r Erſcheint Mittwochs und Samſtags nud koſtet monatlich nur 30 Pf. frei in's Haus gebracht. Per Poſt bez. pro Quart. M. 1.15 Redaction, Druck und Verlag: W. Bingener, Viernheim. Riernheiner Anzeiger Publikationsorgan der Gr. gürgermeiſterti Vieruheim. Anzeigzsblatt ven Viernheim, Weinheim, Näferthal und Amgebung. ZuAusſchreibungen wirkſam u. bill i 3 In ſerate 10 Pf. pro 1 ſpalt'g: Garmondzelle. Reclamen 20 Pf. pro Iſp. Zeile Samstag, den 2l. Hovenbtr. 1896. Nr. 94. Jentſchland. Berlin, 19. Nov. Der Kaiſer hat dem König von Italien ſowie dem italieniſchen Miniſter⸗ präſidenten di Rudini anläßlich des Friedens ſchluſſes mit Abeſſynien eine Glückwunſchdepeſche überſandt. Staatsſekcetär v. Marſchall brachte auf der italieniſchen Botſchaft die Glückwünſch⸗ der deutſchen Regierung dar. Berlin, 17. Nov. Herr v. Goßler hat heute im Reichstage als Kriegsminiſter ſehr unglücklich debutirt. Gleich ſeine erſte Rede, die in der Auslegung des Begriffs„Nothwehr“ ſehr unge⸗ ſchickt und nach Form und Vortrag ſehr mangel⸗ haft war, zog ihm einen Ordnungsruf des Prãä; ſidenten zu. Die zweite wurde nur mit Unruhe und Gelächter angehört und war ſchließlich gar nicht mehr zu hören. Herr v. Goßler ſcheint ſich die„Schneidigkeit“ ſeines Vorgängers zum Muſter nehmen zu wollen. Wenn er mit der Schneidigkeit auch noch die Ungeſchicklichkeit ver⸗ bindet oder gar die Unhöflichkeit, ſo wird er es mit dem Reichstage bald gründlich verdorben haben. Schon in der Militärkommiſſion von 1893 hat er ſich durch ſein ſcharfes Auftreten nicht ſonderlich beliebt gemacht. Man kann ihm nur rathen, bei Zeiten in andere Bahnen einzu⸗ lenken. Die Schneidigkeit allein thuts im Reichs⸗ tage nicht. In der Hofloge ſaß heute ein Flügel⸗ adjutant des Kaiſers, der ſich unausgeſetzt No tizen über die Verhandlungen machte. Ueber das Debut des Kriegsminiſters v. Goßler wird er nicht viel Ruͤhmendes zu berichten haben. Berlin, 19. Nov. Nach einer der„Nordd. Allg. Ztg.“ zugegangenen Mittheilung werden die Blättermeldungen über Unruhen im Kameruner Schutzgebiete maßgebenderſeits für durchaus un⸗ begründet gehalten. Die Ausſchreitungen ein. zelner eingeborenen Händler harrten noch der Verurtheilung. Die in den letzten Tagen ein⸗ gelaufenen Nachrichten erwähnten indeſſen nichts von Unruhen. Berlin, 19. Sept. Einem hieſigen Blatte wird verſichert, daß Herzog Johann Albrecht von Mecklenburg geneigt ſei, den ihm angetragenen Poſten eines Gouverneurs von Deutſch⸗Oſtafrika anzunehmen. Der Herzog iſt bekanntlich der Präſident der Kolonialgeſellſchaft. Ellwangen, 19. Nov. In der Reichstags⸗ erſatzwahl wurde lt. Frkf. Zig. Herrmann(Centr.) mit 10176 Stimmen gewählt. Bräuchle(Vp.) erhielt 6440 Agſter(Soz.) 1289 und Heß(natl.) 496 Stimmen. — Eine böſe Ausſchreitung des ſüd— deutſchen„Partikularismus“ wird aus Bayern gemeldet: Der„Amberger Volkszeitung“ zufolge iſt vom Prinzregenten in einem Spezial ⸗ falle, bei dem ein Offizier vom Ehrengericht, weil er ſich prinzipiell als Gegner des Duells erklärte, zur Entlaſſung mit ſchlichtem Abſchied beantragt wurde, dahin entſchieden worden, daß dies Urtheil hinfällig und durchaus kein Grund vorhanden ſei, einen Offizier, der einen ſolchen Standpunkt einnehme, aus der Armee zu ent⸗ laſſen. Das bayeriſche Kriegsminiſterium hat in dieſem Sinne eine Aenderung der betreffenden Ehrengerichtsſatzungen verfügt. Das iſt wirklich ſtark, wird man in Berlin ſagen, wenn die Meld⸗ ung richtig iſt. Aus der preußiſchen Armee wurden während der ſchönen Zeit des„Kultur⸗ kampfes“ eine Anzahl von Offizieren und Aerzten — der bekannteſte Fall war u. A. der des Grafen Schmiſſing⸗Kerſſenbrock— mit ſchlichtem Abſchied bedacht, weil ſie ſich, ohne daß ein ſpe⸗ zieller Anlaß vorlag, auf ergangene Anfrage prinzipiell als Duellgegner bekannt hatten. So wirds in Preußen auch wohl heute noch gehand⸗ habt werden. Und nun dieſer rollenwidrige Seitenſprung in München— wie geſagt, das iſt ſtark. In bürgerlichen Kreiſen wird die Entſcheidung des bayriſchen Prinzregenten als ein großer Schritt von ſolcher Stelle aus gegen den Duellunfug mit großer Genugthuung entgegen⸗ genommen werden. Ausland. Rom, 17. Nav. Die Regierung erhielt die offizielle Nachricht, der Friede mit Abeſſynien ſei am 26. Oktober abgeſchloſſen worden. Einer Depeſche Nerazzini's zufolge find die Friedens- bedingungen folgende: Abſchaffung des Vertrags von Uaecialli, Anerkennung der Unabhängigkeit Aethyopiens, Ernennung einer Grenzkommiſſion. Die Grenzlinie iſt vorläufig Mareb. Beleſa⸗Muna. Die Friedensratifikation findet binnen Monats⸗ friſt ſtatt. Die Freilaſſung der Gefangenen und deren Rücksendung erfolgt bei Harrar und Zeila. Die Entſchädigung für den Unterhalt der G. fangenen iſt dem beliebigen Ermeſſen der italieni⸗ ſchen Regierung uͤberlaſſen. Rom, 18. Nov. Die„Ag. Stefani“ melbet, ſeit geſtern gehen dem Miniſterpräſidenten zahl⸗ reiche Glückwunſchdepeſchen von Bürgermeiſtern, Gemeinderäthen, Handelskammern, Körperſchaften und hervorragenden Perſonen zu, in denen Ge⸗ nugthuung über, den Friedensſchluß mit Abeſſynien ausgedrückt wird. Mailand, 18. Nov. Die für die Verpflegung der Gefangenen an Menelik zu zahlende Summe ſoll 10 Millionen Lire betragen. Madrid, 18. Nov. Die Regierung bereitet die Entſendung von 10,000 Mann Verſtärkung nach den Philippinen vor. Waſhington, 18. Nov. Man glaubt hier, daß wenn General W yler nicht noch vor dem Zuſammentritt des Kongreſſes am 7. Dezember entſcheidend geſiegt hat, er abberufen wird. Wenn die Spanier Erfolg haben, ſo wird Cleveland bei der Politik ſich nicht in die Streitigkeiten zu miſchen beharren. Andernfalls würde er nicht länger zögern, in der demnächſt erſcheinenden Botſchaft an den Congreß die Auffländiſchen als kriegführende Macht anzuerkennen. Aus Rah und fern. Viernheim, 19. Nov. Der bekannte Afrikareiſende und Begleiter Stanleys in Central, Anter falſcher Flagge. Roman von J. Hohenfeld. (Nachdruck verboten.) 30. Fortſetzung. „Würde es nicht nöthig ſein, auch den Grafen Alvarez zu befragen?“ ſprach der Marquis plötz. lich beſorgt. „Nein! Er iſt ein Gelehrter, der ſehr beſchäf⸗ tigt iſt und der keine Beſuche empfängt. Er erkennt meine volle Autorität, für unſere Tochter zu ſorgen, an,“ erwiderte die Dame. „Dann würde alſo Nichts uns hindern, morgen früh Paris zu verlaſſen?“ rief der alte Herr froh. „Nichts, ſoweit es Giralda betrifft. Ich kann leider nicht wiederkommen, um nochmals Abſchied zu nehmen, da Pflichten mich davan abhalten. Ich vermuthe, Sie würden gern etwas Näheres über die Eltern Ihrer jungen Pflegebefohleneu erfahren,“ fügte die Gräfin lächelnd hinzu.„Ihr Vater iſt, wie Ihnen Giralda bereits geſagt hat, der ſpaniſche Graf Alvarez, ein gebildeter Mann aus guter Fa⸗ milie, wie ſein Name beweiſt. Ich bin eine Eng⸗ länderin, doch kann ich Ihnen meinen Familiennamen, der ſelbſt in Paris einen guten Klang hat, nicht nennen, weil ſowohl mein Vater, als auch ganz be⸗ ſonders meine Mutter, Nichts von Allem wiſſen wollen, was mit dem Theater in Verbindung ſteht—“ „Ich wünſche den Namen Ihrer Familie nicht zu erfahren,“ unterbrach ſie der Herr galant.„Ihre ganze Erſcheinung und Manieren weiſen darauf hin, daß Ste von vornehmer Abkunft und aus guter Familie ſind. Glauben Sie nicht Madame, daß, weil ich Ihre Tochter adoptiren will, ich mir auch nun das Recht anmaße, mich in Ihre Privatange⸗ legenheiten zu miſchen.“ „Möchten Sie nicht wenigſtens wiſſen, bei welchem Theater ich engagirt bin?“ fragte Gabriele lächelnd.„Wünſchen Sie keine Erkundigungen ein⸗ zuziehen, ob das was ich Ihnen geſagt habe, ſich auch ſo verhält?“ „Durchaus nicht, Madame!“ antwortete der Marquis. Ich bin nach allen Seiten hin beruhigt und zufriedengeſtellt.“ „Dann iſt meine Aufgabe hier erfüllt ſprach die Komteſſe, ſich erhebend. Ich muß eilen, meinen Pflichten wieder nachzukommen. Leben Sie wohl, Herr Marquis. Was immer Sie thun mögen zu Giraldas Beſten, ich überlaſſe es gänlich Ihrem Ermeſſen. Seien Sie ihr ein liebender, gütiger Vater, und an ihrer Liebe wird es Ihnen nicht fehlen!“ Sie reichte ihm ihre Hand zum Abſchiede. Noch einmal ſchloß ſie ihre Tochter zärtlich in die Arme und küßte ſie wiederholt auf Mund, Augen und Wangen. Der Abſchied wurde Beiden entſetzlich ſchwer. Die Gefahren, welche ſie umgaben, lagen in dieſem Augenblick ſowohl der Mutter, als der Tochter mit furchtbarem Drack auf der Seele. Nur gewaltſam drängte Giralda ihre Thänen und ihren Kummer zurück, unter Zärtlichkeiten ſich bemühend, die marternden Gedanken, welche ſich Gabrielens bemächtigt hatten, zu verſcheuchen. Noch einen Kuß— eine innige Umarmung, dann gab die Komteſſe die geliebte Tochter frei und wandte ſich der Thür zu, als in demſelben Moment das Geräuſch raſcher Männerſchritte auf dem Korridor ſich vernehmen ließ und gleich darauf die Eingangs⸗ thür haſtig geöffnet wurde. Giralda, welche die Furcht in der Gegenwart der theuren Mutter faſt vergeſſen, bebte heftig zu ſammen und ihre Hand griff nach dem Herzen wie von dem töͤdtlichen Streich abzuhalten, der ſie treffen ſollte. Da— auf der Schwelle— Gabriele gegen⸗ über hoch aufgerichtet, mit funkelnden Augen ſtand Armand de Vigny's Todfeind— Graf Eugen von Lamartin! Zweinndzwanzigſtes Kapitel. Sekundenlang ſtand Gabriele ſtarr, erſchreckt, regunglos Dann aber erhob ſie mit einer blitz⸗ ſchnellen Bewegung ihre Hand um den Schleier über ihr Geſicht herabzulaſſen. Des Grafen Blick haftete ſcharf und prüfend auf die Unbekannte. In dem herrſchenden Halbdunkel erlangte er nur einen unſicheren Blick in ihre Züge. In ſeiner Beſtürzung vergaß er es, zurückzutreten und der Madame den Ausgang freizugeben Faſt mechaniſch überſchritt er die Schwelle des Zimmers. Die Dame trat auf die Thür zu. Er ſah ihre unbekleidete Hand, die ihm ſo ſeltſam bekannt erſchien, ſich auf den Thürdrücker legen und unwill⸗ kürlich zuckte er zuſammen. Noch einmal wandte ſich die Dame zurück, ver⸗ beugte ſich und verſchwand im nächſten Moment aus dem Zimmer. Sich jetzt deſſen erſt bewußt werdend, daß er eine Unhöflichkeit begangen hatte, grüßte Graf Eugen ſeinen Onkel und Giralda mit beſonderer Artigkeit. An ein Fenſter tretend, ſah er auf die Straße hinaus. Wer iſt die Dame, die ſoeben fortging, Onkel?- fragte er nachläſſig, während er ſeinen Blick auf eine unten wartende Droſchke richtete.„Ich erinnere mich nicht, ſie je zuvor geſehen zu haben. „Sie iſt die Mutter Fräulein Giralda's Eugen,“ antwortete der alte Herr kühl,, die Gräfin Alvarez.“ Graf Lamartin ſtieß einen Ruf des Erſtaunens aus. Wie ein Gewitterſtrahl zuckte es über ſein dunkles Geſicht. „Dieſe Dame Giraldas Mutter!“ rief er mit, halblauter Stimme.„Unmöglich! Ich dachte—“ Er unterbrach ſich plotzlich ſelbſt. Seinen Blick ſcharf nach unten richtend, gewahrte er gerade noch das Verſchwinden von Frauengewändern in die offene Thür der vor dem Hotel haltenden Droſchke; im nächſten Augenblicke ſetzte ſich der Wagen in 3 ——ů——— afrika, Herr Premierlieutenant a. D. Theodor Weſtmark, wird nächſte Woche hier Vortrag halten. Weſtmark iſt in Deutſchland ſehr be⸗ kannt und hat ſchon mit großem Erfolge in Berlin, Hamburg, Wien, Petersburg, Dresden, Leipzig geſprochen. Ueber ſeine Vorträge ſchreibt der„Berliner Börſencourier“:„Im akademiſch⸗ wiſſenſchaftlichem Verein hielt der Afrikareiſende Weſtmark einen Vortrag. Weſtmark, eine bei aller Jugendlichkeit prächtige Erſcheinung, iſt ein geborener Schwede, er beherrſcht aber die deutſche Sprache glänzend und ſpricht mit ſüd— ländiſchem Feuer und ſüdländiſcher Leidenſchaft.“ Ferner ſchreibt der„Hamburger Correſpondent“: „Seine anziehenden Schilderungen von Natur und Sitten im Innern des ſchwarzen Erdthells ſind von edler Begeiſterung durchglüht und mit feinem Humor durchwoben. Nach Allem, was wir über Weſtmark erfahren haben, können wir den Beſuch auch Damen nur warm empfehlen. — Ueber das Züchtigungsrecht der Lehrer hat das Ober⸗Verwaltungsgericht eine wichtige Entſcheidung gefällt, deren Bekanntgabe manche falſche Meinung allzu empfindlicher El⸗ tern berichtigen kann. dung heißt es wörtlich:„Der Lehrer iſt zur Vornahme„empfindlicher körperlicher Züchtig⸗ ungen“, und zwar ſowohl bei Schülern einer anderen, wie auch bei ſolchen ſeiner eigenen Klaſſe abſolut berechtigt. Da das Verhalten der Schüler Bewegung und fort ging es im Trabe die Straße hinunter. „Die Gräfin Alvarez,“ ſprach Eugen halblaut wie zu ſelbſt.„Der Name iſt mir nicht bekannt. Iſt die Gräfin eine Ausländerin„“ „ Ja, ſie iſt die Gemahlin eines ſpaniſchen Gra⸗ fen,“ erwiderte der Marquis, ſeinen kranken Fuß in eine andere Lage bringend.„Die Dame iſt Schauſpielerin, oder Sängerin.“ (Fortſetzung folgt.) ——————— Portemonnaies, Hoſenträger, Papierſtoffwäſche, Steinhauer- und Zimmermanngſt In der Urtheilsbegrün⸗ 1 1 1 griefta ſchen, Taſchenmeſſer, Maaßſtäbe, ifte empfiehlt g auch außerhalb der Schule der Schulzucht unter⸗ liegt, ſo darf die Züchtigung ſeitens des Lehrers auch außerhalb der Schul⸗Lokalitäten ſtattfinden. Dasſelbe Recht hat auch der Geiſtliche in ſeiner Eigenſchaft als Religionslehrer. Die Schulzucht kann nur dann Gegenſtand eines gerichtlichen Verfahrens werden, wenn eine merkliche oder weſentliche Verletzung des Schülers ſtattgefunden hat. Als merkliche oder weſentliche Verletzung gilt aber nur eine ſolche, welche Geſundheit und Leben des Schülers„nachweislich“ gefährdet. Blutunterlaufungen, blaue Flecken und Striemen gehören nicht hierzu, denn jede empfindliche Strafe läßt ſolche Erſcheinungen zurück.“ Käferthal, 17. Nov. Geſtern früh bei Einfahrt eines Zuges der Weinheimer Neben⸗ bahn auf Station Käferthal verſuchte der 18jähr. Schüler Otto Sinner, bevor der Zug vollſtändig zum Halten gekommen, auf einen Wagen auf— zuſpringen, wobei er ſtürzte und von einem Wagenrad an einem Fuß überfahren wurde. Bei dieſer Gelegenheit können wir nicht genug auf die große Gefahr hinweiſen, welche das Auf⸗ fund Abſpringen auf einen noch in der Fahrt begriffenen Zug zur Folge hat, was trotz Ver⸗ warnung'und Beſtrafung immer wieder vorkommt. Bürſtadt, 17. Nov. Bei der bier ſtatt⸗ gehabten Wahl eines Beigeordneten entfielen auf den ſeitherigen Beigeordneten Keilmann 158, auf Ph. Fauſt 198 und auf Poſtagent Glück 43 Stimmen. Es kommt hlernach zur Stichwahl — Ein hieſiges Dienſtmädchen ließ aus Unvor⸗ ſichtigkeit ein Metzgerwiegemeſſer fallen, das ihm am Fuße vier Zehen vollſtändig abſchnitt. Worms, 18. Nov.„Mein Herr, Ste lachen über mich, Sie haben mich beleidigt, Sie müſſen ſich mit mir ſchlagen“— hört man in Univerſitätsſädten ſehr oft, aber auch in einer hieſigen Wirthſchaft konnte man dies vor wenigen Tagen hören. Ein Brauerſchüler fühlte ſich da⸗ gehilfen und ſeiner Ehefrau beſtehen. durch beleidigt, daß ein anderer Herr lachte und „forderte“ ihn deshalb. Zum„Schießen“ kam es nicht, wohl aber zu einer Anzeige wegen Auf⸗ ſorderung zum Zweikampf und wird die Sache ihren Austrag demnächſt an der Straſkammer finden. — Das Schöffengericht in Worms verur⸗ theilte eine 65jährige Milchhändlerin, welche ge⸗ fälſchte Milch feil gehalten hatte, zu 3 Wochen Gefängniß und 100 Mk. Geldbuße. Worms, 18. Nov. Ein„liebevolles“ Ver⸗ hältniß muß zwiſchen einem hieſigen Inſtallateur⸗ Als der Ehemann geſtern Morgen von ſeiner liebevollen Gattin geweckt wurde und nicht an die Arbeit ging, weil er ſolche zur Zeit nicht hat, ergriff das Weib einen Stiefel und ſchlug damit ihrem Manne damit eine blutende Wunde in den Kopf. Außerdem machte die Frau ihren Mann für einige Zeit vollſtändig arbeitsunfähig, denn ſie ſchlug ihm mit dem Stiefel auch den rechten Arm halb lahm. Seide mit 25% Rabatt! Letztjährige Deſſins, Farben und Qualitäten in: Seiden⸗Damaſten, bedruckter Foulard⸗Seide, glatter, geſtreifter, karrierter Henneberg⸗Seide ete. porto- und steuerfrei ins Haus. Muſter umgehend. 8 Seidenfabriken G. Henneberg. U. l. haf.) Zürich. Lufbclgeselste Sofe im Ausvertabf 7 Meter solider Stoff zum ganzen Kleid für M. 1.50 Pfennige. Cheviotsbiagonalſ Auster] Veloutine in modernsten Farben doppeltbreit sol. Qualität 1 a 75 Pfg. Mete ranko ins Haus. a 75 Pfg. pr. Meter 8 1 à 6s Pfg. pr. Meter. 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Eintritt 1 Mark und wird hierfür eine gute Flaſche Wein verabreicht 1385 Peter Weidner. Alle Sorten 15 Halkhaus„ur alken Pfalz“ „* roi on-* 0 Zur Vorfeier des Geburtstages Ir. Kgl. Hoheit des Großherzogs Eruſt Tudwig hält der Krieger⸗-Verein am Jonntag, den 22. d. Mts., Abends 7 Uhr einen Fest-Ball ab. Die werthen Mitglieder und ihre Angehörigen, ſowie Freunde und Gönner werden zu recht zahlreicher Betheiligung freundlichſt eingeladen. — intritt 1 Mark. wofür eine gute Flaſche Wein verabreicht wird. Johs. Ros. 0 N 5 I 2 5 5 ö Reife Milchſchweine hat zu verkaufen 1387 Peter Kempf. ee Für Huſtende beweiſen über 1000 Zeugniſſe die Vorzüglichkeil von 1386 Große Auswahl in ZLithern a aue 1 10 Mark an. liſers Tuſt⸗ Faramellen Violinen und Bogen(wohlſchmeckende Bonbons) von 8 Mark an. 4294 ſicher und ſchnell wirkend bet Huſten, Heiſerkeit, Katarrh und Verſchlei⸗ Lich-u. Mundharmonika mung. 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Mts., Vormittags 9 Uhr, wird Militär⸗Krieger⸗ auf dem Rathhauſe dahier 1. 50 Haufen Moos und Nadelſtreu aus dem Gemeindewald loosweiſe, 2. die alte kleine Hand⸗Feuerſpitze an die Meiſtbietenden, ſowie 3. das Anfertigen von 6 Stück Halsriemen für die gemeinheit— lichen Faſſel, 4. das Anfertigen von 8 Stück Steinkohlenfüllkäſten an die Wenigſtnehmenden verſteigert. Gefunden wurde auf dem Marktplatze ein Geldbeutel mit Inhalt. Gegen Erſtattung der Einrückungsgebühr abzuholen bei unterfertigter Bürger⸗ meiſterei. Viernheim, den 19. November 1896. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Pfützer. Danksagung. Den Herren Peter Ehatt und Jean Winkenbach ſagen wir für die raſche Hülfsbereitſchaft durch Ueberlaſſung ihrer Pferde anläßlich des Brandes in Heddesheim unſeren herzlichſten Dank. Viernheim, den 20. November 1896. Für die freiwillige Feuerwehr: Bfützer. 1372 1 i* 9 L* 7 Geſangverein Sänger Einheit“ Nächſten Lonntag, den 22. November, Abends 7 Uhr, findet im Gaſthaus zum Schützenhof BAL ſtatt und werden hierzu die werthen Mitglieder, ſowie Freunde und Gönner des Vereins ergebenſt eingeladen. Verabreichung reiner Weine, guter Speiſen, ſowie aufmerk⸗ ſame Bedienung zuſichernd, ſieht freundl. zahlreichem Beſuche gern entgegen Franz Schalk, 1373 zum Schützenhof. Gaſthaus zur Harmunie. großes Citherkonzert. Familien⸗Unterhaltung wobei ausgewählte Cither⸗ gelangen. Zahlreichem freundlichem Beſuche ſieht gern entgegen Anton Winkenbach, aſtwirth zur Harmonie. Im Laufe der nächſten Woche 1375 Vortrag Westmark, 15 Nlonate unter den Alenſchenfreſſern am oberen Kongo und die Stanley-Affaire. 1 1 Wilhelm Frey, Möbellager Mannheim J 5, 9. ö Kaſten⸗ und Volſtermöbel jeder Art. Beſte und billigſte Bezugsquelle für ganze Ausstattungen. 1165 Am Sonntag, den 22. netem große Am Sonntag, den 22. November d. J., Nachmittags und Geſangvorträge zur Aufführung zeichnet aur Vorfeier des Geburtstages Sr. Kgl. Hoheit des Großherzogs Eruſt Ludwig ver⸗ anſtaltet der Verein heute Lamstag Abend 8/ Uhr einen Fackelzug mit darauffolgendem Konzert im Gaſthaus zum Deutſchen Kaiſer. Zuges im Gaſthaus zum Engel. Die verehrl. Bürgerſchaft wird zu zahlreich an der Feier hierdurch freundlichſt eingeladen. — Geſang Verein„Harmoni Sonntag, den 22. d. Mts., Abends Der Vorſtand. Verein im Gasthaus zum Gchſen ſeinen diesjährigen Ball ab, wozu die verehrl. Mitglieder, ſowie Freunde und Gönner * des V ö ereins höfl. eingeladen ſind. Eintritt 1 Mark. wofür eine gute Flaſche Wein verabreicht wird. Der Vorſtand. Reſtauration zum Bahnhof. d. Alts., finden bei Unterzeich⸗ hummoriſt. Concerte und Vorſtellungen ſtatt, ausgeführt von der beliebten Geſellſchaft Anfang Nachmittags 3 und Abends Eintritt frei. ö Für vorzügliche Getränke und Speiſen und ladet zu zahlreichem Beſuche freundlichſt ein 1378 g—— Weihnachts⸗Verlooſung. „Matthias“. Simon Busalt, Reſtaurateur zum Bahnhof. der Darmstädter Gewerbehalle. 603 Gewinne i. W. von Mk. 13 000. Ziehung am 20. Dezember er. 1 Loos Mark 1 Gener alvertrieb: B. Hilsdorf, Darnmſtadt. Looſe ſind hier bei W. Bingener zu haben. FF Aufgepaßtl Meiner werthenNachbarſchaft, Freunden und Gönnern zur gefl. Kenntniß, daß ich von jetzt ab wieder das — N 5 7 5 Schuhmacher⸗Geſchüft betreide. Reelle Bedienung, ſowie ſaubere und dauerhafte Arbeit zuſichernd, 1367 Achtungsvoll Joſef Knapp 1., wohnhaft im Hauſe des Herrn Si— mon Buſaht am Rirſchenweg 1330 „ Beſte und billigste uelle für garantirt neue, doppelt 9 und ge⸗ waſchene, echt nordiſche Bettfedern. Wir verſenden zollfrel, gegen Nachn.(jedes beliebige Quantum) Gute neue Bett⸗ federn pr. 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