r. 90 Piernheimer Publibationsorgan der r. Bürgermeiſtetti Dieruhrim. Auzeiseblatt ven Piernheim, Weinheim, Aüferthal und Umgebung. Erſcheint Mittwochs und Samſtags nud koſtet monatlich nur 30 Pf. frei in's Haus gebracht. Per Poſt bez. pro Quart. M. 1.15 Redaction, Druck und Verlag: W. Bingener, Viernheim. 9 ZuAusſchreibungen wirkſam u. billig Inſerate 10 Pf. pro 1 ſpaltig? Garmondzeile. Reclamen 90 Pf. pro 1ſp. Zeile Nr. 93. Miltwoch, den 18. Uovenbtr. 1896. Feutſchland. Mainz, 14. Nov. Das Geſammtreſultat der Reichstagsſtichwahl iſt folgendes: Dr. Schmitt (Ctr.) 10,296, Dr. David(Soc.) 10,102 Stim⸗ men. Dr. Schmitt iſt ſomit gewählt. — Der Kaiſer über Brüſewitz. Wie das„Berl. Tagebl.“ wiſſen will, hat der Kaiſer unmittelbar im Anlaß an die Rekrutenvereidigung an die verſammelten, zu dem Zweck zu engſter Gruppe herangezogenen Offiziere ernſte Worte über den Fall Brüſewitz gerichtet. Die Anſprache war ſtreng intim und ſo leiſe gehalten, daß naturgemäß von dem Inhalt kein Wort an die Oeffentlichkeit gelangte. 5 Amberg, 14. Nov. Der„Amberger Volks⸗ zeitung“ zufolge ordnete das bayeriſche Kriegs⸗ miniſterium eine Aenderung der Satzungen für die Offiziersehrengerichte an, wonach Offiziere, welche ſich grundſätzlich als Duellgegner erklären, nicht ohne weiteres zur Entlaſſung mit ſchlichtem Abſchied beantragt werden ſollen. — Aus Kamerun. Der in Liverpool eingetroffene Poſtdampfer„Roma“ überbringt Nachrichten von nicht unbedeutenden Unruhen, welche in Kamerun ausgebrochen ſeien; die Frev⸗ ler wurden vor die Gerichte geführt und zu ver⸗ ſchiedenen Strafen verurtheilt. Nun drohen die Eingeborenen, falls der inzwiſchen zurückgekommene Gouverneur Puttkamer das Urtheil beſtäligen ſollte, mit einem allgemeinen Aufſtande zur Ver⸗ treibung der Deutſchen. — Türken und Armenier. Die„Frkf. Zig.“ meldet aus Conſtantinopel: Dem hieſigen Vertreter einer europaiſchen Macht ſind geſtern direkte Nachrichten über die furchtbare Metzelei zugegangen, die am letzten Samſtag in der Stadt Ewerek, im Vilajet Kaiſari(Kleinaſien) ſtattge⸗ funden hat. Die Armenier haben, nachdem eine bedeutende Anzahl derſelben in den letzten Wochen aufs äußerſte gepeinigt worden war, eine große Moſchee angegriffen und unter die türkiſche Be⸗ völkerung Bomben geworfen. Eine allgemeine Erhebung der Türken von Ewerek und der Nach⸗ barorte gegen die Armenier war die Folge. Drei⸗ tauſend Armenier und etwa zweihundert Türken ſind bei dem Gemetzel getödtet worden. Das reguläre Militär kam zu ſpät und ſchritt erſt ein, nachdem Ewerek, der reichſte Ort des Vila⸗ jets, fürchterlich verwüſtet war. Weitere De⸗ tails fehlen noch. Der Gouverneur von Angora (welches Vilojet dem von Kaiſari benachbart iſt) Teſwik Paſcha, iſt telegraphiſch angewieſen worden, ſofort nach Ewerek abzureiſen. — Eine ſonderbare Nachricht ver⸗ öffentlicht das„Goth. Tgbl.“. Danach ſoll an die der Reichspoſtverwaltung untenſtehenden Be⸗ amten die Anweiſung ergangen ſein, ſich an der Petitionsbewegung gegen Duellweſen und die veraltete Militärgerichtsbarkeit nicht zu betheiligen, da ſich die Petition gegen den Kaiſer richte. Dieſe Auslegung iſt eine durchaus willkürliche, ganz abgeſehen davon, daß man nicht das Recht hat, den Beamten die Betheiligung an Petitionen und noch dazu in ſolchen allgemeinen Fragen der Geſetzgebung irgendwie zu beſchränken. Einſt⸗ weilen möchten wir daher an der Zuverläſſigkeit dieſer Nachricht aus Gotha gelinde Zweifel er⸗ heben. Gießen, 16. Nov. Der Vorſtand des national⸗ liberalen Wahlvereins in Gießen hat einſtimmig beſchloſſen, in der am 19. ds. ſtattfindenden Stichwahl zwiſchen dem ſozialdemokratiſchen Can⸗ didaten Scheidemantel und dem Antiſemiten Köhler für den Antiſemiten und gegen die ſozial⸗ demokratiſche Candidatur einzutreten. Ausland. Mailand, 14. Nov. Der Beſuch, den der Cardinal Erzbiſchof von Mailand vorgeſtern dem Königspaar in Monza abſtattete, wo er mit allen einem Kirchenfürſten zugeſtandenen Ehren em⸗ pfangen wurde, erregt berechtigtes Aufſehen, da der Cardinal ſeit ſeiner vor zwei Jahren erfolgten Ernennung ſich dem König nicht vorgeſtellt hatte, ihm vielmehr gefliſſentlich aus dem Wege ge⸗ gangen war. Venedig, 14. Nov. Nach einem Telegramm der„Gazetta di Venezia“ iſt das Fort Adigrat mit 2600 ſchaniſchen Soldaten in die Luft ge flogen. Als Urſache wird unvorſichtiges Han⸗ tiren mit den ſeiner Zeit von den italieniſchen Truppen angelegten Minen bezeichnet. Madrid, 14. Nov. General Weyler hat, wie die„Frkf. Ztg.“ von hier meldet, ſeinen Truppen die Weiſung gegeben, jeden Zeitunge⸗ korreſpondenten, ob Ausländer oder Spanier, der ſich auf dem Kriegsſchauplatz zeige, nieder ⸗ zuſchießen. New⸗York, 14. Nov. Halbamtliche Mit⸗ theilungen beſtreiten die auftretenden beun⸗ ruhigenden Gerüchte betr. die Beziehungen zwiſchen Spanien und den Vereinigten Staaten und ſchließen mit der Erklärung, Cleveland beab⸗ ſichtige keinerlei Einmiſchung in die kubaniſche Angelegenheit. Aus Jah und Fern. Viernheim, 16. Nov. Vergangenen Samſtag nachts gegen 11 Uhr brach in der Scheuer des Landwirkths Peter Moos in Heddes⸗ heim Feuer aus, das binnen kurzer Zeit die Oekonomiegebäude des Nachbars Johann Rudolf Schmitt ergriff und in einem Zeitraum von etwa 3—4 Stunden 2 dem P. Moos gehörigen Scheuern ſamt Stallungen und Tabakſchuppen ſowie den Dachſtuhl ſeines Wohnhauſes, ferner die Scheuer, Stallungen und den Tabakſchuppen des J. R. Schmitt einäſcherte. Der Schaden iſt ein ſehr beträchtlicher, man ſpricht von ca. 50 60000 M. Das Vieh konnte nur zum Theil gerettet werden: Verbrannt ſind u. A. dem P. Moos 7 Stück Rindvieh, 9 Schweine, 40 Hühner, 4 Gänſe, ferner dem J. R. Schmitt 3 Stück Schweine. Dem energiſchen Eingreifen der Feuerwehren Viernheim, Heddesheim, Wein⸗ heim, Ladenburg und Wallſtadt iſt es zu danken, Alnter falſ cher Flagge. Roman von J. Hohenfeld. (Nachdruck verboten.) 30. Fortſetzung. Zwanzigſtes Kapitel. Marquis de Vigny, welcher in ſeinem Roll⸗ ſeſſel zurückgelegt lag, hatte ſeit Jahren nicht mehr ſo gut ausgeſehen, als eben jetzt. Er hatte mit dem Geſellſchaftsrock zugleich galante Manieren angenom- men. Er war in dieſem Augenblick das vollkommene Bild eines Edelmannes aus der alten Zeit. Die verkleidete Komteſſe erhob ſich in dem Augenblicke, als der Marquis ins Zimmer gefahren wurde. Nachdem Bertram ſich wieder entfernt hatte, ſtellte Giralda Beide mit leichtzitternder Stimme einander vor. Der Marquis machte eine Verbeugung nach der Hof⸗Etikette und die Komteſſe ſenkte leiſe das Haupt. Sodann nahm ſie, ſeiner Aufforderung gemäß in einem Lehnſtuhl Platz, welcher dem ſeinen gegenüber und mehr in dem Schatten ſtand. „Ich bitte die Frau Gräfin, es gütigſt ent⸗ ſchuldigen zu wollen, daß ich nicht aufſtehe,“ ſagte der Marquis höflich,„aber ich bin ein Sklave der Gicht. Ich bin ein armer, leidender Mann. Sie ſind gewiß erſtaunt, Frau Gräfin, Ihr vermißtes Kind unter meiner Obhut wiederzufinden. Ohne Zweifel werden ſie ſich ſehr geängſtigt haben um die Verlorene.“ „Das habe ich in der That,“ antwortete Gab⸗ riele mit verſtellter Stimme.„Sie hat mir bereits von Ihrer großen Güte und Freundlichkeit, mit der Sie ſich für ſie, die Ihnen völlig Fremde, intereſſirt, erzählt. Es ergreift mich ein Schaudern, wenn ich daran denke, in welche Hände ſie hätte fallen können, wenn ſie zu irgend einem Andern, als zu Ihnen, ge⸗ kommen wäre!“ — „Ich theile ihre Anſichten vollkommen, meine Gnädige,“ verſetzte der alte Marquis offenherzig. „Die große Welt iſt ein gefährliches Terrain für ein junges Mädchen, das ſo ſchön und ſo unſchulds⸗ voll iſt, wie Ihre Tochter Giralda. Ich bin ein alter Mann, Madame. alt genug, um ihr Großvater ſein zu können, der ich in Wirklichkeit gern wäre. Meine grauen Haare Ich zähle 75 Jahre— und bekannter Charakter, der jede Unwahrheit haßt, müſſen bezeugen, daß ich meine Worte aufrichtig meine.“ Mit Stolz ruhte, während er ſprach, ſein Blick auf dem Antlitze Giralda's. „Mir iſt der Name und der Ruf des Herrn Marquis de Vigny nicht unbekannt,“ verſetzte die Gräfin höflich. „Hm! Dann werden Sie nicht gerade viel Gutes von mir gehört haben,“ erwiderte der alte Mann. Die Leute nennen mich geizig, weil ich nicht viel Geld ausgebe. Ich laſſe ſie bei dieſem Glauben, weil ich nicht Luſt habe, ſie eines andern zu belehren. In Wirklichkeit, Frau Gräfin, braucht ein Menſch in dieſer Welt ſo wenig. ration iſt unberechenbar und nimmer zu befriedigen in ihren Anſprüchen Ich liebe es, alles ſo einfach wie möglich zu haben und wenn ich auch ein harter, alter Mann bin, ſo habe ich doch wiſſentlich keinem Menſchen jemals ein Unrecht gethan. Ich bin mein ganzes Leben lang gerecht geweſen gegen Jedermann, ſtrenge vielleicht, aber immer gerecht.“ „Es iſt eines edlen Mannes ſchönſter Ruhm, in allen Dingen gerecht zu ſein,“ ſprach die Gräfin ſanft.„Doch dürfen wir beim Gerechtſein auch nicht die Gnade vergeſſen, die doch auch wir für unſer Thun und Laſſen zu erlangen hoffen!“ Ueber das rauhe Geſicht des Marquis glitt blitzartig ein dunkler Schatten. „Kann man Gnade üben bei einem nichtswür⸗ digen Betrug, dem man zum Opfer fällt?“ ſtieß er mit harter Stimme hervor, bei den Worten der Gräfin an alte Erinnerungen gemahnt, er machte eine heftige, unwillkürliche Bewegung, aber ein be⸗ Aber die heutige Gene- — darin iſt. ſie einander heirathen wollen. ſorgter Blick Giralda's genügte, um ſeinen Gleich- muth wieder herzuſtellen. -Ich bitte um Verzeihung, Frau Gräfin,“ fuhr er mit einem Lächeln fort.„Ich ſollte mich nicht ſo gehen laſſen, ſondern mich vielmehr von der beſten Seite zeigen, da ich eine Gefälligkeit von Ihnen erbitten will.“ „Eine Gefälligkeit von mir?“ fragte die Dame überraſcht. „Ja, Madame. Ich ſagte Ihnen, daß ich ein hartes Herz hätte. Ich habe bisher immer gedacht, daß es härter ſei, als ein Felſen. Ihre Tochter hat mir bewieſen, daß doch noch eine weiche Stelle Ich liebe ihr Kind! Wollen Sie es mir geben?“ „Sie lieben mein Kind?“ fragte ſie mit zittern⸗ der Stimme. -Sie dürfen mich nicht mißverſtehen, Frau Gräfin!“ rief der Greis im ernſten Tone.„Ich liebe ſie nicht ſo, wie junge Leute ſie lieben, wenn Ihre Tochter er⸗ ſcheint mir als ein Kind— ein fröhliches, liebliches, unſchuldvolles Kind! Ich bin ein einſamer, alter Mann. Ich beſitze nur einen einzigen Verwandten in der Welt und der fragt Nichts nach mir. Ich liebe Giralda, wie ich eine Tochter lieben würde, wenn ich eine hätte. Und deßhalb, Madame,— o, ſagen Sie„Ja“ dazu!— ich wünſche ſie zu adoptiren!“ „Sie kennen ſie erſt ſo kurze Zeit, Herr Mar⸗ quis,“ warf die Gräfin ein. „Madame,“ gab der alte Herr zur Antwort, „mir dürfen nicht viele Jahre Zeit bleiben, um die Zuneigung eines mir liebenden Weſens langſam erwachen zu ſehen. Und dann— bedarf es noch langen Beſinnens, langen Prüfens bei'm Blick in die Augen dieſes holden Kindes? Geben Sie ſie mir und beſiegeln Sie die Erfüllung meiner Bitte mit Ihrem Jawort.“ Er beobachtete die Gräfin ſcharf und Gabriele erbebte unter ſeinem Blick. Hätte ſie in die Zu⸗ kunft blicken können, ſie würde Alles geopfert haben daß das Feuer nicht noch größere Ausdehnung annahm. Der eifrigen Fahndung der Gendar⸗ merie gelang es, den Thäter in der Perſon des Dienſtknechts Johann Breiſch aus Affolterbach, z. Zt. bei Stabhalter Grohe auf Hof⸗Straßen⸗ heim zu ermitteln. Derſelbe wurde noch in der gleichen Nacht feſtgenommen und in das Amts⸗ gefängniß Weinheim eingeliefert. Er iſt ge⸗ ſtändig, die That durch Fahrläſſigkeit verübt zu haben; er will ſich kurz vor dem Brand mit einer brennenden Cigarre in der Moosd'ſchen Scheuer aufgehalten haben; das Gericht befand ſich bereits geſtern Nachmittag an Ort und Stelle. Rheinheſſen, 15. Nov. Das unvor⸗ ſichtige Betreten von Kellern, in welchem Moſt lagert, hat in dieſem Herbſt ſchon manches Opfer gefordert. In Zornheim entging letzter Tage eine vierköpfige Familie nur durch den großen Muth zweier beherzter Männer dem Erſtickungs⸗ tod, indem letztere, die eigene Gefahr vergeſſend, auf das Geſchrei von Kindern in einen Keller eilten, wo die ganze Familie bewußtlos lag. Mit Aufwendung aller Kräfte gelang es den beherz⸗ ten Männern, die Perſonen noch lebend aus dem Keller zu bringen. Wenn die Männer einige Minuten ſpäter dazu gekommen wären, würde die Familie unzweifelhaft rettungslos verloren geweſen ſein. Mainz, 11. Nov. In einer Vertrauens⸗ männer⸗Verſammlung der nationalliberalen Par⸗ tei wurde geſtern Vormittag als Parole für die bevorſtehende Stichwahl zwiſchen dem ſozialde⸗ mokratiſchen und dem ultramontanen Kandidaten Wahlenthaltung beſchloſſen. (Unſerer Anſicht nach wäre es Pflicht der Nationalliberalen, dem Centrumsmanne gegen den Sozialdemokraten zum Siege zu verhelfen, eine Anſicht, die auch von der nationalliberalen „Wormſer Zeitung“, ſowie von der„Kölniſchen Zeitung“ offen ausgeſprochen wird. Durch Wahl⸗ enthaltung würden die Nationalliberal.n ver⸗ muthlich dem Sozialdemokraten zum Siege ver⸗ helfen.) Mainz, 14. Nov. Die Polizei fand in der Mailandsgaſſe einen betrunkenen Metzger aus einem in der Pfalz gelegenen Orte. Da der Mann ſeinen Weg nicht mehr allein zu finden im Stande war, nahm man ihn zu ſeiner eigenen Sicherheit mit auf den Bezirk. Dort benahm er ſich, wieder einigermaßen nüchtern geworden, ſo roh und ungeberdig, daß man ihn aufforderte, ſich anſtändiger zu benehmen.„Was glawe Sie dann,“ ſchrie er darauf ganz aufgeregt,„glawe ſe, ich hätt' kän Anſtand? Mein Vater war en Säuhännler un vun dem hab' ich Anſtand gelernt!“ Die anweſenden Schutzleute lachten herzlich über dieſe Antwort und waren natür⸗ lich felſenfeſt überzeugt, daß in dieſem Falle der würdige Sohn ſeines Vaters Anſtand beſitzen müſſe. Frankfurt a. M., 10. Nov. Heute morgen wurde der Inhaber der hieſigen Bankfirma A. Federlin, Albert Heinrich Federlin, ſowie deſſen Prokuriſt Moritz Hirſch, verhaftet. Beide ſollen ſich der Unterſchlagung von Kunden-Depots ſchuldig gemacht haben, deren Höhe von einer Seite auf M. 300,000 angegeben wird. Frankfurt a. M., 11. Nov. Zu der Ver⸗ haftung des Bankiers Federlin und des Prokuriſten Hirſch wird noch betont, daß die Behörde ſchon ſeit längerer Zeit das Geſchäftsgebahren der Firma beobachtete. Da ſich bei der Rückerſtattung der Depots immer mehr Schwierigkeiten zeigten, wurde geſtern zur Unterſuchung geſchritten und die beiden Genannten ſofort verhaftet. Die vorhandenen Aktiven belaufen ſich auf 3000 M., denen Paſſiva von etwa 400,000— 500,000 M. gegenüberſtehen. Die Bureaus wurden ſofort verſiegelt und die Geſchäftsbücher beſchlagnahmt. Die Firma hatte ſich in gewagte Spekulationen eingelaſſen und große Verluſte gehabt. Wildbad, 15. Nov. Das große Loos der Stuttgarter Ausſtellungslotterie, 100,000 M., gewann Herr Lehrer Felger aus Roth a. See(O. A. Gerabronn), welcher dieſen Sommer als Kurgaſt hier weilte und das be⸗ treffende Loos bei Herrn Kaufmann Bott hier erſtanden hat. — Tiefer Schlaf. Aus Marburg, 11. Nov., wird geſchrieben: Der vor Kurzem bei dem heſſiſchen Jägerbataillon Nr. 11 eingetre⸗ tene Kaufmann Reinecke, ein Sohn des Kyffhäuſer Burgwirthes, wurde vor etwa 10 Tagen beim Exerzieren plötzlich krank und mußte ins Lazareth gebracht werden. Dort verfiel er in einen tiefen Schlaf. Der Jäger wurde in die hieſige Klinik geſchafft und dem Vater der Fall telegraphiſch mitgetheilt. Dieſer kam am vierten Tage, nach⸗ dem der Schlaf eingetreten war, hier an, mußte jedoch 2 Tage harren, bis ſein Sohn die Augen einmal öffnete und durch ein Zeichen andeutete, daß er ſeinen Vater erkannt habe. Kurze Zeit darauf verfiel der Jäger wieder in tiefen Schlaf. 5 Aerzte ſind ſich über den Fall noch nicht ar. Aachen, 14. Nov. In der Paulskirche entſtand während des Gottesdienſtes Schrecken unter den Kindern infolge Eindringens eines angeblich mit einem Meſſer bewaffneten Be⸗ trunkenen. Viele Kinder wurden zu Boden ge⸗ worfen und getreten, eines erlitt einen Bein⸗ bruch. Der Urheber iſt verhaftet. — Volbeding verurtheilt. Wir haben ſeiner Zeit von der Verhaftung des Homöopathen Dr. Albrecht Hermann Volbeding in Düſſeldorf berichtet, der durch Aufgebot großer Mittel ſeine Kuren in den deutſchen Blättern anpries und zahlreiche Patienten bewog, ſeine Dienſte in Anſpruch zu nehmen. Letztere beſorgte meiſt ſein Perſonal auf ſchriftlichem Wege, und ſie kurir⸗ ten mit Arzneien aus ſeiner Apotheke ohne Skrupel darauf los, Volbeding aber ward zum ſteinreichen Mann. Endlich nahm die Staate⸗ behörde Einblick in ſein Treiben und machte dieſem ein Ende. Es erfolgte Anklage wegen Betrugs, fahrläſſiger Tödtung und Beamtenbe⸗ ſtechung. Wie ein Telegramm aus Düſſel⸗ dorf meldet, wurde geſtern Volbeding zu vier Jahren und einem Monat Gefängniß, fünf Jahren Ehrverluſt und 3000 Mark Geldſtrafe, ſeine Mitſchuldigen: Könnecke zu ſechs Monaten und Wingerath zu 2 Monaten Gefängniß ver⸗ urtheilt. Volbeding wurde in Haft behalten. Gera, 10. Nov. In Zeulenroda ſind ver⸗ gangene Nacht 21 gefüllte Scheunen abgebrannt. Erſt vor vier Wochen brannten hier 15 Scheunen nieder. Dortmund, 14. Nov. Als Urheber des Dynamitverbrechens in Solingen iſt der„Dort- munder Ztg.“ zufolge der dortige Händler Tiedemann feſtgenommen worden. Oldenburg, 14. Nov. Laut einer Mel⸗ dung des„Berl. Tagebl.“ von hier iſt die große Cigarrenfabrik von Clodins in Südlohne nieder⸗ gebrannt. Zihlreiche Arbeiter ſind arbeitslos geworden. — Ein faſt unglaubliches Vor⸗ kommniß wird aus Thüringen gemeldet: In dem Dorfe Königshofen iſt die 19 jährige Tochter Martha des Gutsbeſitzers Lorbeer ſeit Jahren im Kuhſtall eingeſperrt gehalten und am 29. Oktober von zwei hieſigen Fleiſchern, die wegen eines abzuſchließenden Kuhhandels den Stall betraten, in grauen erregendem Zuſtande aufge⸗ funden worden. Durch ein Hüſteln, das aus einer Ecke des Stalles kam, aufmerkſam gemacht, zogen ſie die Frau des Lorbeer, die ſich in jene Ecke poſitirt hatte, beiſeite und erblickten nun⸗ mehr ein völlig nacktes, zuſammengekauertes menſchliches Weſen, das nur einen alten Sack als Decke hatte. Dle Eltern erklärten, daß ihre Tochter menſchenſcheu ſei, daß ſie Betten und Kleider be⸗ ſchmutzt hibe, überhaupt keine Kleider auf dem Leibe leiden wolle. Die Gendarmerie ordnete Entfernung des unglücklichen Geſchöpfes aus dem Stalle, ſowie deſſen Reinigung und Be⸗ kleidung an. Landeck,(Rgbſ. Breslau), 10. Nov. Fünf Bahnarbeiter, die ein gemeinſchaftliches Zimmer bewohnten, wurden geſtern Morgen infolge von Vergiftung von Kohlenoxydgas erſtickt aufge⸗ funden. Aus Schleſien. In Jauer ſtarb die Frau des Böttchermeiſters Steinert an Blutver⸗ giftung nach ſchrecklichen Leiden. Dieſelbe hatte im Geſicht eine kleine Blatter, welche ſie mit einer Stecknadel öffnete, an der ſich etwas Grün⸗ ſpan befand. Dadurch zog ſich die Frau eine Blutvergiftung zu, welcher ſie trotz baldiger ärzt⸗ licher Hilfe erlag. Rom, 14. Nov. Das zur Zollüberwachung hier ſtationirtes Torpedoboot iſt mit der ganzen Beſatzung infolge eines Unwetters untergegangen. Peſt, 14. Nov. Aufſehrn erregt die geſtrige Verhaftung des angeſehenen Arztes Korotnay um Giralda von dem Schickſal, das ſie bedrohte, zu erretten. „Giralda beſitzt ein Etwas,“ fuhr der Greis freundlich fort,„was mich wie mit Ketten zu ihr hinzieht. Es ſind ihre Augen, Madame!“ ſeine Stimme klang tief und bewegt,—„ihre Augen! Es find dieſelben Augen, welche ich einſt kannte und liebte! Es waren die ſchönſten, fröhlichſten, liebſten Augen, die die Natur je einem Knaben verliehen hatte! Wenn ich in Giraldas Augen blicke, ſo iſt es mir immer, als ſehe ich in ſeine Augen, in die Augen jenes unſchuldigen Knaben, den ich, ach, ſo abgöttiſch liebte!“ Er bedeckte ſein Geſicht mit beiden Händen, von Trauer übermannt. Seine Züge waren bleich und das Beben ſeiner Lippen verrieth deutlich den inneren Kampf ſeiner Gefühle. Thränen entquollen Giraldas Augen! Sie lehnte ihr Haupt feſt an der Mutter Bruſt und brach in ein ſchmerzliches Weinen aus. Gabriele kämpfte ſchwer mit ſich ſelbſt. War dieſer alte Mann derſelbe, den Alle hartherzig und fühllos nannten? Der Marqvis ließ ſeine Hand von ſeinen Augen ſinken und ſein Blick ruhte tiefbewegt auf demweinenden Mädchen. „Welch' eine edle, mitleidige Seele ſie beſitzt!“ murmelte er und über ſein rauhes Geſicht glitt ein Freudenſchimmer. Da ſeheu Sie, wie lieb ſie mich hat, Frau Gräfin! Ich weiß, daß der Knabe, von dem ich ſoeben ſprach, vielleicht in einem Anfall von Wahnſinn zum Dieb und Mörder an mir ward,“ und bei dieſen Worten ſchoß es plotzlich wie cin flammender Blitzſtrahl aus ſeinen Augen.„Er war es, der mich zu Dem machte, was ich jetzt bin. Verwünſcht ſei ſein Andenken!“ Der alte Mann ziſchte dieſe Worte zwiſchen den geſchloſſenen Zähnen hindurch.„Wenn er noch lebte, ich würde nicht ruhen, bis ich ihn beſtraft wüßte! Aber er iſt todt. Zum Andenken an die glückliche Zeit, da ich ihn noch für treu und ehrlich hielt, und da ich noch glaubte, daß er mich liebte, geben Sie mir Ihr Kind, Frau Gräfin! Es war der Einzigſte, den ich bis hierher wahrhaft geliebt habe. Ich hatte in jener längſt vergangenen Zeit zuweilen von dem Glücke geträumt, mich von fröhlichen Kindern um⸗ ſpielt zu ſehen. Er war damals mit einer ſchönen, hochangeſehenen Dame verlobt, die noch bis heute unvermählt geblieben iſt. Seine Nichtswürdigkeiten vernichteten all' meine Hoffnungen. Die längſt ver⸗ gangenen Träume ſind vorbei, doch will ich denken, Giralda ſei ſein Kind. Wollen Sie ſie mir geben als meine Tochter?“ „Sie mag mit Ihnen gehen!“ entgegnete die Gräfin mit bebender Stimme.„Schenken Sie ihr ſtets ein Herz voller Liebe!“ Des Greiſes Geſicht erglänzte vor Freude. Seine ganze Seele war von dem Gedanken, dieſes liebliche, junge Mädchen an Kindesſtatt für immer an ſich zu feſſeln, erfüllt geweſen; ſchon hatte er faſt befürchtet, auf ſeinen Lieblingswunſch verzichten zu müſſen. Doppelt glücklich machte ihn deshalb Gabrielens Zuſage. Er reichte der Gräfin ſeine Hand und umſchloß die ihre mit mannhaftem Griff. Dann ſprach er mit feierlichem Tone, aus dem man deutlich heraus ⸗ hörte, wie ernſt es ihm mit jedem Worte ſei: „Madame, Gott möge mir Böſes vergelten, was ich ihr je Böſes zufügen ſollte. Sie ſoll mir das Liebſte auf der Welt ſein, ſo lange ich lebe. Ich werde ſie ſchützen bis an mein Ende. Ich will ſie hüten als mein Augapfel. Mein Haus ſoll Giral⸗ da's Verwandten jederzeit offenſtehen, wenn es ihnen beliebt, ſie mit einem Beſuche zu erfreuen, oder mich damit zu beehren. Und was immer ich ver⸗ mag, um Ihnen, Frau Gräfin, oder den Ihrigen nützlich ſein zu können, wenden Sie ſich mit Ver⸗ trauen an mich. Ich werde ſtets zu thun bereit ſein, was ich im Stande bin.“ Dieſe Worte verfehlten nicht ihren Eindruck auf Gabriele. „Herr Marquis,“ erwiderte ſie, während ſie ihre Hand der ſeinigen entzog„beſchützen Sie Gi⸗ ralda, was auch geſchehe, als ob ſie ihr eigenes Kind wäre. Ich ſagte Ihnen vorhin, daß ich be⸗ reits von Ihnen gehört hätte; ich habe auch von Ihrem Neffen gehört, der ein Verſchwender iſt. Ich wünſche, daß meine Tochter von ihm fern ge⸗ halten werde.“ „Wenn Graf Eugen es verſuchen ſollte, Giralda nahezutreten, ſo werde ich ihm bedeuten, daß er das Schloß zu meiden habe, ſo lange als ich lebe!“ erklärte der Edelmann mit Nachdruck.„Aber er wird ſchwerlich hinauskommen. Er hat nie viel um die Beſuche bei ſeinem Onkel gegeben und nach ſeinen langen Reiſen in Indien wird er nicht ge⸗ rade beſorgter um mein Wohl geworden ſein. Ich werde ſie vor ihm zu ſchützen wiſſen! Seien Sie deſſen verſichert, Frau Gräfin.“ „Ich verlaſſe mich gänzlich auf Ihre Ehre und Liebe zu Giralda und übergebe ſie Ihnen als Ihre Schutzbefohlene,“ ſprach die verkleidete Komteſſe in feierlichem Tone. (Fortſetzung folgt.) Herhſtlied. Gelb ſind die Blätter, einſam die Flur, Rauh iſt das Wetter, welk die Natur. Nebel, ſie ſteigen ſchwer aus der Gruft, Vögelein ſchweigen, ſtill iſt die Luft. Oed' ſind die Fluren, die ſonſt gelacht, Nur noch die Spuren, einſtiger Pracht. Herz nicht verzage, wie es auch ſteh, Wonnige Tage folgen dem Schnee. Wer endlos wählt und ſich beſinnt, Gewöhnlich das ſchlechteſte Theil gewinnt; Wer vorſchnell zugreift, deſſ' Verſtand Sitzt ſtatt im Kopfe in der Hand, Nur ruhig beſinnen und raſch Erwählen Läßt viel gewinnen und wenig verfehlen. 4 wache egen ilenbe, dal. U* unf , duuten ber: len, N ber unnt. kunen d. dont. adler Mel. toe leder. allo 1 9 achter ſihten N. wegen Stall uſge. uz lacht, ene nun. lerleg c alg achter k be. dem dnete aud ö Be⸗ Jun mmer e don ufge⸗ die kher⸗ gate mit run dine itzt chung anzen ngen. ſtrige ptnay itt. 1 ge⸗ alda aß er cbe!' r et wiel nach t ge⸗ J Sie Ehte 1 als iteſſe wegen Verdachts, einer reichen, kürzlich verſtorbenen Dame, während deren Behandlung, Pretioſen und Effecten geſtohlen zu haben. Bei einer Haus⸗ ſuchung wurden dieſe vorgefunden. Der Arzt be⸗ hauptet, daß die Dame die Werthſachen ihm ge⸗ ſchenkt habe. Belgrad, 15. Nov. Aus dem Drira-Ge⸗ biet werden furchtbare Hochwaſſerſchäden gemeldet. 150 Häuſer, ſowie ſämmtliche Brücken erlitten ſchwere Beſchädigungen. Kiew, 14. Nov. Der Kurierzug Kiew⸗ Odeſſa ſtieß bei Konzomka mit einem Güterzug zuſammen. Letzterer wurde faſt vollſtändig zer⸗ trümmert. Bei dem Kurierzug wurden drei Wagen zertrümmert, vier Reiſende und ein Maſchi⸗ niſt verletzt. Odeſſa, 14. Nov. Der Militärarzt Polo⸗ wiew erſchoß einen Artillerie-Lieutenant in deſſen Wohnung. Der Mörder wurde verhaftet; man vermuthet einen Racheakt. Der Mord erregt großes Aufſehen. — Fenſterſcheiben aus Papier. Eine Erfindung von hervorragender Bedeutung iſt kürzlich von einer engliſchen Papierfabrik gemacht worden, indem es derſelben— wie das Intern. Patentbureau von Heimann u. Co. in Oppeln erfährt— gelungen ſein ſoll, das Papier in einen derartigen Zuſtand zu bringen, daß es vollſtändig waſſerhell und durchſichtig iſt. Da dieſe aus Papier hergeſtellten Scheiben nicht ſpröde ſind, ſo liegen dieſe Vorzüge klar auf der Hand. Dieſelben ſtellen ſich äußerſt billig, was ganz beſonders bei großen Schaufenſtern von Werth iſt und braucht man die großen Scheiben nicht mehr in einer Verpackung mit der Bezeichnung„Vorſicht!“ zu beziehen, ſondern erhält dieſelben gerollt geliefert. Auch die Glaſer hätten dann ein leichtes Arbeiten, indem ſie ein⸗ fach ein Stück abſchneiden und aufkleben. Wie man ſchlafen ſoll. Wir ſollen nach des Tages Werken Durch einen tiefen Schlaf uns ſtärken, Man ſchlafe nicht zu warm bedeckt. Der Körper ſei gerad ausgeſtreckt! Der Magen ſei nicht friſch gefüllt, Das Bett durch Vorhang nicht verhüllt! Der Raum ſei luftig und geräumig, Das Aufſteh'n nicht zu ſpät und ſäumig! Des Deutſchen Landmanns Jahrbuch 1897 von Heinrich Freiherr von Schilling. Preis 60 Pfg. „Mitgehen mit ſeiner Zeit“, welcher Landwirth möchte das nicht? Auch in ſeiner Wirthſchaft die großen und kleinen Fortſchritte einführen in Haus, Hof, Stall und Feld, die die Wiſſenſchaft und die praktiſche Erfahrung lehren. Aber wo findet der Landwirth Zeit und Gele— genheit, ſich zu belehren? Giebt es doch ſo unendlich Vieles, das heute geprieſen und morgen verworfen wird war es ein kerngeſunder Gedanke des Freiherrn von Schilling, in der Form des jährlich wiederkehrenden Kalenders, der großen Gemeinde der Landwirthe alles neue, ſicher erprobte, was jedem Landwirth zu wiſſen nöthig iſt, vorzutragen. Freiherr von Schilling iſt ein Mann von praktiſchem Blick, er hat ein warmes Herz für die Landwirthſchaft und er redet eine ſchöne, ſchlichte, einfache Sprache, die jeder Landwirth verſteht. Ein ganz beſonderer Vorzug iſt, daß Freiherr von Schilling ein vorzüglicher Zeichner iſt: gewiſſe Dinge, wie Maſchinen, Feldfruchtarten, Thierraſſen, laſſen ſich nicht beſchreiben, die muß man ſehen und ſo machen Abbildungen, auch farbige, die einfachen Vorträge be⸗ ſonders verſtändlich. Das Jahrbuch erſetzt voll⸗ und nicht jedem kann man, zumal in der heutigen ſchlech⸗ ten Zeit, zumuthen, unſichere Verſuche zu machen. Da g f nealogie der Fürſtenhäuſer, Hülfstabellen, ein vollſtän⸗ diges Jahrmarktsverzeichniß. Es konnte für das nächſte Jahr ſchon in 25000 Exemplaren hergeſtellt werden und wird bald auf keines Landwirths Arbeitstiſch mehr fehlen, um ſo mehr, als die Verlagsbuchhandlung, um es auch dem kleinſten Manne möglich zu machen, ſich das Jahrbuch anzuſchaffen, den Preis auf 60 Pfennig herabgeſetzt hat.— Das Jahrbuch iſt in jeder Buch⸗ handlung zu haben und kann auch gegen Einſendung von 70 Pfennig in Briefmarken von der Königl. 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Wir bringen hiermit wiederholt zur öffentlichen Kenntniß, daß jeden Freitag, Vormittags von 8 bis 12 Uhr und Nachmittags von 2 bis 5 Uhr, Amtstage bei uns abgehalten werden und daß nur an dieſem Tage, dringende Fälle ausgenommen, die Richter für das Publikum zu ſprechen ſind. Die Sprechſtunden bei unſerer Gerichtsſchreiberei ſind täglich auf 10 bis 12 Uhr Vormittags feſigeſetzt. Lorſch, am 23. Oktober 1896. Großherzogliches Amtsgericht Lorſch. Dr. Fiſcher. 1282 Weihnachts⸗Verlooſung. der Darmstädter Gewerbehalle. 603 Gewinne i. W. von Mk. 13 000. Ziehung am 20. Dezember cr. 1 Loos Mark I. Gener alvertrieb: H. Hilsdorf, Darmſtadt. Looſe ſind hier bei W. Bingener zu haben. 1330 füt Magenleidende! T Allen denen, die ſich durch Erkältung oder Ueberladung des Magens, durch Genuß mangelhafter, ſchwer verdaulicher, zu heißer oder zu kalter Speiſen oder durch unregelmäßige Lebensweiſe ein Magenleiden, wie: Magenkatarrh, Magenkrampf, Magenſchmerzen, ſchwere Verdauung oder Verſchleimung zugezogen haben, ſei hiermit ein gutes Hausmittel empfohlen, deſſen vor⸗ zügliche heilſame Wirkungen ſchon ſeit vielen Jahren erprobt ſind. Es iſt dies das bekannte Verdauungs⸗ und Blutreinigungsmittel, der Hubert Ullrich schen Kräuter-Wein Dieſer Kräuter⸗Wein iſt aus vorzüglichen, heilkräftig befundenen Kräutern mit gutem Wein bereitet, und ſtärkt und belebt den ganzen Verdauungsorganismus des Menſchen ohne ein Abführ⸗ mittel zu ſein. Kräuterwein beſeitigt alle Störungen in den Blutgefäßen, reinigt das Blut von allen verdorbenen krank⸗ machenden Stoffen und wirkt fördernd auf die Neubildung ge⸗ ſunden Blutes. Durch rechtzeitigen Gebrauch des Kräuter-Weines werden Magen⸗ übel meiſt ſchon im Keime erſtickt. Man ſollte alſo nicht ſäumen, ſeine Anwendung allen anderen ſcharfen, ätzenden, Geſundheit zerſtörenden Mitteln vorzuziehen. Alle Symptome, wie: Kopfſchmerzen, Aufſtoſen, god brennen, Blähungen, Uebelkeit mit Erbrechen, die bei chroni- ſchen(veralteteten) Magenleiden um ſo heſtiger auftreten, werden oft nach einigen Mal trinken beſeitigt. 0 a 90 i und eren unangenehme olgen, wie Stuhlverſtopfung Veklemmung, Aolikſchmerzen, Herzklopfen, Schlaflosigkeit, ſowie Blutanſtauungen in Leber, Mil und Pfortaderſyſtem(GBämorrhoidalleiden) werden durch Kräuter Wein raſch und gelind beſeitigt. Kräuter⸗Wein behebt jedwede An verdaulichkeit, verleiht dem Verdauungsſyſtem einen Anfſchwung und entfernt durch einen leichten Stuhl alle untauglichen Stoffe aus dem Magen und Gedärme, Hageres, bleiches Ausſehen, Blut⸗ * 77 ſind meiſtens die Folge ſchlechter mangel Eutkräftun Verdauung, mangelhafter Blut⸗ * 5 bildung und eines krankhaften Zuſtandes der Leber. Bei gänzlicher Appetitloſigkeit, unter ner⸗ vöſer Abſpannung und Gemüthsverſtimmung, ſowie häufigen Kopfſchmerzen, ſchlafloſen Nächten, ſichen oft ſolche Kranken lang⸗ ſam dahin. i Kräuter⸗Wein gibt der geſchwächten Lebenskraft einen friſchen Impuls. W Kräuter⸗Wein ſteigert den Appetit, befördert Verdauung und Ernährund, regt den Stoffwechſel kräftig an, beſchleunigt und verbeſſert die Blutbildung, beruhigt die erregten Nerven und ſchafft dem Kranke neue Kräfte und neues Leben. Zahlreiche Anerkennungen und Dankſchreiben beweiſen dies. Kräuter⸗Wein iſt zu haben in Flaſchen à A4. 1,25 und 1,75 in Viernheim, Käferthal, Lampertheim. 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Jeder Lehrer wird gewiss nicht umhin können, der Klage des Herausgebers, die er in dem Vorworte führt, dass ein erheblicher Theil der spielbeflissenen Jugend den ausserordentlichen Werth des Tonleiter- spiels nicht entsprechend würdigt, beizupflichten und mit Interesse ein Werk in die Hand nehmen, welches mit Glück versucht, das von der Jugend mit seltener Einigkeit gemiedene Tonleiterspiel so zu behandeln, dass der Geist dabei rege erhalten wird und die übenden Finger nicht zu blossen Maschinen herabsinken.— Gegen Einsendung des Betrages erfolgt Frankozusendung.— Nach- nahme verteuert um 60 Pfg. Ausführliche Musikalien-Kataloge und illustrirte Instrum- Verzeichniss Kostenfrei. 1364 SSD D 2 Verlag von P. J. Tonger, Köln a. Rh. WAS I8T FERANOLIN? Feraxolin iſt ein großartig wirkſames Fleckputz⸗ mittel, wie es die Welt bisher noch nicht kannte. 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