ee J 3 9000 Ie 000 5000 f 40000 JU.“ 9000 9000 2000 d 2400 7000 1000 2600 b 100 900 500 5000 000 5000 7 9000 1 . r——-„— Mieruheiner Anzeiger Eiſcheint Mittwochs und Samſtags und koſtet monatlich nur 30 Pf. frei in's Haus gebracht. Per Poſt bez. pro Quart. M. 1.15 Redaction, Druck und Verlag: W. Bingener, Viernheim. Bublikationsorgan der Gr. Bürgermeisterei Viernheim. Anzeigsblatt ven Fiernhrim, Weinheim, Aäferthal and Miugebung. ZuAlusſchreibungen wirkſam u. billig In ſerate 10 Pf. pro 1 ſpaltige Garmondzeile. Reclamen 20 Pf. pro Iſp. Zeile Nr. 72. Jamſlag, den 5. Stplenbkt. 1806. entſchland. Berlin, 3. Sept. Das Militärwochenblatt meldet: Prinz Albrecht von Sachſen⸗Altenburg und Fürſt von Schaumburg-Lippe ſind zu Ge⸗ nerälen der Kavallerie, der Kommandeur des 3. Armeekorps v. Liegnitz iſt zum General der Infanterie befördert. Dem Gouverneur von Straßburg, v. Jena, iſt der Charakter als Ge⸗ neral der Infanterie, dem Gouvern ur von Köln, v. Leipziger, der Charakter als General der Ka⸗ vallerle verliehen worden. Berlin, 3. Sept. General⸗Oberſt v. Loe ſoll, wie die„Tägl. Rundſchau“ aus zuverläſſiger Quelle wiſſen will, beabſichtigen, im Herbſt aus Geſundheitsrückſichten ſeinen Abſchied einzureichen, und bereits dem Kaiſer ſeinen Entſchluß mündlich mitgetheilt haben. Eingeweihte Kreiſe wollen wiſſen, daß der Chef des Militär⸗Cabinels, v. Hahnke, zum Nachfolger Loe's als Oberbefehls⸗ haber in den Marken und Gouverneur von Berlin auserſehen ſei. Berlin, 4. Sept. Der„Reichanzeiger“ ver⸗ öffentlicht den Entwurf des Geſetzes betreffend die Abänderung des Arbeiterverſicherungsgeſetzes nebſt der Begründung. Ausland. Paris, 3. Sept. Aus Perpignan wird ge⸗ meldet, daß die Deſertionen in der ſpaniſchen Armee immer größere Dimenſionen annehmen. Gegenwärtig beſtehe eine förmliche Auswanderung militärpflichtiger Spanier, welche ſich durch De⸗ ſertion der Aushebung für Cuba entziehen wollen. Konſtantinopel, 1. Sept. In der vorletzten Nacht und am geſtrigen Vormittage herrſchte Ruhe. Ein Theil der Geſchäfte war wieder ge⸗ öffnet. Es ſind viele Verhaftungen vorgenommen worden. 450 türkiſche Soldaten befinden ſich unter den Opfern der letzten Unruhen. In der Nähe der Ottoman⸗Bank in Galata wurden wieder Bomben geworfen. Im Tunnel von Tophane wurde auf die Truppen geſchoſſen. In Stambul ſind drei Wagen mit nicht gefüllten Bomben beſchlagnahmt worden. Die Schiffe ſind mit Flüchtlingen überfüllt. Konſtantinopel, 2. Sept. Wie verlautet, iſt von der Pforte die Erlaubniß zur Einfahrt je eines deutſchen, öſterreichiſchen, italieniſchen, ruſſi⸗ ſchen und zweier engliſchen Kriegsſchiffe verlangt worden. Ferner ſollen außerhalb des Bosporus in nächſter Nähe der Hauptſtadt fünf ruſſiſche Schiffe ſtationirt werden. Philippopel, 4. Sept. Nach Berichten aus Konſtantinopel iſt die Stadtbeleuchtung zur Jahres feier der Thronbeſteigung des Sultans viel ſchwächer ausgefallen als ſonſt. Auch zahl⸗ reiche Türken hatten es infolge der traurigen Lage unterlaſſen, ihre Häuſer zu erleuchten. Ebenſo hatten die Botſchafter dem Brauche der Beleuchtung nicht entſprochen mit der Begründung, die Beleuchtung bilde keinen Akt internationaler Verpflichtung oder Höflichkeit. Freudenzeichen ſeien aber nach den letzten traurigen Ereigniſſen nicht am Platze. Bei der üblichen Beglück⸗ wünſchung im Pildiz⸗Kiosk drückten ſämmtliche Dragomane den Botſchaftern ihr Bedauern über das Vorgefallene aus. Das iſt ja leicht, es macht aber die verübten Blutthaten nicht un⸗ geſchehen. Die Pforte ſoll beſchloſſen haben, alle armeniſchen Beamten nach dem Auslande zu verweiſen. Aus Nordamerika. Nach einer vom 25. Juni datirten Meldung aus Montreal hat das Ober⸗ gericht eine Entſcheidung abgegeben, durch welche das Beichtſiegel, welches dem katholiſchen Prieſter unter allen Umſtänden verbietet, Geſtändniſſe, die ihm im Beichtſtuhle anvertraut wurden, preis⸗ zugeben, als zu Recht beſtehend, aufrecht er⸗ halten wird. Herr Pfarrer Gill hatte ſich bei einer Verhandlung vor einem Friedensrichter ge⸗ weigert, gewiſſe an ihn geſtellte Fragen zu be⸗ antworten, weil ihm die auf dieſe Fragen be⸗ züglichen Thatſachen im Beichtſtuhle mitgetheilt worden waren, und war darauf von dem betr. ſteht dem Richter wegen angeblicher„Mißachtung des Gerichtes“ zu Strafe verurteilt worden. Das Obergericht hat nun das Urtheil umgeſtoßen und erklärt, daß ſolche Mittheilungen privilegirt ſind, d. h. von dem betr. Beichtvater nicht weiter er⸗ zählt werden dürfen. Aus Nah und fern 8 Viernheim, 4. Sept. Der zu Ehren des nunmehr von der Großherzogl. Staatsre⸗ gierung beſtätigten Bürgermeiſters Herrn Pfüͤtzer von den hieſigen Vereinen geplante Fackelzug wird auf ſpeziellen Wunſch des genannten Herrn im Intereſſe des Friedens und der Verſöhnung unterbleiben. Dieſer Wunſch und das Ein⸗ gehen der Vorſtände der Vereine auf denſelben mag ja manchem Wähler des Herrn Pfützer wider den Strich gehen. Allein im Intereſſe des Friedens in der hieſigen Gemeinde iſt beides nur zu loben. Der Frieden in der Gemeinde 0 neuen Bürgermeiſter höher, wie die Befriedigung eines vielleicht kleinlichen Ehrgeizes. Das Amt eines Buͤrgermeiſters iſt in einer ſo großen Gemeinde wie Viernheim ein ſo ſchweres, daß der Inhaber desſelben nur wünſchen muß, in Frieden mit allen Gemeinde⸗ gliedern zu leben, um ſeine großen Pflichten erfüllen zu können; denn dieſe erfordern in der heutigen Zeit die ganze Kraft und den größten Eifer eines Mannes, und der Träger dieſer Würde iſt in der hieſigen Gemeinde nicht auf Roſen gebettet.— Die ſeitherige Wirkſamkeit des neuen Bürgermeiſters als Gemeinderat und Privatmann läßt uns hoffen, daß ſeine Amts⸗ thätigkeit unſerer Gemeinde zum Wohle gereiche. Wie Herr Pfützer in der Vergangenheit für alles Schöne, Gute und Edle mit dem größten Eifer eingetreten iſt, ſo wird er das wohl auch als Buͤrgermeiſter thun. Wird er zu jeder Zeit die Intereſſen der ganzen Gemeinde und das Wohl und Wehe des Einzelnen im Auge be⸗ halten, dann wird die Wohlfahrt der ganzen Gemeinde gefördert und ſeine Wirkſamkeit wird Anter falſcher Flagge. Roman von J. Hohenfeld. (Nachdruck verboten.) 11. Fortſetzung. Als die Komteſſe eintrat, ſtand Rupert auf und führte ſeine Mutter nach dem Seſſel, auf dem er geſeſſen. Dann warf er ſich ihr zu Füßen und verbarg ſein Geſicht in ihrem Schoß. „Was iſt Dir, mein Sohn?“ fragte Gabriele ängſtlich.„Biſt Du krank?“ „Nein, Mutter,“ antwortete er.„Ich befinde mich ganz wohl. Ich wollte über mich ſelbſt mit Dir ſprechen. Ich bin jetzt beinahe fünfzehn Jahre alt. Haſt Du ſchon einen Plan für meine Zukunft entworfen?“ Ein banger Zug glitt über das Geſicht der Komteſſe, als ſie mit ihren ſchlanken Fingern durch das dichte Haar ihres Sohnes ſtrich, ohne zu antworten. Die Stunde, welche ſie ſchon lange gefürchtet hatte, war gekommen. Nupert's ſtrebſamer Geiſt war erwacht zum Ernſt des Lebens. „Soll ich ein Advokat, ein Theologe, oder ein Arzt werden, Mutter? Oder ſoll ich einen Beruf erlernen?“ Stolz erhob Gabriele ihr Haupt. Das franzöſiſche Blut der von Chatrois machte ſich geltend. „Mein Sohn will ſich ſein Brod verdienen?“ rief ſie aus.„Mein Sohn will arbeiten für Geld? Rupert, wie kommſt Du apf einen ſolchen Gedanken?“ Der Knabe erhob das Haupt. Seine Wangen glühten. „Mutter!“ entgegnete er ernſthaft.„Weshalb ſollte Dein Sohn nicht ſein Brod verdienen können? Iſt es demüthigender für meines Vaters Sohn, zu arbeiten, als für meines Vaters Weib 7“ „Still Rupert;“ erwiderte die Komteſſe, ihre Augen niederſchlagend, während ihre Wangen eben⸗ falls erglühten. ſprechen. welche mich eine Zeit lang von Euch fern hält. „Du darfſt ſolche Worte nicht Es iſt eine Nothwendigkeit vorhanden, Ich habe Dir die Wahrheit geſagt, ich bin eine Schauspielerin! Aber das Theater, in welchem ich ſpiele, und den Namen, den ich dort trage, darf meinen Kindern für's Erſte noch nicht bekannt werden bis zu der Zeit, in der Ihr Alles wiſſen werdet. Bis dahin habe Geduld, mein Sohn!“ „O, Mutter!“ rief Rupert aus.„Und ich möchte doch ſo gern etwas Großes werden und eine Univerſität beſuchen! Ich habe Lebensbeſchreibungen bedeutender, franzöſiſcher Männer geleſen. Ich möchte ſo gern einſt, wie ein großer Mann ge⸗ ſprochen hat, ſprechen können: Das Alles verdanke ich meiner Mutter!“ Gabriele zog ihren Sohn feſter an ihr Herz. „O, ich habe es mir längſt gedacht, Rupert, daß Du, dem jungen Adler gleich bald Deine Schwingen regen würdeſt. Ich will die Angelegen⸗ heit mit deinem Vater beſprechen. Was jedoch Deine Zukunft anbetrifft, ſo kann ich Dich ſchon jetzt darüber beruhigen. Du biſt der Erbe Dei⸗ nes Vaters, und wenn Du am Leben bleibſt, ſo wirſt Du, wenn die Zeit da iſt, einen hohen Titel und einen geachteten alten Namen tragen. Du wirſt große Reichtümer und viele Ländereien beſitzen.“ Rupert ſah ſeine Mutter auf's Höchſte ver⸗ wundert an. „Dieſe Mittheilung muß ein völliges Geheim- niß bleiben,“ fuhr Gabriele fort. Sprich mit Niemanden, auch nicht mit Giralda darüber. Du mußt Vertrauen und Geduld haben, mein Sohn. Bedenke wohl, daß Dir eine glänzende Zukunft be⸗ vorſteht!“ Sie umarmte den noch immer Ueberraſchten ſo zärtlich, wie nur eine glückliche Mutter ihr Kind umarmen kann, ſich im Herzen freuend über den erwachten Ehrgeiz in ſeiner jungen Seele. Dann verließ ſie das Zimmer, Nupert ſeinen neuen Ausſichten, neuen Hoffnungen und neuen Träumen überlaſſend. Der Graf erwartete Gabriele in ſeinem Studir⸗ zimmer, Er ſaß auf dem Seſſel bei dem Kamin. Innig ſchloß er ſie in ſeine Arme. „Was wollte Rupert von Dir?“ fragte er nach einer kurzen Pauſe. „Er ſehnt ſich, ſeine Flügel zu erproben, wie es die jungen Adler thun!“ antwortete die Komteſſe in Scherz und Ernſt.„Die Stunde, vor welcher wir uns fürchteten, iſt gekommen, mein Gemahl. Rupert wollte wiſſen, wie wir über ſeine Zukunft beſchloſſen haben.“ „Ich wünſchte, uns wäre dieſe Frage noch er⸗ ſpart geblieben,“ verſetzte der Graf. Wie können wir ihn fortſchicken, ohne ihm das Geheimniß ſeiner wahren Abkunft zu erklären?“ Bekümmert ſenkte der Graf das Haupt. Gabriele umſchlang ihn liebevoll mit beiden Armen. „O, gräme Dich nicht darum!“ rief ſie aus. „Die Hand des Höchſten, die uns bis hierher ſo ſichtbarlich beſchüßt, wird uns auch einen Ausweg aus dieſem Labyrinth zeigen. Laß dieſe Sorge Dich nicht quälen. Geliebter! Laß' uns hoffen daß Alles gut werde!“ Er zog ſie innig an ſich, gab ihr alle nur er⸗ denkbaren zärtlichen Namen und ſegnete ſie für ihren Glauben, ihre Liebe, ihre Hoffnungen und Ver⸗ trauen. Und, ruhend an der treuen Bruſt des theuern Gatten empfand Gabriele erſt voll und ganz, wie ſüß das Leben ſei, ein Leben von echter, treuer Liebe geweiht. In dieſer glücklichen Stunde, welche ſie in traumhafter Sicherheit einwiegte, vergaß ſie all ihre Furcht, vergaß ſie Eugen von Lamartin, vergaß ſie den rachſüchtigen Marquis de Vigny, vergaß ſie die ganze Welt! 7 ——— 272 3 3— 2 — N — 8 eine geſegnele ſein. Dies hohe Ziel, die Wohl⸗ fahrt der Gemeinde Viernheim, kann jedoch nur erreicht werden, wenn der Bürgermeiſter unter⸗ ſtützt wird durch einen tüchtigen Gemeinderat, der alte, bewährte Einrichtungen in Ehren hält, dem guten Neuen ein verſtändnisvolles Erfaſſen entgegenbringt und dem in uneigennütziger Weiſe die Intereſſen der Gemeinde höher ſtehen, wie die eigenen. Möge der Segen Gottes über der Amtsthätigkeit des neuen Bürgermeiſters Herrn Pfützer ruhen zum Beſten der Gemeinde und der Kirche, der Schule und des Hauſes. Das walte Gott! Viernheim, 4. Sept. Die Liſte der Hauptgeſchworenen pro 3. Quartal 1896 weiſt keine Perſonennamen von hier auf. — Landwirthſchaftliches. Wie uns ſoeben von maßgebender Stelle mitgetheilt wird, haben ſich die Direktion der Main⸗Neckar-, ſowie die Spezialdirektion der Heſſiſchen Ludwigs ⸗ Eiſenbahn in ſehr dankenswerter Weiſe bereit erklärt, für ſämtliche Tiere, Maſchinen, Geräte, ſowie Produkte, welche auf der am 19., 20. und 21. September in Groß-Gerau ſtattfinden⸗ den Tierſchau des landw. Provinzialvereins für Starkenburg ausgeſtellt werden, freien Rücktrans⸗ port eintreten zu laſſen. — Der bekannte Meteorologe Habenicht in Gotha hat ſeine neueſte Wetterprognoſe für die kommende Zeit veröffentlicht. Die Prophezeiung lautet fogendermaßen: Trockene Witterung um Ende Auguſt, ſodann ein anhaltend ſchöner Herbſt bis in den November hinein, dem ein harter, ſchnee⸗ und eisreicher Winter folgen dürfte. — In den letzten Jahren hat nach den ſtatiſtiſchen Nachweiſen die Zahl der katholiſchen Schulamtsaſpiranten bedeutend abgegommen. Auch in dieſem Jahre war die Zahl derſelben eine äußerſt geringe, ſodaß bereits am 1. Aug. ſämmtliche katholiſche Schulamtskandidaten dienſt⸗ lich verwendet waren. Die Regierung mußte deßhalb neuerdings mehrere junge Leute aus anderen deutſchen Staaten im heſſiſchen Schul⸗ dienſte verwenden. Weinheim(Bergſtr.), 2. Sept. In vor⸗ vergangener Nacht brach im Hauſe des Schreiner⸗ meiſters J. Pfläſterer Feuer aus. Der Brand übertrug ſich bald auf die beiden angrenzenden Wohnhäuſer. Das Dachwerk der drei Wohn⸗ gebäude wurde vernichtet. Ueber die Entſtehung des Brandes verlautet nichts. Mannheim, 2. Sept. Der Schwindel auf die Vertrauensſeligkeit gewiſſer Leute muß doch immer noch ein recht rentables Geſchäft ſein. Seit mehreren Tagen verkauften hier, ſo berichtet das„N. M. Vbl.“, zwei Individuen in geiſtlicher Kleidung an Katholiken ein An⸗ dachtsbuch„auf Abzahlung“. Das Buch koſtet im reellen Buchhandel 8 M., die Herren„Rei⸗ ſenden“ forderten 20 Mk., begnügten ſich aber in allen Fällen mit einer Anzahlung von 5 M. Ueberall bedienten ſie ſich der üblichen Ver⸗ ſicherung, daß der„Reinertrag“ zu„frommen Zwecken“ Verwendung finde. Es iſt eine große Anzahl Katholiken auf den plumpen Schwindel hineinge⸗ fallen, die ſich die Anzahlung haben abſchwäͤtzen laſſen. Außerdem gaben ſie auch„milde Gaben“ für einen„Kirchenbau“ hin. Geſtern wurden die beiden Gauner verhaftet. Bensheim, 2. Sept. Ein ſchreckliches Unglück ereignete ſich vorgeſtern Nachmittag auf der Landſtraße bei Reichenbach im Odenwald. In trunkenem Zuſtande erkletterte ein Arbeiter das Fuhrwerk eines hieſigen Unternehmers und zwar gegen deſſen Willen. Der Arbeiter ſtürzte ab, kam unter die Räder und war alsbald todt. Worms, 2. Sept.„Friſche Eier“, unter dieſer Bezeichnung werden Eier, ſowohl auf dem Markte, als auch in Ladengeſchäften vielfach feil⸗ gehalten und verkauft, obwohl die Eier nichts weniger als„friſch“ ſind, und obwohl dies den Verkäufern bekannt iſt. Eine dieſer Tage vor⸗ genommene polizeiliche Reviſion ergab, daß die von einer Händlerin erhobenen 7 Eier ſämmtlich und daß von 25 in einem hieſigen Geſchäfte ge kauften Eiern, die als ganz beſonders friſch und gut angeprieſen wurden, 9 Stück verdorben waren. Die ſchlechten Eier wurden konfiszirt, die Ver⸗ käuferin trifft ſelbſtverſtändlich auch noch eine empfindliche Strafe. Vilbel, 4. Sept. Dieſer Tage ſprang der 15jährige Maurerlehrling Friedrich Kramer auf den noch im Fahren begriffenen Zug. Durch den Ruck beim Anhalten des Zuges wurde er vom Trittbrett herabgeſchleudert und gerieth unter die Rader. Der Kopf wurde zermalmt und der Tod trat ſofort ein— eine Warnung für alle jungen Leute, die ſo gern ſolche turneriſche Kunſtſtücke ausführen. Reutlingen, 3. Sept. Samstag Abend erſchoß ſich hier ein lediger, zur Zeit ſtellenloſer Proviſionsreiſender auf ſeinem Zimmer, nachdem er zuerſt ein Mädchen, mit welchem er ein Ver⸗ hältnis unterhielt, durch einen Revolverſchuß tödtlich verletzt hatte. Der junge Mann war augenblicklich todt. Ob das Mädchen, welches zu ſeinen Eltern verbracht wurde, mit dem Leben davonkommt, iſt zweifelhaft. Sorge um ſein Fortkommen und Eiferſucht ſollen den Unglück⸗ lichen zu ſeiner That veranlaßt haben. Freiburg i. B. 3. Sept. Das Befinden des ſchwer erkrankten Erzbiſchofs Roos war geſtern unverändert. Es iſt die Abhaltung öffent⸗ licher Gebete angeordnet worden. Dem Erzbi⸗ ſchof wurden auf ſeinen eigenen Wunſch die Sterbeſakramente durch Weihbiſchof Dr. Knecht in Anweſenheit ſämmtlicher Domherren von Freiburg gereicht. Alſtaden b. Duisburg, 1. Sept. Geſtern ſtürzte am Neubau der katholiſchen Kirche das Gewölbe über dem ſüdlichen Schiff nebſt der ſich daran anſchließenden Seitenmauer an der Südſeite ein. Der Handlanger Waſſing wurde von einem Pfeiler getroffen und blieb ſofort — todt. Der Maurer Roßbach erlitt ſchwere Ver⸗ letzungen am Kopfe und einen Armbruch und zwei Maurer, beide namens Müller, wurden leicht verletzt. Wilhelmshaven, 3. Sept. Geſtern wurden hier die letzten Briefe ausgegeben, welche von der Beſatzung des geſcheiterten„Iltis“ 5 Tage vor derKataſtrophe geſchrieben worden waren. — Gräßlicher Unfall. Im Pfarrorte Kallham bei Salzburg war beim dortigen Meßner ein Zimmermann mit der Bearbeitung von Bau⸗ holz beſchäftigt. Während dieſer Arbeit ſammelte der Meßner die Schwarten; dabei kam er dem Zimmermann zu nahe und wurde von der ſcharfen Zimmermannshacke ſo ungluͤcklich getroffen, daß er— förmlich geköpft— ſofort todt zu Boden ſtürzte. Prag, 29. Aug. Eine gefährliche Poſtſendung erhielt ein Tiſchlermeiſter in Alb⸗ rechtitz. Als er einen aus Mähren angelangten Carton öffnete, ſchoß eine große Kreuzotter hervor. Der Tiſchlermeiſter hatte die Geiſtesgegen⸗ wart, die Schlange ſo heftig an die Hobelmaſchine zu ſchlagen, daß deren Kopf zerſchmettert wurde, ehe ſie ihn verletzen konnte. Ein Geſelle der kürz⸗ lich wegen mehrfacher Diebſtähle entlaſſen wurde, dürfte die Sendung abgeſchickt haben. Wien, 3. Sept. Wie die„Frankf. Ztg.“ von hier meldet, hat ſich der hoch angeſehene Beſitzer der bekannten Wiener Brauerei St. Marx, ein mehrfacher Millionär, Karl Ferdinand Ment⸗ ner Ritter von Marko, 60 Jahre alt, vorgeſtern erſchoſſen. Rom, 3. Sept. Das„Kl. Journal“ be⸗ richtet aus Rom: Polizeioberkommiſſar Parquari wurde geſtern von einem kürzlich entlaſſenen Sträfling auf offener Straße durch Revolver⸗ ſchuͤſſe getödtet. Das Motiv der That iſt Rache. Der Mörder feuerte gegen ſeine Verfolger mehrere Schüſſe ab, wurde aber verhaftet. Mokohama, 3. Sept. Ein mächtiges Erdbeben ſuchte am Abend des 31. Auguſt die nördlichen Provinzen Japan's heim. Die Stadt Rucugo iſt vollſtändig zerſtört. Verſchiedene andere Städte ſind ſchwer beſchädigt. Zahlreiche Menſchenleben ſind verloren gegangen. An dem⸗ ſelben Tage richtete ein Taifun in den ſüdlichen Provinzen große Verwüſtungen an. — Ein Opfer der Berliner Aus- ſtellungs⸗Lotterie. Ein als nicht ſplendid bekannter Schuhmachermeiſter in Mühlheim a. Rh. hatte in der Berliner Gewerbeausſtellungslotterie einen erheblichen Geldbetrag gewonnen und in der erſten freudigen Ueberraſchung die ſämmtlichen Mitglieder eines Vereins, dem er angehörte, zu einer Feſtfeier eingeladen. Faſt alle waren dem Rufe gefolgt und aßen und tranken mit ſolcher Begeiſterung auf das Wohl des„Glücklichen“, daß dieſem am nächſtfolgenden Tage ſeitens des Gaſt⸗ wirth eine über mehrere hundert Mark lautende Rechnung präſentirt wurde. Wer beſchreibt aber den Schrecken des Schuhmachermeiſters, als er erfuhr, daß die Ziehung der Gewerbeausſtellungs⸗ Achtes Kapitel. Der Morgen, welcher dem Tage folgte, an welchem das von uns im vorigen Kapitel beſchriebene, ſo glückliche Zuſammenſein ſtattgefunden, zog dunkel und ſchwer über die Villa Laroſe herauf. Der Wind rauſchte in den Zweigen der dicht belaubten Bäume des Gartens und ſang ſeine Trauerweiſen und ſchüttelte gleich Thränen den Regen der letzten Nacht von den Aeſten nieder. Mochte aber auch die Natur ihr Trauerkleid nicht gewechſelt haben, die Freude und das Glück, welches die kleine Familie, die hier im Verborgenen lebte, empfand, konnte nicht dadurch geſchmälert werden. Schon in früher Stunde verſammelten ſich Alle im Frühſtückszimmer. Der Graf ſah düſter aus, wie immer, doch glitt ein freudiger Schimmer zuweilen über ſeine Stirn. Aus Gabrielens ſchönem Antlitze ſtrahlte das Glück, als ob ſie nie empfunden, was Sorge und Gram heißt. Der kleine Alfred war in lauter Fröhlichkeit, bei ſeiner Mutter ſein zu können. Ruperts ernſtes, aber freundliches Geſicht war der Spiegel ſeines jetzt zufriedenen Herzens; hatte ihn doch die Mutter geſagt, daß ſein Lieblingswunſch, eine hohe Stellung einnehmen zu dürfen, erfüllt werden ſollte. Nur ein Geſicht von allem blickte ernſter, als gewöhnlich darein, nur eine Stirn war gedanken⸗ und ſchwermuthsvoll. Giralda, welche immer nur an das Wohl Anderer dachte und ſich ſelbſt mit Wünſchen verleugnete, ſie nahm faſt gar keinen Antheil an der Unterhaltung. Nach eingenommenen Morgenimbiß ſuchte Gab⸗ riele das Studirzimmer auf, um ihre Tochter die zugeſagte Unterredung zu gewähren. In's Gemach eintretend, fand ſie daſſelbe leer. Sich nachläſſig auf das Ruhebett mit dem Tigerfell ausſtreckend, erwartete ſie die Ankunft des jungen Mädchens. Kaum war eine Minute vergangen, als Giralda eintrat. Sie ſah bleich und überwacht aus und die Gräfin bemerkte, daß ihre ſchwarzen Augen glänzten vor innerer Bewegung. Auf Gabriele zueilend, umſchlang ſie dieſelbe mit ihren Armen und barg ihr Haupt an der Bruſt ihrer Mutter. „Giralda! Was iſt Dir, mein Kind?“ fragte Gabriele überraſcht. Was kann mein kleiner Lieb⸗ ling für Wünſche hegen? „Mutter, bitte, ſprich nicht zu mir in dieſem Tone!“ rief Giralda voll innerer Erregung aus. „Ich bin kein Kind mehr!“ Gabriele blickte ſie überraſcht an und mußte die Ueberzeugung gewinnen, daß ihre Tochter die Wahrheit geſprochen hatte. „Kein Kind mehr!“ wiederholte Gabriele traurig. „Haſt Du wirklich ſchon dieſe Grenze überſchritten? Dann haſt Du den glücklichſten Theil Deines Lebens bereits hinter Dir! O, wäre Dir doch noch jahrelang die kindliche Sorgloſigkeit erhalten geblieben!“ „Mutter, wie kann das ſein,“ verſetzte das junge Mädchen raſch, wenn ich weiß, daß ich Alles, was mir das Daſein bietet, Deiner harten Arbeit verdanke?“ Das Antlitz der Gräfin erglühte; ihre Lippen zitterten vor Erregung. „Nacht für Nacht,“ fuhr Giralda ſchneller, in leidenſchaſtlichem Tone fort,„habe ich darüber nach⸗ gedacht, wie Du ſingen mußt vor all' den fremden Leuten, um uns das Leben angenehm zu geſtalten. Dieſen Gedanken, Mutter, kann ich nicht ertragen!“ Die Röthe auf den Wangen Gabrielens hatte einer Leichenbläſſe Platz gemacht. Thrägen ent⸗ quollen ihren Augen und benetzten das liebliche Haupt, das an ihrer Bruſt ruhte. i „O, mein Kind, mein Kind!“ murmelte ſie mit zitternder Stimme. „Mutter, meine Worte ſchmerzen Dich,“ ſprach das junge Mädchen weiter.„Aber dennoch muß ich Dir Alles ſagen, was mir auf dem Herzen brennt. Du Liebe, Gute, biſt ſtets bereit, Dich für uns e en Ich aber kann nicht länger die Hände in den Schoß legen. Der Vater hat mich ſorgfältig erzogen. Ich habe vieles geleſen und gelernt. Es iſt Zeit, daß ich Dir eine Laſt abnehme. Du haſt immerdar für uns Alle ge⸗ ſorgt und es kann deshalb keine Schmach ſein, wenn ich Deinem Beiſpiel folge. Mutter ich will in die Welt hinaus und in einer Stellung als Ge⸗ ſellſchafterin oder Erzieherin mir mein Brod ſelbſt verdienen!“ „Du eine Geſellſchafterin?“ rief Gabriele und ihre Stimme bebte.„Kind, was weißt Du von dem Leben mit ſeinen vielen Demüthigungen und Mühſeligkeiten 2“ „Ich werde Alles zu tragen wiſſen,“ entgeg⸗ nete Giralda feſt.„Trägt nicht meine Mutter ohne Murren die Trennung von den Ihrigen? Was ich auch zu tragen haben werde, es kann nicht härter ſein, als dies. Das Bewußtſein, Dir eine Stütze bieten zu können, wird mir über alle Prüfungen hinweghelfen!“ (Fortſetzung folgt.) Für Geiſt und Herz. Du ſollſt reden, nicht viel aber ſinnig; Du ſollſt beten, nicht lang, aber innig; Du ſollſt handeln, nicht raſch, aber kräftig; Du ſollſt lieben, nicht laut, aber heftig; Du ſollſt leben, nicht wild, aber heiter; Sollſt Dir helfen, und Gott hilft Dir weiter! Am entlaubten Zweige zittert Manchmal noch ein welkes Blatt, Das am Baum trotz Sturm und Regen Sorgſam ſich erhalten hat. Alſo hält die Seele manchmal Als des Glückes letzten Reſt, Vor der völligen Entſagung Eine ſchöne Täuſchung feſt. eilt 0 0 0 50 1 D Kran Pal ud bel gr lat bet gern Kran Nalle wulbt er ut 0 das — wiede leben der! Krit ihren * was bl Hur ein Eine Cigar einem 9 belege Unler f eine Ni Gef. Of Haaſenſte In 8. pp Ach olchet „dab Gaf tende aber s er gs ünget t hat ellen 1 e ge⸗ eln, vill Oe⸗ ſelbſt und von und geg ohne Dab nicht t eine ungen lotterie für ungültig erklärt worden iſt; die ſchadenfrohen Theilnehmer der Feſtlichkeit aber tröſteten ihn mit der Verſicherung, daß er bei der nächſten Ziehung beſtimmt mit einem noch größeren Treffer herauskommen wurde. — Ein Dieb als Operateur. In einer ſeiner Vorleſungen theilte kürzlich Prof. Bronardel, dem„Lyon Medical“ zufolge, einen höchſt intereſſanten und merkwürdigen Fall mit: Ein Herr hatte ein bösartiges Halsgeſchwür, das ſo tief ſaß, daß der behandelnde Arzt ſich zu einer Operation nicht entſchließen konnte. Da ſchlich ſich in einer Nacht ein Dieb in das Krankenzimmer; er wurde aber von dem wachen Patienten ſofort bemerkt, der Kranke erhob ſich und wollte dem Dieb entgegentreten. Dieſer aber kam ihm zuvor und packte ihn mit voller Kraft am Halſe. Infolge des ſtarken Druckes platzte der Abſzeß, ein Eiterſtrahl ſchoß daraus geführt werden. Da der Transport in Fäſſern ſich nicht bezahlt machen könne, weil die ameri⸗ kaniſchen Bierfäſſer in Europa faſt nutzlos ſein würden, ein Zurückſchicken nach Amerika aber vollends zu koſtſpielig wäre, ſolle das Bier wie Petroleum in„Beckendampfern“ über den Ocean geſchafft werden.— Wir meinen, die geriebenen Vankees werden ſich von ſelbſt vor dem koſt⸗ ſpieligen Verſuch hüten, Deutſchland mit ihrem ſchlechten Bier zu überſchwemmen. Vor dieſem Wettbewerb braucht Niemand Furcht zu haben. — Das Verdienſtkreuz. In einem Orte Badens erhielt ein Herr, der mit dem Ver⸗ dienſtkreuz ausgezeichnet wurde, folgende Zu⸗ ſchrift: „Wie Chriſtus trug das große Kreuz, So trag auch Du das kleine; Er trug es ja ganz unverdient, So wie auch Du das Deine.“ von dem man kaufen will und die etwaige Ver⸗ fälſchung tritt ſofort zu Tage: Aechte, rein ge⸗ färbte Seide kräuſelt ſofort zuſammen, verlöſcht bald und hinterläßt wenig Aſche von ganz hell⸗ bräunlicher Farbe.— Verfälſchte Seide(die leicht ſpeckig wird und bricht) brennt langſam fort(namentlich glimmen die„Schußfäden“ weiter, wenn ſehr mit Farbſtoff erſchwert) und hinterläßt eine dunkelbraune Aſche, die ſich im Gegenſatz zur ächten Seide nicht kräuſelt, ſon⸗ dern krümmt. Zerdrückt man die Aſche der ächten Seide, ſo zerſtäubt ſie, die der verfälſchten nicht. Die Seiden ⸗ Fabriken 6. Henne⸗ berg(k. u. k. Hoflief.) Zürich verſenden gern Muſter von ihren ächten Seidenſtoffen an jedermann und liefern einzelne Roben und ganze Stücke porto- und steuerfrei in die Wohnung. 5 hervor und traf den böswilligen Eindringling gerade ins Geſicht. Entſetzt ließ der Dieb den Kranken los und machte ſich eiligſt davon. Der Patient ſpürte aber ſofort eine Erleichterung und wurde alsbald völlig geheilt. Der Dieb war hier alſo auch„ein Theil von jener Kraft, die nur das Böſe will und ſtets das Gute ſchafft!“ Stuttgart abgehaltenen ausſtellung mit dem Medaille ausgezeichnet. Das berühmte Schwaben und Wanzen⸗ Mittel Thurmelin wurde als beſtes Ungeziefer⸗ vertilgungsmuttel für Hunde, auf der kürzlich in 2 Zurück gesetzte Woll- und Waschstoffe im Ausverkauf. Alpaka Tus tor Waschstoffe K doppeltbreit moderne auf Verlangen waschücht à 22 Pfg. p. Mtr. internationalen Hunde- warben a. me iran u Mousseline laine 1. Preis: der goldenen 5 Nie, 00 Pig. per Meter versenden in einzelnen Metern franko ins Haus, neueste Mode- bilder gratis — Amerikaniſches Bier ſoll jetzt, wie das„Gaſth.“ wiſſen will, nach Deutſchland ein⸗ Verfalschte schwarze Seide. Man verbrenne ein Müſterchen des Stoffes Oettinger& Co, Frankfurt a. M. Separat-Abtheilung für Herrenkleiderstoffe: Zuxkin von M. 1.35 Pfg., Cheviots von M. 1.95 Pf. an p. Mtr. ———— Durch den jähen Untergang S. M. S.„Iltis“ iſt unſere Marine wieder von einem ſchmerzlichen Verluſt betroffen worden, der 70 Menſchen⸗ leben dahingerafft hat. In treuer und furchtloſer Pflichterfüllung haben der Kommandant, die Offiziere und die Mannſchaft mit einem dem oberſten Kriegsherrn Seiner Majeſtät dem Kaiſer ausgebrachten dreifachen Hurrah ihren Tod in den Wellen gefunden. Die unterzeichnete Deutſche Marine⸗Stiftung, welche ſeiner Zeit durch das Central⸗-Comite der Deutſchen Vereine vom Rothen Kreuz gebildet wurde, um für die Hinterbliebenen der beim Untergang des Panzerſchiffes „Großer Kurfürſt“ Verunglückten Sorge zu tragen, glaubt auch bei dieſem traurigen Anlaß eine Pflicht erfüllen zu können, indem ſie eine Sammlung zum Beſten der durch den Untergang des„Iltis“ in Trauer und Leid ver— ſetzten Familien eröffnet. Vorſtehendem Aufruf, erlaſſen von dem Central-Comite der Deutſchen Vereine vom Rothen Kreuz und von der Deutſchen Marine Stiftung 1878, ſchließen wir uns wärmſtens an; nicht um das Reich in den Verpflichtungen, die ihm bezüglich der Hinterbliebenen obliegen, zu entlaſten, ſondern um das, was das Reich thun wird, zu ergänzen. Wir erfüllen durch unſere Gaben nur eine Dankespflicht für unſere ſo heldenmüthig im vaterländiſchen Dienſt dahingeſchiedenen Bruͤder und ſtärken unſere Marine dadurch, daß ſie das Bewußtſein hat, für ihre wackeren Mannſchaften im Falle der Noth auf die Opferfreudigkeit der Nation ſicher rechnen zu dürfen. Wir bitten unſere Zweigvereine, dieſe Sammlung in ihren Kreiſen thatkräftigſt zu fördern und deren Betrag an unſeren Schatzmeiſter, Herrn Regierungsrath Hechler dahier einzuſenden.— Auch ſind außer letzterem alle hier Unterzeichneten bereit, für den fraglichen Zweck Gaben entgegen- zunehmen. Darmſtadt, den 18. Auguſt 1896. Der Vorſtand des Hülfsvereins(uom Nothen Kreuz) im Großherzogthum Heſſen. Weber, Finanzminiſter, Ehrenvorſttzender. Buchner, Geh. Obercon⸗ ſiſtorialrath, Vorſitzender. Pr. Klem m, Finanzrath. Diefenbach, Kommerzienrath. Emmerling, Geheimrath. Ewa ld, Geh. Ober⸗ finanzrath. Dr. med. Kaufmann. Machenhauer, Landgerichts— präſident. Michell, Miniſterialrath. Dr. Pfeiffer, Geh. Ober⸗ medieinalrath. Strack, Militäroberpfarrer. Den obigen Aufruf bringe ich in Folge vorſtehenden Erſuchens hier⸗ mit zur öffentlichen Kenntniß, erkläre mich zugleich bereit, gütige Gaben für dieſen Zweck in Empfang zu nehmen und werde darüber ſeiner Zeit Rechenſchaft geben. Für den Zweighülfs⸗Verein vom Rothen Kreuz: Ehrhardt, Rentmeiſter. 1060 Eine alte renommirte Berliner Cigarreu⸗Fabrik beabſichtigt einem geeigneten ſoliden Geſchäfte Naturelltapeten von 10 Pfg. an, beliebiger Branche in Viernheim Goldtapeten von 20 Pfg. an, unter ſehr günſtigen Bedingungen in den ſchönſten und neueſten eine Niederlage zu übertragen. Muſtern. Muſterkarten überall hin Gefl. Offerten unter V. B. 796 an franko. 280 Haaſenſtein und Vogler A. G. Ber⸗ Gebrüder Ziegler lin S. W. 19. 1061 in Lüneburg. . liefert in ſchöner und f berer Ausführun und Rechnungen, billigſten Preiſen 4 e g 6 Während des Ambaues meines Hauſes befindet ſich jetzt mein Ausverkauf in Filz⸗ u. Strohhüten NI, 3 Kaufhaus NI, 3 656 Richard Dippel, Mannheim 9 ——.—— 2 Schrödbiſche Brauereigeſellſchaft Heidelberg empfiehlt ihre vorzüglichen Biere dunkel! Münchener DBrauart hell: Vilſener Brauart in Gebinden von jeder Größe. Prämiirt auf der„Internationalen Ausſtellung für Hygiene, Volksernährung und Armeeverpflegung“ in Baden⸗Baden mit der goldenen und silbernen Medaille. 5 Holzwolle. Reife Milchſchweime hat zu verkaufen 1063 Baumaterial. N Plüß⸗Staufer⸗Kitt das Beſte zum Kitten zerbrochener Gegenſtände, à 30 u. 50 Pfg. em⸗ pfiehlt: Heinrich Merz, Buchh. la. neue Hüringe. 922 M. Jöſt. auch Steinarten als Granit, Hut⸗Fabrik N I. 3. [Peter Koch, Bidhauer, Ladenburg. Spezialität in Grabdenkmälern aller Stylarten, ſowie Sandſtein zu den billigſten Preiſen. — Gra beinfaſſ ungen. Beſtes Material.— Billigſte Preiſe. Reparaturen an Grabdenkmälern werden ſchön und billigſt ausgeführt. 1021 Jede Garantie wird geleiſtet. Vertreter geſucht! Reellſtes L. Seuling, Architekt, Gießen. Schuhwaaren⸗Lager Inh.: Der Licenz für Holzwolle⸗ Mannheims Baumaterial. 1064 5 Empfehle den geehrten Ein⸗ wohnern Viernheims meine gut aſſortirten, von beſſerem Ledermaterial hergeſtellten Schuhwaaren zu den entſprechend billigſten Preiſen und gewähre bei Einkauf im Betrage von 15 Mark an freie Fahrt. 869 V. Mohr, Schuhmacher 03, 10 Kirchenſtraße. Syenit, Marmor und ſchönem Eine leiſtungsfähige Fabrik für Asphalt⸗Dachpappen Iſolirplatten, üchten Holz⸗Cement ac. ꝛc. wünſcht den Alleinverkauf ihrer be⸗ währten Fabrikate für Viernheim und Umgegend einer geeigneten ſol⸗ venten Firma zu übertragen. 1065 Gefl. Offerten sub. R. B. an die Expedition d. Bl. erbeten. —— Meine bedeutend vergrößerten, neu eingerichteten Verkaufsräume ſind jetzt fertig geſtellt und iſt nunmehr dafür geſorgt, daß meine werthe Kundſchaft in jeder Hinſicht zufrieden geſtellt wird. Ich mache beſonders auf meine 8 Krossen Schaufenster, ſowie die KAushängekästen aufmerkſam, in welchen bereits ein Theil der neuen Saison-Artikel nit bidligſten Preiſen ausgeſtellt ist. Die neue Herbſt⸗Preisliſte erſcheint in den nüchſten Tagen. III. 8, Mannheim, Neckarstr. II 1.8, Siomund Kander,.. 8, Kurz-, Weiß-, Wollwaaren-, Tapiſſerie- und Beſatz- Artikel. 1051 Wirthschafts-Eröffnung und Empfehlung. Geehrten Nachbarn, Freunden und Gönnern mache hierdurch die ergebene Anzeige, daß ich in meinem neuerbauten Hauſe in der Hollerheck heute Samstag Abend meine Wirthſchaft eröffne.— Werde auch für die Folge ſtets beſtrebt ſein, durch Verabreichung eines ausgezeichneten Stoffes aus der Kühner u. Renz'ſchen Brauerei, ſowie guter Speiſen und ſonſtiger Getränke meine werthen Gäſte zufrieden zu ſtellen und lade zu zahlreichem Beſuche hierdurch höflichſt ein.— Erlaube mir ſpeziell an die werthen Mitglieder des Männer⸗Geſang⸗Vereins zur Er⸗ öffnungs⸗Feier hiermit freundlichſt Einladung ergehen zu laſſen. 1052 Stephan Winkenbach, Zur friſchen Quelle. . 72 7 40 Halkhaus zum grünen Laub“. Den geehrten ſhieſigen Einwohnern, ſowie Freunden und Gönnern zur gefl. Kenntniß, daß ich meine bislang verpachtete u Wirthſchaft mit Kegelbahn von heute(Samstag) ab ſelbſt weiter führen werde. — Für vorzügliches Bier, reine Weine, ſowie gute Speiſen wird jederzeit beſtens geſorgt ſein. Achtungsvollſt Math. Träger, Gaſtwirth„zum grünen Laub“. 1058 Ich habe mich in 1054 Weinheim als Rechtsanwalt niedergelassen. Mein Bureau befindet sich im Hause der Frau Notar Nischwitz Wwe. 1 Dr. M. Pfälzer. Internationale Gewinn⸗Plan: 1 à 30 000= 30 000 Mk. Lunst- Ausstellungs- 800— 0% N 1„, 5000= 5000„ L tt f 1„ 4000= 4000„ 0 bre 1„, 3000- 3000„ Jiehung am 10. und 11. Sepft. 1000— 3000„ 1896 zu Berlin. 4„ 8 Looſe à 1 M. II Stück für 5„ 509 2500„ 10 M., Porto und Liſte 20 Pfg., 6„ 400 2400„ empfiehlt und verſendet, 300 3000„ 2„„ 4000„ Carl Heintze% 35% f B 1500„ Berlin W., 40„ 40 1 600„ 50 30 150 Unter den Linden 3 des 5 (Hotel Royal). 500„ 10 5 000„ Looſe werden auf Wunſch auch unter 3000„ 0 15000., Nachnahme verſendet. 4200 Gew. Werth 116000 M. Ohmetgras⸗Verſteigerung. Mittwoch, den 9. September ds. Is., Nachmittags 1 Uhr wird das Ohmetgras auf der Neutzer Lache loosweiſe verſteigert. 1055 Moſchauer, Gutspächter. Ohmetgras-Verſteigerung. n 1 125 September, Morgens 9 Uhr das Ohmetgras von dem Freiherrlich von Rothſchild'ſchen Wieſengute zu Hemsbach in dem Schützenhauſe loosweiſe verſteigert. 1056 Schreiber. Ohmetgras⸗Verſteigerung. Das Ohmetgras von ca. 1100 Morgen Wieſen zu Seehof wird loosweiſe Donnerstag, den 10. und Freitag, den 11. September 1896, je Vormittags um 9 Uhr beginnend, verſteigert und zwar am erſten Tage im oberen, am zweiten Tage im unteren Theile des Gutes in den dort errichteten Hallen; bei ungünſtigem Wetter dagegen in dem Hofhauſe in Hüttenfeld. Freiherrlich Heyl'ſche Guts⸗Verwaltung Hütteufeld⸗Seehof. Ehrhardt, Rentmeiſter. 1041 Meiner werthen Kundſchaft zur gefl. Nachricht, daß hoher Feiertage wegen mein Geſchäft kommenden Dienstag und Mittwoch geschlossen ist. Ferd. Mayer, weder ee eee eee Turnverein e Viernheim. Gut Heil! Sonntag, den 6. d. Mts., Nachmittags 3 Uhr, veranſtaltet genannter Verein im Hofe des Herrn Bürgermeiſters Pfützer— Gaſthaus zum Heſſiſchen Haus— ein Coneert verbunden mit Schauturnen und Ringkämpfen zu welchem die hieſige Einwohnerſchaft freundlichſt einladet Der Vorstand. NB. Sämmtliche aktiven Turner haben heute Samstag Abend punkt 8 Uhr auf dem Turnplatz zu erſcheinen. Dankſagung. Ich hatte einen ſehr böſen Finger, welcher einmal operirt und ſpäter noch abgenommen wurde, und den⸗ noch weiter eiterte, da wandte ich mich an Herrn B. Riedel, homöop. Prakt., Ludwigs⸗ hafen, Marxſtraße 32, welcher mir den halb abgenommenen Finger durch ſeine innerliche und äußerliche Kur heilte; ich ſpreche ihm für ſeinen guten Erfolg meinen beſten Dank aus. Dies bezeugt der Wahrheit gemäß J. Mitternacht, 1057 1058 e Beſte und billigſte Bezugsquelle für garantirt neue, doppelt gereinigte und ge⸗ waſchene, echt nordiſche Bettfedern. Wir verſenden zollfrei, gegen Nachn.(jedes beliebige Quantum) Gute neue Bett⸗ federn ur. pid.. 60 Pig. 80 big. IN.. 1 M. 25 Pfg. u. 1 M. 40 ig.; Feine prima Halbdaunen 1 M. 60 Pig. und 1 M. 80 Pfg.; Polarfedern: halbweiß 2 M., weiß 2 M. 30 Pig. u. 2 M. 50 Pfg.; Silberweiße Bett⸗ federn 3 M., 3 M. 50 Pfg., 4 M., 5 M.; ferner: Echt chineſiſche Ganz⸗ daunen(ehr fünkräftig) 2 M. 50 Pfg. u. 3 M. Verpackung zum Koſtenpreiſe.— Bei Beträgen von mindeſtens 75 M. 50% Nab. —Nichtgefallendes bereitw. zurückgenommen. Pecher& Co. in Herford in Went. 1059 Fußgö 1 100 121 910 hier l Pal Anne ub ile det ſh und alt dee Cut 1 fel, ber des llket bein all den Rech mite ebenſ lleine thurn elne ente braten nd J N rage Mit! unge der den ſich dun Ahe 2 8 2 fe wit J, fe h Nlonm Schwere ihr Kin C ir, de zu enth Chat Weltbü G7ſelſg 0 Si lulba de baahlte tete rei Lebens. Sie fund zu lagen delect