lage für: lpothele bon el. If e en. 10 Pf. a, Nfg. an, und feheſten en lbetull hin 280 geglet ung Pier 7 U d Tuche zum Verkauf daß uberlafen. 1 Maler 290 een, Ajüge⸗ 919 fllt, l. . ich frich u haben in 901 5 ür Mühle, 3 Nen die ſchönten emufik und 1, Taſel gloc für nur 2 0 put. lacht elbſt nder ell 1964 Erſcheint Mittwochs u. Samſtags und koſtet monatlich nur 30 Pf. frei in's Haus gebracht. Per Voſt bez. pro Quart. M. 1.15 heiner An; Publikationsorgan der Gr. Bürgermeiſterei Piernheim. Anrigsblatt dan Pieruheim, Weinheim, Aäferthal und Mumgebrng. Rebaction, Druck und Verlag: W. Bingener, Viernheim. — Zu Ausſchrelbungen wirkſam u. bill ig Inſerate 10 Pf. pro 1 ſpaltige Garmondzeile. Reclamen 20 Pf. pro 1ſp. Zeile 5 Mitlwoch, den 27. E 1896. Fenlſchland. Darmſtadt, 25. Mai. Am 2. Juni beginnt die nächſte Tagung der Zweiten Kammer. — Im Geldpunkt verſtehen auch die anarchiſtiſchen Sozialiſten keinen Spaß. Im „Sozialiſt“ droht der Herausgeber Wilh. Spohr den radikalen Genoſſen, die nicht einmal das Porto, noch viel weniger das Blatt ſelbſt be⸗ zahlen, ja, anſtatt Geld eine Menge Grobheiten übermitteln, daß er ihnen das Parteiblatt nicht mehr ſchicken, vielmehr die Namen der faulen Zahler veröffentlichen werde. Ein„Genoſſe“ erläßt folgenden Nothſchrei an ihre Gewiſſen: „Ihr macht den armen Menſchen, den Ihr ſo ſchmählich im Stiche laſſet, noch verrückt! Und unſer Blatt, den„Sozialiſt“ richtet ihr zu Grunde. Alſo, zum Donnerwetter nochmal, zahlt eure Schulden, ihr faulen Zahler! Sonſt holt euch der Teufel— und den„Socialiſt“ dazu. — Läßt tief blicken. Von der ſozial⸗ demokratiſchen Arbeiterbildungsanſtalt in Berlin wird in dem ſoeben veröffentlichten Jahresbericht conſtatirt, daß die Zahl der Mitglieder von 5000 auf 200 herabgeſunken iſt. Ausland. Wien, 22. Mai. Zum erſten Vice⸗Bürger⸗ meiſter von Wien wurde geſtern Dr. Lueger, zum zweiten Dr. Neumeyer gewählt. — Wenn man ſich ans Volk wendet! Der italieniſche Finanzminiſter hat eine Anleihe von 140 Mill. Francs aufgelegt, und zwar direet ohne Zwiſchen vermittlung der haute finance beim Volk. Das Reſultat war eine zweiundzwanzigfache Ueberzeichnung der Anleihe!! Dieſes Beiſpiel zeigt wieder evident, daß Re; gierungen und Communen ſich zur Deckung ihrer wirklich nothwendigen Creditbedürfniſſe ſtets direkt an die Bevölkerung wenden ſollen und damit ſich die Wucherzinſen für die koſt⸗ ſpielige Vermittlung des Großkapitals erſparen! 1 ſtand erworben hat. Reichenberg, 23. Mai. In den benachbarten Dörfern fanden blutige Zuſammenſtöße zwiſchen ungefähr 1000 Streikenden ſtatt, wobei die Gendarmerie einſchreiten mußte. 3 Arbeiter wurden erſchoſſen, 3 verwundet. Der Gendarmerie⸗ wachtmeiſter wurde verletzt. Athen, 28. Mai. Die Zeitung„Paligenoia“ bringt einen hochoffiziöſen Artikel über die kretenſiſche Frage, in welchem ſie ſchreibt: Die Türken befolgen in Kreta eine Politik, welche die größten Gefahren in ſich birgt. Zum letzten Male möge man ſich deshalb mahnen laſſen; nach wenigen Tagen könnte es ſchon zu ſpät ſein und dann würden die Türken nicht nur in Kreta zu kämpfen haben. Das griechiſche Volk könne nicht weiter gleichgültig zuſehen, wie 300,000 Seelen Stammesgenoſſen vergewaltigt würden. — Ein Abt zum Stadtrath gewählt! Der„Courier de Bruxelles“ ſchreibt:„P. Au⸗ guſtin, Abt der Trappiſten von Notre⸗Dame d'Igny, iſt von den Wählern von Arcis⸗le⸗Pon⸗ ſart(Frankreich) faſt einſtimmig zum Stadtrath gewählt worden, und zwar zum Ausdruck der Dankbarkeit für die großen Verdienſte, welche ſich das Trappiſtenkloſter um den dortigen Wohl⸗ Neben Benediktinern und Weltgeiſtlichen iſt zum erſten Male ein Trappiſt in dieſer Weiſe gewählt worden; und— fügt das Blatt ironiſch hinzu, die Anticlerikalen müſſen nun glauben, das Ende der Welt ſei da. Aus Rah zu Fern Viernheim, 26. Mai. Der Thüringer Wetterprophet Habenicht in Gotha verkündet das Bevorſtehen einer Gewitter⸗ und Regen⸗Perlode; Rudolf Falb hat für Juli, Auguſt und Sep⸗ tember auch eine große Gießkanne zur Hand. Wenn die beiden Propheten recht behalten, kann es ja recht feucht werden. Mannheim, 23. Mai. Ein ſchrecklicher Unglücksfall ereignete ſich heute Nachmittag in dem Etabliſſement der Diamantſtahlfabrik J. Bauſch u. Co. in der Schwetzinger Vorſtadt' Aus Anlaß der Pfingſtfeiertage ſollte der Gas⸗ ofen gereinigt werden. Die mit dieſer Arbeit betrauten Leute glaubten, daß der Ofen voll⸗ ſtändig frei von Gas ſei. Als ſie aber mit einem Licht in die Nähe kamen, erfolgte plötzlich eine Exploſion. Zweifellos war in dem Ofen noch Gas enthalten geweſen. Zwei Arbeiter erlitten ſchwere Brandwunden. Es ſind dies der 26. Jahre alte Karl Oberſt von hier, wohnhaft Traitteurſtraße 18, und der 32 Jahre alte Ludwig Liekel von Feudenheim. Die beiden Unglücklichen ſind am ganzen Körper vollſtändig verbrannt. Sie wurden ins Allg. Krankenhaus verbracht. An ihrem Aufkommen wird gezweifelt. Mannheim, 21. Mai. Einen Sitzungs⸗ Rekord hat heute der Bürgerausſchuß erzielt. Als einziger Gegenſtand der Tagesordnung lag die Eingemeindung von Käferthal, Waldhof vor. Um 3 Uhr 20 Minuten erklärte Oberbürger⸗ meiſter Beck die Sitzung für eröffnet und nur wenig über eine Minute ſpäter war die Vorlage unge⸗ achtet ihrer bedeutenden Tragweite für unſere Stadt ohne Diskuſſion angenommen und die Verſammlung löſte ſich wieder auf. Die prompte Erledigung erregte ſtürmiſche Heiterkeit.— Auch die Gemeinde Neckarau mit ca. 9000 Einwohnern zeigt Neigung zur Eingemeindung, ſodaß Mann⸗ heim vorausſichtlich in kühnem Satze über die 100,000 weg voltigiren wird. Mannheim, 23. Mai. Vom Reichsge ⸗ richt in Leipzig wurde die Reviſton verworfen, welche der von der hieſigen Strafkammer zu 4 Jahren verurtheilte Bankdefraudant Rich. Mayer gegen das gerichtliche Erkenntnis eingelegt hatte. Im Ganzen hat er für 300,000 Mark Werth⸗ papiere unterſchlagen; der eigentliche Schaden beträgt aber nur die Hälfte, weil er einen Theil der unterſchlagenen Papiere mit Geldern der Bank wieder eingelöſt hat. Michelſtadt i. O., 23. Mai. Vor einigen Tagen wurde der Förſter K. wegen beſtialiſcher Varna oder: Am das Majzorat. Roman von Max von Weißenthurn. 37. Fortſetzung. „Für mich iſt es dagegen von überaus großer Wichtigkeit, zu wiſſen, daß Sie nicht Gottfried Hulme's Frau ſind, wie Sie mir gegenüber vor⸗ gegeben haben!“ entgegnete Varna, vollſtändig Herrin der Situation. „Wer ſagt Ihnen das?“ ſtieß Frau Herryot mit blitzenden Augen hervor. „Sie ſelbſt!“ Wie ein Meſſerſtich mitten ins Herz traf die elende Intrigantin die Antwort. „Und Zelie hat mir Ihre Worte beſtätigt,“ vervollſtändigte Varna ruhig und unbeirrt.„Sie ſagte mir, daß Sie nicht Cottfried's, ſondern Led⸗ ward Hulme's Gattin ſeien!“ Die Pantherkatze weiß in dem Menſchen ihren Feind, und ſie ſtürzt ſich auf ihn in blinder Wut, wo er ſich ihr in den Weg ſtellt. Und in ſchier blinder Wut auch ſtürzte ſich die elende Intrigantin, welche durch des jungen Schleiers demaskiert ſah, auf dasſelbe, wie ein Raub⸗ tier auf ſein unglückſeliges Opfer. a „Noch ein Wort wie dieſes,“ ſtieß ſie aus, mit krallenartigem Griff Varna's Handgelenk umklam⸗ mernd,„und ich erdroſſele dich, erdroſſele dich mit dieſer meiner Hand,“ und drohend ſtreckte ſie die Rechte aus nach der Kehle der auf dieſen Angriff nicht Vorbereiteten,„wie eine tolle Katze, die du biſt! Denn du biſt wahnſinnig, wahnſinnig, ja, mehr als das, und ich ſah es voraus! Doch nur gemach,“ ihre Hände gaben das heftig zitternde Mädchen jäh frei, indes ihre Augen jedoch förmlich Blitze auf ſie ſchleuderten,„nur gemach,— nur den Herzog wirklich, weil du ihn liebſt?“ andere Heirathen giebt,“ verſetzte Chriſtine leicht Mädchens Worte ihr niedriges Spiel ſo jeglichen eine Galgenfriſt noch und du findeſt Ruhe, wie wir vor dir,— ewige Ruhe. 36. Kapitel. Ein Talisman. „Liebes Herz,“ ſprach Beatrice Grag, indem ſie Chriſtine in einen behaglichen Seſſel niederdrückte, „wie froh bin ich, daß du gekommen biſt! Ich hatte ſolche Sehnſucht nach dir. Deshalb wagte ich den Appell an die Gräfin von Saint⸗Maure, mir ihr Töchterchen auf einige Zeit zu überlaſſen. Ich verkenne die Opfer keine Sekunde, welche ſie mir brachte, indem ſie meiner Bitte Gehör ſchenkte und dich hierher kommen ließ, von wo ich ja nun bald für immer ſcheide!“ Chriſtine betrachtete die weit ältere Freundin, rt der ſie aber doch ſo gut ſympathiſierte, mit Intereſſe. „Biſt du wirklich glücklich?“ forſchte ſie nach einem minutenlangen Schweigen.„Heiratheſt du Beatrice ſah das junge Mädchen lächelnd an. „Warum ſollte ich ihn denn ſonſt überhaupt heirathen, wenn ich ihn nicht liebte?“ fragte ſie zurück. „Nun, ich hörte ſchon oft, daß es auch noch verlegen.„Der Herzog iſt viel älter als du, aber er iſt unermeßlich reich, er nimmt eine hervorragende Stellung in der Geſellſchaft ein, und viele würden ſich glücklich ſchätzen, ihn ſchon deshalb heirathen zu können, auch ohne einen Funken von Neigung für ihn zu beſitzen.“ „Zu dieſen meiner Anſicht nach wenig Be⸗ neidenswerthen zähle ich jedenfalls nicht!“ gab Beatrice mit Ueberzeugung zurück.„Nach meinem Dafürhalten iſt der Herzog der beſte und edelſte Mann auf Erden, der um ſeiner ſelbſt willen einer Liebe für's Leben wert iſt, und deshalb allein werde ich mit Freuden ſein Weib!“ „Und wenn er arm und unbedeutend wäre, . dabei aber doch den gleichen vorzüglichen Charakter hätte, würdeſt du ihn ſelbſt auch dann heirathen?“ forſchte Chriſtine. „Gewiß!, nickte Beatrice mit feinem Lächeln. „So hältſt du alſo in allem Ernſte Rang und Reichtum für Nebenſache?“ fuhr Chriſtine, dies nicht bemerkend, fort. Ehe ſie es ſich verſah, hatte Beatrice Gray ſich über ſie gebeugt und blickte ihr tief in die Augen. „Liebes Herz,“ ſprach ſie dabei,„ich fange an, zu vermuten, daß an einem gewiſſen Gerücht, welches mir zu Ohren gekommen, ein Fünkchen Wahrheit iſt!“ Des jungen Mädchens Lider ſenkten ſich über die klaren Sterne; ſie ſchien furchtbar verwirrt. „Ich— ich weiß nicht, wovon du redeſt!“ ſtammelte ſie. „Du weißt es nur zu gut,“ beharrte Beatrice indes.„Was ich hörte, hatte in meinen Augen durchaus nichts Ungeheuerliches. Im Gegenteil, es bereitete mir aufrichtige Freude, wenn es mich auch mit Beſorgnis um meine kleine Freundin er⸗ füllte, weil ich damit Kämpfe für ſie vorausſah, welche nicht ſo glatt abgehen dürften. Denn die Gräfin wird wenig genug erbaut ſein von einem bürgerlichen Schwiegerſohn. Ich ſpreche von Gilbert Leslie, Varna's Bruder!“ Chriſtine hatte Zeit gefunden, ſich zu ſammeln. Sie ſagte ſich, daß es lächerlich ſein würde, nach⸗ dem Beatrice ſoviel wußte, ihr ausweichen zu wollen; die letzten Worte der Freundin aber ließen ihre eigene Herzensangelegenheit in den Hintergrund treten. „Varna's Bruder, ſagſt du?“ fragte ſie.„Aber das iſt er ja gar nicht, er iſt nur ihr Adoptivbruder, denn Varna gehört ja gar nicht zur Familie Leslie.“ „Sie gehört gar nicht zur Familie Leslie?“ wiederholte Beatrice.„Ich bitte dich, erkläre mir das näher!“ „Gern, wenn du es noch nicht weißt,“ ver⸗ ſetzte Chriſtine,„obwohl es mir ein Rätſel iſt, wie dir das verborgen bleiben konnte. Varna iſt ein iger — DDr 1 2— er Mißhandlung ſeiner Frau verhaftet.— Zwiſchen Watterbach und der Schrotmühle wurde an einem kleinen Mädchen von einem vagabundiren⸗ den Handwerksburſchen ein Verbrechen begangen. Der Thaͤter entfloh. Worms, 23. Mai. Die Unterſuchung gegen den in Haft befindlichen Rentner E. nimmt größeren Umfang an, als man urſprünglich glaubte. Derſelbe ſoll gewerbsmäßige Wucher⸗ geſchäfte betrieben und augenblicklich in Noth gerathene kleinere Leute auf ſchändliche Weiſe ausgebeutet haben; da ſein Vermögen nicht ganz verſteuert war, ſo wird er auch nunmehr wegen Steuerdefraudation belangt. Mainz, 22. Mai. Der Gehilfe eines hieſigen Notars iſt vorgeſtern von hier flüchtig gegangen. Neben einem ziemlich bedeutenden Eingriff in die Kaſſe des Notars hat ſich der Flüchtige allerlei Betrügereien zu Schulden kommen laſſen. Bingen, 23. Mai.(Vernünftiger Beſcheid.) Das Kreisamt gibt öffentlich bekannt, daß die zahlreichen, ihm ohne Namensunterſchrift zu⸗ gehenden Denunciationen uſw. ohne weiteres in den Papierkorb wandern. — Ueber den bäuerlichen Luxus ſprach am 17. Mai auf der Hauptverſammlung des heſſiſchen Bauernvereins Herr Pfarrer Helf⸗ rich von Klein⸗Krotzenburg. Redner gehört zu den Gründern des heſſ. Bauernvereins, deſſen Statut auch von ihm geſchrieben wurde. Er ſagte u. a.: Die Steuerzettel werden immer länger, die Einnahmen kleiner. Muß doch der Bauernſtand die meiſten Opfer bringen an Gut und Blut. Die Krüppel in den Fabriken können nichts mehr leiſten und die anderen wiſſen ſich zu drücken, militärtauglich ſind alſo meiſt die Bauernſöhne. In manchen Bauernfamilien wird viel für Putz und Staat ausgegeben, die Tochter will auch die Modethorheiten mitmachen. „Lieber Vater, theure Mutter, Einen Hut wie Nachbars Bärbel muß ich han; Langt das Geld nicht für die Butter, Verkauf die Kuh, was liegt denn dran.“ Es gibt Bauernmädchen, die ſträuben ſich, den Kuhstall zu betreten und es gibt Männer, die ſo armſelig ſind, daß ſie ſelbſt Morgens die Kühe melken.( Heiterkeit.) Wie die Kopfbe⸗ deckungen oft unſinnig und theuer, ſo ſind die Mittel, ſich eine modiſche Taille zu ſchaffen, oft geradezu verbrecheriſch, das Korſett wünſche er in den großen Ocean. Die Bauernfrauen, die ſolches tragen, könnten mit Shakeſpeare ſagen: „Mein Verbrechen ſtinkt zum Himmel.“ Woher kommen weiter ſo viele Krankheiten? Von der unſinnigen Fußbekleidung. Es iſt ein Zeichen unſerer Zeit, daß ein alter Pfarrer (Prälat Kneipp) die Menſchen wieder zur Natur von der Unnatur zurückführen muß! Nochmals kommt Redner auf den Hut zurück und geißelt, was darunter ſteckt: Eitelkeit und Hochmuth der Frauen, Schwachheit des Vaters und der Mutter helfen oft dem Kinde zum Leichenſtein für Sitte, — 2 Unſchuld und Tugend. Wie die Frauen, ſo mußten auch die Männer manches ernſte Wort hören. Denn auch die„Herren der Schöpfung“ haben ihre ſehr ſchwachen Seiten. — Drei mal drei macht neun. In Heidelberg wurde letzten Sommer ein guter Spaß geliefert. Ein Fremder, der mit Familie einen Ausflug machen wollte, beſtellte bei einem Eſelvermiether zwei Eſel. Als der Führer mit den Thieren erſchien, erlaubte ſich der Fremde den Scherz, die Ankömmlinge mit den Worten zu begrüßen:„Da kommt Ihr ja, alle Drei.“ Der Führer machte ein böſes Geſicht, beruhigte ſich jedoch und ſagte kein Wort. Abends, als die Ausflügler zurückkehrten, fragte der Fremde den Führer, was er zu zahlen hätte.„Neun Mark“, lautete die Antwort.“„Iſt das nicht zu viel?“ meinte der Herr.„Sie ſagten mir doch, daß jeder Eſel nur drei Mark koſtet?“ „Ganz recht,“ ſagte der Führer,„un drei mool drei is neun, denn wenn ich en Eſl war, wie ich kumme bin, will ich aach enner ſein, wann ich geh!“ Und der Fremde zahlte. Frankfurt a. M., 23. Mai. Gegen das Urtheil der Strafktrammer im Schaffnerprozeß, ſoweit es auf Freiſprechung lautet, hat die Staatsanwaltſchaft, wie das„Int.⸗Bl.“ berichtet, die Reviſion angemeldet.— Die freigeſprochenen Angeſtellten der Ludwigsbahn haben theils wegen Krankheit Urlaub nachgeſucht, theils den Dienſt gekündigt. Die Nachricht, daß die Bahndirektion ihrerſeits gekündigt habe, wird als unzutreffend bezeichnet. Würzburg, 23. Mai. In Rothhauſen im Milzgrund brannten 23 Wohnhäuſer und 31 Scheunen ab. Die Noth unter den ſo ſchwer Heimgeſuchten iſt groß. München, 20. Mai. Die 1. Kammer des kgl. Landgerichts München II. verurtheilte heute zehn Haberer aus dem Ebersburger Be⸗ zirke zu Gefängnisſtrafen von 4% bis/ Jahren. Budapeſt, 23. Mai. In dem Reſchitzaer Kohlenbergwerk fand eine Exploſin ſchlagender Wetter ſtatt. Bisher ſind 30 Verwundete zu Tage gefördert worden. Peſt, 23. Mai. Der hieſige engliſch⸗ reformirte Biſchof hat das 3½ Millionen Gulden betragende Kirchenvermögen zu Börſen⸗ ſpekulationen verwendet. Ob er dabei Gewinne oder Verluſte erzielte, ließ ſich bis jetzt nicht feſtſtellen. NewYork, 28. Mai. In Buffalo ſtürzte ein mehrſtöckiges hohes Bauwerk zuſammen. Bis jetzt ſind 32 Todte aus den Trümmern hervor⸗ gezogen; man befürchtet, daß noch weitere 20 Perſonen ihr Leben dabei eingebüßt haben. Kairo, 20. Mai. Geſtern ſtarben in Ale⸗ randria an der Cholera 28 Perſonen, neue Er⸗ krankungen kamen 6 vor. In Alt⸗Kairo erkrank⸗ ten 18 Perſonen. In Turah, wo 800 egyptiſche Soldaten garniſoniren, iſt ein leichtes Anwachſen der Epidemie zu konſtatiren. — Sprüche an kurheſſiſchen Bauernhäuſern. In manchen Dörfern des Kurheſſens war es Sitte, uber den Thüren neu erbauter Wohn⸗ häuſer Wahlſprüche anzubringen, welche ent⸗ weder in den Querbalken kurz geſchnitzt oder mit bunten Farben in Fraktur an die Wand geſchrieben wurden. Dieſe Sitte iſt gegenwärtig zwar ſehr in der Abnahme begriffen. Doch ſind noch in einigen Orten derartige Kernſprüche zu finden, welche ſowohl von der tiefreligiöſen und geſunden Lebensanſchauung, wie auch von dem ſtolzen Selbſtbewußtſein dieſer Landleute Zeug⸗ niß ablegen. So lieſt man an zwei Häuſern in Balhorn, im Kreiſe Wolfhagen, Folgendes: Gottes Gnade, geſunder Leib, Fromme Kinder, ein züchtig Weib, Ein gut Gewiſſen und baar Geld, Das iſt das Beſte in der Welt. und ferner: Hüte dich vor Uebelthaten, Herz und Mund kann dich verrathen: Hoch auf Bergen, tief im Thal, Gottes Aug' ſchaut überall. In Martinhagen(im ſelben Kreiſe): An zwei Aecker ſollſt du denken, Einen nur beſäeſt du, In dem andern wird dich ſenken, Gottes Vaterhand zur Ruh'; Darum ſollſt du heut' und Morgen Für ein gutes Saatkorn ſorgen. In Schwarzenberg, im Kreiſe Melſungen, lieſt man: Wer Uebels redet von mir und den Meinen, Der gehe nach Haus und betrachte die Seinen: Find't er an denen kein Gebrechen, So kann er frei von mir und den Meinen ſprechen. Und in Körle, im ſelben Kreiſe: Ich achte meine Haſſer Gleich wie das Regenwaſſer Das von den Dächern fließt, Ob ſie mich auch gleich neiden. So müſſen ſie doch leiden, Daß Gott mein Helfer iſt. Ferner: Wenn doch Gott und der Bauer nicht wär', Ständen Länder und Scheunen leer; D'rum danke Gott ein jeder Mann, Daß Scheuer und Land Gott ſegnen kann. Auf dem dortigen Kirchhof findet ſich Fol⸗ gendes: Blumen machen, iſt ſehr gemein, Aber den Duft geben, kann Gott allein. (Das Wort„gemein“ iſt hier im Sinne von „gewöhnlich“,„alltäglig“ zu verſtehen.) Auch folgender Vers iſt hier zu leſen, welcher von manchem Schwarzſeher beherzigt zu werden verdient: Die Leute ſagen immer: Die Zeiten werden ſchlimmer! Die Zeiten bleiben immer! Die Leute werden ſchlimmer! — ̃— F;A———— von dem Major Leslie und deſſen Frau in Indien angenommenes Kind. Die Art und Weiſe, wie ſie zu den Leslies gekommen iſt, hat ſogar etwas Aben⸗ teuerliches, Romantiſches. f ſchon gehört, du wußteſt nur eben nicht, daß jenes Kind, um welches es ſich dabei handelte, Varna geweſen iſt.“ „Wovon ſprichſt du?“ tereſſiert. „Von jener Jagd auf einen indiſchen Raub⸗ ſtamm, die Ghazaris genannt, in welche Gottfried bei ſeinem damaligen Aufenthalt in Indien ver⸗ wickelt war. Bei der Ueberrumpelung des Lagers fanden unſere Krieger ein wunderſchönes Kind, auf welches ein altes Weib in demſelben Augenblick den Dolch zückte, als Major Leslie und Gottfried — eben zu rechter Zeit— darüber zukamen, um der Megäre ihr hilfloſes Opfer zu entreißen. Das Kind, ein Mädchen von unverkennbar engliſcher Ab⸗ kunft, kam dann in das Haus des Majors, wo es blieb und heranwuchs als deſſen Tochter. Als ſpäter die Leslie ſchen Kinder zu ihrer Ausbildung nach England gebracht wurden, kam auch Varna hierher, wo ſie, da ſowohl der Major, als auch deſſen Frau ſtarben, blieb. Gilbert Leslie, der älteſte der Ge⸗ ſchwiſter, vereinte die nun Waiſen zu einer Familie in Stillwater, von wo aus durch den Ortsgeiſtlichen Varna meiner Mutter als Geſellſchafterin empfohlen wurde und in dieſer Eigenfchaft denn auch nach Schloß Langley kam. Sie ſelbſt wußte nicht in weſſem Hauſe ſie ſich befand, da ſie Gottfried wohl unter ſeinem Familiennamen gekannt, den Titel: „Graf von Saint Maure“ aber nie gehört hatte. Erſt Gottfried's Rückkehr ins Schloß ſeiner Ahnen klärte das Geheimnis auf und förderte es zu Tage, daß jenes von ihm in Indien aus den Händen der Ghazaris gerettete Kind und die Geſellſchafterin ſeiner Mutter ein und dasſelbe Weſen ſeien,—— ein ſonderbarer Z. fall allerdings, oder vielleicht weit mehr noch: eine Fügung Gottes!“ fragte Beatrice in · Beatrice hatte ihr aufmerkſam zugehört, als ich aber meinem Gewiſſen in Konflikt zu geraten, denn wenn Chriſtine jetzt ſchwieg nickte ſie wie ſinnend. Davon haſt du ſicher „Das ſcheint es mir weit eher zu ſein,“ ver⸗ ſetzte ſie.„Aber was iſt denn vorgefallen? Warum verließ das Mädchen Schloß Langley ſo plötzlich? Und warum ging Gottfried wieder aaf Reiſen? Du machteſt mir nur Andeutungen, die ich nicht verſtand. Hat er etwa um die Geſellſchafterin ſeiner Mutter angehalten und hat ſie ihn abgewieſen?“ Chriſtine nickte traurig. „Ja, er bat ſie, die Seine zu werden und ſie, ſtatt ihm ihr Jawort zu geben, wies ihn ab und floh nächtlicherweile aus dem Schloſſe. Mir war die Sache von allem Anfang an ein Rätſel. Ich ſagte mir ſofort, daß da irgend welche verborgene Mächte im Spiele ſein müßten, welche das Mädchen zu dieſem Schritt bewogen, und jetzt iſt mir dieſer unbeſtimmte Argwohn zur Gewißheit geworden!“ Beatrice ſah Chriſtine groß an und dieſe fuhr fort: es ſelbſt. Die Aermſte, welche mir dieſen Verzweif⸗ lungsruf um Hilfe ſandte, muß ſich in einer entſetz⸗ lichen Lage befinden. Wo aber iſt ſie? Die Ihrigen wiſſen es nicht. Gilbert Leslie, mit dem ich aller⸗ dings wiederholt um Varna's willen zuſammentraf, an demſelben Tage, als ich dieſen Brief empfangen hatte, zuletzt, hat kein Lebenszeichen von der Verſchwun⸗. denen empfangen, ſeit ſie mit einer Frau Herryot, welche in demſelben Hauſe mit denLeslies wohnte, nach Sond⸗ bor ough gereift iſt, von wo ſie ihnen zuletzt ihre Rückreiſe meldete, um dann jedoch ſpurlos zu verſchrbinden. Gottfried iſt fern. Nachdem er nach eimer noch⸗ maligen Unterredung mit der Geliebten im Leslie'ſchen Hauſe die Hoffnungsloſigkeit ſeiner Lie be erkannt, hat er wie ſchon einmal, als ein ruheloſſer Wanderer die Heimat verlaſſen, um aufs neue, in die Welt hinauszuirren. Wer ſonſt anders blieb mir alſo zum treuen Berater in der ſchwiefigen Lage, als der Bruder der Vermißten, um ſwelche die Sorge mich faſt verzehrt? Meine Zuſafnmenkünfte fanden eine andere Deutung, als die, wielche ſie im Grunde verdienten. Mir von der Mutterſ vorgehalten, konnte ich dieſelben aber nicht in Abre de ſtellen, ohne mit „Dieſer Tage erhielt ich dieſes Billett. Lies auch— das mußt du mir glauben, Beatrice!— — noch kein Wort von Liebe zwiſchen uns gefallen iſt, ſo weiß ich doch, daß Gilbert mich liebt, wie ich ihn liebe!“ „Und dennoch blieb dieſe von euch ſelbſt noch nicht einmal ausgeſprochene Liebe der Welt kein Ge⸗ heimnis, wie du daraus erſiehſt, daß ich bereits darum wußte, lächelte Beatrice.„Mir ſagte es Jasper, deſſen Augen freilich die Eiferſucht ſchärfte.“ (Fortſetzung folgt.) Am Frühlingshag. Tief im grünen Frählingshag Durch die alten Rüſtern Wandelt leis um ſchönſten Tag Wunderſames Flüſtern. Jedes, Läublein ſpricht: Gott grüß! Zu, dem Laub daneben, Alles athmet tief und füß Heil'ges Friedensleben. Und wie Blüth' und Blatt am Strauch Still ſich wiegt im Glanze, Wiegt ſich meine Seel' im Hauch, Der durchſträmt das Ganze. Für Geiſt und Herz. Es iſt ein merkwürdiges Phänomen, daß immer, wenn eine Hand die andere wäſcht, beide noch ſchmutziger werde n. Es geht den Büchern wie den Jungfrauen. Gerade die beſten, die würdigſten bleiben oft am längſten ſitzen, bis einer ſie erkennt. Es fällt auch einmal ein guter Schiffer Über Bord. len dar 0 t ell. f Oder dand ming 0 fd 0 0 5 und dem Jug. ern in 0) 5 fungen, Relnen, zelnen; Reinen t wür, l. Fol- l. * d Lach tt von Verden te!— gefallen t, wie ost noch ein He⸗ bereits ae eh ſürft. immer mußiger ftturn. 5 1 fet lle Sir — Ein amüſanter Duellſcherz. Vor Beginn des amerikaniſchen Freiheitskrieges herrſchte zwiſchen den britiſchen und amerikaniſchen Offizieren eine gewiſſe eiferſüchtige Spannung. Ein engliſcher Major, der ſich von dem Kapitän und ſpäteren General Putnam beleidigt glaubte, ſchickte dieſem eine Forderung zu. Letzterer bat, ſtatt eine direkie Antwort zu geben, um eine Unterredung. Der Major begab ſich in das Zelt des Amerikaners und fand ihn ruhig auf einem kleinen Fäßchen ſitzend und Pfeife rauchend. „Ich bin nur ein elender Panke,“ begann Put⸗ nam,„und habe nie in meinem Leben eine Piſtole abgefeuert; Sie werden daher einſehen, daß Sie bei einem Piſtolenduell unverhältnißmäßig gegen mich im Vortheil ſind. Bemerken Sie dieſe beiden Fäßchen mit Pulver. Ich habe in jedes derſelben ein Loch bohren und eine Lunte hinein⸗ ſtecken laſſen. Wollen Sie jetzt gefälligſt auf dem anderen Fäßchen Platz nehmen, ſo werde ich die Lunten anzünden laſſen, und wer am längſten ſitzen bleibt ohne zu zucken, ſoll als Sieger aus dieſem Duell hervorgehen.“ Das Zelt war mit Offizieren gefüllt, die ſich über den ſonderbaren Einfall des„alten Wolfs“, wie Putnam gewöhnlich genannt wurde, ſehr ergötz⸗ ten und dadurch den Major beſtimmten, auf den Vorſchlag einzugehen. Das Zeichen ward ge⸗ geben. Putuam rauchte mit dem größten Gleich⸗ muth ſeine Pfeife weiter, ohne ſich im geringſten um die ſtets weiter glimmenden Lunten zu kümmern, wogegen der engliſche Offizier, obwohl ein braver Haudegen, ſich nicht halten konnte, ſeine Lunte mit einiger Unruhe zu beachten. Die Zuſchauer entfernten ſich einer nach dem andern aus dem gefährlichen Bereich der Exploſion. Als endlich das Feuer nur noch wenige Centi⸗ der Major nicht länger aushalten; er ſprang auf und rief:„Das iſt ein vorſätzlicher Mord; ziehen Sie Ihre Lunte heraus, Putnam, ich geb nach!“„Gemach, Herr Major!“ erwiderte dieſer langſam aufflehend,„es iſt ſo gefährlich nicht, die Fäſſer ſind nur gefüllt mit— Zwie⸗ beln.“ — Die Entwickelung der Tele⸗ graphenlinien ſoll nach der Berechnung eines Sachverſtändigen die Summe von 1,701,000 1 geſchloſſen. in das meter von dem Fäßchen entfernt war, konnte es Kilometer erreicht haben. Wenn man bedenkt, daß jede Linie 3, 4 und noch mehr Drähte be⸗ ſitzt, ſo ſieht man ein, daß unſere Erde mit einem richtigen Netz von mehreren Millionen Kilometern umgeben iſt, was ungefähr 20 mal die Entfernung der Erde zum Monde ausmacht. Dieſes ungeheure Netz vertheilt ſich— nach einem Bericht des Intern. Patentbureau von Heimann u. Co. in Oppeln— wie folgt: Amerika 873000 Kilometer, Europa 609000, Aſien 107200, Afrika 33400, Auſtralien 76000 und Oceanien 2400 Kilometer. — Eine äußerſt intereſſante Erfindung iſt von Herrn William Henry Doble in Quincy, V. St. A. gemacht worden und betrifft dieſelbe eine elektriſche Maſchine zur ſelbſt⸗ thätigen Einfüllungbeſtimmter Ge⸗ wichtsmengen in Packete. Dieſe Maſchine iſt für alle Kaufleute und beſonders für Conſum⸗ Vereine von der größten Wichtigkeit und beſteht dieſelbe— wie wir durch das Intern. Patent⸗ bureau von Heimann u. Co. in Oppeln erfahren— aus einer oberſchaligen Laufgewichts⸗ waage und einer elektromagnetiſch bethätigten Füllvorrichtung. Beim Aufſetzen des zu füllen⸗ den Packets auf die Waage wird infolge eines dadurch zurückgeſchobenen Hebels der Stromkreis eines Solenoids geſchloſſen. Dadurch wird(wie ja allgemein bekannt) der Eiſenkern in daſſelbe gezogen und der Abſperrſchieber frei gemacht, ſo daß die einzufüllende Waare in das Packet fällt. Iſt die beſtimmte Gewichtsmenge erreicht und ſpielt die Waage ein, ſo wird der Stromkreis unterbrochen und der Stromkreis eines zweiten Solenoids, welches dem erſteren gegenüberſteht, Dadurch wird nun der Eiſenkern zweite Solenoid gezogen und der Ab⸗ ſperrſchieber des Fülltrichters geſchloſſen. Bei der Bewegung der mit einander verbundenen Solenoidkerne wird zugleich eine im Zulauf⸗ trichter angeordnete Rührvorrichtung ein, und ausgerückt. Gewiß eine äußerſt intereſſante An⸗ wendung der elektro magnetiſchen Wirkung. (Obengenanntes Patentbureau ertheilt den ge⸗ ſchätzten Abonnenten d. Bl. Auskünfte und Rath in Patentſachen gratis.) — Wie viel Blüthen be ſucht die Biene an einem Trachttage? Man hat feſtgeſtellt, daß 125 Kleeblüthen mit ihren etwa 7500 Blumenkelchen nur ein Gramm Zucker enthalten, alſo 7¼ Millionen erſt 1000 Gramm oder ein Kilo Zucker gewähren. Da der Honig 75 Prozent Zucker enthält, demnach dieſe Milli⸗ onen ſich etwa um ein Viertel vermindern, ſo blieben den Bienen immer noch mehr als 5½ Millionen Blumenkelche aufzuſchließen übrig. Wenn nun beiſpielsweiſe in einer Buchweizen⸗ Haupttracht ein Volk von 3½ bis 4 Kilo oder 30 bis 35,000 Bienen als mittelmäßigen Ertrag nur 20 Kilo Honig einträgt und vielleicht da⸗ zwiſchen 2 bis 3 Kilo zur Brutfütterung ver- braucht, wenn ferner von den jungen Bienen etwa ein Fünftel zu Hauſe bleibt und ſchließlich, was zumeiſt der Fall iſt, durch regneriſche oder zu trockene Tage etwa ein Drittel der 14 tägigen Trachtzeit verloren geht, ſo würden die 25,000 Flugbienen in 10 guten Trachttagen etwa 23 Kilo Honig oder täglich durchſchnittlich 2¼ Kilo eintragen, alſo gemäß der Berechnung Wilſons 183 Millionen Blumenkelche beſuchen. Ermöglicht jede Biene tagsüber 8 bis 10 Ausflüge, ſo würde dies für jeden Ausflug der einzelnen Biene eine Ausnützung von 55 bis 65 Blumen⸗ kelchen ergeben, demnach täglich ein Ausſaugen von 500 bis 600 Blüthenkelchen. — Moderne Annonce.„Kavalier von angenehmem Aeußern ſucht ſich preiswerth zu vermählen.“ faul Buxkin 1 ffanlo doppelbreit per Meter 1 Mk. 1.88 1 Cheviot Haus. doppelbreit per Meter à Mk. 1.95 blüsste versenden in einzelnen Metern franco una Oettinger& Co., Frankfurt a. M. Madl. Spez. in Damenkleiderstoffen v. 28 Efg. an pr. Mtr. Der heutigen Nr. iſt das Programm für die Blumen⸗ und Pflanzen ⸗Ausſtel⸗ lung ꝛc. zu Bensheim a. d.„ veranſtaltet vom Obſt⸗ und Gartenbau- Verein, beigegeben, welches der beſonderen Aufmerkſamkeit der Leſer empfohlen wird. 636 Billigste Bedienung bei sauberster Ausführung. Kathreiner's Malzkaf fee tadel loser Güte und besitzt ein be- sonders kräftiges Aroma.“ Aus einem Gutachten von Dr. C. Virchow, Berlin. empfiehlt sich die Zur gefl. Beachtung. Größere Anzeigen wolle man gefl. ſtets bis Dienstag reſp. Freitag Mittag aufgeben, kleinere bis Nachmittags 3 Uhr, da es im anderen Falle in Zukunft meiſtens unmöglich fein wird, die Aufnahme für die am nächſten Tage erſcheinende Nr. noch zu bewerkſtelligen. Die Erpedition des Viernheimer Anzeigers. r en habe zu verkaufen. werden bei Guterhaltene Fenster und Hofthorpfoſten Ferner kann Schutt abgeladen 635 Jakob Fiſcher. Guter Grund 3 Ausfüllen und für ſandige ärten kann abgefahren werden. 683 rüchmann. la. Weißkalk, täglich friſch ge⸗ brannt, iſt fortwährend zu haben in der Kalkbrennerei 361 Boch, gegenüber der Rautenthaler Mühle, Ladenburg. 5 Dankſagung. a Indem ich durch Fußſchweißver treibung mir eine Lungentuberkuloſe zugezogen hatte, ſo wandte ich mich an Herrn B. Riedel, homsop. Prakt. Maxſtraße 63, Lud⸗ wigshafen, welcher mir meinen Fußſchweiß wieder hergeſtellt hat und mich von meinem Lungenkatarrh befreite. Dank für ſeine ſchnelle Hilfe. Georg Leutze, Ehningen, Württemberg. 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Betreffend: Die Aufſtellung der Umlagekataſter für die land- und forſt⸗ wirthſchaftliche Unfallverſicherung. Auf Grund des§ 5 der Verordnung vom 11. Juli 1888(Regbl. Nr. 21) werden ſämmtliche in den Grundſteuerkataſtern vor⸗ getragenen Beſitzer, welche ihren Grundbeſitz ganz oder theil⸗ weiſe nicht ſelbſt bewirthſchaften, ſondern verpachtet oder ſonſt zur Bewirthſchaftung an Dritte überlaſſen haben, hierdurch aufgefordert, bei der Bügermeiſterei derjenigen Gemeinde, in deren Gemarkung die betreffen⸗ den, nach Kulturart, Flur, Nummer und Flächengehalt zu bezeichnenden Grundſtücke liegen, ſchriftlich oder mündlich zu Protokoll ihre Pächter u. ſ. w. zu benennen und zu beantragen, daß von dieſen letzteren als Be⸗ triebunternehmern die Beiträge erhoben werden, welche auf das Grund⸗ ſteuerkapital der in der fremden Bewirthſchaftung befindlichen Güterſtücke entfallen. 3 Die Antragſtellung hat ſo zeitig zu erfolgen, daß die Großherzoglichen Bürgemeiſtereien in der Lage ſind, ſpateſtens am 15. Juni dem Kreisamt Vorlage zu machen. Die Anträge müſſen daher bis zum 10. Juni bei der zuſtändigen Bürgermeiſterei geſtellt ſein. Bei der Antragſtellung iſt das Rechtsverhältniß(Pacht u. ſ. w.), ebenſo die Dauer des Rechtsverhältniſſes anzugeben, kraft deſſen das betr. Grundſtück dem Bewirthſchafter desſelben überlaſſen iſt. 3 Wird kein Antrag geſtellt, ſo wird der Beitrag von dem im Grund⸗ ſteuerkataſter Eingetragenen erhoben. 1 Wo es ſich um den Grundbeſitz Privater handelt, die nicht Groß⸗ grundbeſitzer ſind, erfolgt die Antragſtellung am einfachſten zu Protokoll bei Großh. Bürgermeiſterei. b. 2. Nach Art. 17. des Ausf. Geſ. zum Reichsgeſetz vom 5. Mai 1886 ſowie§ 10 der Ausf. Verordnung wird kein Beitrag von folgenden Objekten der Grundeigenthümer erhoben: N ü a) Grundſtücke, welche zu einem land⸗ oder forſtwirthſchaftlichen Betriebe überhaupt nicht gehören; 5 ee b) alle Gebäude nebſt zugehörigen Hofräumen, Haus⸗ und Ziergarten; e) Grundſtücke von Betrieben, deren Sitz nicht in Heſſen iſt; d) ſteuerpflichtige Grundſtücke, deren land⸗ und forſtwirthſchaftliche Be⸗ nützung dauernd eingeſtellt iſt, weil jene Nutzung aufgehört hat oder weil an Stelle der laud⸗ oder forſtwirthſchaftlichen eine gewerbliche Benutzung getreten iſt(3. B. Verwandlung eines Ackers in einen Steinbruch.) 5 l 3 Die unter aß c fallenden Grundſtücke bezw. deren Steuerkapitalien werden von Großh. Steuerkommiſſariat meiſt von Amtswegen ermittelt werden können. Soweit ſich das die Befreiung rechtfertigende Verhältniß amtlicher Kenntniß entzieht, werden die betreffenden Steuerpflich⸗ tigen aufgefordert, innerhalb der unter Nr. 1 angegebenen Friſt Nachſtehende Bekanntmachung bringen wir hiermit zur allgemeinen die Beitragsbefreiung ſchriftlich oder zu Protokoll der Bürgermeiſterei derjenigen Gemarkung zu beantragen, in welcher das ebenfalls nach Flur, Nummer, Flächengehalt und Benützung zu bezeichnende Grundſtück gelegen iſt. 3. Endlich werden die im Kreiſe wohnenden Unternehmer land⸗ und forſtwirthſchaftlicher Betriebe, in welchen außerhalb des Groſherzog⸗ thums, belegene Grundſtücke bewirthſchaftet werden, aufgefordert, in der angegebenen Friſt der Bürgermeiſterei ihres Wohnorts den Flächengehalt und den durchſchnittlichen Ertrag dieſer außerheſſiſchen Grund— ſtücke ſchriftlich oder zu Protokoll anzugeben. Heppenheim, den 4. Mai 1896. v. Grancy. ö Großh. Kreisamt Heppenheim. 613 . Eine weiße Gaus entlaufen. Verlor en Um Rückgabe, gegen Belohnung ging auf dem Wege von der Wirth⸗ bittet Math. Englert 1. ſchaft zur Traube bis an das Rothe Kreuz eine waſſerdichte Pferde⸗ decke. Gegen Belohnung abzu. auch ſogen. geben bei 628 Ge. Ag Jef eilten n. Skutferthacken Reife Milchſchweine eee ſowie eine la. ta 9 en n Glucke mit Junge nur mit Stahlſpaten hat zu verkaufen 627 Preislagen. 360 Michael Neudörfer. 629 WAS 18T FERANOLIN? Feraxolin iſt ein großartig wirkſames Fleckputz⸗ mittel, wie es die Welt bisher noch nicht kannte. Nicht nur Wein-, Kaffee⸗, Harz⸗ und Oelfarben⸗ ſondern ſelbſt Flecken von Wagenfett verſchwinden mit verblüffender Schnelligkeit, auch aus den heickelſten Stoffen. D Preis 35 und 60 Pfg. g In allen Galanterie⸗, Parfümerie⸗ u. Droguen⸗ handlungen käuflich. Engros bei Dr. E. Kuhlmann in Berlin, N. Friedrichſtraße 184. —— R 5 nen liefert in ſchöner und ſauberer Ausführung und „ echnungen, billigſten Preiſen M. Bingener. la. Stahlhacken Tuengenossenschaſtülermania. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unsern Vor- turner 630 Leupuld Peiner nach kurzem Leiden in der Blüte seiner Jahre in ein besseres Jenseits abzuberufen. Die Beerdigung findet Donnerstag morgen halb 10 Uhr statt, und werden die Mitglieder gebeten, sich recht zahlreich am Leichenbegängnisse zu betheiligen. Zusammenkunft um 9 Uhr im Vereinslokale. Der Vorstand. Verpachtung. Johann Heckmann 1. läßt 7 Aecker, mit emigem Klee beſtellt, verſteigern. Sollten Liebhaber dazu da ſein, ſo werden die Aecker im Vautenfeld, Berlich und Nußbaum ſammt Klee auf 6 Jahre verpachtet. Die Acker ſind mit Zetteln bezeichnet und ſind folgende: 1) Acker im Vautenfeld, Blaugewann 2)„ am Nußbaum „ im Berlich IV. Gewann am Weinheimerweg 5)„ in der Heck IV. Gewann 6)„ in den Seegärten 7)„ in der Hühnerheck. Die Verſteigerung findet am Freitag, den 29. Mai d. Js., Vormittags 10 Uhr, ſtatt. 631 vier Händen von Arnoldo Sartorio, op. 232. No. 1. Kleine Schmeichlerin „ 2. Mondnacht „ 3. Leichtes Blut „ 4. Abend im Thale „ 5. Tanz unter der Dorflinde. No. 1— 5 in 1 Band M. 1.—. Diese Sammlung, eine Fortsetzung zu desselben Componisten op. 221, Jugendfreuden, stellt schon etwas höhere, obwohl immer bescheidene Anforderungen an die Technik u. das Takt- gefühl der Spieler. Der jeder Nummer eigene melodische Lieb- reiz lässt sie in besonderem Masse als Vortragsstückchen passend erscheinen, wenngleich auch für die pädagogische Seite manches Erspriessliche dabei abfällt.— Gegen Einsendung des Betrages erfolgt Frankozusendung. Nachnahme verteuert um— 60 Pfg. 632 Ausführl Musik-Kataloge und illustr. Instrum.-Verz. kostenfrei. Verlag von P. J Tonger, Köln a. Rh. Jugend- Erinnerungen. 5 leichte und melodiöse Unterhaltungsstücke für Klavier zur Lohulisten wie ſolche von jedem Gewerbetreibenden zu führen, ſind fortwährend haben in der Expd. ds. Bl. Jeder Leser unserer Zeitung ſollte neben unſerer Zeitung auch die hochintereſſante „Thierbörſe“(Berlin) halten. Für 75 Pfg.(frei in die Wohnung 90 Pfg.) abonnirt man für ein Vierteljahr bei der nih ten Pyttitilt, wo man wohnt, und erhät ü dieſen geringen Preis jede Woche Mittwochs: Die„Thierbörſe“, 4 große Bogen ſtark. Die„Thierbörſe“ iſt Vereins Organ des großen Berliner Thierſchutzvereins und anderer deutſcher Thierſchutzvereine, 2. gratis: Den„Landwirthſchaftlichen und induſtriellen Central⸗ Anzeiger“. 3. gratis: Die„Internationale Pflanzenbörſe“. 4. gratis: Die„Naturalien⸗ und Lehrmittelbörſe“. 5. gratis: Die„Kaninchenzeitung“. 6. gratis: Das„Illuſtrirte Unterhal⸗ tungsblatt“. 7. gratis:„Allgemeine Mittheilungen über Land⸗ und Hauswirthſchaft“ und 8. gratis: Monatlich zwei Mal einen ganzen Bogen eines fachwiſſenſchaftlichen Werkes. Für jeden in der Familie: Mann, Frau und Kind, bietet jede Nummer eine Fülle der Unterhaltung und Belehrung. 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