08 10 8 8 9 2. K 1 hönen bed ett⸗ ine vn. ett⸗ . * gls. 1— gab. el. Beſl, Erſcheint Mittwochs und Samſtags nud koſtet monatlich nur 30 Pf. Piernheiner Auzeiger Dublikationsorgan der Gr. Bürgermtiſterei Mernheim. ZuAusſchreibungen wirkſam u. billig In ſerate 10 Pf. pro 1 ſpalt ge frei in s Haus gebracht. Anteigeblatt von diernhtins, Weinheim, Käferthal und Umgebung. ur neenbzelle. Ver Voſt bez. pro Quart. M. 1. 15 Redaction, Druck und Verlag: W. Bingener, Viernheim. Reclamen 20 Pf. pro 1ſp. Zetle Nr. 89. Mittwoch, deu 4. November. 1896. Jeniſchland. Freiburg, 1. Nov. Auf die Vorſchlagsliſte zur Erzbiſchofswahl wird das Domkapitel ſicherem Vernehmen nach die Herren Weihbiſchof Dr. Knecht, Domkapitular Dr. Theodor Dreher und Univerſitätsprofeſſor Dr. Paul Keppler ſetzen. Das ſchließt nicht aus, daß außerdem auch noch andere Perſönlichkeiten in Betracht kommen. §— Schöne„Sittenrichter!“ Der Prozeß gegen die 52„Haberer“, der in dieſen Tagen vor der Strafkammer des Landgerichts München II verhandelt wurde, erſcheint ſchon nach dem Reſultat des erſten Verhandlungstages durchaus geeignet, das Haberfeldtreiben, dem in einer gewiſſen Preſſe ſo warme Vertheidiger ent ⸗ ſtanden ſind, ſeines ganzen romantiſchen Nimbus zu entkleiden. Der Präſident hat vor Eintritt in die Verhandlungen den allgemeinen Stand⸗ punkt des Gerichtsbofes dargelegt, damit alle Spiegelfechterei wegfällt. Er hat betont, daß aus dem früheren Haberfeldtreiben, das ſich auf die Verleſung des Sündenregiſters beſchränkt habe, ſonſt aber ganz gefahrlos geweſen iſt, jetzt etwas ganz anders geworden ſei. Es werde nicht nur blind, ſondern mit ſcharfen Patronen in die Häuſer geſchoſſen, Vieh ſei niedergeſchoſſen worden, das Schrecklichſte aber ſei, daß Leute, die um die Sache wußten, durch Terrorismus und Drohungen zum Meineide verleitet wurden, wie dies ſchon mehrere Prozeſſe vor dem Schwur⸗ gericht bewieſen. Gewiſſe Blätter haben davon geſprochen, daß die Haberfeldtreiber eine Art Sittenpolizei auf dem Lande ſeien und manchen geheimen Sünder entlarvt und zur Beſſerung gebracht hätten. Nun ſehe man ſich einmal dieſe„Sittenpolizei“, dieſe Vollſtrecker der„Volks⸗ juſtiz“ näher an. Von den 52 Angeklagten ſind nicht weniger als 38 vorbeſtraft; manche haben ſog zr eine lange Strafliſte über ſchwere Ver⸗ gehen aufzuweiſen. Einer iſt ſchon 28 Mal vorbeſtraſt, hauptſächlich wegen Körperverletzung. Auch der vlelgenannte Bürgermeiſter von Sauer⸗ lach, der Haberermeiſter, wegen Vergehens im ö Amte vorbeſtraft. Nur 13 Angeklagte haben keine Vorſtrafen erlitten. Ein intimer Freund des Bürgermeiſters von Sauerlach, der Bauer Johann Vogl, der vorher die ganze Haberer⸗ organiſation leitete, wurde im vorigen Jahre wegen ſchwerer Sittlichkeits verbrechen zu ſieben Jahren Zuchthaus verurtheilt. Alſo das ſind die„Volksrichter“, welche über die„geheimen Sünden“ Anderer, namentlich über Verfehlungen gegen die Sittlichkeit, zu Gericht ſaßen. Und welcher Art waren denn die Beſchuldigungen? Vier Angaben, die in den Habererverſen vor kamen, betrafen Strafthaten, die vom Gericht bereits abgeſtraft waren, alſo ihre Sühne öffent⸗ lich gefunden hatten. Alles Uebrige waren Lügen und Verleumdungen. Der Verſeſchmled bekannte, daß ihm das Sündenregiſter theils von Bekannten, theils durch anonyme Briefe mitgetheilt worden ſei. Er habe die betreffenden Perſonen gar nicht gekannt, auch die Wahrheit oder Unwahr⸗ heit der Anklagen gar nicht geprüft. Dieſe falſchen Anklagen enthielten aber die unfläthigſten, gemeinſten, unſagbarſten Dinge bis zur Blut⸗ ſchande und Sodomiterei in einer Form, die auch dem abgeſottenſten Weltmenſchen die Scham⸗ röthe in's Geſicht treibt. Dabei wurden dieſe Verſe, die der Präſident als„die ordinärſten Schweinereien“ geißelte, gedruckt, öffentlich ange⸗ ſchlagen und um 10 Pfg. das Stück verkauft. Es gehört eine eiſerne Stirn dazu, dieſe ſauberen Sittenrichter noch länger als der Volksſympathie werth zu behandeln. T Cardinal Hohenlohe, der um vier Jahre jüngere Bruder unſeres Reichskanzlers iſt in Rom am 30. Okt. am Herzſchlag geſtorben. Cardinal Guſtav Adolf Fürſt zu Hohenlohe⸗ Schillingsfürſt wurde geboren am 26. Februar 1823 zu Rothenburg an der Fulda. Er ſtudirte in Bonn die Rechte, ſpäter auf den Univerſitäten Breslau und München Theologie. 1849 wurde der Verſtorbene in Gaeta, wo ſich damals Papſt Pius IX. aufhielt, zum Prieſter geweiht. Der Heilige Vater ernannte ihn zu ſeinem Geh. Kämmerer. 1857 wurde Hohenlohe⸗Schillings⸗ fürſt Almoſenier und Biſchof von Edeſſa in par- tibus. Seit 22. Juni 1866 war Fürſt Hohen⸗ lohe Cardinalprieſter zu Rom. Nach Beendigung des vatikaniſchen Concils verließ er die päpſtliche Reſidenz, um ſich nach Schillingsfürſt zu begeben. 1872 wurde er zum preußiſchen Geſandten am Vatikan ernannt, von Papſt Pius IX. aber zurück⸗ gewieſen, da der Heil. Stuhl dieſen ihm nicht genehmen Geſandten ablehnen mußte. 1876 kehrte er nach Rom zuruck und wurde 1879 Biſchof von Albano. Auf dieſe Stelle verzichtete er 1884 und blieb Erzprieſter bei Santa Marla Maggiore. Die Leichenfeier wird auf Anordnung des Papſtes am 3. November in der Kirche Santa Lorenzo in Lucina ſtattfinden, deren Ti⸗ tular der Verſtorbene war. Berlin, 1. Nov. Das deutſche Reich wird auf der Pariſer Welt⸗Ausſtellung ſeine ſozlale Geſetzgebung zur Anſchauung bringen und zwar iſt, wie der„Lokal⸗Anz.“ erfährt, der Wunſch hierzu von Paris ausgegangen, in Erinnerung an die ſeiner Zeit von Kaiſer Wilhelm einbe⸗ rufene internationale Arbeiterſchutz⸗Konferenz. Berlin, 1. Nov. Im Auftrage des deutſchen Reichskanzlers entſiegelte geſtern der preußiſche Geſandte beim Vatikan, v. Bülow, das Teſtament des Cardinals Hohenlohe, Zum Univerſalerben iſt der bisherige Sekrekär desſelben eingeſetzt. Dieſer erklärte, die Erbſchaft nur dann antreten zu wollen, wenn die Angehörigen des Verſtorbenen keinen Einſpruch erheben würden. Berlin, 31. Okt. Der Reichskanzler Fürſt Hohenlohe und Staatsſekretär Freiherr von Marſchall haben ſich heute Nachmittag nach Pots⸗ dam begeben zum Immediatvortrag bei Sr. Majeſtät über die neueſte Publikation der„Ham⸗ burger Nachrichten“. Ausland. Madrid, 2. Nov. Der Erzbiſchof von Ma⸗ nila hat den Prokurator des Dominikanerordens telegraphiſch benachrichtigt, daß die Lage auf den Philippinen ſchwieriger werde.— Auf Kuba wird ein neuer Zuſammenſtoß gemeldet, bei dem Alnter falſcher Flagge. Roman von J. Hohenfeld. (Nachdruck verboten.) 27. Fortſetzung. Alle vorherige Angſt und aller Kummer ſchien die Komteſſe plötzlich verlaſſen zu haben. So vergingen Minuten, dann erhob Giralda das Antlitz und fragte mit vibrirender Stimme: „Ach, Mutter, biſt Du den wirklich die Tochter des Grafen von Chatrois?“ „Ja, mein Kind,“ erwiderte die Komteſſe. „Und Du keine Schanſpielerin? O, Mutter!“ „Doch mein Kind, ich bin eine Schauſpielerin! Freilich ich ſpiele nicht auf der Bühne eines Theaters, aber nichtsdeſtoweniger bin ich doch eine Schauſpielerin.“ „Mutter Du warſt einſt die Verlobte Armands de Vigny?“ „Ja, Giralda.“ „Und jetzt biſt Du die Verlobte des Grafen Eugen von Lamartin?“ fragte das junge Mädchen furchtſamen Tones weiter, indem ihr eine heiße Röthe ins Geſicht ſtieg. „Ich bin nicht verlobt mit Graf Eugen, Giral⸗ da,“ antwortete die Komteſſe ernſt.„Wie ich er⸗ kenne, iſt die Stunde gekommen, in der ich Dir einen Theil meines Geheimniſſes anvertrauen muß, obgleich ich es gern geſehen hätte, wenn Deine junge Seele noch nicht mit dieſer Laſt beſchwert worden wäre. Aber vorerſt muß ich mit Dir über Dich ſelbſt ſprechen. Warum haſt Du heimlicher Weiſe das Elternhaus verlaſſen, Giralda?“ „Mutter ich hielt Dich für eine Schauſplelerin. Ich wußte, daß Du mich nicht freiwillig gehen laſſen würdeſt, deßhalb ging ich geheim. Ich hielt es für meine Pflicht, Dir die Sorge für meine Zukunft 1 mand geſprochen?“ abzunehmen.“ Aufforderung des Marquis de Vigny im„Petit Haſtig brachte Giralda dieſe Antwort hervor, während ihre Augen im Zimmer hin- und her⸗ ſchweiften und ihr Erſtaunen über die hier herrſchende Eleganz und die reiche Toilette ihrer Mutter deut⸗ lich zum Ausdruck brachten. „Ich will Deine Gründe gelten laſſen, mein Kind,“ antwortete Gabriele, indem ſie ihren Hut und Tuch abnahm,„aber trotz alledem handelteſt Du nicht recht, Dich heimlich zu entfernen. Unge⸗ horſam gegen die Eltern iſt immer ein Unrecht. Ach, Giralda, wenn Du doch Vertrauen zu mir ge⸗ habt hätteſt, anſtatt in die Welt hinauszugehen! Ich fürchte daß Deine voreilige Handlung, ſo edel auch Dein Beweggrund dazu iſt, Deinen Vater, Deine Brüder, Dich ſelbſt und mich ins Verderben ge⸗ ſtürzt hat!“ „Dich ins Verderben geſtürzt, Mutter? Wie wäre das möglich?“ rief Giralda erſchreckt aus. „Ehe ich es Dir erkläre, ſage mir, wie Du in Marquis de Vignys Haus gekommen biſt!“ Giralda erzählte, wie ſie von dem Gedanken beſeelt, den Ihrigen zu helfen, in den Tageblättern nach einer paſſenden Stellung geſucht; wie ſie die Journal“ geleſen und wie ſie nächtlicher Weife ganz allein ſich auf die Reiſe nach dem Schloſſe gemacht habe. Sie wiederholte, was der Wiuth im Dorfe ihr mitgetheilt, ſowie ihre erſte Unterredung mit dem Marquis ſelbſt; danach gab ſie in kurzen Worten Auskunft über Das, was ſie von der alten Haushälterin über Armand de Vigny gehört atte.— 5„Ich habe das Zimmer inne, welches Graf Armand bewohnte, Mutter,“ ſprach ſie zagend, weil ſie ſich davor ſcheute, die Komteſſe an ihren früheren Verlobten zu erinnern.„Sein Bild hängt an der Wand des Gemaches, das Bild eines jugend⸗ lich ſchönen Antlitzes. Ich wundere mich nicht darüber, daß Du ihn geliebt haſt, Mutter!“ Gabriele ſeufzte tief auf. Dann fragte ſie plötzlich: „Haſt Du mit dem Marquis über Graf Ar⸗ konnte es Dir nicht mehr erſparen. wieder tragen, als bis der alte Marg — ä—— „Ja, Mutter! Er wurde ſehr heftig und ſagte, daß, wenn Graf Armand noch lebte, wie Madame Roger glaubt, er ihn über die ganze Erde verfolgen laſſen würde, bis er ſeiner habhaft geworden und ihn der gerechten Strafe überliefert hätte. Er wurde faſt raſend vor Wuth bei der Erinnerung an das Ge⸗ ſchehene und wer kann es ihm verargen, Mutter, wenn man bedenkt, wie ſehr er Graf Armand ge⸗ liebt und in welcher Weiſe derſelbe ſeine Liebe ihm vergolten hat? Ich bemitleide ihn tief, den armen, alten Mann! Ich liebe ihn—“ Gabriele ſtieß ihre Tochter von ſich mit einer Geberde des Schreckens. „Du liebſt ihn, unſeren Feind?“ rief ſie aus. Wie ein Schauder durchrieſelte es ſie mit Eiſes⸗ kälte.„Du liebſt ihn, den Mann, der Alles auf⸗ bietet, um uns zu verderben, wenn er Alles wüßte 5 „Ich begreife Dich nicht, Mutter! Der Mar⸗ quis ſprach mit großer Bewunderung von Dir, ſobald er die Komteſſe von Chatrois erwähnte. Er liebte mich bereits. Weshalb ſollte er uns ver⸗ derben wollen?“ „Weshalb? Mädchen, ahnſt Du denn nicht die Wahrheit?“ rief die Komteſſe in heftiger Erregung aus.„Es iſt Dein— unſer Aller Feind, denn Dein Vater— mein Gemahl— iſt kein anderer als Armand de Vigny!“ Das junge Mädchen ſtieß einen Schrei aus und trat entſetzt, wie vor einer Erſcheinung einen Schritt zurück. „Mein armes Kind,“ fuhr Giralda fort,„ich . Du mußteſt es wiſſen um das Schlimmſte zu verhüten. Jetzt wirſt Du begreifen, weshalb Dein Vater ſo ver⸗ borgen in der Villa Laroſe lebt, weshalb er nie nach Paris kommt, ja, ſogar nur ſelten das eigene Haus verläßt. Er lebt in der Verbannung und darf ſeinen eigenen, ehrlichen Namen icht eher ee iſt.“ „Aber, Mutter,“ rief Giralda verwundert aus, der Vater ſieht dem Grafen Armand garnicht ähnlich. Nur die Augen ſind dieſelben. Ich habe die Wahrnehmung gemacht, ſowie ich das Bild ſah. 12 Aufſtändiſche fielen und viele verwundet wurden. Die Spanier hatten drei Verwundete. Capſtadt, 31. Okt. Infolge des Graſſirens der Rinderpeſt haben die Eingeborenen von Bet⸗ ſchuanaland von der gewöhnlichen Milch und Korn⸗Nahrung zu getrocknetem Fleiſch übergehen müſſen. Sie ſterben deshalb in großer Zahl an Skorbut. Der Volksraad des Oranje⸗Freiſtaates hat daher den Präſidenten ermächtigt, den Zoll auf Brod und Fleiſch aufzuheben, wenn dies als nöthig erachtet werden ſollte. Obſt⸗ und Gartenbauverein für die Bergſtraße und angrenzenden Gebiete. Den verehrlichen Mitgliedern bringen wir hiermit zur Kenntniß, daß die Generalverſamm⸗ lung Sonntag, den 8. November, in Bensheim im Gaſthof„zum deutſchen Haus“, nachmittags 8 Uhr beginnend, ſtattfindet, wozu wir Mitglieder wie Nichtmitglieder beziehungsweiſe Freunde unſerer Beſtrebungen höflichſt einladen. Herr Profeſſor Dr. Wortmann hat es in dankenswerther Weiſe übernommen, bei dieſem Anlaß aus dem reichen Schatze ſeiner theoretiſchen und praktiſchen Kenntniſſe„über den Einfluß der Wärme auf den Verlauf der Gährung ſowie auf die Qualität der Gährungsprodukte“ Vor- trag zu halten und auf bezügliches Erſuchen Winke über die Behandlung des Weines unter beſonderer Berückſichtigung der diesjährigen Qua⸗ lität zu geben. Wir haben es nicht nöthig, auf die Wichtig⸗ keit der Thema's, gerade für unſere Gegend, aufmerkſam machen zu mülſſen. Nach erfolgter Discuſſton findet die Ver⸗ looſung ſtatt, an welcher theilzunehmen, wie dies bei der Generalverſammlung üblich, Bezirk 1, 2 und 3 bercchtigt ſind. Aus Rah und Jern — Der fruͤhere Realſchuldirektor Hahn zu Heppenheim, welcher kürzlich wegen Sittlichkeits⸗ verbrechen zu mehrjähriger Gefängnißſtrafe ver⸗ urtheilt wurde, iſt in der Irrenklinik zu Gleßen, woſelbſt er ſich zur Beobachtung ſeines Geiſtes⸗ zuſtandes befand, geſtorben. Als Todesurſache war Darmtuberkuloſe angegeben. Jedenfalls wird gerichtsärztliche Sektion der Leiche ſtattfinden, um feſtzuſtellen, ob der Mann nicht doch geiſtes⸗ geſtört war, was von vielen Seiten behauptet wurde. Mannheim, 30. Okt. Die Vereinigung ſüdweſtdeutſcher Tabak⸗Intereſſenten, welche ſich vor Kurzem hauptſächlich zur Beſeitigung des Dachkaufes gebildet hat, wurde geſtern früh lt. „N. B. Lztg.“ aufgelöſt. Eine ſehr beträchtliche Anzahl der Intereſſenten hatte ſich eingefunden, um zu berathen, ob es möglich ſei, angeſichts des Vorgehens einiger großen Cigarrenfabrikanten im Oberlande, die für Händler und Pflanzer gleich wohlthätige Konvention noch fortbeſtehen zu laſſen. Dies wurde für unmöglich erklärt und beſchloſſen, jedem ſofort die Freiheit des Handelns wiederzugeben.— Eine tragiſche Epiſode ereignete ſich während der um 11 Uhr Vormittags im„Caſinoſaale“ begonnenen Verhandlungen. Ein hieſiger Tabakhändler, Herr G. Abenheimer wurde, kurz nachdem er Einiges zur Sache ge⸗ äußert hatte, von einem Schlaganfall betroffen und war alsbald todt. Die Sitzung wurde auf eine halbe Stunde ausgeſetzt und nach Eröffnung derſelben widmete der Vorſitzende, Herr Oberrath Worte des Nachrufes. Worms, 31. Okt. Geſtern Nachmittag ließ ſich ein Soldat der 8. Kompagnie des Infanterie⸗ Regiments Nr. 118 auf der Eiſenbahnſtrecke Worms— Oſthofen in der Gemarkung Hernsheim von einem Zuge überfahren. Der Selbſtmörder ſprang im geeigneten Augenblick auf den Bahn⸗ körper und legte den Hals auf die Schiene. Als Urſache zur That wird Furcht vor Strafe an⸗ gegeben. Der Mann diente im zweiten Jahre und ſtammt aus Groß-Gerau. Die Leiche wurde nach Hernsheim gebracht, wo deren Beſichtigung durch Großh. Amtsgericht Worms alsbald ſtatt⸗ gefunden hat. Worms, 31. Okt. Der Knecht eines hieſi⸗ gen Fuhrunternehmers hatte in der vorigen Nacht vier Stück Wein von Balsheim nach Worms zu bringen. In der Alzeyerſtraße fiel er, wahrſchein⸗ lich vom Schlafe überwältigt, vom Wagen und wurde nun durch das eigene Gefährt ſo unglück⸗ lich überfahren, daß der Tod auf der Stelle ein⸗ trat. Der Verſtorbene, der den Ruf eines pflicht⸗ treuen Menſchen hatte, hinterläßt Familie. Seligenſtadt, 1. Nov. Aufſehen erregt hier und in der Umgegend die geſtern Mittag durch unſere Gendarmerie erfolgte Verhaftung des aus Schleſien ſlammenden Direktors des hieſigen Braunkohlenbergwerks, Karl Giehl. Deſſen Feſtnahme geſchah auf der Grube„Amale“, als der Direktor aus Frankfurt zurückkehrte. Der Verhaftete iſt beſchuldigt und geſtändig, zum Nachtheile des Bergwerksbeſitzers, des Freiherrn Pelſer von Berensberg aus Herzogenrath, einen verhältnißmäßig geringen Geldbetrag(450 Mk.) veruntreut zu haben. Bei einer plötzlich voll. zogenen Kaſſenreviſion wurde dieſes Manko ent⸗ deckt. Giehl ſtand erſt 5 Monate im Dienſte des genannten Freiherrn und bezog als„Direktor“ des Bergwerks ein Monatsgehalt von— 110 Mark. Er war mit einer Dame aus Zwickau verlobt und wollte in aller Kürze in den Eheſtand treten. Diſtelhauſen, 31. Okt. Ein ſchwerer Unfall paſſirte dem Herrn Unterlehrer Böhm von hier. Derſelbe hatte gelegentlich ſeiner Ver; ſetzung Abſchiedsfeier gehalten und ſtand mit mehreren Kollegen auf der Straße. Einer der letzteren trug ſeinen Stock wagrecht unterm Arm und machte eine raſche Bewegung, wobei er dem Lehrer Böhm die Brille zerſchlug. Glasſplitter davon drangen dem letzteren dabei ins Auge. Böhm wurde ſofort in die Augenklinik nach Würzburg gebracht, doch iſt das Auge verloren und muß alle Sorgfalt angewandt werden, um eine Entzün dung des anderen Auges abzuhalten. Heilbronn, 1. Nov. Geſtern Abend er⸗ eignete ſich ein Eiſenbahnunglück auf der Strecke Heilbronn⸗Hall kurz nach 8 Uhr. Auf der Sta⸗ tion Eſchenau wurden beim Rangiren 18 Wagen eines Güterzuges über die Horizontale hinaus⸗ geſtoßen und geriethen auf der abſchüſſigen Strecke Bensheim, dem ſo jäh Dahingeſchiedenen warme ö in raſenden Lauf. Sie durchliefen die Station Willsbach und ſtießen zwiſchen Willsbach und Heizer der erſten Lokomotive wurde heute, Weinsberg mit dem um 7 abgehenden Perſonenzug, der mit zwei Lokomo⸗ tiven beſpannt war, zuſammen. Die erſte Lo⸗ komotive wurde aus dem Geleiſe geworfen und total zertrümmert, die zweite Lokomotive wurde ſtark beſchädigt, blieb aber mit dem ganzen Zug auf dem Geleiſe ſtehen. Von den Güterwagen wurden 10 zertrümmert, die anderen mehr oder weniger beſchädigt. Ein Lokomotivführer, ein Heizer, ein Bremſer ſind todt, mehrere Bedienſtete ſind ſchwer verwundet; ſonſt ſind nur leichte Verwundungen vorgekommen. Der Führer des Perſonenzuges, der mit zwei Lokomotiven beſpannt war und wegen der Steigung mit vollem Dampfe fuhr, bemerkte, wie es ſcheint, infolge eines Ein⸗ ſchnittes, das Nahen der Gefahr zu ſpät, um den Zuſammenſtoß zu mildern oder zu verhüten. Der Anprall muß furchtbar geweſen ſein. Zehn Güterwagen, die erſte Lokomotive des Perfonen⸗ zuges, der Sicherheits⸗ und Packwagen desſelben wurden vollſtändig demolirt. Nur dem Umſtand, daß der Perſonenzug mit zwei Maſchinen ver⸗ ſehen war, die den Anprall abſchwächten, iſt es zu danken, daß kein Menſchenleben unker den zahlreichen Paſſagieren zu beklagen iſt. Sie er⸗ litten nur leichtere Verletzungen, doch der Führer der zweiten Maſchine iſt ſchwer verletzt. Der bis zur Unkenntlichkeit verbrannt, unter den Trümmern der Lokomotive aufgefunden. Lichtenfels, 31. Okt. Die Strafkammer des königlichen Landgerichts Bamberg verurtheilte den Brauer Johann Puds, welcher einen Sud Bier zum Ausſchank gebracht hatte, von welchem er wußte, daß eine Ratte in denſelben gefallen war, wegen Vergehen gegen das Lebensmittel. Geſetz zu 80 Mk. Geldſtrafe. München, 28. Okt. Heute begann vor dem Landgericht 1 der ſogenannte Habererprozeß. Angeklagt ſind etwa 50 Perſonen aus der Gegend von Sauerlach und Deiſenhofen im Oberbayriſchen Voralpenland, wegen Landfriedensbruchs, darunter der Bürgermeiſter von Sauerlach. Die Ver⸗ handlung dürfte 3 Tage währen. München, 31. Okt. Haberer⸗Prozeß. Das Landgericht verurtheilte heute den Bürgermeiſter von Sauerlach, Steingräber, zu 3 Jahren, Killi, der die Verſe verfaßte, zu 2 Jahren 9 Monaten, die Angeklagten Singer und Köllner zu je 2 Jahren und 45 Angeklagte zu 1 Jahren bis Uhr 40 Min. hier — Der Vater iſt dunkel und er ſieht aus wie ein Spanier, wie es uns auch gelehrt worden iſt, daß er einer ſei und—“ „Es iſt eine künſtliche Umwandlung ſeines Aeußeren, die ihn Dir anders erſcheinen läßt,“ er- klärte Gabriele.„Das Bild, welches Du geſehen f 2 in ſei iterſt d⸗ daft zeigt Graf Armand in ſeiner heiterſten Jugen ein Geheimniß habe. Er vermuthet ferner, daß kraft. Seitdem ſind viele Jahre vergangen. und Kummer haben ſeine Züge vor der Zeit altern loſſen. Ich glaube kaum, daß Marquis de Vigny, dem Leſer aus der eigenen Erzählung Armand de Vigny's bereits bekannt iſt. „Eugen iſt Derjenige, ſelbſt anſtiftete oder zum mindeſten die Veranlaſſung dazu gab,“ ſchloß ſie ihre Eröffnung.„Es geſchieht nur Deines Vaters wegen, wenn ich freundlich gegen Graf Lamartin bin. Er vermuthet, daß ich das Geheimniß mit Graf Armand in Verbindun Die Verhältniſſe haben das ihrige gethan. Gram 9 5 f ndung oder Graf Lamartin ihn wieder erkennen würde, doch die Augen der Feindſchaft ſehen ſcharf! Wenn der alte Marquis oder Graf Eugen eine Spur von der Wahrheit auffände, ſo wäre Alles verloren. „Sieh', deßhalb, Giralda, hat nie die Welt von unſerem Bund erfahren dürfen, den eine heimliche Trauung beſiegelte. Du wirſt jetzt verſtehen, weß⸗ halb ich genöthigt war, alle die lange Jahre hin. durch dieſes mir ſo unerträgliche Leben der Kom⸗ teſſe von Chatrois, der gefeierten Schönheit der Pariſer Geſellſchaft, zu führen, während mein wirkliches Leben und mein innerſtes Herz in der Villa Laroſe weilte!“ aus, Gabriele mit beiden Armen umſchlingend. ſteht. Und heute Abend ſowohl Deine als meine Beſtürzung wahrgenommen und hat ſeine Schlüſſe gezogen, die möglicherweiſe der Wahrheit nicht fern ſind. ſo muß Dein Vater Frankreich je eher deſto beſſer!“ „Und ich bin es, die all' dieſes Ungemach über Euch gebracht hat!“ ſchluchzte Giralda, ihr Haupt an der Bruſt der Mutter bergend, wie ſie oft in den Tagen der Kindheit gethan hatte, wenn ein Kummer ſie bedrückte. „Nein, mein Liebling, Graf Eugen beobachtete und verfolgt mich ſchon, ehe er Dich mit dem verlaſſen und das Marquis zuſammen im Theater ſah. Das hat ihn nur in ſeinem Verdacht gegen mich beſtärkt. Er wird es verſuchen, Dich zu ſprechen, Dich auszu⸗ „O, meine arme, theure Mutter!“ rief Giralda „Wie magſt Du gelitten haben, fern von uns, manche lange, düſtere Nacht hindurch? Nun verſtehe ich Alles, was mir bisher räthſelhaft war! Ja, Madame Roger hat Recht. der furchtbaren That, der man ihn zu beſchulden wagt, denn niemals kann der geliebte Vater eine ſolche Abſicht nur in Gedanken gehegt haben.“ „Du haſt Recht!“ erwiderte die Komteſſe. „Dein Vater iſt ſchuldlos, aber ein bisher uner⸗ klärtes Geheimniß umſchwebt die Vorgänge jener Nacht. Alles ſprach gegen Graf Armand und er kann ſeiue Unſchuld nicht beweiſen, doch höre ſeine Vertheidigung.“ Gabriele nahm ihren Sitz am Kamin wieder ein und erzählte Giralda die Begebenheit, wie ſie Graf Armand iſt ſchuldlos an zu widerſprechen. fragen, was und wer Du biſt. und nimmermehr geſchehen! Du mußt noch heute Abend nach der Villa Laroſe zurückkehren!“ „Aber, Mutter, gerade Lamartins Verdacht erhöhen?“ Gabriele vermochte dieſer Befürchtuag nicht Sie mußte ihrer Tochter Recht geben. „Laß' mich beim Marquis de Vigny bleiben!“ fuhr Giralda bittend fort.„Er liebt mich und wünſcht, mich zu adoptiren als ſeine Enkelin. Viel⸗ leicht, liebe Mutter, gelingt es mir dennoch, ſein Herz zu erweichen, dem Vater zu verzeihen! Viel⸗ leicht auch finde ich, ſo jung und unerfahren wie ich bin, Wege, Graf Armand's Unſchuld an dem Verbrechen an den Tag zu bringen. Vertraue mir! Ich will auf meiner Hut und verſchwiegen der das Verb er das Verbrechen Nichtswürdigen, der wird eine ſolche Flucht nicht hat er Dich geſehen, hat Wenn dem ſo iſt, laſſen, zu verzeihen und Und das darf nie ö thun will!“ ſein, wie das Grab. Laß uns Alle!“ „Kind, was weißt Du von den Schlichen eines einen Plan erſann und aus⸗ führte, als derjenige iſt, der Deinen Vater in Schmach und Verbannung trieb“ „Iſt es nicht für den theuren Vater, was ich rief Giralda aus.„Geſchied es nicht für Dich, für ihn, für uns Alle? O, glaube mir, ich werde nicht ſchwach ſein, ich werde mich nicht mich handeln für irreführen laſſen. Laß' mich zu dem alten Marquis zurückkehren. Er hat nicht eine leiſeſte Ahnung davon, wie nahe wir Beide uns ſtehen. Er kennt auch nicht die Urſache Deiner Ohnmacht vorhin. Ich hege die feſte Zuverſicht, den heiligen Glauben in mir, daß es mir gelingen wird, ihn zu veran⸗ Gnade zu üben! Mutter, ich glanbe, daß es nicht ein bloßer Zufall, ſondern daß es eine Beſtimmung war, die mich zu dem Marquis führte, und ſeine Liebe gewinnen ließ. Es iſt mir, als ob eine gütige Vorſehung mir den Weg gebahnt hätte, der mich zu dem Ziele führt, meines Vaters Namen von dem ſchmählichen Ver⸗ dacht zu reinigen, der ihn ſo ungerecht traf und ſein ganzes Leben vernichtete.“ (FJortſetzung folgt.) Für Geiſt und Herz. Der Schneeball und das böſe Wort, Sie wachſen, wenn ſie rollen fort: Eine Hand voll wirf zur Thür hinaus, Ein Berg wirds vor des Nachbars Haus. ne Sprich die Wahrheit frei und offen, Thu', was braver Männer Pflicht, Aber Dank dafür erhoffen Von der Welt, das darfſt du nicht. Die Dummheit drängt ſich vor, um geſehen zu werden; die Klugheit ſteht zurück, um zu ſehen. immer heilte Sud elchen efalen mittel. 1 bor chez. chend chen unter Vet. Dot geister ill, naten, je 2 bis für eines dus. tr in i ich nicht All, licht guns nung kennt Uben lan⸗ let, dern dem lich d.. hit, el ind 3½ Monaten Gefängniß. 3 Angeklagte wurden geſucht. Zahlreiche Häuſer ſind eingeſtürzt; viele freig eſprochen. Den geſtändigen Angeklagten J Perſonen ſind getödtet oder verletzt. Die Panik wurde die erlittene Unterſuchungshaft auf ihre iſt unbeſchreiblich. Strafe angerechnet. London, 31. Okt. Der engliſche Kapitän Ulm, 31. Okt. Der Bankier Kuno Unrath,] Marriot wurde in der Nähe von Smyrna von der wegen Unterſchlagungen verhaftet werden Räubern gefangen, die 10,000 Pfund Löſegeld ſollte, hat ſich geſtern Abend in ſeiner Wohnung fordern. in Neu⸗Ulm erſchoſſen. Hongkong, 30. Okt. In Taipefu, im Erfurt, 31. Okt. Geſtern früh erſchoſſen Norden Formoſas, iſt die Peſt ausgebrochen. ſich die Kaufleute Hermann und Max Wahl, Bisher ſind 15 Erkrankungen feſtgeſtellt. Inhaber der Damenmäntelfabrik Moritz Wahl,— Die Bezeichnung oder öffent⸗ in ihrem Geſchäftslokal. Der Grund iſt nicht liche Ankündigung einer Waare als„Pa⸗ bekannt. tent“ oder„patentirt“ macht, wenn ein Deutſches Berlin, 31. Okt. Der Mörder des Juſtiz⸗ Reichspatent nicht beſteht, ſtraſbar, ſelbſt, wenn raths Levy, Bruno Werner, wurde geſtern Abend] die Waare im Deutſchen Reiche unter Gebrauchs hter eingebracht, nach dem Pollzeipräſidium über⸗ muſterſchutz und im Auslande unter Patentſchutz führt und daſelbſt verhört. ſtehen ſollte. Es iſt ſozuſagen kaufmänniſcher Paris, 31. Okt. Aus verſchiedenen Orten Uſus geworden, Gegenſtände, auf die Gebrauchs- von den Ufern der Seine laufen Meldungen von muſterſchutz erlangt iſt, als„patentirt“ in den Ueberſchwemmungen ein. Man befürchtet für[Handel zu bringen, um eine beſſere Reklame zu morgen den höchſten bisherigen Waſſerſtand. Es machen. Wie uns das Intern. Patentbureau werden umfaſſende Maßregeln getroffen. von Heimann u. Co. in Oppeln mittheilt, iſt Anwendung der Bezeichnung„Patent“ oder„pa- tentirt“ ſtrafbar, wenn für Deutſchland kein rechtsgültiges Patent für den Gegenſtand vor⸗ handen iſt, ob der Gegenſtand durch Auslands⸗ patente geſchützt iſt, kommt nicht in Frage. (Obengenanntes Patentbureau ertheill den ge⸗ ſchätzten Abonnenten dieſes Blattes Auskuͤnfte und Rath in Patentſachen gratis.) . uUcigesebte doe in Auer. J Meter solider Stoff zum ganzen Kleid für M. 1.50 Pfennige. Cheviotsbiagonal 1a, Wee Veloutine doppoltbreit sol. Gualität iu Hans. in modernstem — ͤ Reinwollene Spagnolett Flanelle à 85 Pfge. p. Mtr. versenden in einzelnen Metern franco ins Haus, neueste Mode- bilder gratis OETTINGER& Co, Frankfurt am Main. i Separat-Abtbeilung für Herrenkleiderstoffe: Buxkin von M. 1.35 Pig. Cheviots von M. 1,95 Pfg. an pr. Mtr. Der heutigen Nummer liegt eine Beilage über die bekannten Wurmpräparate aus Madrid, 31. Okt. Die Stadt Sevilla nach einer Entſcheidung des Landgerichts Dres⸗ wurde durch einen Wirbelſturm furchtbar heim⸗ den vom 28. April 1896 jede mißbräuchliche dem pharmaceutiſchen Laboratorium von Os kar Konetzky⸗Fritſchi bei. An die Mitglieder des Er edit⸗Vereins. Für nächſten Fonntag, den 8. d. Alts., iſt die Neuwahl eines Rechners von dem Aufſichtsrathe angeordnet. Es braucht wohl nicht näher erörtert zu werden, welche Qualification derſelbe beſitzen ſoll. In erſter Linie iſt die ſelbſtſtändige Arbeitskraft maßgebend, ohne durch Dritte beeinflußt zu werden, ſowie muß derſelbe den Verein nach Innen ſowohl, als auch den Verkehr nach Außen gewiſſenhaft und ſelbſtſtändig führen können. Dieſer Mann, von den bis jetzt bekannten Candidaten, iſt Niemand als unſer Herr Candidat Michael Neuhauser 3. Mitglieder, bedenket am Tage der Wahl, daß vieles hiervon abhängt und daß eine Parteiwahl nur ſchädigend für den Verein ſelbſt, als auch den Mitgliedern gegenüber, wirken kann. Wie Allen bekannt, hat unſer Candidat Herr M. Neuhäuſer 3. die Annahme zugeſagt. einer etwa auf denſelben fallenden Wahl 1301 Sehr viele Wähler. Freiwillige Feuerwehr. Turnverein Sonntag, den 8. November d. Is., Nach⸗ Haupt-Lebung abgehalten, wozu die Großh. Kreisfeuerwehr⸗Inſpeklion er. ſcheint. Ez iſt daher ein vollzähliges und pünktlichesErſcheinen dringend geboten. Entſchuldigungen werden nicht an⸗ vollſtändige Ausrüſtung. 1302 Ferner wird bekannt gemacht, daß unſer Corps noch einige Mit⸗ einzufinden. glieder aufnimmt. Nur ſolche wollen ſich melden, welche einen unbe⸗ ſcholtenen Ruf haben und Tags über zu Hauſe ſind. Früher Ange⸗ meldete haben ſich noch einmal zu melden. Das Kommando. . Per Flasche von M. 2.— bis M. 4.— mit Glas. 125 mittags 12½ Uhr wird Gut Zu der heute Abend 8 Uhr im Vereinslokal(Heſſ. Haus) ie Viernheim. 5 N Heil! ſtattfindenden außerordentlichen Generalverſammlung genommen. Zuſammenkunft am Spritzenhauſe. Anzug: Drelljoppe und werden die Mitglieder dringend gebeten, ſich zur Berathung einer ſehr wichtigen Angelegenheit des Vereins recht zahlreich und pünktlich 1308 Der Vorſtand. — Limburger L Mager ⸗Käſe ſchnittreif, zu 19 Mk, per Centner verſendet in Kiſten von 70 bis 100 Pfd. gegen Nachn. oder Vorauszahlung. A. Güldenſtein, 1176 Holzkirchen(Oberbayern). be Jebel V—. ulm Son e Holländ. iascerge a nd 2 E echerrgg, face nt.- K 8 8 währt! ee, Ferner: Ar Tabak. Pfd. loſe im Beutel 1 feo. t Mk. B. Becker in Feinen Deutschen Cognac,. b per Titerflaſche M. 2.— mit Glas empfehlt—————— Lud. Heyl Sohn, Grossb. Hoflieferant 1194 in Darmstadt. N Verkaufsſtelle zu Originalpreiſen bei Herrn Apotheker Weitzel, hier. Weimar⸗Lotterie Hauptgewinn 50000 Mark, im Ganzen 8000 Gewinne i. W. von 150000 Mark. Zlehung vom 3. bis 9. Dez. 1896 Looſe à 1 Mark ſind zu haben in der Expedition des Viernheimer Anzeigers. WAS mittel, wie es die Schnelligkeit, auch Feraxolin iſt ein großartig wirkſames Fleckputz⸗ nur Wein-, Kaffee⸗, Harz⸗ und Oelfarben⸗ ſondern ſelbſt Flecken von Wagenfett ver ſchwinden mit verblüffender Preis 35 und 60 Pfg. 0 In allen Galauterie-, Parfümerie⸗ u. Droguen⸗ handlungen käuflich. Engros bei Dr. E. Kuhlmann in Berlin, N. 8 FERAXOLIN? Welt bisher noch nicht kannte. Nicht aus den heickelſten Stoffen. Friedrichſtraße 134. mn ———————— — Bekanntmachung. Die Stelle eines Wegaufſehers in hieſiger Gemeinde ſoll neu beſetzt werden und wollen ſich geeignete Bewerber bis längſtens den 15. November d. J. bei uns melden. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß das Beſichtigen, ſowie der An- und Verkauf, ſowohl durch Käufer als auch den Vermittler, von Rohprodukten als Tabak, Frucht ec. ſowie Vieh an Sonn- und Feier⸗ tagen verboten iſt und werden Zuwiderhandelnde zur Anzeige gebracht. Nächſten Mittwoch, den 4. und Donnerstag, den 5. Nov. d. Is., am letzten Tage bis Vormittags 11 Uhr findet auf dem Rathhauſe die Erhebung der direkten Steuer, der Tilgungsrenten, der Gebühren für Fortführung der Grundbücher ſowie der Forſt- und Feldſtrafen ſtatt. Viernheim, den 29. Oktober 1896. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Pfützer. 1292 Betr.: Die Amtstage am Großh. Amtsgerichte Lorſch. Bekanntmachung. Wir bringen hiermit wiederholt zur öffentlichen Kenntniß, daß jeden Freitag, Vormittags von 8 bis 12 Uhr und Nachmittags von 2 bis 5 Uhr, Amtstage bei uns abgehalten werden und daß nur an dieſem Tage, dringende Fälle ausgenommen, die Richter für das Publikum zu ſprechen ſind. Die Sprechſtunden bei unſerer Gerichtsſchreiberei ſind täglich auf 10 bis 12 Uhr Vormittags feſtgeſetzt. Lorſch, am 23. Oktober 1396. Großherzogliches Amtsgericht Lorſch. Dr. Fiſcher. 1282 Bekanntmachung. An Zahlung des verfallenen 4. Zieles der 1896/97 Communalſteuer wollte ich hiermit erinnern. Viernheim, den 3. November 1896. Ehrhardt, Rentmeiſter. 1299 Kath. Männerverein. Sonntag, den 8. November, Sliftungs-Fest. Morgens: Generalkommunion und feierliches Hochamt mit Predigt. Abends 8 Uhr: Familienabend im Hotel„Freiſchütz“. 1300 Der Vorstand. Haupt und Schlußziehung der XVI. Weimar-Lotterie, vom 3.— 9. Dezember d. J. Erſter Hauptgewinn i. W. v. — 50,000 Mark. Gewinne: 1 Gew. i. W. v. 50,000 Mk.— 50,000 Mt. 1 n e need 10,000„ %%„„ 30090 5.000„ ele eee 2,000„ V8 1,000„ 000 1.000„ Fun udn 1,500„ e 1.000„ nan 0 1,000„ „% ng, 50 eee e 4,000„ — 20,000 5000 5 25,000„ 758 Gewinne im G ſammtwerthe von 27.500„ 8000 Gew. t. W. v. 150,000 Mk. 1 Mk. koſtet das Loos, 235 Ve ur 0 mi. Für Porto und Liſte ſind 20 Pfg. beizufügen. Looſe ver⸗ ſendet, ſo lange Vorrath reicht 1177 i. Baden, Carl Götz, 3 Karlsruhe Hebelſtr. 15. Lohnlisten wie ſolche von jedem Gewerbetreibenden zu führen, ſind fortwährend zu haben in der Expd. ds. Bl. ———— e——ů— Orts⸗Gewerbeverein Viernheim. Naächſten Jonntag, den 8. November d. 28., findet im Saale des Gaſthauſes zum Engel eine Ausstellung von Arbeiten der Handwerker- Zeichenschule ſtatt und werden alle Intereſſenten zur Beſichtigung eingeladen. — Zugleich Offenlegung der Vorbildwerke. 1296 Der Vorſtand. Kirchen⸗Anſage. 5 Warnung. Kuaugeliſge Gemeinde. Ich warne hiermit Jedermann, ein e ee, en eee, eee Elifabetha Nachmittags 2¼ Uhr N It Heintz weder etwas zu leihen noch evangeliſcher Gottesdienſt. zu borgen, da ich für dieſelbe keine Zahlung leiſſe. 1298 Jakob Burkert 2. * 7** g 5 Arbeiterinnen, Arbeiterinnen. welche im Flicken und Stopfen Ich ſuche noch eine größere gut bewandert ſind. Bei ent ZahlArbeiterinnen bei dauern⸗ ſprechender Uebung wird Fahr- der Beſchäftigung und gutem geld vergütet. 1277 Verdienſt.— Fleißigen Leuten JSaac Kahn& Maier, wird Fahrgeld vergütet. 1248 Mannheim, Marx Maier, Waldhofſtraße 33. Mannheim, Waldhofſtraße. FFF ir Magenleidende! 2 Allen denen, die ſich durch Erkältung oder Ueberladung des Magens, durch Genuß mangelhafter, ſchwer verdaulicher, zu heißer oder zu kalter Speiſen oder durch unregelmäßige Lebensweiſe ein Magenleiden, wie: Magenkatarrh, Magenkrampf, Magenſchmerzen, Wir ſuchen ſür unſere Hack fabrik tüchtige 0 ſchwere Verdauung oder Verſchleimung zugezogen haben, ſei hiermit ein gutes Hausmittel empfohlen, deſſen vor— zügliche heilſame Wirkungen ſchon ſeit vielen Jahren erprobt ſind. Es iſt dies das bekannte Verdauungs- und Blutreinigungsmittel, der Hubert Ullrichschen Kräuter-Wein Dieſer Kräuter⸗Wein iſt aus vorzüglichen, heilkräftig befundenen Kräutern mit gutem Wein bereitet, und ſtärkt und belebt den ganzen Verdauungsorganismus des Menſchen ohne ein Abführ⸗ mittel zu ſein. Kräuterwein beſeitigt alle Störung en in den Blutgefäßen, reinigt das Blut von allen verdorbenen krank⸗ machenden Stoffen und wirkt fördernd auf die Neubildung ge⸗ ſunden Blutes. Durch rechtzeitigen Gebrauch des Kräuter-Weines werden Magen⸗ übel meiſt ſchon im Keime erſtickt. Man ſollte alſo nicht ſäumen, ſeine Anwendung allen anderen ſcharfen, ätzenden, Geſundheit zerſtörenden Mitteln vorzuziehen. Alle Symptome, wie: Kopfſchmerzen, Aufſtoßen, Lod⸗ brennen, Blähungen, Aebelkeit mit Erbrechen, die bei chroni- ſchen(veralteteten) Magenleiden um ſo heſtiger auftreten, werden oft nach einigen Mal trinken beſeitigt. 5 und deren unaugenehme Folgen, wie Stuhlverſtopfung Veklemmung, Kolik ſchmerzen, Herzklopfen, Schlafloſigkeit, ſowie Blutauſtauungen in Leber, Mil und Pfortaderſyſtem(Bümorrhoidalleiden) werden durch Kräuter Wein raſch und gelind beſeitigt. Kräuter⸗-Wein behebt jedwede An verdanlichkeit, verleiht dem Nerdauungsſyſtem einen Aufſchwung und entfernt durch einen leichten Stuhl alle untauglichen Stoffe aus dem Magen und Gedärme, Hageres, bleiches Ausſehen, Bl Hageres, bleiches Ausſehen, Blut⸗ 2 ſind meiſtens die Folge ſchlechter mangel Eutkräftung Verdauung, mangelhafter Blut⸗ 5 0 J bildung und eines krankhaften Zuſtandes der Leber. Bei gänzlicher Appetitloſigkeit, unter ner⸗ vöſer Abſpannung und Gemütheverſtimmung, ſowie häufigen Ropfſchmerzen, ſchlafloſen Nächten, ſichen oft ſolche Kranken lang⸗ ſam dahin.* Kräuter⸗Wein gibt der geſchwächten Lebenskraft einen friſchen Impuls. 1 Kräuter⸗Wein ſteigert den Appetit, befördert Verdauung und Ernährung, regt den Stoffwechſel kräftig an, beſchleunigt und verbeſſert die Blutbildung, beruhigt die erregten Nerven und ſchafft dem Kranke neue Kräfte und neues Leben. Zahlreiche Anerkennungen und Dankſchreiben beweiſen dies. Kräuter-Wein iſt zu haben in Flaſchen à 1 1,25 und 1.75 in Viernheim, Käferthal, Lampertheim. Weinheim, Frankenthal, Ladenburg, Heppenheim, Rimbach, Lorſch, Mannheim, Oggers⸗ heim, Ludwigshafen, Neckarau, Worms, Bensheim, Heidelberg uſw. in den Apotheken. Auch verſendet die Firma Bubert Ullrich, Leipzig, Weſtſtraße 82, 3 und mehr Flaſchen Kräuterwein zu Originalpreiſen nach allen Orten Deutſchlands porto- und kiſtefrei. Vor Nachahmungen wird gewarnt! Man verlange ausdrücklich D fubert Ullrich'schen Kräuter wein. Mein Kräuterwein iſt kein Geheimmittel; ſeine Beſtandtheile ſind: Malagaween 450,0, Weinſprit 100,0, Glycerin 100,0, Rothwein 240,0, Ebereſchenſaft 150,0, Kirſchſaft 320,0, Fenchel, Anis, Helenenwurzel, amerik. Kraftwurzel, Enzianwurzel, Kalmuswurzel aa 10,0. 547 8 ˙·1 SDS — 1 ² A e