— D * ger N. die dle oller veiſt end dle 10. und 100 tet be⸗ vol Oder 1005 25 21 1 1 ft 1 * b ub. l. 17 f0 Erſcheint Mittwochs und Samſtags und koſtet monatlich nur 30 Pf. frei in's Haus gebracht. Per Poſt bez. pro Quart. M. 1.15 Redaction, Druck und Verlag: W. Bingener, Viernheim. Miernheiner Anzeiger Dublikationsorgan der Gr. Bürgermeiſterti Viernheim. Anteigeblatt ven Pieruheim, Weinheim, Räferthal und Mmgrbung. ZuAusſchreibungen wirkſam u. billig Inſerate 10 Pf. pro 1 ſpaltige Garmondzeile. Reclamen 20 Pf. pro 1ſp. Zeile Nr. 77. Mittwoch, den 23. September. 1806. Das Land der Kreter. Die Vorgänge auf Kreta wenden wieder einmal die allgemeine Aufmerkſamkeit dieſem Ei⸗ lande zu, das, abſeits vom Weltverkehr liegend, ſelten einen Touriſten, noch ſeltener einen be⸗ rufenen Beobachter und Forſcher an ſich lockt. Kreta iſt ein langgeſtreckter Gebirgsrücken, der ſich mehr als 30 Stunden lang über den Meeres⸗ wogen erhebt und als ein Riegel quer vor den Peloponnes hinlegt. Die verſchiedenen Quer⸗ joche, welche ſcharfzackicht links und rechts das Meer berühren, zertrennen die Inſel in zahlreiche kleine Landestheile, deren jeder ſein eigenes Leben führt, weil ſeine Bevölkerung auf ſich ſelbſt an⸗ gewieſen iſt. Kreta kannte daher nie einen Staatsgeiſt, ſondern nur einen Kantönligeiſt. Seine vielen kleinen Gemeinweſen bekämpften ſtets einander und wurden nur dann geeinigt, wenn ein Eroberer von außen kam, der, wie die Römer, Araber, Byzantinier, Venetianier und Türken, die Herrſchaft gleichmäßig über Alle ausdehnte. Der Hauptrücken der Inſel hebt ſich an drei Punkten in gewaltigen Maſſen bis zur Hochgebirgshöhe empor, im Weſten das Sphaki⸗ otenland bis zu 2469, im Oſten der Laſitiſche Bergſtock bis 2164, der Ida in der Mitte bis 2446 Mtr. Die Verbindungsketten und Seiten⸗ äſte haben in der Regel nur eine Höhe von 600— 900, an einigen Punkten von 1200 Mtr. Im Alterthum war das Hauptland Kretas das breite Mittelſtück, über welches ſich der Berg Ida erhebt, und zu deſſen Füßen ſich am weiteſten ſanfte Abhänge und Ebenen ausbreiten. Ganz anders iſt das Sphakiotengebirge im Weſten be⸗ ſchaffen. Dieſe Berge, die man in der Halfte der Inſel beſtändig hoch am Himmel den größten Theil des Jahres weiß ſchimmern ſieht, weil ſie mit Schnee bedeckt, die übrige Zeit weil ihr weiß⸗ licher Kalkſtein hell gegen die Himmelsbläue ab⸗ ſticht, nennt man die„weißen Berge“. Ein⸗ dringen läßt ſich in den ganzen weiten Umkreis dieſer Bergmaſſe vom Lande her nur an zwei Punkten, auf allen anderen ſtarrt das ſteile, nackte Gebirge unzugänglich entgegen. Der eine Weg führt über die Hochebene Homalo an den Paß von Samaria, der andere über die Hoch⸗ ebene Krapi an den Paß von Askypho. Scheut ein General ſich vor dieſen beiden Päſſen, ſo muß er ſich entſchließen, den ganzen Gebirgskreis zu umgehen, bis er an's Meer kommt, ſich da entweder mit ſeinen Truppen zu Schiffe ſetzen und der Küſte entlang fahren, oder am Klippen · rande mühſam in langen Linien ſich durcharbeiten, bis er vor die Oeffnungen der Rinnſale der Ge⸗ wäſſer kommt. Aber in welche Schlucht er hier auch einzudringen gedenkt, immer muß er wieder in Klammen hinein, deren ſtarre Felswände nicht einige Hundert, ſondern eben ſo viele Tauſend Fuß ſteil aufragen, und deren Länge nicht eine kleine Viertelſtunde, ſondern fünf und ſieben Mal ſo viel beträgt. Und hat man eine dieſer fuͤrchterlichen Engen hinter ſich, gleich fängt eine neue wieder an, in deren ewigem Schattendunkel man bedrückt athmet und vor dem Brauſen des Waſſers ſeine eigene Stimme nicht hören kann. Die Geſchichte Kretas umfaßt ein paar Tau⸗ ſend Jahre. Zuerſt erfahren wir kretiſche Mythen von Rhea und Zeus auf Ida, bis aus dem Sagendunkel ſich die Geſtalt des Minos hervor⸗ hebt, ſelbſt noch von Mythen umwallt. Die Inſel wird ein großer Handelsſtaat, der ſeine Cultur und Anſiedelungen nach allen Richtungen ausdehnt. Dann folgt mit der doriſchen Ein⸗ wanderung die griechiſche Zeit und dauert faſt 1000 Jahre lang, und dieſen ganzen Zeitraum hindurch führt Kreta, gefürchtet, beſucht und be⸗ neidet von allen Völkern, ſein eigenes Inſelleben und kümmert ſich wenig um die übrige Welt. Die Römer wagten erſt lange nach Griechenlands Eroberung Kreta anzutaſten; ſofort aber, als es ſich ihnen ergeben mußte, ſchloß ſein uralter Städtebund ſich feſter, und auch die Tauſend Jahre hindurch, welche die Inſel ſich im Reiche der Römer und Byzantinier befand, verharrte ſie in ihrem Sonderleben, während die Schaaren ihrer ſchlauen Händler und beutegierigen Kriegs. ſöldner in allen Ländern des Mittelmeeres um⸗ berſtreichen. Im neunten Jahrhundert ſuchen die Araber Kretas Meiſter zu werden; es gelingt ihnen nur ſtückweiſe, trotz mehr als 100jährigem Bemühen. Noch einmal kehrt das Land unter die Herrſchaft der Byzantinier zurück, mit denen es in Volksart, Sprache und Religion noch am meiſten Aehnlichkeit hat. Vom Beginn des 13. Jahrhunderts folgt wieder eine Lateinerherrſchaft (Venezianier), die faſt ein halbes Jahrtauſend lang(bis 1669) währt und am letzten wie am erſten Tage nur durch blutige Gewaltthat ſich aufrecht erhält. Nun folgte die Herrſchaft der Türken, und die Griechen, die ſie herbeigerufen (0, zuckten ſchmerzlich zuſammen unter den Raub⸗ griffen dieſer Unholde. Die Sphakioten lebten unbekümmert auf den weißen Bergen: kein Paſcha wagte es, zu ihnen hinaufzudringen. Das Kreuz ſtand unangeſochten auf ihren Höhen, und ihre Landsleute fühlten ſich in ihrem Gemüthe ſo ge⸗ ſtärkt dadurch, daß ſie niemals das Zeichen der Erlöſung verleugneten. Die Sphakloten ver⸗ ſtanden ſich endlich dazu, den Paſchas etwas Eis zu liefern, im Uebrigen blieben ſie von jeder Steuer verſchont, und ſo ganz in ihrem alten Weſen, daß ſie nicht einmal Pfeil und Bogen fahren ließen, ſo wenig als ihre alte Tracht. Noch zu Ende des vorigen Jahrhunderts tanzten ſie die Pyrrhicha, den uralten Kriegestanz der Kureten, den Thalets nach Sparta brachte, und welcher noch heutzutage in Kreta nicht ganz ver⸗ geſſen iſt. In kurzem Ueberwurfe, den ein Gür⸗ tel zuſammenhielt, die Beine in langen, rauh⸗ haarigen Stiefeln, den ſchweren Säbel am Gür⸗ tel, auf dem Rücken den gefüllten Köcher, und in der Hand den ferntreffenden Bogen, tanzten ſie den Reigen, bald einzeln, bald in Gliedern geordnet, bald ſich an den Händen ergreifend, vor und zurück, Kreiſe bildend und ſie wieder löſend, ſich taumelnd im Bücken, Aufſchnellen oder Zur⸗Seite⸗ſpringen, jetzt den Bogen zum Schuß, dann den Arm wie zum Schleudern er⸗ Anter falſcher Flagge. Roman von J. Hohenfeld. (Nachdruck verboten.) 16. Fortſetzung. „Ich hoffe, Sie werden ſich hier bald heimiſch fühlen, Fräulein Alvarez,“ ſagte der Marquis. „Madame Roger wird Ihnen jederzeit zu Dienſten ſein. Sie werden mir ſtets Geſellſchaft leiſten. Ich werde Ihnen alle meine Briefe diktiren. Im Uebrigen werden Sie eben nicht viel zu thun haben. Madame Roger,“ fuhr er gegen die Haushälterin gewendet fort, zeigen Sie dem Fräulein ein gutes Zimmer an. Nach dem Frühſtück führen Sie ſie mir wieder zu. Iſt mein Neffe, Graf Eugen, ſchon von ſeinem Spaziergange zurückgekehrt?“ „Nein, Herr Marquis.“ „Er fährt gleich nach dem Frühſtück nach Paris zurück,“ ſprach der Greis mit bitterem Lächeln weiter. „Die Komteſſe von Chatrois giebt heute Abend einen glänzenden Ball. Es wird nöthig ſein, daß das Frühſtück zeitig ſervirt wird.“ Die Haushälterin machte eine Verbeugung und ging mit dem jungen Mädchen hinaus. „Welche Augen ſie hat!“ murmelte der alte Marquis, als er ſich allein ſah, erregt vor ſich hin. „Welch eine merkwürdige Aehnlichkeit! Sie hat ganz die Züge der de Vigny's! Wäre Armand nicht todt, ſo müßte ich glauben, ſeine Augen vor mir geſehen zu haben! Sie ſieht ſo unſchuldig und ſchön aus wie er! Himmel, wenn auch ſie falſch und heuch⸗ leriſch gleich ihm wäre!“ Ein dumpfes Stöhnen Bruſt und er bedeckte Händen. entrang ſich ſeiner ſein Antlitz mit beiden Zwölftes Kapitel. Das Zimmer, welches Madame Roger dem jungen Mädchen anwies, war in der erſten Etage des Schloſſes, nahe der großen Treppe belegen. Es war ein luftiges, breites faſt viereckiges Gemach. Es hatte ein hohes Fenſter nach Oſten und ein prachtvolles Nebenzimmer nach Weſten, ſo daß es ſchien, als ob der Sonnenſchein der Außen⸗ welt ſich hier konzentrirte. Ein helles Feuer loderte in dem altmodiſchen Kamin, angenehme Wärme verbreitend. In einem Alkoven ſtand ein Himmelbett mit ſchneeigem Linnen. Ein Toilettentiſch, deſſen Spiegel von roſigem Mouſſelin umhüllt war, eine türkiſche Chaiſelougne und ein Armſtuhl vervollſtändigten den Luxus des Gemaches, doch war beides, ſowie auch ein türkiſcher Teppich alt und farbenſcheinig, trotzdem der Letztere noch immer ſchöne, lebhafte Farben zeigte. „Welch' ein ſchönes Zimmer!“ rief Giralda, in das Nebenzimmer tretend, und aus dem Fenſter in den Park hinausſehend. Das grämliche Geſicht der alten Haushälterin klärte ſich auf. „Es freut mich, daß es Ihnen hier gefällt, Fräulein!“ antwortete ſie.„Ich fürchte faſt, mein Herr wird unzufrieden ſein, wenn er erfährt wel⸗ ches Zimmer ich Ihnen gegeben habe, aber der Graf Eugen, welcher hier zu Beſuch iſt, hat das blaue Zimmer, und ſein Diener dasjenige, das dem am nächſten liegt, anſtatt eines der Bedienten⸗Zimmer zu bewohnen, und alle übrigen ſind zur Zeit un⸗ möbilirt. Dieſes Gemach hat der Marquis nie anrühren laſſen, und er ſelbſt hat es ſeit achtzehn Jahren nicht betreten.“ „Weshalb nicht?“ fragte Giralda verwundert. Die Haushälterin zögerte. Es war jedoch ein Etwas in dem Geſichte des jungen Mädchens, was ihr Vertrauen gewann. „Es war— es war Graf Armand's Zimmer!“ flüſterte ſie. „Graf Armand's Zimmer!“ wiederholte ſie. „Der Wirth des Gaſthofes im Orte* mir von ihm. Er hat verſucht, ſeinen Onke zu ermorden und zu berauben.“ Das Geſicht der Haushälterin blickte unwillig auf Giralda. „Der Schein ſprach gegen ihn,“ erwiderte ſie eifrig,„aber ich bin feſt überzeugt, daß Armand de Vigny ſchuldlos war. Er war der nobelſte und fröhlichſte Jüngling, den man ſich denken konnte. Er konnte unmöglich ſolch ein Verbrechen begehen. Der arme, junge Mann floh nach Braſilien und ſtarb dort, wie man allgemein annimmt!“ Ueberraſcht blickte Giralda die Sprecherin an. „Sie reden, als ob ſein Tod nicht bewieſen ſei?“ rief ſie erregt aus. „Sprechen Sie leiſe,“ gab Madame Roger zu⸗ rück.„Seitdem Graf Eugen mit ſeinem Diener fc Schloſſe iſt, fühle ich mich keinen Augenblick cher.“ Sie unterbrach ſich ſelbſt. Sich von Giralda abwendend, die überraſcht den Worten der alten Frau lauſchte, ohne zu ahnen, in welch naher Be⸗ ziehung ſie ſelbſt zu dieſem Ereigniſſe ſtand, ſchlich ſie geräuſchlos der Thür zu und lauſchte athmenlos. Als Alles ſtill blieb, kehrte ſie zurück und fuhr im Flüſtertone mit beſonderem Nachdruck fort: Niemand darf es erfahren. Es iſt mein ſtrenges Geheimniß. Aber Sie haben Armand's Augen. Ihnen vertraue ich unbedingt, Sie ſollen es wiſſen. Nein, ich glaube nicht allein nicht an ſeinen Tod, ich habe ſogar den ſicherſten Beweis in Händen, daß er nicht in Rio geſtorben iſt.“ Wieder warf die alte Frau einen ſcheuen Blick nach der Thür, ehe ſie fortfuhr: „Ich habe manche Nacht nicht ſchlafen können, wenn ich an das einſame Grab des jungen Grafen drüben in Südamerika dachte. Da ing voriges Jahr mein Sohn, welcher Seemann„nach Rio und ich beauftragte ihn, die Ruheſtätte des armen Armand aufzuſuchen und einen Marmor⸗Leichenſtein darauf ſetzen zu laſſen. Ich gab das Geld dazu von meinen Erſparniſſen. Mein Sohn ſuchte nach ——— 3 ——— 2 hebend, Alles in leidenſchaftlichen Rhythmen unter den raſchen, hellen Zitherklängen, und wenn ſie zum Schluß aufſtampften, mußten die Waffen tönend zuſammenklirren.— Ihr Elend aber war die ewige Zwietracht, Blutrache und Parteiwuth, die in der kleinen Bevölkerung wüthete. Die Blutfehden ruhten niemals, und es herrſchte die Meinung: ein rechter Mann dürfe nicht in ſeinem Bette ſterben. Wer damals nicht nach Kreta mußte, der mied die Inſel. Handel und Ackerbau ſtockten; Armuth, Elend und Ausſatz griffen um ſich, die Bevölkerung nahm reißend ab. Ein kretiſcher Türke war ſelbſt bei ſeinen Glaubensgenoſſen verachtet wegen ſeiner Rohheit und Vollerei. Dann kamen die blutigen Greuel der verſchiedenen großen Erhebungen gegen die Türkenherrſchaft. Kretas Bewohner gehören bis auf wenig Ausnahmen durchaus dem griechiſchen Stamme an, denn auch die 60— 70,000 ſchlechtweg„Tür⸗ ken“ genannten Mohammedaner ſind größtentheils Abkommen griechiſcher Renegaten, ſodaß das eigentliche türkiſche Element in verſchwindender Minderheit vertreten iſt. Infolge dieſes Ver⸗ hältniſſes iſt auch das Griechiſche die allgemeine Sprache. Auch in Sitten und Glaubensſachen behielten die kretiſchen Jslamiten Fühlung mit ihren chriſtlichen Stammesbrüdern; die Männer behielten den Wein und die Frauen die Ver⸗ ehrung der Madonna. Kein Zweifel, daß die Inſel endlich doch mit Griechenland verwendet werden wird. Lentſchland. Darmſtadt, 20. Sept. Der Großherzog er⸗ nannte der„Darmſtädter Zeitung“ zufolge den ordentlichen Profeſſor zu Aachen, Gutermuth, zum ordentlichen Profeſſor für das Lehrfach des Maſchinenbaues an der hieſigen techniſchen Hoch⸗ ſchule. Berlin, 20. Sept. Im„Reichsanzeiger“ wird ein weiterer Bericht des Contre⸗Admirals Tirpitz über den Untergang des„Iltis“ ver⸗ öffentlicht. Beſonders wird rühmend hervorge⸗ hoben, daß der Leuchtturm⸗Wärter Schwilp, ein Deutſcher, Alles gethan hat, was in ſeinen Kräf⸗ ten ſtand, um den ſchiffbrüch' gen Reſt der Be⸗ ſatzung des„Iltis“ zu retten, bis dieſer vom „Cormoran“ an Bord genommen wurde. Auch die chineſiſche Bevölkerung des Dorfes Tſchun⸗ Tau habe ſich durchaus menſchenfreundlich gezeigt und mit Kleidung, Speiſe und Trank ſich um die Schiffbrüchigen verdient gemacht. Ferner wird in dem Bericht die Hoffnung ausgeſprochen, daß aus dem dicht unter Waſſer liegenden Achter⸗ ſchiff noch einiges wird geborgen werden können. Berlin, 21. Sept. Der„Welt am Montag“ zufolge iſt Dr. Peters geſtern aus England hier eingetroffen. Er beabſichtigt, gegen Dr. Lange klagbar zu werden, welcher unter Beſchuldigung der Vaterlandsverleugnung ein evt. Vorhaben Dr. Peters, in den engliſchen Kolonialdienſt zu treten, angegriffen. Auch duͤrfte man auf eine ſcharfe Preßfehde wider Lange gefaßt ſein. — Die Kaiſerin Friedrich wird Ende dieſes Monats nach England zum Beſuch ihrer Mutter reiſen und bis kurz vor Weihnachten daſelbſt bleiben. dem Grab, aber er fand es nicht. Er wandte ſich deshalb an den Spanier, bei welchem der Graf ge⸗ wohnt und bei dem er auch geſtorben ſein ſollte. Nach längerem Zögern und durch ein Geldgeſchenk dazu veranlaßt, geſtand dieſer endlich, daß der Tod nicht erfolgt, ſondern daß Armand wieder geneſen ſei. Er ſtarb alſo nicht in Braſilien, wie glauben!“ Giralda konnte ihr Erſtaunen nicht verbergen. „Mein Sohn machte ausfindig,“ ſprach die Haus⸗ hälterin, immer aufgeregter werdend, weiter,„daß Graf Armand, Rio bald darauf verließ und nach Weſtindien ging. Es iſt alſo wahrſcheinlich. Fräu⸗ lein Alvarez, daß er noch lebt, wenn mein Herr eine Ahnung davon hätte, ſo würde er nicht eher ruhen, als bis er ſeine Spur ausgekundſchaftet und ihn im Gefängniß wüßte. Fräulein Alvarez, wollen Sie mir nicht helfen, das harte Herz des alten Marquis zu erweichen zu Gunſten ſeines unglücklichen Neffen? Wenn der junge Herr leben, wenn er hier bei uns in Frankreich ſein ſollte—“ Ihre Stimme verſagte den Dienſt, ſie konnte nur noch mit den Augen bitten. „Gewiß ich will gern verſuchen, Ihnen zu helfen, Madame Roger,“ verſetzte Gtralda, tief bewegt von ſolcher Anhänglichkeit.„Wenn ſtimmt wüßte, daß der zunge Mann wirklich an dem Verbrechen unſchuldig iſt, das man ihm zur Laſt legt! Aber das iſt kam möglich. Wie kaum er mit dem Meſſer in der Hand in ſeines Onkels Zimmer, wenn nicht, um ihn zu tödten? Der Wirth im Dorfe drüben hat mir erzählt, daß er ſeinen Oheim wirk⸗ lich in die Schulter geſtochen hat. Wie könnte ich zu Gunſten eines Mörders ſprechen? Ich kann nur den alten Herr bitten, ihm zu vergeben, wie er auch einſt auf Vergebung hofft.“ (Fortſetzung folgt.) Ausland. London, 17. Sept. In den Blättern kommt auch heute die ſtarke Erregung über die Zuſtände in der Türkei zum Ausdruck, die durch Kund⸗ gebungen Gladſtone's und Asquith's neue Nal erhält. Erſterer wiederholt in einem Schre an den Sekretär der Friedensgeſellſchaft, daß ein Proteſt nutzlos ſei, ſo lange nicht die feſte Ab⸗ ſicht, im Nothfall zu Zwangsmaßregeln zu grelfen, zum Ausdruck komme. Aequith bezeichnet es unmöglich, mit der Regierung eines Ve hers oder eines Verrückten länger Beziehungen unterhalten und er hofft, die engliſche Regi werde im Volkswillen die Kraft zu einer er ſchiedenen Aktion gegen den Sultan finden. Die Vorbereitungen fur eine große Proteſtverſamm⸗ lung nehmen ihren Fortgang und es wer Bemühungen gemacht, einen Sohn Lord S⸗ bury's, Lord Roſebery, den Kardinal Vanghan und den Erzbiſchof von York, ſowie den Ober⸗ rabbiner zur Theilnahme zu bewegen. Es zirkulirt auch eine Petition an den Lordmayor, eine Ver⸗ ſammlung nach Guillhall einzuberufen, um die Regierung der einmüthigen Unterſtützung der Bevölkerung zu verſichern und zu Maßnahmen zur Beendigung der türkiſchen Schreckensherrſchaft aufzufordern.* Die hier weilende Miß Willeard, Vorſitzende der Frauen⸗Temperenzvereinigung, richtete an die Frauen Amerikas die Aufforderung, Meetings abzuhalten, um die Unionsregierung zur Cooperation mit England in dieſer Ange⸗ legenheit zu veranlaſſen.— London, 20. Sept. Lord Roſebery hat an einen Correſpondenten einen Brief gerichtet, in welchem er erklärt, ein Sonder⸗Vorgehen in der Türkei würde angeſichts der im Jahre 1895 von Rußland abgegebenen Erklärung: es würde ſich jeden Sonder⸗Vorgehen wiederſetzen— einen europäiſchen Krieg bedeuten, wenn nicht vorher ein Einverſtändniß erzielt werde. Es beſtehe kein Grund zu der Annahme, daß Rußland ſeine Haltung geändert habe. Wien, 21. Sept. Falls die Direction der öſterreichiſch⸗ungariſchen Staatsbahn ihren Lohn⸗ arbeitern nicht Lohnerhöhung gewährt, iſt ein Streik zu gewärtigen, infolgedeſſen der Betrieb eingeſtellt werden müßte. Rom, 21. Sept. In hieſigen politiſchen Kreiſen verlautet, daß dem Sultan, in deſſen perſönlicher Haltung alle Mächte ein ernſtes Hinderniß für die Herſtellung eines befriedigenden Rechtszuſtandes in der Türkei erblicken, ein Ulti⸗ matum überreicht werden ſoll mit der Auffo: derung, die Vorſchläge der Botſchafter unver⸗ weilt anzunehmen, da ſonſt die Großmächte die entſprechenden Maßnahmen aus eigener Macht⸗ vollkommenheit durchführen werden. Madrid, 20. Sept. Nach hier eingetroffenen Meldungen iſt ein Depot von Waffen, Bomben, Dynamit ſowie Fahnen einer auf den Philippinen — zu errichtenden Republik in dem Hauſe von Ver⸗ ſchworenen in Taal auf den Phillppinen entdeck— worden. Konſtantinopel, 21. Sept. Bei der Auf⸗ hebung der Bomben⸗Werkſtatt ſind auch zwei Häupter des armeniſchen Revolutions⸗Unter⸗Ko⸗ mitees ſowie einige andere Mitglieder dieſes Komitees feſtgenommen worden. Dleſelben haben Alle aus, indem die Wachſpoſten ſich nicht ablöſen ich nur be⸗ ihre Schuld bereits eingeſtanden. Die Anzahl der vorgefundenen Bomben iſt beträchtlich. Philippopel, 21. Sept. Meldungen aus Konſtantinopel zu Folge brach unter den Truppen im Pildiz-Palaſt am Mittwoch eine Meuterei laſſen wollten. Der Kriegsminiſter wurde her beigeholt, welcher mehrere Abtheilungen zuver läſſige Soldaten requirirte. Bei dem dabei ent⸗ ſtandenen Kampf, welcher über eine halbe Stunde Kadetten, getödtet worden ſein. » Viernheim, 22. Sept. Bezugnehmend auf die heutige Bekanntmachung der Großh. Bürgermeiſterei, die Inſtandhaltung der Tottoire betr., begrüßen wir dieſe Verordnung mit Freuden, da der Zuſtand der Straßen thatſächlich viel zu wünſchen übrig läßt und iſt zu hoffen, daß all⸗ gemein für beſſere Inſtandſetzung geſorgt wird. Wie wir hören, will die Großh. Bürgermeiſterei ein größeres Quantum Feingries aus Weinheim beziehen und an die Bürger je nach Bedarf zum Selbſtkoſtenpreis abgeben, damit auch denen, die tum gebrauchen, Gelegenheit geboten iſt, ihre Straße einwerfen und herſtellen zu können. Es ſollte jeden anſpornen, den äußeren Zustand der Straße ſo herzurichten und in Stand zu halten, daß er der Ordnung und Reinlichkeit, die im ————— kein Fuhrwerk beſitzen, und nur ein kleines Quan⸗ währte, ſollen 200 Soldaten, meiſtens Militär⸗ 2 ein Wahl eine Futt Zuchthaus. herrſcht, entſpricht. Wer gutes Trottoir herſtellen 8 aus dem hieſigen Kiesloch „ da derſelbe nicht bindet, ſich egt und daher nutzlos angewendet iſt. eim, 20. Sept. Ein nettes durch die Gendarmerie in rſon des erſt ſünfzehn⸗ inger zur Haft gebracht. enen Mittwoch die Kinder r von hier um circa etrag für verkaufte Milch beſtohlen Geld in Mannheim in Geſellſchaft nern verjubelt. Eine ganz exem⸗ mwürde den jugendlichen Dieb kurieren und ihn für die Folge Stücken abhalten. Käferthal, 20. Sept. ſich dieſer Tage das i Narr will, darf Auf bisher un⸗ aufgeklärte Weiſe entlud Gewehr der Hühnerjagd befindlichen Heinrich des Löwenwirths Martin Die Ladung ging in das rechte Bein. Der Verletzte mußte in das Käferthaler Spital verbracht werden. Heppenheim, 21. Sept. Die Zahl der zur Wahl der Abgeordneten zur zweiten Kammer des heſſiſchen Landtages aufzuſtellenden Wahl⸗ männer iſt in der heſſiſchen Verfaſſung beſtimmt und iſt dabei für je 500 Einwohner ein Wahl⸗ mann vorgeſehen. Angefangene Bruchtheile werden nicht gerechnet. Hat eine Gemeinde unter 250 Einwohner, ſo wird ſie einer andern Gemeinde zugetheilt. Von 250—999 Einwohnern wird inn, bei 1000 bis 1499 werden zwei Wahlmän bei 1500 bis 1999 werden drei Wahlmänner gewählt u. ſ. w. Die Zahl der Wahlmänner beſtimmt das Kreisamt auf Grund der letzten Volkszählung. Wahlberechtigt iſt jeder Heſſe, der 25 Jahre alt iſt und zwei Ziele der direkten Steuer bezahlt hat. Wählbar zum Wahlmann iſt jeder Wahlberechtigte, deſſen Steuer⸗ kapital 80 Mk. beträgt. Darmſtadt, 20. Sept. Auf einer großen bei Goddelau im heſſiſchen Ried abgehaltenen Jagd auf Feldhühner hatte ein Engländer, Langtre aus London, das Unglück, einen Jagdgenoſſen, den italieniſchen Marquis de Monteforte, durch einen Schrotſchuß ins Auge ſchwer zu verletzen. Bubenheim, 20. Sept. Geſtern brach in einer Hofraithe, in der große Strohvorräthe lagerten und in der Fäſſer geſchwefelt worden waren,! aus. Dank dem energiſchen Ein⸗ ſchreiten unſerer Feuerwehr gelang es, die Ge⸗ bäude zu ſchützen, die Strohvorräthe brannten nieder. — Aus Mainz wird folgendes köſtliche Mißverſtändniß berichtet:„Als am Mittwoch Abend der unter dem Protektorat des Großher⸗ zogs ſtehende Mainzer Liederkranz im Geoßh. Palais gelegentlich der dort ſtattgefundenen Hof⸗ tafel, zu dem die Spitzen der Behörden Ein⸗ erhalten hatten, mehrere Chöre vorge⸗ te, drückte der Großherzog einem her⸗ zenden Mitgliede des Vereins ſeinen Dank nd meinte, die ſtattliche Zahl der Sänger d:„Sie haben ſeit meinem letzten men.“ Darauf die Antwort des an ſein eigenes Ich denkenden Herrn:„Ja⸗ wohl, Königl. Hoheit, zehn Pfund.“— Der Großherzog ſoll recht fein gelächelt haben.“ Kaſtel, 21. Sep'. Man kann auf kleine Kinder nicht genug Obacht geben. So gerieth am Samstag ein Kind mit der rechten Hand in 0 wobei ihm leider die enger abgequetſcht wurden. „ 20. Sept. Ein Hofbeſitzer in ichte laut„Hochw.“ auf ſeinem 1 grauſigen Fund: die ſtark in ergegangene Leiche eines alten als die des 77 Jahre i Merz feſtgeſtellt, der früher als in Rudenberg beſchäftigt war und zt bald hier, bald dort in der Gegend 0 So dürfte er auf dem Heuſchober ſein Nachtlager geſucht gaben, das ihm unvermuthet zum Todtenbett wurde. Zweibrücken, 17. Sept. Das Schwur⸗ gericht verurtheilte den 32 Jihre alten Dienſt⸗ knecht Mich nel Seim ron Ellerſtadt, welcher einen Strohhaufen ſeines Dienſtherrn aus Rache an⸗ geſteckt hatte, wegen Brandſtiftung zu 6 Jahren Der 19 Jahre alte Taglöhner Theo⸗ bald Günther von Enkenbach erhielt wegen Noth⸗ zuchtsverſuchs 3 Jahre Zuchthaus. Regensburg, 17. Sept. Im Walde bei Prüfening fand zwiſchen einem Offizier und einem Apotheker ein Duell ſtatt, wozu die Ver⸗ aulaſſung das„ewig Weiblich?“ gegeben hat. Apotheker wurde ein Ohr weggeſchoſſen. 14 nn Hierſein zi Dem — bam einer keit! Areil Jeder, einſtinm 4 diglich underänd dürfen, zu gew 1 Velen Dach u. haben erworb. 9 Stpten Haus 2 9 1 Okt. e Hanz der A5 ſtehenden ale anz iberft ehrten 0 13 blͤtter 0 reien H amburg, 20. Sept. Ein Menſch, welcher ſtiſchen Bureau veröffentlicht. wie ſelten Jemand vom Glück verfolgt war, war[am 14. Juli gezählt: der hieſige Friedhofsaufseher Lütgens. Er gewann weibliche, am 2. Dezember im Jahre 1886 auf ein Hamburger Loos 105000 Mark, auf ein Braunſchweiger Loos 55000 M. und auf ein Köln⸗Mindener Loos 12000 Mk.,[Sommerzählung 151, dazu erbte er in dem gleichen Jahre noch 50000 4 26 pCt. Mark. Aber wie gewonnen, ſo zerronnen! Lüt⸗ 1 gens ſtürzte ſich in Differenzgeſchäfte, kaufte für Wahr. Pfarrer: Millionen Spaulation pater und gerieth dann in Konkurs. Das Ende war eine Anklage wegen Bankerotts, welche ihn vor die hieſige Straf— kammer führte. Das Gericht verurtheilte ihn zu einer Gefängnißſtrafe von 1 Tag. — Eine Statiſtik der Arbeitsloſig⸗ keit in. 2 Grund von Zählungen vom 14. 1 i und 2 De 1895 wird vom 181 Euch gedacht! — Steffen: 144 604 männliche, 166 990 weibliche Arbeitnehmer ohne. Stellung. Danach würde die Zahl der Arbeitsloſen bei der bei der der Erwerbsthätigen betragen haben. ſchlagt Eure Frau? Das hätte ich nicht von Da ſolltet Ihr geſtraft werden!“ „Herr Pfarrer, ſeine Frau ſchlagen muß, — Schreckliche Drohung. Mann hat doch eingewilligt, thätigkeitsconcert mitſingen darfſt. Wie haſt du 1 denn n e Danach wurden 49 375 386 686 mäunliche, einfach geſagt: ſo ſinge ich zu Hauſe. ———.— „Wenn ich nicht da fingen darf, Das hat geholfen.“ Winterzählung „Wie Steffen! Ihr der Mann, der Trefort doppeltbreit, solider Qualität à 25 Pfennige pr. Meter. Veloutine[Jeder solider Qualität neueste Farben à 75 Pig. pr. Meter. Condé, Cheviots, Diagonal(Gelegenheitskauf) à 95 Pfg. pr. Met. versenden in einzelnen Metern franko ins Haus, Modebilder gratis Oettinger& Co., Frankfurt a. M. Separat-Abtheilung fur Herrenkleiderstoffe: 3 Buxkin von NM. 1.35 Pig Herbst- u. Winterstoffe.ya NTuster Damentuch auf Verlangen I doppeltbreit, halbwollen ane ins Haus moderuste Farben — à 60 Pig. per Meter. Cheviots von M. 1.95 Pfg. per Meter. iſt geſtraft genug!“ „Alſo dein daß du im Wohl⸗ „Ich babe ihm Wie aus der Bekanntmachung vom 19. d. Mts. erſichtl 557 Auf den unſerer heutigen Nr. bei⸗ liegenden Proſpekt der Firma H. Jungelauſen, betr. Raupenleim oder Brumataleim, machen wir unſere werthen Leſer beſonders aufmerkſam. vereins niedergelegt; und iſt die Neuwahl bereits 5 den 4. Oktober feſtgeſetzt. Herr Heckmann war, wie uns Allen bekannt, während Ener 26 jährigen Thätigkeit als Rechner, ſeit der Gründung des Vereins, deſſen Mit⸗ begründer er iſt, ein eifriger ſtrebſamer, unermüdlicher Förderer des Stets und überall ſuchte er die Intereſſen desſelben Wirken volle nen. Der Verein bedarf nun wieder eines ebenſo tüchtigen und ſoliden Nachfolgers, von Jahren zu verſehen, ein Mann von dem wir überzeugt ſind, die 2 deſſelben über ſeine eigene ſtellt. einſtimmig aus der Wahl hervorgehen wird. Vereins. zu wahren, und gebührt Herrn Heckmann für ſein langjähriges, ſtrebſames uneigenütziges der ebenfalls im Stande iſt, daß er jederzeit eifrigſt die Wohlfahrt und das Gedeihen des Vereins fördert, und Eine Perſönlichkeit, die wir für die geeigneteſte halten, iſt Herr Johannes Heckmann jr. Wir erlauben uns nun, den verehrlichen Mitgliedern des Creditvereins Herrn Heckmann als Nach Jeder, dem das 7 des Vereins am Herzen liegt, wird mit unſerem Vorſchlag einverſtanden ſein; er des Creditvereins. hat Herr Gemeinderat Johannes Heckmann ſein Amt als Rechner des Credit⸗ das Amt auf eine lange Reihe 1136 folger ſeines Herrn Vaters vorzu ſchlagen. und hoffen wir, daß Herr Johs. Heckmann junior Viele Mitglieder des Vereins. Peter Koch, Bildhauer, Ladenburg. Spezialität in Grabdenkmälern aller Stylarten, ſowie auch Steinarten als Granit, Syenit, Marmor und ſchönem Sandſtein zu den billigſten Preiſen. ÄROGGrabeinfaſſungen.xkp r Beſtes Material.— Billigſte Preiſe. Re pa raturen an Grabdenkmälern werden ſchön und billigſt ausgeführt. 1021 Jede Garantie wird geleiſtet. Einladung zun Abonnement f die Neuen Heſſiſchen Volksblätter. Heſſiſche Landeszeitung-Volksblätter. Mit dem 1. Oktober 1896 eröffnen die Neuen Heſſiſchen Volks⸗ blätter(Heſſiſche Landeszeitung⸗Volksblätter) ein neues Abonnement. Tendenz und Haltung unſeres Blattes, das in ſeiner Unabhängigkeit ediglich und allein auf ſich ſelbſt und die Gunſt ſeiner Leſer angewieſen iſt, bleibt unverändert dieſelbe, ſo daß wir uns der zuverſichtlichen Hoffnung hingeben dürfen, nicht nur die alten Leſer fortzuerhalten, ſondern auch immer mehr neue zu gewinnen. Local⸗ Nachrichten aus Heſſen bringen wir durch unſere in allen Theilen des Landes thätigen Korreſpondenten ſo vollſtändig und raſch, wie Dies nur immer möglich. Dem Feuilleton widmen wir ganz beſondere Aufmerkſamkeit und haben für das nächſte Quartal überaus ſpannende und feſſelnde Erzählungen erworben. Neu hinzutretende Abonnenten erhalten die noch im Laufe des Monats September erſcheinenden Nummern vom Tage der Beſtellung an gratis in's Haus geliefert. Auswärtige Abonnenten gegen Einſendung ihrer Abonnements⸗Quittung. Neu hinzutretende Abonnenten erhalten auf ihren Wunſch den bis zum 1. Okt. erſcheinenden Theil desRomans„Schulden des Herzens“ von Hans Dornfels, we und franko nachgeliefert. Im kommenden Quartale werden wir wiederum ſofort nach Feſtſtellung der Winterfahrpläne, einen generellen Eiſenbahn⸗Fahrplan der in Heſſen be⸗ ſtehenden Haupt⸗ und Nebenbahnen mit den Anſchlüſſen, auf großem Format, alle einzelnen Stationen mit Ankunfts⸗ und Abgangszeiten der Züge enthaltend, überſichtlich zuſammengeſtellt, anfertigen laſſen und als Gratis⸗Beilage unſeren geehrten Abonnenten zuſtellen. Inſerate finden bei der großen Auflage der Neuen Heſſiſchen Volks⸗ blätter(Heſſiſche Landeszeitung⸗Volksblätter) die weiteſte und in kaufkräftigen Kreiſen wirkſamſte Verbreitung. Der Abonnementspreis beträgt für Darmſtadt und Beſſungen 2 Mk. 20 Pfg., auswärts mit dem entſprechenden Poſtaufſchla g. Wir bitten unſere geehrten auswärtigen Abonnenten Beſtellung des Blattes gefälligſt umgehend bewerkſtelligen zu wollen, damit wir vollſtänd ige Exemplare liefern können. Darmſtadt, im September 1896. 1132 Die Erpedition der Neuen Heſſiſchen Volksblätter. Heſſiſche Landeszeitung-Volksblätter. 1 — Militär⸗Krieger⸗ 58 Verein„Haſſia“. Einladung zu der am 27. September d. Is., in Mannheim ſtattfindenden Krieger⸗ Denkmal⸗ Enthüllung werden die Kameraden erſucht, behufs Theilnahme ſich Sonntag, den 27. September, zum Zug Vormittag S Uhr 38 M. frühzeitig im Gaſthaus zum deutſchen Kaiſer einzufinden. Durch den Ver⸗ einsdiener werden keine weiteren Beſtellungen gemacht. Der Denkmals⸗Ausſchuß hat in gütigſter Weiſe für Fahrpreisermäßigung Sorge getragen. Vereins⸗Mützen und Abzeichen ſind anzulegen. Koſt u. Lo ſteht zu vermiethen und empfehle mich gleichzeitig im Waſchen und Flicken. 1184 Näheres in der Exped. d. Bl. Reife Milchſchweine hat zu verkaufen 1185 Gg. Adler 10., zum Trauben. Darmstädter Pferde-Lotterie. Ziehung am 14. Oktober. Ein Loos nur 1 Mar k. eleganter Wagen, Zweispänner mit 2 Pferden u. compl. Geschirr im Werthe von ca. Mk. 6000. Reitpferd mit Sattel und Zaum im Werthe von ca. Mk. 2000. 1 Stuhlwagen m. I Pferd u. Geschirr im Werthe von ca. Mk. 700. 16 Pferde oder Fohlen im Gesammt- werthe von Mk. 10,000. 315 andere Gewinne im Gesammt- werthe von Mk. 4300. General-Debit der Loose: L. F. Ohnacker, Darmstadt. 8 Nurzaſender 5 Beamte ꝛc. über ſeinen Hol⸗ Job land. Tabak hat B. Becker in Seeſen a. H. Ein 10 Pfd.⸗Beutel feo. acht Mk. 3 Pfarrer, Lehrer, gis 1133 Der Vorſtand. Mannheim, 21. Sepetember. Sepetember. Produkten⸗Markt. Weizen pfälz. neu 16.———.— „ norddeutſcher 16.———.— Kernen 16.———.— Roggen, pfalz. 18.—— 13.25 Gerſte hierländ. 14.50—15.— „ Pfälzer 15.50- 16.— „ Juttergerſte 11.50— 11.78 Hafer, bad. alter—.——.— 5„ neuer 12.— 12.50 „ norddeutſcher—.——.—.— Kohlreps, deutſch. 28. n 50 Kleeſamen dſch. neu.—..—.— 8 amerik.—.——.— 10 Luzerne—.——.— 1 Nrovene.. N Eſparſette—.—. Leinöl mit Faß 42.——.— Rüböl 7 57 54. nnen Petroleum Faß fr. mit 20% Tara 21.75—.— Rohſpftit, verſteuert 108.—.— 90er do. 26.—.— Weizenmehl: e e 27.50 25.50 28.50 22.75 21.75 19.— Roggenmehl Nr. 0 21.50 1) 19.50 Weizen und Roggen ſteigend. Hafer u. Mais höher. Gerſte unverändert. Mannheimer Produktenbörſe vom 21. September. Weizen per Nov. 15.75. Roggen per Nov. 13.—, Hafer per Nov. 12.75. Mais per Nov. 8.75 M. Tendenz: ſteigend. Die naſſe Witterung hält an und war die Tendenz der heutigen Börſe recht feſt. Weizen gewann bei gutem Deckungsbegehr 2 M. per Tonne, die anderen Artikel blieben umſatzlos. —— — Anfang Oktober beziehen wir unſere nenen Geſchäftsrüume fa elm. Schmoler& Co. Ecke Breiteſtr. u. Planken. Bekanntmachung. Nachſtehend bringen wir den§ 6 des Ortsbauſtatus für die Ge⸗ meinde Viernheim zur öffentlichen Kenntniß und bemerken hiezu, daß in der Gemeinde die Reinigung der Straßen jeden Mittwoch und Samstag vorzunehmen iſt. Beſonders nothwendig iſt die zweimalige Reinigung bei großer Hitze um den Staub— und bei anhaltendem Regenwetter, um den durchweichten Schmutz von den Straßen zu entfernen. Es empfiehlt ſich, die Trottoirs mit Feingries zu überwerfen, um eine feſte Unterlage zu erzielen. Zu Artikel 21 der allgemeinen Bauordnung. 6 § 6. Bei neu anzulegenden Straßen hat der Anlieger die Befeſtigung des Trottoirs auf ſeine Koſten zu übernehmen, während die Herſtellung des Erdkörpers Sache der Gemeinde iſt. Für die Unterhaltung des Trottoirs der neu anzulegenden und der beſtehenden Straßen haben die Anlieger aufzukommen. Die Trottoirs ſind in einem guten gangbaren Zuſtande zu erhalten. Das Gefälle des Trottoirs nach den Straßenrinnen darf höchſtens 5%, jedoch nicht unter 4% betragen. In der Gemeinde bat die Verunreinigung der Straßen überhand genommen und iſt dieſes laut Polizeigeſetz ſtraffällig. Indem wir dieſes zur öffentlichen Kenntniß bringen, machen wir die Bewohner Viernheims darauf aufmerkſam, daß jede Perſon, die bei einer Verunreinigung der Straßen, beſonders vor Wirtſchaften betroffen wird, uns anzuzeigen iſt. Zugleich erſuchen wir die Hausbeſitzer, jeden Morgen früh das Trottoir vor ihrem Hauſe zu begehen und etwa vorhandene Unreinigkeiten ent⸗ fernen zu laſſen. Viernheim, den 18. September 1896. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. fützer. Ohmetgras⸗Verkauf. Unterzeichneter verkauſt aus freier Hand mehrere Wieſenſtücke Ohmetgras. 1120 Noos, Gemeinderath. Täglich zwei Ausgaben. Karlsruhe. Mittags⸗ u. Abend⸗Ausgabe Badiſche Preſſe. Geleſendſte, verbreitetſte, reichhaltigſte und billigſte Zeitung Badens. Erſcheint ſeit Juli in vergrößertem Format. 12 bis 32 Seiten ſtark. Alle Zeitungsleſer, Jeder Abonnent Mittag⸗Ausgabe: die eine gute und doch bekommt wöchentlich zwei 9 billige Zeitung leſen Mal das Unterhaltungs⸗ bringt alle Nachts und wollen, ſollten ſich dieſblatt und monatlich zwei Morgens 8„Badiſche Preſſe“ be⸗Mal den„Courier“, 3 3 5 2. ſtellen. Allgemeiner Anzeiger für gramme, ſowie intereſ⸗ Landwirthſchaft, Garten-, ſante Leitartikel und Gratis und franko Obſt⸗ und Weinbau ſpannende Romane eic. erhält jeder neu zugehende gratis zugeſandt. Abend⸗Zeitung: Abonnent nach Einſen⸗Probenummern gratis u. 6 r dung der Poſtquittung: franko. ueſen 1 Roman, 1 Erzählung, e e Nachrichten u. Depeſchen. Eierbehn 4 81750 Abonnementspreis Die„Badiſche Preſſe“ 1 farb. Wandkalender! Mk. 1,50 wird an rund 1000 Poſt⸗Verloſungskalender mit für 3 Monate ohne Poſt⸗ anſtalten täglich zweimal] Verzeichniß aller 980 zuſtellgebühr. verſandt. genen Serien. Die„Badiſche Preſſe“ iſt ein Familienblatt, das von Alt und Jung gern geleſen wird. „Die„Badiſche Preſſe“ dient als offizielles Publikationgorgan für die ſtädtiſchen Behörden von Karlsruhe u. für eine Reihe von Staats⸗ Militär⸗, Bezirks⸗ und Gemeindebehörden des ganzen Landes. 1072 Am 24. März 1896 notariell beglaubigte Auflage 16750 Exemplare. Die„Badiſche Preſſe“ wird gedruckt auf neueſter Rotationsmaſchine, welche 10,000 Exemplare in einer Stunde auf 8 Seiten druckt, falzt und abzählt. —u B————— WAS 181 FERAKOLIN? Feraxolin iſt ein großartig wirkſames Fleckputz⸗ mittel, wie es die Welt bisher noch nicht kannte. Nicht nur Wein⸗, Kaffee⸗, Harz⸗ und Oelfarben⸗ ſondern ſelbſt Flecken von Wagenfett verſchwinden mit verblüffender Schnelligkeit, auch aus den heickelſten Stoffen. 9 pPreis 35 und 60 Pfg. In allen Galauterie⸗, Parfümerie⸗ u. Droguen⸗ handlungen käuflich. Engros bei Dr. E. Kuhlmann in Berlin, N. Friedrichſtraße 134. 1264 Danksagung. Allen denen, die uns bei dem ſo ſchwer betroffenen Verluſte unſeres lieben Vaters Alexander Munder S ſo herzliche Theilnahme bewieſen, inbeſondere dem Mi— litär⸗Krieger-Verein„Haſſia“ und dem hochw. Herrn Kaplan Blum, ferner für die vielen Kranz- und Blumenſpenden, ſagen wir hiermit unſern tiefgefühlteſten Dank. Viernheim, 21. September 1896. 1121 Die trauernden Hinterbliebenen. 3 Wieſenlooſe in der 4. und 5. Nr Warnung. Ohmetgras Diejenigen Perſonen, welche mir dieſes Frühjahr die geſteckten zu verkaufen. 1122 Bohnen aus der Erde gegraben M. Jöſt. haben und ſpäter Pflaumen und 8—— JJohannistrauben⸗Stöcke, dann am 0 72 letzten Freitag Nacht/ 11 Uhr 9 10 2. e— 4 f ſogar noch die Trauben geſtohlen, Tanz 5 lr 115 ſind mir nunmehr bekannt ge⸗ Den geehrten hieſigen Herren und macht und werde ich dieſelben, Damen die ergebene Mittheilung, 5 g daß ich von jetzt ab Tanzunterricht falls ſie nicht binnen 24 Stunden ertheilen werde. Anmeldungen nehme eine Entſchädigung bringen, ge⸗ jeberzeit gern entgegen. 1123 richtlich belangen. 1127 Michael Knapp, Karl Häußermann. Muſiker. r— Ein braver Reife Milchſchweine hat zu verkaufen 1128 Junge Mich. Haas, Tüncher. bas gelen Geſcit, net aar, Reife Milchſchweine arbeiten zu erlernen. 1124 hat zu verkaufen 1129 Friedrich Rupp, Peter Müller 2., Wagner, Friſeur, Lampertheim. Fiſchergaſſe. Ein zuverläſſiger n 1 8 Reife Milchſchweine ann hat zu verkaufen 1130 Joh. Ad Adler, a. Schützenhof. ndet bei freier Wohnung dauernde A. 5 Gagen 1128, Reife Milchſchweine Näheres in der Expd. d. Bl. 8 hat zu verkaufen 1131 Einen Mich. Krug, Fiſchergaſſe. Hund Reife Milchſchweine (Spitz) abzugeben. 1126 hat zu verkaufen 1093 M. Jöſt. Leonh. Kirchner Ww. Jeder Leser unserer Zeitung ſollte neben unſerer Zeitung auch die hockintereſſante „Thierbörſſe“(Berlin) halten. Für 75 Pfg.(frei in die Wohnung 90 Pfg.) abonnirt man für ein Vierteljahr bei der nächſten Poſtanſtalt, wo man wohnt, und erhält für die ſen geringen Preis jede Woche Mittwochs: Die„Thierbörſe“, 4 große Bogen ſtark. Die„Thierbörſe“ iſt Vereins⸗Organ des großen Berliner Thierſchutzvereins und anderer deutſcher Thierſchutzvereine. 2. gratis: Den„Landwirthſchaftlichen und induſtriellen Central⸗ Anzeiger“. 3. gratis: Vie„Internationale Pflanzenbörſe“. 4. gratis: Die„Naturalien⸗ und Lehrmittelbörſe“. 5. gratis: Die„Kaninchenzeitung“. 6. gratis: Das„Illuſtrirte Unterhal⸗ tungsblatt“. 7. gratis:„Allgemeine Mittheilungen über Land⸗ und Hauswirthſchaft“ und 8. gratis: Monatlich zwei Mal einen ganzen Bogen eines fachwiſſenſchaftlichen Werkes. Für jeden in der Familie: Mann, Frau und Kind, bietet jede Nummer eine Fülle der Unterhaltung und Belehrung. Alle Poſtanſtalten Deutſch⸗ lands und des Auslands nehmen jeden Tag Beſtellungen an und liefern die im Vierteljahr bereits erſchienenen Nummern für 10 Pfg. Porto prompt nach. Man muß aber ausdrücklich beſtellen: „Mit Nachlieferung.“ Man abonnirt nur bei der nächſten Poſt⸗ anſtalt, wo man wohnt. 1132 bel del . mal uf ful In 80 86 i M zur Oe für naß Chet Krieg vorbe helle, mühu Nich liaue dieset liſche Greg det 9 Unter ohen, Schiet ſpiel! wl der name werde perdt ſtüher trfteun lniacch 9 Die Hande ö Der zu Sie welchez weil eg umpwand gage J 8 ber gelt Sie ste Albartz ſein lan 0. au. Es dan einun ſcht ganz barten Agen, o. ehrliche 1 Papehm N. 1 ger auf za un i