uf 1 f 5 aben der fang in dem rich elbe on 970 — lem 879 Hiernheiner Anzeiger Erſchelnt Mittwochs und Samſtags und koſtet monatlich nur 30 Pf. Dublikationsorgan der Gr. Cürgermeiſterri Niernheim. Anzeissblait von Pieruhrim, Weinheim, Aäferthal und Umgebung. ZuAusſchreibungen wirkſam u. billig Inſerate 10 Pf. pro 1 ſpaltige 5 Garmondzeile. frei in's Haus gebracht. l Ver Boſt bez. pro Quart. M. 1.15 Redaction, Druck und Verlag: W. Bingener, Viernheim. Reclamen 80 Pf. pro 1ſp. Zeile Nr. 60. Jamſlag, den 25. Zuli. 1806. Jentſchland. Darmſtadt, 22. Juli. Die zweite Kammer lehnte mit 28 gegen 17 Stimmen die Zulaſſung der Cameraliſten in den oberſten Verwaltungs gerichtshof ab, ebenſo das Geſetz, betreffend das Verbot der Theilnahme jugendlicher Perſonen an Tanzbeluſtigungen und betreffend den Wirths⸗ hausbeſuch. Ferner verwarf die Kammer ohne Debatte gegen 8 Stimmen den neuen Wein⸗ ſteuer⸗Geſetzentwurf. Darmſtadt, 23. Juli. Nachdem geſtern in den Reihen der Nationalliberalen noch recht er⸗ hebliche Bedenken gegen den Eiſenbahnvertrag mit Preußen erhoben wurden, iſt es dem Führer Oſann in einer geſtern Nachmittag abgehaltenen Fraktionsſitzung gelungen, das Gros der Partei zur Annahme des Vertrages zu veranlaſſen. Gegen die Annahme desſelben ſtimmen: Freiſinn, Zentrum, Antlſemiten und Sozialdemokraten. Darmſtadt. Die„Wormſ. Ztg.“ läßt ſich von hier berichten, der Handelsverein, der Ver⸗ kehrsverein, der Gewerbeverein, ſowie die ver⸗ einigten Bezirksvereine beabſichtigten, eine Maſſen⸗ petition gegen den preußiſch⸗heſſiſchen Vertrag uber die Ludwigsbahn ins Leben zu rufen. Köla, 22. Juli. Der Centralvorſtand des Afrikavereins deutſcher Katholiken beſchloß die Vertheilung von 75,000 Mark an die Miſſionen in den deutſchen Schutzgebieten. Die Einnahmen ergaben 80,441 Mark. Die Geſamtzahl katholiſcher Miſſionare europäiſcher Herkunft in den Schutz⸗ gebieten beträgt 208 Prieſter, Brüder und Schweſtern. Berlin, 22. Juli. Nach Erkundigungen, welche das„B. T.“ an einer maßgebenden Stelle eingezogen hat, iſt davon nichts bekannt, daß an⸗ läßlich des bevorſtehenden 70. Geburtstages des Großherzogs von Baden, dieſer zum König aus⸗ gerufen werden ſoll. Berlin, 22. Juli. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ kritiſirt das Verhalten der ſoclaldemokratiſchen Fraktion und ſtellt feſt, daß der„Vorwärts“ keine That ſeiner Partei vorzuführen vermöchte, aus der eine direkte Beſſerung der Lage der Arbeiter herausgewachſen wäre. Berlin, 22. Juli. Auf dem vorgeſtern hier abgehaltenen Glaſertag erklärte der Vertreter der Reglerung, Geheimrath Dr. Sieffert, die Vorlage über die Zwangsorganiſation des Hand⸗ werks werde noch im Laufe dieſer Woche ver⸗ öffentlicht werden. Berlin, 25. Juli. Von den Südafrikanern, die ſich gegenwärtig ſehr zahlreich in Euroga aufhalten, hört man, ſoweit ſie nicht rein britiſcher Herkunft ſind, große Beſorgniſſe über die Lage in Südafrika und deren weitere Entwickelung ausſprechen. Seit der Kataſtrophe Anfang Januar iſt kein einziger Schritt zur Anbahnung einer Verſtändigung zwiſchen den Buren und den Eng⸗ ländern gethan worden. Die britiſche Regierung weicht allen Anfragen und Vorſchlägen aus. Der Ausgleich iſt nicht nur keinen Schritt vor⸗ gerückt, ſondern die Gegenſätze verſchärfen ſich ununterbrochen, ſo daß man an eine friedliche Löſung der Dinge gar nicht mehr denken kann. — Gewiſſens⸗ Tyrannei. Weil zwei Offiziere ſich nicht duellieren wollten, hat das militäriſche„Ehrengericht“ ſie gezwungen, ihren Abſchied zu nehmen. Das erhellt aus folgender Anzeige in der„Düſſeldorfer Bürgerzeitung“: Im Vollgefühl unſerer Ehre veröffentlichen wir ſelbſt, um entſtellenden Gerüchten vorzu⸗ beugen, Nachfolgendes: Wir ſind ehrengerichtlich des Titels ent⸗ kleidet bezw. verabſchiedet worden, weil wir der Vorſchrift des Ehrenraths, uns mit einem Ehrenwortbrüchigen, des Meineids in unſerer Sache bei der Staatsanwaltſchaft Beſchuldigten, zu ſchießen, nicht nachgekommen ſind. Weitere Aufklärung bringt die demnächſt erſcheinende Broſchüre. Freiherr von Ehrhardt, von Kamptz, früher Rittmeiſter. Premier⸗Lieutenant d. L. a. D. Das Geſetz verbietet das Duell. Das militäriſche „Ehrengericht“ aber verlangt, daß der Zwei⸗ kampf begonnen werde. Iſt das nicht eine ſcham⸗ loſe Verletzung des Geſetzes? Unſerer Meinung nach gehört ein ſolches„Ehrengericht“ in das Gefängniß! Wie lange ſoll das Privilegium der Soldateska noch beſtehen? — Der Ren om miſterei mit dem „Reſerve⸗Lieutenant“ geht die„Berl. Volksztg.“ mit folgenden Sätzen zu Leibe: Nicht blos das Tragen der Reſerve⸗Lieutenants⸗Uniform bei allen möglichen Gelegenheiten, bei denen ſie gar nicht hingehört, muß auf jedermann, der auf ſeinen Bürgerſtand und auf ſein bürgerliches Kleid etwas hält, einen eigenthümlichen Eindruck machen, ſondern ebenſo auch das ſonſtige weitere Hervorkehren des Reſerve⸗Lieutenants, wie es jetzt allerorten geſchieht. Es iſt das geradezu zu einer Krankheit geworden, nur ja den Reſerve⸗ Lieutenant immer mit hervortreten zu laſſen. Man ſieht heutzutage kaum noch eine Viſiten⸗ karte eines Reſerendars, eines Aſſeſſors, eines jungen Philologen, der dieſem Berufstitel nicht den Reſerve⸗Lieutenant hinzufügte, wenn er ein ſolcher iſt. Man lieſt kaum noch eine Verlobungs⸗ anzeige, in der nicht in aller Breite mitgetheilt wird, in welchem Regiment der Betreffende Lieutenant der Reſerve iſt. Selbſt Richter und Rechtsanwälte vergeſſen es vielfach nicht, ihre Lieutenants⸗Qualität hervor zu heben, auch ſolche nicht, die an Jahren ſo alt geworden ſind, daß man das von ihnen nicht mehr erwarten ſollte. Am widerwärtigſten aber nimmt es ſich aus, wenn Theologen, Predigtamts⸗Candidaten oder auch junge Geiſtliche, wie es in der That vorgekommen iſt, nicht blos auf ihrer Viſiten. karte, nicht blos in ihrer Verlobungsanzeige, ſondern ſelbſt bei kirchlichen Mittheilungen ihren Reſerve⸗Lieutenant mit auftreten und beiſpiels⸗ weiſe auf dem Kirchenzettel anzeigen laſſen: am Sonntag predigt da und da der Predigtamts⸗ Candidat und Lieutenant der Reſerve uſw. In dieſer krankhaften Manie liegt der Beweis, wie tief der Militarismus bei uns vorgedrungen iſt, Alnter falſcher Flagge. Roman von J. Hohenfeld. (Nachdruck verboten.) 1. Es war an einem düſteren, regneriſchen März. abend. Die Luft war mild und ſtürmiſch. Der Wind fegte durch die Straßen von Paris und rüttelte an den Thüren und Fenſtern und bewegte die Schilder por den prächtigen Jäden der Metropole kreiſchend in ihren Angeln. Fern von dem Geſchäftstheil der Hauptſtadt, in dem Salon ſeines prächtigen Palais ſaß der Graf Leon von Chatrois, finnend und nachdenklich. Der reich ausgeſtattete und von wohlthuender Wärme erfüllte Raum bot einen angenehmen Gegenſatz zu dem Unwetter draußen. Ein helles Feuer flackerte im Kamin. Der große Kandelaber, auf welchem ein Meer von Lichtern brannte, erhellte den Salon bis in den fernſten Winkel. Friſche Blumen in koſtbaren Vaſen, die Spiegeltiſche und die Niſchen ſchmückend, verbreiteten einen entzückenden Duft. Die Seſſel, die Divans, die Gemälde, die zahlreichen Statuetten, die den Raum zierten, alles war koſtbar und im Geiſte künſtleriſcher Schönheit placirt, ſo daß kein einziger der vielen Luxusgegenſtände über⸗ flüſſig erſchien, ſollte die Harmonie des Ganzen nicht geſtört werden. Die ſchweren ſeidenen Fenſter⸗ vorhänge, welche von der hohen Decke herab auf den mit teppichbelegten Fußboden niederfielen, ſchloſſen jeden eiſigen Luftzug aus, der von draußen hereindringen konnte. i Der Beſitzer all' dieſer Herrlichkeiten war ein Mann von hoher, ſtolzer Erſcheinung, von eleganten, noblen Manieren. Seine Augen, leuchteten noch immer im jugendlichen Feuer, im auffallenden Gegen⸗ ſatz zu dem ſchneeweißen Haar, welches ſein Haupt bedeckte. Der Graf ſtand im ſtebenzigſten Lebens⸗ jahr, aber er war noch vollkommen rüſtig und empfand Nichts von all' den kleinen oder größeren —— Leiden, die das Alter für ſo Viele mit ſich bringt. Sein Geiſt beſaß noch eine faſt jugendliche Spann⸗ kraft und in ſeinem ganzen Weſen reprüſentirte er den Hofmann aus der alten Schule. Während er an dieſem Abend ſo daſaß, indeſſen draußen der Wind heulte und dann und wann die ſchweren Regentropfen gegen die hohen Jenſter praſſelten, erfüllten den Grafen Gedanken, die nicht eben der freundlichſten Art waren. Herr von Chatrois beſaß eine Tochter. Komteſſe Gabriele war ein Mädchen von wun⸗ derbarer Schönheit. Ihre Erſcheinung war eine königlich majeſtätiſche und rechtfertigte vollkommen die Verehrung der vielen Anbeter, die ihr huldigten. Gabriele hatte die erſte Jugend bereits überſchritten und war, zum Schmerze ihres Vaters, noch immer unvermählt. Nicht daß ſie keine Bewerber gefunden hatte. Sie war ſtets ein Stern am Himmel der Pariſer Geſellſchaft geweſen. Sie war geiſtreich und von faſt märchenhaftem Reichthum, welchen ſie von ihrer Mutter Seite geerbt hatte. Die Zahl ihrer Freunde war Legion, aber kein einziger unter Allen, die ihr Herz und Hand zu Füßen gelegt, hatte Gnade vor ihren Augen ge⸗ funden. Es war dem Grafen und Allen ein uner⸗ klärliches Räthſel, weßhalb die ſchöne Komteſſe bei den glänzenden Bewerbungen ſo feſt auf ihrem Willen, nicht zu heiraten, beharrte. Aber als Jahre vergingen, machte der betrübte Vater, der ſeine ein⸗ zige Tochter ſo gern glücklich vermählt geſehen hätte, ſich allmählig mit dem Gedanken vertraut, Gabriele als ein lebendiges Räthſel zu betrachten, als ein Weib ohne Liebe Ja, ſie kannte kein Fühlen wie Andere. Sie wußte nicht, was Liebe iſt, dieſe ſchöne, geheimniß⸗ volle Sphinx mit dem Marmorherzen! Ein erneuter, heftiger Windſtoß, der die Lohe im Kamin heller empor ſchlagen ließ, ſchreckte den Grafen aus ſeinem Sinnen auf. Er ſtreckte die Hand nach dem nahen Glocken⸗ zuge aus. Ein Diener erſchien. Ich laſſe die Komteſſe bitten,“ gebot der Graf. Der Diener ging. Eine kleine Pauſe, dann rauſchte die Portiere von Neuem auseinander und Gabriele trat ein. „Du wünſchteſt mich zu ſprechen, lieber Va⸗ ter!“ ſprach ſie, in ſtolzer Haltung auf den Greis zuſchreitend. „Ja, Gabriele,“ verſetzte der Graf mit ernſter Stimme.„Setze Dich zu mir, ich habe Dir Dinge von ernſter Wichtigkeit mitzutheilen.“ Ein Schatten flog über das Antlitz der Kom⸗ teſſe. Sie leiſtete der Aufforderung des Vaters, ſich zu ſetzen, nicht Folge, ſonden lehnte ſich gegen das Geſims des Marmorkamins und ſah dem Grafen mit erwartungsvollem Ausdruck in's Antlitz. Gabriele war ſchön! Ja, das Gerücht hatte nicht übertrieben. Obgleich ſie die Dreißiger be⸗ reits überſchritten hatte, glich ihr Ausſehen dem eines jungen Mädchens von fünfundzwanzig Jahren. Ihre ganze Geſtalt war von herrlichem Ebenmaß; ſie glich einer jenen ſagenhaften Göttinen und Heldinnen der Vorzeit, welche ein begeiſteter Bild⸗ hauer in Stein gemeißelt und welche plötzlich Leben empfangen hatte. Ihr Antlitz war das ideale Ab⸗ bild der Kleopatra, rein und vollkommen in jeder Linie. Ihr Haar war dunkel wie die ſternenloſe Nacht und fiel in üppigſter Fülle in ſchweren Flechten über ihren ſchlanken Nacken herab. Glänzend in ihrer Erſcheinung, hervorragend durch ihren Get bezauberte ſie alle, die mit ihr in Berührung kamen, gleich den fabelhaften Sirenen aus der Märchen⸗ welt. Und doch wollte es Jeder wiſſen, daß ſie ein Herz, kalt und hart wie Erz, beſitze. Gabriele trug ein karmeſinfarbenes Sammet⸗ kleid, welches in ſchwerer Schleppe hinter ihr her rauſchte. Juwelen glänzten an ihrem ſchneeweißen Hals, an ihrem Arm und in ihrem dunklen Haar. Graf Chatrois ſah auf ſeine Tochter mit dem Stolze eines Vaters, doch allmählich prügte ſich in ſeinen Zügen wieder eine tiefe Traurigkeit aus. Dieſes Mädchen, welche ſo kühl gegen Alle war, war auch kalt in ihrem Benehmen gegen ihn, den greiſen Vator. Ach, lebte dann nicht das leiſeſte Empfinden von ſanfter Weiblichkeit in ihr? „Haſt Du Nachrichten von Deinem Freunde . 3 — EF A—.———— 5 — N N und wie dringend nothwendig es erſcheint, darauf hinzuwirken, daß in immer weiteren Kreiſen unſeres Volkes die Erkenntniß zum Durchbruch kommt, wie ſchädlich, aber auch wie lächerlich die neueſten Auswüchſe des Militarismus ſind. — Die Frage einer einheitlichen Regelung des bürgerlichen Rechts iſt, wie die offiziöſen„Berl. Pol. Nachr.“ betonen, mit dem Bürgerlichen Geſetzbuch noch nicht er⸗ ſchöpft. Ein Theil der hier in Rede ſtehenden Geſetze iſt als ſo nothwendig erſchienen, daß im Einführungsgeſetz zum Bürgerlichen Geſetz⸗ buch ihre Vollendung als Bedingung für das Inslebentreten des Bürgerlichen Geſetzbuches aus⸗ geſprochen iſt. Es ſind dies die Novellen zum Gerichtsverfaſſungsgeſetz, zur Civilprozeßordnung und zur Concursordnung, das Geſetz über die Zwangsverſteigerung und die Zwangsverwaltung, die Grundbuchordnung und das Geſetz über die Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit. Da das Bürgerliche Geſetzbuch am 1. Januar 1900 in Kraft treten ſoll, ſo werden alle die hier aufgezählten Geſetzentwürfe mindeſtens bis dahin auch den Reichstag paſſirt haben müſſen. Man hält immer noch an der Hoffnung feſt, daß es möglich ſein wird, einen Theil dieſer Geſetze in der im nächſten Herbſt wieder beginnen⸗ den Tagung an den Reichstag zu bringen. Außerdem aber iſt noch eine ganze Anzahl anderer zur einheitlichen Regelung des bürgerlichen Rechts gehörender Geſetzentwürfe in Vorbereitung. Dazu gehören das Handelsgeſetzbuch, die einheitliche Regelung des Verſicherungs⸗ und Verlagsrechts und die Reviſion der geſammten Geſetzgebung über das Urheberrecht. Auch zu dieſen Entwürfen ſind die Vorarbeiten ſchon längere Zeit im Gange. — Die Reichstagswahlen ſeit 1874. Eine intereſſante Statiſtik über die Reichstags⸗ wahlen veröffentlicht das„Statiſtiſche Jahrbuch für das Deutſche Reich“, ſie ſtellt die Ergebniſſe der 8 ſeit 1874 abgehaltenen Reichstagswahlen in knapper Form zuſammen. Es ergab ſich darnach ein ſtetiges Steigen der conſervativen Stimmen, die von 360,000 im Jahre 1874 auf 1,038,800 im Jahre 1898 wuchſen, eine gleich ſtarke Progreſſion weiſen nur noch die Stimmen der Socialdemokraten auf, die von 352,000 im Jahre 1874 auf 1,786,700 im Jahre 1898 ſtiegen. Nur wenig geſtiegen ſind die Centrums⸗ ſtimmen, 1874: 1,446,000, 1893: 1,468,500. Zurückgegangen ſind die Nationalliberalen, welche es 1874 auf 1,542,500 brachten, von denen 1893 nur noch 997,000 Stimmen übrig waren. Ein verhältnißmäßig raſches Aufſteigen weiſen auch die Antiſemiten auf, welche 1887 mit 11,800 einſetzten und 1898 mit 263,900 ab; ſchloſſen; geſtiegen ſind auch die Stimmen der Welfen von 92,100 im Jahre 1874 auf 101,800 im Jahre 1893 und die der ſüddeutſchen Volks⸗ partei(1874: 21,700, 1893: 166,800). — Der deutſche Handel mit Japan hat ſich ſeit 1882 mehr als verzehnfacht, bleibt aber doch noch ſehr erheblich hinter dem engliſchen Handel zurück, der in der gleichen Zeit ſich um mehr als den dreifachen Betrag geſteigert hat und heute faſt viermal ſo groß iſt als der deutſche. Ausland. Brüſſel, 22. Juli. In dem letzten Miniſter⸗ rath erklärte der König den verſammelten Miniſtern, es ſei abſolut nothwendig, daß bei der Kammer⸗ Eröffnung zwei Reformen eingebracht würden, nämlich die perſönliche Wehrpflicht für die Armee und die Einführung einer verhältniß⸗ mäßigen Verpflichtung für die Armee. Für letztere Reform treten beſonders energiſch ein das katholiſche Blatt„Patriote“, ferner der Kammer⸗Präſident, etwa 40 katholiſche Abge⸗ ordnete und der größte Theil der katholiſchen Preſſe. Rom, 25. Juli. In Neapel wurden drei große Falſchmünzereien entdeckt. Paris, 25. Juli. Das„Petit Journal“ kündigt einen großen Skandal an. Aus der Kaſſe einer ſehr großen Pariſer Verwaltung ſollen zahlreiche Millionen entwendet worden ſein. Madrid, 24. Juli. Wiederum ſollen die Spanier einen Sieg gegen die Inſurgenten er⸗ fochten haben. Dieſe Nachrichten ſind mit Vor⸗ ſicht aufzunehmen, da oft gleichzeitig von Spaniern und Aufſtändiſchen Siege gemeldet werden. Athen, 22. Juli. In den Ortſchaften in der Nähe von Kandia wurden viele Chriſten maſſakrirt. Es herrſcht daher in Kandia furcht⸗ bare Aufregung. Die Chriſten ſchloſſen ihre Läden und wendeten ſich hilfeſuchend an die Konſuln. Letztere telegraphirten nach Kanea und baten um ſchleunige Entſendung von Kriegs⸗ ſchiffen. Weitere Meldungen beſagen, daß bereits in Kandia ſelbſt Maſſakres ſtattgefunden haben, bei denen viele Chriſten getödtet und verwundet wurden. Athen, 24. Juli. Eine Bande küͤrkiſcher Irregulärer überfiel und tödtete in der Nähe von Heraklion 15 Chriſten, einſchließlich zweier Prieſter. Die Chriſten in Heraklion ködteten geſtern 6 Muſelmanen. Peking, 22. Juli. Laut Reutermeldung wurde der Handelsvertrag zwiſchen China und Japan geſtern unterzeichnet. Er enthält 29 Artikel und fußt auf dem Vertrage von Simo⸗ noſeki. China geſteht darin Izpan die Rechte einer meiſtbegünſtigten Nation zu. Japan ver⸗ weigert die Vergünſtigung China gegenüber. Japan erhält die Erlaubniß, in China Faktoreien anzulegen, jedoch werden die Erzeugniſſe ſteuer⸗ pflichtig. Bezüglich der Faktoreien ſelbſt iſt nichts beſtimmt. Aus nah und Lern. * Viernheim, 24. Juni. Am Sonntag, den 9. Auguſt d. Js. wird die hieſige Privat ⸗ Krankenkaſſe„Bruderſchaft 1“ das Feſt ihres 50 jährigen Beſtehens, ver⸗ bunden mit Fahnenweihe, feierlich begehen. Den Vorbereitungen nach zu urtheilen, wird ſich die Feier bei einigermaßen günſtiger Witterung zu einer recht ſchönen und impoſanten geſtalten. Mehrere auswärtige Vereine haben ihr Erſcheinen zugeſagt. Die hieſige Bürgerſchaft trägt gewiß gerne ſo viel in ihren Kräften ſteht zur Ver⸗ herrlichung des Feſtes bei. Iſt doch das 50 jähr. Jubiläum eines ſo ſegensreich und nützlich wirken⸗ den Inſtituts wie das einer Krankenkaſſe in unſerer Zeit ein ſehr ſeltenes, und deſto freudiger zu begrüßendes Vorkommniß. Was innerhalb eines Zeitabſchnittes von 50 Jahren von einer ſolchen Kaſſe geleiſtet wurde, wie häufig dieſelbe in den Zeiten der Krankheit und Noth ihren Mitgliedern ein hilfsbereiter Freund geworden, bedarf wohl kaum der Erwähnung. Jeder iſt gewiß davon überzeugt, daß die 50 Jahre des Wirkens in dieſer Hinſicht eine Bedeutung haben, die mit Worten nicht gut geſchildert werden kann.— Hoffentlich begünſtigt ein feſtlich ſonniger Tag die ſchöne Feier. Mannheim, 23. Juli. Die gjährige Johanna Schuler, die am Donnerstag wegen Mißhandlungen durch ihre Stiefmutter aus der 3. Etage herab auf die Straße ſprang, iſt der dabei erlittenen Verletzungen im Kinderhoſpital erlegen. Heppenheim, 24. Juli. Der hieſige Arzt, welcher ſich tödtlich geſchoſſen haben ſoll, iſt bereits außer Lebensgefahr und ſoll die ver⸗ hängaisvolle That bei Handhabung eines Ge⸗ wehres erfolgt ſein. Die Hochzeits vorrichtungen werden deshalb unverändert weiter beſorgt. Bensheim, 22. Juli. Zwei nette Frücht⸗ chen ſcheinen in zwei hieſigen Lehrlingen zu zeitigen. Dieſe arbeiteten im Auftrag ihres Meiſters bei dem Beſitzer eines hieſigen Manu⸗ fakturwaarengeſchäfts und entwendeten während ihrer Arbeit Tuchwaaren im Geſammtwerth von rund 40 Mark. Die Meiſterin, welche die Waaren in den Koffern der Lehrlinge entdeckte, erkundigte ſich über den Erwerb, was zur Feſt⸗ ſtellung bezeichneter Thatſache führte. Von der Bergſtraße, 22. Juli. Der Körnerertrag des diesjährigen Kornes ſoll hinter den Erwartungen, welche unſere Landwirthe bisher allgemein gehegt, etwas zurückbleiben, trotzdem iſt die Ernte aber als eine recht gute zu bezeichnen. Ladenburg, 22. Juli. In der Nacht vom 18. auf 19. v. M. wurde in den Uhrmacherladen der Wittwe Fontaine eingebrochen und eine größere Anzahl Taſchenuhren, Gold und Silber⸗ geräthe im Werthe von mehreren 100 Mk. ent⸗ wendet. Daß in demſelben Hauſe ein Gendarm wohnt, hat die Thäter, von welchen man zur Zeit noch keine Spur hat, nicht an ihrem Vor⸗ haben verhindert. a Aus Baden, 22. Juli. In Heidelberg findet am 23. und 24. Aug. ein ſüdweſtdeutſcher Handwerkertag ſtatt, welcher von den ſelbſtſtän⸗ digen Handwerkern von Baden, Heſſen, Württ⸗ berg und Elſaß⸗Lothringen beſucht wird. dem Grafen Larmartin erhalten?“ unterbrach Gabriele ſeinen Gedankengang. „Ja,“ verſetzte der Graf, ſchwer aufathmend. „Er iſt von ſeiner Reife zurückgekehrt. Ich erhielt heute Morgen von ihm die Nachricht, daß er geſtern Abend wieder in Paris angelangt ſei. Ich begrüßte ihn darauf um Mittag in ſeinem Hotel und lud ihn heute Abend zum Diner ein. Er ſehnt ſich darnach, Dich wiederzuſehen und Gabriele, es be⸗ trifft den Grafen Larmartin, was ich Dir mitzu⸗ theilen habe.“ Die Komteſſe neigte ernſt ihr Haupt, ohne zu ſprechen, und ermuthigt ſprach er fort: „Graf Lamartin kehrt, nachdem er fünf Jahre lang den Oſten Europa's und den Orient durchreiſt hat, zu uns zurück, mehr als jemals Dein Sklave. Er iſt des Umherſtreifens müde und beabſichtigt, ſich dauernd in Paris niederzulaſſen. Er hofft, daß Du ihm freundlich begegnen wirſt.“ „Ich glaube, mein Vater, daß noch niemals ein Gaſt Deines Hauſes Urſache hatte, ſich über Mangel an Höflichkeit von meiner Seite zu beklagen,“ verſetzte die Komteſſe ſtolz. „Aber Gabriele, ich fordere etwas mehr von Dir, als Höflichkeit gegen den Grafen Lamartin. Er war jahrelang Dein beſtändiger Verehrer. Er hat ſtets nur Dir allein gehuldigt. Du warſt Die⸗ jenige, die ihn zum unſtäten Wanderer machte und ihn in die Fremde trieb. Er gehorchte Dir, treu, willenlos, geduldig wartend, im Stillen hoffend, Dir keinen Vorwurf machend.“ „Weil er keinen Grund dazu hatte!“ ſiel die Komteſſe mit eiſigem Tone ein.„Ich liebe Eugen von Larmartin nicht, mein Vater. Er iſt falſch im Grunde ſeines Herzens, trotz ſeiner ſcheinbaren Treue für mich. Von all' meinen Bewerber liebe ich ihn am allerwenigſten. Ich muß Dir wieder⸗ holen, was ich vor Jahren geſagt habe— ich werde meine Freiheit zu ſehr, um ſie aufzugeben. Ich niemals heirathen.“ „Und weshalb nicht?“ fragte der Greis unge duldig. da, die letzte unſeres Stammes, ungeliebt, ein ver⸗ „Ich werde— wer weiß, wie bald— ſterben und dann ſtehſt Du ganz allein in der Welt Se einſamtes Daſein führend. Ich ſehne mich danach, Dich als Herrin eines eigenen Haushaltes zu ſehen, lücklich als Gattin und Mutter. Kann es möglich 25 Gabriele, daß du noch immer um jenen treu⸗ loſen Armand de Vigny trauerſt— den unwür⸗ digen Sprößling jenes erlauchten Hauſes, der im Dunkel der Nacht ſeinen Oheim beraubte—“ Halt! Nicht weiter!“ rief Gabriele mit vor Erregung zitternder Stimme aus, indem ihr Ant⸗ litz glühende Röthe des Unwillens überfluthete. 180 will Armand de Vigny's Namen nicht hören Man ſagt, er ſei todt. Laß ſeine Fehler mit ihm begraben ſein!“ „Ja er iſt tot!“ ſprach der Graf gedankenvoll. g in fremden Landen. das unſelige Verhängniß über ihn hereinbrach. Er hatte in ſich die Anlagen zu einem edlen Manne, aber, von den Seinen zurückgeſtoßen, gerieth er in ſchlechte Geſellſchaft. Hätte der Marquis de Vigny, deſſen Erbe er war, ihn weniger gehaßt oder ihn weniger ſtrenge wegen ſeines Vergehens verfolgt, Armand wäre vielleicht heute ein glückliches und geachtetes Mitglied unſerer Geſellſchaft. Ich will Dich nicht tadeln, daß Du um ihn trauerſt. Du warſt ja ſeine verlobte Braut. Aber da er ſich Deiner Liebe unwürdig zeigte und nun todt iſt, ſollte die e e Wunde um ſeinen Verluſt doch end⸗ lich einmal vernarben. Alle Männer gleichen ihm nicht. Du warſt nur fröhlich, wenn er da war. Aber dennoch— ich kann es mir nicht denken, daß Du immer noch um ihn trauerſt.“ „Ich bin nicht romantiſcher Natur, mein Vater,“ entgegnete Gabriele.„Du ſagſt, daß alle Männer Armand nicht gleichen, und willſt damit ausſprechen, daß Graf Larmantin nicht ſeine Schwächen und Fehler beſitzt. Aber das iſt umſonſt. Ich liebe bin es gewohnt, in der Geſellſchaft zu glänzen und bewundert zu werden. Ich habe keine Neigung, mich in Feſſeln ſchlagen zu laſſen. Ich beſitze kein Herz, welches meine Bewerber gewinnen könnten. ä————— 1 Er ſtarb vor vielen Jahren fern von der Heimath Er war noch ſehr jung, als ———— Da haſt Du die ganze Wahrheit mit wenigen Worten: Ich habe kein Herz zu vergeben!“ Sie ſprach wehmütig und eine tiefe Traurig⸗ keit leuchtete aus ihren nachtſchwarzen Augen. „Warum enttäuſcheſt Du ſo all die Hoffnungen, welche ich ſo lange auf Eugen von Lamartin ſetzte?“ brach der Graf bitter aus.„Ich habe ihn gern als meinen Sohn betrachtet. Er iſt der beſtändigſte Deiner Anbeter. Ich ſchätze ihn hoch über alle übrigen Männer. Haſt Du denn auch keine Liebe für mich, keine Rückſichten auf meine Wünſche? Denke an Dich ſelbſt. Was würde die Geſellſchaft ſagen, wenn ſie wüßte, daß Du Deinem eignen Vater ein ungelöſtes Räthſel biſt? Ich habe Ver⸗ dacht, Gabriele—“ „Verdacht auf mich?“ rief die Komteſſe plötzlich erſchreckten Tones aus und eine dunkle Gluth ſchoß ihr in die Wangen, während ſie halb verwundert, halb erſchreckt auf den Greis blickte. (Fortſetzung folgt.) gonntag. Das iſt ein wunderbarer Klang, Wann Sonntags fräh die Glocke ſchallt, Und iſt ein feſtlich ſchöner Gang, Wann ſtill die Schar zur Kirche wallt. Ein hohes Feiern füllt das Herz, Und ewgen Frieden möcht es gern; Und geht, ihn ſuchend, himmelwärts: Denn Sonntag iſt der Tag des Herrn. Für Geiſt und Herz. Wer kriecht, muß ſich treten laſſen. Des Menſchen erſter Staatsanwalt iſt ſein Gewiſſen. Oft ſpricht man von der Rede Faden, anſtatt von der faden Rede. 2 8 2 bon laden dhe der l. enl⸗ darm n jut 1 elberg itſcher ſiſtän⸗ bürtt⸗ orten: urg . ungen, ile!“ in als digte u alle Lebe uche? lchaft eignen Vet⸗ lohlih 6 141 uudert, 1 den, Fürth, 22. Juli. Einer Bärentreibers⸗ bande, welche ſich auf dem Wege nach dem Er⸗ bacher Wieſenmarkt befand, entlief von Donners⸗ tag auf Freitag Nacht im benachtbarten Hilters⸗ klingen ein feiſter Bär, der erſt geſtern im Walde eingefangen worden ſein ſoll. Kein Wunder alſo, wenn die Bewohner der Umgegend in den letzten Tagen recht beſorgt waren. Worms, 22. Juli. Die Familie eines hieſigen Maurers ſcheint ja eine recht nette Ge⸗ ſellſchaft zu ſein. Die Tochter dieſer Familie denunzirte dieſer Tage ihren Bruder wegen eines Weißzeugdiebſtahls. Nunmehr zeigte dieſer ſeine Schweſter wegen eines ähnlichen Deliktes an und beſchuldigte gleichzeitig ſeinen Vater wegen un erlaubten Ausſpielens eines Werthgegenſtandes und der Vater brachte ſeine Frau wegen Hehlerei in Unterſuchung. Gießen, 21. Juli. Geſtern fand man im Schoorgraben die Leiche eines Studirenden der Thierarzneikunde Och. Lieſefeld aus Uedem bei Cleve. Der junge Mann, der Sohn einer Wittwe, iſt am Freitag Nacht in einem Reſtaurant zuletzt geſehen worden und muß in jener Nacht noch ſeinen Tod gefunden haben, weil ſtädtiſche Arbeiter den Fund einer Leiche im Waſſer bereits am Samstag der Polizei gemeldet haben. Ge⸗ witterregen hatte dieſelbe aber fortgeſchwemmt. Vermuthlich liegt ein Unglücksfall vor. Karlsruhe, 22. Juli. Der ehemalige ſozlaldemokratiſche Agitator Dr. Rüdt, der ſich von ſeiner Partei getrennt hat, will ſich jetzt auch von ſeiner Frau trennen. Nach dem„B. Beob.“ verlief ein vor 14 Tagen ſtattgefundener Sühneverſuch reſultatlos. Die Frau hat den Antrag auf Scheidung geſtellt. Straßburg, 22. Juli. In Keſtenholz bei Schlettſtadt überfiel der dort wohnhafte Joſef Vogt ſeine 72jährige Ehefrau aus bisher unbekannten Gründen. Nachdem er ſie durch Hiebe mit einem Werkzeuge betäubt hatte, brachte er ihr ſieben ſchwere Wunden bei. Die alte Frau iſt infolge der Verletzungen geſtorben. Nach der That erhängte ſich der Mann in der Scheuer. Konſtanz, 22. Juli. Zu den Gerüchten über Bumiller ſei bemerkt, da er ſich vor einigen Wochen heimlich aus einer Kreuzlinger Nerven⸗ heilanſtalt entfernte und vergebens nach ihm recherchirt wurde. Zur Ausführung amtlicher Aufträge iſt ſein Zustand keineswegs geeignet. Berlin, 22. Jull. Der„Berl. Volkszig.“ zufolge hat geſtern früh im Grunewald in der Nähe von Schildhorn ein Piſtolenduell zwiſchen einem böhmiſchen Arzt und einem Chemiker und Reſerve⸗Oſfizier aus Berlin ſtattgefunden. Nach zweimaligem Kugelwechſel ſtürzte der Chemiker durch einen Schuß in den Unterleib zu Boden. Jedoch ſoll ſein Zuſtand nicht bedenklich ſein. Der böhmiſche Arzt, der ſich ſofort nach ſeiner Heimath zurückbegab, ſoll der Herausforderer geweſen ſein. — ueber körperliche Züchtigung der Schüler hat das preußiſche Oberver⸗ waltungsgericht unlängſt folgende Entſcheidung gefällt:„Der Lehrer iſt zur Vornahme„empfind⸗ licher körperlicher Züchtigungen“, und zwar ſo⸗ wohl bei Schülern einer anderen, wie auch bei ſolchen ſeiner eigenen Klaſſe abſolut b'rechtigt. Da das Verhalten der Schüler auch außerhalb der Schule der Schulzucht unterliegt, ſo darf die Züchtigung ſeitens des Lehrers ſelbſtredend auch außerhalb der Schullokalitäten ſtattfinden. Dasſelbe Recht hat auch der Geiß liche in ſeiner Eigenſchaft als Religionslehrer. Die Schul⸗ zucht kann nur dann Gegenſtand eines gericht⸗ lichen Verfahrens werden, wenn eine merkliche oder weſentliche Verletzung des Schülers ſtatt⸗ gefunden hat. Als merkliche oder weſentliche Verletzung gilt aber nur eine ſolche, welche Ge⸗ ſundheit und Leben des Schüler„nachweislich“ gefährdet. Blutunterlaufungen, blaue Flecke und Striemen gehören nicht hierzu, denn jede empfindliche Strafe läßt ſolche Erſcheinungen zurück.“ Neueſte Nachrichten. Die Zweite Kammer nahm den preußiſch⸗heſſiſchen Staatsvertrag ſowie den Vertrag mit der Heſſ. Ludwigs⸗ bahn mit 30 gegen 16 Stimmen an. Seiden-Damaste Mk. 1.35 bis 18.65 p. Met.— ſowie ſchwarze, weiße und farbige Henneberg⸗Seide von 60 Pf. bis 18.65 p. Met.— glatt, geſtreift, karriert, gemuſtert, Damaſte etc.(ca. 240 verſch. Qual. und 2000 verſch. Farben, Deſſins etc.), porto- und steuerfrei ins Haus. Muſter umgehend. 6 Seiden-Fabrikend.Henneberg(h u bf) Zürich. Das Beſte iſt das Billigſte. Dies kann mit Recht von Mack's Doppel⸗Stärke ge⸗ ſagt werden, welche alle nöthigen Glanzzuſätze enthält und das Plätten ungemein erleichtert. Mack's Doppel⸗Stärke iſt das vollkommenſte aller Stärke. Präparate und ermöglicht, Kragen, Manſchetten, Hemden ꝛc. ohne viel Mühe ſo ſchön, wie neu zu plätten. 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