are lagen dei 1* f ae Erſcheint Mittwochs u. Samſtags und koſtet monatlich nur 30 Pf. iernheiner Anzeiger Bublihationsorgan der Gr. Hürgermeiſerei Piernheim. Aufsigehlatt von Pieruheim, Weinheim, Aäferthal und Umgebung. Zu fers 0 een u. bill ig nſerate 10 Pf. pro 1 ſpaltige frei in s Haus gebracht. f 8 Garmondzeile. Per Boſt bez. pro Quart. M. 1. 15 Redaction, Druck und Verlag: W. Bingener, Viernheim. Reclamen 20 Pf. pro Iſp. Zeile Nr. 17. Mittwoch, den 26. Jebruar. 1896. Hentſchland. Berlin, 22. Febr. Die Börſenkommiſſion des Reichstags beſchloß heute mit 11 gegen 9 Stimme, den Terminhandel in Getreide zu ver⸗ bieten mit dem Zuſatz, daß es dem Bundesrath überlaſſen bleibe, den Zeitpunkt des Inkraft⸗ tretens des Verbots zu beſtimmen. — Die Wahl des Dr. Peters an Stelle des ſehr verdienten Prinzen von Aren⸗ berg, der bekanntlich dem Centrum angehört, zum Vorſitzenden der Colonialgeſchaſt, erregt nachträglich doch noch große Mißſtimmung. Selbſt nationalliberale Mitglieder der Geſellſchaft wollen austreten. Die Wahl ſoll übrigens nur durch Ueberrumpelung vieler ſo ausgefallen ſein. — Der Mißbrauch mit demkaiſer⸗ lichen Gnadenerlaß im„Vorwärts“ iſt aufgeklärt. Nach der„Staatsbürger zeitung“ iſt der Vertrauensdruch mit dem kaiſer. lichen Erlaß nicht aus der Buchdruckerei von Mitiler und Sohn heraus verübt, ſondern durch zwei Buchbinder und dem Hausdiener der Buch⸗ binderei von Kämmerer, bei der die Firma Mittler und Sohn das Einbinden ihrer Druck⸗ ſachen ſchon ſeit langer Zeit beſorgen läßt. Die Verhaftung der Schuldigen iſt durch den Crimi⸗ nalcommiſſar Schöne erfolgt. Es ergibt ſich alſo, daß der„Vorwärts“ durch Diebſtahl zu dem Material für ſeine Veröffentlichung ge⸗ kommen iſt, wie dies von vornherein angenommen worden war. — Die Fünfer Commiſſion erklärte nunmehr den Confectionsſtreik für beendet, nachdem geſtern 7 Verſammlungen von Arbeitnehmern Reſolutionen in dieſem Sinne angenommen hatten. 4 geſtrige Verſammlungen ſprachen ſich für die Fortſetzung des Streiks aus. — Für das Steigen der Getreide⸗ preiſe ſind, ſo führt die„Köln. Ztg.“ aus, alle Vorausſetzungen gegeben: Die Liverpooler Vorräthe nehmen unverhältnißmäßig ab, in New Pork bleibt der Beſtand um eine volle Million Buſhels Weizen hinter der entſprechen⸗ den Ziffer des Vorjahres zurück, die oſtindiſche Ernte iſt nach Schätzung des bisher immer beſt⸗ unterrichteten Sachverſtändigen Thomann in New Pork ungewöhnlich ungünſtig, aus Argen⸗ tinien verlautet von vernichtendem Regen- und Hagelſchaden, auch Rußland bemerkt ein ra ſches Schwinden der Beſtände, der Weizenpreis geht in Nordamerika jäh empor und ſogar die nur langſam folgende Berliner Produktenbörſe notirt für das, was eben in Berlin Lief»runge qualität iſt, bis zu 160 Mk. und darüber. Die Auf⸗ wärtsbewegung der Getreidepreiſe iſt deßhalb in dieſem Jahre frühzeitiger eingetreten als im vorigen. Die Steigerung wäre noch weiter fortgeſchritten, wenn die Landwirthe des nord⸗ amerikaniſchen Weſtens nicht überraſchender Weiſe mit ſtarken Zufuhren an den Markt gekommen wären. Ausland. Rom, 22. Febr.„Italia Militaire“ meldet, daß die Schoaner italieniſche Todte und Ver⸗ wundete in gräßſicher Weiſe verſtümmelt haben. Eine Abtheilung von 20 italieniſchen Soldaten wurden von mehr als 100 Inſurgenten um⸗ zingelt und vollſtändig niedergemacht.„Tribuna“ meldet, daß die Italiener einen Scheiterhaufen entdeckt haben, auf dem ſich die Leichen der zwei vermißten Offiziere und zweier Soldaten befanden. Madrid, 21. Febr. Fünf Sprenggeſchoſſe platzten geſtern Abend in der nächſten Umgebung des königlichen Palais. Menſchen ſind nicht zu Schaden gekommen. Nur ein Kandelaber auf der Straße wurde zertrümmert. Madrid, 21. Febr. Die Aufregung über das am königlichen Palais begangene Dynamit⸗ Attentat dauert fort. Die Nachforſchungen der Polizei haben ergeben, daß man es nicht mit einem Unfalle zu thun habe. Eine Patrone war unter dem Gemach des Königs geplatzt. Die Ueberreſte derſelben waren auf hundert Meter im Umkreiſe zerſtreut. In der königlichen Familie herrſcht eine furchtbare Panik. Es be⸗ ſtätigt ſich, daß Niemand verletzt wurde. Viele Verhaftungen wurden vorgenommen. Sofia, 24. Febr. Zankow erklärte dem Fürſten in längerer Audienz, er ſei ein treuer Anhänger der Dynaſtle geworden.(Der Fuchs verliert wohl ſeine alten Haare aber nicht ſeine Naupen.) —, Erſt Boris, dann Ferdinand! Die Gerüchte von der Abſicht des Bulgaren⸗ fürſten, ſelber zum Schisma überzutreten, treten immer ſicherer auf. So meldet der Petersburger Berichterſtatter der„Köln. Ztg.“, dort werde auf das Beſtimmteſte behauptet, der Fürſt habe dem ruſſiſche General Golintſchew vor deſſen Ab⸗ reiſe von Sofia mitgetheilt, er wolle den Ent⸗ ſchluß, ſich ſelber umtaufen zu laſſen, möglichſt bald ausführen. Dergleichen ſähe Ferdinand dem „Koſaken“ ähnlich! Athen, 21. Febr. Die Nachrichten Kreta lauten alarmirend. Die Türken, mehrere chriſtliche Famillen überfallen wurden von den Chriſten blokirt. fürchtet den Ausbruch Koſtantinopel, aus welche hatten, Man be⸗ eines neuen Aufſtandes. 22. Febr. Die„)Politiſche Correſpondenz“ meldet von hier vom 16. d. Mts.: Von den Kanzeln aller hieſigen katholiſchen Kirchen wurde heute ein die Wiedervereinigung der orientaliſchen mit der römiſchen Kirche be⸗ treffender Hirtenbrief verleſen. Der Vorgang errege die lebhafte Aufmerkſamkeit des ökumeniſchen Patriarchats und eine Erwiderung vonzedieſer Seite ſei nicht ausgeſchloſſen. London, 22. Febr. Nach telegraphiſchen Mittheilungen aus Pretoria nimmt die feindliche Bewegung gegen die Engländer unter den Buren große Dimeſionen an. Eine Colliſion zwiſchen England und Transvaal ſcheint unvermeidlich. Die Deutſchen, von denen ſich in letzterzgeit viele am Rande anſäſſig gemacht haben, ſtehen auf Seiten der Buren. Große Mengen Waffen und Munitionen werden unter die Deutſchen und Buren an die Grenz⸗Diſtrikte vertheill. Varna oder: Am das Majorat. Roman von Max von Weißenthurn. 15. Fortſetzung. Während alle, das Intermezzo raſch vergeſſend, lebhaft dem erſten, älteren Paare nachſchritten, weil⸗ ten des Herzogs und der Gräfin Gedanken aus⸗ ſchließlich bei der eben ſtattgefundenen Szene. Der Herzog war es, der zuerſt denſelben Ausdruck gab, indem er plötzlich begann: „Ihre junge Freundin, Fräulein Leslie—“ „Sie iſt meine Geſellſchafterin, nicht meine Freundin!“ unterbrach die Gräfin ihn in eiſig kal⸗ tem Tone, der jedoch jeden Eindruck auf den Her⸗ zog zu verfehlen ſchien, denn er fuhr ruhig fort: „Kennen Sie die Familie des jungen Mädchens?“ „Flüchtig! Major Leslie und ſeine Frau ſind lange tot.“ Sie hielt es für überflüſſig, hinzuzufügen, daß Varna durch keine Bande des Blutes mit der Fa⸗ milie Leslie in Zuſammenhang ſtehe. „Meine Frau,“ ſprach der Herzog weiter,„war, wie Sie wiſſen, eine Montgomery. Haben Sie je gehört, daß die Leslies mit den Montgomerys irgend⸗ wie in verwandtſchaftlicher Beziehung ſtanden“ „Sehr unwahrſcheinlich. Die Leslie ſind von nur beſcheidener Herkunft. Wenn ich nicht irre, iſt der Vater des Majors ein Kaufmann geweſen.“ Der Herzog ſchüttelte den Kopf. „Ich trachte danach, irgend eine Erklärung für dieſe merkwürdige Aehnlichkeit zu finden,“ verſetzte er, während unwillkürlich ein ſchwerer Seufzer auf ſeine Lippen trat, Die Gräfin zuckte die Achſeln. „Ich glaube, lieber Freund, daß Sie die Aehn⸗ lichkeit übertreiben!“ ſagte ſie.„Fräulein Leslie iſt ein hübſches Mädchen, aber ſie iſt nicht an⸗ nähernd ſo ſchön, wie die verblichene Herzogin meinem Erinnerungsvermögen nach war. Aehnlichkeiten aber beſtehen oft, wo auch nicht die geringſte Ur⸗ ſache oder Rechtfertigung dafür exiſtiert.“ Ja, ich fürchte, daß auch für dieſen Fall kein Schlüſſel, keine Aufklärung findet!“ ſprach der Herzog gepreßt. ⸗Wünſchen Sie es denn?“ forſchte die Gräfin beunruhigt. „Ich bin ein ſehr einſamer Mann,“ entgegnete der Herzog mit trübem Lächeln,„und es kommt mir zuweilen vor, als würde es ein großer Segen für mich ſein, wenn ich jene Familienbande finden könnte, die zum Glück eines jeden Mannes not⸗ wendig ſind.“ Ein Mann, gleich Ihnen, kann doch leicht eine Familie gründen,“ ſprach die Gräfin von Saint Maure, ſich im Stillen die Frage ſtellend, ob der Herzog wohl Blanche oder Chriſtine einen Heirats⸗ antrag ſtellen werde.„Sie ſind ein noch junger Mann, und manche Frau würde ſich glücklich ſchätzen, Ihr Leben zu verſchönen!“ „Das mag ſein,“ ſprach der Herzog, während ein ironiſches Lächeln um ſeine Lippen ſpielte,„ich würde es aber vermuthlich ſchwer finden, mich dem Glauben hinzugeben, daß ich noch irgend eine Frau glücklich machen könne.“ „Daran läßt ſich doch nicht zweifeln, angeſichts der Stellung, welche Sie ihr geben!“ proteſtierte die Gräfin. 5 „Eine Frau aber, die mich nur meiner Stel⸗ lung wegen nehmen wollte, könnte mich doch wohl kaum glücklich machen!“ erwiderte er eiſig kalt, und die Gräfin begriff, daß ſie in ihrem Eifer eine große Thorheit begangen hatte. Das Geſpräch wurde unterbrochen, und der Herzog fand erſt im ſpäteren Verlauf des Abends Gelegenheit, wieder über Varna zu reden, diesmal mit Beatrice Gray. „Die Gräfin von Saint Maure verſichert mir,“ ſprach er,„daß die Leslies mit der Familie meiner Frau durchaus in keiner Beziehung geſtanden haben können, denn ich habe halb und halb gehofft, daß 5— — irgend eine Verwandtſchaft zu] ermitteln ſei, auf welche ich Rechte geltend machen könnne.“ „Es wäre ſehr hübſch geweſen, ſo plötzlich eine ſo reizende Verwandte zu finden,“ geſtand Beatrice zu. „Ja mag es auch Selbſtiucht ſein, ich wäre ſehr froh froh geweſen, wenn dieſes Mädchens Aehnlich⸗ keit mit meiner Frau ſich durch eine Zugehörigkeit zu meiner Familie gerechtfertigt hätte,“ verſetzte der Herzog traurig. Stehe ich doch ſo ganz verlaſſen und einſam da! Ich habe keinen Erben, und mit mir erliſcht der alte Name meines Hauſes!“ „Sie haben aber zahlreiche gute Freunde und könnten deren noch mehr haben, wenn Sie ſich nicht gar zu ſehr von aller Welt zurückziehen wollten,“ ſuchte das gleich ihm den Ernſt des Lebens voll verſtehen de Mädchen ihn zu tröſten. „Darf ich Sie zu meinen Freunden rechnen?“ fragte der Herzog mit einem Blick, welcher ſeinem für gewöhnlich kalten Antlitz etwas unendlich An⸗ ziehendes verlieh. „O, gewiß! Mein Bruder und ich, wir ſind ſtolz darauf, uns zu Ihren Freunden zählen zu dürfen!“ entgegnete Beatrice mit offenem Blick. „Ich habe jetzt ganz ſpeziell Sie und nicht Ihren Bruder gemeint,“ fuhr der Herzog gedämpften Tones fort.„Beatrice laſſen Sie mich eine Frage an Sie ſtellen. Können und wollen Sie fürs Leben meine Freundin ſein? Darf ich es wagen, Sie in einem heiligeren Sinne, als nur in jenem gewöhn⸗ licher Freundſchaft, zu bitten, mir für das ganze Leben anzugehören? Wollen Sie mir die Ehre er⸗ weiſen, meine Gattin zu werden“ Die Frage wurde mit einer gewiſſen Feierlich⸗ keit geſtellt, welche deren tiefen Ernſt in Beatrice's Augen nur noch erhöhte; ſie fand keine Ent⸗ gegnung durch Worte, aber ſie legte ihre Hand in die ſeine, und er wußte, daß dies keine Verneinung auf ſeine Frage war. 8 —— Der Beſuch des Präſidenten Krüger in England kann als vollſtändig aufgegeben betrachtet werden. Das Beichtgeheimniß vor dem Neichs⸗ gericht. Großes Aufſehen erregte im November v. Js. die vor dem Schwurgericht in Mülhauſen erfolgte Verurtheilung des Geiſtlichen Alphons Burtz aus Eggisheim, früher Pfarrer in Nieder⸗ magſtatt i. Elſaß, zuletzt Pfarrer in Langnau (Canton Zürich), wegen Meineids unter Zu⸗ billigung mildernder Umſtände zu 15 Monaten Gefängniß. Der Anklage lag folgender Sach⸗ verhalt zu Grunde: Am 16. Oktober 1893 war in Niedermagſtatt der Ackerer F. Joſ. Bilger geſtorben. Pfarrer Burtz, welcher den Ver⸗ ſtorbenen während ſeiner letzten Krankheit viel beſucht hatte, hatte von demſelben einen Zettel, der verſchiedene Legate enthielt und im Uebrigen zu Gunſten der berechtigten Erben lautete. Unter den Legaten befand ſich ein Vermächtniß von 10,000 Mk. an die Kirche zu Niedermag⸗ ſtatt. Ein Erbe erſtattete beim Gericht Anzeige, daß in dem Nachlaß drei Suez⸗Obligationen im Werthe von 1250 Franks fehlten. Bei einer eidlichen Vernehmung vor dem Amtsrichter er— klärte Burtz,„er wiſſe nichts“. Weitere Nach- forſchungen der Behörden ergaben, daß B. im Frühjahr 1894 die fehlenden Obligationen nach Paris geſchickt und dort zum Verkauf gebracht habe. Die Staatsanwaltſchaft nahm an, daß B. ſich die Werthpapiere widerrechtlich angeeig⸗ net und den Eid wiſſentlich falſch geſchworen habe. B. wurde in Langnau verhaftet und in das Gefängniß in Mülhauſen ausgeliefert. Es wurde gegen ihn Anklage wegen Diebſtahls und Meineids erhoben, die am 6. und 7. November v. Is. vor den Geſchworenen in Mülhauſen zur Verhandlung kam. Der Angeklagte führte zu ſeiner Vertheidigung an, daß er die Obligationen vom Erblaſſer er⸗ halten habe zu einem Zwecke, den er des Beicht⸗ geheimniſſes wegen nicht näher bezeichnen dürfe. Die vom Gericht vernommenen Sachverſtändigen bekundeten, daß der Angeklagte nach den kirch⸗ lichen Vorſchriften berechtigt geweſen ſei, zu ſagen, er wiſſe nichts. Durch eine Zeugniß⸗ verweigerung würde er indirekt zugegeben haben, daß er etwas wiſſe, und das ſei nach den kirch- lichen Vorſchriften nicht zuläſſig. Der Ange⸗ klagte habe vielleicht unvorſichtigt, aber durch⸗ aus bona fide gehandelt. Der Staatsanwalt vertrat die Verurtheilung im Sinne der An⸗ klage und machte u. A. folgende Ausführungen: „Wir leben nicht in einem Kirchenſtaat, ſondern im Deutſchen Reich, deſſen Bürgerliches Geſetz⸗ buch ſolche Principien nicht anerkennt. Sonſt könnten ſich ja die katholiſchen Geiſtlichen Alles erlauben, ohne daß ſie zu faſſen wären, indem ſie ſich jedes Mal hinter dem Beichtgeheimniß verſchanzten. Ein Geiſtlicher könnte dann über⸗ 3.(als Unterfrage zu 2) ob er ſich durch An⸗ gabe der Wahrheit einer ſtrafrechtlichen Ver⸗ haupt nicht zum Eide herangezogen werden, wenn er unter dem Schutz des Beichtſiegels ſage, er wiſſe nichts, obſchon er etwas wiſſe. Den Geſchworenen wurden die drei Fragen geſtellt: 1. ob der Angeklagte des Diebſtahls der Werthpapiere ſchuldig ſei, 2. ob er einen Meineid geleiſtet habe, indem er vor dem Amts- richter den Beſitz der Werthpapiere leugnete und folgung ausgeſetzt hätte. Die Geſchworenen ver⸗ neinten die beiden Hauptfragen, während ſie die Nebenfrage betr. mildernder Umſtände bejahten. Da das Gericht annahm, daß hier ein Irrthum vorliege, wurden die Geſchworenen nochmals zurückgeſchickt und nunmehr lautete ihr Wahr⸗ ſpruch auf ſchuldig des Meineids unter Zu⸗ billigung mildernder Umſtände, ſo daß B. zu 15 Monaten Gefängniß verurtheilt wurde. Die Reviſionsverhandlung ſand bekanntlich am Donnerſtag voriger Woche vor dem Reichs⸗ gericht ſtatt und endete mit Freiſprechung, wo⸗ mit dem Rechtsbewußtſein des katholiſchen Volks⸗ theils Genugthuung geleiſtet iſt. Ius Nah und Fern. Aus dem Weſchnitzthal, 22. Febr. Im Hinblick auf die in den Gemeinden Hammel⸗ bach und Affolterbach in letzter Zeit ſtattgehabten vielen Brände wurden dieſe Gemeinden in die Brandſtrafklaſſe verſetzt. Mannheim, 23. Febr. Auf der Fahrt nach Heidelberg erſchoß fich Julius Wolff von der Getreidekommiſſionsfirma Stern und Wolff im Eiſenbahnkoupee. Bensheim, 22. Febr. Die billigen Schweinefleiſchpreiſe, das Pfund zu 46 und 48 Pfg., dauern bis jetzt noch fort und haben in Folge deſſen die hieſigen Metzger einen ganz enormen Abſatz zu verzeichnen. Maſſenhaft kommen die Privaten von Auswärts, gar von Darmſtadt und Worms und kaufen größeres Quantum Fleiſch zum Einſalzen und Räuchern. Seligenſtadt, 23. Febr. In der hieſigen Stadtkirche wurde durch Einbruch ein frecher Raub ausgefuhrt, wodurch die geſammte Ein⸗ wohnerſchaft in große Aufregung verſetzt iſt. Man vermuthet, daß daran zwei Individuen betheiligt ſind, welche mit dem Frühzug in der der Richtung nach Hanau ſuhren, zu welcher Zeit man noch keine Kenntniß von dem ſchändlichen Verbrechen hatte. Von der Anöneberg(bei Kaſſel), 22. Febr. Der Täglöhner Klös aus Biebrich iſt vorgeſtern in der hieſigen chem. Fabrik von dem Dache heruntergefallen und hat ſich ſo ſchwer verletzt, daß an ſeinem Aufkommen gezweifelt wird. Bei ſeiner Verbindung, gegen die er ſich ſträubte, fand man eine Partie geſtohlenes Blei unter den Kleidern verſteckt. Boppard, 19. Febr. Bei dem am Faſt⸗ nacht⸗Dienſtag ſtattgefundenen Carnevalszuge 16. Kapitei. Ein Pakt. „Die Parkwege ſind kein Gemeingut, nicht wahr?“ fragte Gottfried, eines Nachmittags in den Wohnſalon tretend. „Natürlich nicht!“ entgegnete die Gräfin.„Wie kommſt du auf dieſen Einfall?“ „Weil ich einer fremden Perſon im Parke be⸗ gegnet bin, die offenbar nicht recht bei Vernunft war, — eine große, ſchwarzgekleidete Frau, die ihrer Zeit ſchön geweſen ſein mag, in derem Geſichtsaus⸗ druck jetzt aber etwas geradezu Abſtoßendes liegt und die ſich jedenfalls ganz merkwürdig benahm.“ „Und wo trafeſt du ſie?“ forſchte die Gräfin. „So nahe dem Schloß, daß ich dachte, ſie ſuche jene geheime Thür, welche ſich an der Seite der Gewächshäuſer befindet. Ich fragte ſie, wen ſie zu ſprechen wünſche, worauf ſie mich anſtarrte und allen möglichen Unſinn zu ſprechen begann.“ „Was ſagte ſie denn für Unſinn?“ forſchte Ledward vom Kamin herüber, an den er gelehnt ſtand. „Tolles Zeug,— daß ſie doch ins Haus kommen werde, aus welchem man ſie gewaltſam fern halte, und daß ſie den ihr gebührenden Platz ſchon noch einnehmen wolle. Wie geſagt, auf mich machte ſie den Eindruck einer vollendenten Närrin. Ich ge⸗ leitete ſie natürlich auf die Straße. Der Vorfall hat mich zu Einſicht gebracht, daß es wohl prak⸗ tiſcher wäre, den Park ein⸗ für allemal für das Publikum abzuſperren.“ „Ich werde mit Parker, dem Waldhüter darüber ſprechen,“ meinte Ledward in anſcheinend gleichgül⸗ tigen Tone. „O, ja, thue es ſogleich!“ rief die Gräfin lebhaft.„Es iſt mir nichts unheimlicher, als der Gedanke, eine Wahnſinnige in meiner Nähe zu wiſſen!“ Ledward nickte und verließ das Zimmer, als gegeben ſein wollte. Wer aber bürgt mir dafür, ob er es durchaus nicht eilig habe; draußen aber daß dies nicht in deiner edlen Abſicht lag? Alle ——— nahm ſein Geſicht einen fehr finſteren Ausdruck an, legte ſeine Stirn ſich in tiefe Falten. „Sollte das am Ende Clairette ſein?“ ſprach er leiſe vor ſich hin.„Ich wähnte ſie weit von hier fern! Was, in des Teufels Namen, fällt ihr ein, hierherzukommen, um mich jetzt, da ich das Glück vielleicht bald erreiche, zugrunde zu richten? Fürwahr, ich wundere mich nicht, daß Gottfried ſie für wahnſinnig gehalten hat!“ Anſtatt mit Parker zu reden, machte Ledward einen Rundgang durch Park und Wald, ohne jedoch etwas Verdächtiges finden zu können. Ein paar Tage lang ſah er bleicher aus denn ſonſt, wanderte er ruhelos umher; ſeine Ausdauer wurde endlich belohnt. Zu ſpäter Nachmittagsſtunde, an einem kalten Wintertage, ſah er, durch Buſchwerk nahe dem unteren Parkausgang verdeckt, eine hoch⸗ gewachſene, ſchwarzgekleidete Frauengeſtalt ſich nähern. Er ließ ſie herankommen. Als ſie aber die Hand nach dem Drücker der Parkthür ausſtreckte, erfaßte er plößlich ihren Arm. „Du hier?“ ſtieß er dabei gleichzeitig aus. „Was willſt du hier?“ Mit faszinierendem Glanz richteten ſich zwei Augen auf ihn, daß er erbebte und, die Hand von ihrem Arm ſinken laſſend, um einen Schritt von ihr zurücktrat. Ein hartes, kurzes Lachen war ihre erſte Antwort. „Vermuthlich bin ich die letzte Perſon, welche hier zu ſehen du Verlangen trägſt!“ höhnte ſie ihn. „Jedenfas biſt du die letzte, welche hier zu treffen ich erwarten durfte,“ verſetzte er ihr mit Schärfe.„Du haſt mir dein Wort gegeben, dort zu bleiben, wo ich dich zurückließ, bis ich dir die Nachricht zu bringen imſtande ſein würde, von welcher für uns beide alles abhängt!“ „Auf dieſe Nachricht von dir hätte ich am Ende bis in alle Ewigkeit warten können,“ gab ſie ihm hart zurück.„Ich kam hierher, weil ich nicht auf⸗ wurde der 10jährige Sohn eines Schiffers ron einem Gruppenwagen überfahren und war binnen einer halben Stunde todt. München, 22. Febr. Unter dem Ver⸗ dacht, den Raubmord an den drei Frauen be⸗ gangen zu haben, wurde ein Mann verhaftet, der ſich unter der Vorſpiegelung, er habe an der Cloſeteinrichtung etwas zu ändern, Eingang in die Wohnung verſchafft haben ſoll. Weiter wird beſtimmt gemeldet: Der Mörder der drei Frauen in der Karlſtraße iſt in der Perſon eines hieſigen Maurers und Cloſetmachers ent- deckt worden. Derſelbe hatte vor kurzer Zeit in der Wohnung der drei Frauen an einem Cloſet gearbeitet und ſich neuerdings höchſt auſ— fällig benommen. Der Mörder wurde heute früh verhaftet. Bordeaux, 22. Febr. Der frühere Rechtsanwalt Dr. Fritz Friedmann aus Berlin iſt auf Veranlaſſung der deutſchen Behörden hier verhaftet werden. Temesvar, 24. Febr. Die Polizei ver⸗ haftete eine Bande Mädchen⸗Händler, welche den Seelen⸗Schacher nach dem Orient gewerbsmäßig betreiben. Verfälschte schwarze Seide. Man verbrenne ein Müſterchen des Stoffes, von dem man kaufen will und die etwaige Ver⸗ fälſchung tritt ſofort zu Tage: Aechte, rein ge⸗ färbte Seide kräuſelt ſofort zuſammen, verlöſcht bald und hinterläßt wenig Aſche von ganz hell⸗ bräunlicher Farbe.— Verfälſchte Seide(di: leicht ſpeckig wird und bricht) brennt langſam fort(namentlich glimmen die„Schußfäden“ weiter, wenn ſehr mit Farbſtoff erſchwert) und hinterläßt eine dunkelbraune Aſche, die ſich im Gegenſatz zur ächten Seide nicht kräuſelt, ſon⸗ dern krümmt. Zerdrückt man die Aſche der ächten Seide, ſo zerſtäubt ſie, die der verfälſchten nicht. Die Seiden⸗ Fabriken 6. Henne- berg(k. u. k. Hoflief.) Zurich verſenden gern Muſter von ihren ächten Seidenſtoffen an jedermann und liefern einzelne Roben und ganze Stücke porto- und steuerfrei in die Wohnung. 5 faster Damenkleiderstoffe frank Mohair, doppeltbreit, das Modernste, 15 à Mk. 1, 25 per Mtr. Mousseline laine, gar. reine Wolle, à 65 Pfg. per Mtr. 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So weiß ich, welches Leben du geführt, ich weiß daß du dich mit deinen Verwandten ausgeſöhnt und dich infolge deſſen in den beſten Kreiſen bewegt haſt; ich weiß, daß du der Haupt⸗ berater der Gräfin von Saint Maure geworden biſt und— daß du ihren Töchtern den Hof machſt!“ „Ah, das iſt es alſo!“ ſtieß er aus.„Eifer⸗ ſucht trieb dich hierher, nichts anderes!“ Denn brauchteſt du Geld oder dergleichen, ſo hätteſt du mir ja nur ſchreiben können, daß es dir an hin⸗ reichenden Mitteln gebreche!“ „Ich zog es vor, meinen Schmuck und meine Kleider zu verkaufen, lieber, als bei dir zu betteln!“ ſchleuderte ſie ihm ins Antlitz.„Für eine Frau iſt es immer das peinlichſte, um Geld zu bitten, ſelbſt wenn derjenige, an welchen ſie ſich deshalb wendet, ihr Gatte iſt!“ Er warf einen ſcheuen Blick um ſich. Für Geiſt und Herz. Bei gutem Wind ſoll man an den Sturm denken. Laß Armut Dich nicht niederbeugen Und Reichthum nicht zum Stolze neigen. Mäßiges Glück währt am längſten. Es iſt ein großes Glück, ſein Glück erkennen. Wer mit Ehren worden alt, Hat ſein Leben wohl bezahlt. Bei dem Freude halte ſtill, Der nur Dich, nicht das Deine will. Auch im Uebel liegt ein Preis, Wer ihn nur zu finden weiß. it l 1 * Für Hagenleidende! kann bei mir in die Lehre treten. Bäckerei u. Conditorei Für Bauende! Bringe hierdurch zur Kenntniß der hieſigen Bauenden, daß ich um einen bedeutend niedrigeren Preis wie dahier verlangt, ab Sägemühle „Württembera“ beſtellt habe: Einen Waggon gute Latten, einen Waggon Ablatten, einen Waggon Verſchalbord. Dieſelben ſollen möglichſt an der Bahn an hieſige Bauende abgegeben werden und wollen ſich Antheilhaber bei mir melden.— Bemerke noch, daß nach dem Händlerpreis an 100 Gebund Latten ca. 45 bis 60 Mark erſpart werden. eee Allen denen, die ſich durch Erkältung oder Ueberladung des Magens, durch Genuß mangelhafter, ſchwer verdaulicher, zu heißer oder zu kalter Speiſen oder durch unregelmäßige Lebensweiſe ein Magenleiden wie: Magenkatarrh, Magenkrampf, Magenschmerzen, schwere Verdauung oder Verschleimung zugezogen haben, ſei hiermit ein gutes Hausmittel empfohlen, deſſen vorzügliche, heilſame Wirkungen ſchon ſeit vielen Jahren erprobt ſind. Es iſt dies das bekannte Verdauungs- und Slutreinigungsmiltel, der Hubert Ullrich'ſche Kräuter⸗Wein. 5 Dieſer Kränter Wein iſt aus vorzüglichen, heilkrätig be⸗— fundenen Kräutern mit gutem Wein bereitet und ſtärkt und belebt den ganzen Verdauungsorganismus des Men⸗ ſchen, ohne ein Abführmittel zu ſein. Kräuter Wein 5 beſeit gt alle Störungen in den Blutgefäßen, reinigt 10 das Blut von allen verdorbenen, krankmachenden Stoffen und wirkt fördernd auf die Neubildung geſunden Blutes. Durch rechtzeitigen Gebrauch des Kräuter⸗Weins werden Magenübel meiſt ſchon im Keime erſtickt. Man ſollte alſo nicht ſäumen, ſeine Anwendung allen andern ſcharfen, ätzenden Geſundheit zerſtörenden Mitteln vorzuziehen. Alle Symptome, wie Kopſſchmerzen, Auſſtoßen, Sodbrennen, Bläh⸗ ungen, Uebelkeit mit Erbrechen die bei chroniſchen (veralteten) Magenleiden um ſo heftiger auftreten, werden oſt nach einigen Mal Trinken beſeitigt. und deren unangenehme Folgen, wie Stuhlver ſtopfung Beklemmung, Kolirſchmerzen, Schlafloſigkeit, ſowie Blutanſtauungen in Leber, Milz und Pfortaderſytem(Hämorroidalleiden) werden durch Kräu⸗ terwein raſch und gelind beſeitigt. 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N N N 5* Schiel-Pincenez wodurch man gut schen kann; für jeden Andern erscheinen die Augen so stark schielend, dass er ent fa wird. bis er sich ftb Täuschung selbst aus Beide Gege Einsendung ranco in C Neue Ziegel aus der Ziegelei von Kinſcherf in Weinheim hat billigſt zu verkaufen Georg Adam Müller, Blu nenſeß. 220 Auszug aus den Civilſtands⸗Regiſtern der Gemeinde Viernheim vom 1. bis 31. Januar. Geburten. 1. Dem Wirt Gg. Brechtel 4. e. T. Appolonia, 5. d. Schaffner Anton Brednich e. S. Anton, 5. d. Tagl. Martin Ad. Wetzel e. S. Ladwig, 5. d. Fabrikarb. Joh. Niebler 3. e. T. Margaretha, 8. d. Dienſtm. Maria Helfrich e. S. Leonhard, 6. d. Schloſſerm. Gg. Valt. Hoock 2. e. T. Appolonia, 4. d. Fabrikarb. Anton Weinlein 1. e. T. Anna Maria, 10. d. Maurer Gg. Mich. Emil Martin, 1. e. T. Eliſe Katharina, 11. d. Heizer Nikolaus Neff 2. e. S. Peter, 12. d. Fabrikarb. Joh. Michelhans e. T. Katharina, 10. d. Landwirt Ad. Hofmann 3. e. T. Barbara, 14. d. Bierbrauer Mich. Hofmann 3. e. T. Barbara, 16. d. Fabrikarb. Nik. Ad ler 16. e. S' Georg Michael, 18. d. Maurer Joh. Valt. Wedel 1. e. T. Anna, 16. d. Cigarrenm. Joh. Peter; Bauer 1. e. T. Anna Cäcilia, 18. d. Schneider Martinz lFetſch 1. e. S. Auguſt, 20. d. Zimmerm. Mich. Rohnfeld 1. e. T. Margaretha, 22. d. Fabrikarb. Phil. Baureiß 3. e. T. Juliana, 24. d. Tagl. Gg. Grammig 2. e. S. Franz, 25. d. Tagl. Valtin Bugert 2. e. S. Nikolaus, 26. d. Landw. Valt. Müller 1. e. S. Andreas, 28. d. Cigarrenm. Anna Maria Schorſch e. T. Anna Katharina, 30. d. Cigarrenm. Simon Friedel 1. e. S. Peter, 31. d. Cigarrenm. Sabina Pfenning e. S. Johannes. Eheſchließungen. 4. d. Landw. Adam Englert 3. mit Margaretha Kempf, 10. d. Dienſtk. Joh. Bauer 8. mit Anna Maria Lang, 15. d. Taglöhner Peter Ehrhardt mit Appolonia Bläß, 18. d. Fabrikarb. Peter Klee 1. mit Maria Eva Schmitt, 25. d. Landw. Phil. Fleiſchmann mit Magdalena Renner, 25. d. Maurer Jakob Renner 1. mit Barbara Fleiſchmann, 31. d. Cigarrem. Phil. Ringhof 4. mit Anna Luiſe Kupfer. Sterbefälle. 1. Eliſabetha Knapp geb. Adler ohne Gewerbe, 71 J., 7 M. 7 Tg. alt, 3. Tagl. Mich. Bläß 2., 24 J. alt, 4. Ad. Faltermann, S. d. Maurers Jak. Faltermann 2., 3 J., 8 M. 29 Tg alt, 6. Auszüglerin Marg. Martin geb. Wenzel, 80 J., 9 M. 6 Tg. alt, 11. Metzger Engelb. Kempf 1., 40. 9 M. 4 Tg. alt, 13. Anna Maria Burkert geb. Eppel, Ehefrau d Fabrikarb. Jak. Burkert 3., 31 J., 8 M. 25 Tg. alt, 21. Gg. Joſ Baus, S. d. Fabrikarb. Anton Baus, 2 J., 28 Tg. alt, 15. Joh. Roos, S. d. Schmiedes Valt. Roos 1., 2 M. 2 Tg. alt, 26. Auszüglerinkkath. Effler geb. Schmitt, 73 J., 5 M. 29 Tg. alt, 27. Küfer Rudolph Münch, 51 J., 5 M. 27 Tg. alt, 31. Schuhm. Joh. Grammig 1., 56 N 10 M. 9 Tg. alt. Anhänge⸗Efiguetts aus feſtem Cell uloſe-Karton und mit Metallöſe verſehen liefert billigſt die Buchdruckerei von H. C. L. Schneider, Berlin, 28. — n W. gingener, Viernheim. —— —— 2 Bekanntmachung. Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß unter den Schweinen des Jakob Froſchauer 1. zu Viernheim die Schweineſeuche ausgebrochen iſt. Es wird hiermit zur Kenntniß der Intereſſenten gebracht, daß das bis jetzt zur Ueberweiſung gekommene, ſowie etwa erſteigerte Receßholz noch im Laufe dieſer Woche aus dem Walde abgefahren werden muß, andernfalls Anzeige gegen die Säumigen erhoben werden wird. Viernheim, den 25. Februar 1896. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Bläß Receßholz⸗Abgabe. Donnerstag, den 27. Februar d. Js., Morgens 8 Uhr an⸗ fangende wird weiter an Receßholz abgegeben: Kleines Loosholz Kiefern Knüppel von Johs. Neuhäuſer 1. bis Jakob Koob 2. Kiefern Wellen von Jakob Frank 2. bis Nik. Pfenning Ww. Desgl. Ausaſt⸗Wellen von Philipp Hook 6. bis Sebaſtian Mandel 2. Kiefern Stöcke von Joſeph Buſalt 2. bis zum jüngſten Bürger und dann vom älteſten Bürger bis zu Nikolaus Müller 4. Wagner Ww. 3 Mk. 60 Pfg. Viernheim, den 25. Februar 1896. 288 Ehrhardt, Rentmeiſter. Auflagebetrag 1 Mk. 1 Mk. 60 Pfg. Bekanntmachung. Die Gemeinde läßt am Dienſtag, den 3. März l. Is., Vor⸗ mittags 10 Uhr 2324 Ster forl. Scheit⸗ u. Prügelholz und am Mittwoch, den 4. März l. Js., Vormittags 10 Uhr 40,000 Stück forl. Wellen aus hieſigem Gemeindewalde auf dem Ratbhauſe hier öffentlich an die Meiſtbietenden gegen Baarzahlung verſteigern. Käferthal, den 24. Februar 1896. Gemeinderath 289 Schmitt. Neubau der kath. Kirche zn Viernheim. Arbeits⸗Verdingung. Für den vorgenannten Neubau ollen folgende Arbeiten und Materiallieferungen zur Ausführung bezw. Lieferung vergeben werden. 287 1 Mk. 80 Pfg. Haus⸗ und Aecker⸗ Verſteigerung. Samstag, den 29. Februar d. 23., Vormittags 10 Uhr, aufe dem Rathhauſe laſſen Georg Jäger 1. Erben Haus mit Grabgarten uud ſämmtliche Aecker auf Erb und Eigen öffentlich an die Meiſtbietenden verſteigern. F 2, 9 ehe! de F 2, 9 Zur Communion empfehle ueu eingetroffen große Gelegenheitskäufe. 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Gegründet am 10. Oktober 1883, erweitert 1892. Rath und Auskunft in allen Krankheitsfällen, veranſchlagt zu: auch brieflich, ſoweit es möglich iſt. Im Verlage von Louis Kuhne, Leipzig, Floßplatz 24 ſind erſchienen und direkt vom Verfaſſer gegen Betrags⸗Ein⸗ 1. Die Erdarbeiten Mk. 1349,58 Die.(Arbeitslöhne)„ 55243,14 Die Auſtreicherarbeiten 5 430,82 Es wird beabſichtigt dieſe 3 Arbeiten zu⸗ ö ſammen zu vergeben. 2. Die Lieferung der Maurer-Materialien, 84474,50 3. Die Steinmetzarbeiten„ 97694 29 4. Die Zildhauerarbeiten„ 1700,00 5. Die Zimmerarbeiten„ 19013,53 6. Die Zpengler-(Slechner-) Arbeiten„ 2960,62 7. Die Dachdeckerarbeiten„ 15646,27 8. Die Schloſſer- und Schmiedearbeiten„ 5977,50 Die Pläne, Koſtenanſchläge und Bedingungen ſind vom 27. Februar bis zum 14. Mär; d. J. im Hauſe von Frl. Barb. Hanf, Weinheimerſtr. Nr. 55, vis-Acyis der Krone, während der üblichen Geſchäftsſtunden den Intereſſenten zur Einſichtnahme offen gelegt. Auskunft wird außerdem auf dem Bureau des Erzbiſchöfl. Baudirektors Meckel, Mozartſtraße Nr. 20 in Freiburg i. Br., ertheilt. Die Offerten müſſen verſiegelt und mit entſprechen. der Aufſchrift verſehen bis ſpäteſtens am 14. Mär; d. Js. Abends 6 Uhr bei dem Unterzeichneten eingereicht werden. Viernheim, den 25. Februar 1896. 240 Der kath. F. Molitor, Pfarrer. Zu Communion⸗ u. Oſterge Gegründet 1822. F. Göhring, Mannbei Mein ſeit vielen Jahren an den„Planken“ gelegenes Geſchäft am Paradeplatz, neben dem Pfälzer Hof, und bitte ieh genau darauf achten zu wollen. Te Spdaꝛierstock mit Musik. Melodien ſpielen kann. 5 Landpartien, à Stück Mk. 3,50 gegen Nachnahme. O. Kirberg, Düſſel⸗ Kirchen vorſtand dorf a. Rh. Wer di 5. 0 ſendung oder Nachnahme, ſowie durch jede Buchhandlung zu beziehen: Louis Kuhne, Die neue Heilwiſſenſchaft. Ein Lehrbuch und Rathgeber für Geſunde und Kranke. 13. deutſche Auflage (39 Tauſend). 486 Seiten 80. 1896. Preis Mk. 4.—, geb. Mk. 5.—, Erſchienen in 12 Sprachen. Louis Kuhne, Bin ich geſund oder krank? Ein Prüfſtein und Rathgeber für Jedermann. 6. ſtark vermehrte Auflage 1896, Preis Mk.—.50. Louis Kuhne, Kindererziehung. Ein Mahnruf an alle Eltern Lehrer und Erzieher. Preis Mk.—.50. Louis Kuhne, Cholera, Brechdurchfall und ähnliche Krankheiten, deren Entſtehung, arzneiloſe Behandlung und Heilung. Preis Mk.— 50. Louis Kuhne, Geſichtsausdruckskunde. neuen Unterſuchungsart eigner Entdeckung. Mit vielen Ab- bildungen. Preis Mk. 6.—, elegant. geb. Mk. 7—. Louis Kuhne, Kurberichte aus der Praxis über die neue arzneiloſe und operationsloſe Heilkunſt nebſt Proſpekt. 15. Auf⸗ lage. 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