7 und koſtet monatlich nur Erſcheint Mittwochs u. Samſtags auß 0 30 Pf. frei in's Haus gebracht. Per Poſt be:. pro Ouart. M. 1.15 Redaction, Druck und Verlag: W. Bingener, Viernheim. See nſerate 10 Pf. pro 1 ſpaltige Garmondzeile. Reclamen 20 Pf. pro 1ſp. Zeile Nr. 32. Viernheim, 17. April. Dem Vernehmen nach, iſt wegen der Erbauung der Bahn Wein⸗ heim⸗Viernheim⸗Lampertheim und Worms zwiſchen den hohen Regierungen von Heſſen und Baden die nöthige Vereinbarung getroffen worden. * Viernheim, 17. April. Wie aus dem Inſeratenteil erſichtlich, gelangt am nächſten Sonn— tag, Nachmittags 3 Uhr, im„Freiſchütz“ zum Beſten des Kindheit⸗Jeſuvereins, der ſich den Los⸗ kauf und die hl Taufe armer Heidenkinder zum Zweck geſetzt hat, das dreiaktige Schauſpiel Cä⸗ cilia oder die hl. Kindheit zur Aufführung, und zwar durch Mitglieder dieſes Vereins(Schulmädchen) von 14—8 Jahren. Das Stück ſpielt im Hofe einer Waiſenanſtalt für Mädchen in China u. verſpricht allen Beſuchern einige Stunden der Erbauung und der Unterhaltung zu gewähren. In Anbetracht des guten Zweckes und des niedrigen Eintrittspreiſes dürfte ein zahlreicher Beſuch der Aufführung zu erwarten ſein. Schriesheim, 14. April. Am Samstag wurde bei Streitigkeiten mit Doſſenheimer Burſchen einer der letzteren, der 18jährige Landwirth Sommer, erſchoſſen. Mannheim, 13. April. Der Bureau⸗ gehilfe Baro, früher Gendarm, der am Domä⸗ nenamt von Heidelberg einen Werthbrief mit 52,000 Mark unterſchlagen hatte, wurde vom Schwurgericht zu 5 Jahren Zuchthaus und 8 Jahren Ehrverluſt verurtheilt. Frankfurt, 18. April. Ein hieſiger Pri⸗ vatier hatte mehr als 20 Jahre ein Loos, das nicht herauskommen wollte. Vorige Woche ſagte er zu ſeiner Frau:„Das Loos verkaufe ich.“ Als er aber zu ſeinem Bankier kam, erfuhr er, daß das Loos ſchon vor 3 Jahren mit 130,000 gehend. g. haben. Mk. gezogen wurde. Seiden-Fabrikeng. Henneberg(di. Ua) Zürich. Set, von Unterricht in der ſpaniſchen und engliſchen Sprache. Berlin, 14. April. Das Torpedobot 8 46, welches bei dem Zuſammenſtoß mit dem geſunkenen Torpedoboot 8 48 ſchwer beſchädigt wurde, iſt nun ebenfalls geſunken. Wie der Lokal⸗Anzeiger aus Wilhelmshafen meldet, ging das Boot bei Hookſiel in die Tiefe, wohin es von der Un⸗ glücksſtätte geſchleppt worden war. — Die Beileidsbezeugungen anläßlich des Todes des Freiherrn v. Schrader gehen fortge⸗ ſetzt von Fürſtlichkeiten und Perſonen der Hof⸗ geſellſchaft äußerſt zahlreich ein. Das Telegramm der Kaiſerin Friedrich gibt, wie der„Lokalan⸗ zeiger“ meldet, nicht nur dem Schmerz der hohen der hohen Frau über den unglücklichen Ausgang des Zweikampfes, ſondern auch dem Unwillen über das Duell Ausdruck. Der Ortsgeiſtliche in Ratzeburg, wo Schraders Familie ein Erbbegräb⸗ niß beſitzt, hat ſeine Theilnahme an dem Be⸗ gräbniß verweigert. Berlin, 14. April. Der Kaiſer verſagte, wie der„Lokalanz.“ meldet, die Genehmigung zur Trauerfeier für Schrader in der Potsdamer Garniſonkirche. Die Trauerfeier wird daher in der Leichenhalle des Kirchhofes ſtattfinden. Henneberg-Seide — nur ächt, wenn direkt ab meinen Fabriken be⸗ zogen— ſchwarz, weiß und farbig, von 60 Pf. bis Mk. 18.65 p. Meter— glatt, geſtreift, karriert, gemuſtert, Damaſte ete.(ca. 240 ver⸗ ſch. Qual. und 2000 verſch. Farben, Deſſins etc.), porto- und steuerfrei ins Haus. Muſter um ⸗ 1 Erſtes lat. Jamſtag, den 18. April. 1896. Ausland. Elberfeld, 14. April. Rheindorf. Der H ſſaser Madrid 15 April Die Wahlen haben fol⸗ aus dem Mellage⸗Prozeß her bekannte Vikar rale 1 Buxkin 1 gendes Er ebniß gehabt: 318 Konſervative, 87 Rheindorf iſt zum Proteſtantismus übergetreten doppelbreit per Meter 1 Mk. 1.35 ele 40 Katliten 11 Unabhängige, 5 und hat ſich, nachdem er ſeine frühere, ebenfalls 10 Cheviot b ſervative Diſſidenten und 8 Republikaner durch den genannten Prozeß bekannt gewordene fals. doppelbreit per Meter à Mk. 1.95 ——„Haushälterin Auguſte Fieſel geheirathet hat, in fle] ferendlen in einzelnen Metern franco Aus Nah und Fern Elberfeld niedergelaſſen. Er verdient ſich bie dusvall. Oettinger& Co. Frankfurta. N. Mittel zu ſeinem Lebensunterhalt durch Ertheilung Spez. In Damenklelderstoffen v. 28 Eg. an pr. Mtr. Verhandlung vor der Strafkammer II in Darmſtadt in Sachen des Malzfabrikanten Gg. Pfützer 2. von Viernheim. Endlich ſcheint die Zeit der Wirren, inbetreff der Bürgermeiſterwahl, zu Ende zu gehen. Am 16. April fand vor der Strafkammer II in Darmſtadt die Verhandlung über den gewählten Neubürgermeiſter Herrn Gg. Pfützer 2. ſtatt. Es wurde über die nun ſchon gar zu oft be— ſprochene und umſtrittene Malzgeſchichte verhandelt. Im Intereſſe der geſammten Bürgerſchaft wird es liegen, wenn völlige Klarheit über dieſe An⸗ gelegenheit verbreitet wird und ſind wir durch die Freundlichkeit eines Theilnehmers an der Ver⸗ handlung in der Lage, unſern Leſern einen faſt vollſtändigen Bericht an der Hand der Zeugen⸗ ausſagen zu liefern. Vormittags 9 Uhr wurde die Verhandlung unter Vorſitz des Präſidenten Schneider eröffnet. Herr Pfützer wies in nahezu 1½ſtündiger Dar⸗ ſtellung der Thatſachen ſeine Unſchuld nach. Darauf wurde zur Zeugenvernehmung geſchritten. Es wurden deren 15 und außerdem zwei Sachver⸗ ſtändige vernommen. Der erſte Zeuge war Herr Gol dſtein aus Viernheim. Er erzaͤhlt den Sachverhalt, wie er ihn ſelbſt gehört. Direktor Ohlingen habe ihn rufen laſſen und gefragt, ob Pfützer altes oder neues Malz zum Verkauf habe. Er(Ohlinger) ſei bei Bierbrauern geweſen, welche neues Malz bekommen hätten. Sei dieſes der Fall, dann müſſe er für ſein neues Malz altes bekommen Goldſtein weiß auch von Geld, das der Angeklagte bezahlt habe, aber für Unregelmäßig⸗ Varna oder: Am das Mazorat. Roman von Max von Weißenthurn. 27. Fortſetzung. redete das Mädchen ſie an.„Sie möchten aufſtehen, ſoll ich Ihnen ſagen, und frühſtücken.“ „Wer ſind Sie?“ forſchte Varna, befremdet die Sprecherin anblickend. „Ich bin Suſanne Ingleby,“ antwortete das Mädchen ziemlich rückſichtslos,„und ich bin hier, allesvor ihrem geiſtigen Augen durcheinander wirbelte, wie unter der Allgewalt eines furchtbaren Schwindels, „Daß ich keine Thorheiten mache?“ wiederholte Varna üperraſcht.„Ich weiß wirklich nicht, was Sie damit ſagen wollen und werde Ihre Herrin darnach um Sie zu bedienen und acht zu geben, daß Sie keine Thorheiten machen.“ fragen. Verlaſſen Sie mich jetzt; ich werde klingeln, wenn ich ihrer bedarf, natürlich vorausgeſetzt, daß eine Glocke da iſt,“ fügte ſie hinzu, indem ſie einen forſchenden Blick umherſchweifen ließ. „Es iſt keine Glocke da, und es iſt auch keine nötig,“ antwortete das Mädchen wie zuvor,„denn die gnädige Frau hat geſagt, ich ſolle hier bleiben und darauf acht geben, daß Sie ſich nicht weh thun.“ „Daß ich mir nicht wehe thue?“ ſprach Varna in ſteigender Verwunderung ihr von neuem nach. „Wo iſt denn Ihre Herrin?“ „Sie befindet ſich im Erdgeſchoß,“ entgegnete das Mädchen und dies war die einzige Autwort, zu der ſie ſich bewegen ließ. g „So ſagen Sie der Dame, welche ſich im Erd⸗ geſchoß befindet,“ erklärte Varna mit einer Beſtimmt⸗ heit, welche dem einfachen Landmädchen denn doch imponieren mochte, denn ſie gehorchte diesmal ſchweigend, daß ſie ſich herauf bemühen möchte, da ich mit ihr zu reden habe.“ 5 Varna wartete, aber eine Ewigkeit dünkte ſie die Zeit, die verſtrich, ohne daß jemand erſchienen wäre. So erhob ſie ſich endlich und ſchritt auf die Thür zu, um ſich ſelbſt ins Erdgeſchoß zu begeben, da Suſanne Ingleby ſich ihres Auftrags allem An⸗ ſchein nach nicht entledigt hatte. Zu ihrer maßloſen Ueberraſchung aber fand ſie die Thür verſchloſſen und ſo heftig ſie auch an derſelben rüttelte, niemand ſchien ſie zu hören. „Eingeſchloſſen!“ ſtieß Varna hervor.„O, mein Gott, was iſt das? Was bedeutet das und „Ich brachte Ihnen Ihr Frühſtück, Fräulein,“ wo bin ich?“ Zitternd ſchlich ſie ſich nach ihrem Lager zurück, auf das ſie in halber Betäubung zurückſank. Mit einer Dumpfheit, die jeden haltbaren Ge⸗ danken ausſchloß, arbeitete ihr Gehirn und führte ihr Schreckenbilder vor die Seele, welche eins das andere verdrängten, bis wie in einem Kaleidoskop den ſie mit aller Kraft nur bekämpfte. Wie lange Zeit vergangen war, ſie wußte es nicht, bis ſie endlich hörte, wie ein Schlüſſel im Schloſſe gedreht ward und gleich darauf Frau N an ihr Lager trat und mit ſüßlichem onfall der Stimme ſie fragte, wie ſie ſich heute befinde. „Ganz wohl, ich danke,“ erwiderte Varna, ſich zur Ruhe zwingend,„aber ich möchte wiſſen, was ſich „Was ſich zugetragen hat, wiederholte die Gefragte, ſich verſtellend. anderes, als daß Sie krank waren.“ „Und warum war ich krank?“ flammte Varna auf.„Haben Sie mir wohl zufälligerweiſe doch die verkehrte Schale Kaffee gegeben, in welche Sie jenes zugetragen hat.“ liebes Kind?“ f f iebe 8 fragte ſie welcher Tag des Monats es ſei. Pulver ſchütteten, das Sie für ein unſchuldiges Ver dauungsmittel erklärten und das am Ende gar ein Gift war?“ Und ein durchborender Blick aus ihren großen ſchönen Augen traf die Frau, die vor ihr ſtand, ſtarr wie das Schickſal,— ihre Kerkermeiſterin! Es wollte Varna ſcheinen, als ob Frau Herryot's Antlitz ſich bei ihrer Frage merklich umdüſtere, 2 vollkommener Faſſung jedenfalls erwiderte dieſelbe: „Mein liebes Kind, ich weiß daß Sie krank waren und es noch ſind; ſo will ich Ihnen Ihre Worte nicht zur Laſt legen. Was ſie krank werden ließ, werden Sie ſelbſt am beſteu wiſſen. Es war die bittere Enttäuſchung, welche Ihnen von Seiten deſſen zu teil ward, indem ſie das Alpha und das Omega Ihres Lebens gefunden zu haben wähnten. O, regen Sie ſich nicht auf! Sie können meine Worte zweifellos nicht in Abrede ſtellen, und ich be⸗ greife alles ja nur zu wohl. Es iſt in meinen Augen durchaus kein Wunder, daß Sie in jenen Zuſtand verſielen, der Wochenlang unſere eifrigſte 0 für Sie erforderte. Selbſt der Doktor war ratlos.“ „Der Doktor? Welcher Doktor?“ ſtammelte Varna. „Nun der Arzt, der Sie behandelte, als Sie im wildeſten Fieber raſten. Aber Sie wiſſen es ja gar nicht, können es ja nicht wiſſen, wie ſehr wir um Ihr Leben bangten!“ Varna fühlte ſich faſt ohn mächtig, etwas zu er⸗ widern; ſie hatte allerdings ein unklares Enpfluden, daß lange Zeit vergangen ſein müſſe, ſeit ſie mit Frau Herryot und jener widerwärtigen Franzöſin im Wagen gefahren war, aber wie lange das her war, keine Ahnung ſagte es ihr. Mit leiſer Stimme, ſichtlich niedergeſchlagen, Frau Herryot ſah ſie ein paar Sekunden lang mitleſdig an, dann entgegnete ſie: „Wir haben heute den neunzehnten Mai.“ „Den neunzehnten Mai!“ wiederholte Verna. „Das ſind drei Wochen, ſeit wir in Sandborough waren!“ „Drei Wochen, ja,“ ja beſtätigte Frau Herryot. „Sie mein liebes Kind, ahnten indes nichts von dem Fluge der Zeit, die nur zu raſch dahinfliegt und die auch mich jetzt daran erinnert, daß ich häusliche Verpflichtungen habe. Sie verzeihen mir, wenn ich Sie auf kurze Zeit verlaſſen muß.“ . 1 . nheiner Anzeiger! Publikationsorgan der Gr. Bürgermeiſterei Vieruhin. Anzeigsblatt von Pieruheim, Weinheim, Aäfertlhzal und Mumgebung. r 2 3. ...—....—. ̃ ͤ————— * R 1* 2— 1— 7 5 5— 8 — — 1 . . —— keiten im Geſchäft. Hierauf folgt die Vernehmung des Zeugen Herrn Schloſſermeiſter Gg. V. Hoock, Viernheim. Zeuge muß, um die Situation zu erklären, weit zurückgreifen. Er erzählt, bei der Gemeinderathswahl habe Pfützer auf den Wahl⸗ zetteln von Hoocks Partei die beiden unterſten Namen wegſtreichen und andere wollen hinſetzen laſſen. Dann habe Pf. aber auch zu Lahres ge⸗ ſagt, er wolle deſſen Namen ſtehen laſſen und ſtatt Hoock ſeinen Namen dazu ſetzen. Daraufhin ſei Hoock zu Herrn Jöſt gegangen und der habe dann das Flugblatt verfaßt. Daraufhin ſeien beide, Hoock und Jöſt, nach Heidelberg gereiſt und unter der Ausrede, ſie wollten Fenſter einſehen, ſich Eintritt in die Brauerei verſchafft. Im Laufe des Geſprächs ſei man auch auf die Malz⸗ geſchichte gekommen. Hoock meinte, man hatte mit Pfützer auch wegen Malz zu thun gehabt. J. meinte darauf, man ſage von Entſchädigungen, die Pf. dafür habe zahlen müſſen und zwar von 10 000 Mark. Darauf habe Herr Kärcher von Schrödels Brauerei geſagt, es ſeien nur 4000 Mark; es ſei gute Gerſte geliefert worden und Pf. habe gutes Malz zurückbehalten. Darauf ſei Direktor Ohlinger in Geſchäfte gereiſt, mit denen der Angeklagte in Geſchäftsverbindung ge— ſtande habe. Dann habe er mit Pf. abgemacht auf 4000 Mark. Hoock führte weiter aus, er und Jöſt hätten ſich für verpflichtet gehalten, die Sache anzuzeigen. Dann erzählt Zeuge Hoock noch einen Vorgang in der Brauerei Kühner zwiſchen ihm und dem Angeklagten. Pf. habe hier geſagt, es gingen Leute im Orte herum, die behaupteten, er habe die Geſellſchaft um 5000 Mark betrogen. Es ſeien auch Leute in Heidel⸗ berg geweſen, die ſich als Freunde von ihm aus— gegeben hätten. Darauf habe er(Hoock) zuge— geben, daß er dort geweſen ſei und nichts Gutes gehört habe. Hierauf wird Zeuge Herr Joh. Lambert 2. aus Viernheim zur Vernehmung aufgerufen. Zeuge gibt an, er wiſſe nicht viel, und was er wiſſe, meiſtens von Hörenſagen, außer was er von Director Ohlinger gehört habe. Zeuge Gold— ſtein habe ihm geſagt: Engelwirth, es iſt etwas Arges vorgekommen. Arbeiter Filbeck habe geſagt, Pf. habe ihm geheißen, das Malz zu miſchen, er habe aber auch bezahlen muͤſſen. Der Vorſitzende unterbrach den Zeugen mit der Frage, ob er wohl in der Wahl ein Gegner des Angeklagten geweſen ſei, was Zeuge zugeſtand. L. führte weiter aus: Direktor Ohlinger habe ihm geſagt, er hätte Pf. den Vorhalt gemacht: Ich glaube ſeit wir Ge⸗ ſchäfte machen, haben Sie uns beſchwindelt. Der vierte Zeuge war Filbek. Dieſer ſagt aus, daß er 1894 bei Pfützer geſchafft. Damals ſeien Mäuſe in das gelagerte Malz gekommen. Pf. habe befohlen, das Malz zu ſtürzen und da der Mäuſefraß zu arg geweſen, es zu putzen. Die Arbeiter hätten es auch probirt, es ſei jedoch nicht gegangen, weil die Körner ohne Keime zu ſehr zerſchlagen würden. Darauf hätten ſie probirt, das Malz zu miſchen, und weil es gut gegangen ſei, hätten ſie es fortgeſetzt und zwar ohne Wiſſen und Willen ihres Herrn. Dasſelbe ſagen die Zeugen Lammer und Roſchauer aus.— Auf die Frage des Präſidenten, wie er als Ar⸗ beiter ſo eigenmächtig handeln könne, erwidert Filbek:„Jeder Arbeiter ſucht ſeinen eigenen Vor⸗ theil“. Dem Präſidenten iſt dieſe Antwort nicht klar und er fragt, wie der Zeuge dies verſtehe. Zeuge antwortete, man machts wie man am leichteſten davon iſt. Von der vorerwähnten Aeußerung dem Zeugen Lambert gegenüber, weiß er nichts. Hierauf wurden die auswärtigen Zeugen vernommen und zwar diejenigen der Schroͤdel'ſchen Brauereigeſellſchaft zu Heidelberg. Zeuge Kärcher erzählt den Beſuch der Herren Jöſt und Hoock aus Viernheim, wie wir ihn ſchon kennen Auf Befragen nach der Güte des Malzes, muß er zugeben, daß es beſſer geweſen ſei, als man geglaubt habe. Direktor Ohlinger erzählt, wie er ſich bei verſchiedenen Bierbrauern, deren Malzlieferant der Angeklagte in jener Zeit war, erkundigt habe. Darauf habe er Herrn Pf. vorgehalten, daß die Geſellſchaft gemiſchtes Malz bekommen, was der— ſelbe auch zugegeben habe. Er habe ferner ſich im Nachtheil bei Uebernahme des ihm zu theuer ſcheinenden Wirthſchaftsinventars geglaubt. Da habe er nun den Zeitpunkt der Abrechnung für gekommen erachtet und gedacht: Jetzt haben wir den Pfützer, jetzt muß er ſchwitzen. Er habe 6000 Mark verlangt und ſie ſeien auf 4000 Mark für Unregelmäßigkeiten im Geſchäft einig geworden. Auch er gibt zu, daß das Malz be— deutend beſſer geweſen ſei, als er geglaubt habe. Ueberhaupt ſei ihm die Malzgeſchichte nur eine Veranlaſſung zur Abrechnung mit Pf. geweſen. Auf weiteres Befragen des Vorſitzenden führte er noch aus, daß das Malz vom Jahre 1893 theurer und beſſer geweſen als von 1894. Als der Ver⸗ theidiger des Angeklagten den Zeugen befragte, ob er das vorher zurückgewieſene Malz zu 24½ Mark genommen hätte, bejaht er ſofort dieſe Frage. Was die Ausdrücke, ſchlechtes Zeug ꝛc. betreffen, ſagte er weiter, ſo gebrauche man manchmal dieſe Ausdrücke im Geſchäftsleben, ohne ihnen eine eigentliche Bedeutung beizumeſſen. In Bezug auf die Malgzgeſchichte ſagen Zeugen Kratz und Henniger faſt dasſelbe aus, Zeuge Amann, Mitglied des Verwaltungs⸗ rathes, weiß nichts Näheres, da dieſes Sache des Direktors ſei; er weiß nur das Differenzen mit Herrn Pf. entſtanden waren, die durch Ausgleich beſeitigt wurden. Zeuge Roſengart, Schwetzingen weiß auch nichts über das Werthverhältniß des alten zum neuen Malz zu ſagen. Die folgenden Zeugen waren Bierbrauer, die von dem Angeklagten von jenem Malz bezogen. Cs waren dies: Bierbrauer Metz aus Weinheim, Schneider, Käferthal und Mar Mayer vom Brauhans in Schwetzingen. Sie ſprechen ſich ſämmtlich dahin aus, daß gemengtes Malz beſſer ſei, als altes oder neues allein. Auch haben ſie ſämmtlich ſolche Reſultate erzielt, daß ſie ſich nur im Vortheil ſehen. Max Mayer hat die Gerſte der Heidelberger Geſellſchaft auf Pfützers Speicher geſehen und als ſehr geringwerthig befunden. Er glaubt deshalb, daß der Angeklagte der Heidel⸗ berger Geſellſchaft gegenüber nur im Nachtheil geweſen ſei. Hierauf wurden die Sachverſtändigen Herr —— Waiſenrichter Klein und Herr Rot, Direktor der Malzfabrik in Gernsheim, zur Begutachtung aufgerufen. Erſterer wies an der Hand der Bücherauszüge der Heidelberger Brauereigeſellſchaft den Gehalt des Bieres und demnach auch des beſagten Malzes nach. Demnach war jene Miſchung nicht ſchlechter, ſondern beſſer als reines neues Malz. An Auszügen aus den Geſchäftsbüͤchern des Angeklagteu wies er ferner nach, daß Pfüͤtzer die Miſchung unter dem wirklichen Marktwerthe verkauft habe, daß ſie ferner die Heidelberger Geſellſchaft nur um 15 Pfg. pro 100 Kg. theurer zu ſtehen kam als Heidelberger Malz. Dies komme aber daher, weil bei erſterem noch Fracht ꝛc. in Anrechnung zu bringen ſeien, es alſo that⸗ ſächlich billiger ſei. Der zweite Sachverſtändige verwarf ſein früheres Protokoll, weil er nicht gewußt habe, daß das alte Malz aus 1893er Württemberger Gerſte hergeſtellt ſei. Wäre das Malz von 93er Riedgerſte geweſen, ſo hätte es weniger Werth gehabt, als das 1894er. Die Württem⸗ berger 93er Gerſte ſei aber bedeutend beſſer als die gleichjährige, auch beſſer oder mindeſtens gleichwerthig mit 94er Riedgerſte geweſen. Die Vermiſchung könne alſo durchaus keine Ver⸗ ſchlechterung des neuen Malzes ſein. Wenn Herr Pf. das Malz gemiſcht hätte, um es abzuſetzen, ſo hätte er nur gethan, was er, der Sachver⸗ ſtändige, und alle anderen auch vornähmen. Er begründet dies damit, daß der eine Bierbrauer nur altes, der andere neues, der dritte gemiſchtes Malz wolle. Um jedem gerecht zu werden, miſche man tlugerweiſe und gebe einem wie dem andern. Hiermit wurde das Zeugenverhör geſchloſſen und der Staatsanwalt begründete ſeine Anklage. Nach einer kurzen Darſtellung der Thatſachen und der Geſchichte der Anzeige, wobei er beſonders hervorhob, daß ihm die ganze Sache als ein Fiſchen im Trüben erſcheine, beantragte er, den Ange⸗ klagten wegen verſuchten Betruges in eine Geld— ſtrafe zu verurtheilen. Der Vertheidiger Herr Rechtsanwalt Dr. Gallus führte aus, daß kein Betrugsverſuch vorliegen könne, da die beiden Hauptmomente fehlten, nämlich die Abſicht und der Vemögensvortheil. Abſichtlich deshalb nicht, weil es die Arbeiter ohne Wiſſen und Willen des Angeklagten unternommen hatten, das Malz zu miſchen. Einen Vermögensvortheil konnte er ſich nicht verſchaffen wollen, weil er wußte, daß ſein Malz beſſer war, als dasjenige der Heidelberger Brauereigeſellſchaft und in Folge deſſen derſelben nur Nutzen, ihm aber Nachtheil entſtehen mußte. Wenn der Angeklagte das weitere Vermiſchen ge⸗ duldet habe, ſo ſei dies zwar geſchehen, um ſein Malz mit fortzubrinzen. Das komme aber, wie die Sachverſtändigen ſelbſt erklären, in allen Ge⸗ ſchäften dieſer Branche vor. Der Angeklagte konnte alſo weder die beabſichtigte Schädigung, noch das Aneignen eines Vermögensvortheils ge⸗ wollt haben Aus dieſen Gründen beantrage er Freiſprechung von Strafe und Koſten. Nach nahezu zweiſtündiger Berathung wurde das Ver⸗ dikt auf koſtenloſe Freiſprechung gefällt. 8 Bekanntmachung. Nächſten Dienstag, den 21. d. Mts., auf dem Rathhauſe zu Viernheim die bei Erbauung dreier Schweinſtälle vorkommenden Arbeiten als: Maurer-, Steinhauer-, Zimmer⸗, Schreiner- und Schloſſer-Arbeit öffentlich wenigſtnehmend verſteigert. Plan und Koſtenvoranſchlag können bei uns eingeſehen werden. Viernheim, den 17. April 1896. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Blaeß. Turn⸗Verein Viernheim. Gut Heil! Das Turnen findet wieder regelmäßig alle Mittwoch und Samstag ſtatt. Nichterſcheinen wird beſtraft. Turngenoſſenſchaft Germania. Gut Heil! Samstag, den 18. April, Abends halb 9 Uhr, ersammlung Monats- im Vereins-⸗Lokal. ſcheinen wird nach der Turnordnung beſtraft. ormittags 10 Uhr, wird Der Turnwart. Sämmtliche Mitglieder haben zu erſcheinen, nicht Er⸗ — Ortsgewerbeverein Viernheim. Bekanntmachung. Die Aufnahme der Schüler in die hieſige Handwerkerzeichenſchule findet Sonntag, den 19. d. Mts., Vormittags 9 Uhr ſtatt. 499 Anmeldungen hierzu nehmen der Herr Oberlehrer und die Vor⸗ dingungen ſtatt. ſtandsmitglieder nur bis zu dieſem Tage entgegen und ſind genannte Herren zu jeder weiteren Auskunft bereit. Spätere Anmeldungen bezw. Aufnahmen finden unter keinen Be⸗ 481 Der Vorſtand. 489 der alten Pfalz 487 eingeladen. Der Vorſtand. Sonntag, den 19. April, Nachmitags 3 Uhr, im Saale Oeffentliche Maurer Verſammlung Tagesordnung: Bericht der Lohnkommiſſion. Referent: Kollege Benz. ö Sämmtliche Maurer ſind zu dieſer Verſammlung freundlichſt 500 Die Kommiſſion. N ag von 65 weniger ö Ultten⸗ heſer als mubeſenz chen. Die hne Ver Ven herr dust, Lajr buen, Er Beibrauer deniſchez den, mische en auer. geſcloſen 1e Alla; aher uh beſonders in Fichen den Ange eine Gelb ier Her , daß ken die heben icht und halb nich, Wilen des Nah zu nie er ſich daß sein eibelberger derſelhen en mußte. nischen ge un ſein aher, wie alen Ge⸗ Augellagte chädigung, theils ge trage er . 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Mit Rückſicht auf das Ueberhandnehmen der Feldmäuſe in hieſiger Gemarkung bringen wir nachſtehendes zur öffentlichen Kenntniß mit dem Anfügen, daß alle Grundbeſitzer hiermit aufgefordert werden, gemäß der feſtgeſetzten Beſtimmungen zur Vertilgung und zur Verhütung der Weiter— verbreitung derſelben vorzugehen. g Viernheim, den 17. April 1896. Großherzogliche ö Viernheim. geß. Ein Logis Lagerräume G. V. Hook, Sattlermeiſter, Waſſergaſſe. 315 andere Gewinne im Gesammt- in den ſchönſten und neueſten Muſtern. Muſterkarten überall hin franko. 280 gurückerstattet. 8 Karecker, Uhren- fabrik, Konstanz, Bezirk 275 5 2 Jahre Garantie! * hat mir ihre Muſter zum Verkauf von jedem beliebigen Maaß uberlaſſen. Ueber 2000 Muſter per Meter 2.30 bis zu den feinſten Hoſen⸗, Anzüge⸗ u. Ueberzieherſtoffen. 319 16 Pferde od. Fohlen im Gesammt- Tuch u. Buxkin billig! direkt ab Fabrik. Eine größere rheiniſche Tuchfabrik Leonhard Cramer, Viernheim. Darmstädter Pferde⸗Lottetie Ziehung am 13. 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April 1896, 482 Bl Local⸗Reglement. Betreffend: Die Vertilgung der Feldmäuſe in der Gemarkung Viernheim. Auf Grund der Art. 78 und 48, V. 1 des Geſetzes betreffend die innere Verwallung und die Vertretung der Kreiſe und der Provinzen vom 12. Juni 1874 wird nach Vernehmung der Lokalpolizeibehörde unter Zu⸗ ſtimmung des Kreisausſchuſſes des Kreiſes Heppenheim und mit Genehmig⸗ ung Großherzoglichen Miniſteriums des Innern und der Juſtiz vom 6. Juni 1884 zu Nr M J. 14090 für die Gemeinde Viernheim Folgendes verordnet: 8 Wenn die Feldmäuſe in der Gemarkung Viernheim ſo überhand nehmen, daß der Ortsvorſtand ein gemeinſames Vorgehen zur Vertilgung und zur Verhütung der Weiterverbreitung derſelben für geboten erachtet, treten die Beſtimmungen der nachſtehenden§§ in Kraft. § 2. Alle Stoppel⸗ und Brachäcker in der Gemarkung müſſen nach vor— gängiger Aufforderung ſeitens der Großherzoglichen Bürgermeiſterei inner— halb 10 Arbeitstagen ordnungsmäßig umgepflügt werden, wenn dies die Witterungsverhältniſſe einigermaßen geſtatten. Jeder Grundbeſitzer muß auf ſeinen Grundſtücken nach ergangener Aufforderung innerhalb 2 Tagen die Mäuſelöcher zuſtampfen. 84 8 4. Grundbeſitzer, welche den Beſtimmungen der vorſtehenden§§ zuwider⸗ handeln, verfallen in eine Polizeiſtrafe von 5 bis 30 Mark. Heppenheim, am 9. Junt 1884. Großherzogliches Kreisamt Heppenheim. Gräff. 498 Nachſtehende Bekanntmachung bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntniß der Intereſſenten. Viernheim, den 13. April 1896. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Bläß. 478 Bekanntmachung. 1. Bei den diesjährigen Frühjahrs⸗Control⸗Verſammlungen im Be⸗ reiche des Landwehr⸗Bezirks Erbach i. O. haben zu erſcheinen: a. Alle Reſerviſten und Wehrleute 1. Aufgebots(auch die nur Garni⸗ ſondienſtfähigen). „Die zur Dispoſition der Truppentheile Beurlaubten und Die zur Dispoſition der Erſatz Behörden entlaſſenen Mannſchaften. „Sämmtliche Erſatz Reſerviſten. 2. Die Militärpäſſe bezw. Erſatz⸗Reſervepäſſe und Führungs.⸗Atteſte ſind mit zur Stelle zu bringen. 3. Stöcke und Pfeifen u. ſ. w. ſind vor dem Antreien wegzulegen. 4. Wer dieſer Einberufung nicht Folge leiſtet, kann bis zu drei Tagen Mittel⸗Arreſt und mit Nachdienen beſtraft werden, auch verliert er Anſpruch auf die Landwehr Dienſt- Auszeichnung. Die Arreſtſtrafen können geſetzlich nicht in Geldſtrafen umgewandelt werden. 5. Wer durch Krankheit oder dringende Geſchäfte von der Theil⸗ nahme an der Control⸗Verſammlung abgehalten wird, hat rechtzeitig bei dem Meldeamt Heppenheim unter Vorlage eines den Grund beſcheinigenden und von der Ortsbehörde beglaubigten Atteſtes um Dispenſation nachzu⸗ ſuchen, oder bei unvorhergeſehenen, nicht aufſchiebbaren Geſchäften dieſes Atteſt ſpäteſtens zur Stunde der Verſammlung auf dem Controlplatze abgeben zu laſſen. 6. Gleichzeitig werden die Mannſchaften darauf aufmerkſam gemacht, daß ſie ſich den ganzen Tag, an dem die Control⸗Verſammlungen ſtattfinden, als im activen Dienſt befindlich zu betrachten haben, und daß etwa vorkommende Ungehörigkeiten gegen die gleichzeitig mit ihnen zur Control ⸗Verſammlung einberufenen Offiziere und Unteroffiziere des Beurlaubtenſtandes und Gendarmen vor, während und nach den Control⸗Verſammlungen nach den Militär⸗Geſetzen beſtraft werden. Sämmtliche Mannſchaften haben mit reinen Füßen und reiner Fuß⸗ bekleidung zu erſcheinen. Die Appels finden ſtatt: Zu Viernheim auf dem Nathhaushofe, Montag, den 20. Vormittags 9 Uhr, für die Bürgermeiſterei * Viernheim. Erbach i. O. den 3. April 1896. Großherzogliches Bezirks⸗Kommando Erbach i. O. Penther, Major z. D. und Kommandeur des Landwehr⸗Bezirks Erbach i. O. Kranken⸗Zuſchußkaſſe Eintracht. nUüchſten Sonntag, den 19. d. Mts., Abends 8 Uhr, findet im Gaſthaus„zur Vorſtadt“ ein Vereins⸗Ball ſlatt, wozu sämmtliche Mitglieder freundlichſt eingeladen ſind. Mitglieder haben freien Eintritt. Eintrittspreis für Nichtmitglieder 1 Mark mit der Berech⸗ tigung eine Dame frei einzuführen. * 1 Für den Vorſtand: 8 lä ß. ——.— 7 ebene eee eee ee eee — — 8 D Im Gaſthaus zum„Freiſchütz“ nächſten Sonntag Nachmittag 3 Uhr zum Beſten des Kindͤheit⸗Jeſuvereins Theater⸗Aufführung: Cäcilia oder die hl. Kindheit. Schauſpiel in 3 Akten. Eintrittspreis für Kinder 10 Pfg., für Erwachſene 25 Pfg. 9 Kirſch, Kaplan. * 5 51— 5 Geſangverein„Harmonie“. Sonntag, den 19. April d. J., findet im Gaſthaus zur Harmonie eine Abendunterhaltung beſtehend in Geſangs⸗, Zither⸗ und humoriſtiſchen Vorträgen ſtatt.— Freunde und Gönner ſind hiermit höflichſt eingeladen. f 1 Entree: 30 Pfg. Anfang 8 Uhr. 495 2 Der Vorſtand. Lieferung von Saatkartoſfelu. Montag, den 20. April 1896, Vormittags 9 Uhr, wird auf hieſigem Rathhauſe die Lieferung von ca. 82 Etr. Spätroſen zu Saat⸗ kartoffeln für den Waldfeldbau wenigſtnehmend vergeben. Viernheim, den 16. April 1896. Großherzogliche Oberförſterei Viernheim. 493 Hein. Pivalkrankenkaſe„Bruderſchaft I.“ Morgen Fonntag, den 19. April, Nachmittags 3 Uhr, findet im Gaſthaus zum Löwen eine General Verſammlung ſtatt und werden die Mitglieder hierzu ganz ergebenſt eingeladen. Tages orduung. 1. Die Verlegung des Feſttages zur fünfzigjährigen Jubelfeier. 2. Erſatzwahl für ein freiwillig zurückgetretenes Vor⸗ ſtandsmitglied. 3. Entgegennahme der Anmeldungen zum Fahnenträger. 4. Feſtangelegenheiten. Für den Vorſtand: 494 Ueuhäuſer. von heute an Wegen Abbruch reſpektive Neuban meines Hauſes Großer reeller Hut⸗Ausberkauf 5 I daſelbſt no t 5 zu bedeutend herabgeſetzten Preiſen. 282 6 magen ud eee Fein⸗ und Glanzbügel Curſus. An dem am nächſten Montag im Freiſchütz beginnenden Curſus wer— den Anmeldungen bis zu dieſem Tage Auf Verlangen gebe Privatſtunden im Hauſe für die Hälfte des Preiſes. 257 a 5 Richard Dippel, Mannheim P 1. 2% In meiner Cigarren ⸗ Fabrik finden 490 FFFCVVVVVVVVVCCTCTCTCbCbcbCC Damen⸗Confection. Unerreicht billig und koloſſale Auswahl. Nur neueste Facons. Ich empfehle: Helle Kragen n 48 Pig. an bia 12 Mart. Kragen„Adele“, mit reicher Stickeret in allen Farben, Mk. 4.—(ganz beſonders preiswürdig). Schwarze Kragen fande von Mk. 2.50 5 Mk. 18.— in den Kragen„Haardt“, ſchwarz Kammgarn, 15 empfehlenswerthes Modell Mk. 5.—. Frauencape„Havanna“, ſchwarz Kammgarn, Mk. 9.50, hevorragend billig. P Capes in Kammgarn und Foulé, großartige Garnituren in allen Preislagen. 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