— rt e tel für eld iehen und dannſtadt lin, tatn gen rger haaren ꝛc. heim ein zu niethen. Ek ö 594 l. 10 twald, meſſter.. ich lal⸗ gen an. glich Fuma amburg t unter 1 N Ufd. Nfg. 5 M. . + 35, 50* d tel, Nen Duel ir u Piernheiner Publikationsorgan der Gr. Bürgermeiſterei Piernheim. Anzsigsblatt van Pierußsies, Weinheim, Kärerttzal and Umgebung. Erſcheint Mittwochs u. Samſtags und koſtet monatlich nur 30 Pf. frei in's Haus gebracht. Per Voſt bez. pro Quart. M. 1.15 Redaction, Druck und Verlag: W. Bingener, Viernheim. — Zu ferege 0 f rden shi uſerake 10 Pf. pro 1 ſpaltige Garmondzeile. Reeclamen 20 Pf. pro Iſp. Zeile Frtts glatt. Jamſtag, den 23. Mai. Pfingſten. Pfingſten! Alle Glocken läuten's In die Frühlingswelt hinein, Vöglein ſingen's, Blüthen deuten's, Gluthverheißt's der Sonnenſchein: Neues Leben iſt entglommen! Nach des Winters dunkler Nacht Iſt der Morgen lichterwacht! Menſchen, hört's zu euren Frommen! Pfingſten, Pfingſten iſt gekommen! Pfingſten! Weißt du, liebe Seele, Was das Wort dir ſagen will? Aus des Lebens tiefſter Fehle Weiſt es dich nach droben ſtill; Sagt es dir, vom Geiſt durchdrungen: Du biſt irdiſch und vergehſt, Sorge, daß du au ferſtehſt! Predigt's dir mit tauſend Zungen: Was aus Gott, bleibt unbezwungen! Pfingſten! Komm, o komm hernieder, Aller Treue heiliger Geiſt, Weck' den alten Glauben wieder, Der die Menſchheit lichtwärts weiſt; Künd', daß ihr das Glück beſchieden, Wenn ſie ſelbſt ſich nicht verläßt!— Pfingſten, höchſter Liebe Feſt, Gieb du mit dem Lenz hinieden Allen Herzen deinen Frieden! In dem ſchönen und reichen Kranze der Feſte im Kirchenjahre bedeutet das hochheilige Pfingſtfeſt einen gewiſſen Abſchluß. Zu Weih⸗ nachten erſcheint das Kind in der Krippe als leuchtender Stern des Heils in dunkler, ſtarrer Winternacht, zu Oſtern erſtrahlt das von himm⸗ liſchen Siegesſtrahlen umleuchtete Kreuz in Mitte des neuerwachenden Naturlebens, Pfingſten aber bildet die Vollendung und Krönung des göttlichen Erlöſungswerkes durch die Sendung des hl. Geiſtes und die Stiftung der Kirche. Und als Symbol dieſes großen Geheimniſſes der Erneuerung des Anklitzes der Erde erſcheint die ganze Natur wie in ein Feſt⸗ gewand gehüllt, um ihrem Schöpfer und Er⸗ neuerer ein glänzendes Triumphfeſt zu bereiten. 1 f Alles grünt und ſproßt und blüht, iſt gleichſam geſättigt von berückendem Duft und blendender Farbe. In der Vollkraft ihres Wirkens und Schaffens ſteht die Natur vor den Augen der Menſchen da, und es iſt eine große, wunder⸗ volle Predigt, welche ſie in ihrem Hochzeitsge⸗ wande den Menſchenkindern hält. Aber leider, nur wenige verſtehen dieſe Sprache der Natur, nur wenige ſind es, welche der Lerche gleich mit ihren Gedanken hinaufſchweben zum unendlichen und gütigen Schöpfer des herrlichen Weltalls und den tieferen Sinn des heiligen Pfingſtfeſtes erfaſſen! Nur als höchſtes Feſt der Natur ſoll Pfingſten gelten, während der Schmuck, mit dem der Frühling das Feſt ausgeſtattet hat, ein Symbol ſein ſoll für die reichen, herrlichen Gaben, welche das Erlöſungswerk und die Sendung des hl. Geiſtes über die Menſchen in verſchwenderiſcher Fülle ausgegoſſen haben. Ge⸗ wiß darf und ſoll ſich der Menſch freuen über die Erneuerung der Natur, über Waldesduft und Blüthenpracht, aber als Chriſt hat er ſich in erſter Linie des geiſtigen Charakters des Feſtes bewußt zu bleiben. Das Pfingſtfeſt muß uns Chriſten die hohe Erinnerungsfeier bleiben an die Herabkunft des hl. Geiſtes auf die Jünger des Herrn, es iſt das eigent⸗ liche Stiftungsfeſt der Kirche Gottes auf Erden. An Pfingſten eröffnet der hl. Geiſt feierlich ſeine volle Gnadenwirkſamkeit und zwar zeigt ſich die⸗ ſelbe in zweifacher Weiſe. 1. An und in der Kirche, 2. an und in jedem Einzelnen. An und in der Kirche! Der hl. Geiſt iſt es, der durch ſeine Wirkſamkeit an der Kirche, an ihren Lehrern, dieſelbe vor allem Irrthum ſchützt und ſie in der richtigen und heilfamen Erkenntniß der vom göttlichen Heilande ver⸗ kündeten Lehren erhält, der ihr die Unfehl⸗ barkeit verleiht, ſo daß Jeder, der die Kirche hört, ſo volle Zuverſicht tragen darf, als höre er es aus Gottes Munde; der heilige Geiſt iſt es, der der Kirche in der Spendung der vom Herrn bereiteten Gnaden zur Seite Varna oder: Am das Mazorat. Roman von Max von Weißenthurn. 36. Fortſetzung. 35. Kapitel. Demaskiert. Die ganze Kraftloſigkeit, welche ſie beſiegt zu haben glaubte, legte ſich ſchlagartig, gleichſam zer⸗ malmend aufs neue auf das arme Mädchen unter dem Druck der Entdeckung ihres Fluchtverſuchs und ſtarre Verzweiflung ſpiegelte ſich in ihren Augen, als dieſelben dem triumphierend auf ſie gerichteten Blick der Franzöſin Zelie begegneten. „Ich habe Sie geſehen!“ ſtieß ſie ziſchend aus. „Ja, ich ſah Sie! Es iſt ein Glück, daß ich immer bei offener Thür ſchlafe und daß ich das feine Ge⸗ hör einer Maus habe. Ich ſah, wie Sie ſich an meinem Zimmer vorbeiſtahlen; ich hörte, wie Sie die Treppe hinabhuſchten, Sie falſche Katze, Sie! Aber mein Wort darauf, Sie ſollen von nun an beſſer bewacht werden, jetzt, da wir wiſſen, welcher Schlauheit Sie fähig find. Kommen Sie in Ihr Zimmer zurück, Fräulein. Wir wollen ſehen, was die gnädige Frau zu dieſer Eskapade ſagt. Sie werden dafür zu leiden haben, das verſichere ich Sie. Ich möchte nur wiſſen, wie es Ihnen ge⸗ lungen iſt, Ihr Zimmer zu verlaſſen!“ Varna hatten die giftigen Worte der Sprecherin Zeit gelaſſen, ſich zu faſſen; mit einem raſchen Entſchluß ſprach ſie jetzt: „Hören Ste mich an, Zelie. Sie betrachten mich als eine Geiſteskranke, aber ich bin das nicht. Ich bin vielmehr eine Schwerbetrogene, und Sie thun unrecht daran, wenn Sie dazu verhelfen, mich hier zurückzuhalten. Geben Sie mir den Weg frei und Ihnen ſoll nichts geſchehen. Im Gegenteil! ——— ſteht, ſie erleuchtet und leitet, daß ſie in der Spendung der hl. Sakramente, in der Anord⸗ nung des Gottesdienſtes und in Allem, was ſich darauf bezieht, das anordnet, was der Würde der Sache entſpricht, was nützlich und heilſam iſt; der heilige Geiſt iſt es, der die Kirche auch in der Leitung und Regierung der Gläubigen erleuchtet, leitet und unterſtützt, auf das ſie nur anordne, was wahrhaft gottgefällig und heilſam iſt. Der heilige Geiſt beſchränkt aber darauf ſeine Wirkſamkeit nicht, ſondern er erweiſet die⸗ ſelbe im Anſchluſſe daran, auch an und in jedem Einzelnen, der ſich ihr nur nicht verſchließt. Darum kehrt er in der heiligen Taufe und noch mehr in der heil. Firmung mit der Fülle ſeiner Gnaden in den Menſchen ein und tritt geheimnißvoll mit ihm in innigſte Verbindung, ſchlägt gewiſſermaßen ſeinen Wohn⸗ ſitz in ihm auf, um fortan, ſo oft der Chriſt deſſen begehrt, mit dem Thun und Wirken deſſelben ſeine göttliche Gnadenwirkſamkeit zu vereinen, auf das Alles wohl gelinge, auf das Alles dazu diene, die Seele immer mehr zu heiligen und zur Vollkommenheit zu fördern. Ohne den hl. Geiſt wäre ſelbſt das wunderſame Werk des Erlöſers ohne rechte Frucht geblieben; ohne ihn würde die Wirkſamkeit der hl. Kirche an den Menſchen ohne rechte Frucht bleiben. Aber er iſt über die Kirche gekommen und waltet fort und fort in der Kirche, er kommt über die Glieder der Kirche, bereit, in ihnen zu bleiben und zu wirken; und nun iſt die Kirche fruchtbar, nun gedeihen in ihren Gliedern die koſtbarſten Früchte aller guten Werke. Die Fülle der Gaben des heiligen Geiſtes wird Allen dargeboten, aber ſie wird nur denen verliehen, welche dieſe Gaben zu erwerben ſuchen. Leider aber iſt es ein anderer Geiſt, der gegen⸗ wärtig die Herrſchaft an ſich zu reißen ſucht, der Geiſt des Unglaubens, des Mate⸗ rialismus und der Genuß ſucht, der höhere Wenn Sie mich entfliehen laſſen, ſollen Sie reichen Lohn dafür erhalten. Der Craf von Saint Maure und meine Freunde werden Ihnen alles zehnfach erſetzen, was Sie möglicherweiſe damit verlieren!“ „Ich weiß von einem Grafen von Saint Maure gar nichts! Wer weiß, ob derſelbe nicht nur in Ihrer Phantaſie exiſtirt! Ich weiß aber einen guten Platz zu ſchätzen, deſſen Vorteile ich genieße, und werde ihn niemand zulieb aufs Spiel ſetzen,“ verſetzte die Franzöſin biſſig und ſcharf.„Geben Sie ſich keine Mühe, Fräulein, damit kommen Sie bei mir doch nicht weit. Ich kenne meine Pflicht und werde mich durch leere Verſprechungen, mit denen Sie mir das Blaue vom Himmel herunter⸗ reden wollen, nicht von derſelben abbringen laſſen. Kehren Sie in Ihr Zimmer zurück und ſeien Sie überzeugt, daß ſich Ihnen nicht ſo bald wieder Gelegenheit bieten wird, dasſelbe zu verlaſſen.“ „Aber verſtehen Sie mich doch nur recht!“ rief Varna flehend.„Wenn Sie wußten, Zelie, welch' elendes Spiel mit mir und noch einem an⸗ deren getrieben worden iſt und noch wird, Sie würden von dem Unrecht überzeugt ſein, das man mir anthut, ſchon damit, daß man mich, die ich ganz und gar geſund bin, widerrechtlich hier zurückhält. O, Zelie, ſeien Sie doch barm⸗ herzig und retten Sie mich Aermſte vor dem wirk⸗ lichen Wahnſinn!“ Sie war in ihrer übermächtigen Erregung vor ihrer Kerkermeiſterin auf die Knie geſunken; ſie war rührend ſchön in ihrer flehenden Situation, aber einzig kalt blickte jene auf ſie nieder. „Alles, was Sie mir da ſagen,“ antwortete ſie hart,„berührt mich nicht! Es erinnert mich nur daran, daß Sie ſehr krank ſein müſſen, und daß erhöhte Vorſicht in Ihrer Behandlung am Platze ſein dürfte. Sie kommen jetzt augenblicklich mit mir!“ Sie faßte das arme Mädchen rauh am Hand⸗ gelenkt und zerrte ſie empor. Wie ſchlaggetroffen ergab Varna ſich in das Unabänderliche, denn ſie ſie erkannte, daß angeſichts ſolcher Härte jeder Ver⸗ ſuch eines Widerſtandes mehr denn nutzlos war. Willengebrochen ließ ſie ſich von jener mehr fort⸗ ziehen als führen. Frau Herryot ſchlief noch immer feſt in dem geſchnitzten Armſtuhl, als ſie das Zimmer erreichten, welches Varna vorhin auf immer zu verlaſſen ge⸗ wähnt hatte. Mit einem Blick ſah Zelie es. „Ah, das erklärt mir alles. Ich vermute, ſie iſt bei Ihnen eingetreten und hat Ihnen eine Menge Unſinn erzählt,“ ſagte die Franzöſin, indem ſie ihre Augen durchbohrend auf das junge Mädchen richtete, welches vollſtändig erſchöpft auf den erſt⸗ beſten Stuhl niederſank. „Nein,“ erwiderte Varna, ſich zu Worten zwingend,„ich glaube nicht, daß ſie Unſinn redete.“ Und einem jähen Gedanken Folge gebend, ſetzte ſie hinzu, jene ſcharf anblickend:„Nicht wahr, der Herr, welcher geſtern nachmittag hier war, iſt der Gatte Ihrer Herrin?“ Zelie verſtand das junge Mädchen ganz und gar nicht. Hätte ſie geahnt, welchen ſchlechten Dienſt ſie ihrer Gebieterin mit einem Zugeſtändnis leiſtete, ſie würde ſich eher die Zunge abgebiſſen, als die Frage beantwortet haben. „Ja, natürlich!“ entgegnete ſie mit einem ſeltſamen Blick.„Das iſt er ſchon von Indien her. Wenn Sie vielleicht darum hier ſind, ſo ſollten Sie mir leid thun. Der iſt nicht mehr zu haben!“ Offenbar wußte Zelie nicht die Einzelheiten der Täuſchung, welche man Varna gegenüber in⸗ ſzeniert hatte, und das junge Mädchen verriet auch nicht durch ein Zucken ihres Geſichts, von welcher Wichtigkeit Zelie's Ausſage für ſie ſei. Die Frauzoſin ihrerſeits aber hatte anderes zu thun, als ihre junge Gefangene zu beobachten. Su⸗ ſanne Ingleby herbeirufend, befahl ſie derſelben, ihr zu helfen, Frau Herryot nach deren Zimmer zu ſchaffen, eine Prozedur, bei welcher die Haupt⸗ beteiligte in dem lethargiſchen Zuſtand, in dem ſie ſich befand, verblieb. Die Thür wurde hinter den ſich Entfernenden abgeſchloſſen, und Varna von neuem ihrer einſamen A 2 5 — chriſtliche Ziele nicht kennt, dem Chriſtenthum vielmehr Tod und Verderben droht. Setzen wir dieſen Geiſt der Verneinung den Geiſt der Wahrheit und Gerechtigkeit entgegen, dem Streben nach dem Irdiſchen, chriſtliches Streben nach dem Ewigen, dem Haſſe die chriſtliche Liebe. Schließen wir uns vor Allem feſt an die Kirche an, in welcher der Geiſt Gottes, der waltet und wirkt. uns nicht um die Kirche auch in dem Toſen und in dem Sturm der Gegenwart. Wenn auch alles zuſammen brechen ſollte unter den wuchtigen Schlägen der Revolution, die Kirche wird bleiben, das„königliche, herrliche Schiff“, mit welchem der Kirchenſchriftſteller Origenes ſie verglichen hat.„Sein Maſtbaum, der glorreich zum Himmel emporſtrebt, iſt das heilvolle Kreuz, ſein Steuerruder der Glaube, ſein Eigenthümer Chriſtus, ſeine Reiſenden die Chöre der Engel und Heiligen, ſein Ziel das Paradies, ſein Hafen die ewige Seligkeit. Sein Lauf iſt immer heil⸗ voll, ſeine Fahrt ſiegreich durch das ſtürmiſche Meer dieſer Zeit.“ Möchte uns der heilige Geiſt zur Leuchte werden auf unſeren ferneren Pfaden! Erfüllt von dieſem Wunſche, wollen wir das liebliche, aber auch ernſterhebende Pfingſtfeſt in froher Hoffnung feſtlich begehen! Heniſchland. Berlin, 21. Mai. Der„Reichs⸗Anz.“ ver⸗ öffentlicht einen aus Pröckelwitz vom 17. d. da⸗ tirten Erlaß des Kaiſers, welcher beſagt: Anläß⸗ läßlich der Wiederkehr des Tages, an dem vor 25 Jahren der ruhmreiche Frankfurter Friede ge⸗ ſchloſſen iſt, gingen dem Kaiſer aus dem deut⸗ ſchen Vaterlande von Veteranen, Kriegervereinen, feſtlichen Vereinigungen und patriotiſchen Reichs⸗ bürgern zahlreiche Telegramme zu, worin der Treue gegen den, Kaiſer, der Freude über die großen Errungenſchaften des bedeutungsvollen Zeit⸗ abſchnittes und der Hoffnung auf weitere fried⸗ liche Ausgeſtaltung der deutſchen Macht und Stärke begeiſterter Ausdruck gegeben wird. Viel⸗ fach war damit die Meldung verbunden, daß die Feier zugleich benützt würde, um die Erinnerung an jene große Zeit durch Errichtung weiterer Denkmäler und Denkzeichen für den Heldenkaiſer Wilhelm den Großen und die treuen Söhne des Vaterlandes für alle Zeiten feſtzuhalten. Der Kaiſer wurde durch dieſe Kundgebungen herzlich erfreut und ſpricht allen Betheiligten auf dieſem Wege ſeinen kaiſerlichen Dank aus. — Die päpſtliche Encyklika an die ungariſchen Biſchöfe beſagt, wie ein Wolff'ſches Telegramm meldet, der Beſtand Un⸗ garns würde nicht ſo lange gedauert und das Land ſich nicht ſo gedeihlich entwickelt haben, Gefangenſchaft überlaſſen. Aber obwohl ſie ſich jetzt ſchwach und ermüdet fühlte, ſo war doch eine große Wandlung mit ihr vorgegangen. Die Hoff⸗ nungsloſigkeit war von ihr gewichen, ſie fühlte ſich ſogar freudig bewegt, denn die Liebe zu Gottfried, welche ſie bis nun als ein Unrecht betrachten zu meſſen gewähnt hatte, ſie war in ihrer ganzen Reinheit und Schöne mit neuer Kraft in ihrer Seele erwacht. Man hatte ſie grauſam hintergangen und betrogen. Gottfried war nicht der Gatte einer anderen. Ohne Schmerz, ohne Demütigung durfte ſie ſeiner gedenken, ihn lieben, wie er ſie liebte, lauter, unverfälſcht und ohne Grenzen und Enden. Sie fühlte ſich trotz ihres mißglückten Flucht⸗ verſachs glückſeliger, als ſie es je geweſen war, ſeit ſie Langley verlaſſen hatte. Es war ihr, als ſei ſie nun gefeit gegen alles, was ihrer warten mochte. Statt Suſanne kam Zelie zu ihr, um ſie zu bedienen; ſie hatte eine ſteinerne Miene aufgeſetzt und weigerte ſich, auf irgend eine Frage ihrer Ge⸗ fangenen Rede und Antwort zu ſtehen. Erſt gegen Abend trat Frau Herryot zuerſt wieder bei ihr ein; ſie ſah bleich und angegriffen aus und es lag ein Ausdruck von Härte in ihren Zügen, der nichts Gutes verhieß. Varna blickte ihr unverwandt in die Augen, alle Schüchternheit und Furcht, welche dieſe Frau ihr ſonſt eingeflößt, war wie mit einem Schlage von ihr gewichen. Frau Herryot betrachtete Varna eine Weile ſchweigend; endlich ſprach ſie in kaltem, herbem Tone: „Sie haben es ſich alſo wirklich einfallen laſſen, die Schlüſſel aus meiner Taſche zu ſtehlen, und ven Verſuch zu wagen, meine Dienerſchaft beſtechen zu wollen?“ In Varna weckten die Worte den ganzen Mut, der ihr inne wohnte. Denn von ihrer Energie, das erkannte ſie, hing jetzt alles ab. „Wenn Sie derlei Behauptungen aufſtellen, ſo zwingen Sie mich, Sie zu fragen, mit welchem Rechte ich hier feſtgehalten werde?“ entgegnete ſie wenn nicht die Lehre des Evangeliums es vom Aberglauben befreit, es das Völkerrecht achten ge⸗ lehrt und ihm Friedensliebe ſowie Chrfurcht vor ſeinen Fürſten eingeflößt hätte. Die Eneyklika erinnert daran, daß die Paäpſte auch die bürger⸗ lichen Freiheiten in Ungarn unterſtützten. Sie beklagt, daß ſelbſt jene, welche im Schooße der Kirche aufwuchſen, die katholiſche Lehre nicht Verheißung des Herrn gewiß fort und fort a N 0 Vaterland liebt, ſo führt die Eneyklika aus, ſollte Und im Vertrauen auf dieſe Macht betet ſie auch heute demuthsvoll:„Sende aus Deinen Geiſt, und Alles wird neu erſchaffen.“ So bangt achten, wie ſie ſollten Ir der Ungar, der ſein an der Beſeitigung der Urſachen der beſtehenden Verwürfniſſe mitwirken. Die Ehren, welche der Stephanskrone bei der Uebertragung nach dem Parlamentsgebäude erwieſen werden, werden die Ehrfurcht des Volkes gegenüber dem Hauſe Habsburg und ſeine Anhänglichkeit an den päpſt⸗ lichen Stuhl vergrößern, welch' letzerer dem hl. Stephan jene Krone als Unterpfand des ge⸗ ſchloſſenen Bundes geſandt habe. Ausland. Der Tod des öſterreichiſchen Thron⸗ folgers. Wien, 19. Mai. Der öſterreichiſche Thron⸗ folger Erzherzog Karl Ludwig iſt heute Vormit. tag dreiviertel 7 Uhr geſtorben. Der Kaiſer Franz Joſef, welcher kurz nach 1 Uhr im Palais erſchienen war, verweilte bis zum Ableben bei dem Sterbenden. Abends hatte der Papſt tele⸗ graphiſch ſeinen Segen geſandt. Der verſtorbene Erzherzog iſt der zweitälteſte Bru⸗ der des Kaiſers und zu Schönbrunn am 30. Juli 1883 geboren. Nach dem jähen Tode des Kronprinzen Rudolf galt er als Thronfolger. Er bekleidete den Rang eines K. u. K. Generals der Kavallerie und war Inhaber des Ulanenregiments Nr. 7, ſowie Chef des Kaiſ. Ruſſ. 24. Dragonerregiments und des Kgl. Preuß. Ulanen⸗ regiments Graf zu Dohna(Oſtpreußiſches) Nr. 8. Der Verſtorbene war in dritter Ehe ſeit dem 23. Juli 1873 vermählt mit Maria Thereſia, Prinzeſſin von Braganza, geboren am 24. Auguſt 1855. Präſumtiver öſterreichiſcher Thronfolger iſt ſein älteſter Sohn Erzherzog Franz Ferdinand von Eſte deſſen Geſundheit übrigens auch nicht die beſte iſt. Der älteſte Bruder des Kaiſers Franz Joſef, Maximilian, wurde bekanntlich in Mexiko erſchoſſen. Paris, 20. Mai. Der Miniſterrath beſchloß geſtern die Auslieferung des Berliner Rechtsan— walts Dr. Fritz Friedmann zu bewilligen. Rom, 21. Mai. Aus Sicilien kommen Hiobs⸗ nachrichten über Hungersnoth. Hunderte von Einwohner erliegen dem Hungertyphus. Die Bewohner zahlreicher Ortſchaften müſſen ſich faſt ausſchließlich von wilden Kräutern nähren. Ein ſicilianiſcher Abgeordneter machte dem Miniſter⸗ präſidenten diesbezüglich Vorſtellungen Rudini antwortete, er wäre über die Lage informirt und würde entſprechende Maßregeln treffen. — Baratieri angeklagt, Crispi nicht. Nach der am 18. Mai in der italieniſchen Kammer abgegebene Erklärung Rudini's wird die Anklage gegen General Baratieri auf Grund des Artikels 88 des Militärſtrafgeſetzes erhoben. Der Artikel 88 bedroht einen Kommandanten, der vor dem Feinde unter Umſtänden, welche die Sicher⸗ heit des Heeres gefährden, das Kommando ſper⸗ läßt, mit Todesſtrafe. Den Hauptſchuldigen und Depeſchendieb, Crispi, läßt man, wie nach ſeinen Bankdiebſtählen, wieder ungeſtraft laufen— aus Furcht vor der revolutionäreu Freimaurerei, die dem Königshauſe leicht den Garaus machen könnte. — Aus Moskau meldet der„Daily Telegraph“, daß nach der Krönung durch einen kaiſerlichen Erlaß Tauſende von ruſſiſchen Unter thanen, welche nach Sibirien verbannt ſind, in Freiheit geſetzt werden. Gleichzeitig ſollen ſämmt⸗ liche Körperſtrafen abgeſchafft werden.„Die Botſchaft hör' ich wohl, doch mir fehlt der Glaube.“ Athen, 20. Mai. Wie die„Times“ melden, tödtete am Montag ein türkiſcher Soldat in Vamos(2) auf Kreta einen chriſtlichen Gen⸗ darm, worauf die Chriſten die Garniſon belagerten. Von Kanea ſind 400 Mann abgegangen zur Befreiung der Garniſon.— Ein weiteres Tele⸗ gramm der„Times“ vom 19. d. Mts meldet: Die Garniſon in Vamos wird noch belagert. Die Chriſten haben die Landung der von Kanea ent⸗ ſendeten Verſtärkungen verhindert. Der Dampfer, auf dem die Verſtärkungen befördert wurden, ſegelte nach Abgabe einiger Salven ab. Aus Rah und Fern. Viernheim, 23. Mai. Der diesjährige Pilgerzug von Mannheim über Heidelberg nach Walldürn findet in der Frohnleichnamsoktave, am 9. und 10. Juni, ſtatt. Näheres wird noch in unſerem Blatte bekannt gegeben werden. * Viernheim, 22. Mai. Die Direktion der Main⸗Neckar⸗Bahn macht bekannt, daß die im inneren Verkehr leinſchl. der Großh. Heſſi⸗ ſchen Nebenbahnen) ſowohl wie im direkten Ver⸗ kehr mit allen deutſchen Bahnen am 22. Mai und folgende Tage gelöſten Fahrkarten Gültig⸗ keit bis einſchließlich Donnerstag, den 28. Mai, Nachts 12 Uhr, haben. Worms, 19. Mai. Zwiſchen geſtern und heute wurden hier die Leichen zweier junger Männer, des Kaufmann Arzt, 28 Jahre, und des Fabrikarbeiters Heinrich, 18 Jahre, im Rheine geländet. Beide haben aus nichtiger Veranlaſſung den Tod geſucht. Groß⸗ Gerau, 17. Mai.(Vergiftung durch chlorſaures Kali.) Infolge eines Ver⸗ ſehens ſchluckte Amtsrichter Ludwig reines chlor⸗ ſaures Kali. Er erkrankte unter Vergiftungs⸗ erſcheinungen und ſtarb heute. Mainz, 18. Mat.(Thätige Reue.) Dieſer Tage wurde einem hieſigen Weinhändler durch einen katholiſchen Geiſtlichen ein Päckchen mit 3 goldenen Hemdenknöpfen und einem Briefe zuge⸗ ſtellt. Die Briefſchreiberin geſtand, daß ſie vor 25 Jahren dem Weinhändler, als er in einem hieſigen Hotel logirte, 3 goldene Knöpfe ge⸗ ſtohlen habe. Ihr Gewiſſen laſſe ihr keine Ruhe, mit einer Ruhe, welche Frau Herryot an ihr nicht kannte. Sie betrachtete die Sprecherin überraſcht; ſie ward ſich ſofort der Thatſache inne, daß Varna wie ausgewechſelt war. That in der verfloſſenen Nacht unvorſichtige Worte geredet haben mußte, wie ſie dies ſchon vormals wiederholt gethan, wenn ſie zu viel Opium zu ſich Das mußte ſie gut machen. So Varna mit Schärfe. genommen hatte. hob ſie von neuem an: „Hören Sie mich an, Varna, ich muß Ihnen ein Bekenntnis ablegen. Ich leide ſehr heftig an Neuralgie und wenn die Anfälle gar zu ſtark wer⸗ den, muß ich ſie mir durch eine Narkoſe erleichtern. Geſtern abend habe ich eine ſtärkere Doſis genom⸗ men als gewöhnlich und der Erfolg war ein ver⸗ hängnisvoller. Ich ward zur Schlafwandlerin und Zelie ſagte mir, daß ich in Ihr Schlafzimmer ge⸗ gangen ſei und vermuthlich allerhand Unſinn ge⸗ redet habe. Was ich geſprochen, weiß ich natürlich nicht, aber ich denke, Sie werden verſtändig genug ſein, ſich zu ſagen, daß nicht ein wahres Wort an allem geweſen iſt, was ich Ihnen erzählte. Nach Zelie's Auslaſſungen ſcheinen Sie ſich darüber nicht ganz klar zu ſein und ſo, nieine ich, wäre es das beſte, Sie ſagten mir unumwunden, was ich Ihnen für Thorheiten zum beſten gab, damit ich Ihnen erklären kann, was davon Wahrheit und was davon Phantaſie iſt!“ Varna hatte den Blick nicht abgewandt von der Sprecherin, der ſie jetzt kein Wort mehr glaubte. „Nun denn, heiße ich wirklich Varna Kings⸗ clerc?“ fragte ſie, ihr Gegenüber dabei unverwandt in die Augen blickend. Die Schuldüberführte ſchrak zurück, ihre Augen glühten mit einem Male gaßerfüllt, und leiſe ſtieß ſie hervor: „Und wenn dem ſo wäre, was kann das für ſie bedeuten?“ 8 Varna verlor ihre Faſſung nicht eine Minute. „Vielleicht ſehr viel. antwortete ſie mit Ueber⸗ legenheit.„Es kann mir nicht gleichgültig ſein, Aus dem, was Zelie ihr geſagt, hatte ſie bereits entnommen, daß ſie in den 8 Herkunft ich bin. Vermuthlich wiſſen Sie es!“ Frau Herryot atmete auf; ſie ſagte ſich, daß ſie offenbar nicht ſoviel verraten, wie ſie urſprüng⸗ gefürchtet hatte. „Einen Namen Kingsclere habe ich noch nie im Leben vernommen!“ entgegnete ſie wie er⸗ leichtert. „Und doch haben Sie mir eben dieſen Namen heute Nacht als den meinen bezeichnet!“ verſetzte „Sie ſagten mir, daß mein Grabſtein meinen wahren Namen: Varna Kings⸗ elerc tragen ſolle und dieſe Ihre Verkündigung trug, wie alles ſonſt, was Sie mir ſagten, den Stempel zweifelloſer Klarheit!“ Frau Herryot ſtand beſtürzt. Ihre ganze Entſchloſſenheit ſchien dem Mädchen wiedergekehrt zu ſein. Sie zitterte unter dem Gedanken, daß ſie in dem Zuſtand der Bewußtloſigkeit, in welchen ſie verfallen geweſen, Varna Geheimniſſe anvertraut haben könne, aus denen dieſe nun entſprechenden Nutzen zu ziehen imſtande ſei, aber ſi: durfte die Angſt nicht zeigen, welche ſie empfand, und ſo erwiderte ſie in verweiſendem Tone: „Und daraufhin wollen Sie behaupten, daß dieſer Name in der That der Ihre ſei? Unter vernünftigen Menſchen— ich betone: unter ver⸗ nünftigen— pflegt man im allgemeinen keinen allzugroßen Wert auf die Worte einer Perſon zu legen, die im Fieber redet oder nachtwandelt. Ich glaube nicht, daß irgend jemand, dem Sie den Vorfall erzählen werden, meinen Worten irgend welche Bedeutung beilegen könne. Infolge deſſen iſt es mir vollkommen gleichgültig, was Sie aus meinem Munde gehört haben wollen oder nicht!“ (Fortſetzung folgt.) Geduld mit der Streitſucht der Einfältigen! Es 25 nicht leicht zu begreifen, daß man nicht be⸗ greift. ccc — — 2 1 8 9 b U dez E berg nach anzollap, wird n erden. 0 deim 1, daß du 0 Heſſ ulten Ver. N. Mu u Glltig, N. Nn, ern und ker junger ſhte, und * 1 Jihte, in ſchliger Jergiftung ines Ver- nes chlor. ceiſtunge⸗ .) Deer dler durch hen mit fefe zuze j ſie dor in einem löpfe ge⸗ ane Ruhe, iſſen Sie ſich, daß urſprüng⸗ noch nie vie er⸗ n Namen berſetzte datz mein na Kings⸗ gung ug, 1 Stempel te ganze rt clehtt „ daß ſe bahn ſie nberfraut benutzen e Agſt pidette iu, daß 9 Unter ter bel n keinen etſon u die geſtohlenen Knöpfe habe ſie nicht mehr, ſie ſende ſolche von gleichem Werth und bitte um Verzeihung. Der Beſtohlene hatte damals ge⸗ glaubt, er habe die Knöpfe verloren und hatte den Verluſt längſt vergeſſen. Bingen, 20. Mai. Soeben durchläuft die Kunde von einem entſetzlichen Unglück auf dem Rhein unſere Stadt. Der Schleppdampfer H. Diſch III hatte bei Aßmannshauſen vor Anker gelegen. Kurz nachdem er mit einem An⸗ hangſchiff die Bergfahrt angetreten hatte, platzte der Keſſel, das Schiff ſank und der Kapitän nebſt Frau und Kindern, 7 Mann der Beſatzung, ſo⸗ wie der Steuermann Erlenbach aus Caub büßten ihr Leben ein. Gerettet wurde nur ein Mann, der in einem anderen Raum mit Kartoffelſchälen beſchäftigt war. Von dem Schiff ragt nur der Maſt aus dem Waſſer. Das Fahrwaſſer iſt in⸗ deſſen frei. Was die unmittelbare Urſache des Unglücks war, ob eine Fahrläſſigkeit zu Grunde lag, wird man wohl nie erfahren, da alle Be⸗ theiligten nicht mehr unter den Lebenden weilen. Dietzenbach, 19. Mai. Am geſtrigen Tage ereignete ſich dahier ein ſehr beklagenswerther Unglücksfall. Ein 13 jähriger Knabe, der einen großen Hund an der Kette führte, gerieth in⸗ folge eines Sprunges, den der Hund ausführte, unter einen gerade einen des Weges daherfahren⸗ den, ſchwerbeladenen Wagen. Derſelbe ging dem Unglücklichen über den Kopf und tödtete ſofort den Knaben. Geispolstheim(Unter⸗Elſaß), 20. Mai. Innerhalb 14 Tagen iſt unſer Ort zweimal von einer Feuersbrunſt heimgeſucht worden. In vergangener Nacht ſind von 1 bis 5 Uhr fünf Gehöfte, Wohnhäuſer und Wirthſchaftsgebäude abgebrannt. Es herrſcht große Aufregung. Am 9. d. M. wurden 40 Häuſer eingeäſchert. ö 5 1 Coburg, 21. Mai. Der Gaſtwirth Bauer in Frohnlach verletzte ſeine Frau und ſich ſelbſt durch Revolverſchüſſe tödtlich. Sonnefeld(Sachſen⸗Coburg⸗Gotha), 21. Mai. Hier wurde der Landwirth Stahn verhaftet wegen des Verdachts, vor Jahren ſeinen Vater und ſeine Mutter getödtet zu haben. Berlin, 19. Mai. Der„Börſenzeitung“ zufolge wurden die Leichen des Referendars Dr. v. Bötticher und des Steuer- Einnehmers Jäger aus dem Wittwiner See nunmehr geborgen. — Freiherr v. Kotze iſt wegen des Duells, in welchem Frhr. v. Schrader fiel, vom Kriegs⸗ gericht laut dem„Hannov. Courier“ zu zwei Jahren Feſtung verurtheilt worden. Hamburg, 21. Mai. Die Bürgerſchaft nahm den Senatsantrag wegen Aufhebung des Sedantages als bürgerlichen Feiertages an. — Vor einigen Tagen machte ein Geſchicht⸗ chen, welches der liberalen„Linzer Tagespoſt“ entnommen war, die Runde durch eine Menge von Blättern, wonach ein Bauersſohn aus der Pfarrei Aſchach an der Steyer ſich des Beicht⸗ inſtituts bedient habe, um die Treue ſeiner Ge⸗ liebten zu prüfen, welche zur Beichte ging.— Nach Erklärungen von zuſtändiger Seite iſt die ganze Geſchichte erfunden. Kladow(Pommern) 20. Mai. Am Sonn⸗ tag erfolgte die Verhaftung des bekannten chriſt⸗ lich ſozialen Paſtors Rauh in Kladow wegen Unterſchlagung von ca. 85,000 Mk. Kirchen⸗ geldern. Paris, 21. Mai. Während der geſtrig n Vorſtellung in der Oper ſtürzte ein Gegengewicht wundete mehrere Perſonen. Es große Panik. 280 55 Gallerieen ertönten Feuer⸗ lands iſt. 2. Cl. 2.50 pr. Tag. des großen Kronleuchters herab und zerſchmetterte einer Frau auf der Gallerie den Kopf und ver- entſtand eine ———e————— rufe. Die Entleerung des Hauſes ging nur unter großen Schwierigkeiten vor ſich. — Gründliche„Abfuhr“. Als Leo XIII. am Hofe zu Brüſſel noch päpſtlicher Nuntius war, wollte ſich der Marquis de Bellecombe einen Scherz mit ihm erlauben und zeigte ihm ine Doſe, uf die eine Brüſſeler Chanſonette-Sängerin gemalt war. Der Nuntius betrachtete das Bild aufmerkſam und reichte es mit den Worten zurück: „Eine ſehr hübſche Dame, Herr Marquis, wohl Ihre Frau Gemahlin?“— Der Marquis machte ein langes Geſicht und verſchwand von der Tafel. Rohseidene Bastkleider Mk. 18,80 bis 68.50 per Stoff z. kompl. Robe— Tussors und Shantung-Pongees— ſowie ſchwarze, weiße und farbige Henneberg⸗Seide von 60 Pfg. bis Mk. 18.65 p. Met.— glatt, geſtreift, kar⸗ riert, gemuſtert, Damaſte ete.(ca. 240 verſch. Qual. und 2000 verſch. Farben, Deſſins etc.), porto- und steuerfrei ins Haus. Muſter umgehend. 3 Seidenfabrikend. Henneberg(. u. b l/) Zurich. Kleipp⸗Kur⸗Auſtalt Stahlbad Weinheim a. d. Bergſtraße. Behandlung u. Kurmittel genau nach Kueipps Vorſchrift. Ferner: Abgabe von warmen natürlichen Stahlbädern aus der eignen Quelle, welche die gehaltreichſte Deutſch⸗ — Penſionspreis 1 Cl. 3.„ Wir empfehlen: Kali⸗Superphosphat Amoniak⸗Superphosphat Tabaksg für Kartoffeln ferner für Klee und Wicken Salpeter⸗Superphosphat a r gaser, Bedi fur Weizen, Spelz und nano Chilisalpeter, Thomasschlackenmehl etc. Nur mit den höchſten Gehältern verſehen und billigſt. größeren Abnahmen gewähren wir hohen Rabatt. re— Stoppelfrucht Soeben eingetroffen 50600 Mtr. 1000„bedr. Flauell⸗„ 30„„ Katlun⸗Reſten 25 Pf. de ede I. Weissmann 190 Eine Wol — Bei 620 Wohnung von einem halben Morgen Acker iſt * verkaufen. Näheres bei 624 Heinr. Effler, Spengler. J N U Leopold Wolff Söhne. Das Tapezieren von Stuben, ee 2e. beſorgt dauerhaft und billig Heinr. Merz, Buchbinderei und Tapeziergeſchäft. Fücal⸗Guano(Pondrette), Preisgekrönt zu Berlin 1894, garantiert 7% Stickſioff, 3 Phosphorſäure, 3% Kall, 75% organiſche humusbildende Subſtanz enthaltend. u. Wieſe, mit Vorliebe verwendet im Garten⸗ und Weinbau. Mit echtem Peru⸗Guano in Vergleich zu ziehen und bedeutend billiger als dieſer. Kontrolle: Landwirthſchaftliche Verſuchsſtation Darmſtadt und Deutſche laudwirthſch. Geſellſchaft Berlin. Muſter und Preiſe, ſowie Proſpecte mit Verſuchsreſultaten gern zu Dienſten. Allein⸗Verkauf für Süddeutſchland u. die Reichslande Wernb. M. Hachenburger 605 Darmſtadt. Borzügliches Düngemittel für Feld von 3 Zimmern für eine alleinſtehende Perſon oder ruhige Familie ohne Kinder hat zu vermiethen und eine gute friſchmelkende Ziege zu verkaufen 622 Ehatt. 5 Kopfſalat, Kraut und Sellerieſetzlinge verkauft 523 Ein Logis für junge Leute oder kleine Familie iſt zu vermiethen. Von wem, ju erfragen in der Expedition d. Blattes. 625 Ein Lehrling kann eintreten bei Val. Dewald, Spenglermeiſter. 604 Gg. Mich. e Gärtner. Verlag: Format, alle nur mè 0 cdegt 4 übt ar pal John Henry Schwerin, Berlin W. 35. Monatl. erscheint eine Sseldge Nummer in Grossfolio- Iglichen Techniken enthaltend, mit grossem Contourenbogen (naturgross e Vorlagen zum Durchpausen etc.). Vierteljährlich farbige Handarbeiten-Litnographien. Abonnementspreis: Vierteljährlich 75 Pf. 9 bei allen Buchhandlungen und Postanstalten. Wegen Abbruch reſpektive Neubau meines Hauſes von heute an Großer reeller Hut⸗ Ausverkauf zu bedeutend herabgeſetzten Preiſen. Richard Dippel, Mannheim PI, 2. Unterzeichneter beabſichtigt mit Nächſtem dahier einen Tanzcursus zu eröffnen. Anmeldungen hierzu nimmt Herr Nikolaus Samstag, Muſiker, entgegen. 595 Johann Brehm, Lützelſachſen. Reife Milchſchweine hat zu verkaufen 626 Nikolaus Kühlwein, Hollerheck. —————— FFF 1 S Bekanntmachung. Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß die Verlegung der nach dem aufgeſtellten Ortsbauplan feſtgeſetzten Baufluchtlinie der Rath⸗ hausſtraße beantragt worden iſt und liegt der die Abänderungen enthaltende Lageplan vom 25. d. Mts ab vierzehn Tage lang in dem Bureau der unterzeichneten Bürgermeiſterei zu Jedermanns Einſicht offen. N Etwaige Einwendungen ſind binnen vorbeſtimmter Friſt bei Vermei⸗ dung des Ausſchluſſes entweder ſchriftlich oder mündlich bei der unterzeichneten Behörde vorzubringen. Viernheim, den 20. Mai 1896. ö Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. f Blaeß. g Nachſtehende Bekanntmachung bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntniß. Viernheim, den 20. Mai 1896. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Blaeß. Bekanntmachung. Betreffend: Die Aufſtellung der Umlagekataſter für die land- und forſt⸗ wirthſchaftliche Unfallverſicherung. Auf Grund des§ 5 der Verordnung vom 11. Juli 1888(Regbl. Nr. 21) werden ſämmtliche in den Grundſteuerkataſtern vor⸗ 612 getragenen Beſitzer, welche ihren Grundbeſitz ganz oder theil⸗ weiſe nicht ſelbſt bewirthſchaften, ſondern verpachtet oder ſonſt zur Bewirthſchaftung an Dritte überlaſſen haben, hierdurch aufgefordert, bei der Bügermeiſterei derjenigen Gemeinde, in deren Gemarkung die betreffen— den, nach Kulturart, Flur, Nummer und Flächengehalt zu bezeichnenden Grundſtücke liegen, ſchriftlich oder mündlich zu Protokoll ihre Pächter u. ſ. w. zu benennen und zu beantragen, daß von dieſen letzteren als Be⸗ triebunternehmern die Beiträge erhoben werden, welche auf das Grund— ſteuerkapital der in der fremden Bewirthſchaftung befindlichen Guͤterſtücke entfallen. Die Antragſtellung hat ſo zeitig zu erfolgen, daß die Großherzoglichen Bürgemeiſtereien in der Lage ſind, ſpäteſtens am 15. Juni dem Kreisamt Vorlage zu machen. Die Anträge müſſen daher bis zum 10. Juni bei der zuſtändigen Bürgermeiſterei geſtellt ſein. Bei der Antragſtellung iſt das Rechtsverhältniß(Pacht u. ſ. w.), ebenſo die Dauer des Rechtsverhältniſſes anzugeben, kraft deſſen das betr. Grundſtück dem Bewirthſchafter desſelben überlaſſen iſt. Wird kein Antrag geſtellt, ſo wird der Beitrag von dem im Grund⸗ ſteuerkataſter Eingetragenen erhoben. Wo es ſich um den Grundbeſitz Privater handelt, die nicht Groß— grundbeſitzer ſind, erfolgt die Antragſtellung am einfachſten zu Protokoll bei Großh. Bürgermeiſterei. 2. Nach Art. 17. des Ausf. Geſ. zum Reichsgeſetz vom 5. Mai f 1886 ſowie§ 10 der Ausf. Verordnung wird kein Beitrag von folgenden Objekten der Grundeigenthümer erhoben: a a) Grundſtücke, welche zu einem land- oder forſtwirthſchaftlichen Betriebe überhaupt nicht gehören; 1 b) alle Gebäude nebſt zugehörigen Hofräumen, Haus⸗ und Ziergärten; c) Grundſtücke von Betrieben, deren Sitz nicht in Heſſen iſt; d) ſteuerpflichtige Grundſtücke, deren land⸗ und forſtwirthſchaftliche Be⸗ nützung dauernd eingeſtellt iſt, weil jene Nutzung aufgehört hat oder weil an Stelle der laud⸗ oder forſtwirthſchaftlichen eine gewerbliche Benutzung getreten iſt(z. B. Verwandlung eines Ackers in einen Steinbruch.) Die unter a e fallenden Grundſtücke bezw. deren Steuerkapitalien werden von Großh. Steuerkommiſſariat meiſt von Amtswegen ermittelt werden können. Soweit ſich das die Befreiung rechtfertigende Verhältniß amtlicher Kenntniß entzieht, werden die betreffenden Steuerpflich⸗ tigen aufgefordert, innerhalb der unter Nr. 1 angegebenen Friſt die Beitragsbefreiung ſchriftlich oder zu Protokoll der Bürgermeiſterei derjenigen Gemarkung zu beantragen, in welcher das ebenfalls nach Flur, Nummer, Flächengehalt und Benützung zu bezeichnende Grundſtück gelegen iſt. 3. Endlich werden die im Kreiſe wohnenden Unternehmer land- und forſtwirthſchaftlicher Betriebe, in welchen außerhalb des Großherzog⸗ g thums, belegene Grundſtücke bewirthſchaftet werden, aufgefordert, in der angegebenen Friſt der Bürgermeiſterei ihres Wohnorts den f Flächengehalt und den durchſchnittlichen Ertrag dieſer außerheſſiſchen Grund— ſtücke ſchriftlich oder zu Protokoll anzugeben. 1 Heppenheim, den 4. Mai 1896. * J Großh. Kreisamt Heppenheim. 3 v. Granecy. T Kleie pro Zentner 4. ö Tutterſalz pro Zentner 2.70 Dungſalz pro Zentner 1.40 Vortland Cement pro Zentner 25 Pfund Soda Pfund fein Weißmehl Pfund feinſtes glüthenmehl Pfund Norumehl Pfund Tuttermehl Pfund Ja. gelbe Kernſeife Pfund Ia. weiße Kernſeife Pfund Bergmanns Naſierſeife empfiehlt Konrad Winkenbach. Spar% Hausff HParsame Muslrauen kauft z. Versuch m. Hamburger Caffee m. Zusatz à Pfd. 80 Pfg. Aroma u. Gescumack vorzüglicb. Postpackete v. 9 Pfd. versendet unter Nachn. 581. J. C Leewe, Altona bei Hamburg. 614 6 Danksagung. Für die überaus zahlreichen Beweise herzlicher D 2 2 Theilnahme, die uns bei dem so herben Verluste unserer unvergesslichen Mutter Suphie Beuer geb. Molitor zu Theil wurden, sagen wir unsern herzlichsten Dank. Jacob Beyer Dr. Rudershausen& Frau. Beabſichtigt iſt, bei der diesjährigen Wallfahrt ug Walldürn die Strecke Weinheim— Fürth und umgekehrt per Bahn zurück⸗ zulegen. Behufs Erlangung non Fahrpreisermäßigung iſt es erforderlich, daß die Anmeldung zur Betheiligung bis läugſtens Pfingſtmontag bei Unterzeichnetem geſchieht. Gleich. falls nimmt derſelbe Anmeldungen zum Bezug von Wallfahrts⸗ büchlein ſowie des eigens für Viernheim gedruckten Anhangs entgegen. 593 Jeoſephh Martin 3. Gaſthaus zum rothen Löwen. Am Pfingſlmontag, den 25. Mai d. J., findet bei Unterzeichneten, Nachmit⸗ tags 3 Uhr beginnend, gutbeſetzte Tanz⸗Muſil ſtatt.— Für gute Speiſen und Getränke iſt beſtens geſorgt. Es ladet zu zahlreichem Beſuche freundlichſt ein Peter Weidner, Gaſtwirth zum Löwen. Gaſthaus zum Schwanen. Nächſten Montag, den 2. Pfingſt⸗ feiertag findet bei mir g 1110 Tanz⸗Muſik ſtatt, wozu ich alle Freunde und Gönner höflichſt einlade. Für gute Speiſen und Getränke iſt beſtens geſorgt. Georg Knapp, Gaſtwirth zum Schwanen. Nächſten 8 Dienstag ein neuer Lan-Gur us. W Anmeldungen können ſowohl bei Unterzeichnetem wie bei Johann Haas, Muſiker Jak. Kirchner,„ Fr. Frank, 7 gemacht werden. Achtungsvoll Annahmeſtelle bei: M. Faltermann, A. Heinzelmann. Muſiker. Chili⸗Salpeter für Dickrüben Tabaks⸗Guano u. Peru⸗Guano empfiehlt billigſt A. Stumpf. Damen-Tuche 1 in hochf. Ausführung, ebenſo alle 5 anderen Kleiderzeuge, Bux⸗ kin, Garne, Teppiche, Decken, Matratzenwolle ꝛc. fertigt bei Zuſendung 522 Wollener Abfälle die leiſtungsfähigſte Fabrik dieſer Branche. Muſter zu Dienſten. 27 2 Lambrecht J. Häussling, 618 594