N Ae Mittwochs und Samſtags ud koſtet monatlich nur 30 Pf. Viernheimer Anzeiger ublikationsorgan der Gr. Hürgermeiſterei Piernheim. uAusſchreibungen wirkſam u. bill ig 39 erate 10 1. pro 1 ſpaltige frei in's Haus gebracht. Aueigsblatt ven Piernheim, Weinheim, Aäferthal und Mugebung. Carmondzelle. Ver VBoſt bez. pro Quart. M. 1. 15 Redaction, Druck und Verlag: W. Bingener, Viernheim. Reelamen 80 Pf. pro 1ſp. Zeile Nr. 55. Mitlwoch, den 8. Juli. 1896. Penlſchlaad. Darmſtadt, 6. Juli. Das ruſſiſche Kaiſerpaar wird gegen Ende Dezember zum Beſuch des Großherzogs hier erwartet. — Aus Heſſen. Nachdem jüngſt in ver⸗ ſchiedenen heſſiſchen Blättern der Freiherr von Heyl als Nachfolger des amtsmüden Staats⸗ miniſters des Großherzogthums, Finger, genannt wurde, wird jetzt Miniſterialrath Dittmar als der zukünftige Staatslenker Heſſens genannt. München, 6. Juli. Kaiſer Wilhelm hat den Prinzen Ludwig zu den heurigen Kaiſermanövern in Sachſen eingeladen. Der Prinz wird dieſer Einladung Folge leiſten. Berlin, 6. Juli. Auf Grund zuverläſſiger Informationen über die Duellfrage kann die „Poſt“ mittheilen, daß die Ausarbeitung einer Denkſchrift im Kriegsminiſterium zwar nicht be⸗ abſichtigt iſt, daß aber thatſächlich Verhandlungen ſchweben, die den Zweck verfolgen, Duelle inner⸗ halb der Armee nach Möglichkeit zu verhindern. Man wird das vor allem durch Verſchärfung der Beſtimmungen über die Ehrengerichte zu erreichen ſuchen, die ja ſchon in ihrer jetzigen Organiſation vielen Duellen zwiſchen Offizieren vorgebeugt haben. Jedenfalls wird beabſichtigt, die Un⸗ gehung des Ehrenrechts oder die Nichtbefolgung ſeiner Entſcheidung auf das ſtrengſte zu ahnden. — Kein neuer Kurs, aber viel⸗ leicht eine neue Tonart. Das meint die„Münchn. Allg. Ztg.“ zu dem Wechſel im preußiſchen Handelsminiſterium, und, wie uns ſcheinen will, mit Recht. Wir glauben nicht an eine ſozialpolitiſche Umkehr, wohl aber an Still⸗ ſtand der ſozialpolitiſchen Reformen, nachdem Fürſt Hohenlohe in dieſer Hinſicht ſchon ein langſameres Tempo angekündigt hatte. Herr v. Stumm und die Konſervativen waren wohl mächtig genug, Herrn v. Berlepſch zu ſtürzen, aber es wird ihnen nicht gelingen, den Wagen völlig umzukehren. Mag das auch verſucht werden, es wird nicht gelingen— dazu iſt der Gedanke der Sozialreform ſchon zu mächtig. — Verbeſſerter Dreibund. Die Drahtmeldung, wonach der italieniſche Miniſter des Aeußern, Marcheſe di Rudini, in der italieni⸗ ſchen Deputirtenkammer von der Abſicht der Regierung geſprochen, den Dreibund günſtiger für Italien zu geſtalten, ward von den Berliner und Wiener Offiziöſen angefochten und eine präciſere Erklärung des leitenden Staatsmannes Italiens gewünſcht. Dieſem Erſuchen ward Folge gegeben, denn die„Agenzia Stefani“ in Rom veröffentlicht folgende Note: „In der Sitzung der Deputirtenkammer vom Mittwoch gab Miniſterpräſident Rudini in Er⸗ widerung auf die Ausführungen des Abgeordneten Fortis, der geſagt hatte, man möge die Be⸗ ſtimmungen der Dreibundsverträge verbeſſern, die Verſicherung ab, nichts ſtehe dem entgegen, dies im Einverſtändnis mit den Vertragsmächten zu thun, wenn man die Opportunität einer Ver⸗ beſſerung erkennen ſollte. Rudini verſicherte aber auch, daß der Dreibund jetzt voll und ganz die Intereſſen Italiens garantire. Jede Auslegung, die darauf hinausgehe, glauben zu machen, man wolle an dem Vertrage Aenderungen vornehmen, wäre deshalb unbegründet.“ Hamburg, 6. Juli. Nach dem„Hamb. Correſp.“ bezeichnete Finanzminiſter Miquel ſelbſt die Meldung, daß er ſeine Entlaſſung nachgeſucht habe, da zwiſchen ihm und dem Cultusminiſter Meinungsverſchiedenheiten beſtänden, für unzu⸗ treffend und nicht den Thatſachen entſprechend. Ausland. Brüſſel, 6. Juli. Die Wahlen zur Reprä⸗ ſentantenkammer ſind in der Provinz größtentheils zu Gunſten der Katholiken ausgefallen. In Antwerpen war die Wiederwahl der Katholiken ſchon beim erſten Wahlgange geſichert. In Brüſſel hat eine Stichwahl zwiſchen 18 ausſcheidenden Katholiken einerſeits und 18 vereinigten Radikalen und Sozialiſten andrerſeits ſtattzufinden. Es kam zu einem ſehr erbitterten Wahlkampf. In Brüſſel erhielten durchſchnittlich die Katholiken 88,000, die vereinigten Sozialiſten und Radi⸗ kalen 71,500 und die gemäßigten Liberalen 40,500 Stimmen. Wenn die Stichwahlen in Brüſſel, wie wahrſcheinlich iſt, für die Katholiken günſtig verlaufen, dann wird die Sage ee der Kammer nicht weſentlich verändert werden. Brüſſel, 6. Juli. Die Theilnahme an den geſtrigen Wahlen war beſonders hier ſtark. Das Anwachſen des Socialismus ruft allgemeine Be⸗ ſorgnis hervor. Brüſſel, 4. Juli. Die Generaldirektion der Brüſſeler Congo⸗Handels⸗Geſellſchaften erhielt die amtliche* daß einer ihrer Faktorei⸗ Vorſteher von ſeinen ſchwarzen Arbeitern er⸗ mordet und aufgefreſſen worden ſei und daß ein benachbarter Faktorei⸗Vorſteher, als er zu Hilfe eilen wollte, durch einen Pfeilſchuß ſchwer verwundet wurde. Rom, 6. Juli. Zwiſchen der ruſſiſchen Re⸗ gierung und der Curie iſt die Vereinbarung ge⸗ troffen worden, daß eine päpſtliche Bulle oder Eneyklika nur nach vorhergegangener Genehmigung der ruſſiſchen Regierung in Rußland veröffentlicht werden darf. Paris, 6. Juli. Hier verlautet, daß Ruß⸗ land ſeine nächſte Bahn⸗Anleihe nicht in Paris, ſondern mit deutſchen Gruppen abzuſchließ en be⸗ abſichtige. Paris, 6. Juli. Der Direktor der Fremden⸗ miſſion hat neuerdings ein Telegramm erhalten, wonach die Zahl der bei den jüngſten Ueber⸗ ſchwemmungen in Japan Umgekommenen 50,000 überſchreiten ſoll. Unter den Opfern befinden ſich zahlreiche Katholiken. — Ruſſiſch⸗franzöſiſche Freund⸗ ſchaft. Der„Vorwärts“ veröffentlicht ein Schreiben, welches ihm von einer Gruppe Stu⸗ denten der Forſtſchule in Petersburg zugegangen iſt; darin erheben dieſe Einſpruch gegen die Glück⸗ wunſchtelegramme, welche ihnen von den Studenten der Forſtſchule in Nancy aus Anlaß der Krönung Varna oder: Am das Majorat. Roman von Max von Weißenthurn. 48. Fortſetzung. „Ledward! Ledward!“ Ein gellender Schrei entrangen ſich die Worte ihr.„Verlaß mich nicht, o, verlaß mich nicht! Ich kann nicht leben— nicht leben ohne dich!“ Herzzerreißend klang ihr flehender Ruf, aber alle Virfung verfehlte derſelbe auf ihn. Mit einer rauhen, faſt rohen Bewegung ſie zurückſtoßend, trat er hart an die Thür heran, indes ſie inmitten des Raumes, gleichſam gebrochen, knieend liegen blieb. „Ich habe mein letztes Wort zu dir geſprochen! Handle klüger für dich ſelbſt, als wie du es für mich gethan haſt! Das iſt mein letzter Rat, den ich dir geben will!— Lebewohl!“ Ein heftiger Stoß ſeiner Hand hart nach den letzten Worten, die er zu ihr geſprochen, ließ die Thür zurückprallen; ebenſo haſtig trat er hinaus, örte ſie, während die beiden Thürflügel dumpf zu⸗ chlugen, ſeine Schritte ſich entfernten. „Er verläßt mich,— er verläßt mich wirklich!“ ächzte ſie, in ihrer Lage verharrend, die Hände ringend.„Gott, allrichtender Gott, er verläßt mich wirklich,— wirklich!“ Sie barg das Geſicht in den Händen; ein furcht⸗ barer Schmerz erſchütterte ſie. Die finſtere Schuld, welche ſie zu ihrem Opfer auserleſen und ihre Seele zentnerſchwer belaſtet hatte, forderte ihren Tribut und entpreßte ihr glühende Thränen. Wie abgeſtorben fühlte ſie alles an ſich, als ſie ſich endlich aufraffte, um ſich nach der Ottomane zu ſchleppen, auf welche ſie ihr halber Lethargie niederſank. Mit gleichſam verheerender Gewalt war die Erinnerung alles Geſchehenen über ſie hereinge⸗ Bild, eins nach dem andern. Und umſonſt— umſonſt war alles geweſen, deſſen bloßes Wieder⸗ durchleben ihr die Seele durchſchnitt! Umſonſt, einzig um eines Phantoms willen! Als ſie endlich— Stunden waren vergangen — ſich aufraffte und klingelte, ward ihr die Mit⸗ teilung, daß der Herr Kapitän das Hotel bereits verlaſſen und ſich an Bord des New⸗Pork-Steamers begeben habe. Dieſe Kunde brach ihre letzte Willens⸗ kraft. Sie wußte nicht, wie der Tag zu Ende, wie die nächſte Nacht verging. Sie ward ſich auch kaum inne, wie die nächſtfolgenden Tage verſtrichen. Am dritten Tage nach der Szene mit Ledward erſt war es, als ſie im Speiſeſaal des Hotels nach der Abendzeitung griff, um, ohne eine beſtimmte Abſicht, ihren Blick über die neueſten, darin berichteten Ereigniſſe gleiten zu laſſen. Aber kaum hatte ſie es gethan, als ein erſtickter Schrei ſich ihrem Munde entrang, während ihre Augen gleichzeitig förmlich ver⸗ glaſt auf eine Stelle in der Zeitung ſtarrten und ihre Hände zu zittern begannen, ſo daß ſie kaum das Blatt zu halten und die Worte zu leſen imſtande war, die ihr von dem Papier entgegengrinsten wie ebenſoviele Geſichter,— die Geſichter hohnlachender Dämonen. 44. Kapitel. Die Liebenden. Auf Schloß Wendower hatte das Glück ſeinen Einzug gehalten, ein Glück, auf welches noch zu hoffen der Schloßherr bereits längſt verlernt hatte. Die Tochter, die lange ſchon als tot betrauerte Tochter, ſie war dem Herzog wiedergegeben. Ueber allem Zweifel erhaben, ſtand es für das Vaterherz feſt, daß Varna ſein ihm vor langen Jahren ge⸗ raubtes Kind war, deſſen Spur er umſonſt in allen Weltteilen hatte ſuchen laſſen. Umſonſt,— nur zu erklärlich. Die Elende, welche aus niedriger Rachſucht den Eltern ihr Liebſtes zu nehmen, herzlos genug geweſen war, ſie brochen, und vorüber an ihr zog nun Bild um hatte den ſicherſten Weg gewählt, jede Spur von dem Verbleib des Kindes abzuſchneiden, indem ſie es jenem wilden Inderſtamme übergab, in deſſem Lager Major Leslie und Gottfried Hulme es ge⸗ funden hatten. Aber Gottes Engel, die mit den Schuldloſen ſind, waren auch mit dem hilfloſen Kinde geweſen. Das wertloſe Amulett, mit welchem die Vaterhand ſeinen Liebling in abſichtsloſer Tändelei geſchmückt hatte, war dem Kinde zum Schutz, der Wehr gegen ſeine von ihm gar nicht einmal geahnten Feinde, war für die kleine Varna im wahren Sinne des Wortes zum Talisman geworden. Der wilde Volks⸗ ſtamm erblickte darin ein Wunder. Das Kind brachte das Glück,— ſo lange das Kind bei ihnen weilte, würde auch das Glück ihnen hold ſein. Abergläu⸗ biſch legten ſie ſich die Worte, die das Amulett trug und die der Häuptling ſich entziffern zu laſſen Ge⸗ legenheit fand, alſo, wie es ihnen paßte, zurecht. Und ſo ward es zum natürlichen Schutz des Kindes, daß die ſonſt ſo zügelloſen Menſchen ſie faſt wie eine Heilige ehrten. Aber der Stamm hatte, wie jeder ſeine weiſe Mutter und ihrer Hand würde das Kind in der Stunde, da dasſelbe aufhörte, ein Glücksſtern der 1 zu ſein, beinahe verfallen ſein, wenn nicht im Moment der höchſten Gefahr die Rettung gekommen wäre. Wieder wachte Gottes Engel über ſie und führte ihr den Befreier in dem Augenblick zu, in dem ihr Leben oder Tod von Sekunden abhing. Unabläſſig ſtand der Moment ihr vor, als die Zeltwand ſich teilte und einem jungen Heros gleich, mit raſchem Blick die Situation erfaſſend, Gollfried Hulme dem furchtbaren Weibe, deſſen Dolch ſchon nach ihr zuckte, in die Arme fiel und ihr die koͤd⸗ liche Waffe entwand. Er war ihr Lebensretter geworden, und ſie hatte ihm die Schuld heimgezahlt,— zweifach 5 gar, denn zweimal rettete ſie in vor der Kugel die für ihn gegoſſen war. Weit, weit fern lag jene Zeit, aber in dem kleinſten Exeignis drängte ſich Varna die Exinner⸗ ung daran auf. *— 8— 4 N 5 n 2 r. ——— — 2 ———ůů ů n 8—— in Moskau und auch bei früheren Gelegenheiten zugegangen ſind. Der beſte Theil der ruſſiſchen Jugend verhalte ſich vollſtändig ablehnend gegen alle Feſte des ruſſiſchen Abſolutismus, bei denen ö man die hungrige Menge, wie auf dem Chodynski⸗ felde, anlockte. Die ruſſiſche gebildete Jugend empfinde tiefen Schmerz über die Krönung als ein Zeichen des Abſolutismus. Die Antwort an die franzöſiſchen Studenten ſei erzwungen durch den Rektor oder ſonſtige Beamten. Die ruſſiſche Jugend verzichte auf die Solidarität mit der franzöſiſchen Bourgeoisjugend, ſie halte es mit den Arbeitern. Ihre Anſchauungen ſeien grundverſchieden, nur von dem freien Frankreich, von dem franzöſiſchen Proletariat erwarten ſie Begrüßungen und nur mit dieſen und allen Nationen der Welt wollen ſie ſich gegen Chau⸗ vinismus und Völkerverhetzung vereinen. Obſt⸗ und Gartenbauverein für die Bergſtraße und angrenzenden Gebiete. Arbeitskalender für den Monat Juli. A. Obſtgarten. Alle reich mit Früchten behangenen Bäume ſind für einen öfteren Dungguß ſehr dankbar. Bei Pfirſichen, Aprikoſen und Formobſtbäumen werden zu dicht ſtehende Früchte ausgeſchnitten. Das Pinciren bei Formobſtbäumen wird fort⸗ geſetzt. Alle zu dicht und falſch ſtehende Zweige und Aeſte werden jetzt am beſten bei ſämmtlichen Bäumen fortgeſchnitten. Die glatt geſchnittenen Wunden ſind meiſt bis zum Herbſt überwallt. Beim Steinobſt läuft man durch den Sommer- ſchnitt nie Gefahr, den Harzfluß zu bekommen. Kirſchen und ſämmtliche Beerenfrüchte werden geerntet. Doch ſei man beim Pflücken vorſichtig, damit man nicht die Tragknoſpen für das nächſte Jahr vernichtet. Bei der Bereitung N des Weines aus Beeren ſei auf die vom Verein herausgegebenen Vorſchriften aufmerkſam gemacht, die jederzeit vom Herrn Präſidenten Euler für 5 Pfg. das Exemplar bezogen werden können. Heruntergefallene Aepfel ſind fleißig aufzuleſen und zu vernichten(nicht ö auf den Compoſthaufen thun) oder wenn ſie 195 ſchon groß genug ſind, zu Gelee zu verarbeiten. 15 Zur Vernichtung der Obſtmaden machen wir nochmals auf den Artikel über Obſtmadenfallen aufmerkſam und bitten im eigenen Intereſſe der Obſtzüchter, doch ja dieſe Fanggürtel anzulegen. Ende des Monats beginnt das Oculieren der Bäume auf das ſchlafende Auge, zuerſt Steinobſt, ſpäter Kernobſt. B. Gemüſegarten. Bei eintretender Trocknis ſind die Gemüſe⸗ beete öfters, jedoch jedesmal durchdringend zu gießen. Alle 14 Tage iſt den Pflanzen ein Dungguß(mit Waſſer nachbrauſen) zu geben. Fleißig hacken und die Beete rein halten. Kohl, Bohnen etc. werden angehäufelt. Man ſät und pflanzt noch: Bohnen, Erbſen, Rettig, Radies⸗ chen, Salat, Endivien, Spinat, Carotten etc. Zwiebeln und Perlzwiebeln werden, wenn das Einzelheiten, an welche ſie in der Zwiſchenzeit nicht gedacht, traten lebendig vor ſie hin. Wieder ſah ſie eine wunderbar ſchöne Frau ſich über ſie neigen, ſah ſie in das Geſicht eines ſie unnennbar liebevoll anblickenden Mannes. Es waren ihre Mutter und ihr Vater. Aber wie die Wolke am Himmel die Sonne wenn ſie noch ſo hell leuchtet, jäh verdunkelt und in graues Zwielicht verfinken läßt, was eben noch ſtrahlendes Licht übergoß, ſo tauchte neben jenen beiden Geſichtern ein anderes auf,— ein düſteres unheimliches Bild. Wie hatte ſie es nur je vergeſſen können! Wie nur war es gekommen, daß ihr beim Anblick jener Frau, vor der ihr erſter Inſtinkt ſie warnte, ſie nicht ſofort an jenes Geſicht aus der fernſten Vergangenheit gedacht hatte! Wie ein Schatten reichte die bloße Erinnerung an dieſes Geſicht noch in die Gegenwart herüber. Es war das Geſicht einer Frau geweſen, die viel um ſie war. Aber ſie hatte dieſe Frau nicht geliebt. Dieſelbe hatte ſie geſchlagen, wenn ſie ſich mit ihr allein befand, oder auch, wenn noch ein fremder Mann dabei war und das Kind dann nach Hauſe begehrte und nach Papa und Mama weinte. In der Gegenwart der letzteren war ſie immer liebevoll gegen ſie geweſen, wie dieſe, aber inſtinktiv hatte damals ſchon das Kind es gewußt und jetzt verſtand ſie es, daß Vater und Mutter ihr wohl wollten, aber nicht dieſe Frau! Und dann, ja, was war dann geſchehen? Sie war in ihrem Bette eingeſchlafen wie jeden Abend, um zu erwachen unter ſie wild anſtarrenden, fremden Geſichtern. Und welche Geſichter waren das! In den Märchen, die ihr die böſe Frau, die ſie nie leiden gemocht, erzählte, hatten böſe Geiſter und hölliſche Teufel keine geringe Rolle geſpielt. Himmel, war ſie, wie die Prinzeſſin, die partout ein Reich für ſich haben wollte, unter die gräßliche Geſell⸗ ſchaft wie jene geraten, aus welcher nun keine Macht der Welt ſie zu erlöſen vermochte? Sie bedeckte ihr Geſicht in ihrer unbeſchreiblichen Angſt mit beiden Händen und rief nach Papa und Mama. Aber rauh fühlte ſie ſich emporgeriſſen, bedeutete ihr ein für ihre Augen furchtbar großer Mann, ruhig zu ſein, werden. der feierlich verſammelten Ghazaris geführt. Häuptling hielt eine Anſprache an ſeine Leute, in derer hervorhob, daß der große Geiſt ihnen einen be⸗ ſonderen Beweis ſeiner Gnade in dieſemKinde, das ein⸗ mal die Königin ihres Stammes werden ſolle, gegeben * denn ſie brächte, wohin ſie komme, das ück!— dünkte Varna noch jetzt das nun Folgende. das Antlitz hatte ſich jeder des Stammes vor ihr geworfen, um den Boden zu küſſen, den ihr Fuß berührte, und wie eine Heilige war ſie in Wahrheit von dieſer Stunde an gehalten worden. Flehen nach der Mutter und dem Vater ſetzte die weiſe Mutter, der Häuptling oder wem ſonſt ſie dasſelbe vortrug, zwar ein ſtarres Schweigen ent⸗ gegen,— ſie hielten es einzig für eine Verſuchung des großen Geiſtes, von dem ſie das Kind ihnen geſandt glaubten,— im übrigen aber hatte ſie nichts auszuſtehen, ward ihr in Wirklichkeit ſchon jetzt die Ehre, die der Königin des Stammes gebühren mochte.— alledem. Kraut abgeſtorben, geerntet und auf einem luftigen Speicher gut ausgebreitet und getrocknet. Küchen⸗ und Gewürzkräuter werden bei beginnender Blüte geſchnitten und an einem luftigen, ſchattigen Oct getrocknet. Erdbeerbette, die 3 Jahre geſtanden haben, werden abgeräumt und neue an einer anderen Stelle angelegt. Spargel iſt mit flüſſigem Dung zu' düngen. Tomaten werden nach dem Anſatz der Blüten entſpitzt und die Geize und überflüſſigen Triebe entfernt. Abge⸗ erntete Beete von Erbſen etc. werden mit Wieſen⸗ kohl, Endivien etc. bepflanzt. C. Blumengarten, Alle Blumen ſtehen jetzt in voller Blüte. Sie verlangen fleißiges Lockern und Begießen, An⸗ und Aufbinden. Abgebluͤte Roſen ſind ſtets gleich abzuſchneiden. Jetzt iſt die Hauptzeit zur Vermehrung der Roſen durch Stecklinge und Oculieren. Deucian, Spiräen, Weigelien, Syringen etc. werden richtig beſchnitten. Raſen wird öfter geſchnitten und wenn nötig gedüngt. Staudenſämlinge werden verpflanzt. Zu Eade des Monats wird der Buchsbaum geſchnitten und es werden Stecklinge von Fuchſien, Pelar⸗ gonien, Nelken etc. gemacht. Bald beginnt auch die Ausſaat von Stiefmütterchen, Silenen, Vergiß meinnicht etc. für das Frühjahr. Aus Nah und Fern. Viernheim, 8. Juli. Da es in Folge der beſchränkten Raumverhältniſſe unſeres Blattes nicht möglich iſt einen auch nur einigermaßen ausführlichen Bericht des 4. heſſ. Katholik en⸗ tages zu bringen, ſo haben wir wieder eine Extrabeilage anfertigen laſſen, welche unſere Leſer wortgetreu mit den Verhandlungen bekannt macht. Viernheim, 8. Juli. Bei der anläß⸗ lich der Feier des Jahresfeſtes der Großh. Lud⸗ wigs⸗Univerſität in Gießen abgehaltenen Preis⸗ vertheilung erhielt u. A. Herr cand. med. Jak. Heckmann von hier den Preis der Medieini⸗ ſchen Falkultät(Balſer Stiftung). » Viernheim, 7. Juli. Ein Schaden⸗ feuer entſtand am Sonntag Abend gegen 8 Uhr auf dem Speicher des Hauſes von Leonhard Kühl wein am Kirſchenweg. Die den Feuer⸗ wehrtag in Lorſch beſuchende hieſige freiw. Feuer⸗ wehr traf gerade noch zur rechten Zeit hier wieder ein, um ſich an den Löſcharbeiten be⸗ theiligen zu können. Die Mobilien, welche, wie wir hören, nicht verſichert waren, konnten zum Glück faſt ſämmtlich gerettet werden. Das Feuer, deſſen Entſtehungsurſache unbekannt, zerſtörte den Dachſtuhl und den oberen Stock des Hauſes, ſowie eine Partie Stroh, Heu und Wellen, die ſich auf dem Speicher befanden. “Viernheim, 8. Juli. Die von uns auswärtigen Blättern entnommene Mittheilung, wonach die Mannheimer Liedertafel ein Straf⸗ mandat in Höhe von 300 Mk. erhalten, weil ſie auf dem in hieſigem Walde ſtattgehabten Feſte —— an Viernheimer Gäſte Bier verkaufte, bedarf der Berichtigung. Wie uns von authentiſcher Seite mitgetheilt wird, iſt ein Strafmandat in dieſer Angelegenheit uberhaupt noch nicht ergangen. Ferner war das Bier verſteuert; allerdings durfte dasſelbe an Fremde nicht abgegeben werden. Da jedoch ein Viernheimer Verein Einladung zu dem Feſte erhalten und dieſer derſelben auch zahlreich Folge geleitet, ſo wird man es begreiflich finden, daß auch andere den Wald beſuchende Viernheimer Bier erhielten. Hierdurch machte ſich der feſtgebende Verein einer wenn auch entſchuldbaren Geſetzes⸗ Uebertretung ſchuldig, die jedoch wohl kaum mit dem angegebenen Mandat von 300 Mk. geahndet wird. Den Verein dürfte höchſtens eine kleinere Ordnungsſtrafe treffen. »Die Gerichtsferien beginnen wie üblich am 15. Juli und endigen am 15. Sept. * Wegen Hundeſteuer⸗Defraudation kamen in Heſſen im Rechnungsjahr 1895/96 450 Prozeſſe zur Erledigung. Der Betrag der hinterzogenen Steuer war 1556 Mk., wegen deren auf 6347 Mk. Geldſtrafe erkannt wurde. — Wegen Defraudation der Abgabe von Jagd- waffenpäſſen wurde in 39 Fällen auf 1335 M. Geldſtrafe erkanat und ebenſo hatten wegen Hinterziehung der Stempelabgabe für den Ge⸗ werbsbetrieb von Ausländern 53 Perſonen 3105 Mark Strafe zu bezahlen. Lorſch, 5. Juli. Der dritte Feuerwehrtag des Kreiſes Bensheim, der heute in unſerer Ge⸗ meinde tagte, verlief bei günſtiger Witterung programmgemäß und in ſchönſter Weiſe. Mannheim, 4. Juli. Die hieſige Kaffee⸗ Groß⸗Handlung Heinrich Pohly iſt in Zahlungs- ſtockung gerathen und hat ihren Gläubigern 50 Prozent geboten. Die Paſſiven betragen 240,000 Mark. Die Urſachen der Zahlungsſtockung ſind in langjährigem ſchlechten Geſchäftsgange zu ſuchen. In den Vergleich iſt das Haus in Trieſt mit einbegriffen, das in Hamburg dagegen nicht, weil dasſelbe florirt. Bensheim, 6. Juli. Am nächſten 8. Auguſt kann unſer Bürgermeiſter Herr Alois van Gries auf eine 25jährige Amtsthätigkeit als Bürgermeiſter unſerer Stadt zurückblicken. In Anbetracht der großen Verdienſte, die ſich der Jubilar um das Emporblühen ſeiner Vater⸗ ſtadt und um die Förderung der Wohlfahrt ihrer Bewohner erworben hat, gedenkt man Herrn von Gries den Tribut der Dankbarkeit durch feierliche Begehung des Ehrentages zu zollen. Bereits hat ſich ein Comite gebildet, welches hierfür die Vorbereitungen trifft. Bensheim, 4. Juli. Vorgeſtern Abend gegen 9 Uhr wüthete in der Nähe unſerer Stadt eine furchtbare Windhoſe von höchſt ver⸗ derblicher Wirkung. Etwa 15 20 Obſtbäume wurden vollſtändig entwurzelt, darunter ſolche von 50 Centimeter Stammes ⸗Durchmeſſer. An anderen Bäumen wurden die dickſten Aeſte ab⸗ geriſſen und hoch in die Lüfte geſchleudert. ſie ſolle ſeine Frau, die Königin ſeines Stammes Alles wie in dem Märchen der böſen Frau! Umſonſt weinte und flehte ſie, man achtete ihrer Bitten nicht, und wer weiß, was geſchehen wäre, wenn nicht die weiſe Mutter des Stammes das Amulett an ihrem Halſe entdeckt hätte. Das brachte ihr das Glück. Sie ward in ein weißes Gewand gehüllt, die Kette ward jedem Auge ſicht⸗ bar darüber gelegt und ſo ward ſie in den 1 er Wie ein Märchen aus tauſendundeiner Nacht Auf Ihrem Unſagbar traurig war ſie naturgemäß trotz Aus dem Boden geriſſen, in dem ihr Leben wurzelte, ſehnte ſie ſich nach ihrem eigent⸗ lichen Heim, das ihr nichts, nichts ſonſt erſetzen wurden verfolgt. Sie konnte. Und da kam der Umſchwung. Die Ghazaris waren ein Raubſtamm; ſie nahmen und ſtahlen, wo ſie es finden und be⸗ kommen konnten. loſe Klagen dazu getrieben, ſchickte ihre Polizei und Die Regierung, durch ſchier end⸗ endlich ihr Militär hinter dem ungeſetzlichen Treiben des wilden Stammes her und die kleine Varna — mußte alle Phaſen einer zielloſen Flucht von einer Stätte zur andern mit durchkoſten. Daß dabei die heiße Sehnſucht nach den Eltern, nach dem trauten Heim, in deſſem Schutz ſie gelebt, nur um ſo ge⸗ waltiger ſich Bahn brach, es iſt nur zu verſtändlich. Und da geſchah das wichtigſte Ereignis ihres Lebens: die Ghazaris wurden nach langen Ver⸗ folgungen beſiegt. Das Kind fiel als koſtbarſte Beute in die Hände der von der Regierung ausge⸗ ſandten Truppe, und mit den gefangenen, am Leben gebliebenen Angehörigen des Stammes, in deſſen Mitte ſie gezwungenerweiſe ſo lange gelebt hatte, ward die kleine Varna nach Lahore und von dort in das Haus des Majors Leslie übergeführt. Das war der Abſchluß des erſten Teils ihrer wahrhaft romantiſchen Geſchichte. Es folgte der zweite Teil: die Lebensrettung des Retters ihres eigenen Lebens! Selten wohl mochte einem Kinde eine Geſtalt vorgeſchwebt haben, wie die kleine Varna die Ideal⸗ geſtalt ihres Retters. Immer ſah ſie ihn vor ſich; wo ſie ging wo ſie ſtand, ob ſie wachte, ob ſie träumte, ſie ſah Gottfried's Bild und, ſobald ſie folgernd denken lernte, in dieſem ſeinem Bilde das Ideal ihres Lebens. Und zu Ende ging auch dieſer zweite Teil, der ihr heute noch wie ein goldiger Traum erſchien. (Fortſetzung folgt.) Für Geiſt und Herz. Wer hätte nicht einmal von Glück geträumt? Wer nicht gehofft, es einmal zu erringen? Hör ich die Welle, die ans ufer ſchäumt, So meine ich: ſie müßte mir es bringen. „Es war einmal“— wie es im Märchen heißt— Wie hoffnungsfreudig das die Jugend preiſt! Und wie macht es dem Alter Wehmuthsqual, Das unerbittliche„Es war einmal!“ ——————— ————— — 2 — — — — 3 Oeite dieſer 1 t Eine Frau, die um dieſe Zeit noch auf dem der Ueberführung d 5 5 8 2 5 7 05 Felde arbeitete, wurde von dem Wirbelwinde haus 5 e e ee 1 ale erfaßt und ſo zu Boden geſchleudert, daß ſie] anwaltſchaft eine Quittung Heils üb das wiſſen dies längst auch; ſie ſehen, wie bei der 1 1 bewußtlos nach Hause getragen werden mußte. haltene Geld vor. eee Wa. er⸗ Grünfütterung des Viehes dieſes ſich reinigt, dar⸗ 1 0 Der Schaden, namentlich am Getreidefeld iſt] aus der Haft entlaſſen u geſtern nach aber ſchön rund und glalt wird, und nach 45 let ächtli 5 ſſen. allen Seiten hin produziert. Wie im Thierkörper ö dhe ſehr beträchtlich. München, 6. Juli. Das Landgericht ſprach] das Grünfutter, f 5 hierkörper N de, Zotzenbach, 4. Juli. Von ſchweren] den Kommerzienrath und Gemeindebevollmächtigt das 0 rünfutter. ſo wirkt Salat und grünes 4 10 Schläſalsſchlägen wurde eine hiesige Familie Oertel von Augsburg auf Antrag des e Gemüſe im menſchlichen Körper. Und ihr Haus 1 Namens Getroſt heimgeſucht. Vor einigen Jahren] anwalts glänzend frei. Das Ere 3 5 3 frauen, die Ihr das erfriſchende Grün, den ſaftigen f 10 ſtarb aus derſelben eine erwachsene Tochter, ſo⸗] handlung war für 5 Angeflaglen ſchr 1 Salat zurecht macht und auftiſcht, erhaltet in 5 5 bann wurde der äliele Sohn kein Holhabladen] Das Landgericht Augsburg hotte Ihn zu fünf] Jie die Salatkbpſe, ice Fr die He 80 von einem Baumſtamme erſchlagen, am ver⸗] Monaten Gefängnis verurtheilt, das Reichs Ir de Salatkspfe, ſchnedet Pr die Blätter 1 ler floſſenen Dienstag ſtarb der Vater und als der richt das Urtheil jedoch aufgehoben ge-] vom Kopfe ab und werft dann die Blätter und 10 0 zweitälteſte Sohn bei der Leiche des Vaters VVV 15 Herzſtückchen lange Zeit vor dem Eſſen in N dle wachte, fiel er plötzlich vom Schlage getroffen] hier D i N die Eimer, in die Schüſſel zum Waſchen und 3 * 0 vor dem Schwurgerichte ein Prozeß gegen[ Reinigen, ſo iſt das Beſte des S i 1 nieder und war alsbald todt. Die bedauerns⸗ den ehemaligen Direktor der Rheiniſch-Weſtphäliſchen ß ͤ bon werthe Wittwe iſt kaum zu trösten. S een e be ee ſchwindet im Waſſer und kommt auf den Dung, 00 Vom Rhein, 6. Jull. Ueber das früheten Rechtsanwaltes Dr. Fritz 0 8 ſtatt in den Leib. Die Salatköpfe müſſen ganz bn Welnpenſcherihum ögiugt die„ Wornſer Ztg.? when Betrugs, Urkundenfäaſchung, Münzer. zerlegt und ang macht werden baut ale See en einen ſehr beachtenswerten Artikel, der dieſes J brechens u. a. verhandelt Nach„ 5 zerlegt und angemacht werden, damit alle Säfte ö lde. genannte Unweſen, das in neueſter Zeit wieder] Plaidoyer des Vertheidigers 8 3 57. in der Eßſchüſſel bleiben. Und dann dem Manne . in ſchreckenerregender Weiſe um ſich gegriffen] vor die Geſchworenen und rief knieend unt Hide 5 bis d Blättchen, ſondern zwei Köpfe auf 5 habe, gebührend geißelt. Dem genannten Artlkel] ringend:„Gnade! Gnade! Ich will 2 55 Tag, Mittags und Abends, und Ihr ſollt fen darf man ſchon um deswillen größere Beachtung Nacht e eee Schaden 55 zu a Nur ee eee und blühend die Wangen werden! N. ſchenken, da der Einſender ohne Zweifel ein ge⸗ nicht ins Zuchthaus! Meine Eltern N San e du einmar: Laßt uc wende 05 f ˙ ee und deene arne Kinder. Er zagte 4 09 Salat und dazu Spiegeleier machen, Ihr im Welnlande Rheinheſſen erſcheint und weit] den Geſchworenen das Bild seiner Kinder den bis gtolehen wie gut es Luch bekommt; aber 6 0 verbreitet iſt. In dieſem längeren Artikel heißt[er wiederholt um Gnade bat Der Präſident 3 1 Wochen lang. Ein Bad nützt nichts, mehrere 05 es unter Anderem„Von dem Unfuge, wie er] ließ den Angeklagten in den Anklageraum zurück 1 aber ſchaffen's. Im Fleiſchſaft 1 heutzutage beim Weinſchmieren getrieben wird,] führen und begann mit der Rechtsbelehrung N Liebig 2.96 Prozent lösliches Albumim kann man ſich kaum eine Vorſtellung machen. Berlin, 4. Juli. Bankdirektor Hermann 43 der Feldſalat hat 2,09 Prozent Stickſtoff⸗ e. Wenn mancher wüßte, was er trinkt, er würde J Fri ee 3 gehalt, der Kopfſalat 1,41 Prozent.— Stuben⸗ 1 7 Friedmann wurde zu 6 Jahren Zuchthaus und hocker, Kinder, K A . böſe verfahren mit ſeinem Weinlieferant.“ Weiter 7 Jahren Ehrverluſst verurtheilt. Der Staats-] Salat!“ inder, Kaufleute, Iſegrimme ze.— eßt 500 behauptet der Artikel, die Produzenten würden anwalt hatte 10 Jahre Zuchthaus 1 10-Jabre n 6 i f 00 alljährlich ihre„Kunſtweine“ ſchlechter machen;] Ehrverluſt beantragt. Jahre e wird weiter„Detail“ gereiſt. 5 denn die Weinhändler wollten billig kaufen. Berlin, 6. Juli. Wie das„Kl. Journ.“ Ges. ſchreibt: Unſere großen und kleinen * Und was das Allerſchlimmſte wäre: Bei den] mittheilt, ift in Sachen 3 8 Geſ 15 welche Detail reiſen laſſen, haben ſich 1 Weinhändlern würden dieſe„Kunſtwelne“ durch] bereits am 16. Juni ſeitens der Staatsanwalt Wie e die neue Situelion hineingefunden. an eine unaufgeklärte Melamorphoſe, die die Kunſt⸗l ſchaft gegen 17 zum Theil bisher als hochacht⸗ G0 ſie ſich nach dem Inkrafttreten des neuen weine in den Kellern der Weinhändler durchzu“ bar bekannte Berliner Firmen das Strafverfahren malt ung n e, a in helfen wie ö. machen hätten, ihren Charakter als„Kunſtwein“] wegen Wucher eingeleitet worden zeigt uns eine postkarte, welche eine Berliner 10 ablegen und als„Naturprodukt“ wieder ans Berlin, 6. Jul. Dem an 5 an ihre Kundſchaft verſendet. Es iſt dies 0 Tageslicht kommen u. ſ. w. Leider, ſo wird 5 3 bl. eine Karte mit frankirter Rückantwort, der vor⸗ a ö zufolge hat ſich der Inhaber der Getreidefirma] gedruckte Text der Rü g. auch in fraglichem Artikel behauptet, ſei es der[Michael Zuckermann heute erſchoſſen. ſuche Si ae e Rückantwort lautet:„Ich er⸗ 5 10 Chemie noch nicht gelungen,„Kunſtweln“ von Thorn, 6. Juli. Bei einer Schießübung„ 0 Ihrer Kollektion zu beſuchen, u.„Naturwein“ genau zu unterſcheiden. Nach dem explodirte eine blindgegangene Granate, wobei[N 90 htend! Einem Detailreiſenden, der dieſe allem alſo muß man mit, dem Weinkaufen ein M 6d fit Antwort in der Taſche hat, kann auch nach dem 1 15 ein Mann getödtet und einem Unteroffizier ein[neuen Geſetz keine Polizei 0 und beſonders aber mit dem„Weintrinken“ ſehr] Fuß zerſchmettert wurde. olizei etwas anhaben. 0 vorſichtig ſein! 1 1 London, 4. Juli. Laut Depeſchen aus 1 Mainz, 4. Juli. Im Kloster der Bene] Japan iſt der Dampfer„Hozui⸗Mazu“ nach der 0 diktinerinnen Solesmes in Frankreich verſtarb] Colliſton mit einem anderen Dampfer geſunken. 1 geſtern Abend die Prinzeß Marte von Löwenſtein, 180 Perſonen ſind ertrunken. ae Damenkleiderstoffe 9 0 eine Tochter des Fürſten Löwenſtein zu Kleinheu. Wilkelarre(Pennſylvanien), 2. Juli. en Mohair, doppeltbreit, das Modernste n bach im Odenwald, ſtändigen Kommiſſars der Infolge Einſturzes eines Schachtes in einer Kohlen ⸗ 1 1 Mk. 1.25 per Mtr. Moussellne lalne“ 1 Katholikenverſammlungen Deutſchlands. grube zu Pittſton wurden etwa 100 Bergleute ver⸗ 10 gar. reine Wolle, 65 Pfg. per Mtr. . Philippsburg, 6. Juli. Die Zucker- ſchüttet. Man befürchtet, daß alle ums Leben ge⸗ 1 ene in einzelnen Metern franko e fabrik Waghäuſel erbaut zur Zeit ein neues] kommen ſind. f foleblder 5 E bo, Francurt a. M., i ö größeres Dampfhaus, welches mit einer ſtattlichen New⸗ Pork, 4. Juli. Aus Milkesbarre gratz.. 4 77 U Anzahl moderner mächtiger Keſſel ausgeſtattet wird gemeldet, daß durch Einſturz einer Gallerie. 1 5 wird, wodurch die Leiſtungsfähigkeit der Fabrik in 5 einem Bergwerk eine Anzahl Arbeiter ver⸗ 0 . bedeutend erhöht wird. e a 12 7 ee eee 1 . Marburg, 3. Juli. Ein ſenſationeller][ eine Woche in nſpruch nehmen. Man befürchtet, 3 U 7 1 r Fall unſchuldiger Verurtheilung wurde vorgeſtern, daß nach Beendigung derſelben man die Arbeiter Ur Ben tung des Publikums! 0 a ſo wird der„Fr. Z.“ mitgetheilt, hier feſtgeſtellt. nur als Leichen herausbefördern wird. Es witb ba rauf aufmerb 5 . Das Schwurgericht verurtheilte am 16. Juni 1896— Eßt Grünes. Folgenden derb⸗draſtiſchen, ſam gemacht, daß in olg f . den Landwirth Braun(Ropperhauſen) wegen aber den Nagel auf den Kopf treffenden Aufruf veröf⸗ 8 4 14 5 Meineids zu 1 ½ Jahren Zuchthaus und 3 Jahren fentlichtein Blatt:„Eßt Grünes! Eßt tüchtig Salat! ſchutzgeſetzes. Ehrverluſt. Braun hat in einem Prozeß be⸗] Eßt Gemüſe! Eßt Rettig ꝛc., alle, die ihr nicht für Apotheker Rich Anh 4 1 ſchworen, daß er gegenüber Bäcker Heil keine] nach Marienbad, Kiſſingen, Ems uſw. fahren, Schweizerpillen in 15 5 g Schuld von 12¼ Mk. für Mehllieferung habe. eine Badekur durchmachen könnt; junges Gemüſe, ſtehender Weis 8 5 3 Das ſollte wiſſentlicher Meineid ſein, was das; beſonders Kopf⸗ und Feldſalat, ſind nicht nur werden 7 05 9201884 N Schwurgericht als erwieſen anſah. Kurz vor ſehr nahrhaft, geben Fleiſchanſatz und Kraft, ſon⸗ —— 5 2 Danlſ agung. Indem meine 18fährige Tochter 1880 den anerkannt unübertroffenen an einer heftigen Geſichtsroſe dar⸗ Holländ. Tabak. Ein 10 Pfd. einen fürchterlichen] Beutel feo. acht Mk. 4 niederlag und in S 5 2. Becker abr. 1 25 Ausſchlag in das Geſicht bekam, mehr eiternder Grind, nahm ich meine Zuflucht zu Herrn B. Riedel, homöop. Prakt., Ludwigs⸗ hafen, Maxſtraße 63, welcher ſie binnen kurzer Zeit vollſtändig heilte. Für ſeine ſchnelle Hilfe ſpreche ich meinen beſten Dank aus und kann Herrn Riedel bei ähnlichen Krank⸗ heiten beſtens empfehlen. Dies bezeugt der Wahrheit Anhänge⸗Efiguetts aus feſtem Celluloſe⸗Karton und mit Metallöſe verſehen liefert bllligſt die Buchdruckerei von die Deutsche Cognac- Compagnie Löwen warter& Cie. (Commandit- Gesellschaft) a zu Köln à. hein Dieferanfin zahlreicher Apotheken, ſowie ſtaatlicher Krankenanſtalten, empfiehlt Coen N Verkauf in ½ u. ½ Flaſchen. Die Analyſe dez vereideten Chemikers lautet: Der 1 iſt ähnlich zuſam⸗ mengeſetzt wie Cognaes und iſt derſelbe vom chemiſchen Standpunkte aus als rein zu betrachten. Alleinige Niederlage für:; und ſtädtiſcher ie meiſten franzoͤſiſchen F 2, 5 Wir empfehlen unſer großes Lager in Haus⸗ u. Küchengeräthen, Eiſenwaaren aller Art, Waagen u. Gewichte. in größter Oefen und Herde A. wahl. Garten⸗ und Balkonmöbel, Ludwig Graf, Gaſtwirt, von vielen Aerzten als Stärkungs 9 9 Steingaſſe 15, Hemshof⸗Ludwigs⸗* 5 5 pr. Fl. 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Kaden. . Männerchor v. Weidt. v. Hypermnestra. . v. Keller-Bela. 15. Die Nachtigall 16. Arie und Chor 17. Lustpiel Ouverture Kasseneröffnung ½38 Uhr. Anfang 38 Uhr. Eintritt 20 Pfg. à Person. 805 Zu recht zahlreichem Besuch ladet freundlichst ein Das Festkomite. 2 eee Nächſten Sonntag beginnt bei Unter⸗ zeichnetem ein großes n eee 1 tees Preigle gen und kommen verſchiedene werthvolle Kanarien vögel zur Auskegelung. Ad. Kühlwein 1. Gaſtwirth zum Ehrlichen Rothkäppchen. bal hn beten c 0 f Verloren hat zu verkaufen Leonhard Hoock J., Frohnberg. ging eine zweizinkige Heugabel K Avon den Wieſen bis nach Viernheim. Rothe und gelbe Um Rückgabe bittet 809 Val. Winkler, Gemeinderath. Frühkartoffeln hat zu verkaufen g 808 Frau Winkler im Löwen. Tapeten. Naturelltapeten von 10 Pfg. an, Goldtapeten von 20 Pfg. an, in den ſchönſten und neueſten Muſtern. Muſterkarten überall hin franko. 280 Gebrüder Ziegler in Lüneburg. 9 5 5 4 g 5 1 5 0 5 15 f f f g f Für Rettung v. Trunksucht! verſ. 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Verſchiedenes. Es werden die Mitglieder dringend und höflichſt erſucht, zahlreich erſcheinen zu wollen. Auch wird darauf aufmerkſam gemacht, die Liederbücher mitzubringen. 810 Der Vorſtand. Nachlaß⸗Verſteigerung. Am Donnerstag, den 9. Juli d. J., Vormittags 10 Uhr, wird auf dem Rathhauſe dahier aus dem Nachlaß des verſtorbenen Johannes Martin 1. verſteigert: % Morgen Gerſte,/ Morgen Kartoffeln, 1 Weid 8. Gewann Nr. 9. ſtück mit Korn, Am Freitag, den 10. Juli d. Js., Mittags 1 Uhr, wird im weiter verſteigert: Hauſe von Joh. Schneider 4. 2 Betten, 2 Kleiderſchränle, Weißzeng, verſchiedene Farben und mehreres Andere gegen Baarzahlung.. 81 Joh. Schneider 4. Kurator. Den geehrten Bewohnern Viernheims hiermit zur gefälligen Nachricht, daß wir jetzt jeden Wochenmarkt, nämlich Dienſtags und Freitags mit Süßrahmtafelbutter Frühſtücks⸗ u. Handkäſe beſuchen werden und bitten um geneigte Abnahme. Mörlenbach, den 1. Juli 1896. Molk 1 erei Mörlenbach. —.— 1 91 Vorſtand: Martin Greif H. Heiberg Otto von Leixuer Alex. Baron von Roberts 0 Ernſt von Wolzogen Geſchäftsleitung: Schall K Grund Verlagsbuchhandlung Berlin W. 62 Murfürſten⸗Straße 128 Herein ͤͤer Bi icherfreunde mitglied kann jedermann werden. Der Eintritt 00 bann ö jederzeit [— gs eſchehen, 0 verpflichtet aber für mindeſtens ein Vereinsjahr. Vierteljaͤhrlicher Beitrag: Mk. 3.75 für die geheftete, Mk. 4.50 für die gebundene Ausgabe. Juſendung erfolgt poſtfrei. Die Mitglieder erhalten jahrlich 8 deutſche Original⸗ werke, zuſammen. mindeſtens 150 Druckbogen zu je 16 Seiten ſtark. Inhalt des fünften Jahrgangs Oktober 1895— Oktober 1896 Richard Nordhauſen: Die role A. Seidel, Sekr. d. deutſch Nolonlalgeſ.: Tinſitur. Roman. Einzelpreis Geſchichten und Tieder der geh. Mk. 5.—, geb. Mk. 6.—. Afrikaner. Einzelpreis geh. Gregor Jamarow: Palle. Hiſto⸗ Nik. 5—, geb. Mk. 6.—. riſcher Roman. Einzelpreis geh Olo von Ftisner: Aus meinem Mk. 5.—, geb. Mk. 6.—. Zetleltaſten. Einzelpreis geh. i. v. Schönthan: Jaßreszeiten der Mk. 4.—, geb. Mk. 5.—. Reder. Humoresken. Einzelpreis Euſemia von Adlersfeld, geb. Gräfin geh. Mk. 5.—, geb Mik. 4.—. Balleſirem: Aus der Numpel⸗ Berz: Das Sabinergut. llammer der Weltgeſchichte. Roman. Einzelpreis geh. Mk. or. Arthur Sperling: Mediziniſche 5.—, geb. Mk. 6.—. Streiflichter. Der ſechste Jahrgang wird Arbeiten von Grüßn Bethuſu- Hur, Hermine Millinger, Anton, Irhru. von Rerfall u. a. enthalten. e. die früher erſchleuenen uier Jahrgänge der Ueröffentlichungen des Nereius der Hücherfreunde ſind gleichfalls noch zum Rreiſe von Mk. 18.— geheftet— Ak. 18.— gebund. zn hahen. Satzungen und ausführliche Proſpekte umſonſt und poſtfrei. — Zu beziehen durch jede Buchhandlung. — N Lohn listen wie ſolche von jedem Gewerbetreibenden zu führen, ſind ü 1 haben in der Expd. ds. Bl. zu füh ſind fortwährend zu