bet . eh. 90 en tem ten 48 . iernheimer Anzeiger Erſcheint Mittwochs und Samſtags nud koſtet monatlich nur 30 Pf. frei in's Haus gebracht. Per Poſt bez. pro Quart. M. 1.15 Publikationsorgan der Gr. Bürgermeiſterei Pieruheim. Anzeigeblatt ven Piernheim, Weinheim, Räferthal und Amgebung. Redaction, Druck und Verlag: W. Bingener, Viernheim. ZuAusſchreibungen wirkſam u. billig Inſerate 10 Pf. pro 1 ſpaltig? Garmondzeile. Reclamen 20 Pf. pro 1ſp. Zeile Nr. 90. Erfts glatt. Jamslag, den 7. Uovenber. 1896. geutſchlaud. Berlin, 5. Nov. Ueber den Zweck der Bis⸗ marck'ſchen Enthüllungen erfährt ein hieſiges Blatt, der Zar habe beabſichtigt, Bismarck einen Beſuch abzuſtatten, welcher indeß auf Wunſch der höchſten Regierungsſtelle unterblieb. Infolge⸗ deſſen ſei dem Fürſten Bismarck eine mündliche Unterhaltung über das deutſch⸗ruſſiſche Verhältniß unmöglich geweſen. Die Enthüllungen ſollten den letzten Verſuch bilden, in Petersburg wie in Berlin zur Emkehr aufzufordern und die frühere Politik wieder aufzunehmen. — Die Reiſe des badiſchen Geſandten beim preußiſchen Hofe, v. Jagemann, nach Karls⸗ ruhe wird mit einer kirchenpolitiſchen Miſſion desſelben in Verbindung gebracht. Herr v. Jage⸗ mann ſoll auserſehen ſein, bei Ermittelung eines geeigneten Candidaten für den Freiburger erz⸗ biſchöflichen Stuhl mitzuwirken und eventuell in Rom die Ernennung desſelben zu vereinbaren. — Gegen den Diſtrikte⸗Commiſſar v. Carnap iſt wegen der in dem Opalenitza⸗Prozeſſe ans Licht gekommenen Strafthaten(Prügeleien ꝛc.) das Strafverfahren eingeleitet worden. Ein Dis⸗ ziplinarverfahren wird zweifellos folgen. — Die Mörder des Deutſchen Rock⸗ ſtroh in Marokko ſind nach einer viertelſtündigen Verhandlung zu Freiheitsſtrafen von 2—10 Jahren verurtheilt worden. Die Verhandlung währte nur ſo kurze Zeit, weil der Sultan be⸗ reits vor der Verhandlung die Urtheile vorhe⸗ reitet hatte! Ob Deutſchland ſich da mit Frei⸗ heitsſtrafen zufrieden gibt, wo Hinrichtung zum Schutze deutſcher Angehörigen am Platze wären, muß die Zukunft lehren. — Die Einfuhr von Fleiſchconſer⸗ ven aus Nordamerika nach Deutſchland ſollte amerikaniſchen Blättern zufolge durch eine neue Verordnung von Seiten Deutſchlands unmöglich gemacht ſein, weil dieſe Verordnung beſtimme, daß jede einzelne bei der Einfuhr auf ihren In⸗ halt unterſucht werde. Nach den von der„Nordd. Allg. Ztg.“ eingezogenen Erkundigungen iſt eine Verordnung der bezeichneten Art nicht er⸗ laſſen worden und jene Nachricht ohne that⸗ ſächliche Begründung. Ausland. Rom, 4. Nov. Die Leichenfeier für Cardinal Hohenlohe hat geſtern Vormittag in der Kirche San Lorenzo in Lueina unter großer Betheiligung ſtattgefunden. Erzbiſchof Sambucetti hielt das Requiem. Unter den Anweſenden befanden ſich 12 Cardinäle, darunter Rampolla, ferner der preußiſche und der bayeriſche Geſandte beim Va⸗ tikan und die übrigen Vertreter des diplomatiſchen Corps, der Herzog von Ratibor, Erbprinz Hohen⸗ lohe, Prinz Ernſt von Meiningen, viele Prälaten, die Ritter des Malteſerordens, zahlreiche Mit⸗ glieder der deutſchen Colonie u. A. Madrid, 4. Nov. Einer Kabelmeldung des „Imparcial“ zufolge iſt die Lage auf den Philip⸗ pinen äußerſt bedenklich. Die Lage der bewaff⸗ neten Rebellen betrage über 25,000. Die ganze Provinz Cwite ſei in Aufruhr. In Batangas ſeien die Zuſtände ähnlich. Maſſenhaft flüchten die Spanier nach Manila. Der dortige Eczbi⸗ ſchof kabelt, die Lage ſei geradezu unhaltbar; die Zahl der Rebellen nehme ſtets zu. General Blanco ſei rath⸗ und thatlos! Die Rebellen planen die Einnahme einer Feſtung und erhoffen die Unterſtützung Japans. London, 5. Nov. Den„Times“ wird aus Konſtantinopel vom 2. d. Mts. gemeldet, daß am Tage vorher zahlreiche Verhaftungen von Türken ſtattfanden, die mit einer Verſchwörung zur Plünderung von Pera und Ausführung von Metzeleien in Verbindung gebracht werden. All⸗ gemeine nervöſe Unruhe und weitverbreitetes Elend und Armuth kennzeichnen die Lage. London, 5. Nov. Die„Times“ veröffentlichen einen Brief des Majors v. Wißmann, worin auseinandergeſetzt wird, warum die Indier in in Deutſch Oſtafrika ſtärker beſteuert werden, als die Araber und Neger. Danach bildeten die Indier den reichſten Theil der dortigen Bevöl⸗ kerung; ſie häuften Kapital an und ſchickten es dann an ihre Verwandten in Indien. Wißmann erklärt ferner die Meldung, daß der Adminiſtrator von Kilwa 23 indiſche Kaufleute habe hinrichten laſſen, für unbegründet. Eine Anzahl indiſcher Kaufleute ſei ſchuldig befunden worden, die auf⸗ ſtändiſchen Häuptlinge gegen die Deutſchen unter⸗ ſtützt zu haben. Die Todesſtrafe ſei aber in Geldſtrafen und in zwet Fällen in Ausweiſung umgewandelt worden. Aus Baß und Fern. Viernheim, 6. Nov. Die Veranſtaltung der Turngenoſſenſchaft„Germania“ am letztver⸗ floſſenen Samstag Abend zur Uebergabe der Ehrentafel an den Ehren präſidenten des Vereins, Herrn Bür germeiſter Pfützer, geſtaltete ſich zu einer ſchönen Feier. Dieſe wurde eingeleitet durch Muſikvorträge der Kapelle Liederkranz, die überhaupt ſehr viel zur Verherrlichung des Abends beitrug. Nachdem die Turner durch turneriſche Vorführungen jeder Art ihre Meiſterſchaft im Turnen bewieſen, fand die Ueberreichung der Ehrentafel ſtatt. Herr Turnwart Noll hob in längerer Anſprache die Verdienſte des Ehrenpräſidenten um die Turnerei bei Gründung des Turnvereins in hieſiger Ge. meinde ſowohl als ſeit Beſtehen desſelben als Vorſitzender, welche Stelle er längere Zeit be⸗ kleidete, hervor und ſprach den Dank ſämmtlicher Turner dafur aus, der beſonderen Aus druck da: durch finde, daß die deutſche Turnerſchaft Herrn Pfützer zum Ehrenpräſidenten der Turngenoſſen⸗ ſchaft„Germania“ ernannt. In das auf den⸗ ſelben ausgebrachte Zfache Gut Heil! ſtimmten die Anweſenden begeiſtert ein. Darauf ſprach Fräulein Englert einen Prolog und übergab Herrn Pfützer die Ehrentafel und verlas gleich⸗ zeitig die Urkunde der Ernennung und mehrere Glückwunſchſchreiben von Seiten der deutſchen Turnerſchaft. Herr Pfützer ſprach in herzlichen Worten ſeinen Dank aus für die ihm zu Theil Anter falſcher Flagge. Roman von J. Hohenfeld. (Nachdruck verboten.) 28. Fortſetzung. Das junge Mädchen ſprach in Leidenſchaft. Ihr Geſicht glühte vor Erregung. Ein heiliger Eifer beſeelte ſie für das Werk, das vor ihr lag und welches auszuführen ſie entſchloſſen war. Komteſſe Gabriele vermochte es nicht, Giralda's frohe Hoffnung zu theilen. Sie wußte, wie feſt der alte Marquis auf ſeine einmal gefaßten Anſich⸗ ten beharrte und wie ihn Nichts darin ſeit all' den langen Jahren, die ſeit der Nacht des Attentats vergangen waren, hatte wankend machen können. Es währte daher einige Minuten, ehe ſie an- ob: i„Wie wollteſt Du es anfangen, mein Kind, Marquis de Vigny von Paris zu entfernen? Wenn er nun darauf beſteht, mich als Schauſpielerin auf⸗ zuſuchen, oder wenn ihm das nicht gelingt, mit Dir nach der Villa Laroſe hinauszufahren?“ Giralda ſah ihre Mutter einen Augenblick be⸗ ſtürzt an, dann erwiderte ſie: „Wenn dieſer Fall eintreten ſollte, ſo bleibt mir immer noch die Flucht.“ „Wohlan, kehre zu dem alten Marquis zurück, Giralda,“ entgegnete Gabriele mit einem tiefen Seufzer.„Gottes Schutz geleite Dich, mein Kind. Sei deſſen ſtets eingedenk, daß Deines Vaters Ge⸗ ſchick und unſer Aller Glück in Deinen Händen ruht!“ N Innig ſchloß die Komteſſe bei dieſen Worten ihre Tochter in die Arme. Stürmiſch erwiderte Giralda die Liebkoſungen der Mutter. „Schreibe mir nicht öfters als einmal wöchent⸗ lich, mein Liebling,“ ſprach die Komteſſe zum Schluß, das junge Mädchen nochmals zärtlich küſſend.„Be⸗ halte den angenommenen Namen, den Du ſeither — geführt haſt, und ſei ſehr vorſichtig, in Allem, was Du thuſt! Und nun— gute Nacht, mein theures Kind!“ Noch einmal zog ſie ihre Tochter an ihr Herz; dann übergab ſie ſie der Fürſorge Jeannettens, welche ſie nach ihrem Hotel geleitete. Die treue Dienerin wich nicht von der Seite des jungen Mäd⸗ chen, bis ſie dieſelbe in ihrem Zimmer ſah. Sobald Giralda allein war, verſank ſie in tiefes Sinnen über das Werk, das durchzuführen ſie ſich gelobt hatte— das Werk, deſſen Gelingen ihr, je mehr ſie über die ſchwere, freiwillig über⸗ nommene Aufgabe nachdachte, faſt hoffnungsos er⸗ ſchien. Neunzehntes Kapitel. Es iſt wohl kaum nöthig, zu ſagen, daß die letzten Stunden der Nacht, in welcher Giralda ihre Mutter in deren Palais beſuchte, keinen Schlaf und keine Erxquickung mehr für ſie brachte. Die Erzählung ihrer Mutter hatte ſie zu ſehr aufgeregt, als daß ſie hätte ruhig denken können. „Was wird geſchehen, wenn Graf Eugen dieſes Geheimniß erfährt?“ fragte ſie wieder und wieder. „Er kennt kein Erbarmen. Sein Haß gegen meinen Vater iſt ein nie endender. Wenn er von ſeinem Todfeinde entdeckt wird, ſo iſt Alles vernichtet— Alles verloren!“ Sie ſchauderte zuſammen und hielt in ihrer Wanderung durch ihr Gemach inne. Sie trat an's Fenſter und ſah in die dunkle Nacht hinaus, gleich- ſam, als ſuche ſie hier die Antwort auf die Frage. Eine lange Weile verging, dann ſprach ſie im Flüſtertone vor ſich hin: „Und wer iſt es, der zwiſchen dieſem Allen ſteht? Nur ich— ich ganz allein!“ Sie wiederholte dieſe Worte, als ob ſie ihr Muth einflößen ſollten. Ihr Geſicht nahm allmälig wieder einen entſchloſſenen Ausdruck an, ihre Augen erglänzten in heiligem Feuer und ihre Seele wurde ſich ihrer Aufgabe voll bewußt. eee „Ein gütiges Geſchick ſandte mich nach dem alten Schloß zu dem Marquis de Vigng,“ flüſterte ſie,„die Vorſehung hat es gefügt, daß der alte Marquis mich gern hat. Ich habe mir bereits einen Platz in ſeinem Herzen gewonnen; ich muß Alles aufbieten, ſeine Liebe immer mehr zu erringen. Von dieſem Augenblicke an, giebt es nur das eine Ziel für mich: den ehrlichen Namen meines lieben theuren Vaters wiederherzuſtellen! Bis mir fd gelungen iſt, kann ich weder Glück noch Ruhe nden.“ Feierlichen Tones, gleich einem Schwur kamen dieſe Worte über ihre Lippen. Sie war ſich der Schwierigkeiten, die ſich ihr in den Weg ſtellen würden, wohl bewußt. Sie erinnerte ſich daran, daß der Marquis nach ihrer Mutter, der Schauſpielerin, bei allen Theatern nach⸗ forſchen wollte. Was würde die Folge ſein, wenn er ſie nirgends fände? Welche Ausrede ſollte ſie erſinnen, wenn er darauf veſtand, ſie nach der Villa Laroſe hinauszubegleiten. Solche und ähnliche Gedanken quälten das junge Mädchen noch lange, bis das trübe Däm⸗ merlicht des anbrechenden Morgens ſich in ihr Zimmer ſtahl. Angekleidet wie ſie war, warf ſie ſich auf ihr Lager nieder und machte ihrem gepreßten Herzen in einem Thränenſtrom Luft. Für einige Stunden entführte ein milder Schlummer ſie dann der rauhen Wirklichkeit. Als ſie zu dem alten Marrquis ins Früh⸗ ſtückszimmer trat, waren ihre Geſichtszüge hell, wie zuvor, nur noch leiſe Schatten lagerten auf ihrer reinen Stirn, die letzten Spuren der verbrachten ſorgenvollen Nacht. Marquis de Vigny ſaß dicht vor dem Kamin. Sein kranker Fuß, mit Tüchern umhüllt, ruhte auf einem Schemel. Sein Geſicht hatte einen ſchmerz⸗ haften Ausdruck. Offenbar ward er wiederum arg von der Gicht geplagt. Kaum war jedoch Giralda in's Zimmer getreten, als ſein Geſicht ſich bereits merklich erhellte. Mit väterlichem Wohlwollen begrüßte er ſie. gewordene Ehrung, ermahnte die Turner, fort⸗ zufahren in ihren Beſtrebungen und ſchloß mit den beſten Wünſchen für das fernere Gedeihen des Vereins, auf den er ein Zfaches, fröhlich aufgenommenes Gut Heil! ausbrachte. Den Reſt des Abends füllten ſehr ſchön arrangirte Gruppen⸗Vorführungen der Turner aus. Die prächtig ausgeſtattete Ehrentafel fand allgemeine Bewunderung. Die Turngenoſſenſchaft„Ger⸗ mania“ kann mit Genugthuung auf den ſo ſchön verlaufenen Abend zurückblicken und wünſchen wir dem ſtrebſamen Verein ein herzliches Gut Heil! — Aus dem Kreiſe Bensheim. Eine kreisamtliche Verfügung verbietet, bei vorkommen⸗ Gemeindewahlen irgendwelche Getränke vor der Wahl zu verabfolgen. Den betr. Gaſtwirthen iſt die Verabreichung von derartigen Getränken unter Androhung der Entziehung der Konzeſſion auf längere Zeit verboten. Bei der Bürger⸗ meiſterwahl in Hähnlein kam dieſe Verfügung bereits zur Anwendung. Bobſtadt, 5. Nov. Ein hieſiger Fort⸗ bildungsſchüler wurde wegen Beleidigung ſeines Lehrers vom Schöffengericht Lorſch zu vier Wochen Gefängnis verurtheilt. Gegen dieſes Urtheil legte er Berufung ein, wurde aber von der Strafkammer abgewieſen. Unterdeſſen er. laubte ſich der Schüler wieder neuerdings Be⸗ leidigungen gegen den Lehrer und erhielt hierfür weitere ſechs Wochen. Darmſtadt, 5. Nov. Ein ſchreckliches Verbrechen wurde in dem Wald zwiſchen hier und Eberſtadt etwas oberhalb des ſog. Bäcker⸗ wegs und nahe am Waldrande verübt. Holz⸗ ſuchende fanden dort geſtern früh die Leiche eines 10jährigen Mädchens aus Eberſtadt. Dasſelbe iſt übel zugerichtet, der ganze Leib iſt aufgeſchlitzt; es liegt anſcheinend ein Luſtmord vor. Das Kind ſtammt von Eberſtadt, wohin die Leiche verbracht wurde, damit heute die Leichenſchau ſtattfindet. Das Kind wird ſeit dem 23. Okt. vermißt, deſſen Stiefmutter ſoll in Pfungſtadt nach demſelben geforſéçt haben, da ſie glaubte, dasſelbe ſei dort bei Verwandten. Die Staats- anwaltſchaft hat ſofort nach Bekanntwerden des Falles Schritte gethan, um womöglich den Thäter zu ermitteln. In Eberſtadt wurde geſtern er⸗ zählt, die Ermordete ſei zuletzt mit einem Sol⸗ daten geſehen worden. Der Urſprung dieſes ſchwer zu kontrolirenden Geredes war aber nicht feſtzuſtellen. Mainz, 5. Noob. Mit einer ſonderbaren Anklage hatte ſich das hleſige Schöffengericht zu befaſſen. Ein junges Mädchen, das in dem Arreſt⸗ hauſe eine kurze Strafe zu verbüßen hat, ſteht unter der Anklage, aus dem Zimmer des Ver⸗ walters ein paar Tropfen Tinte mitgenommen zu haben, um mit den anderen Inſaſſen des Gefäng— niſſes zum Zeitvertreib Karten zu bemalen. Das Gericht erkannte aber auf Freiſprechung, da der Werth der entwendeten Tinte nicht einmal in Reichspfennigen auszudrücken ſei. — Kleine Urſachen, große Wir⸗ kungen. Der amtliche Bericht der heſſiſchen Brandverſicherungsanſtalt ſtellt feſt, daß der große Brand von Brotterode am 10. Juli durch die beiden vier⸗ bezw. fünfjährigen Kinder des Schnei⸗ ders Peter entſtanden ſei, welche ſich eine geſtohlene Forelle hätten braten wollen und zu dieſem Zwecke in der Scheune ihres Vaters ein„Feuerchen“ angezündet hätten. Nach der amtlichen Feſt⸗ ſtellung ſind 329 Wohnhäuſer, 131 Scheunen, 92 Ställe, 175 Nebengebäude, 1 Kirche mit Thurm und 1 gewerbliches Gebäude, zuſammen 729 Gebaͤude, niedergebraunt, für die 1,734,878 Mark 90 Pfennig Brandentſchädigungen zu zahlen ſind. Germersheim, 5. Nov. Ein der Spio⸗ nage verdächtiger Fremder, der am Weißenburger Thor die Feſtungswerke abzeichnete, wurde ver- haftet. — Ein fideles Gefängniß ſcheint, wie das„Mannh. Tagebl.“ erzählt, bis vor kurzem das Amtsgefängniß in Mosbach geweſen zu ſein. Eines Tages wurden dort drei Burſchen (Ungerer und Genoſſen) aus Sulzbach wegen ſchwerer Körperverletzung und Kolluſionsgefahr als Unterſuchungsgefangene eingeliefert. Trotz der Umſtände, welche dieſe Verhaftung noth⸗ wendig machten, ſtellte nun der Gefangenenauf⸗ ſeher, die Sulzbacher, als der Bezirksarzt Leute zu landwirthſchaftlichen Arbeiten beburfte, ihm zur Verfügung. So konnten die Dreie nicht nur in aller Bequemlichkeit mit ihren Sulzbacher Freunden verkehren, ſondern machten ſogar zwiſchen hinein eine Hochzeit mit, von welcher ſie erſt andern Tages früh 3 Uhr ins Gefängniß zurück⸗ kehrten. Die Sache kam ſchließlich doch an den Tag und der Gefangenenaufſeher mußte ſeine Dienſtwidrigkeiten ſchlimm büßen. Karlsruhe, 5. Nov. Die hieſigen Eiſen⸗ bahnarbeiter der Hauptwerkſtätten hatten bei der Generaldirektion eine Eingabe um Einführung der neunſtündigen Arbeitszeit gemacht. Nach dem„Volksfreund“ haben ſie eine ſolche von 9¼ Stunden für Sommer und Winter erhalten. — Die Confrontation der beiden Mörder Werner und Große ergab, daß Werner den Juſtizrath Levy erſtochen hat und die Beiden keine Complizen hatten. 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Ich bin wie gelähmt. Ich fühle mich wie ein Gefangener. Ich bin unfähig zu allem und das gerade jetzt, wo ich zu thun habe. Ich hatte mir es feſt vorgenommen, heute in allen Theatern von Paris Erkundigungen über Deine Mutter ein- zuziehen. Was ſoll nun werden? Es bleibt mir 1 Vigny gewohnt war. Der Diener kam dem Befehle ſeines Herrn nach. Nachdem er es gethan, gab Marquis de Vigny ihm ein verabſchiedendes Zeichen und Bertram verließ wieder das Zimmer. Zwei Hotelbedienſtete trugen das Frühſtück auf und Giralda bediente den alten Marquis wie ſie es ſeit dem erſten Tage ihrer Ankunft auf Schloß de Sein Geſicht erhellte ſich ſichtlich mit jeder Minute. Er ſchien die kleine Scene, welche Bertam's Eintritt vorhin geſtört hatte, völlig vergeſſen zu haben. War es zu beauftragen, die eifrigſten Nachforſchungen anzu⸗ ſtellen. Morgen werden wir Alles wiſſen. Doch was iſt Dir, mein Kiud? Um Gotteswillen, weß⸗ halb ſiehſt Du mich ſo entſetzt an?“ Die Augen des alten hülfloſen Mannes hafteten in erſchrecktem Ausdruck auf Giralda, aus deren Antlitz alle Farbe gewichen, während es ihre Geſtalt wie im Fieberfroſt ſchüttelte und ihre Finger krampf⸗ haft die Lehne des Seſſels umſpannten, in dem der Marquis ruhte. Der gefürchtete Moment war gekommen und es war Giralda, als ſollte ſie zuſammenbrechen unter der Wucht dieſes grauſamen Verhängniſſes. Bevor der alte Marquis eine Frage thun Nichts anderz übrig, als meinen Geſchäftsträger Aufforderung mit fetter Schrift „Vielleicht,“ hob er plötzlich an, giebt es einen noch beſſeren Weg, Deine Mutter auszukund⸗ ſchaften, als durch eigenes Nachforſchen. Ich glaube, die Idee, die mir plötzlich gekommen, iſt keine ſchlechte!“ Ein leiſes Zittern durchflog das junge Mädchen; ſie wagte es nicht aufzublicken. „Was meinſt Du,“ fuhr der alte Mann fort, ohne ihre Bewegung zu bemerken,„wenn wir eine in die Pariſer Blätter einrücken laſſen? Oder erachteſt Du es für beſſer, wenn ich Deinem Vater telegra⸗ phire? Sicher kennt er den Künſtlernamen Deiner Mutter!“ Giralda ſah beſtürzt, doch mit flehendem Aus⸗ druck dem Greis ins Antlitz. Ihre Furcht vor einer möglichen Entdeckung der Wahrheit kannte keine Grenzen. Dem Marquis entging ihr Erſchrecken nicht, aber er gab demſelben eine andere Deu⸗ tung. Wie hätte er auch die Wahrheit errathen können? „Fürchteſt Du Dich ſo ſehr, Deinem Vater zu begegnen?“ fragte er theilnehmend.„Ich vermuthe, konnte, wurde die Thür zum Nebengemach geöffnet und Bertram trat ins Zimmer. Sobald er ſeines wortkargen und ſchleichenden Dieners anſichtig wurde, erfaßte den Greis eine ſichtbare Unruhe. „Klingele, daß das Frühſtück gebracht wird und rolle meinen Stuhl an den Tiſch,“ ſprach er in gebieteriſchem Tone. ſöhnt hat. vor die Augen zu treten. Kind! Wir wollen ihn nicht eher aufſuchen, als er iſt ein harter, ſtrenger Mann, wie ich ſelbſt bin und Du wagſt es nicht, ihm wegen Deiner Flucht Beruhige Dich, mein bis Deine Mutter Dich mit ihm wieder ausge⸗ Unſere erſte Aufgabe muß es deßhalb ſein, ſie ausfindig zu machen? Um das zu erlangen, bleibt ſchließlich nur noch einen Weg,“ ſchloß er plötzlich mit Energie. der alte Herr daran, „Und das wäre, Herr Marquis?“ fragte Giralda mit ſchwacher Stimme. „Ganz einfach dieſer,“ erwiderte der Greis. „Ich ſchreibe verſchiedene Briefe und adreſſire ſie an den Grafen Alvarez. Dieſe Briefe laſſe ich an die Direktoren der verſchiedenen Theater abgeben; über den Namen wird geſprochen werden; auch Deine Mutter wird ihn vernehmen. Sie wird ſich den Brief aushändigen laſſen und wird hierhereilen, um Dich wiederzuſehen.“ Da Giralda keine Einwendung erhob, klingelte der Greis nach Bertram. Das Frühſtück wurde abgetragen, den Schreibſekretär des Marquis mußte Bertram herbeibringen und vor ihm auf den Tiſch niederſetzen. Nachdem das geſchehen, machte ſich die Briefe zu ſchreiben und einen jeden an ein beſonderes Theater zu adreſſiren. „Lies,“ ſagte er, indem er Giralda einen Brief hinreichte, den er, nachdem er alle kouvertirt, über⸗ zählig gefunden.„Wenn Deine Mutter dieſe Zeilen empfängt, wird ſie ſchon wiſſen, um was es ſich handelt. Sollte er jedoch in andere Hände fallen, ſo hat es Nichts auf ſich. Ich habe nur geſchrieben: daß, wenn die Gräfin Alvarez Giralda ſehen wollte, ſo brauche ſie nur in dieſes Hotel zu kommen, Alles andere will ich laſſen bis zur mündlichen Beſprechung, wenn ſie hier iſt.“ Er verſiegelte ſämmtliche Briefe und rief Ber⸗ tram aus dem Nebenzimmer herbei. Während er dieſem die nöthigen Inſtruktionen ertheilte, ſchlüpfte Giralda mit ihrem Briefe hinaus und eilte auf ihr eigenes Zimmer. Mit fliegender Hand ein paar Worte auf der Rückſeite ſchreibend, welche den Zweck und Inhalt erklärten, kouvertirte ſie das Papier und adreſſirte es an die Komteſſe Gabriele von Chatrois. Ihre Zofe herbeirufend, welche, wie viele Mädchen vom Lande keine geſchriebene Schrift leſen konnte, über⸗ gab ſie derſelben den Brief zur Beſorgung zu dem nächſten Briefkaſten. Der alte Marquis hatte ihre Abweſenheit kaum bemerkt; er entließ gerade ſeinen Diener, als Giralda wieder eintrat. auf ele a ier chen erfl tüd. In elne gen. det ung 0 bon en. ber den lden f. eit h, um · en . — 0 ſic ben ef er⸗ len ſch Angeſichts der auf 4 anberaumten Wahl eines Rechners für den hieſigen Credit⸗ erlauben wir uns, an alle Mitglieder das höfl. Erſuchen zu richten, das unſerem Candidaten Herrn Joseph bei der Wahl am 4. Oktober d. Is. ſo reichlich geſchenkte Vertrauen, morgen Orts⸗Gewerbeverein Viernheim. Nächſten Sonntag, den 8. November d. 1 findet im Saale des Gaſthauſes zum Engel eine Ausstellung von Arbeiten der Handwerker- Zeichenschule ſtatt und werden alle Intereſſenten zur Beſichtigung enn f 1296 — Zugleich Offenlegung der Vorbildwerke. Der Vorſtand. Viernheimer Credit⸗Verein eingetr. Genoſſenſchaft mit unbeſchr. Haftpflicht. Nachdem der bisherige Rechner Heckmann ſein Amt als ſolcher niedergelegt hat und die zuerſt gethätigte Wahl zu keinem definitiven Ergebniß geführt hat, wird behufs Neuwahl auf Sonntag, den 8. November d. J8., Uachmittags non halb 4 Uhr big halb 5 Uhr, im Rathhausſaale eine General⸗Verſammlung abgehalten.— Sollte eine Stichwahl nothwendig werden, ſo wird dieſelbe ſofort nach der erſten Wahl ſtattfinden. Viernheim, 28. Blober 1896. Für den Aufſichtsrath: Winkler, 1285 Vorſitzender. Wilhelm Frey, Möbellager Mannheim J 5, 9. Kaſten⸗ und Volſtermöbel jeder Art. 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Um ſtille Theilnahme und ein Gebetsandenken für die liebe Verſtorbene bittet Heppenheim und Viernheim, den 5. Nov. 1896 Im Namen der tiefbetrübten Hinterbliebenen: Mlich. Mandel, Lehrer. Die Beerdigung findet Sonntag, den 8. d. Mts., mittags 11 Uhr, in Heppenheim ſtatt. Vor⸗ 1820 Kath. Männerberein. Sonntag, 15 S. November, Sliftungs-fest. Morgens: Generalkommunion und feierliches Hochamt mit Predigt. Abends 8 Uhr: Tamilienabend im Hotel„Freiſchütz“. 1300 Der Vorstand. Reife Milchſchweine hat zu verkaufen 1321 Johannes Rößling 1. Mannheim, 2. November. Produkten Markt. Heinrich Merz, Buchh. Arbeiterinnen, welche im Flicken und Stopfen gut bewandert ſind. Bei ent⸗ ſprechender Uebung wird Fahr⸗ geld vergütet. 1277 Isaac Kahn& Maier, Mannheim, Waldhofſtraße 33. Arbeiterinnen. Ich ſuche noch eine größere Zahl arbeiterinnen bei dauern⸗ der Beſchäftigung und gutem Verdienſt. 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Weizen per Nov. 17.50, Roggen per Nov. 13.90, Hafer per Nov. 14.15, Mais per Nov. 10.15 M. Tendenz: feſt. Mangels Unter⸗ nehmungsluſt ſtockte der Verkehr und und auf Lit. P G, 2 zu achten. — blieben die Preiſe nominell. ö g Bekanntmachung. Es wird hiemit zur öffentlichen Kenntniß. daß zu§ 6 des Ortsbau- Status für die Gemeinde Viernheim, welcher wie folgt, lautet: 8 6. „Bei neu anzulegenden Straßen hat der Anlieger die Be⸗ ſeſligung des Trottoirs auf ſeine Koſten zu übernehmen, während die Herſtellung des Erdkörpers Sache der Gemeinde iſt. Für die Unterhaltung des Trottoirs der neu anzulegenden und der beſtehenden Straßen haben die Anlieger aufzukommen. Die Trottoirs ſind in einem guten gangbaren Zuſtande zu erhalten. Das Gefälle des Trottoirs nach den Straßenrinnen darf höch⸗ ſtens 5%, jedoch nicht unter 4% betragen,“ noch folgender Zuſatz beigefügt werden ſolle: „Sollten die betreff. Hauseigenthümer nach wiederholter Auf⸗ forderung der Gr. Bürgermeiſterei hier zur vorſchriftsmäßigen Herrichtung ihrer Trottoirs keine Folge leiſten, ſo ſteht der Gr. Burgermeiſterei das Recht zu, das Trottoir in Kies oder Fein⸗ ſchotten auf Gemeindekoſten herrichten und die Koſten von den Herſtellungspflichtigen beitreiben zu laſſen.“ Dieſe neuen Beſtimmungen liegen nun vom 9. d. Mts. ab vier⸗ zehn Tage lang in dem Bureau der unterzeichneten Behörde zu Jeder⸗ manns Einſicht offen. Etwaige Einwendungen ſind binnen vorbeſtimmter Friſt bei Ver⸗ meidung des Ausſchluſſes entweder ſchriftlich oder mündlich bei der unter⸗ zeichneten Behörde vorzubringen. Viernheim, den 5. November 1896. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. 1308 Pfützer. Bekanntmachung. Nächſten Montag, den 9. d. Mts., Vormittags 9 Uhr, wird auf dem Rathhauſe dahier 1. das Fällen des Holzes und Ausaſten im hieſigen Gemeinde⸗ wald pro 1896/97, 2. die Anfuhr von Straßenabzug, 3. das Ausladen und Verbringen von Dünger an der Bahn in den Lageraum und von da aus in die Wieſen, ſowie 4. das Fahren der Düngerſtreumaſchine an die Wenigſtnehmenden, 5. das Ergebniß der gemeinheitlichen Weiden an die Meiſtbietenden verſteigert. Wir ſuchen auf unſer Bureau einen braven Jungen mit guter Handſchrift. Die vakant gewordene Stelle eines Nachtſchutzmannes in hiefiger Gemeinde ſoll neu beſetzt werden und wollen ſich hierzu geeignete Perſonen, welche gut beleumundet ſind, innerhalb acht Tagen bei uns melden. Viernheim, den 4. November 1896. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Pfützer. 1309 Nachſt ehende Bekanntmachung bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntniß. Viernheim, den 28. Oktober 1896. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Pfützer. 1291 Bekanntmachung. „Bei den diesjährigen Herbſt⸗Control⸗Verſammlungen im Bereiche des Meldeamts Heppenheim haben zu erſcheinen: Bekanntmachung. Nächſten Donnerstag, den 12. d. Mts., Vormittags 11 Uhr, werden auf dem Rathhauſe dahier die Plätze zur Aufſtellung von Schau— buden, Verkaufsſtänden und dergl. während der diesjährigen hieſigen Kirch— weihe öffentlich meiſtbietend verſteigert. Viernheim, den 4. November 1896. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Pfützer 1310 Bekanntmachung. Der Holzhauerlohn⸗Aecord für den hieſigen Domanialwald pro 1896/97 liegt auf dem Dienſtzimmer der Oberförſterei Viernheim zur Unterſchrift offen und werden die Reflectanten aufgefordert, in Rotten von je 5 Mann vereinigt bis ſpäteſtens Donnerstag, den 12. J. Mts., den Accord zu unterſchreiben Viernheim, den 3. November 1896. 1311 Großherzogliche Oberförſterei Viernheim. Hein. Aufgebot. Auf Antrag des Michael Adler 7. von Viernheim als Curator des der Chriſtoph Knapp Ehefrau, Auna Maria geb. Martin von Viernheim aus dem Nachlaſſe ihrer Schweſter, der Sebaſtian Stumpf 1. Ehefrau, Sabina geb. Martin, zugefallenen Vermögens im Betrage von 1555,68 Mk. werden die Chriſtoph Knapp Ehefrau, Anna Maria geb. Martin und deren Leibeserben, angeblich ſeit 1853 mit unbe⸗ kanntem Aufenthalte in Amerika abweſend, aufgefordert, ihre Anſprüche und Rechte auf erwähnten Vermögensbetrag, der in die Sparkaſſe Lorſch eingelegt iſt, ſpäteſtens im Aufgebotstermine: a. Alle Reſerviſten auch die nur Garniſondienſtfähigen. b. Die zur Dispoſition der Truppentheile Beurlaubten. 0. Die zur Dispoſition der Erſatz Behörden entlaſſenen Mannſchaften und d. Diejenigen Mannſchaften der Landwehr I. Aufgebots, welche in der Zeit vom 1. April bis 30. September 1884 in den activen Militärdienſt eingetreten ſind. 2. Die Militärpäſſe und Führungs⸗Atteſte ſind mit zur Stelle zu bringen. 3. Stöcke und Pfeifen u. ſ. w. ſind vor dem Antreten wegzulegen. 4. Wer dieſer Einberufung nicht Folge leiſtet, kann bis zu drei Tagen Mittel⸗Arreſt und mit Nachdienen beſtraft werden, auch verliert er Anſpruch auf die Landwehr-Dienſt⸗Auszeichnung. Die Arreſt⸗ ſtrafen können geſetzlich nicht in Geldſtrafen umgewandelt werden. 5. Wer durch Krankheit oder dringende Geſchäfte von der Theilnahme an der Control-Verſammlung abgehalten wird, hat rechtzeitig bei dem Meldeamt Heppenheim unter Vorlage eines den Grund be— ſcheinigenden und von der Ortsbehörde beglaubigten Atteſtes um Dispenſation nachzuſuchen, oder bei unvorhergeſehenen, nicht aufſchieb— baren Geſchäften dieſes Atteſt ſpäteſtens zur Stunde der Verſammlung auf dem Controlplatze abgeben zu laſſen. 6. Gleichzeitig werden die Mannſchaften darauf aufmerkſam gemacht, daß ſie ſich den ganzen Tag, an dem die Control-Verſammlungen ſtattfinden, als im aetiven Dienſt befindlich zu betrachten haben, und daß etwa vorkommende Ungehörigkeiten gegen die gleichzeitig mit ihnen zur Control-Verſammlung einberufenen Offiziere und Unteroffiziere des Beurlaubtenſtandes und Gensdarmerie vor, während und nach den Coutrol-Verſammlungen nach den Militär⸗ Geſetzen beſtraft werden. Die Appells finden ſtatt: Zu Viernheim auf dem Marktplatze, Montag, den 9. Nov. 1896, Vormittags 9 Uhr, für die Bürgermeiſterei Viernheim. Erbach i. O., den 16. Oktober 1896. Großherzogliches Bezirks⸗Kommaudo Erbach i. O. Peuther, Oberſtlieutenant z. D. und Commandeur des Landwehr-Bezirks Erbach i. O. liefert in ſchöner und ſauberer Ausführung und Rechnungen, billigſten Preiſen M. Bingener. Freitag, den 29. Januar 1897, Vormittags 9 Uhr anzumelden, andernfalls die Chriſtoph Knapp Ehefrau, Anna Maria geb. Martin für tot erklärt, ihr Ableben ohne Hinterlaſſung von Leibeserben unterſtellt und die Sparkaſſeneinlage den ſich meldenden nächſten geſetzlichen Erben gegen Kaution ausgeliefert wird. 1312 Lorſch, den 24. Oktober 1896. Großherzogliches Amtsgericht Lorſch. Dr. Hauſtaedt. Betr.: Die Amtstage am Großh. Amtsgerichte Lorſch. Bekauntmachung. Wir bringen hiermit wiederholt zur öffentlichen Kenntniß, daß jeden Freitag, Vormittags von 8 bis 12 Uhr und Nachmittags von 2 bis 5 Uhr, Matstage bei uns abgehalten werden und daß nur an dieſem Tage, dringende Fälle ausgenommen, die Richter für das Publikum zu ſprechen ſind. Die Sprechſtunden bei unſerer Gerichtsſchreiberei ſind täglich auf 10 bis 12 Uhr Vormittags feſtgeſetzt. Lorſch, am 23. Oktober 1396. W 8 Lorſch. cher. 1282 Aeckel⸗Verlauf. Beabſichtige noch folgende Aecker aus freier Hand zu verkaufen: An der Lache Fl. 6 Nr. 33 500 Klafter, An der Lache Fl. 6 Nr. 34 500 Klafter, An der Lache Fl. 6 Nr. 35 am Weg 325 Klafter, Hinter der Hecke Fl 18 Nr. 70 265 Klafter, Hinter der Hecke Fl. 18 Nr. 71 266 Klafter, Waſſerloch 3. Gew. Fl. 8 Nr. 16 am Weg 333 Klafter, Nachtweide 1. Gew. Fl. 30 Nr. 207 211 Klafter. 1b Dr. Rudershauſen. Geſchäfts⸗ Verlegung. Theile meiner werthen Kundſchaft hierdurch ergebenſt mit, daß ich meine Schuhmacher Werkſtatt nach dem Hauſe von Joh. Martin Wwe., alte Kirchhofſtr., ver⸗ legte.— Um ferneres geneigtes Wohlwollen freundlichſt bittend, zeichnet 1314 Achtungsvoll Georg Dewald Kirchen⸗ Anſage. 5 garantirt neue, Aael 2 7 Evaugeliſit Gemeinde. waſchene, echt nordische Am Sonntag. g. Nov. 1896 Bettfedern. Wir verſenden zollfret, Nachmittags 2/ Uhr ala Bundund Gu neue Nett evangeliſcher Gottesdienſt. Lene g Pfd.. 60 Pfg., 80 Pig. 18. 1 M. 25 Pfg. u. 1 M. 40 6. 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