Viernheimer Anzeiger. Nr. 92. Zweites Blatt. Jamskag, den 14. November 1896. Aus Kah und Fern. Viernheim, 14. Nov. Strenger Winter in Ausſicht. Der bekannte Meteo⸗ rologe H. Habenicht aus Gothn ſchreibt in ſeinem neueſten Wetterbericht:„Da die Temperaturgegen⸗ ſätze, welche die Eiswäſſer im Golfſtrom bilden, ſich bis zum Winter ausgeglichen haben werden, von dort alſo dann keine kräftige Minima mehr zu erwarten ſind, das grönländiſche Kältemaxi⸗ mum aber, wegen des Eismangels in ſeinem Oſtmeer, ſich nicht dahin ausdehnen kann, ſo wird dem ſibiriſchen Kältemaximum die Gelegen⸗ heit geboten, ſich weit nach Weſten hin auszu⸗ dehnen und Europa einen anhaltend ſtrengen Winter zu bringen. Viernheim, 14. Nov. Die Jagd⸗ ergebniſſe ſcheinen in dieſem Herbſt in Mittel. und Süddeutſchland überall viel zu wünſchen übrig zu laſſen. Allgemein hört man Klagen uber den Mangel an Haſen. Wenn auch der erſle Satz im Frühling gut durchgekommen iſt, ſo hat doch die Näſſe des Sommers die weiteren Setzlinge vernichtet und nebenbei auch noch mancher alten Häſin das Leben gekoſtet. — Als eingeichen der geit wird der, Staatsb.⸗ Ztg.“ folgende Anzeige eingeſandt, die am Dienstag in einem Berliner Blatte ſtand:„Eine chemiſche Weingroßhandlung erſten Ranges ſucht an allen Orten Deutſchlands tüchtige Vertreter, die ſpeziell in Privatkreiſen gut eingeführt ſind, gegen hohe Proviſion zu engagieren. Pf. u.„. Guten Appetit! Wiesbaden, 11. Nov. Ein Liebesdrama hat ſich geſtern in dem hieſigen Bahnhofhotel abgeſpielt. Daſelbſt fand man gegen Mittag den Sekondelieutenant Fritz Pfeiffer vom heſſiſchen Pionierbataillon No. 11 in Kaſtel und Johanna Zickwolff aus Mainz, die ſich am Abend vorher dort einlogirt hatten, als Leichen vor. Herr Pfeiffer hatte zuerſt ſeine Geliebte und dann ſich ſelbſt erſchoſſen. Das Mädchen, die Tochter eines angeſehenen Kaufmanns in Mainz, war etwa 21 Jahre alt. Die Leichen wurden als⸗ bald in das hieſige Leichenhaus verbracht. Saarbrücken, 12. Nov. Stadtraths. wahl der 3. Abtheilung. Die Stuum'ſche Partei erlitt eine völlige Niederlage. Gewählt wurde u. a. Ruhr, der Führer der Bewegung gegen Stumm, ferner Dr. Wagner, Frey und Becker. Bochum, 12. Nov. Bei dem Brande eines Hauſes in Weitmar ſind zwei Kinder in den Flammen umgekommen. Breslau, 12. Nov. Cardinal Kopp er⸗ höhte die Penſionen ſämmtlicher Wittwen der verſtorbenen fürſtbiſchöflichen Beamten und Diener um 25 Procent. Brüſſel, 9. Nov. In Harlebece ermordete ein Schulknabe einen Kameraden, um demſelben 50 Centimes zu rauben. — Eine Fülle unfreiwilligen Hu⸗ mors enthält der Brief eines biederen Viehzüch⸗ ters aus der Mark, den derſelbe jünaſt an einen Geſchäftsfreund, einen Berliner Schlächtermeiſter, gerichtet hat. Das Schreiben lautet:„Da Sie Lieber Freund ein Schlechter ſind, ſo habe ich mich einen Ochſen für Sie angekauft, auf den wir woll handeln. Da ich nicht intereſſant bin und Sie ſo feines Geſicht haben, daß er ſo gut bei Leibe iſt geſund wie meine übrige Familie, die ſie beſtens grüßen läßt. Unter 70 Thalern kann ich mich aber von dem Vieh nicht trennen und ſollen Sie für den Preis auf Michaeli noch zwei Ochſen in einem Brief erhalten. Es gibt zwar noch andere Ochſen genug, die wohlfeiler ſind, aber die ſind keinen Schuß Pulver werth. Kürzlich ſind auch Kälber fett geworden. Meine fetten Hammel ſind dies Jahr etwas mager, weil es in die große Trockenheit nicht geregnet hat und wie es nachher regnete zu naß war. Noch bitte ich, ob ich in die Wurſtzeit nicht eine Partie von Ihren Gedärmen bekommen kann, denn ich gebe mich hier nicht mehr mit Schweine ab. Schreiben Sie mir nur, ob die Ochſen noch früher kommen ſollen, als Michaeli kommt, dann mache ich mich mit Ihnen auf den Weg, ſonſt bleiben Sie ſo lange bei mir auf ein ehrliches Gewiſſen in Fütterung, denn was ich nur ſo im Ropf habe, ſind an die zehn Fuder Haberſtroh und ich habe mich auch anders tüchtig dreſchen laſſen. Bis auf weitere Verantwortung verbleibe ich bis auf meine Ochſen der Ihrige.“ — — Petroleum⸗Betquetts. Eine Er⸗ findung, die hauptſächlich von unſeren Haus⸗ frauen mit Freuden begrüßt werden dürfe, iſt von dem Norweger Holm gemacht worden. Wie uns das Intern. Patentbureau von Heimann u. Co. in Oppeln mittheilt, iſt es genanntem Herrn gelungen, feſte Briquetts aus Petroleum mit anderen Stoffen herzuſtellen, die ſich beſonders durch ihren großen Heizwerth auszeichnen. Der⸗ ſelbe iſt 6 bis 8 Mal größer als der eines gleichen Quantums beſter Steinkohle. Die Bri⸗ quetts brennen mit langer und ergiebiger Flamme und ſchmelzen auf dem Herde nicht zuſammen. Mit großen Brigquetts ſind bereits praktiſche Verſuche zum Heizen von Maſchinen und Loco⸗ motiven gemacht worden und haben dieſe Ver⸗ ſuche ein glänzendes Reſultat ergeben, ſo daß der Marine⸗Miniſter von Norwegen bereits die Heizung mit dieſen neuen Briquetts angeordnet hat. — Eine wirklich brauchbare Glüh⸗ lampe für flüſſige Brennſtoffe(Petroleum oder Spiritus), die ſich ganz beſonders als Hänge⸗ lampe eignet, iſt von Herrn Oskar Helfft in Berlin erfunden worden und dürfte dieſelbe ge⸗ eignet ſein, eine allgemeine Einführung zu finden. Wie uns das Intern. Patentbureau von Heimann u. Co. in Oppeln mittheilt, iſt bei dieſer Lampe der Beennſtoffbehälter über dem Reflector ange⸗ ordnet, ſo daß er bei einiger Verzierung kaum zu bemerken iſt. Es kann aber auch der Re⸗ flektor direkt als Brennſtoffbehälter ausgebildet ſein. Die Saugdocht: und Gasſammelrohre um⸗ ſchließen den oberen Theil des Lampeneylinders, ſo daß die Giſe der Beleuchtungsflamme die Vergaſung des Brennſtoffs ohne beſondere Heiz⸗ flamme bewirken. Dadurch kommt das zwei⸗ malige Anzünden der Lampe, woran die bis⸗ herige Einführung der Glühlampe für flüſſige Brennſtoffe ſcheiterte, in Wegfall und ſteht zu erwarten, daß dieſe neue Lampe, welche ein äußerſt geſälliges Ausſehen hat und ſich auch nicht theuer ſtellt, bald überall, wo kein Gaz vorhanden iſt, zur Einführung kommt. (Obengen anntes Pitentbureau ertheilt den ge⸗ ſchätzten Abonnenten dieſes Blattes Auskünfte und Rath in Patentſachen gratis.) 1346 O 2, 8 Jackets Kragen Capes im Preiſe von bis zu den feinſten Genres im Preiſe von bis zu den feinſten Genres im Preiſe von bis zu den feinſten Genres. Abendmäntel“ ale Genres. Aesch. Alsberg Mannheim Kuuſtſtraße Varterre und 1. Etage. 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