vielen Jahren erprobt ſind. Es iſt dies das bekannte Verdauungs- und Hluttrinigungsmittel, der Hubert Ullrich'ſche Kräuter⸗Wein. Dieſer Kränter⸗Wein iſt aus vorzüglichen, heilkrätig be⸗ fundenen Kräutern mit gutem Wein bereitet und ſtärkt und belebt den ganzen Verdauungsorganismus des Men⸗ ſchen, ohne ein Abführmittel zu ſein. Kräuter⸗Wein E beſeitigt alle Störungen in den Blutgefäßen, reinigt 15 das Blut von allen verdorbenen, krankmachenden Stoffen E und wirkt fördernd auf die Neubildung geſunden Blutes. 1 Durch rechtzeitigen Gebrauch des Kräuter⸗Weins werden Magenübel meiſt ſchon im Keime erſtickt. Man ſollte alſo nicht ſäumen, ſeine Anwendung allen andern ſcharfen, ätzenden Geſundheit zerſtörenden Mitteln vorzuziehen. Alle Symptome, wie Kopfſchmerzen, Aufſtoßen, Sodbrennen, Bläh⸗ ungen, Uebelkeit mit Erbrechen die bei chroniſchen (veralteten) Magenleiden um ſo heftiger auftreten, werden oft nach einigen Mal Trinken beſeitigt. und deren unangenehme Folgen, wie Stuhluer ſtopfung Beklemmung, Kolikſchmerzen, Schlafloſigkeit, ſowie Blutanſtauungen in Leber, Milz und Pfortaderſyßem(Hämorroidalleiden) werden durch Kräu⸗ terwein raſch und gelind beſeitigt. Kräuter⸗Wein behebt jedwede Unverdaulichkeit, verleiht dem Verdauungsſyſtem einen Aufſchwung und entfernt durch einen leichten Stuhl alle untauglichen Stoffe aus dem Magen und Gedärmen. Hageres, bleiches Ausſehen, Olntmangel, Eutkräftung ſind meiſt die Folgen ſchlechter Verdauung, mangelhafter Blutbildung und eines krankhaften Zuſtandes der Leber. Bei gänzlicher Appetitloſigkeit, unter nervöſer Abſpannung und Gemüthsverſtimmung, ſowee häufigen Kopfſchmer⸗ zen, ſchlafloſen Nächten, ſiechen oft ſolche Kranke langſam dahin. Kräuterwein gibt der geſchwächten Lebenskraft einen friſchen Impuls. Kräuterwein ſteigert den Appetit, befördert Verdauung und Ernährung, regt den Stoffwechſel kräftig an, beſchleunigt und verbeſſert die Blutbildung, beruhigt die erregten Nerven und ſchafft dem Kranken neue Kräfte und neues Leben. Zahlreiche Anerkennungen und Dankſchreiben be⸗ weiſen dies. 418 Gebrauchsaunweiſung iſt jeder Flaſche beigegeben. zügliche Heilung. Wo ich nur kann, habe ferner werde ich ihn empfehlen. E. Fiscus, 5 Gegen 50 Pfg. in Briefmarken verſ. meine Schrift(Beſchreibung der pfoſten. l. Breunh ol lechtenkrankheit) franko. Ed. Pad zu verta 19 85 Dortmund. 822 F. Valentin Kühlwein 1. Neu Sp azierstock mit Musik. Neu Eleganter 44. mit Metallknopf, worauf Jeder ſofort die ſchönſten Melodien ſpielen kann. Herrliche Neuheit, ſchön für Zimmermuſik und Landpartien, à Stück Mk. 3,50 gegen Nachnahme. O. Kirberg, Düſſel⸗ dorf a. Rh. Wer die Annonce einſendet, erhält obigen Stock für nur 3 Mk. bei Voreinſendung in Briefmarken. 27 Hofthorſtöcke, Garten⸗ 5 Kräuter⸗Wein iſt zu haben in Flaſchen à Mk. 1.25 u. 1.75 in Viernheim, Küferthal, Lampertheim, Weinheim, Franken⸗ thal, Ladenburg, Heppenheim, Rimbach, Lorſch, Mannheim, Oggersheim, Ludwigshafen, Neckarau, Worms, Bensheim, Heidelberg u. ſ. w. in den Apotheken Auch verſendet die Firma Hubert Ullrich, Leipzig, Weſtſtraße 32, 3 und mehr Flaſchen Kräuterwein zu Oti⸗ ginalpreiſen nach allen Orten Deutſchlands porto- und kiſtefrei. Mein Kräuterwein iſt kein Geheimmittel; ſeine Beſtand⸗ theile ſind: Malogawein 450,0, Weinſprit 100,0, Glycerin 100,0, deſtill. Waſſer, 240,0, Ebereſchenſaft 150,0, Kirſchſaft 320,0, Fenchel, Anis, Helenenwurzel, amerik. Kraftwurzel, Enzianwurzel, Kalmuswurzel aa 10,0. Bekanntmachung. Am Freitag, den 17. d. M., Vormittags 10 Uhr, wird auf dem Rathhauſe dahier das Fällen des Holzes und Ausaſt in dem bieſigen Gemeindewald pro 1896/97 an die Wenigſtnehmenden öffentlich verſteigert. Viernheim, den 14. Januar 1896. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Bläß. 54 Bekanntmachung. Die Liſte der pro 1896, zum Receßholzbezug berechtigten Ortsbürger und Octsbürgers Wtw. liegt vom 15. d. Mts. an, acht Tage lang zu Jedermanns Einſicht auf unſerem Bureau offen. Viernheim, den 14. Januar 1896. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Blaeß. 55 Bekanntmachung. Diejenigen militärpflichtigen Perſonen, welche im Jahre 1876 ge⸗ boren ſind, ſowie diejenigen, welche aus den früheren Jahrgängen vom Militärdienſt zurückgeſtellt wurden, werden hiermit auf Grund§ 26 der Wehrordnung aufgefordet, ſich vom 15. Januar bis 1. Februar d. Js. zur Aufnahme in die Stammrolle bei uns zu melden. Vierheim, den 10. Januar 1896. 36 Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. a „ Kirchenkaſſe. Das 8er Vachtgeld kann noch bis zum 24. d. Mts. ohne Koſten bezahlt werden. Viernheim, 10. Januar 1896. Hoock, 39 Rechner. Kath. Männerverein Viernheim. Generalverſammlung ( Familienabend.) Sonntag, den 19. Januar, Abends ½8 Uhr im Saale „zum Freiſchütz“ Vorträge auswärt. hervorragender Redner lebende Bilder mit Erklärung —— — Gesangs vorträge. —— Die verehrten Frauen werden höflichſt eingeladen. Damit in erſter Linie alle Vereinsmitglieder mit ihren Frauen der Verſammlung beiwohnen können, bittet man nur eine Perſon ein⸗ zuführen, damit alle Mülieder Platz haben. Fehlende Karten wolle man ſich vom Vereinsdiener Martin verſchaffen. 56 Der Vorſtand. „Fandſteinbruch Hohenſachſen“ Der Unterzeichnete theilt ſeinen Abnehmern ergebenſt mit, daß z. Zt. großer Vorrath an ⁰ö Mauersteine Gebrannten üchten Bohnen⸗Kaffee empfiehlt die Holländiſche Kaffee⸗Brennerei nnn. Danksagung. Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme bei dem herben Verluſte unſerer lieben, nun in Gott ruhenden Mutter, Schwiegermutter und Großmutter Johannes Martin 5. W. 2 beſonders für die zahlreiche Betheiligung bei der Beerdigung ſprechen wir hiermit unſern tiefgefühlteſten Dank aus. 58 Die trauernden Hinterbliebenen. Viernheimer Credit⸗Verein. (E. G. mit unbeſchränkter Haftplicht.) Am Donnerstag, den 16. d. Mts. 1 Zur B jährigen Erinnerungs⸗Feier der Kaiſerkrönung und Errichtung des neuen deutſchen Reichs 18775 5 veranſtaltet der N b Militär-Krieger-Verein Hassle am Samstag, den 18. Januar, Abends 8 Uhr beginnend, im Gaſthaus„zum Deutſchen Kaiſer“ ein Konzert bei Bier. . Hintritt frei. Patriotiſch geſinnte Gäſte ſind willkommen. Der Vorſtand. Holz⸗Verſteigerung. Am Montag, deu 20. Januar d. Is., Vormittags 9 Uhr anfangend, verſteigern wir mit Borgfriſt bis Martini d. Is. aus unſern Privatwaldungen auf der Hiebsſtelle: 58 R.⸗Meter Forlen Scheit, und Prügelholz, 57 R.⸗Meter Jungeichen Prügelholz 1,25 Mtr. lang, 200 Stück Forlenwellen. Zuſammenkunft 1000 Rennhof. Rennhof, 13. Januar 1898. 60 Prinzeſſin Alfred von Löwenſtein'ſche Gutsverwaltung Reunhof: e Gilbert. Ine Für die Hausfrauen: Ein L 0 gis H. Disqué& Co., Mannheim an der Straßenſſite gele zen, hat zu 3 ſeit Jahren bekanpt und beliebt unter vermiethen vorhanden und den Fuhrleuten zum Abfahren günſtige Gelegen- der Marke: heit geboten iſt. 57 rittian Herpel! — 5 f mittel, wie es die Welt bieher noch nicht kannte. Nicht nur Wein-, Kaffee-, Harz⸗ und Oelfarben⸗ ſondern ſelbſt Flecken von Wagenfett verſchwinden mit verblüffender Schnelligkeit, auch aus den heickelſten Stoffen. 1 Preis 35 und 60 Pfg. ½ Ko. mit Schutzmarke„Elephant“ 0 0 2„ Elephanten⸗Kaffee Nikolaus Schäfer. Vorzügliche Miſchungen von kräf⸗ igen und aromatiſchen Kaffees 7 7 Westindisch per ½ Ko. 4. 1,60 Zwei Logis — 3. f. Menado„„„1,0 ſam Mannheimer Weg ſind zu ver⸗ F 3 5. 5 1,80 miethen. 51 I Mocca„„„ 2,— Von wem, ſagt die Expedition d. 22 WAS 87 FERAXOLIN? Durch eigene, nur uns bekannte Blattes. ſag* N Bren nmethode: ö Feraxolin iſt ein großartig wirkſames Fleckputz⸗ Kräftiger feiner Geschmack. „„ Große Erſparniß. PFlir Wiederverkäufer! Nur ächt in Packeten à ½, ½ und„ i Wer wirklich billig gute, ſolide, erſehen. 994 krimpffreie In allen Galauterie-, Parfümerie⸗ u. Droguen⸗ handlungen käuflich. 1264 — 1 1 5 geſang, Gg. Welz, H. Eckert, Jos. l 1 Maier und Gottl. Maier. Guſt. Becker jt., Witten(Ruhr.) Niederlagen in Viernheim bei N Georg Georgi I., Michael Adler. wollene Skrickgarne Vorstadt. C. Winkenbach, Valentin einkaufen will, verlange Muſter und Winkler IV. und Ad. Kirchner II. Preisliſte aus der 88 In Käferthal bei Herrn A. Vogel. Strickgarnfabrik Zahltag.