Piernheimer Publikationsotgan der Gr. gürgerneiſttti Pittuhtin. Anzeiseblatt von Piernheim, Weinheim, Räferthal und Muagebung. Erſcheint Mitt o= mſtags und koſtet monatlich nur 30 Pf. frei in's Haus gebracht. Per Poſt bez. pro Quart. M. 1.15 Redaction, Druck und Verlag: W. Bingener, Viernheim. 9 ZuAusſchreibungen wirkſam u. bill ig Juſerate 10 Pf. pro 1 ſpaltige Garmondzelle. Reclamen 20 Pf. pro Iſp. Zeile Nr. 46. Iweitts Hlatt. Jamſlag, det 6. Juni. 1896. Seutſchland. Berlin, 4. Juni. Der Kaiſer ſandte ſofort nach Empfang der Unglücksnachrichten aus Mos⸗ kau ein Beileidstelegramm an den Zaren. — Das Vaterunſer iſt nicht als Ge⸗ brauch oder Einrichtung der chriſtlichen Kirche anzuſehen. So entſchied die erſte Strafkammer am Landgerichte II zu Berlin. Der ſocial⸗ demokratiſche Stadtverordnete Töpfermeiſter Schroer aus Spandau war wegen Beſchimpfung von Einrichtungen und Gebräuchen der chriſt⸗ lichen Kirche angeklagt. In einer Communal- Wählerverſammlung hat der Angeklagte den lcks zurückgekehrte Religionsunterricht in der Schule kritiſirt. Er hat dabei auf ſeinen eigenen Sohn exemplifieirt, von dem er einen Spruch gehört haben will, der mit den Worten„Vater unſer“ begann, aber in trivaler Weiſe endete. Auf die Anzeige der überwachenden Polizeibeamten hin wurde die Anklage erhoben. Der Gerichtshof ver⸗ kündete, daß die Annahme, das„Vater unſer“ ſei eine Einrichtung oder ein Gebrauch der chriſt⸗ lichen Kirche, nicht als zutreffend erachtet werden könne. Als Gebrauch oder Einrichtung der chriſtlichen Kirche ſei nur das Beten im Allge⸗ meinen anzuſehen; wer aber ein einzelnes Gebet angreift, wendet ſich deshalb noch nicht gegen den Gebrauch des Betens überhaupt. Von der Beſchimpfung müſſe daher der Angeklagte frei⸗ geſprochen werden. Auch ein grober Unfug liege nicht vor. Wir meinen, das Beten im Allgemeinen iſt in der Kirche nicht Gebrauch oder Einrichtung, ſondern es ſind nur beſtimmte Gebete, welche in der Kirche im Gebrauch ſind, und unter dieſen Gebeten nimmt das von Chriſtus gelehrte mit den Worten:„So ſollt Ihr beten“ anbefohlene Gebet:„Vater unſer“ die erſte Stelle ein; es iſt das offizielle, liturgiſche Gebet einer jeden chriſtlichen Kirche. Berlin, 4. Juni. Die„Voſſ. Zig.“ meldet: Gerichtsaſſeſſor Erich von Lucke, ſeit 1894 interi⸗ miſtiſcher Bezirksamtmann in Kamerun, erſchoß ſich auf der Urlaubsreiſe nach Europa in Cap Palmas. Mittheilungen über die Gründe des Selbſtmordes wurden nicht gefunden. Ausland. Wien, 4. Juni. Aus Athen wird gemeldet: Die Nation, der Miniſter und der Kronprinz fordern die Annektirung Kreta's, während der König, der es nicht gern mit Rußland verderben möchte, noch zögert. Ein Thronwechſel iſt nicht ausgeſchloſſen.(7) Rom, 4. Juni. Der aus dem Lager Mene⸗ Major Salſa erklärte dem Namens des gefangenen letzterer beklage auf das General Baratieri Generals Albertone, Tiefſte, und Baratieri vertheidigen zu können. Madrid, 3. Juni. Vorgeſtern ſprengten die Inſurgenten auf Cuba eine Eiſenbahnbrücke in dem Momente, als ein Zug darüber fahren wollte. Die Lokomotive und 4 Wagen ſind zertrümmert. Viele Paſſagiere ſind todt oder verletzt. Athen, 3. Juni. Nach Abzug der türkiſchen Truppen aus Vamos ſteckten die Chriſten das Regierungsgebäude und die Feſtungswerke in Brand und zogen ſich darauf in die Berge zurück, wo ſie die Vereinigung mit Griechenland proklamirten. Die Türken plünderten auf ihrem Rückzuge zwei chriſtliche Dörfer. Konſtantinopel, 3. Juni. Eine türkiſche Korvette iſt nach Kreta abgegangen. Türkiſche Truppen ſteckten auf Kreta drei Dörfer in Brand und zogen ſich dann nach Kalivas zurück. In Rethymna ließen ſich die Türken arge Plün⸗ derungen zu Schulden kommen laſſen.(Alle Meldungen, welche die Ereigniſſe in Kreta be⸗ treffen, ſind mit Vorſicht aufzunehmen, da ſie nicht ſelten von engliſchem Einfluß diktirt zu ſein ſcheinen. D. R.) — Der ſchwarze Samstag Mos⸗ kaus ſtellt ſich noch furchtbarer dar, als die Varna oder: Am das Mazorat. Roman von Max von Weißenthurn. 39. Fortſetzung. Denn Schein war einzig das geweſen, war jene ins Werk geſetzt hatten. Ihre Liebe war lichtklare Wahrheit und durfte es ſein. Nichts trennte ſie von ihm; ſie durfte ihn, er durfte ſie lieben. Nichts ſtand zwiſchen ihnen. Dieſe ſelige Gewißheit gab ihr neuen Lebensmut, aber ſie ſteigerte auch ihre Angſt. Was nicht konnte alles geſchehen, während ſie hier eingeſchloſſen war, ohnmächtig, Gottfried vor dem, welchen er vielleicht als ſeinen beſten Freund betrachtete und der in Wirklichkeit ſein Todfeind war, zu warnen! Eine unſägliche Folter ſchuf ihr der Gedanke und wie ihr von Gott ſelbſt geſandte Hilfe erſchien es ihr, als einige Tage nach ihrer vereitelten Flucht ein Schloſſer, der nach E range berufen war, um Varnas Zimmerthür mit einem neuen Schloß zu verſehen, in Zelie's Begleitung bei ihr eintrat. Ihre Anfregung bei dem Anblick dieſes Mannes war ebenſo erklärlich, wie verzeih⸗ lich. Seit Monaten hatte ſie keinen Menſchen außer ihren Peinigern und deren Helfershelferin geſehen. Was wunder alſo, daß ſie ſofort auf den Mann zutrat und ihn beſchwor, ſie aus dieſem Hauſe zu retten. Aber im ſelben Moment ſtand auch bereits Zelie neben ihr und ihr gleichſam begütigend die Hand ſtreichelnd, ſprach ſie, zu dem Manne gewandt, mit ruhiger, überzeugender Stimme: „Die arme, junge Dame hat heute wieder ein⸗ mal einen ihrer Anfälle. Sie verſtehen, was ich Sie nicht weiter auf ſie!“ Der Mann nickte mitleidig, und unter Zelie's boshaft triumphierendem Blick ſank Varna ver⸗ zweifelnd auf den nächſten Seſſel nieder, in einen uubefangen, als ob durchaus nichts geſchehen wäre, mit dem Manne weiterplauderte. Varna ſah ein, daß ihr nichts übrig blieb, als ſich in das Unab⸗ änderliche zu fügen. Ihre Feinde bezeichneten ſie als wahnſinnig, und alles, was ſie that, konnte nur dazu beitragen, dieſen Verdacht in jedem, der ihr nahe kam, noch zu verſtärken. Sie ſah das an dieſem einfachen Manne, der jener blindlings glaubte. Ihr blieb nur ein Weg zur Rettung: die Flucht! Aber wie— wie ſollte ſich dieſer Weg ihr eröffnen, ſtreng bewacht, wie ſie war? Einige Tage nach dieſem Ereignis hörte Varna, wie ein Wagen vor das Haus fuhr; durch die ver⸗ gitterten Fenſterſtäbe hinausſpähend, ſah fie, daß Ledward Hulme demſelben entſtieg. In lebhafter Erregung harrte ſie nun der weiteren Ereigniſſe, aber erſt gegen Abend erſchien Zelie und befahl ihr in außergewöhnlich hartem und ſchroffem Tone, mit ihr in den Garten zu kommen. Tagelang hatte man ihr nicht geſtattet, ihr Zimmer zu verlaſſen J ſb befremdeteſte die Aufforderung nicht wenig. „Es iſt mir jetzt noch zu heiß, ich ziehe es vor, ſpäter einen Spaziergang zu unternehmen,“ entgegnete ſie deshalb. Zelie trat ihr einige Schritte näher. „Was Sie vorziehen, iſt uns gleichgültig,“ ver⸗ ſetzte ſie verächtlich.„Sie haben zu thun, was man Ihnen befiehlt. Sie kommen jetzt augenblicklich mit mir!“ In Varna bäumte es ſich wild empor. „Und wenn ich es nicht will!“ ſie auf. „So wird man Sie zu zwingen wiſſen!“ ant⸗ wortete jene mit einer Betonung, welche Varna die Nutzloſigkeit jedes Widerſtandes erkennen ließ. Willengelähmt folgte ſie Zelie hinab. Als flammte dieſelbe aber, ſtatt wie ſonſt mit ihr in den Garten meine; ſie weiß alſo nicht, was ſie ſpricht. Achten hineinzugehen, unabläſſig nur immer an den Fenſtern des Erdgeſchoſſes auf- und niederſchritt, kam über Varna eine quälende Uuruhe, welche ein Blick in die Paterreränme nur noch ſteigerte. Sie ſah, da die Thür des Speiſegemachs, welches in den Garten nicht vor dem Kriegsgerichte orſcheinen g heißen Thränenſtrom ausbrechend während Zelie anfänglichſten Meldungen über die Zahl der Verunglückten lauteten. Thatſächlich ſollen 2700 Menſchen umgekommen ſein. Auf dem zer⸗ wühlten und zerſtampften Boden der Stätte des Unglücks liegen chaotiſch durcheinander Zöpfe, Stiefel, Schuhe von Stroh, Baſt und Saffian, zertretene Körbe für Proviant, zerdrückte Blech⸗ flaſchen, Fetzen von Kleidern, Strümpfen, roten Tüchern und Schürzen der Bäuerinnen, Bruch⸗ ſtücke von Stöcken, Schirmen, die zum Theil auf Haufen zuſammengekehrt, zum Theil noch zerſtreut, wie ſie im Kampf hingeworfen, aus dem dürren zertretenen Gras unheimlich hervor⸗ ragen. Leute aus der Stadt umſtehen traurig und einſilbig dieſe Spuren furchtharer Vorgänge. Dicht angeſammelt haben ſich Leute vor einem Graben für eine Waſſerleitung, der mit Brettern zugedeckt war. Die Bretter waren unter dem Menſchengedränge eingebrochen, Viele ſind hinein. geſtürzt, man holte gerade 28 Todte heraus. Vielleicht liegen noch mehr Leichen in jenem Graben. Ferner wird erzählt, daß noch während des Unglücks viele Menſchen wie wild die Bier⸗ buden ſtürmten, die Bierfäſſer zerſchlugen und das Bier aus Mützen und Hüten tranken. Andere beſchuldigten die Vertheiler der Gaben, ungerecht vorzugehen. Mittags kehrte die Volks⸗ maſſe wieder auf das Chodynskifeld zurück, als wäre nichts geſchehen. Die Augenzeugen des Unglücks hatten ſich bereits verlaufen, die Nach⸗ kommenden waren wieder luſtig und ſorglos. Es erſchien eine glänzende Menge vom Zaren geladener Gäſte, prachtvolle Wagen mit weiß⸗ gekleideten Damen, darüber eine goldene Sonne 1 es war ein Contraſt, der viele in ſprach⸗ loſes Staunen verſetzte. Selbſt wenn wieder ein Feuerwehrwagen mit ſchlecht bedeckten Leichen fortfuhr, ſo trübte das die Stimmung der Menge nicht mehr. Der Katſerpavillon war glänzend geſchmückt. Um 2 Uhr erſchien das Zarenpaar, durch endloſen Jubel begrüßt. Es ſchien, als ob das Volk den Zaren tröſten wolle durch Be⸗ weiſe der Liebe. Wie die Polizei angibt, begann —— 2 wuůu— mündete, offen ſtand, daß drei oder vier Perſonen ſich in dem Raume aufhielten; ſie erkannte Ledward und Frau Herryot; wer die anderen ſeien, wußte ſie nicht; ein Herr aber trat zuweilen in den Rahmen der Thür und richtete unverkennbar prü⸗ fende Blicke auf ſie. Ich möchte nicht mehr hier vorbeigehen,“ ſprach ſie, plötzlich ſtehen blei hend.„Frau Herryot ſcheint Beſuch zu haben; gehen wir alſo nach einem andern Teil des Gartens!“ „Hier iſt es ſchattiger und die gnädige Frau wünſcht, daß Sie hier bleiben!“ verſetzte Zelie mit größter Unverfrorenheit. „Ich wüßte aber in der That nicht, weshalb ich gerade hier vor dieſen Fenſtern auf und ab gehen ſoll I. rief Varna mit erhöhter Stimme. Zelie erfaßte ihren Arm, als ob ſie es mit einem unartigen Kinde zu thun habe. „Fräulein, ſeien Sie nicht eigenſinnig!“ rief ſie dabei, ebenfalls laut.„Man muß immer das thun, was einem geſagt wird. Ich bitte Sie, ſeien Sie doch vernünftig! Wir wollen ja nur Ihr Beſtes! Was ſoll ich denn nur anfangen, wenn Sie mir nicht mehr gehorchen wollen?“ Varna waren die wohlberechneten Worte ein Rätſel und ſie ſtand mit geröteten Wangen und blitzenden Augen zu einer heftigen Antwort bereit, als auf einmal ein kleiner kahlköpfiger Herr, mit einem großen Brillantringe am Finger, aus dem Speiſezimmer kommend auf ſie zu trat und mit ver⸗ bindlicher Liebenswürdigkeit ſie anſprach: „Ein herrlicher Abend heute, nicht wahr 7 Die Damen ſcheinen nicht ganz einer Meinung über irgend etwas zu ſein!“ Varna richtete ſich ſtolz auf und ſah den Frem⸗ den groß an, während Zelie, wohlvorbereitet, ſich redegewandt in einer langen Auseinanderſetzung darüber erging, daß ſie nur das Beſte des Fräu⸗ leins wolle, daß dieſes aber ſo eigenſinnig ſei, die Gluthhitze der Sonne dem Schatten vorzuziehen, den an einem heißen Tage, wie dieſem, doch jeder vernünftige Menſch ſuche. Der kleine Herr nickte eifrig. . ̃ ³—,——— 5 2 1 5 1 8 2 5—— 36: K—— ——— ———ä das Unheil am Samstag ſchon um vier Uhr Morgens, man ſchätzte die Menſchenmenge auf dreiviertel Millionen. Nachträglich wird con⸗ ſtatirt, daß bei der Kataſtrophe ganze Familien und über 1000 Kinder umgekommen ſind. Es berührt unangenehm, daß ſo ſchreckliche Vor⸗ kommniſſe die Feſtesfreude nur vorübergehend beeinträchtigen konnten. Moskau, 3. Juni. Von autoritativer Seite wird die Zahl der Todten, die bei der Kataſtrophe am Samstag umgekommen ſind, auf 3600 angegeben. Im Hoſpital liegen 1200 Schwerverwundete. Ius ah und Fern. * Viernheim, 5. Juni. Vom ſchönſten Wetter begünſtigt wurde geſtern dahier unter außerordentlich zahlreicher Betheiligung der Gläu— bigen die Fronleichnamsprozeſſion ab⸗ gehalten. Die Altäre ſowie die Häuſer der zu Weiſe geſchmückt. Die Prozeſſion nahm einen recht erhebenden Verlauf.— Nachmittags veran⸗ ſtaltete der Krieger⸗Verein im Gaſthaus zum Frei⸗ ſchütz das übliche Konzert, welches ſehr gut beſucht war. Im Verlaufe desſelben wurden von verſchiedenen Herren Reden recht beherzigenswerthen Inhalts gehalten und fanden die auf Papſt und Kaiſer, Großherzog und Biſchof u. ſ. w. ausge⸗ 1 U ſchein dem goldenen Jubeltage beſchieden wird. — Den auswärtigen Sangesbrüdern auch an dieſer Stelle ein herzliches Willkommen zum fröhlichen Feſte! — Werth eines Obſtbaumes. In Württemberg wurde ein Bahnhof erweitert. In dem Terrain befand ſich ein rieſiger Obſt⸗ baum. Der Eigenthümer verlangte 3000 Mk. Das ſchien viel zu viel. Der Beſitzer wies aber nach, daß ſeit Jahren der jährliche Ertrag ſo groß war, daß er dem Zins von 3000 Mark gleich kam. Der Mann erhielt ſein Geld und wir glauben mit vollem Rech. Welch' großes Kapital ſteckt in unſeren Bäumen! Darum pflanzet Bäume und pfleget ſie. Vom Odenwald. Ein mißlungener Scherz. Dieſer Tage ſollte in B. eine Verlobnng ſtattfinden. Von den beiderſeitigen Eltern war alles vorher geregelt und es handelte ſich nur noch darum, ob die jungen Leute, die einander 2 le die Ha der zu bisher blos aus Photographien kannten, ſich paſſirenden Straßen waren in ſchöner ſinniger auch gefielen. Der Braut beliebte es, ſich einen Scherz zu erlauben; ſie bat eine Freundin, mit⸗ zukommen und ſich als die Braut vorzuſtellen. Der Verſuch ſchlug aber fehl. Der junge Mann fand ſoviel Gefallen an der andern, daß er brachten Toaſte begeiſterte Aufnahme. Wie immer verlief das Konzert in ſchönſter Weiſe.— Viernheim, 6. Juni. Nur noch wenige Stunden trennen uns von dem Beginn eines Feſtes, welches, weil zu den größeren Selten⸗ heiten gehörend, wohl der geſammten Einwohner⸗ ſchaft Viernheims in ſteter Erinnerung bleiben wird. Iſt ein 50 jähriges Ehe⸗ oder Berufs jubiläum Wir meinen die goldene Jubel⸗ an abſchüſſiger Waldesſtelle zur Verladung aus Feier des Männer⸗Geſang⸗ Vereins. ein ſeltenes, ſtets freudig gefeiertes Vorkommniß, ſo kann, bedenkt man die mannigfachen Gefahren, welche die Exiſtenz beſonders eines Geſangvereins im Verlauf von 50 Jahren bedrohen, die Er⸗ haltung eines ſolchen währead dieſes Zeitraumes mit Recht noch viel ſeltener genannt werden. Im Hinblick hierauf hat denn auch der Männer⸗ Geſang⸗Verein keine Opfer und keine Muͤhe ge⸗ ſcheut, um die goldene Jubel⸗Feier zu einem Feſte zu geſtalten, das ſeinen Namen voll und ganz verdient. Gewiß darf angenommen werden, daß die hieſige Bürgerſchaft ohne Aus⸗ nahme in freudiger Begeiſterung ſich am Feſte betheiligt und dadurch den vielen ankommenden auswärtigen Sängern und Geſangsfreunden zeigt, daß auch in Viernheim der Sinn für das Gute, für das Schöne, für den Geſang, dieſe edle Himmelsgabe, ein recht lebendiger und ausge prägter iſt.— Von Herzen zu wünſchen iſt, daß der Himmel am Feſttage ein recht freund⸗ liches Geſicht macht und daß goldener Sonnen⸗ um dieſelbe anhielt und die in Ausſicht genom⸗ mene Braut ablehnte. Vergeblich war alles Zureden und ſo wurde die Verlobung eben mit der anderen gefeiert. Bensheim, 3. Juni. Von ſchwerem Un⸗ glücke wurde geſtern Morgen eine hieſige acht⸗ bare und fleißige Familie heimgeſucht. Der Fuhrunternehmer H. Weiſel fuhr mit ſeinem zweiſpännigen Gefährt in den Diſtrikt Höllen⸗ berg, in der Nähe des Hohenſteins bei Reichen⸗ bach, um Stammholz zu holen. Als man damit beſchäftigt war, einen mächtigen Buchenſtamm ſeiner Lage zu heben, rollte derſelbe fort. Der unterhalb des Stammes ſtehende 22jährige Sohn des Fuhrmannes ſuchte zu entweichen, blieb aber an einem Holzpflock hängen, ſtürzte rückwärts zu Boden und wurde von dem dahinwälzenden Stamme erdrückt. Die Buche blieb auf der Bruſt des Unglücklichen liegen. Der Tod trat ſofort ein. Der Jammer der unglücklichen Familie iſt herzzerreißend und der traurige Fall erregt die größte Theilnahme. Darmſtadt, 3. Juni. Der Oberlandes⸗ gerichtsrath Heinzerling iſt Nachts geſtorben.— Der Streik in der Röder'ſchen Herdfabrik iſt beendet und haben die Streikenden heute ſämmt⸗ lich wieder die Arbeit aufgenommen. Ein Theil der Forderungen der Abeiter wurde bewilligt, von einer Erhöhung der Löhne wurde Abſtand genommen, da die Arbeiter ſelbſt einſehen, daß zur Zeit eine ſolche nicht durchführbar. Oppenheim, 31. Mai. In Unterſuchungs⸗ arreſt kam geſtern ein junger Viehhändler von Guntersblum, der an einem Collegen eine größere Geldſumme im Kartenſpiel verloren hatte und ſpäter auf der Landſtraße demſelben unter Drohung von Gewalt das Geld wieder abnahm. Mainz, 3. Juni. Die Generalverſammlung der heſſiſchen Ludwigsbahn, welche beſchlußunfähig war, da von 74,600,000 M. nur 47,731,200 M. vertreten war, faßte eine Reſolution, worin das Angebot der preußiſchen und heſſichen Regierung als ungenügend bezeichnet und der Verwaltungs- rath aufgefordert wird, Schritte zur möglichſten Erhöhung des Gebotes zu thun. Offenbach, 31. Mai. Das Landes- Comite der Centrumspartei in Heſſen hielt heute Nachmittag im„Schützenhofe“ eine Zuſammen⸗ kunft, um mit dem Lokal⸗Comite eine vorbe⸗ rathende Beſprechung über den diesjährigen hier ſtattfindenden vierten heſſiſchen Katholikentag ab⸗ zuhalten. Der Vorſitzende, Herr Landtagsabg. Dr. Schmitt⸗Mainz eröffnete die Sitzung und ertheilte zunächſt das Wort Hrn. Pfarrer Schieler⸗ Offenbach zur Berichterſtattung über die bis⸗ herige Thätigkeit des Lokal Comites. Ein⸗ ſtimmig ſei letzteres der Meinung, daß die Räume der Schloſſer'ſchen Liegenſchaft ausreichen, um mehrere Tauſende von Beſuchern aufzunehmen, wenn es auch nicht zu umgehen iſt, daß eine Nebeneinandertagung zweier Verſammlungen in denſelben Lokalitäten ſtattfinden muß, da nur ſehr wenige Städte ſich eines ähnlich großen Saales wie die Stadthalle in Mainz, woſelbſt bekanntlich der erſte heſſiſche Katholikentag ab⸗ gehalten ward, erfreuen. Der Tag der Verſamm⸗ lung ward auf Sonntag, den 28. Juni, feſtge⸗ ſetzt, der nach Anſicht des Herrn Vorſitzenden auch für die katholiſchen Landleute am paſſendſten ſein dürfte. Der Anfang wurde auf Nachmittags 3½ Uhr anberaumt, ſodaß etwa um 5½ Uhr geſchloſſen und zwiſchen 7—8 Uhr die Heimreiſe angetreten werden kann. Auf den Hauptſtrecken dürfte die Einſtellung vsn Extrazügen zu erſtreben ſein. Auf Vorſchlag des Herrn Landtagsabg. Frhrn. v. Köth-Darmſtadt werden folgende concrete Themata von noch zu nennenden Red⸗ nern nach deren Zuſage zur Beſprechung ge⸗ langen: 1) die Stellung des Centrums und der Sozialdemokratie zur Arbeiterfrage; 2) die Schule als Ergänzung der elterlichen Erziehung; 3) die religiöſe nnd politiſche Lage der Katho⸗ liken in Heſſen. Zu Vorſitzenden der zwei Ver⸗ ſammlungen mit gleicher Tagesordnung wurden gewählt die Herren Rechtsanwalt Dr. Frenay⸗ Mainz und Rechtsanwalt von Brentano⸗Offen⸗ bach, denen auch die Eröffnungs- und die Schluß⸗ rede zu halten obliegt. Von der Einladung nichtheſſiſcher Redner wurde abgeſehen, da nach nach Mittheilung des Herrn Dr. Schmitt ſchon früher beſchloſſen worden, daß principiell nur Redner heſſiſcher Staatsangehörigkeit auf den heſſiſchen Katholikentagen ſprechen ſollen. Dem⸗ nächſt wird ein Aufruf an unſere katholiſchen Männer zur Theilnahme am Katholikentag erſcheinen. 0—— „Gewiß, gewiß,“ ſagte er ebenſo,„die Sonnen⸗ glut ſucht keiner an einem Tage wie dieſem, aber mehr noch als die Hitze ſchadet jegliche Aufregung. Patienten müſſen ruhig gehalten werden,“ fügte er mit einem bedeutſamen Blick auf Varna hinzu, der kein Wort des Zwiegeſprächs entging. Heiß wallte es in ihr empor. „Entſchuldigen Sie den Irrtum,“ ſprach ſie, ſich ſtolz aufrichtend, ich bin ganz und gar nicht krank!“— „O, nein, natürlich nicht,“ beeilte der Fremde ſich ihr beizuſtimmen.„Trotzdem, meine ich, iſt es mehr denn überflüſfig, ſich um irgend etwas aufzuregen. Wenn Mademoiſelle auf der Wieſe zu promenieren wünſcht, ſo führen Sie ſie doch dort⸗ hin,“ wandte er ſich halb verweiſend der Franzöſin zu.„Mademoiſelle, ich wünſche Ihnen einen recht angenehmen Abend!“ Mit dieſen Worten verbeugte er ſich tief vor dem jungen Mädchen, welches, das Nutzloſe jedes weiteren Wortes erkennend, mit ſtolz erhobenem Haupt an ihm vorüber und auf eine Buche jenſeits des Raſens zueilte, unter welcher ſie ſich auf die Bank niederſinken ließ, ratlos, was ſie beginnen ſollte. Zelie war ihr nur zögernd gefolgt. In einiger Entfernung von ihr hemmte ſie den Schritt. Sie wußte wohl, daß ihr die Gefangene nicht ent⸗ kommen konnte. Sie ſich, ſcheinen müſſe, dieſelbe aufs gewiſſenhafteſte. Als aber ſchließlich der Frageſteller ſich ins für ſie Un⸗ verſtändliche verlor, verließ auch ſie die nur müh⸗ ſam behauptete Faſſung und aufflammend wieder⸗ holte ſie ihre bereits zuvor kundgegebene Behaup⸗ tung, daß ſie durchaus nicht krank, ſondern im Gegenteil völlg geſund ſei. Der Arzt wandte ſich mit einem vielſagenden Kopfnicken Ledward zu. „Sehr viel nervöſe Erregung“ ſprach er dabei um dann gegen Varna fortzufahren:„Beruhigen meine liebe junge Dame! Ich kam allerdings in meiner profeſſionellen Eigenſchaft hierher, aber nur, um Ihnen Gutes zu erweiſen. Wenn Sie Vertrauen zu mir faſſen und ruhig Aber Varna ſollte auch gar keine Zeit bleiben, auf ſie ihr Augenmerk zu richten, welches ganz und gar zwei Geſtalten feſſelten, die vom Hauſe her, auf ſie zukamen und in welchen ſie Ledward Hulme in der Begleitung eines ihr fremden Mannes erkannte. Letzterer war groß und ſchmächtig, er trug eine Brille und war ganz ſchwarz gekleidet. Varna's Herz fing mächtig zu pochen an. Wer mochte dieſer Mann ſein? Der nächſte Moment mußte es ihr ſagen. Ledward Hulme aber gab ſich gar nicht die Mühe, ihr ſeinen Begleiter vorzuſtellen, der als⸗ bald ein wahres Kreuzfeuer von Fragen gegen ſie eröffuete. Zuerſt beantwortete Varna, von dem Gedanken getrieben, daß ſie ſo vernünftg wie möglich er⸗ mit mir ſprechen wollen, würde ich gewiß in der vage ſein, Ihnen zu helfen!“ Mit Gewalt bezwang Varna ſich. „Das einzige Gute, was Sie mir erweiſen können, würde darin beſtehen, mich aus dieſer mir verhaßten Umgebung zu befreien,“ antwortete ſie erregt.„Ich werde hier gefangen gehalten gegen meinen Willen und bin von allen meinen Freunden und Angehörigen getrennt. Ich kenne Sie nicht mein Herr, wenn Sie aber auch nur einen Funken von Erbarmen beſitzen, ſo helfen Sie mir, damit meine Freunde erfahren, wo ich bin, und mich von dieſen Menſchen hier befreien können, die meine Feinde ſind und mir nur Böſes zufügen wollen!“ Der Doktor hatte auf ihre verzweiflungs— vollen Worte einzig ein mitleidiges Achſelzucken. Ledward Hulme aber raunte ihm mit leiſem, bos— haftem Lachen zu: „Ich ſagte es Ihnen bereits, Doktor, ſie ſieht ihre Vewandten als ihre Feinde an!“ Aber ſo leiſe die Worte geſprochen worden waren, Varna hatte dieſelbe aufgefangen und mit Heftigkeit rief ſie; „Ich habe hier keine Verwandte! Ich heiße Varna Leslie! Frau Herryot hat keinerlei An— ſprüche an mich! Ich werde hier gegen meinen Willen feſtgehalten und meine Freunde in Still— water wiſſen nicht, was aus mir geworden iſt Wenn Sie Nachfrage anſtellen wollen, ſo werden Sie bald genug zu der Ueberzeugung kommen, daß alles, was ich ausſage, einzig die lautere Wahrheit iſt. Fragen Sie Gilbert Leslie in Stillwater oder irgend ein Glied der Familie Saint Maure in Langley! Aus Barmherzigkeit, thun Sie es, fragen Sie ſie und retten Sie mich vor meinen Feinden!“ Aber ihr Appell, ſo herzzerreißend er klang, fiel einzig auf taube Ohren. Der Doktor wandte ſich einfach von ihr ab und Ledward zu. „Ein trauriger Fall! ſprach er zu demſelben, während er an ſeiner Seite ins Haus zurück⸗ kehrte, und ſie vernahm dieſe ſeine Worte ganz deutlich.„Ich begreife, mein Herr, die Schwierig keiten, die Sie haben mögen, und werde thun, was in meinen Kräſten ſteht, um Ihnen be— hilflich zu ſein!“ Varna entrang ſich ein heiſerer Aufſchrei. Wie der Blitz eine nachtdunkle Landſchaft erhellt, zeigte ſich ihr eine furchtbare Erkenntnis. Die beiden ſchwarzgekleideten Herren waren Irren—⸗ ärzte, deren Zertifikat man bedurfte, um ſie in eine Heilanſtalt zu bringen! Nicht die Wohlthat eines Zweifels blieb ihr angeſichts der grauſamen Gewißheit, welche ſie an das Ende ihrer Kraft brachte. Wie ein Brauſen tönte es ihr vor den Ohren, dann verſchwanden ihr die inne und be— wußtlos brach ſie zuſammen, ein willenloſes Spiel⸗ zeug in den Händen ihrer Feinde... J(Fortſetzung folgt.) — —— Fr Walldürn, 1. Juni. Die Wallfahrt wurde geſtern eröffnet Der Beſuch der Wall— fahrt verſpricht ein ſehr reger zu werden; es ſind nicht weniger als 8 Extrazüge bei der General⸗ Eiſenbahndirektion angemeldet; der erſte, aus dem Elſaß, trifft 1 Mittwoch hier ein. Köln, Mai. Einen ſcharſen Schritt in der* des unlauteren Wettbe⸗ werbes, der ſeine Wirkung nicht verfehlen dürfte, haben die beſſeren Haushaltungsgeſchäfte gethan. Sie haben die Mehrzahl der Fabrikanten, welche ſozuſagen ausnahmslos beigetreten ſind, verpflichtet, nicht an Schleuderbazare zu liefern. Dieſer Ver⸗ band erſtreckt ſich über ganz Deutſchland, und dürfte derſelbe auch in anderen Branchen wirkſame Nachahmungen finden Bozen, 2. Juni. Am 30. Mai 1 hier die Feſtlichkeiten anläßlich der Tirol Säcularfeier, wozu Erzbiſchof Haller aus Salzburg und die Biſchöfen von Brixen und Trient eintrafen. Mittags fand die Einweihung der Lorettokirche ſtatt. Petersburg, 3. Juni. Zwiſchen den Stationen Malinowska und Kreslowska entgleiſte ein Perſonenzug in Folge falſcher Weichenſtellung. ) Perſonen wurden getödtet, 19 ſchwer verletzt. Henneberg-Seide — nur ächt, wenn direkt ab meinen Fabriken be⸗ zogen— ſchwarz, weiß und farbig, von 60 Pf. bis Mk. 18.65 p. Meter— glatt, geſtreift, karriert, gemuſtert, Damaſte ete.(ca. 240 ver⸗ ſch. Qual. und 2000 verſch. Farben, Deſſins etc.), porto- und steuerfrei ins Haus. Muſter um⸗ gehend. 1 Seiden-Fabrikend. Henneberg(uU) Zürich. ..—. de Buxkin n faule kür einen ganzen Auzug zu Mk. 4.05 1 1 f Cheviot adus. für einen ganzen Anzug zu Mk. 5.85 bibstte versenden franco direct an Jedermann Dettinger& Co., Frankfurt a. M. Auswal. Spez. in Damenkleiderstoffen v. 28. Pfg. an pr. Mtr. Aneipp⸗Kur⸗ Aufalt Stahlbad Weinheim a. d. Bergſtraße. Behandlung u. Kurmittel genau nach Kueipps Vorſchrift. 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Die Mannſchaften des freiwilligen Feuerwehrkorps kheiligen zu wollen. werden hierdurch erſucht, ſich behufs Betheiligung der 688 Morgen ſtattfindenden Feſtlichkeiten„50jähriges Beſtehen des Männergeſangvereins“ recht zahlreich einzufinden.— Aufſtellungsplatz: Gaſthaus zur Roſe um 1 Uhr Nach⸗ mittags.— Anzug: Helm, Gurte und Tuchrock.— Ferner werden alle paſſiven⸗ wie Ehrenmitglieder hierzu freundlichſt eingeladen und gleichzeitig erſucht, ſich recht zahlreich am Feſtzuge be⸗ Zuſammenkunft um ½2 Uhr im Vereinslokale. Der Vorſtand. Sparsame Hausfrauen Größte Properität wird erwartet. 687 kauft z. Versuch m. Hamburger Caffee m. Zusatz à Pfd. 80 Pfg. Aroma u. Geschmack vorzüglich. Postpackete v. 9 Pfd. versendet unter Nachn. Das Kommando. 581 W. J. C. Leewe, Altona bei Hamburg. Aufruf. Wie aus dem Feſtprogramm in der heutigen Nummer erſichtlich feiert der Männergeſangverein Sonn⸗ tag, den 7. Juni, ſein 50 jähriges Jubiläum mit Fahnenweihe. Aus dieſem Anlaſſe richten wir an die geehrte Einwohnerſchaft Viernheims die herzliche Bitte, unſer Feſt durch Beflaggung u. Schmuck der Häuſer verherrlichen zu helfen. Obwohl wir uns mit dieſer Bitte an die geſamte Einwohnerſchaft wenden, gilt ſie doch insbeſondere für die Bewohner derjenigen Straßen, durch welche ſich der Feſtzug bewegt. Derſelbe zieht durch die Mannheimer Straße, einen Theil der Waſſergaſſe, die Feuer⸗ u. Rathausſtraße und den Lorſcher Weg. Sollte trockene Witterung herrſchen, ſo dürften wir vielleicht die Bitte anknüpfen, am Tage des Feſies die Straßen nachhaltig begießen zu wollen, um den Staub einigermaßen nieder⸗ zuhalten. Für jegliches Entgegenkommen ſchon im Voraus unſern beſten Dank. 8 Das Feſtkommite. Von keiner Conkurrenz erreichbar! Nur ſolange Vorrath reicht! Durch Uebernahme eines großen, theilweiſe etwas 1 5 Fabriklagers bin ich im Stande, eine große Parthie Tuch-, Baumwollwaaren u. Kleiderſtoffe zu noch nie dageweſenen Preiſen anzubieten. 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Juni: Abends 9 Uhr: Zapfenstreich und Völlerſchießen. Abendunterhaltung im Vereinslokale. Sonntag, den 7. Juni: Morgens 5 Uhr: Tagreveille. Von 11 Uhr bis 2 Uhr: Empfang der auswärtigen Vereine. Um 2 Uhr: Aufſtellung des Feſtzuges in der Mannheimer Straße. Um 2½ Uhr: Abmarſch nach dem Feſtplatz. Zugordnung: Vorreiter. 7. Muſikcorps. Freiwilliges Feuerwehrcorps. 8. Der Ortsvorſtand. Kriegerverein. f 9. Gründer des Vereins. Turnverein Viernheim. 10. Feſtjungfrauen mit der neuen Fahne. Militär⸗Kriegerverein Haſſia. 11. Das Feſtkomite und der feſtgebende Verein. Turngenoſſenſchaft Germania. 12. Die hieſigen und auswärtigen Geſangvereine. Auf dem Feſtplatz angekommen: „Feſt⸗Ouverture v. Schönfelder. Begrüßung der Feſtgäſte. Begrüßungschor mit Muſikbegleitung v. C. Bieber. Feſtrede. Feſtmarſch. Enthüllung und Uebergabe der Fahne. Fahnenlied, Gemiſchter Chor v. C. Bauer. S. Lieder vorträge: „Bensheim⸗Liederkranz:„Schütz Dich Gott, Du Volk der Lieder“[ 16. Lampertheim⸗Sängerbund: Frühlingslied v. K. Ecker. v. Th. Mohr. 17. Lorſch-Geſellſchaft Frohſinn: Maientraum v. Pfeil. 2. Bürſtadt⸗Sängerbund: Des Jägers Abſchied v. Mendelsſohn. 18. Ludwigshafen-Hemshof⸗Männergeſangverein: Wald⸗ u. Berges⸗ 5„ Sängerluſt: Frühlingszeit v. R. Häusermann. höhen v. Gorzer⸗Schulz. Feudenheim⸗Deutſche Einheit: Lied unbeſtimmt. 19. Mannheim-Erholung: Weinleſe am Rhein v. W. Sturm. 5. Fürth⸗Sängerkranz: Das deutſche Lied v. Heim. 20. 5 Frohſinn: Lützows Jagd v. C. M. v. Weber. Heddesheim⸗Männergeſangverein:„Hoch Deutſchland“ v. Abt. 21. 1 Sänger⸗Einheit: Dort liegt die Heimath v. Attenhofer. f 5 Sängerbund: Lied unbeſtimmt. 28. 5 Teutonia:„In der Heimath iſt es ſchön“ v. Zöllner. Hemsbach-Germania: J 5 23. Neckarau⸗Lyra:„O Schwarzwald“ v. M. Hetzel. „Hüttenfeld⸗Sängerbund:„ 5 24. Sandhofen⸗Aurelia: Im Maien v. J. Rodenberg. Käferthal⸗Eintracht: Drei Waldlieder v. Franz Leu. 25. Seckenheim⸗Liederkranz: Trinklied v. Grunholzer. Sängerbund: Böhmiſche Kirmeß-Polka v. Charles 26. Viernheim-Liederkranz: All-Deutſchland v. Abt. 4 Lefeburs⸗Keli. 275 5 Sänger⸗Einheit: Lied unbeſtimmt. Ketſch⸗Sänger⸗Einheit: Schwarzwaldlied v. H. Haſſelbeck. 28. Waldhof⸗Harmonie: 1 5 3. Kleinhauſen⸗Liederkranz: Die alten Junggeſellen v. Kuntze. 29. Wallſtadt⸗Liederkranz: Zum Walde v. Billeter. 4. Lampertheim ⸗Concordia: Das deutſche Lied v. Kalliwoda. 30. Weinheim⸗Germania: Lied unbeſtimmt. Euterpia: Gruß an den Wald v. Volkmar. 31.„ Singverein: Weinleſe am Rhein v. Sturm. Bemerkung: Dieſe alphabet. Reihenfolge hat weder für die Zugordnung noch für die Aufeinanderfolge der Liedervorträge Dieſe werden vielmehr durch das Loos beſtimmt. Abends Y Ihr: Fest- Bälle in den Gaſthäuſern„Zum Engel“ und„Zur alten Pfalz“. Montag, den 8. Juni: Morgens /½10 Uhr: Frühschoppen auf dem Feſtplatz. Von 2 Uhr ab: Concert im Heſſiſchen Haus. Eintritt zum Feſtplatz à Perſon 30 Pfg.— Die Feſtkarten ſind ſichtbar zu tragen. 664 Eintritt zu den Feſtbällen 1 Mark, mit der Berechtigung eine Dame einzuführen. Jede weitere Dame 50 Pfg. Bemerkung: Das Freiw. Feuerwehrcorps hat ſich auf Nachſuchen bereitwilligſt erboten, die Ordnung während des Zuges und auf dem Feſtplatze aufrecht zu erhalten. Die Feſttheilnehmer werden dringend erſucht, ſich ihren Anordnungen genau ſo zu fügen wie denen des Feſtkomites. Das Festkomite. Extrazüge zur Herfahrt: i Paſſende Züge zur Rückfahrt ee SD- Se de 1 2 3. 4. 5 6 7. 57 9 Mannheim Neckarvorſtadt ab 128— Viernheim an 10 Viernheim ab 775, 8 is, 3 Weinheim ab 1254— an 1256 Nach Weinheim: Viernheim ab 7186, 850. HCE aB E Nfg IH AME MH HHH HN I 17 ie eee eee eee Ae sf bbs ECU