dle h brot elben ben. Piernheiner Amzeiger Erſcheint Mittwochs und Samſtags und koſtet monatlich nur 30 Pf. frei in's Haus gebracht. Per Poſt bez. pro Quart. M. 1.15 Publikalionsorgan der Gr. Hürgermeiſterri Piernheim. Auzeigsblatt ven Piernheim, Weinheim, Aäferthal und Ausgebung. Redaction, Druck und Verlag: W. Bingeuer, Viernheim. ZuAusſchreibungen wirkſam u. billig In ſerate 10 Pf. pro 1 ſpaltige Garmondzeile. Reclamen 20 Pf. pro Iſp. Zeile Nr. 84. Jamslag, den 17. Obtober. 1896. Erſtes glatt. Heſſiſche Landtagswahlen. Lampertheim, 14. Okt. Das Reſultat der heute Mittag auf dem Rathhauſe dahier vorge— nommenen Landtagswahl war für unſern Oct ein Ueberraſchendes, indem Bürgermeiſter Seb. Glaſer 2. von Nordheim, mit 21 Stimmen gewählt wurde. Rechtsanwalt Metz(ntl.) in Darm⸗ ſtadt erhielt 15 Stimmen, Oberlehrer Baumann hier 1 Stimme. Bürgermeiſter Glaſer bekennt ſich zum Bauernbund. Groß-Umſtadt, 14. Okt. Hier wurde an Stelle des bisherigen Abgeordneten Lautz(national⸗ liberal) Antiſemit Ohl gewählt. Waldmichelbach, 14. Okt. Frhr. v. Dorth (Centrum) erhielt 12 Stimmen, Dr. Heiden⸗ reich(nationalliberal) 21 Stimmen.(Lipp war zurückgetreten.) Ober⸗Ingelheim, 14. Okt. Zum Landtags- abgeordneten wurde Dr. Frenay⸗Mainz(Cen- trum) mit 25 gegen 17 Stimmen für Lichten⸗ ſtein(freiſinnig) gewählt. Bingen, 14. Okt. Von 19 erſchienenen Wahlmännern wurde der ſeitherige Abgeordnete Pennrich(Centrum) einſtimmig wiedergewählt. Oppenheim, 14. Okt. Bei der heutigen Landtagswahl wurde der nationalliberale Abge⸗ ordnete Dr. Schröder wiedergewählt. Jenlſchland. Darmſtadt, 15. Okt. Wie der„Zeit“ aus Darmſtadt mitgetheilt wird, lehnte die evange⸗ liſche Stadtgeiſtlichkeil die Theilnahme an dem Empfange des Zarenpaares und die evangeliſchen Kirchenchöre ihre Mitwirkung an der Serenade im Hinblicke auf den ſeinerzeitigen Uebertritt der ruſſiſchen Kaiſerin zum griechiſch- orthodoxen Glauben ab. Frankfurt a. M. Die„Frkf. Ztg.“ bringt die unglaubliche Nachricht, der Sultan wolle ſeinem Sohne dadurch die Thronfolge ſichern, daß dieſer eine europälſche Prinzeſſin zur Frau nähme. Als künftige Sultanin ſei keine ge⸗ ringere auserſehen, als die bayeriſche Prinzeſſin Adelgunde, die wie der älteſte Sohn des Padi⸗ ſchahs, Prinz Seline, ebenfalls 26 Jahre zählt. Alle Kinder dieſer Ehe würden Chriſten ſein, ausgenommen der Thronfolger, der ein Muſel mann ſein müßte. Wer glaubt's d Dresden, 14. Okt. Der bekanntlich wegen Wechſelfälſchung vor längerer Zeit verhaftete frühere Führer der ſächſiſchen konſervativen Par⸗ tei, Freiherr von Schorlemer⸗Alſt, iſt dieſer Tage aus der Haft entlaſſen worden. Das ſchon früher von einem hieſigen hervorragenden Arzt abgegebene auf Geiſtesſtörung lautende Gutachten über den Verhafteten ſoll durch den Direktor der Landes irrenanſtolt„Sonnenſtein“ nach längerer Beob⸗ achtung des Freiherrn beſtätigt ſein. Die Haft⸗ entlaſſung würde ſich hieraus erklären. Es iſt bei der ganzen Angelegenheit charakteriſtiſch, daß von Schorlemer bis wenige Tage vor ſeiner Verhaftung noch den konſervativen politiſchen Agitator in Sachſen ſpielen konnte. Ausland. Rom, 15. Okt. Entgegen dem offiztöſen Dementi aus Konſtantinopel wird jetzt beſtimmt verſichert, daß Papſt Leo XIII. den Sultan um Mitleid und Barmherzigkeit mit den Armeniern in einer Zuſchrift bitten werde.— Papſt Leo XIII. hat beſchloſſen, ſeine Nobelgarde zu com⸗ pletiren und die 28 freien Stellen in derſelben wieder zu beſetzen. Zum Eintritt in die päpſt⸗ liche Nobelgarde iſt ein zum mindeſten hundert Jahre alter Adel und eine jährliche Rente von 2000 Lire nothwendig. Rom, 15. Okt. In leitenden Kreiſen wird berechnet, daß Nerazzini geſtern die Hauptſtadt Abeſſyniens erreicht haben dürfte. Ueber den Frieden mit Menelik unterhandelt Nerazzini folgendermaßen. Italien anerkennt die volle Unabhängigkeit Abeſſyniens. Menelik gibt die Gefangenen vollends zurück. Die Regierung glaubt, Menelik erkenne den Marebfluß als Grenze der eryträlſchen Kolonie an. Paris, 15. Okt. Die radikalen Blätter ver⸗ langen die Veröffentlichung des ruſſiſch⸗franzö⸗ ſiſchen Vertrages. Millerand kündigt an, die Sozialiſten würden über den ruſſiſch⸗franzöſiſchen Vertrag Aufklärung verlangen, die die Regierung nicht verweigern könne. Auf Befragen er⸗ klärte Millerand, er glaube nicht, daß der Kaiſer von Rußland gekommen ſei, um Frank⸗ reich beim Wiedererwerb von Elſaß⸗Lothringen zu helfen; vielleicht ſei aber die Verwirklichung dieſes Traumes dennoch eine der unvorherge ſehenen Folgen dieſes Beſuches. London, 15. Okt. Der Kanzler des Schatz ⸗ amtes Hicks⸗Beach führte in einer Rede in Darlington aus, die türkiſchen Angelegenheiten hätten den Punkt erreicht, daß man glaube, die letzten Tage der Türkei ſeien gekommen. Un⸗ möglich ſei es feſtzuſtellen, ob die Mitſchuld des Sultans an den Greuelthaten auf Schwäche oder auf Bosheit zurückzuführen ſei. Das Ver⸗ brechen in der Ottomank rechtfertige die Metze⸗ leien nicht. Es ſei die Zeit gekommen, auf wirkſame Reformen unter angemeſſenen Garan⸗ tien zu beſtehen. Der wichtigſte Punkt der ge⸗ genwärtigen Lage ſei die Entſchloſſenheit Ruß⸗ lands, in Uebereinſtimmung mit Deutſchland und Oeſterreich, den Status quo in der Türkei aufrecht zu erhalten. Die engliſche Regierung verfolge den Weg. Reformen anzurathen, wenn möglich, ſie zu erzwingen und in Uebereinſtimmung mit den übrigen Mächten zu handeln zum ge⸗ meinſamen Nutzen Europas und der Menſchheit. Philipoppel, 15. Okt. Nach Meldungen aus Konſtantinopel dauern die Verhaftungen von jungtürkiſcher Umtriebe verdächtiger Per⸗ ſonen fort. Aus Nah aud Jern. Viernheim, 16. Okt. Das Reichs verſicherungsamt hat entſchieden, daß im Falle der Tödtung einer verſicherten Perſon Anter falſcher Flagge. Roman von J. Hohenfeld. (Nachdruck verboten.) 23. Fortſetzung. „Ich werde nicht eher nach Hauſe ſchreiben, als bis ich meinen Eltern beweiſen kann, daß ich fähig bin, mir meinen Lebensunterhalt ſelbſt zu ver⸗ dienen und ihnen zu helfen,“ ſagte das junge Mädchen.„Wenn ich jetzt ſchreiben würde, ſo könnte das Alles verderben. Sie würden mich ſofort wieder nach Hauſe kommen laſſen und dann wäre Alles um Nichts beſſer, als vorher. Ich bin alt genug, um mein Brod ſelbſt zu verdienen, und ich will es ihnen beweiſen!“ „Nun wohll“ ſprach der Marquis zuſtimmend, „gehen Sie Ihren eigenen Weg. Solch' ein kleiner, weiſer Kopf muß ja ſelbſt am Beſten wiſſen, was er zu thun und zu laſſen hat. Die Umſtände, welche Sie veranlaßt, von Hauſe fortzugehen, und die Nothwendigkeit, ſind ſo merkwürdiger Art, daß ich mich nicht kompetent fühle, Ihnen meinen Rath zu ertheilen. Im Gegentheil! Ich finde ſogar, unter den gegenwärtigen Verhältniſſen, die in Ihrer Fa⸗ milie beſtehen, Ihre That ebenſo entſchloſſen als lobenswerth. An welchem Theater wirkt Ihre Mutter mit?“ „Das weiß ich nicht, Herr Marquis;“ ant⸗ wortete Giralda aufrichtig.„Mein Vater und wir Kinder wohnen auf einem Landſitze und meine Mutter kommt nur einmal wöchentlich zu uns. Sie hat uns nie erzählt, in welchem Theater ſie ſpielt. Sie ſieht es auch nicht gern, daß wir ſie darnach befragten. „Ah! Sie hegt jedenfalls den Wunſch, daß ihre Kinder damaleinſt eine höhere und geachtetere Stellung in der Welt einnehmen mögen!“ bemerkte der Marquis, während er ſeinen kranken Fuß in eine andere Lage brachte.„Sie wünſcht es nicht, die Aufmerkſamkeit ihrer Kinder auf das Theater zu lenken. Sehr gut und recht! Eine Frau kann eine Schauſpielerin und dabei doch gut und edel ſein; doch für ein junges Mädchen iſt, meiner Meinung nach, kein Platz auf der Bühne. Wenn ich eine Tochter hätte, würde ich ſie lieber todt, als auf der Bühne ſehen. Ihre Mutter handelt ſehr weiſe, mein Kind, daß ſie ihren Kinder eine beſſere Zukunft herbeiführen ſucht, als Gewohnheit oder Nothwendigkeit ihr eigenes Loos geworden iſt. Welchen Namen trägt Ihre Mutter als Künſtlerin?“ „Herr Marquis! Meine Mutter iſt eine Grä⸗ fin. Mein Vater iſt ein ſpaniſcher Graf. Jeden⸗ falls führt ſie nicht einen rechten Namen, doch weiß ich nicht, unter welchem Namen ſie als Schauſpielerin auftritt.“ „Merkwürdig!“ ſagte der Marquis.„Ich hätte ſie gern einmal geſehen. Wenn mein Neffe, Graf Lamartin, hier wäre würde ich ihn fragen, welche bedeutende Schauſpielerinnen wir jetzt in Paris haben. Aber das würde wohl kaum etwas genützt haben. Er wird noch nicht im Theater geweſen ſein ſeit ſeiner Rückkehr nach Frankreich. Nebenbei ge⸗ ſagt, mein Kind,“ fügte der alte Marquis hinzu, was iſt ihre Meinung über den Grafen?“ Er ſah ihr ſcharf in's Geſicht, als wollte er auf den Grund ihrer Seele leſen. „Ich habe mir noch gar keine Meinung über ihn gebildet, Herr Marquis, verſetzte Giralda. „Gefiel er Ihnen?“ Das junge Mädchen zögerte mit ihrer Ant⸗ wort. „Nun, ich ſehe ſchon, er gefiel Ihnen nicht!“ fuhr der Marquis fort.„Er ſchien ſehr erſtaunt, Sie hier zu ſehen. Ihm fielen Ihre Augen auf, welche er und ich einſt ſo gut gekannt haben. Blicken Sie mich einmal an, mein Kind, damit ich ſie genau betrachten kann.“ Giralda gehorchte und blickte ihm mit ihren ſchönen Augen voll in's Geſicht. Er erſchrack und wurde erdſahl. „Ich bemerkte die Aehnlichkeit ſchon geſtern,“ ſprach er mit leiſer Stimme.„Aber ſie iſt noch größer als ich zuerſt dachte. Es iſt ein merk⸗ würdiges Zuſammentreffen. Ich habe früher nie ein paar Augen geſehen, welche den ſeinen glichen!“ Er ſchien von einer heftigen Unruhe ergriffen zu ſein, doch konnte er den Blick nicht von dem jungen Mädchen abwenden. „Sie haben ein ehrliches Geſicht!“ bemerkte er nach einer Pauſe.„Ihre Seele iſt klar und unſchuldsvoll! Ach, ich dachte fruher, daß die ſeinige es auch war. Wie habe ich den Knaben einſt ge⸗ liebt! Ich war kalt und ſtrenge gegen Jeder⸗ mann— kalt und ſtrenge gegen ihn zuweilen,— aber es gab Zeiten, wo ſein Lächeln, oder der leiſeſte Ton ſeiner Stimme mir das Herz tief be⸗ wegte. Ich hielt ihn für meinen Abgott, während er mich ſtrenge und kalt wähnte. Ich hätte für ihn ſterben können. Und wie hat er es mir heim⸗ gezahlt?“ Der Undankbare! Der Elende! Der Feigling!“ Er ſtieß dieſe Worte hervor, als ob er ſie dem Knaben, den er einſt lieb gehabt hatte, nach⸗ ſchleuderte. „Wer war er?“ fragte Giralda erſchreckt. „Er war mein Neffe, meines Bruders Sohn, Armand de Vigny!“ ſagte der alte Marquis, während ſein Geſicht immer finſterer wurde und ſeine Augen flammten.„Er war ein ſchöner Knabe, wie er zu mir kam, voller Schelmenſtreiche und immer fröhlich und guter Dinge. Er war eine Waiſe. Manch' liebes Mal hatte er ſein kleines, blondes Köpfchen an meine Bruſt oder auf meinen Schoß gelegt und war friedlich eingeſchlafen. Wer hätte damals denken können, daß ſeine ganze Natur ſo verderbt ſei? Er wurde älter, doch ſeine Fröhlich keit verließ ihn nicht. Jedermann liebte und verehrte ihn. Und Madame Roger, die Haushälterin hier im Schloſſe, läßt noch heute Nichts auf ihn kommen, ſondern ehrt ſein Andenken. Und ich betete ihn an!“ Des Marquis Stimme zitterte vor innerer Be— wegung und eine tiefe Bläſſe machte plötzlich der Röthe in ſeinem Geſichte Platz. — — — durch Betriebsunfall die hinterbliebene Ehefrau ſowie die Kinder auf die volle geſetzliche Rente — für die Wittwe bis zur Wiederverheirathung oder bis zum Tode, für die Kinder bis zur Vollendung des fünfzehnten Lebensjahres— auch dann Anſpruch haben, wenn feſtſteht, daß der Getödtete ſchon krank war und auch ohne den Unfall ſeinem Leiden in kürzerer Zeit er⸗ legen wäre. Mannheim, 14. Okt. Am Donnerstag Abend verunglückten zwei Arbeiter von Bürſtadt in der Anilinfabrik Waldhof beim Ausfüllen von Säure dadurch, daß ein Krug explodirte und dieſelben nicht unerheblich verletzte. In der gleichen Fabrik paſſirte geſtern Morgen ein ſchreckliches Unglück. Der Maſchinenführer Friedrich Heck von hier kam der Maſchine zu nahe, wurde von dieſer erfaßt und ihm ein Arm vollſtändig ausgeriſſen. Der Verunglückte iſt Familienvater. Mannheim, 16. Okt. Das Schwurgericht verurtheilte den Sparkaſſenrechner Joſeph Konrad von Waibſtadt wegen Unterſchlagung von 52,000 Mark zu 4½ Jahren Gefängniß. Mannheim, 15. Okt. Bei der geſtrigen Stadtverordnetenwahl der Mittelbeſteuerten drang die demokratiſch-freiſinnige Liſte durch. An der Abſtimmung betheiligten ſich ca 85 pCt. der Wahlberechtigten. 2 der Gewählten ſind Centrums— angehörige. Das Reſultat lautet: demokr. ꝛc.: 1010 bis 1020, nat.-lib.: 755 bis 765 Stimmen. Da in der 3. Klaſſe die von der ſozialdemokrati— ſchen Partei anfgeſtellten Kandidaten gewählt wurden, hat die nationalliberale Partei die Stim— mehrheit auf dem Rathhauſe verloren. Worms, 13. Okt. Vorgeſtern Abend wurde der Fabrikarbeiter Friedrich Groß, anſcheinend ſchwer betrunken, von Worms nach Pfeddersheim gehend, vom Zuge erfaßt und ſchwer verletzt. Offenbach, 13. Okt. In unſerer Stadt, die unter 40,000 Einwohnern etwa 13,000 Ka— tholiken zählt, war bisher nur eine katholiſche Kirche, die im Weſtend liegt. Die katholiſche Gemeinde plante ſchon ſeit langer Zeit die Er— richtung einer zweiten Kirche für das Oſtende, da aber die Mittel dafür noch nicht vorhanden ſind, hat man vorläufig eine Nothkirche in ein— fachem Bauwerk aufgeführt, die vorgeſtern Morgen geweiht wurde. Die Einweihung wurde unter großer Betheiligung der Katholiken durch den hochw. Biſchof von Mainz Dr. Haffner vorgenommen. Kiew, 18. Okt. In der Kaſſe der Ukrainer Gutsverwaltung des Grafen Branicki wurde eine ſeit 20 Jahren betriebene Defraudation entdeckt. Der Fehlbetrag überſteigt eine Million Rubel. Der Kaſſirer Koſſacki wurde verhaftet. Das veruntreute Geld hat derſelbe in Getreide⸗ ſpekulationen verloren. Freiburg, 14. Okt. Der 21 Jahre alte Sohn des Bürgermeiſters Zähringer in Ebnet wurde von einem Schuhmachergeſellen aus Bayern derart in die Bruſt geſtochen, daß er als Leiche zuſammenbrach. Der Ermordete iſt das Opfer einer Verwechslung geworden, denn der Mörder ſtellte einem anderen nach, mit dem er in Streit gerathen war. Der Getödtete iſt der einzige Sohn. Der Thäter wurde verhaftet. Karlsruhe, 13. Okt. Durch heutige Darlegungen mehrerer Blätter in Sachen des von Lieutenant v. Brüſewitz erſtochenen Mechanikers Siepmann wird alle Schuld dem Lieutenant v. Brüſewitz zugemeſſen. Die öffentliche Meinung iſt ſehr erregt. Karlsruhe, 14. Okt. Bei Tegernau wurde ein 63jähriger Mann namens Schwab er— mordet aufgefunden. Der Leib war aufgeſchlitzt und die Eingeweide herausgeriſſen; auch andere Körpertheile fehlten. Neben der Leiche lag ein blutiges Meſſer. Von dem Mörder fehlt jede Spur. Karlsruhe, 14. Okt. Karlsruher Blätter bringen jetzt genaue Einzelheiten über die Er— mordung des Mechanikers Siepmann ſeitens des Lieutenants Brüſewitz. Danach ſteht es feſt, daß in dieſem Falle ein vorſatzlicher Mord vorliegt. Größtes Erſtaunen muß es erregen, wenn man lieſt, der Mörder Brüſewitz ſei noch 2 Tage nach der Unthat in Uniform ſpaziren gegangen und habe ſich ſogar mit dem Mord gebrüſtet. Wo bleibt da die Gerechtigkeit? Ein Mörder aus dem Civilvolk wird doch ſofort in Ketten gelegt, während dieſer adelige Rowdie nach ſeiner Mord— that noch frei umherlaufen darf. Und wie wird erſt die Beſtrafung dieſes Mordbuben ausfallen? Im civilen Leben würde dieſelbe auf Todesſtrafe oder doch mindeſtens lebenslängliches Zuchthaus lauten. Frankfurt a. M., 16. Okt. Die Straf⸗ kammer verurtheilte den Kriminalſchutzmann May wegeu Verbrechens gegen§ 246 des Strafgeſetz— buches in einheitlaͤhem Zuſammentreſſen mit Kup— pelei zu zwei Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt. Es handelt ſich um Unterſtützung der Wirthin des„Eiſenbahn-Hotels“, welches zweifelhaften Perſonen als Abſteigequartier diente. Der Hausburſche Schmal wurde wegen Beihilfe zur Kuppelei zu zwei Monaten Gefängnis ver— urtheilt. Die Wirthin iſt ſeit 2 Tagen ver— ſchwunden. München, 15. Okt.(Schwurgerichtsver⸗ handlung gegen Berchtold.) Vergangene Nacht 11 Uhr wurde das Verdiet der Geſchworenen in obigem Mordprozeſſe geſprochen. Das Urtheil lautet auf Schuldig, worauf das Todes-Urtheil gegen Berchtold gefällt wurde. Wegen Diebſtahl bei Frau Emetskofer erhielt er 3 Jahre Gefäng⸗ niß und lebenslänglichen Ehrverluſt. Berlin, 15. Okt. Der Lok. Anz. ſchreibt: Die heute zu Ende gehende Berliner Gewerbe— ausſtellung wurde insgeſamt von etwa 3,500,000 zahlenden Beſuchern beſucht. Durchſchnittlich be— ſichtigten täglich 28,500. Perſonen die Ausſtellung. Dem Berl. Tagebl zufolge wird das Defizit etwa 700000- 800000 Mk. betragen. Hamburg, 15. Oki. Hier erſchoß ſich der Expedient eines ene Meyer, nachdem er Unterſchlagungen in Höhe von über 150,000 Mark verübt hat. Bromberg, 13. Okt. Die„Oſtdeutſche Preſſe“ meldet: Vorgeſtern iſt gegen den Arzt Dr. Augſtein ein Attentat von der Arbeiterfrau Walotka, ſeiner Patientin, verübt worden. Sie goß dem Arzte in ihrer Wohnung einen Topf heißen Chlorkalkwaſſers ins Geſicht. Die Ver— letzungen ſind ſchwer Das Geſicht iſt geſchwol— len; es ſteht noch nicht feſt, ob die Augen ge rettet ſind. Die Attentäterin wollte ſich dafür rächen, daß Dr. Augſtein ſie nicht geheilt hatte. Die Walotka, ſowie ihre ganze Familie iſt ver— haftet worden. Einſiedeln(Schweiz), 15. Okt. Geſtorben iſt der Begründer und Leiter des weltbekannten Geſchäfts Gebrüder Benziger, Adelrich Benziger, 63 Jahre alt. Brief kaſten. Dem Einſender des Tabaksartikels zur Nach. richt, daß letzterer nicht eher aufgenommen wer⸗ den kann, bis uns Schreiber ſeinen Namen nennt. Warum wird dieſer verſchwiegen? Verfälschte schwarze Seide. Man verbrenne ein Müſterchen des Stoffes, von dem man kaufen will, und die etwaige Ver⸗ fälſchung tritt ſofort zu Tage: Aechte, rein ge⸗ färbte Seide kräuſelt ſofort zuſammen, verlöſcht bald und hinterläßt wenig Aſche von ganz hell⸗ bräunlicher Farbe.— Verfälſchte Seide(die leicht ſpeckig wird und bricht) brennt langſam fort(namentlich glimmen die„Schußfäden“ weiter, wenn ſehr mit Farbſtoff erſchwert) und hinterläßt eine dunkelbraune Aſche, die ſich im Gegenſatz zur ächten Seide nicht kräuſelt, ſon⸗ deren krümmt. Zerdrückt man die Aſche der ächten Seide, ſo zerſtäubt ſie, die der verfälſch ten nicht. Die Seiden ⸗ Fabriken 8. Henne berg(k. u. k. Hoflief.) Zürich verſenden gern Muſter von ihren ächten Seidenſtoffen an jedermann und liefern einzelne Roben und ganze Stücke porto- und steuerfrei ins Haus. 5 Winter kleiderstoffe. Damentuch doppeltbreſt, halbwollen in modernst. Farben 1 f à 60 Pfg. per Meter. Uni Cheviots fit Flanell reine Wolle, sol. 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Er wor es, der Armand zuerſt zu tollen Streichen ver⸗ leitete. Aber das gilt gleich. Sein Charater war ſchwach, daß er ſo leicht fremden Einflüſterungen Gehör ſchenkte. Eines Tages verſagte ich Armand Geld. Ich hielt es für nothwendig, ihm etwas mehr Oekonomie in Geldangelegenheiten beizubringen, damit er nicht das Vermögen hindurchbrächte, das er ſpäter einmal erben ſollte. Die Nacht darauf kam er in mein Schlafzimmer, beſtahl meine Geld⸗ kiſte und ſtand mit einem Dolche in der Hand über mich gebeugt, um mich zu ermorden, als ich erwachte. Er wollte mein Herz treffen, traf aber nur meine Schulter. Ich ſprang auf, doch er blieb ruhig ſtehen; es ſchien alles Leben aus ihm gewichen zu ſein. Da kam Eugen hereingeſtürzt, hinter ihm die Diener. Er hatte meine Rufe gehört und ich Thor ließ ihn unbehelligt gehen! Als ich es bedauerte, daß ich ihn hatte entwiſchen laſſen, und einen Geheimpoliziſten auf ſeine Fährte ſchickte, war es zu ſpät, denn der Polizeiſpion machte ausfindig, daß er nach Braſilien entflohen war, wo er bald darauf geſtorben iſt. Sein Tod war ein Glück für ihn! Würde er gelebt haben, er wäre der ſtrafenden Gerechtigkeit nicht entgangen. Wenn ich nur daran denke, wie ich ihn geliebt habe, dann verdoppelt ſich mein Groll gegen den Ehrloſen!“ Die Augen des Marquis ſprachen es deutlich aus, wie ſehr es ihm mit dieſen Worten Ernſt war. Unwillkürlich ſchauderte Giralda zuſammen. Hätte ſie es ahnen können, daß es ihr Vater war, für den ſie bitten wollte und den dieſer unerbitt- lich ſtrenge, greiſe Mann ſich geſchworen hatte, zu haſſen bis in's Grab! Zornesadern ſchwollen auf des Marquis Stirn und Giralda mußte ihren ganzen Muth zuſammen⸗ nehmen, ehe ſie nach einer kurzen Pauſe des Schwei⸗ gens begann: „Ich habe ſein Bild geſehen. Die Haushälterin wies mir Graf Armands Zimmer zum Aufenthalt an. Ich ſah noch niemals ein Geſicht, ſo herzge⸗ winnend, wie das dieſes Bildes. Ich kann es nicht glauben, daß der Träger ſolcher Züge je daran nur denken konnten, Sie ermorden zu wollen, Herr Marquis!“ „Habe ich Ihnen nicht ſoeben erzählt, daß ich erwachend, ihm mit dem Dolche, in der Hand vor mir ſah?“ rief der alte Mann erregt. „Herr Marquis,“ ſtieß Giralda hervor, ſich ohnmächtig fühlend, ſolchen Beweiſen gegenüber. „Iſt denn kein Irrthum möglich? Sind Sie gewiß, daß er Sie wirklich ermorden wollen?“ „Daß er mich hat ermorden wollen?“ wieder⸗ golte der Marquis ſarkaſtiſchen Tones.„Nun, es kann ja ſein, daß er hat Anatomie ſtudiren wollen und iſt damit bei ſeinem nächſten Verwandten an⸗ gefangen. Vielleicht war es ein Anfall von Wahn⸗ ſinn,“ fuhr er, wieder ernſter werdend, fort,„That⸗ ſache iſt und bleibt, daß er mich zu ermorden trachtete. Wenn ich geſtorben wäre, ſo würde er der nächſte Marquis de Vigny geworden ſein. Ich denke, das macht Alles klar!“ Giralda's Muth wollte ſinken, aber ſie dachte g wieder an die ſchönen blauen Augen jenes Bildes in ihrem Zimmer, die ſo ſehr an ihren Vater erinnerten, und es war ihr, als ſpräche ſie für dieſen. Sie träumte nicht, wie nahe ſie der Wahrheit war, daß ſie in der That für ihren unſchuldigen Vater bat. „Herr Marquis,“ ſagte ſie,„wie auch immer die Umſtände gegen ihn ſprechen mögen, ich glaube nicht, daß Graf Armaud der furchtbaren That ſchul— dig iſt, der Sie ihn zeihen! Zwar finde ich keine Erklärung dafür, wie er dazu gekommen, in Ihr Zimmer einzudringen und Sie mit einem Dolche 1 verwunden. Aber es kann nur in einem An- alle von Wahnſinn geſchehen ſein! Herr Marquis wie Allem auch ſein mag, ob er ſchuldig iſt oder nicht, Sie haben nicht Recht gethan, ihn ſo unge⸗ hört zu verdammen!“ „Was? Mädchen! Das wagen Sie mir zu ſagen?“ ſtieß der Greis erdfahl hervor. „Ja, Herr Marquis, das wage ich Ihnen zu ſagen, denn es iſt meine Ueberzeugung!“ erwiderte Giralda kühn.„Sie ſelbſt haben mir erzählt, daß er ein geiſtig reich begabter Knabe war. Er war Ihr Erbe, Ihrem eigenen Willen nach ſowohl, als auch dem Geſetze. Sie haben ihn geliebt. Sie hätten ihm dieſe Liebe beweiſen müſſen? Er hätte es ſehen und fühlen müſſen, daß Sie ihn lieben! Es iſt nicht männlich, ſich ſeiner aufrichtigen Gefühle zu ſchämen. Wenn Sie ihm mit väterlichem Vertrauen entgegengekommen wären, wenn er hätte erkennen müſſen, daß Sie nur ſein Beſtes wollten, noch heute würde er der Sonnenſchein Ihres Alters und Ihres Hauſes ſein!“ Der Marquis ſah verwundert, überraſcht ihr in das erregte ſchöne Antlitz. „Hat Madame Roger Sie beauftragt, mir das Alles zu ſagen?“ rief er zornbebend aus. „Nein, Herr Marquis,“ antwortete Giralda uneingeſchüchtert,„was ich Ihnen ſagte, das diktirte mir mein Herz!“ Der alte Mann ſaß ſprachlos, endlich hob er leiſe an: „Was Sie mir geſagt haben, das wagte mir noch Keiner vorzuhalten. Sie beſitzen eine große, edle Seele, aber Sie kennen die Menſchen noch nicht. Ein ſchönes Geſicht täuſcht Sie über die Falſchheit des Innern,“ ſchloß er mit Bitterkeit. (Fortſetzung ſolgt.) Für Geiſt und Herz. Eine Kleinigkeit tröſtet uns, weil eine Kleinig⸗ keit uns betrübt. Jede Freiheit, die man im Uebermaß genießt, wird Zwang. —— —— 8———— han, fd Orts⸗Gewerbe⸗Verein Viernheim. Den ſich an der am Sonntag, den 18. ds. ſtattfindenden Fahrt nach Darmſtadt Betheiligenden diene zur Nachricht, daß der Preis für Hin- und Rückfahrt Mk. 1.20 beträgt.— 1244 Se.. Dem Bierbrauereibesitzer 0 Herrn Georg Renz 3 sagen wir hierdurch unſern belken Daub für den uns gewidmeten schönen Abschiedsabend und die in kameradschaftlicher Weise gespendete reichliche Regalirung im Gasthaus zum Deutschen Kaiser. aus der Heimath verlebten schönen Stunden werden uns in steter Erinnerung bleiben. 1245⁵ Me Daß von dem ca. 22000 Mark betragenden Neſer⸗ nefonds des Viernheimer Credit⸗Vereins 12000 unter die Mitglieder vertheilt werden, viele Mitglieder. wünſchen Verwiege an der Bahn Nußkohlen I. und II. zu 93 Pfg., III. 90 Pf., IV. Schmiedekohlen 80 Pfa., ge⸗ waſchen, geſiebt. Prima Fettſchrott 72 Pfg., Gemeinde⸗Waage 1 Pfg. mehr; bei Empfang zu bezahlen. 1247 Wer Luſt und Geld hat, wolle gefl. bis Dienstag Anmeldung machen. Blüß. Abfahrt 63 Morgens. Der Vorſtand. Die kurz vorm Abschied hrere Rekruten. Marl 1246 f 5* 1 Arbeiterinnen. Ich ſuche noch eine größere Zahl arbeiterinnen bei dauern⸗ der Beſchäftigung und gutem Verdienſt.— Fleißigen Leuten eee eee Danksagung. Für die uns während der Krankheit und beim Hinſcheiden unſerer lieben Großmutter, Urgroßmutter und Schweſter, Delli helbig, b. Lammer, ulla — geb. bewieſene herzliche Theilnahme, ferner für die Betheiligung beim Gange zur letzten Ruheſtätte, insbeſondere den barmh. Schweſtern für die liebevolle Pflege und den nahen Verwandten für den öfteren Beſuch während der Krankheit ſagen wir hier⸗ durch unſeren herzlichſten Dank. Viernheim, den 16. Oktober 1896. Die trauernden Hinterbliebenen: Franz Wunderle, deſſen Schwäger und 1240 Schwägerinnen. E/ — H 1 rklärung. Allen Herren Mitgliedern des Credit-Vereins, welche bei der Wahl des Rechners am 4. Oktober mir ihre Stimme gaben, ſage ich meinen beſten Dank.— Zugleich bemerke ich, daß durch die bei der Wahl gethanen Aeußerungen und fortgeſetzten Verläumdungen gegen meinen Vater ich mich veranlaßt ſehe, die Stichwahl ab- zulehnen. 1250 Achtungsvoll Joh. Heckmann 3. Geſchäfts⸗Eröffnung und Empfehlung. Theile hierdurch einer geehrten Nachbarſchaft, Freunden und Gönnern ergebenſt mit, daß ich unterm Heutigen in meinem neuerbauten Hauſe in der Kiesſtraße eine wird Fahrgeld vergütet. 1248 Marx Maier, Mlannheim, Waldhofſtraße. ö Rechnungen ſind zu haben in der Buchdruckerei d. Blattes. Damen-Hüte. Theile ergebenſt mit, daß die Ausſtellung meiner Modellhüte und Neuheiten begonnen hat und lade ich zu deren Beſuch freundlichſt ein. Ich bringe für bevorſtehende Winterſaiſon in allen Artikeln das Neueſte wahl bei billigſten Preiſen. Hochachtungsvoll Babette Maier Modes Hauptgeſchäft F „8. 0 5, 5, Heidelbergerſtr. Mannheim. 1211 der Saiſon und Beſte in größter Aus⸗ Filiale Weimar-Lotterie Hauptgewinn 50 000 Mark, im Ganzen 8000 Gewinne i. W. von 150 000 Mark. 1 Zilehung vom 3. bis 9. Dezember 1896 0 Looſe à 1 Mark ſind zu haben in der Expedition des Viernheimer Anzeigers. ſicher und ſchnell wirkend bei Huſten, Spezereiwaaren⸗Handlung eröffnete.— Nur Lieferung guter Waare bei billigſter Preisſtellung zu⸗ ſichernd, bitte ich um geneigte Unterſtützung in meinem Unternehmen. 1251 Achtungsvoll * Jakob Fischer. Ein braves fleißiges Limburger Müdchen. Bae e verſendet in Kiſten von 70 bis 100 Pfd. ſofort geſucht. 1286 gegen Nachn. oder Vorauszahlung. Näheres in der Expedition d. Bl. A. Güldenſtein, r 1176 Holzkirchen(Oberbayern). Weißkraut u. Wirſing griſche r Malzleime Für Huſtende frei von Feuchtigkeit, mit vor⸗ züglichem Aroma, größtem Nähr⸗ beweiſen über 1000 Zeugniſſef werth empfiehlt 1254 die Vorzüglichteil von Kaiſers Bruſt⸗Caramellen (wohlſchmeckende Bonbons) Malzfabrikant Bfützer. Unterzeichneter empfiehlt ſich im Pferdeſcheeren. Georg Englert, d Heiſerkeit, Katarrh und Verſchlei⸗ mung. Größte Spezialität Deutſch lands, Oeſterreichs und der Schweiz. Per Pack. 25 Pfg. Niederlage bei 1253 A. Stumpf in Viernheim. lch Man.— Bekanntmachung. Nächſten Montag, den 19. d. Mts., Vormittags 9 Uhr, wird auf dem Rathhauſe dahter 1. der Wege im Vierrutheneck auf mehrere Jahre in Pacht, ſowie 2. das Reinigen der beiden Friedhöfe an die Wenigſtnehmenden verſteigert. Viernheim, den 16. Oktober 1896. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Pfützer.— Bekanntmachung. 2 Ze Diejenigen, welche den Kirchweihmarkt in Viernheim am 15., 16. und 17. November zu beſuchen beabſichtigen, und insbeſondere die Beſitzer von öffentlichen Darſtellungen und Beluſtigungen werden darauf aufmerkſam gemacht, daß ſie Kreisamtliche Genehmigung einzuholen haben. Da nun für dieſes Jahr eine neue Marktordnung errichtet wurde, der ein Situationsplan zu Grunde liegt, dem zu Folge der Reihe der An⸗ meldung nach die Plätze per qmtr. abgegeben werden, erſuchen wir alle Reflectanten längſtens bis zum 12. November ſich bei uns mit der An⸗ gabe und Größe des Platzes zu melden.— Der Lage- bezw. Situations⸗ plan liegt vom 1. November ab zur Einſicht offen und werden von dieſem Tage an Plätze abgegeben. Viernheim, den 15. Oktober 1896. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Putzer. e. 1239 Viernheimer Credit⸗Verein eingetr. Geno ſſenſchaft mit unbeſchr. Haftpflicht. Bei der am 4 l. Mets. ſtattgehabten Wahl eines Rechners wurde keine abſolute Stimmenmehrheit erreicht. Es findet deß⸗ halb ee Honntag, den 18. Il. Alts. eine Stich⸗Wahl zwiſchen Johann Heckmann 3. und ZJoſeph Mlartin 3. ſtatt. Die Verſammlung wird wieder auf dem Rathhauſe abge⸗ halten und beginnt des Nachmittags halb vier Uhr und endigt um halb fünf Uhr. Viernheim, 9. Oktober 1896 Für den Auſſichtsrath: Winkler, 1219 e 7 Freiwillige Feuerwe. Nächsten Sonntag, den d. 1. 12½ Uhr wird , abgehalten, wozu eh die Kreisfeuerwehr⸗ Inſpektion erſcheint. Es iſt daher ein vollzähliges und pünktliches Erſcheinen dringend geboten. Zuſammenkunft am Spritzen⸗ hauſe. e Drellj joppe und vollſtaͤndige Ausrüſtung. 1235 Turugenoſſenſchafte 8 Gut Sonntag, den 18. d. Mis., Nachmittags 3 Uhr, findet im hinteren Lokal zum Freiſchütz die jährliche Generalverſ ammlung ſtatt und werden die Mitglieder der wichtigen Beſprechungen wegen ge⸗ beten, ſich zahlreich einzufinden. Tagesordnung: Bericht des Vorſitzenden, Rechnungsablage, Bericht des Turnwarts über die Thätigkeit des Vereins im ver⸗ floſſenen Geſchäftsjahr, Neuwahl des Vorſtandes, Verſchiedenes. 1241 Der Vorſtand. Während des Umbaues meines Hauſes befindet ſich jetzt mein Ausberkauf in Filz⸗ u. Strohhüten „3 Kaufhaus NI, 3 Richard Dippel, dun — Mannheim Bekanntmachung. Den nachſtehenden Auszug aus dem Gemeinderaths— Berathungsprotokoll, ſoweit er die Nutzung der Ortsbürger an den Wieſenlooſen betrifft, bringen wir hiermit zur Kenntniß der Betheiligten und— aus⸗ drücklich, daß dieſer e Mts. einſchließlich an acht Tage lang auf dem G zur Einſicht offen liegt und etwaige Einwendungen hiergegen innerhalb dieſer Zeit bei uns vorzu— bringen ſind. 3 A, 1 eee, Geſchehen, Viernheim, den 422 r 1896. Verbeſſerung der! 4 Orts„ hier die 8 der ſeither den In heutiger ordnumz wüßte berufenen Gemeinderathsſitzung, zu welcher die geſetzlich vorgeſchriebene Anzahl Ortsvorſtandsmitglieder erſchienen waren, wurde berathen und beſchloſſen: Nachdem ſchon früher, Betr.: namentlich n Rückſicht der großen Ungleichheit in den Erträgniſſen der Wieſenlooſe beſchloſſen worden war, daß dieſerwegen und zur Ermöglichung einer rationellen Bewirthſchaftung der Wieſen, ſowie zur Herbeiführung einer gleichmäßigen AntheilsberechtigQung aller berechtigten groß— allmendirter Ortsbürger die Gemeinde als ſolche die Wieſenlooſe der Ortsbürger in Selhfkadminiſtration an ſich nehmen, den berech— tigten Ortsbürgern„aber eine feſte jährlich zu zahlende baare Vergütung gewähy Nachdem ſodann ferner nähere Erwägungen darüber ſtatt⸗ gehabt haben, welche Vergütung dieſerwegen als p latzgreiflich zu erachten ſein dürfte, kam der Gemeinderath nach e Berathung zu dem Beſchluſſe: eee e. N. daß den im Genuſſe der **. der ſg. Wieſenlooſe vom Juli jeden Jahres zahlbare baare Vergütung von 205 Mk. aus der Gemeindekaſſe Viern⸗ heim geleiſtet werden ſolle. Es wird hierzu weiter beſtimmt, daß die in§ 3a J und II der Local-Statuten gewährten Vorzugsrechte für 7 Fa. die Gemeinde auch bezüglich dieſer Vergütung fortbeſtehen und daß ebenſo die Beſtimmungen in§ 6 1 1a und b bezüglich des Ranges der Wieſenlooſe auch für den Baar⸗ bezug der Vergütuͤng Geltung haben ſollen. Genehmigung der höheren Aufſichtsbehörde zu dieſem Be⸗ ſchluſſe bleibt vorbehalten. Mit-Mückſicht aufdie-bereits voraus⸗ gegangenen Verhandlungen ſoll indeffen diefer Beſchluß einſtweilen zur Offenlegung gebracht und zur Verbringung etwaiger Einwen⸗ dungen Termin vorbeſtimmt werden. Für die Richtigkeit vorſtehenden Auszugs. Viernheim, den 13. Oktober 1896. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Pfützer. Katholiſcher Männerverein. Sonntag, den 18. Oktober, nachmittags 4 Uhr, im Gaſthauſe „Zur alten Pfalz“: Generalverſ ammlung. Wahl des Präſidenten und Vicepräſidenten und 1243 1242 Tagesordnung: Vorträge der beiden Herren Alumnen Helbig. Der Vorstand. Baumaterialien! Auf bevorſtehende Allerheiligen bringe mein reich⸗ haltiges Lager in weißen Marmorſteinen zu Grabeinfaſſungen in empfehlende Erinnerung Billiger als jede auswärtige Konkurrenz. Ferner empfehle friſch eingetroffen: Tonplättchen, verſchiedener Farbe und Größe, Nalk, Dachziegel, Cement, Nohr, Draht, Tuſfſteine, Schamottsteine, Klebſand, Klebſandſteine, Gyps, T onkaminkapfeln u. ſ. w. Ph. Bergmann 3., Maurermeiſter. illig gsquelle für garantirt neue, doppelt gereinigte und ge⸗ waſchene, echt nordiſche Bettfedern. Wir verſenden zollfrel, gegen Nachn.(jedes beliebige Quantum) Gute neue Bett⸗ federn pr. pfd. f. 60 Pfg., 80 Pig. I., 1 M. 25 Pfg. u. 1 M. 40 Pia. 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