* r Viernheinet Ameige Erſcheint Mittwochs u. Samſtags und koſtet monatlich nur 30 Pf. frei in's Haus gebracht. Per Poſt bez. pro Quart. M. 1.15 Redacti on, Druck und Verlag: W. Bingener, Viernheim. Publükationsorgan der Gr. ürgermeiſerei Niernheim. Auzsiseblatt von Viernheim, Weinheim, Käferthal und Mmgebung. ZuAusſchreibungen wirkſam u. bill ig In ſerate 10 Pf. pro 1 ſpaltig. Garmondzeile. Reclamen 20 Pf. pro Iſp. Zeile — 2 Nr. 18. 5 —— Janllagz, den 8. Februar. 2 1806. Bedenkliche Erſcheinungen in Stadt und Land. Die Reſultate der letzten Volkszählung ſind jetzt bekannt; dieſelben ſtellen für einzelne Theile unſeres engeren Vaterlandes bedenkliche That⸗ ſachen feſt. Zunächſt wird aus dem Odenwald, einem bedeutenden Theile der Provinz Starken⸗ burg, berichtet, daß die Bevölkerung in fort⸗ währender Abnahme begriffen iſt. Die derma⸗ lige Bevölkerungsziffer bleibt gegen 1890 durch- gängig wiederum um mindeſtens 5 Proz. zurück. Wird der Stand der Bevölkerung vom Jahre 1870 in Vergleich gezogen, ſo iſt der Unter⸗ ſchied geradezu frappirend; denn mehrere größere Orte haben um einige hundert Einwohner abge⸗ nommen. Dieſer Rückgang iſt um ſo auffallen⸗ der, als ſeit Jahren gar Manches zur Verbeſſe⸗ rung der in der That lange vernachläſſigten wirthſchaftlichen Verhältniſſe des Odenwaldes ge⸗ ſchehen iſt. Die Herſtellung guter Chauſſeen und der Bau von Eiſenbahnen haben es den früher vom Verkehr abgeſchloſſenen Bewohnern ermög⸗ licht, ihre Produkte beſſer verwerthen zu können, als dies rorher der Fall war. Dieſelbe Er⸗ ſcheinung, daß nur Ackerbau treibende Bevölke⸗ rung abnimmt, dürfte auch in anderen Landes— theilen feſtgeſtellt werden. Wie läßt ſich der Rückgang in der Landbevölkerung erklären? Das heſſiſche Schulgeſetz iſt am grünen Tiſche durch Gelehrte gemacht und nimmt deshalb keine Rückſicht auf die natürlichen Verhältniſſe. In Gegenden, welche früher ein vorzügliches Dienſt⸗ perſonal für die Landwirthſchaft heranzogen, dünkt ſich heute das in der Volkeſchule nach allen Regeln ausgebildete Mädchen zu vor⸗ nehm, um bei einem Bauer zu dienen. In den Garniſonen lernen die jungen Burſchen das un⸗ gebundene Leben und die zahlreichen Genüſſe jeglicher Art kennen, welche die Heimath nicht bieten kann. 8 Dienſtzeit in den Städten und verlocken direkt Sie bleiben deshalb nach der oder indirekt auch ihre Genoſſen und Genoſſinnen verlockende Stadtleben auch große Schattenſeiten hat, können die jungen Leute nicht beurtheilen. Eine Reihe von Unternehmungen, welche ſeit Jahrhunderten den Beſitzern eine beſcheidene aber ſichere Exiſtenz boten, Konkurrenz vernichtet. Ich nenne hier die zahl reichen Mühlen. Dieſelben können den Kampf gegen die großartigen Dampfmühlen nicht aus⸗ halten. Der geſteigerte Verkehr verdrängt die bisherige Lebenshaltung und führt zu Ausgaben, für welche die Einnahmen nicht ausreichen. Die Gemeindeſteuern ſind ſeit I ihren geſtiegen und bilden vielfach eine drückende Laſt. Wirklich durch⸗ greifende, den Verhältniſſen entſprechende Maß⸗ nahmen zur Hebung der wirthſchaftlichen Lage der Landbevölkerung ſind bis jetzt unſeres Wiſſens nicht gemacht worden. Was wird die Folge ſein, wenn nicht eine gründliche Abhilfe kommt und zwar bald kommt? Das platte Land wird entvölkert werden und das wäre ein Unglück für die Geſellſchaft. Die Landbevölkerung bildet jenes ſtarke Rückgrat des Staates, welches nicht ungeſtraft geſchwächt oder gar gebrochen wird. Der Bauer bewahrt in ſeiner Familie am längſten und treueſten Religion und chriſtliche Sitte; er ſtellt dem Vaterlande die meißen und die für die ſchweren Strapazen des Krieges geeignetſten Soldaten. Während das mobile Kapital in kritiſchen Zeiten raſch in das ſichere Ausland flüchtet, vertheidigt die Land⸗ bevölkerung mit zäher Ausdauer den vaterlän⸗ diſchen Boden, die ererbten Sitten und das an⸗ geſtammte Fürſtenhaus. Die Bedeutung der In⸗ duſtrie ſoll wahrlich nicht unterſchätzt werden. Deutſchland kann unmöglich die Induſtrie ver⸗ nachläſſigen und ſich allein auf die Landwirth⸗ ſchaft beſchränken. Ebenſo wenig oder beſſer noch weniger darf der Bauernſtand auf Koſten der Induſtrie vernachläſſigt werden. Wohin ſollte es führen, wenn die Landbewohner maſſen weiſe in die Städte ſtrömen? Heute ſchon ſtehen zahl⸗ 8———— Varna oder: Am das Majorat. Roman von Max von Weißenthurn. 10. Fortſetzung. „Es iſt fünf Minuten über elf, Fräulein Leslie, ich hoffe, daß eine ſolche Unpünkllichkeit kein zweites Mal vorkommen wird!“ empfing ſie die Eintretende hart. „Ich bitte um Entſchuldigung,“ ſtammelte Varna, ohne eine Erklärung hinzuzufügen, weshalb ſie ſich verſpätet habe. „Sie ſind im Garten geweſen?“ fragte Blanche ſcharf. „Nein, ich war in der Ahnengalerie!“ Varna ſtockend. „Allein?“ forſchte Blanche von neuem. „Anfangs ja, dann, gerade als ich hierher wollte, ſprach Kapitän Hulme einige Augenblicke mit mir,“ erwiderte Varna der Wahrheit gemäß. Blanche antwortete nichts, ihre Gedanken aber waren weder für Varna, noch für Ledward be⸗ ſonders ſchmeichelhaft. „Wie ich es mir dachte!“ reflektirte ſie.„Led⸗ ward hat noch mit jedem hübſchen Mädchen ge⸗ ſchäkert,— und als hübſch mag ſie wohl gelten, wenn ſie auch ganz und gar nicht nach meinem Geſchmack iſt; jedenfalls werde ich Mama davon Mitteilung machen, welche hoffentlich ſolches Ge⸗ — 87 ſehr bald zu entſprechendem Abſchluß führen wird!“ Nachdem ſie Varna den Befehl erteilt, Noten verſetzte abzuſchreiben, derer ſie bedurfte, begab ſie ſelbſt ſich zu der Gräfin von Saint Maure, während Varna mit Gewiſſenhaftigkeit ihre ihr geſtellte Auf⸗ gabe erfüllte, dabei unausgeſetzt von den pein⸗ lichſten Gedanken gequält, in denen Ledward Hulme eine Hauptrolle ſpielte. —— werden durch die a 2 1 reiche Arbeiter verdienſtlos in den Induſtrie⸗ dazu, in der Stadt Arbeit zu ſuchen. Daß das orten, täglich wird deren Zahl vermehrt. Die großen Städte ſind durch Sozialdemokraten in dem Reichstage vertreten. Sie dringen trotz der entgegenſtehenden Schwierigkeiten in die Vertre⸗ tungen der einzelnen Länder, in die Landtage ein. Wo das Wahlrecht für die Stadtverordneten⸗ Kollegien nicht ſo plutokratiſch iſt, wie in Preußen, können die Sozialdemokraten von der Eroberung der Stadtververwaltung nur dadurch abgehalten werden, daß die ſog. bürgerlichen Parteien— Nationalliberale, Deutſchfreiſinnige, Demokraten und Centrum— Wahlbündniſſe ſchließen, wie dies in Mainz und Offenbach neueſtens der Fall war. Dauernd werden auf dieſe Weiſe die Sozialdemokraten von dem Stabthauſe nicht fern⸗ gehalten werden. Denn zu dem Zuzuge von außen kommt der Rückgang des Mittelſtandes in den Städten. Hier kämpfen noch zahlreiche Handwerker und kleine Kaufleute mit bewunde⸗ rungswürdigem Opferſinne den ausſichtsloſen Kampf um ihre Exiſtenz. Ueber kurz oder lang 1'ſen ſie einſehen, daß ihr Bemühen um die g ut 5 Selbſtſtändigkeit vergebens iſt; ſie ver⸗ mute r ann die Zahl der Unzufriedenen, wer⸗ den O. Seldemokraten oder laſſen ſich von dieſen in's Schlepptau nehmen. Auf eine andere That⸗ ſache muß aufmerkſam gemacht werden. Die moderne„ Wiſſenſchaft“ iſt jetzt Gemeingut weiter Kreiſe geworden; das Beiſpiel vieler Vornehmen findet Nachahmung in den Maſſen. Die Ehe hat vielfach ihren religiöſen Charakter verloren; die Familie iſt entheiligt, die Verderbniß der Sitten unleugbar groß. Die zahlreichen Ehe⸗ ſcheidungen, die Zunahme der jugendlichen Ver⸗ brecher liefern den Beweis für obige Sätze. Wie viele Manner— und auch Frauen— ſetzen an die Stelle des trauten Familienheimes das Wirthshausleben mit all ſeinen verderblichen Folgen. Die Verwaltungen der Städte ſind vielfach in Verlegenheit, wo ſie die zahlreichen kraft des Geſetzes zur Zwangserziehung beſtimmten Kinder unterbringen ſollen, während ſehr zahl⸗ Alles, was er zu ihr geſprochen hatte, kaleidoſkop⸗ artig tauchte es vor ihr auf und wirbelte es durch⸗ einander in tollem Spiel. „Das Bewußtſein ſeiner eigenen Schuld iſt es, welches ihn mich fürchten läßt,“ „Aber dennoch behielt er die Oberhand, mich nicht klug genug ihm gefügt hätte. O, wenn ich doch nur wüßte, wo ſein Vetter Gottfried iſt, daß ich ihn warnen könnte! Denn in nichts ver⸗ ändert ſteht in mir die Gewißheit feſt, daß er— nur er ſelbſt und Gott weiß, aus welchem Grunde — ihn töten wollte!“ Erſt ſpät abends, als ſie die Gräfin von Saint Maure in den Schlaf zu leſen hatte, bot ſich Varna die Gelegenheit, allein mit derſelben zu ſprechen. „Ich fürchte, Frau Gräfin,“ ſagte ſie, indem ſie das Buch zur Hand nahm, aus welchem ſie ihre Lektüre beginnen ſollte,„ich fürchte, daß hinſichtlich meines Namens und meiner Herkunft ein Mißver⸗ ſtändnis obwaltet. die Tochter des Majors Leslie, während Wirklichkeit nur deſſen Adoptivtochter bin.“ Die Gräfin war ſchläfrig und daher übler Laune. Wenn die Mitteilung, Mädchen ihr gemacht, ihren Entſchluß vielleicht be⸗ einflaßt haben würde, wenn ſie dieſelbe früher er⸗ fahren hätte, ſo war ſie jetzt doch nicht im ent⸗ fernteſten gewillt, eine Aenderung zu treffen. „Ihre Familienangelegenheiten, Fräulein Leslie, ſind für mich nicht von dem allergeringſten Intereſſe,“ ſagte ſie unmutig.„Bitte, beginnen Sie die Lek⸗ wenn ich türe. Ich glaube, daß ich heute bald werde ein⸗ ſchlafen können!“ Und Varna las, weſentlich dadurch beruhigt, daß ihre Mitteilungen allem Anſchein nach einen ſo geringen Eindruck auf die Schloßherrin in den Schlaf zu leſen. Geräuſch⸗ los verließ ſie das Gemach, um ſich in ihr eigenes Zimmer zu begeben und ſich hier, ohne Licht anzu⸗ zünden, an das offene Fenſter zu ſetzen, durch welches die kalte Nachtluft hereinſtrömte welche das junge ſagte ſie ſich. balſamiſch ihr über die infolge der aufregenden Er⸗ eigniſſe des Tages fieberheiße Stirn ſtrich. Wie lange ſie ſo geſeſſen, ſie wußte es nicht, als plötzlich ein Geräuſch im Gebüſch draußen ſie jäh zurückſchrecken ließ. Mit an die Dunkelheit ge⸗ wöhntem und ſich nun ſchärfendem Blick ſah ſie in der nächſten Minute eine ſchattenhafte Geſtalt aus dem Nachtbilde auftauchen, welche ſich langſam und mit offenbar katzenartig vorſichtiger Lautloſigkeit vorwärts bewegte. der Herzſchlag Varna hielt den Atem an, ſtockte ihr und ihre Hände verkrampften ſich zitternd Man hat Ihnen geſagt, ich ſei ich in ineinander. Dann aber— faſt wäre ihr ein Auf⸗ ſchrei entfahren. Vom Himmel flutete durch die jäh ſich teilenden Wolken grell das Mondlicht hernieder, und ſcharf beleuchtete dasſelbe urplötzlich das Geſicht der nächt⸗ lichen Erſcheinung, welche keine andere war, als die Frau, deren Augen und Züge Varna erſt tags zu⸗ vor wie ein Bild aus der Vergangenheit angeſtarrt hatten, ein Bild, vor dem es ſie graute,— das Geſicht Frau Herryot's! 12. Kapitel. Myſteriös. „Nur ſekundenlang ſah Varna das Geſicht, deſſen Anblick ſie geradezu lähmte; dann bedeckten Wolken wieder den Mond und die Schatten der Nacht hüllten alles wie zuvor in ein tiefes Dunkel. Das junge Mädchen aber ſtand gleichſam ge⸗ bannt, auf einen Laut der ihr Ohr erreichen konnte, lauſchend. Aber nichts vernahm ſie. Still blieb alles. Die Geſtalt, welche ſie geſehen hatte, mußte ſich entfernt haben oder lautlos verharren, wie ſie ſelbſt einem Steinbild gleich daſtand. die Gräfin machten. Etwa um ein Uhr nachts hatte Varna ihre Aufgabe gelöſt, und fragen, und endlich, Um ſo wilder aber arbeiteten ihre Gedanken. Was konnte die Frau zur Nachtzeit nach Schloß Langley führen? Was wollte ſie hier? Ihre ſelt⸗ ſamen Worte fielen ihr wieder ein. In welchen Beziehungen ſtand ſie zu den Schloßbewohnern? Varna fand keine Antwort auf ihre Selbſt⸗ den Bann abſchüttelnd, der ihr reiche Orte auf dem Lande von dieſer Zwangs⸗ erziehung glücklicher Weiſe nichts wiſſen. Eine weitere ungünſtige Entwickelung zwiſchen Stadt und Land müßte immer ſchlimmere Zu⸗ ſtände zeitigen und unbedingt zu jenem großenKlad⸗ deradatſch führen, welchen die Herren Bebel und Genoſſen ſo ſehnlich herbeiwünſchen. In den erſten Jahrzehnten dieſes Jahrhunderts erhob der große Görres belehrend, warnend und mahnend ſeine Stimme, um die Staatsmänner auf die Gefahren der Zeit aufmerkſam zu machen. Seine Worte verhalten ungehört. Oft und wiederholt iſt auch in unſeren Tagen von den berufenen Vertretern des chriſtlichen Volkes auf die gefähr⸗ liche Entwickelung der Dinge aufmerkſam gemacht worden. Hoffentlich werden die Mahnungen nicht verachtet. Nicht ein ſtetes Schwanken, ſondern eine kräftige, zielbewußte Sozialpolitik auf entſchieden chriſtlicher Grundlage wird die Gefahren der Zeit überwinden und eine zeitge⸗ mäße, ſoziale Ordnung herbeiführen. Geſchieht dies nicht, dann fin de sièele. Videant con- sules! S. C. tutſchland. Berlin, 6. Febr. Der Verſuch, eine freie Kommiſſion für die Vorberathung des bürger⸗ Geſetzbuches zu bilden, iſt geſcheitert. Bei der Beſprechung, welche heute zwiſchen den Ver⸗ trauensmännern der großen Parteien des Reichs⸗ tages ſtattfand, hat das Zentrum es abgelehnt, auf einen ſolchen Vorſchlag einzugehen. Ausland. Rom, 5. Febr. Die in dem Manifeſt des Fürſten Ferdinand von Bul⸗ garien an das bulgariſche Volk enthaltene Klage, daß der Fuͤrſt beim Papſt kein Verſtänd⸗ niß für die Lage ſeines Landes gefunden 15 hat in vatikaniſchen Kreiſen große Eatrüte 15 hervorgerufen. Aus dem Sekretariat es Vaticans iſt der Zeitung„La Voce della Verità“ ein geharniſchte Note folgenden Inhalts zugegangen:„Als Katholiken nehmen wir mit Schmerzen Kunde von dem Entſchluß des Fürſten von Bulgarien, ſeinen Sohn im Glauben der orientaliſchen Kirche erziehen zu laſſen. Der Fürſt ſagt, daß der Popſt ihm die Unterſtützung verweigere, der er zur Beruhigung ſeines Ge⸗ wiſſens zu bedürfen glaube. Die vorgerückte Stunde geſtattet uns nicht, den in dieſen Worten enthaltenen Vorwurf nach Gebühr zu brand⸗ marken. Wir werden jedoch hierauf zurückkommen. Vorläufig wollen wir nur feſtſtellen, daß der Fürſt in einem ſchweren Irrthum befangen iſt, wenn er durch ſeinen Entſchluß ſich und ſein Haus vor künftigen Anfechtungen zu ſchützen glaubt, denn ſchon geht die ruſſiſche Orthodoxie daran, wie es uns ſcheinen will, ſein Haus zu zertreten, nachdem ſie es entehrt hat.“ Der Ar⸗ tikel wird heute Morgen in dem genannten Blatt erſcheinen. Sofia, 5. Febr. Zeitungsnachrichten zufolge hat der Zar die Pathenſtelle beim Prinzen Boris angenommen und wird einen General als Stell⸗ vertreter zur Taufe ſenden. Hieran werden große Hoffnungen für die zukünftigen Beziehungen Bulgariens zu Rußland geknüpft. Hier haben mehrere Kundgebungen zu Gunſten der Re⸗ gierung ſtattgefunden. Geſtern Abend war Alles ruhig. Die Umgebung des Fürſten iſt ſehr niedergeſchlagen. Die Abreiſe der Fürſtin, die mit der Taufe noch nicht einverſtanden, erfolgt im Einverſtändniß mit dem Fürſten am Feeitag. Die Fürſtin nimmt kurzen Aufenthalt in Wien und begiebt ſich dann in die Umgebung von Nizza. Ihrer Rückkehr wird indeſſen beſtimmt entgegengeſehen. Beſtern empfing die Fürſtin den Miniſterpräſidenten Stoilow in Audienz. Aus Nah und fern Viernheim, 7. Febr. Wie nicht anders zu erwarten, erfreute ſich der am verfloſſenen Sonn⸗ tag von der„Sänger⸗Einheit“ veranſtaltete Unter⸗ haltungsabend eines ſehr zahlreichen Beſuchs. So⸗ wohl die verſchiedenen Solovorträge als auch die Chorgeſänge zeugten von einem ſteten wackeren Vor⸗ wärtsſchreiten auf dem Gebiete der Geſangs⸗ und Vortragskunſt. Der überaus lebhafte Beifall der jedem Stücke folgte, ließ ſo recht die Zufriedenheit der Zuhörer mit dem Gebotenen erkennen. Das gemüthliche Feſt ſchloß mit einem Ball, welcher die Theilnehmer bis in früher Morgenſtunde in fröhlicher Unterhaltung beiſammenhielt. Viernheim, 8. Febr. Der Geſang⸗ Verein Liederkranz hält morgen im Gaſthaus zum Löwen eine karnevaliſtiſch⸗theatraliſche Abend⸗ Unterhaltung mit nachfolgendem Ball ab.— Der Männer⸗Geſang⸗Verein veranſtaltet morgen im Freiſchütz ſein diesjähriges Faſtnachts⸗ Concert. In beiden Fällen ſtehen den Beſuchern einige recht unterhaltende Stunden in Ausſicht.(S. d. Anzeigen.) Lorſch, 6. Febr. Am verfloſſenen Freitag waren Vertreter der Gemeinde Heppenheim hier, um mit den Güterbeſitzern wegen des Bahnbaues Lorſch⸗ Heppenheim zu verhandeln. Wie man aus guter Quelle vernimmt, war das Reſultat ein günſtiges, es ſollen 80 Pf. bis 1 M. per Meter vereinbart ſein. Heppenheim a. B., 4. Febr. Jagd, welche ſeither um 1761 Mk. von Albert Scriba und Conſorten gepachtet war, wurde bei der geſtern ſtattgehabten Wiederverpachtung um die jährliche Pachtſumme von 2892 Mk. an Oberförſter Hofmann und Conſorten vergeben. Mannheim, 6. Febr. Am Sonntag nahm der Taglöhner Kahrmann von Neckarau ſeinen 8 jährigen Knaben mit in den nahen Wald. Dort angekommen, warf die Beſtie von Vater dem Knaben einen Strick um den Hals und knüpfte ihn an einem Baum auf. Der Knabe ſchrie und hielt die Schlinge mit beiden Händen am Halſe feſt. In der Nähe weilende Landleute wurden aufmerkſam, eilten herbei und befreiten den Knaben vom ſicheren Tod. Das Scheuſal wurde nach Mannheim in das Unterſuchungsgefängniß verbracht. orms, 6. Febr. Ein Mühlenbeſitzer den Atem beengte, ſchloß ſie das Fenſter und be⸗ gab ſich zur Ruhe, durch den Schlaf, der ſich bald auf ihre Lider herabſenkte, von den wirrſten Träumen verfolgt. Am nächſten Morgen mußte ſie ſich beſinnen, ob ſie jene nächtliche Erſcheinung wirklich geſehen hatte, oder ob dieſelbe in die Schreckbilder gehörte, welche ihren Schlaf beunruhigt hatten. Aber dann trat deutlich die erlebte Szene wieder vor ſie hin und es ſchauderte ſie aufs neue vor dem Ausdruck des Haſſes, der in den Zügen der rätſelhaften Fremden ausgeprägt geſtanden hatte. Unwillkürlich ſtudierte ſie die Geſichter der Schloßbewohner, aber keins derſelben gab ihr einen Anhalt zur Erklärung des nächtlichen Vorganges, den indes Ledward's durchaus nicht unhöfliches, aber ſie mehr als jede Unhöflichkeit verletzendes Benehmen gar bald in den Hintergrund drängte. Die Gräfin und Blanche mochten dasſelbe ganz in der Ordnung finden; Chriſtine aber, welche ſich innig zu Varna hingezogen fühlte, war empört daräber. „Ich weiß wirklich nicht, was ich von dir denken ſoll!“ hielt ſie dem Vetter endlich ihre Standrede. „Du behandelſt Fräulein Leslie, als ſei ſie eine gewöhnliche Dienerin!“ „Und iſt ſie keine Dienerin?“ fragte er languiſſant zurück.„Iſt ſie nicht deiner Mutter bezahlte Geſellſchafterin? Für ſolche Perſonen aber, das geſtehe ich ganz ehrlich, beſitze ich wenig Sympathien!“ 5 „Für ſolche Perſonen!“ wiederholte Chriſtine. „Ich glaube wahrlich nicht, daß man in ſolchem Tone von Fräulein Leslie ſprechen kann; ſie iſt vom Wirbel bis zur Sohle eine feingebildete junge Dame!“ Ledward lachte höhniſch. „Nur der Geburt nach nicht!“ warf er hin. Ueberraſcht ſah Chriſtine ihn an. „Was weißt du von ihr?“ forſchte ſie. Er zuckte die Schultern. „O, nichts, wenigſtens nichts von Belang! Sie hot deiner Mutter Mitteilung davon gemacht, * alſo glaube ich nicht, daß die geringſte Notwendig⸗ keit beſteht aus der Sache ein Geheimnis zu machen. Sie iſt keine Tochter des Majors Leslie, ſondern irgend ein Findelkind, das dieſer aus Erbarmen irgendwo aufgeleſen hat. Ich glaube, man kennt nicht einmal ihren wirklichen Namen!“ „Wie romantiſch!“ rief Chriſtine.„Wenn ſich nun aber herausſtellen ſollte, daß ſie irgend einer vornehmen Familie angehört, ſo müßte das für dich doch recht peinlich ſein, Ledward!“ „Peinlich? Wieſo?“ fragte er. „Nun, wenn du dich daran erinnerſt, wie takt⸗ los du gegen ſie geweſen biſt, ſo lange ſie arm und freundlos war; ich muß offen geſtehen, daß ich dein Vorgehen weder männlich, noch hübſch finde!“ Mit dieſen Worten ließ Chriſtine ihren Vetter ſtehen, der ſtirnrunzelnd zurückblieb. War er vielleicht zu weit gegangen? Wenn er auch Varna ſo raſch als möglich aus dem Hauſe ſeiner Tante wieder entfernen wollte, ſo that er doch vielleicht beſſer daran, ſeinen Haß und ſeine Abneigung gegen ſie nicht allzudeutlich zu tage treten zu laſſen, ſondern ſie im Gegenteil bis zum Moment der Entſcheidung mit auserleſener Höflichkeit zu be⸗ handeln. Mit mephiſtiſcher Ueberlegenheit richtete er ſich nach dieſer Klugheitstheſe. Chriſtine ſah mit Befriedigung die Wandlung, welche in Ledward's Benehmen vorging; ſie hatte wieder einmal das richtige getroffen, als ſie ihren Einfluß zu Gunſten der armen Geſellſchafterin in die Wagſchale warf. So folgerte ſie. Am Neujahrstag ſtellten ſich die letzten Gäſte ein, deren vornehmſter der Herzog von Wendower war. Am Abend nach ſeiner Ankunft kam Chriſtine, wie ſie dies häufig zu thun pflegte, in Varna's Zimmer, um eine Taſſe Thee mit ihr zu trinken und die Ereigniſſe des Tages zu beſprechen. Heute bildete der Oi des das Thema. „Iſt er alt?“ forſchte Varna, nachdem Chriſtine alles, was ſich auf ihn bezog, erſchöpft hatte. „Ich nenne ihn alt, Mama und Beatrice Gray *— Die hieſige —————V—— zwiſchen Oſthofen und Weſthofen verlor dieſe r Tage durch eine Unvorſichtigkeit ein Pferd im Werthe von 800 M. Der Bruder ſeines Knechtes ſah im Stalle ein Gewehr ſtehen und legte ſpaß⸗ hafter Weiſe auf das Pferd an— ein Knall und das Pferd war verendet. Aus der Pfalz, 4. Febr. Vorgeſtern Abend wurde der zu Diedesfeld wohnende Tag⸗ löhner Karl Geiger don ſeiner eigenen Frau und deren Mutter im Streite erſchlagen. Achern, 4. Febr. Ein gräßliches Unglück ereignete ſich bei dem Orte Fautenbach. Bahnwart Anton Hodapp wollte den Uebergang ſchließen, wurde aber, als er gerade auf die andere Seite zu treten im Begriffe war, von dem daher brauſenden Zug erfaßt, zu Boden geſchleudert und ihm der Kopf buchſtäblich vom Rumpfe getrennt. Die Leiche ſelbſt wurde in den nahen Bach geſchleudert. Der Verunglückte hatte wegen Zahnwehs den Kopf ver⸗ bunden, daher er das Herannahen des Zuges wohl überhörte; er erreichte ein Alter von 63 Jahren. Frankfurt, 4. Februar. Den Feuer⸗ tod ſtarb die 26 jährige Frau eines Wirthes in der Blücherſtraße. Dieſelbe goß aus einer Flaſche Petroleum ins Feuer, die Flaſche explodirte und die Kleider der unglücklichen Frau fingen Feuer. Hilferufend eilte ſie hinaus; aber durch mehrere zuſammentreffende mißliche Zufälle kam die Hilfe zu ſpät. Die Frau, die erſt 5 Monate verheirathet war, iſt im ſtädtiſchen Kranken⸗ hauſe ihren Verletzungen bereits erlegen. Stolp(Pomm.), 5. Febr. In Kublitz brannten 15 Bauerngehöfte mit zuſammen etwa 50 Gebäuden nieder. Der Schaden iſt bedeutend, namentlich an umgekommenem Vieh. Ball-Seidenstoffe v. 60 Pfge. bis 18.65 p. Met.— ſowie ſchwarze, weiße und farbige Henneberg ⸗Seide von 60 Pf. bis Mk. 18.65 p. Met.— glatt, geſtreift, kar⸗ riert, gemußert, Damaſte etc.(ca. 240 verſch. Qual. und 2000 verſch. Farben, Deſſins etc.), porto- und steuerfrei ins Haus. Muſter umgehend. 4 Seidenfabrikend. Henneberg(lu K Hel) Zurich. Muster Buxkin 1 ffante doppelbreit per Meter à Mk. 1.85 f Cheviot aus. doppelbreit per Meter à Mk. 1.95 bübsste versenden in einzelnen Metern franco une Oettinger& Co., Frankfurt a. M. Uswal. Spez. in Damenkleiderstoffen v. 28 Pfg. anpr. Mtr. auf'm Roth hat in Eigenthum aus freier Hand zu verkaufen 166 Joh. Winkler 10. Eine guterhaltene eiſerne Egge hat zu verkaufen 167 Nikolaus Berthold. aber behaupten, er ſtehe im beſten Mannesalter!“ verſetzte Chriſtine: „Worin beſteht dasſelbe?“ fragte Varna. „Wie es ſcheint, zwiſchen vierzig und fünfzig Jahren; ich finde das aber ſchon ſehr alt!“ lachte das junge Mädchen. Vielleicht trägt zu dieſer meiner Einbildung übrigens der Umſtand nicht wenig bei, daß der Herzog nur ſelten unter Menſchen geht; man ſieht ihn faſt nirgends, die Gründe aber, die ihn der Einladung meiner Mutter Folge geben ließen, glaube ich zu kennen. Täuſcht mich nicht alles, ſo iſt Beatrice die Anziehungskraft, welche ihn zu uns geführt hat. Arme Mama!“ Sie ſagte dies mit ſo komiſchem Geſichtsaus⸗ druck daß Varna nicht umhin konnte, zu lachen. Chriſtine ging auf ein anderes Geſprächsthema über, indem ſie die junge Geſellſchafterin bat, ihre Violine mit in den Salon zu nehmen. Wird es aber der Gräfin recht ſein, wenn ich ſpiele?“ fragte Varna beſorgt. (Fortſetzung folgt.) Zur Beherzigung für Eheleute. Zwei Eheleute ſind zwei Zugpferden an einem Wagen zu vergleichen. Ziehen beide gut zuſammen, ſo geht's leicht vorwärts: ziehen ſie nicht mit gleicher Anſtrengung, oder einander gar entgegen, ſo geht es beiden hart oder gar hinter ſich, wenn auch das Pferdegeſchirr und der Wagen mit Gold und Silber umhängt und beſchlagen wären. Wo zwiſchen Eheleuten Friede und Einigkeit herrſcht, da iſt Gott Fuhrmann; er ladet nicht mehr auf, als ſie zu ziehen vermögen. Wo Unfriede, Zank und Zwie⸗ tracht iſt, da fuhrwerkt der Teufel, der mit ſeinen Knochen alles wider einander treibt, ſo daß die Eheleutspferde hinten und vorn ausſchlagen, und im Scheuwerden den ganzen Wagen zertrümmern. Nicht der Stand, ſondern die Perſonen machen die Ehe glücklich oder unglücklich, nicht Reichthum und Schönheit, ſondern Vernunft und Tugend ſetzen die Sea in's irdiſche Paradies oder in eine wahre e. = ̃ ͤ⁰LVnm⁊D::T.—.— er ſ18 er Bekanntmachung. Die über die pro 1896/97 erhobenen Receßbauholzvergütungs⸗An⸗ ſprüche gefertigten Verzeichniſſe liegen nebſt den dazu gehörenden Plänen und Verhandlungen zur Einſicht der hieſigen Bürger auf unſerem Bureau acht Tage lang offen. Etwaige berechtigte Einwendungen hiergegen ſind während dieſer, vom 10. d. Mts. an laufenden Offen- legungsfriſt bei uns geltend zu machen. Nächſten Montag, den 10. d. Mts., Vormittags 10 Uhr, wird auf dem Rathhauſe dahier 1. Das Spalten und Aufſetzen des Schul- und Rathhaus Holzes 2. Zuſammenfahren von Letten in den Gemeindewieſen an die Wenigſtnehmenden ſowie 3. ca. 77 Rmtr. Kiefern Knuͤppel, Scheiter und Stöcke und 50 Stück Kiefern Wellen an die Meiſtbletenden verſteigert. Viernheim, den 7. Februar 1896. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Bläß 154 EEE EAM J* Gesangverein Gasthaus ee Löwen. Sonntag, den 9. Februar 1896, Abends 8 Uhr Grosse Carnevalistisch- Theatralische Abendunterhaltung. Programm: II Komponist Spillecke, Soloscene. v. Neef. 3. Der verwegene August, kom. Vortrag. v. Ichweissnit. „Einer“ nach dem„Andern“, grosses humoristisch-theatralisches Potpourri v. E. Kurth. ausgeführt von der Vereinskapelle. 5. Ein Stockwerk zu hoch, Schwank in 1 Aufzug. Frei nach Bittner. 6. Hazzi! Schnupfeulied. Die Pausen werden mit Musikpiecen und Gesängvorträgen ausgefüllt. Hierauf BALL. Eintrittspreis 1 Mk. mit der Berechtigung, eine Dame ein- zuführen, jede weitere Dame 50 Pig. Närrische Mützen werden an der Kasse ausgegeben. Kasseneröffnung um 7 Uhr. tauchen verboten. 146 Der Vorstand. IAD BNABEMHDEHAHEENHAIN Fahrnisverſteigerung. Freu Katharina Gafmer geborene Höfer in Stroßenheimer⸗Hof läßt wegen Wegzug am Mittwoch, den 12. d. Mts., 10 Uhr HHNE HAHNHHEHHHEHUHNHHHHHHH HAHA IAEHAIBEHAHEHEHEMAHEIMEHAIDAHHEHAHH AHA CCC Todes⸗Auzeige und Dankſagung. 6 Gottes Vorſehung hat es gefallen, unſer liebes Ak. gutes unvergeßliches Kind E Pllisabetha Winkenbach nach längerem, geduldig ertragenem Leiden, jedoch 2 * 8 kurzem Krankenlager im Alter von 6 Jahren zu 2 ſich in ein beſſeres Jenſcits abzurufen. Wir ſprechen hiermit allen Freunden, Bekannten und Nach— barn für die herzliche Theilnahme und große Kranz⸗ und Blumenſpende unſern innigſten Dank aus. Viernheim, den 7. Februar 1896. 156 Im Namen der tieftrauernden Familie: Georg Winlienbach. Ortsgewerhe⸗Verein Viernheim. Einladung. zu dem am Sonntag, den 9. d. Mts., Nachmittags 3 Uhr im Rath⸗ hausſaale ſtattfinden den Vortrag des Herrn Reallehrers Kahl aus Wimpfen über das Thema: „Welche Forderungen ſtellt der Handwerker zur Hebung ſeiner Lage.“ Die Herren Mitglieder, Handwerker und ſonſtige Intereſſenten werden hierzu freundlichſt eingeladen. 157 . Der Vorſtand. Holzlieferung. Die Kreispflegeanſtalt Weinheim vergibt die frachtfreie An⸗ lieferung von 63 Ster gutem Riefern-Scheitholz und 63 Ster gutem Kiefern-Anüppelholz, wie ſolches aus älteren Holzbeſtänden gewonnen wird, im Submiſſionswege. Die Hölzer müſſen den Muſtern entſprechen, wie ſolche im Hof der Anſtalt zur Anſicht ausgeſtellt ſind. Bedingungen können in der Anſtalt eingeſehen werden. 3 Angebote auf die eine oder andere Sorte oder das Ganze ſind ſchriftlich und verſchloſſen mit der Aufſchrift:„Holzlieferung“ bis zum 18. d. Mts. einzureichen. 5 Weinheim, 5. Februar 186. 158 Direlttion. Wirthsleute- Gesuch. Für die Wirthſchaft„zum Schwanen“ in Viernheim, Weinheimer⸗ ſtraße, ſuchen wir zum alsbaldigen Eintritt tüchtige ſolide, kautions fähige Wirthsleute. Solche, welche in Viernheim und Umgegend bekannt ſind erhalten den Vorzug. Schriftliche Offerten ſieht entgegen 159 Ritterbrauerei Schwetzingen. Eine weiße Gaus entlaufen. Warnun Um Rückgabe bittet 160 7 Philipp Schalk. Ich warne hiermit Jedermann, Einige die im hieſigen Orte f* detreleke deen u Höfthorſtöcke morg ens beginnend: ſchwere und 2 leichte Wagen, — 1 Schlemp⸗, 1 Pfuhl⸗ und 2 Milchwagen, Schlitten, ſowie verſchiedene Pflüge und Eggen, 2 Rübenmühlen, verſchiedene Chaiſen⸗ und Pferdegeſchirre, 1 Reitſattel, 1 vollſtändige Einrichtung für Milchwirthſchaft, am Donnerſtag, den 13. d. Mts., morgens 10 Uhr be⸗ ginnend: 1 Dezimalwaage mit Gewichte, 1 eiſernen Herd, 80 Gebund Strohſeile und 500 Ztr. Stroh, verſchiedene Tiſche, Stühle, Bänke, Schränke, Mehl- und Kleienkaſten,; 1 Backmuld, 5 Geſindebetten, 2 Bettſtatten, 1 Fopha, ver- ſchiedeues Faß- und gandgeſchirr und Hausrat öffentlich verſteigern. Heddesheim, den 5. Februar 1896 Bürgermeiſteramt: Lehmann. 55 Quintel. gemeinen Ausſagen nicht weiter zu hat zu verkaufen 161 verbreiten, andernfalls ich gerichtlich Georg Aug. Adler Ww. Zum Schwanen. 4 Pferde, 13 9 kilchkühe, 2 vorgehen werde, indem Alles auf Unwahrheit beruht. Weiter zahle ich Demjenigen ſofort 100 Mark, der mir den Urheber des ver⸗ leumderiſchen Gerüchts ſo an⸗ giebt, daß ich denſelben gericht⸗ lich belangen kann. 163 G. W. Jäger. Eine ganze Hofraithe mit ſchönem Garten iſt zu ver⸗ miethen und auf Oſtern zu be⸗ ziehen. 134 Von wem, ſagt die Expedition d. Blattes. D dffer tre geſchrotencs ſowie ganzes Welschkorn nebſt Haferſchrot zu billigen Preiſen. 164 Ein Logis an der Weinheimer⸗ ſtraße hat zu vermiethen Georg Mich. Adler, Gärtner. 162 8 f 5* Zwei Logis je zwei Zimmer und Küche ſind zu vermiethen bei 105 V. Hook, Weinheimerſtr. Ein Logis in der Marktſtraße hat zu vermiethen 147 Friedrich Weidner. garantirt rein, vom eigenen Bienenſtande, in 1⸗Pfd.⸗Gläſern billigſt bei 165 Fr. Froſchauer, G. M. Jäger. Kaufmann. 3 23 0 N e 3 —ñ—— Bekanntmachung. Am Zahlung des 6. und letzten Zieles der 1895/6 Communalſteuer wollte ich hiermit erinnern. Viernheim, den 8. Februar 1896. 149 Ehrhardt, Rentmeiſter. Männergesangrerein Viernheim. eee Sonntag, den 9. Februar 5 Huffnachf-Kunzert im Gasthaus„zum Freischütz“. Programm: I. Theil. 1. Heute! Männerchor v. Bönecke. 2 3. Rekrut Hase mit der langen Nase, Couplet v. Teich. 4. Bülow's Musikkapelle, Scene. v. Necke. 5. Der unterbrochene Verlobungsschmaus, hum. Ensemblescene v. Teich. Eine Sitzengebliebene, Solo.. y. Neumann. 0 Sechweizerland! Männerchor. Heim. II. Theil. 8. Kriegslied. Männerchooor 9. Ich hab' Dein Bild im Traum geseh'n, Sopranlied. J 10. Die letzten 2 Thaler, heitere Duoscene v. Junghans. 11. August Knieriem, Solo v. Wolf. 12. Froschkonzert, kom. Quartett. v. Palme. 13. Gründung des 1. Gesangvereins in Kamerun, Quintett. v. Heinze. 4 v. Möhring. Bäcker u. Schuster, Heiteres Duett v. Junghänel. 43 v. Kern Anfang ½8 Uhr. Eintritt à Person 50 Pfg. 14. Wandermarschk Kasseneröffnung ½7 Uhr, a Bier-Ausschank. Kindern ist der Zutritt auch in Begleitung der Eltern untersagt. Man bittet dringend, das Rauchen wührend des Konzertes zu unterlassen. Zu recht zahlreichem Besuche ladet freundlicht ein Ausfertigung Nr. II. 658. Alrttzeil. In der Privatklageſache gegen den Kaufmann Martin Schrimmer (bei der Firma Schmoller u. Cie.) in Mannheim wegen Beleidigung hat das Schöffengericht zu Mannheim in der öffentlichen Sitzung vom 28. Dezember 1895 zu Recht erkannt: Der Angeklagte Kaufmann Martin Schrimmer von Wreſchen, wohnhaft in Mannheim wird wegen öffentlicher Beleidigung des Privatklägers Kaufmann Leonhard Cramer in Mannheim zu einer Geldſtrafe von fünfzig Mark für den Fall der Unbeibringlichkeit zu einer Haftſtrafe von 10 Tagen und zu den Koſten verurtheilt. Zugleich wird dem Privatkläger die Befugniß zugeſprochen, den verfügenden Theil dieſes Urtheils binnen einer Friſt von zwei Wochen nach Eintritt der Rechtskraft durch je einmalige Einrückung in folgende Zeitungen: 8 Mannheimer Generalanzeiger Mannheimer Tagblatt Neue badiſche Landeszeitung Neues Mannheimer Volksblatt Volksſtimme Badiſch Pfälziſche Volkszeitung Heidelberger Tagblatt Schwetzinger Zeitung Schwetzinger Tagblatt „Wäibſtadter Zeitung „Viernheimer Anzeiger Weinheimer Anzeiger Neckarauer Zeitung Ludwigshafener Generalanzeiger 15. Pfälziſcher Kourier auf Koſten des Angeklagten öffentlich bekannt zu machen. gez. Neckel. Die Uebereinſtimmung mit der Urſchrift beglaubigt und die Voll⸗ ſtreckbarkeit des Urtheils beſcheinigt. Mannheim, den 1. Februar 1896. Gerichtsſchreiber Gr. Amtsgerichts. Staudt. Hofraithe⸗ und Aecker⸗Verſteigerung. Am Montag, den 10. Februar d. 28., Vormittags 10 Uhr, laſſen Peter Knapp 3. Erben auf dem Rathhauſe ————— SS DES DOD N D 5 5 0 4 0 0 8 8 0 F 5 9 8 5 0 5 0 1 1 8 5 141 Der Vorstand. Karten sind im Vorverkauf bei Herrn Buchb. Merz zu haben. 9 3 Donntag, den 9. d. Mts., Nachmittags 3 Uhr und Abends 8 Uhr anfangend humoriſtiſches Konzert Zu zahlreichem Beſuche ladet höflichſt ein Veter Hanf. Es wiegt jedes Loth zehn Gramm, der ganze Strang 100 Gramm und 250 Gramm. Jedes andere von der Concurrenz feilgeboten: Gewicht iſt nur geeignet, die Kunden zu täuſchen. Dies iſt in meinem bekannten Wollprozeß glänzend bewieſen und gerich Nr. 14/47ach: Niturwolle N.. 16/4 ache m lirt und farbig 100 Nr 16//4fache la. melirt und farbig 100 Nr. 16 extra la. 4, 5 und 6fach melirt und farbig 100 Nr. 24/pache Rundwolle 100 Crefelder Wolle iſt auf die Dauer immer noch die billigſte, weil die Strümpfe am Längſten halten, wenig eingehen und die Füße wärmer halten als andere Garne. Leonhard Cramer, Viernheim Niederlage von Gebr. Sinn in Crefeld. — 5— 4 100 Gramm 33 Pfg. Hofraithe ſowie nachſtehende Aecker auf 5 bis 6 Ziele verſteigern: Acker in der Zeppe 3431 Quadratmtr., 5 Acker am Sandhöferweg 4073 Ouadratmtr., Acker in der Schilpertsheck 3473 Quadratmtr., 152 Acker im Reppelsheck 1700 Quadratmtr. Zahn Ant Lorenz 150 Mannheim F 1. 3, u. Stock, Breiteſtr aße. Schmerzloſes Zahnziehen, Plombiren, Gebiſſe. 75 Diejenigen, welche Zucker⸗ Rüben 9 8 wollen nach herkömmlicher Art(pro Ctr. 1 Mk.) wollen ſich melden bei 153 tlich anerkannt worden. Beſte und billigſte Bezugsquelle für garantirt neue, doppelt gereinigt und gewaſchene, echt nordiſche Bettfedern. Wir verſenden zollfret, gegen Nachn.(jedes beliebige Quantum) Gute neue Bett⸗ federn pr. Pfd. f. 60 AI 80 Pfg., 1M. u. 1 M. 25 Pfg.; Feine prima Halbdaunen 1 M. 60 Pfg. u. 1 M. So hfg.; Weiße Polarſedern 2 M. u. 2 M. 50 Pfg.; Silberweiße Bett⸗ federn 3 M., 3 M. 50 Pfg. u. 4 M.; ern. Echt chineſiſchecanzdaunen ehr fünträftig) 2 M. 50 Pfg. u. 3 M. 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