—. Mieruheiner Anzeiger Eelchint Mittwochs und Santags Publikationsorgan der Gr. Hütgermeiſietti Viernheim. denne eesti 255 3 5 1 Bf. Anteiseblatt ven Piern heim, Weinheim, Räferthal und Amgebung. en.—5 445 1 ſpoltige Ver Voſt bez. pro Quart. M. 1.15 Redaction, Druck und Verlag: W. Bingener, Viernheim. Reclamen 20 Pf. pro Iſp. Zeile Nr. 71. Mittwach, den 2. Srplember. 1806. griechiſcher Werthpapiere überreichte deſſen Vor⸗ mit den Konzeſſionen für Kreta auszuſöhnen. Feutſchland. ſitzender dem Kaiſer perſönlich ein Immediatgeſuch, Er betont, daß die neuen Depeſchen keinen ein. Dortmund, 28. Aug. Die Generalverſamm-[worin um Hilfe für die geſchädigten deutſchen zigen Namen eines Armenierchefs berichten. Der lung der Katholiken Deutſchlands beſchloß die] Gläubiger Griechenlands gebeten wird. freie Abzug der letzteren ſei eine Komödie ge⸗ Gründung freier katholiſcher Hochſchulen in Stuttgart, 29. Aug. Der Reichstagsabge⸗ weſen. N Deutſchland und Oeſterreich. Ferner wurde ein] ordnete Pfarrer Wengert(Zentrum, 18. würrtemb. Konſtantinopel, 29. Aug. Trotz der Ver⸗ konfeſſionelles Volksſchulgeſetz, ſowie die geſetzliche] Wahlkreis) iſt heute in Dirgenheim bei Pflaum⸗ ſprechungen des Sultans und der türkiſchen Re⸗ Regelung des Lehrlingsweſens und die geſetzliche loch geſtorben. gierung iſt die erhoffte Beſſerung der Lage nicht Anerkennung des Meiſtertitels gefordert. In eingetreten. In Galata und Stambul dauern der öffentlichen Verſammlung ſprach Abgeordneter Ausland. die Metzeleien fort, ohne daß die Truppen da⸗ Prinz Arenberg über das Miſſionsweſen in den Athen, 30. Aug. Seit vorgeſtern iſt die gegen einſchreiten. In der Nacht haben auch deutſchen Kolonien. Redner betonte unter ſtürmi- Lage in Kandia wieder ſehr duͤſter. Bewaffnete]Metzeleien auf der aſiatiſchen Seite des Bosporus ſchem Beifall der Verſammlung, daß das Cen- türkiſche Banden nahmen eine herausfordernde ſtattgefunden. f trum ſtets für die Kolonialforderungen ſtimmen Haltung gegenüber den Chriſten an, welche ſich Konstantinopel, 29. Aug. Nach einer Mel⸗ werde, zumal eine geſunde Kolonialpolitik die[in ihren Häuſern verſchanzt hatten. Der Gou⸗ dung der„Times“ vom 27. d. M. waren es von Gott vorgeſchriebene Heidenmiſſion befördert.] verneur, welcher der erregten Maſſe nicht Herr[nur 15 Armenier in dem Gebäude der Ottoman⸗ Abgeordneter Rechtsanwalt Dr. Goertz⸗Trier[zu werden vermochte, telegraphirte nach Kaneg Bank, die ſich ergaben. Drei davon wurden ge ſprach über das Jubiläumsjahr. Abgeordneter um Verſtärkung. Der hieſige türkiſche Geſandte] tödtet, ſechs verwundet und davon einige durch Dr. Lleber forderte im Intereſſe des Welffriedens hatte eine längere Unterredung mit dem Miniſter[eigene Bomben. Die übrigen Armenier waren die volle politiſche Feiheit des Papſtes. Abge⸗ des Aeußern.— Die Vorgänge in Conſtantinopel verſchwunden. Man ſchätzt die Zahl der in den orbneter Gröber ſchlleßt alsdann die General. haben hier die größte Erregung hervorgerufen. Straßen getödteten Armenier auf 1000. verſammlung mit dem Wunſche, daß es nur Die Blätter drücken aus, daß die neuerlichen Konſtantinopel, 31. Aug. Als vorgeſtern einen Hirten und eine Heerde geben möge. Unruhen der Anfang vom Ende der Türkei ſein die 3 Botſchaftsdragomane nach dem Pildiz⸗Kiosk Berlin, 30. Aug. Aus Sanſibar hier ein.] werden. Das Blatt„Aſiy“ iſt der Anſicht, daß fuhren, um dort Vorſtellungen zu erheben, wurde getroffene telegraphiſchen Meldungen zufolge ſich der Orient nicht mehr beruhigen werde, bei Dolma⸗Baghtſche ein Armenier von 4 Türken ſchiffte der Deutſche Kreuzer Seeadler am 26. was ſich Europa merken ſoll. Den Kretenſern erſchlagen. Der ruſſiſche Dragoman Maxlmos d. M. zum Schutze des Deutſchen Conſulats ein folgten die Armenier, dieſen die Macedonier ſprang aus dem Wagen, nahm den Thätern die Landungs⸗Detachement von 62 Mann aus, da und nach den Macedoniern würden die Bewohner Knittel fort und führte ſie auf die nächſte Wache. ittgen man einen gegen alle Europäer gerichteten Auf. Klein⸗Aſiens den verabſcheuungswürdigen Staat, Da dieſe ſich weigerte, die Türken in Haft zu innern ſtand befürchtete. Nach dem Bombardement der noch an den Ufern des Bosporus regiere, nehmen, brachte Maximos die vier Türken nebſt 1 len räuberten Pöbelhaufen die Kaufmannsläden aus in die Wüſte Arabiens zurückdrängen. dem die Verhaftung verweigernden Polizeikommiſſar und mußten mit Waffengewalt vertrieben werden. Kiew, 31. Aug. Fürſt Lobanow, der ruſſiſche[nach Mldiz⸗Kiosk. Dort ergab ſich, daß einer * Das hinter dem Sultanspalaſt liegende Gebäude Miniſter des Aeußern, iſt auf der Reiſe vonder Thäter ein Hofbedienſteter ſei. Vielfach a eines Hamburger Geſchäftshauſes ſoll durch das Wien hierher plötzlich geſtorben.(Dieſer Todes⸗ wird die auf verſchiedenen Anzeichen begründete — Bombardement der Engländer ſtark beſchädigt fall erregt große Senſation, da Lobanow einen Vermuthung lautbar, daß der vorgeſtern erfolgte — worden ſein. großen Einfluß auf den ruſſiſchen Kaiſer hatte Wurf einer Bombe von türkiſcher Seite ins Werk Berlin, 80. Aug. Aus dem Jahresberichte und ein überaus friedliebender Mann war.) geſetzt worden ſei, um die bisherigen Verfolgungen liche der preußiſchen Gewerberäthe für 1895 geht Sofia, 31. Aug. Ein hieſiger Großmacht⸗ der Armenier zu rechtfertigen und den Pöbel übereinſtimmend hervor, daß die Arbeitsloſigkeit Agent, ein genauer Kenner der Türken, behauptet] weiter aufzureizen. Erwieſen erſcheint, daß die 1 im verfloſſenen Jahre einen weit geringeren auf Grund von Privatberichten, der Angriff auf Polizei am Mittwoch irgend welche gewaltſame — Umfang gehabt hat, als in früheren Jahren. die Ottomanbank erfolgt durch Kurden und war[ Aktion der Armenier erwartete, und die unterſten Berlin, 30. Aug. Im Auftrage des deutſchen J ſeitens des Palais arrangirt. Der Sultan brauche[Klaſſen aufforderte, zur Verfolgung der Armenier uche Ausſchuſſes der freien Vereinigung der Inhaber ein Maſſakre der Armenier, um die Muhamedaner! ſich bereit zu halten. Sohn, auf den ſtolz zu ſein die Eltern das volle 0 3 Recht hatten. Anter falſcher Flagge. Giralda, das Ebenbild des Vaters, war ein Gabriele begrüßte ihre getreue Dienerin auf Mädchen von ſechszehn Jahren. Sie war ſo ſchön, das Freundlichſte. Roman von J. Hohenfeld. wie nur die höchſte Poeſie der Unſchuld, zu denken. Jeanette läßt Dich grüßen, Marguerite!“ ſagte (Nachdruck verboten.) nur der Künſtler ſie zu zeichnen vermag. Sie war ſie.„Sie wird am Sonntag hinauskommen, um ſchlank von Geſtalt, graziös in Haltung und Manieren Dich zu beſuchen!“ 10. Fortſetzung. und gewandt wie eine Schwalbe. Ihr Teint war Mit dieſen Worten nahm ſie Platz. Der Graf ebene dunkel, doch klar, ihr Haar war ſchwarz und im ſaß ihr gegenüber, Giralda an ſeiner rechten, Rupert Kein Maler hätte ein Bild, das herrlicher und griechiſchen Knoten auf ihrem klaſſiſch geformten an ſeiner linken Seite. Der kleine Alfred ſaß na⸗ anmuthiger war, ſchaffen können, als das, welches Haupt zuſammengehalten. Ihre Augen waren blau, türlich neben ſeiner Mutter. die kleine, trauliche Familiengruppe in der Villa vom tiefſten, intenſivſten Blau, welches zuweilen Nur Marguerite wartete bei Tiſche auf. Es hingegeben, wenn ein ſolches Opfer von ihnen ge⸗ fordert worden wäre. Laroſe an dieſem Abend darbot. in der Erregung 1 Sn a pee 1 5 waren überhaupt nur drei dienende Perſonen in Gabriele war ſchön, alle Welt wußte das zu groß und glänzend, von langen, bu chigen Brauen, der Villa Laroſe: Marguerite, die Haushälterin; 6 rühmen. Aber 1 der Furzer 8 welche ſich am Ende leicht kräuſelten überſchattet. eine deulſche Frau, die ihre Herrin nur ſelten zu cher ſellſchaft hatte die ſtolze Tochter des Grafen von Ihr Geſicht war der Spiegel eines fröhlichen, liebenden ſehen bekam und welche auch nur wenige Worte ſlichen Chatrois in dieſem Glanze der Schönheit geſehen, Herzens und einer großen Seele. Auf ihrem franzöſiſch konnte; und drittens ein Kutſcher, welcher welche jetzt ihr ganzes Weſen gleichſam verklärte, ganzen Weſen lag der Blüthen ſtaub unentweihter zugleich Gärtner und ein zuverläſſiger Mann während ſie mit der innigſten Zärtlichteit einer Herzenskindlichkeit. n. . Mutter ihre theuren Kinder begrüßte und ihre Augen Nachdem die erſte Freude des Wiederſehens Marguerite Souchel war die ergebenſte Dienerin auf ihnen ruhen ließ. vorüber war,. 1 30 17— Saß e und der Liebling der Kinder, eine treue Freundin 3 j g f 0 s bequemen, na e dem Kamin ſtehenden Seſſe und der ganzen Familie. . 1 8 ö failed, ber Ihnen er 1 9 nun ſetzte ſich die kleine Gruppe zuſammen, mit⸗ An der Tafel ihres Vaters hatte noch niemals 4 ing Gabrielens 5 43 e er Knabe b Anda 15 fröhliche Worte und Lieb⸗ Nac Gabriele r hören; hier ſchallte ihr 0 f 0 a f koſungen austauſchend. achen fröhlich und laut, wie das ſilberhelle Rauſchen 150 4555 1. ene e ug Gtralda ſtahl ſich bald hinweg, aber nicht eines Waldbaches, der ſich ins Thal hinunterſtürzt. 1 erötheten Wande en hin auf ein echt lange währte es, ſo kehrte ſie zurück, mit komiſch Hier in der Villa Laroſe war ſie die Gräfin doetiſches Gemüth N mit der Schattenſeite des 9 7 9 Miene meldend, daß das Abendeſſen Gabriele in Alvarez. Ihre Kinder hatten ihren a a ervirt ſei. Familiennamen nie gehört. Sie hatten auch keine Lebens es aufzunehmen, durchaus nicht angelegt Die kleine Familie erhob ſich, um, dem Rufe Ahnun davon, daß ihre Mutter 5 der 2 ten 10 war. Obgleich erſt elf Jahre alt, konnte man ihm a A. hnung„daß ih chſt 1 dag Genie doch e onde er 805 doch ein ge⸗ Jalhe 3 ſich in das anſtoßende Speiſezimmer 3 10 gaz Frankreich war. Sie wußten 11 1 357 8 2 3 3. zu begeben. 2 nur, daß ihre Mutter eine geborene Franzöſin, *. 15 e 8 5 Hinter dem Seſſel, der für die Herrin des doch muthmaßten die Aelteren, daß ſie gleich 1—.— 11 5 ſüße Duſt 1 Roſe. Suff 1 10 8— 5 welche das Vater, von ſpaniſcher Abkunft ſei. Ihr auslän⸗ 55 i auffällige Ebenbi eanettens, die Dienerin Gab⸗ diſches Ausſehen hatte dieſen Gedanken in ihnen at⸗ Alfred's Bruder, Rupert, war ein Jüngling rielens im Palais Chatrois war. Dieſe Frau, her vorgebracht und Marguerite beſtärkte ſie in— 5 von fünfzehn Jahren, mit dem dunklen Haar und Marguerite Souchet, war die Zwillingsſchweſter Annahme. 1 dem dunklem Auge ſeiner Mutter. Alles lebte in Jeanettens. Beide waren getreue Hüterinnen des Die Bewohner der Villa Laroſe führten ein — ihm; er war ſchön wie ein Apoll. Dabei war er Geheimniſſes der Komteſſe Gabriele, ein Geheimniß, ſehr zurückgezogenes Leben. In der Umgegend * ſtets froͤhlich und guter Dinge und auch er beſaß das ſogar den Kindern des gräflichen Paares un⸗ wußte ein Jeder, daß dort ein ſpaniſcher Graf r viel Talent und große Wißbegierde. Reines Her⸗ bekannk war. Jeanette ſowohl, als Marguerite Alvarez mit ſeinen Kindern wohne und daß er 2 zens, mit noblen Manieren und einer edlen Seele, waren Pflegeſchweſtern ihrer ſchönen Herrin und ſeinen Studien oblag. Von der Gattin des Grafen die für alles ſchöne ſchwärmte, begabt, war er ein Jede von ihnen hätte freudig ihr Leben für dieſelbe wußte man nur, daß dieſelbe eine Sängerin oder * — ——Efẽ— London, 29. Aug. Die geſtrigen„Times“ melden aus Zanzibar, daß zur Zeit des Bomben⸗ Attentats ſich 3000 Perſonen im Palaſte befunden hätten, von denen 500 getödtet oder verwundet wurden. Sultan Chalid befindet ſich noch im deutſchen Conſulat. London, 30. Aug. Nach einer Meldung des Reuter'ſchen Bureaus gilt die Kriſis in Zanſibar als beendet. Der neue Sultan dürfte dieſelbe Richtung wie ſein Vorgänger innehalten. Die engliſche Regierung beabſichtigt keinen Syſtem⸗ wechſel in Zanſibar. Die gegenwärtige Regierungs⸗ form ſei überdies viel billiger als eine Colonial⸗ regierung, und dieſelbe gefalle der eingeborenen Bevölkerung, die unter der Flagge eines moha⸗ medaniſchen Sultans ſich wohl fühle. Ein Wechſel könnte auch unnöthige Schwierigkeiten mit den Mächten herbeiführen. San Sebaſtian, 31. Aug. Einer zuverläſſigen Information der„Ff. Z.“ zufolge iſt auf den Philippinen ein Aufſtand ausgebrochen. Eine bewaffnete Schaar, etwa 4000, wurde von den Truppen geſchlagen mit einem Verluſt von 4 Todten und 3 Verwundeten, 6 wurden gefangen. Der Statthalter erbittet Verſtärkungen. Der Premierminiſter hatte deshalb eine Unterredung mit dem Kriegsminiſter. Am 2. September ſollen 1000, am 7. September weitere 1000 Mann nach der gefährdeten Kolonie aufbrechen. Ueber die Nachwirkung von Thomas⸗ ſchlacke. Im Frühjahr des vorigen Jahres(1895) wurden an der landwirthſchaftlichen Schule zu Stromberg i. W. Verſuche mit Thomasſchlacke und Superphosphat zu Hafer mit Klee in der Weiſe ausgefuhrt, daß ſtets ein Feld mit Tho⸗ masſchlacke und eins mit Superphosphat auf⸗ einander folgten; jedes Feld erhielt für gleich viel Geld Phosphorſäure. Gleichzeitig wurde der nöthige Chiliſalpeter angewandt. Ueber dieſe Verſuche berichtet Herr Director Armbruſt⸗ macher wie folgt: In der Thomasſchlacke wurde pro Morgen 36,84 Pfund citratlösliche Phos⸗ phorſäure auf den Morgen gegeben, im Super⸗ phosphat 26,59 Pfd. waſſerlösliche Phosphorſäure. Der Hafer war durchweg gut, die Thomasſchlacken⸗ parzellen aber etwas beſſer, wie die Superphos⸗ phatparzellen.— Da der Hauptzweck der Ver⸗ ſuche aber der war, die Nachwirkung zu erproben, galt es hauptſächlich in dieſem Jahre den Stand des Kleegraſes zu beurtheilen. Dabei hat ſich nun jetzt gezeigt, daß alle Felder, welche im vorigen Jahre Thomasſchlacke erhalten haben, einen bedeutend höheren Ertrag brachten, wie die mit Superphosphat gedüngten. Der Unter⸗ ſchied war ein ſo ſtarker, daß derſelbe ſogar den Mähern beim Schneiden auffiel.— Beſon⸗ ders zu bemerken iſt noch, daß es ſich bei den Verſuchen um ſchwiren Thonmergelboden handelt, alſo einen Boden, von dem vielfach behauptet wird, daß er für Thomasſchlacke nicht ſo dankbar ſei, wie z. B. der leichte Sandboden. Mag man deshalb auf einzelnen guten Lehm⸗ böden das Superphosphat vorziehen, weil es dort angeblich beſſer wirken ſoll, wie die Thomas⸗ ſchlacke, ſo trifft dies auf ganz ſchwerem Boden jedenfalls nicht zu, und empfiehlt ſich hier vor der Einſaat von Kleegras die Thomasſchlacke ganz beſonders. Anzuführen iſt noch, daß die hier angewandte Thomasſchlacke 84% Citratlöslichkeit zeigte, was jedenfalls zu der guten Wirkung erheblich beige⸗ tragen hat. 1043 Ius nah und Fern. Viernheim, 1. Sept. Am geſtrigen Tage erhielt Herr Gemeinderath Pfützer ſein Dekret als Bürgermeiſter unſerer Gemeinde und wird, wie wir vernehmen, die feierliche Ein⸗ führung desſelben in ſein neues Amt am nächſten Freitag erfolgen. Die endliche Erledigung unſerer Bürgermeiſter⸗Angelegenhelt wird wohl von faſt allen Bürgern mit Freuden begrüßt worden ſein; auch Diejenigen, die ihre Stimme ſ. Z. dem nunmehrigen Buͤrgermeiſter nicht gaben, werden ſich mit der jetzt vollendeten Thatſache abzufinden wiſſen und eingedenk des wahren Sprichwortes: „Friede ernährt, Unfriede verzehrt“, in gemein⸗ ſamer Arbeit mit dem neuen Gemeindeoberhaupt wirken zum Wohle des Ganzen. Durch ein Handinhandgehen aller Bürger wird das ver⸗ antwortungsreiche Amt des Bürgermeiſters weſent⸗ lich erleichtert und nur dadurch iſt es möglich, daß unſere mächtig aufblühende Gemeinde weiter wachſe und gedeihe und mit der Zeit diejenige Stellung im Kreiſe und Staat einnehme, die ihr gebührt.— Möge dieſer unſer Wunſch ſich in vollem Maße erfüllen. Herr Bürgermeiſter Pfützer wird, davon ſind wir überzeugt, ſeines ſchweres Amtes mit beſtem Willen nach Recht und Gerechtigkeit walten. Doch wollen wir auch nicht unterlaſſen, darauf hinzuweiſen, daß es bis jetzt wohl noch keinem Sterblichen ge⸗ lungen iſt, es Allen Recht, d. h. nach dem Ge⸗ ſchmacke des Einzelnen, zu machen. Wird dies von ſämmtlichen Bürgern beherzigt, ſo bleibt Zwietracht und Feindſchaft fern und Friede und Eintracht fördern das Gemeinwohl.— Aus dieſem Grunde wird ferner kein Büeger dem ſcheidenden Herrn Bürgermeiſter Bläß, welcher jetzt 22 Jahre der Gemeinde Viernheim vorge⸗ ſtanden hat, den ſchuldigen Dank und die An⸗ erkennung für ſeine langjährige Thätigkeit im Dienſte der Gemeinde verſagen, möge ſich Herr Altbürgermeiſter Bläß noch viele Jahre einer ungetrübten Geſundheit erfreuen.—DemHerrnNeu⸗ bürgermeiſter Pfützer rufen wir zu einer erfolg ⸗ reichen Thätigkeit ein herzliches„Glück auf!“ zu. Viernheim, 1. Sept. Die hieſige Marian. Jünglings⸗Sodalität veranſtaltete am Sonntag Nachmittag im Saale des Gaſthauſes zum Freiſchütz eine wenn auch kleine, ſo doch recht ſchöne geſellige Feier, zu der auf Einladung hin der Kirchenchor Cäcilia von Lampertheim, ſowie die Sodalität Bensheim mit großer Mitglieder⸗ zahl erſchienen waren. Die Sodalität Lorſch war leider nur durch vier Sodalen vertreten. Sowohl die auswärtigen Gäſte wie die Mit⸗ glieder der Geſangsabtheilung der Viernheimer Sodalität wetteiferten ſozuſagen miteinander in der Unterhaltung derErſchienenen durch Darbietung von Geſangs. wie komiſchen Vorträgen. Be⸗ ſondere Anerkennung und Lob verdient jedoch, darin werden wohl ſämmtlich an der Unterhaltung Theilgenommenen mit uns einig gehen, der Kirchenchor Cäcilia von Lampertheim, der durch ſeine wirklich hervorragenden Leiſtungen auf dem Gebiete der Geſangskunſt nach jedem Vortrage einen wahren Beifallsſturm entfeſſelte. Doch fanden auch nicht minder die komiſchen Quartette der Bensheimer und hieſigen Sodalen einen durchſchlagenden Heiterkeitserfolg.— Die ſchönen Stunden entſchwanden denn nur allzubald. Gegen 7 Uhr rüſteten ſich die auswärtigen Gäſte zum Aufbruch und fand dann die in allen Theilen gelungene Unterhaltung ihr Ende.— Sehr ge⸗ freut hat uns die treue Anhänglichkeit der Lorſcher und Lampertheimer an unſeren jetzigen hochw. Herrn Kaplan Blum, dem zu Liebe wohl hauptſächlich die Letzteren gekommen waren. Hoffentlich haben wir noch öfter Gelegenheit, dieſelben in unſerer Mitte begrüßen zu können. “Viernheim, 1. Sept. Wir erhielten folgende Zuſchrift: In Heddes heim wurden einige hundert Zentner Sandgrumpen bereits abgewogen und zwar zu 5 Mk. per Zentner. Mehrere hundert Zentner liegen noch zum Verkaufe bereit ohne Käufer, was lediglich von der Behandlung abhängt. Es iſt daher den Herren Producenten in ihrem Intereſſe zu empfehlen, die Grumpen an ge⸗ eignetem Platze aufzubewahren, damit ſolche guten Geruch bekommen und wird der Abſatz dann gut werden. — Dürfen Jäger bei der Aus⸗ übung der Jagd über einen mit Win⸗ terſaat beſtellten Acker gehen? Dieſe Frage wurde vom Oberlandesgerichte München bejaht. In den von dieſem entſchiedenen Falle waren zwei Jagdͤberechtigte über einen Acker mit Winterkorn gegangen, welches ſchon drei Finger hoch aus dem Boden hervorſproßte. Nach den jagdpolizeilichen Vorſchriften iſt dem Jagdberechtigten unterſagt, noch unabgeräumte Felder zu betreten. Nichtabgeräumte Felder ſind aber nur ſolche, auf denen nach Eröffnung der Feldjagd, die im Auguſt oder September ſtattfindet, die Ernte für das be⸗ treffende Jahr noch ausſteht. Dagegen gehoren Felder, welche mit ihrer Abräumung mit Winter⸗ ſaat beſät worden ſind, nicht hierunter. Das Be⸗ treten von Feldern, welche mit Winterſaat boſtellt ſind, iſt ſonach nicht ſtrafbar. — Das nächtliche Bellen und Heulen von ———— Schauſpielerin ſei, welche nur ſelten nach der Villa käme. Die Parkthür wurde immer geſchloſſen ge⸗ halten und vorzüglich der dem Hauſe belegene Garten von den Bewohnern zum Aufenthalt benutzt. Strenge war jede Begeg⸗ nung mit Fremden von jeher ſtets vermieden worden. ſchöne große hinter Die Gräfin von Alvarez perſönlich hatte noch Niemand in der Umgegend geſehen. Komteſſe Gabriele von Chatrois dagegen war eine zu bekannte Erſcheinung, weshalb dieſelbe nie anders als Abends und in Verkleidung ſich dort blicken laſſen durfte, ohne Aufſehen zu erregen. Giralda ſowohl, als auch die Knaben waren niemals aus ihrem Hauſe heraus und unter fre den Menſchen gekommen. Alle drei hatten in der Villa das Licht der Welt erblickt, während der alte Graf von Chatrois ſich auf Reiſen und ſeine Tochter ſich angeblich in Zurückgezogenheit auf dem Lande zur Kräftigung ihrer Geſundheit befand. Der Graf, in allen ſocialen und politiſchen Fragen bewandert und mit den Wiſſenſchaften ver⸗ traut, war der Erzieher ſeiner Kinder. Die mo⸗ dernen Sprachen, beſonders Spaniſch— um die nöthige Vorſicht hinſichtlich der ſpaniſchen Abkunft nicht außer Acht zu laſſen— Mufik, Tanz und ein korrektes und reines Franzöſiſch, waren die Unterrichtsgegenſtände, welche der Graf ſeinen acht⸗ ſamen und fleißigen Schülern beizubringen bemüht war. So kam es denn, daß ſeine Kinder nicht nur genügend unterrichtet wurden, ſondern daß ſie Manches beſſer und gründlicher wußten, als Schüler der erſten Hochſchulen des Landes. Ganz Liebe und Glückſeligkeit, gab Gabriele ſich vollſtändig der Freude dieſer Stunde hin. Mit ſtolzem Ausdruck ſchweifte ihr Blick von dem blond⸗ gelockten Alfred bis zu dem Grafen. Da plötzlich tauchte ein höhniſches Antlitz, das ſie auch dieſen Abend geſehen, vor ihrem Geiſte auf— das Geſicht Eugen von Lamartin's— und ein Schauder durchzuckte ihre Seele. „O, mein Gott!“ ſprach ſie, bei dem Gedan⸗ ken erzitternd, zu ſich ſelbſt. mon den Frieden dieſes Heims zu zerſtören ver⸗ möchte!“ Siebtes Kapitel. Nach eingenommener Mahlzeit begab ſich die kleine Geſellſchaft in das Familienzimmer zurück. Fröhlich muſicirten und plauderten Alle noch eine Stunde mit einander. Der ſilberne Schlag der Pendule auf den Kamin verkündete nur zu nell die Stunde, in der man ſich zur Ruhe zu begeben pflegte. ihr zu: „Mutter kann ich Dich nachher noch einen Augenblick ſprechen?“ Gabriele ſah ihn fragend an; er kam ihr mit einem Male weniger knabenhaft vor. bekundete einen feſten Willen und um den Mund Sein Blick lag ein Zug von männlicher Entſchloſſenheit. „Ich werde zu Dir kommen Rupert, ſobald ich Alfred zu Bett gebracht habe, erwiderte ſie. Rupert trat zurück, um ſeiner Schweſter Platz zu machen. „Mutter!“ flüſterte Giralda,„ich muß Dich Haſt Du morgen nothwendig und allein ſprechen. einige Augenblicke für mich übrig?“ „Wenn dieſer Dä⸗ „Gewiß mein Liebling! Gleich nach dem Früh⸗ Rupert umarmte ſeine Mutter und flüſterte — Tiſchen, ſondern ſogar auf dem ſchneeigen Bett lagen Bücher umher. Bilder bedeckten theilweiſe die Wände, auch Käfer und Schmetterlinge waren mit Nadeln an denſelben befeſtigt. Dieſelben trugen lateiniſche Namen, welche Ruperts Liebhabereien für Natur⸗ geſchichte bekundeten. Auch ein kleiner, hübſcher Kaſten mit Materialien ſtand da. Außerdem be⸗ fanden ſich allerlei Sachen, als Fiſchergeräth, Schlitt⸗ ſchuhen u. ſ. w. in dem Zimmer. (Fortſetzung folgt.) geherzigung. Von Fritz Etzel. Die Welten all' wandeln, Die Sonne nur ſteht; Wir ſinnen und handeln, Das Leben vergeht. Wir lieben und leben, Das Herz hat nicht Ruh', Wir hoffen und ſtreben Stets Einem nur zu. Denn raſch flieht das Leben, Wir merken es kaum, Wir leben und ſchweben In ſtetigem— Traum. ſtück kannſt Du mich ſprechen. In Papa's Studier⸗ zimmer kannſt Du mich finden.“ Nachdem die Komteſſe ihre Tochter noch einen Kuß hatte gegeben, ging ſie mit ihrem jüngſten Sohne nach deſſen Schlafzimmer; dort blieb ſie, bis ſie ihn in ſeinem Bettchen ſah. Als dies ge⸗ ſchehen war, bedeckte ſie ſeine Veilchenaugen mit Küſſen und ging dann zu ihrem Sohne Rupert Er ſaß an einem kleinen Tiſche, auf dem ein Licht nur ſchwach brannte. Das ganze Zimmer war voller Bücher; nicht nur in einem Regale und auf den hängenden Bücherbrettern und ein paar Wir denken und ſinnen, Stets treibt uns die Haſt, Wir lieben und minnen, Wir kennen nicht Raſt. Wir ſehnen und ſchmachten Oft trügt uns ein Blick; Wir ſtreben und trachten Nach irdiſchem— Glück. bol 0 I a fur f id ub Var ant ef 0 ſem wu die ohe unt beſte eg due 7 E fete Alan ett und das baude Ut, Spen⸗ einen errſch greifen Wohl Nach de Verſi nicht über unſer 90 b ihn Vorfen in fieber 8 in dun Zur dunn 0 2 einige gennt 1046 Jug 33 1 Jun 1 1 dn 1880„n bali ente! kl. tel ſch. an J oe ln. Vors. Wu b Mit inet er h ſetung Be. edo ung „ der a if dem ſeitage doc lartetk⸗ ken chene bal. Gade heilen t ge. der gen Vebe baren. hel, 1 u iger ben gten Nen and All. Aguſ d he hören inlet s Be⸗ telt Hunden wird nach einer Entſcheidung des Ober⸗ landesgerichts in Darmſtadt als ungebührliche Erregung ruheſtörenden Lärms betrachtet und kann nach 8 360 des Strafgeſetzbuches Beſtrafung der Eigenthümer nach ſich ziehen. Weinheim, 29. Aug. Verhaftet wurde vor ea. 8 Tagen der Makler Reichle von Heddes⸗ heim wegen Verdachts der Wechſelfälſchung und in das hieſige Gefängniß verbracht. Geſtern iſt l. Weinh. Tagebl.“ der Verhaftetete durch den Staatsanwalt verhört worden und nach dem Ver⸗ hör weiter in Unterſuchungshaſt verblieben. Weinheim, 31. Aug. Geſtern Vormittag überfuhr ein hieſiger Radfahrer bei der Wirth⸗ ſchaft zur„Burg Windeck“ einen zur Kirche gehen— den Knaben, wodurch letztere einen Beinbruch da⸗ von trug, während die Maſchine des Radfahrers in Trümmer ging. Bensheim, 30. Aug. Dank der Anwendung von Gegenmitteln hat ſich der Schimmelpilz (Oidem Tuckerie) an den Rebſtöcken nicht weiter ausgebreitet. Bis jetzt haben ſich die Trauben zur Zufriedenheit entwickelt, ſie ſind dickbeerig und beginnen allenthalben weich zu werden, ſo daß noch jetzt bei bald beginnendem anhaltend warmem Wetter ein Mittelwein erzielt werden kann. Der allgemeine Weinbergsſchluß iſt für hieſige Gemarkung auf Montag, den 31. Auguſt angeordnet. Darmſtadt, 30. Aug. Den Schullehrer⸗ ſeminarien in Bensheim, Friedberg und Alzey wurde, wie die„Darmſtädter Zeitung“ meldet, die Berechtigung verliehen, den Zöglingen der oberſten Klaſſe, welche die Entlaſſungsprüfung unter dem Vorſitz des ſtaatlichen Commiſſars beſtanden haben, das wiſſenſchaftliche Befähigungs⸗ zeugniß zum einjährigfreiwilligen Militärdienſt auszuſtellen. Seligenſtadt, 30. Aug. Unſer Kirchweih⸗ feſt wurde leider durch Feuerrufe und Brand— Alarmſignale eingeleitet. Heute früh nach 2 Uhr entſtand nämlich zwiſchen der„Großen Sackgaſſe“ und„Mauergaſſe“ ein bedeutendes Schadenfeuer, das die Scheuern und ſämmtliche Oekonomiege⸗ bäude der Herren Kiefernzapfenhändler Franz Lüft, Metzgermeiſter Samuel Bacharach 2. und Spenglermeiſter Peter Joſeph in kurzer Zeit in einen Trümmerhaufen verwandelte. Dank der herrſchenden Windſtille und des energiſchen Ein⸗ greifens unſerer beiden Feuerwehren konnten die Wohnhäuſer gerettet werden. Eine Anzahl Klein⸗ vieh kam um. Der bedeutende Schaden iſt durch Verſicherungen gedeckt. Sattler Peter Lüft war nicht verſichert.— Die Stadtverwaltung iſt dar⸗ über verſtändigt worden, daß der Großherzog unſerer Stadt demnächſt einen Beſuch machen wird. Bodenheim, 31. Aug. Vor einigen Wochen machte die 16 Jahre alte Wilhelmine Elbing aus Bechlheim der Behörde die Anzeige, daß. ſie zwiſchen Bo⸗ denheim und Laubenheim von zwei Kerlen überfallen und ihres Geldes beraubt und dann in den Rhein ge⸗ worfen worden ſei. Alle Sicherheitsorgane waren in fieberhafter Thätigkeit, jetzt hat die Gendarmerie in Bodenheim ermittelt, daß die ganze Geſchichte erfunden iſt. Aus Oberheſſen, 28. Aug. Der zwanzig Jahre alte Müller Link von Heidelbach, welcher vor einigen Monaten durch Verbreitung und Anheften unzüchtiger Schriften einen Lehrer öffentlich beleidigt, wurde heute von der Straf⸗ kammer zu Gießen in nichtöffentlicher Sitzung zu 6 Monaten Gefaͤngniß verurtheilt und ſofort verhaftet.— Auf dem Felde bei Daubringen wurde ein Ackersmann, welcher mit ſeinem Ge⸗ fährt über ein Wespenneſt gefahren, ſammt ſeinen Kühen ſo zugerichtet, daß ärztliche Hilfe in Anſpruch genommen werden mußte. , Weinpantſcher. Der Weinhändler Wendelin Schmidt von Hochheim hat, nach dem „N. M. A.“, einem Wirth in Mainz Wein verkauft, der ſich bei einer von dem Käufer ver⸗ anlaßten amtlichen Unterſuchung als ſogenannter „Treſterwein“ herausſtellte, welcher durch einen Aufguß von Waſſer auf die Kelterrückſtände und eine wiederholte Kelterung dieſer Rückſtände ge⸗ wonnen wird. Der Wirth hatte für dieſen „Traubenſaft“ 440 Mk.„pro Stück“ bezahlt, während der wirkliche Werth 120—150 Mk. betragen ſoll. Das Wiesbadener Gericht erkannte auf 300 M. Geldſtrafe. Proſit! — Lebensretter und— Strafman⸗ dat, wie reimt ſich das zuſammen? Darüber gibt folgende Mittheilung des Elſäſſer Journals die Antwort: Der muthige Lehrer aus Schiltig⸗ heim, welcher neulich beim Baden einer ſeiner Kollegen mit Hintanſetzung ſeines eigenen Lebens vom Tode des Ertrinkens errettete, iſt mit einem Strafmandat(mit Koſten 2,50 Mk.) wegen Badens an unerlaubter Stelle bedacht werden .. Tableau! Saarburg, 24. Aug. Der Sieger im letzten Diſtanzritt, Premier⸗Lieutenant Harlan vom Ulanen⸗Regiment Nr. 7 iſt geſtern verun⸗ glückt und Nachmittags im Militär⸗Lazareth, ohne zum Bewußtſein zurückgekehrt zu ſein, ge⸗ ſtorben. Entweder Vieh oder Menſch kommt um, das iſt meiſt der Ausgang ſolcher ganz un⸗ nöthiger Parforcetouren. Kempten, 29. Aug. Die Allgäuer Alpen ſind bis tief herab mit Schnee bedeckt. Heute Nacht war die Temperatur auf den Nullpunkt geſunken. Leipzig, 29. Aug. In dem Frankfurter Schaffnerprozeß wurde vom Reichsgericht auf die vom Staatsanwalt eingelegte Reviſion das Urtheil in den Einzelfällen gegen dle Schaffner Müller, Schleunig, Burkhardt aufgehoben. Heim⸗ lich und Wolf wurden, ſoweit Beſtechung ange⸗ nommen war, freigeſprochen. — Tod durch Bienenſtiche. Einen entſetzlichen Tod fand der Kaufmann Lange in Fladungen. Er wollte einem Bienenvolke Honig nehmen, wobei ihm der ſchwere Korb entfiel. Die Bienen richteten ihn ſo gräßlich zu, daß er ſtarb. Zwei Gehilfen retteten ſich mit knapper Noth. Geſellſchaft Immerfroh. Donnerstag Abend Zuſammenkunft Der Vorſtand. im Lokal. 104⁵ Zur gefl. Nachricht, daß von Donnerstag ab die einige Tage in der Halle zur Lenutzung aufgeſtellt iſt. Kühlwein nn Junge Milchſchweine hat zu verkaufen 1047 Joh. Mandel 13., Wachtmann, Renzegaſſe. Junge Milchſchweine hat zu verkaufen 1036 Georg Kirchner. 2 3 uin Seeſen a. H. 2. Wecker abr allein ſeit 1880 den anerkannt unübertroffenen Holländ. Tabak. Ein 10 Pfd. Beutel ſco. acht Mk. 4 Die nachweislich durch tau⸗ ſende von Nachbeſtellungen an⸗ Dreſch 1 aſchine A garantirt vorzüglich Bettfedern verſendet die bekannte Firma C. F. Kehnroth, Hamburg gegen Nachnahme nicht unter 10 Pſd. Neue Bettfedern. ſehr gute Sorte 1.25 u. 1.40 Mk. daunenreiche Sorte 1.60 u. 1.75 ſchöne weiße Federn 2.— hochfeine Daunen(Flaum) 2.50, 2,75 weiße Daunen 3,75 u. 4.25„ Bei Abnahme von 50 Pfund 5 Prozent Rabatt. Umtauſch geſtattet. Aufmerkſamkeit empfehlen. Abonnem. auf„Kleine Modenwelt“ a 2 bei allen Buchhandlungen und Postanstalten für Viertelährl.[ 50 Prg. vierteljährlich. 2 Hamburg, 29. Aug. Polniſche Arbeiter in Hammerbrook begingen geſtern Ausſchreitungen. Viele Theilnehmer wurden durch Meſſerſtiche ſchwer verletzt. Die Rädelsführer wurden feſt⸗ genommen. Hamburg, 28. Aug. An dem Schaden bei dem heutigen Brand auf dem Steinwärder, welcher die Höhe von annähernd 3 Millionen Mark erreicht, partizipiren gegen 40 Verſicherungs⸗ Geſellſchaften des In⸗ und Auslandes. Der Schaden an Gebäuden wird vorausſichtlich 200,000 Mark nicht überſteigen. Es ſcheint eine Selbſtentzündung vorzuliegen. Stettin, 29. Aug. Ein Menſch ohne Magen iſt der Steueraufſeher Tiede in Stettin. Sein Magen iſt ihm vor 1½ Jahren vom Director des hieſigen Krankenhauſes, Dr. Suchard, aus ſeinem Leibe herausgeſchnitten worden. Der Magen war durch und durch mit Krebsgeſchwüren behaftet. Derſelbe wird im Krankenhauſe bei Pommerensdorf in Spiritus aufbewahrt. An Stelle des Magens iſt die Haut des in den Magen führenden Darmes beutelartig erweitert worden. Herr Tiede mußte nach überſtandener Operation und Geneſung mit Eſſen anfangs vorſichtig ſein; er durfte zur Zeit nur wenig, konnte dafür aber öfter eſſen; jetzt nach 1½ Jahren fühlt er ſich gerade ſo geſund wie jeder andere Menſch, der in dem Beſitze eines Magens iſt, er braucht ſich gar nicht beſonders an ſtrenge Diät zu halten. Mit der ausgeführten Operation iſt jedenfalls der Beweis geliefert, daß der Menſch auch ohne Magen beſtehen kann, denn Herr Tiede iſt activer Beamter bei der hieſigen Steuerbehörde und muß täglich acht⸗ bis zehn ſtündigen Dienſt verrichten. Uebrigens ſoll die ausgeführte Operation der einzige Fall ſein, der bis jetzt geglückt iſt. Herbst- u. Winter stoffe. Trefort doppeltbreit, solider Qualität à 25 Pfennige pr. Meter. 1—— Veloutine Mus tr Damentuch solider Qualität auf Verlangen doppeltbreit, halbwollen neueste Farben Canto-Haus modernste Farben à 75 Efg. pr. 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Prakt., Ludwigshafen, Maxſtr. 82 p., welcher mich in kurzer Zeit durch ſeine innerliche u. äußerliche Kur von meinem ſchweren Leiden gänzlich befreite. Für ſeine ſchnelle Hilfe ſpreche ich meinen beſten Dank aus. Dies bezeugt der Wahrheit gemäß Suſanna Stumpf, 0 ö f ö 1 7 Schwetzingerſtraße 85, 3. Stock. Mannheim, den 3. Aug. 1896. Nachnahme verſendet. b 4200 Gew. Werth 14 6000 5 fit Magenleidende! 2 Allen denen, die ſich durch Erkältung oder Ueberladung des Magens, durch Genuß mangelhafter, ſchwer verdaulicher, zu heißer oder zu kalter Speiſen oder durch unregelmäßige Lebensweiſe ein Magenleiden, wie: Magenkatarrh, Magenkrampf, Magenſchmerzen, ſchwere Verdauung oder Verſchleimung zugezogen haben, ſei hiermit ein gutes Hausmittel empfohlen, deſſen vor⸗ zügliche heilſame Wirkungen ſchon ſeit vielen Jahren erprobt ſind. Es iſt dies das bekannte Verdauungs⸗ und Blutreinigungsmittel, der Hubert UIlrichsche Kräuter-Wein. Dieſer Kräuter⸗Wein iſt aus vorzüglichen, heilkräftig befundenen Kräutern mit gutem Wein bereitet, und ſtärkt und belebt den ganzen Verdauungsorganismus des Menſchen ohne ein Abführ⸗ mittel zu ſein. Kräuterwein beſeitigt alle Störungen in den Blutgefäßen, reinigt das Blut von allen verdorbenen krank⸗ machenden Stoffen und wirkt fördernd auf die Neubildung ge⸗ ſunden Blutes. Durch rechtzeitigen Gebrauch des Kräuter⸗Weines werden Magen⸗ übel meiſt ſchon im Keime erſtickt. Man ſollte alſo nicht ſäumen, ſeine Anwendung allen anderen ſcharfen, ätzenden, Geſundheit zerſtörenden Mitteln vorzuziehen. Alle Symptome, wie: Ropfſchmerzen, Aufſtoßen, god⸗ brennen, Blähungen, Uebelkeit mit Erbrechen, die bei chroni⸗ ſcheu(veralteteten) Magenleiden um ſo heſtiger auftreten, werden oft nach einigen Mal trinken 5 3 und deren unangenehme Folgen, wie Stuhlverſtopfung Beklemmung, Kolikſchmerzen, Herzklopfen, Schlafloſigkeit, ſowie Blutanſtauungen in Leber, Milz und Pfortaderſyſtem(HBämorrhoidalleiden) werden durch Kräuter⸗ Wein raſch und gelind beſeitigt. Kräuter⸗Wein behebt jedwede Un- ver daulichkeit, verleiht dem Verdauungsſyſtem einen Anfſchwung und entfernt durch einen leichten Stuhl alle untauglichen Stoffe aus dem Magen und Gedärm e, * N* Hageres, bleiches Ausſehen, Blut⸗ J 1 ſind meiſtens die Folge ſchlechter mangel Eutkrüftung Verdauung, mangelhafter Blut⸗ 5 bildung und eines krankhaften Zuſtandes der Leber. Bei gänzlicher Appetitloſigkeit, unter ner⸗ vöſer Abſpannung und Gemüthsverſtimmung, ſowie häufigen Kopfſchmerzen, ſchlafloſen Nächten, ſichen oft ſolche Kranken lang⸗ ſam dahin. 1 KLräuter⸗Wein gibt der geſchwächten Lebenskraft einen friſchen Impuls. 1 Kräuter⸗Wein ſteigert den Appetit, befördert Verdauung und Ernährung, regt den Stoffwechſel kräftig an, beſchleunigt und verbeſſert die Blutbildung, beruhigt die erregten Nerven und ſchafft dem Kranke neue Kräfte und neues Leben. Zahlreiche Anerkennungen und Dankſchreiben beweiſen dies. Kräuter Wein iſt zu haben in Flaſchen a 4 1,25 und 1,75 in Viernheim, Küferthal, Lampertheim, Weinheim, Frankenthal, Ladenburg, Heppenheim, Rimbach, Lorſch, Mannheim, Oggers⸗ heim, Ludwigshafen, Neckarau, Worms, Bensheim, Heidelberg uſw. in den Apotheken. Auch verſendet die Firma Hubert Ullrich, Leipzig, Wenſtraße 82, 3 und mehr Flaſchen Kräuterwein zu Originalpreiſen nach allen Orten Deutſchlands porto- und kiſtefrei. g Vor Nachahmungen wird gewarnt! Man verlange ausdrücklich fubert Ullrich'schen Kräuterwein. Mein Kräuterwein iſt kein Geheimmittel; ſeine Beſtandtheile ſind: Malagawein 450,0, Weinſprit 100,0, Glycerin 100,0, Rothwein 240,0, Ebereſchenſaft 150,0, Kirſchſaft 320,0, Fenchel, Anis, Helenenwurzel, amerik. Kraftwurzel, Enzianwurzel, Kalmuswurzel aa 10,0. 547 Für Vormünder? Nechenſchafts⸗Berichte an Großherzogliches Amtsgericht vorräthig in der Buchdruckerei des Vieruheimer Anzeigers.