eſſe 20 Noch hn⸗ I e Erſcheint Mittwochs und Samſtags und koßet monatlich nur 80 Pf. frei in's Haus gebracht. Per Boſt bez. pro Quart. M. 1.15 Dublikationsorgan der C7. gürgermtiſterei Viernheim. Auzeigsblatt von Piern heim, Weinheim, Aärerthal und Nngehung. Ju ſe Redaction, Druck und Verlag: W. Bingener, Viernheim. usſchreihungen wirkſam u. billig ate 10 Pf. pro 1 ſpaltige Garmondzeile. Reclamen 20 Pf. pro Iſp. Zeile Nr. 6. Mittwoch, der 20. Januar. 1897. Ausland. Rom, 18. Jan. Ein Zuſammenſtoß der Feutſchland. ö Antwerpen, 16. Jan. Die Seebehörde ver⸗ Derwiſche mit den Italienern wird in militäriſchen Darmſtadt, 18. Jan. Der neue heſſiſche hängte über die aus Indien kommenden Schiffe[Kreiſen für n eee gehalten, wenn nicht Landtag ſoll im Februar zuſammentreten. eine Quarantäne. Mangel an Lebenemitteln die Derwiſche zum Berlin, 16. Jan. Ende Februar gedenkt— Bei einemKirchenraub in Schobten wurden[Rückzuge zwingt. Die Derwiſche werden auf das Kaiſerpaar, wie die„Poſt“ hört, im Zu⸗ ſammenhang mit der Centennarfeier des Ge⸗ burtstages Kaiſer Wilhelms I. den Hof zu einem zählt ſeit dem Tode des Cardinals Sanfelice großen Coſtümfeſt um ſich zu verſammeln, für das ſchon jetzt größere Vorbereitungen getroffen werden. Die Trachten und Uniformen des Jihres 1797 ſollen in getreuer Nachbildung für die Coſtüme aller zu dem Feſt Geladenen maß⸗ gebend ſein. Berlin, 16. Jan. Ueber die Vorgeſchichte der Cabinetsordre gegen den Zweikampf theilt der„Hamb. Corr.“ mit, daß der vom Kriegs⸗ miniſterium aufgeſtellte und der Commiſſion zur Begutachtung vorgelegte Entwurf nicht die Bil⸗ ligung des Kaiſers gefunden habe. Wenngleich ſich nicht erkennen laſſe, in wiefern der Entwurf der Berathungskommiſſion durch den Kaiſer ſelbſt abgeändert worden ſei, ſo verlaute doch, daß kaiſerliche Correkturen darin nicht vereinzelt zu finden ſeien und daß ſie die weſentlichſten Punkte zur Beilegung von Streitigkeiten beträfen, trotz ⸗ dem der Entwurf der Commiſſion bereits von demſelben Beſtreben getragen geweſen ſei. Berlin, 16. Jan. Nach einer den„Berl. Neueſt. Nach.“ zugegangenen Mittheilung hat der Chef des Ingenieur⸗ und Pionier⸗Bataillons, Generalinſpekteur der Feſtungen und General der Inf. v. Goltz ſein Abſchiedsgeſuch eingereicht, das er mit Rückſicht auf ſeine angegriffene Ge⸗ ſundheit begründete. Berlin, 18. Jan. Heute waren zur Stunde, da die Reichstagsſitzung beginnen ſollte, außer dem Vorſtande nur vier(ö) Mitglieder des hohen Hauſes beiſammen. Der Präſident Herr v. Buol ſah ſich deshalb geröthigt, energiſch die Glocken- zeichen ertönen zu laſſen, und es gelang ihm nach einer kleinen Verzögerung, die Sitzung mit 12() Reichsboten zu eröffnen. für 80,000 Fr. Werthpapiere, ſowie die goldenen und ſilbernen Kirchengeräthe entwendet. Rom, 16. Jan. Das Cardinalscollegtum nur noch 59 Mitglieder, ſo daß zur Zeit dreizehn Hüte vakant ſind. Im Jahre 1896 ſind neun Cardinäle geſtorben, nämlich fünf Italiener: Graniello, Mauri, Galimberti, Monaco la Va⸗ letta und de Ruggiero; drei Franzoſen: Meig⸗ nan, Bourret und Boyer, und ein Deutſcher: Cardinal Hohenlohe. Von den gegenwärtigen 59 Cardinälen ſind 33 Italiener und 26 Aus⸗ länder. Im Laufe des Jahres wurden in zwei Conſiſtorien ſechs neue Cardinäle, und zwar ausſchließlich Italiener, ereirt, zuerſt die früheren Nuntien Jacobini, Agliardi, Ferrata und Cretoni und neuerdings die Cardinäle Pierotti und Prisla. Unter den Nicht⸗Italienern des heiligen Collegiums finden wir vier Deutſche: die Car⸗ dinäle Kopp, Krementz, Ledochowski und Stein⸗ huber; ſechs Oeſterreicher: Schönborn, Gruſcha, Vaſzary, Schlauch, Sembratowitſch und Haller; vier Franzoſen: Langénieux, Richard, Lecot und Perraud; vier Spanier: Monescillo y Viſo, Sancha y Nervas, Caecajares und Caſſanes; zwei Portugieſen; Ferreira dos Santos und Neio; vier Engländer(reſp. engliſche Unter thanen): Morau(Sydney), Taſcharau(Quebec), Logue(Armagh) und Vaughan; ſchließlich einen Amerikaner, Gibbons, und einen Belgier, Gooſens. Der jüngſte unter den Cardinälen iſt der Erzbiſchof Svampa von Bologna(geb. 1851), der älteſte Cardinal Mertel(geb. 1806). Außer ihm iſt nur noch der 1809 geborene Cardinal Conte de Canoſſa älter als der Pa pſt ſelbſt, der in dieſemJahre ſein diamantenes Prieſter⸗ jubiläum feiert. Am 23. Dez. 1837 erhielt Leo XIII. nämlich die Prieſterweihe. 15,000 geſchätzt. Die Oppoſitionspreſſe verlangt die Rückkehr Baldiſſeras nach Maſſaua. Paris, 16. Jan. Ein kleiner Panama⸗ Skandal iſt geſtern im Pariſer Gemeinderath enthüllt worden. Bei dem Vergeben von öffent⸗ lichen Bauten haben Munizipalräthe nämlich ſeit Jahren einige Unternehmer gegen ſchweres Geld bevorzugt, indem ſie denſelben die Koſten⸗ anſchläge ihrer Konkurrenz übermittelten. Außer⸗ dem iſt die Stadt durch dieſe Beamten um mehrere Millionen geſchädigt worden. Es wurde ſofort eine ſtrenge Unterſuchung angeordnet. Paris, 18. Jan. Nach der amtlichen Statiſtik betrug die Einfuhr im Jahre 1896 in Frank⸗ reich 3,637,147,000 Frs. gegen 3,719,609, 000 Frs. im Vorjahre. Die Ausfuhr 3, 404,648,000 ſegegen 3.3 73,792,000 Fis. Paris, 18. Jan. Die hier eingelaufene Pe⸗ tersburger Nachricht, daß der Zar an den Nach⸗ wirkungen der auf ſeiner Japan-⸗Reiſe erhaltenen Kopfwunde krank ſei und durch Profeſſor Berg⸗ mann Berlin operirt werden ſolle, erregt hier große Beſtürzung. — In der ſpaniſchen Provinz Sevilla herrſcht große Noth. Hungernde Männer und Frauen fallen die Karren an, in denen Lebensmittel ge fahren werden, auch fordern ſie von Fußgängern unter Drohungen Almoſen. Man befürchtet eine Zunahme der Unruhen. London, 16. Jan. Die„Times“ melden aus Conſtantinopel, daß in den nordöfllichen Staaten Kleinaſiens vollſtändige Anarchie herrſcht. Die Bevölkerung mißhandelt die Beamten, überall kommen Exzeſſe vor. Petersburg, 16. Jan. Der Miniſter des Innern hat zur Beobachtung der Beulenpeſt Aerzte nach Perſien und beſonders nach Teheran geſchickt. Sollte die Peſt in Perſien, Afghaniſtan Anker falſcher Flagge. Roman von J. Hohenfeld. (Nachdruck verboten.) 44. Fortſetzung. Um dieſen letzten Worten noch mehr Nachdruck zu verleihen, überreichte er dem Geheimpoliziſt eine größere Banknote. Der Graf hatte ſich gleich nach ſeiner Rückkehr nach Frankreich genügende Geld⸗ mittel zu verſchaffen gewußt und da Jeder, der ihn kannte, wußte, daß er der alleinige Erbe ſeines Onkels, des alten Marquis de Vigny ſei, ſo kam er nie in Verlegenheit, weil jeder glaubte, daß Graf Eugen bald in den Beſitz des koloſſalen Vermögens kommen würde. Monſieur Froſſard ſteckte dankend die Banknote in die Taſche und empfahl ſich unter Dankesbe⸗ zeugungen von dem Grafen, der ſich nun daran machte, die Fäden, welche der Geheimpoliziſt für ihn angeſponnen hatte, für ſeine Zwecke zuſammen⸗ zuziehen. Am Mittag des folgenden Tages ſtattete Eugen einen Beſuch im Palais des Grafen Chatrois ab und bedauerte es unendlich, die Komteſſe Gabriele nicht angetroffen zu haben, nahm aber die Einla- dung des alten Grafen, mit ihm eine Spazierfahrt nach dem Boulogner Gehölz zu machen, mit Ver- gnügen an. Von dort ging er in ſeinen Klub, wo er dinirte und ſodann nach dem Bahnhof, wo gerade ein Zug abging. Binnen Kurzem erreichte er die Station, welche ſtets das Endziel von Gabrielens geheimen Aus⸗ flügen geweſen war. Er hatte ſich vorher den Weg nach der Villa Laroſe genau beſchreiben laſſen, ſo daß er genau orientirt war, wohin er ſeine Schritte zu lenken hatte. Der Weg nach dem Bahnhofsgebände bis nach der Villa Laroſe war ziemlich weit. Graf Eugen an die hohe Mauer mit der maſſiv eiſernen Thür, an welcher ein Schild befeſtigt war, das die Auf⸗ ſchrift:„Villa Laroſe“ trug. „Endlich bin ich am Ziel,“ ſprach der ſchurkiſche Graf zu ſich ſelbſt, indem er den Schlüſſel ins Schloß ſteckte, den er von dem Geheimpoliziſten er⸗ halten.„Hoffentlich gelingt es mir, durchs Fenſter die ganze Situation zu überblicken, ehe ſch ins Haus trete. Jetzt heißt es, Nichts zu übereilen. Ich bin bewaffnet, doppelt bewaffnet. Wenn dieſer „ſpaniſche Graf“ ſich als Armand de Vigny her⸗ ausweiſen ſollte, dann giebt es einen Kampf auf Tod und Leben!“ Er öffneteß das Gitterthor, ſchloß es hinter ſich und ging den Fußweg entlang, ſich ängſtlich im Schatten haltend. Er hatte bald das Haus erreicht, aus deſſen Fenſter heller Lichterglanz ihm entgegen⸗ ſchimmerte. Die Vorhänge waren nicht herunter⸗ gelaſſen nur Immergrün und wilder Wein be⸗ ſchatteten die Fenſtervertiefungen. ſchlich immer näher heran. Nun ſtand er an der Mauer; das dichte Laub verbarg ihn vollkommen. Jetzt war der entſcheidene Moment da. Seinen Athem anhaltend, beugte er ſich vor, preßte ſein Antlitz zwiſchen den wilden Wein hindurch gegen die Fenſterſcheiben und ſah, zitternd vor ſpannender Erregung, in das Zimmer hinein. Neunundzwanzigſtes Kapitel. Was der Geheimpoliziſt Jean Froſſard hin⸗ ſichtlich der Komteſſe ausgekundſchaftet, war vollſtändig das Richtige. Die Tochter des Grafen von Chatrois hatte das Palais ihres Vaters öffentlich verlaſſen, um angeblich acht Tage zu Freunden aufs Land zu reiſen und war in einer Droſchke auf Umwegen nach dem Bahnhof gefahren, wo der Zug nach der kleinen Station abging, an welcher das Ponyfuhr⸗ werk des Grafen Alvarez ſie erwartete. Sobald ſich die Komteſſe überzeugt hatte, daß ſchritt unverdroſſen vorwärts und gelangte ſchließlich ihr Niemand folgte, war ſie eingeſtiegen und hatte vom Bock zu ſpringen Graf Eugen dem Kutſcher den Befehl gegeben, ſchnell nach der Villa Laroſe zu fahren. Als die Equipage ſich derſelben näherte und alte Kutſcher und treue Diener ſich anſchickte, ö„um die Eingangspforte zu öffnen, ſprang dieſe geräuſchlos auf und ließ das Fuhrwerk ein, darauf ſchloß ſie ſich ebenſo geräuſch⸗ los wieder. Es war um die Zeit der Abenddämmerung. Unter den Bäumen des Gartens herrſchte ein ſanftes Zwielicht. Die Komteſſe Gabriele ließ ihre Blicke umher⸗ ſchweifen unter den Bäumen und Sträuchern. Faſt im ſelben Augenbkicke vernahm ſie ein herzliches Lachen. Alfred und Rupert traten hinter dem Gebüſch hervor und begrüßten in den Wagen ſpringend, ihre Mutter unter ſtürmiſchen Liebko⸗ ſungen. Nur einmal, ſeit Giralda vom Hauſe fortge⸗ gangen, war die Komteſſe Gabriele in ihrem ſtillen Heim geweſen an jenem Ballabend im Palais der Chatrois, als ſie bekanntlich als eine der Gäſte vorgefahren war. Seitdem hatte ſie es vermieden, die Villa Laroſe zu beſuchen, weil ſie wußte, daß ihr Feind, Eugen von Lamartin, ſowie deſſen Spion ſie unausgeſetzt beobachteten. Ihre Liebe zu Armand und die Angſt um ihn, ließen ſie jedoch endlich dieſe Vorſicht ver⸗ geſſen— ſie konnte nicht länger von den Ihren fernbleiben; ihr Herz ſehnte ſich nach dem Gatten und den Kindern. Das Haus war hell erleuchtet und der angeb⸗ liche ſpaniſche Graf ſtand auf der Treppe, um ſeine Gemahlin willkommen zu heißen. Er hob ſie aus dem Wagen und führte ſie in das Beſuchszimmer; die beiden Knaben folgten den Eltern. Eine ganze Woche des Glückes und der Freude ſteht uns bevor!“ ſagte ihr Gemahl, während er Gabriele innig in ſeine Arme ſchloß. „Eine ganze Woche ungetrübten Glückes! Ich kann es kaum faſſen!“ „Nicht ungetrübten Glückes, Papa!“ ſagte Rupert ernſt.„Seit Giralda fort iſt, können wir nicht 5 5 4 oder Kaſchgar auftreten, ſo wird, wie der„Re⸗ gierungsbote“ meldet, die betreffende Grenze ab⸗ geſchloſſen werden. Petersburg, 16. Jan. In Zarkoje Selo be⸗ merkte der Zar einen arbeitenden Gärtner und winkte ihn zu ſich heran. Der Wachthabende des Zaren glaubte, der heraneilende Mann be⸗ drohe den Zaren und feuerte deshalb einen Schuß auf den Gärtner ab, der dieſen ſofort tödtete. Der Zar iſt infolge dieſes Vorfalles ſehr erregt. Bombay, 16. Jan. Die Peſt iſt noch immer in der Zunahme begriffen. Die Leichen werden jetzt ununterbrochen Tag und Nacht verbrannt. Seit dem Ausbruch der Peſt ſind in Bombay 23,650 Menſchen geſtorben. Obſt⸗ und Gartenbauverein für die Bergſtraße und angrenzenden Gebiete. Den verehrlichen Mitgliedern bringen wir hiermit zur Kenntniß, daß die nächſte Monats⸗ verſammlung Sonntag, den 24. Januar, in Bensheim im Gaſthof„zum deutſchen Haus“, nachmittags 3½ Uhr beginnend, ſtattfindet, wozu wir Mitglieder wie Nichtmitglieder bezw. alle Freunde unſer Beſtrebungen höflichſt einladen. Herr Seminarlehrer Buxbaum von Bensheim, welcher uns allen als tüchtiger Fachmann und gewandter Redner bekannt iſt, wird die Güte haben, an beſagtem Tage das Thema:„ſchäd⸗ liche und nuͤtzliche Vögel für den Obſtbau“ zu behandeln. Hiernach Diskuſſion, Beantwortung der im Fragekaſten befindlichen Fragen, zum Schluß die übliche Verlooſung für die Mitglieder von Bezirk II. Aus Naß und Fern. Viernheim, 18. Jan. In gewohnter⸗ Meiſterſchaft führte die Sänger Einheit am verfloſſenen Sonntag Abend das Programm ihres Concertes aus. Der Verein verfügt über ſehr tüchtige Kräfte und konnte man dies beſonders an den einzelnen Leiſtungen in der Darſtellung humor. Coupletts, Duette und Ter- zette ſehen. Sowohl Spiel wie Geſang waren durchſchnittlich in Anbetracht der Verhältniſſe hervorragende Leiſtungen auf dieſem Gebiete. Der ſtürmiſche Beifall der Concertbeſucher zeugte am beſten hierfür. Dirigent und Sänger des Vereins legten mit dem Gebotenen und mit ihrem Können alle Ehre ein. Wie in jedem Jahre, ſo erfreute ſich auch das Concert dies⸗ mal wieder eines außerordentlich zahlreichen Be⸗ ſuchs. Der große Saal zum Schützenhof war bis auf den letzten Platz gefüllt. — Ein Reichsgeſetz zur Vertilgung der Maikäfer wird im Entwurf den Vor⸗ ſtänden der landwirthſchaftlichen Vereine unter⸗ breitet. Die Koſten ſollen demjenigen Bundes ⸗ ſtaate zur Laſt fallen, in deſſen Gebiet die Ver⸗ nichtung ſtattgefunden hat. Mannheim, 18. Jan. Ein Gemüſe⸗Re⸗ cord wurde in der ſpargelbauenden Gegend an der Rheinthalbahn erzielt. Vom Wieſenthal aus konnten am Donnerſtag die erſten 97er Spargeln, ſchöne große Stangen, auf den Mannheimer Markt geliefert werden. So früh iſt das edle Gemüſe ſeit langen Jahren nicht ans Licht ge⸗ treten. Mannheim, 18. Jan. Die bezahlte Bier⸗ ſteuer betrug 1896 laut Handelskammerbericht in acht Brauereien 756,089,02 Mark gegen 696,642.46 M. im Jahre 1895 und 652,715.48 Mark im Jahre 1894. Wald-Michelbach, 16. Jan. Aus den reichen und mannigfaltigen Erlebniſſen des weit bekannten und originellen Muſikers Herrn Nek. Prieſter dahier dürfte folgendes von allgemeinem Intereſſe ſein. Herr Prieſter wurde nämlich mit acht Söhnen geſegnet. Vier davon ſind je am 18. Oktober und die vier anderen je am 21. Oktober geboren, eine Thatſache, die gewiß den Vorzug hat, vereinzelt dazuſtehen. Darmſtadt. Der Kriegerkameradſchaft Haſſia wurde von Sr. Königl. Hoheit dem Groß⸗ herzog eine Geldlotterie zum Beſten ihrer hilfs⸗ bedürftigen Veteranen genehmigt. Der Verloo— ſungsplan iſt ein ſehr günſtiger und enthält einen Gewinn von Mk. 10 000, 1 Gewinn von Mk. 2000, Gewinne von 1000- 500, 100- 50 Mk. u. ſ. w., welche ſeiner Zeit ohne jeglichen Ab. zug in Baar zur Auszahlung gelangen. Alsbach. An den Folgen einer Blutver⸗ giftung iſt dahier der allgemein geachtete Land⸗ wirth Friedrich Ahlheim 5. im Alter von 50 Jahren geſtorben. Derſelbe hatte ſich beim Schlachten in die Hand geſchnitten und ſchenkte der Wunde Anfangs ſo wenig Beachtung, daß er ärztlichen Rath für unnöthig hielt. Als letz⸗ terer nun doch beanſprucht werden mußte, war es bereits zu ſpät und jede Ausſicht auf Rettung ausgeſchloſſen. Möge dieſes bedauerliche Vor. kommniß eine ernſte Mahnung ſein. — Eine intereſſante Verfügung erließ die Polizeiverwaltung in dem Orte Heimbach. Dort wurde der Polizeidiener vor einigen Tagen von einigen kleinen Jungen mit Steinen ge⸗ worfen. Infolge deſſen wurde dekretiert, daß ſämmtliche Wirthſchaften um 8 Uhr abends ge⸗ ſchloſſen ſein müſſen. Pforzheim, 16. Jan. Vor 6 Jahren, am 13. März 1891, wurde hier im Mühlkanal ein etwa 3 Wochen altes Kind ertränkt aufge⸗ funden. Trotz eifrigſter Fahndung wurde die Rabenmutter, welche das entſetzliche Verbrechen verübt hat, nicht ermittelt. Jetzt wurde die Kin— desmörderin laut„Pf. Beob.“ hier durch ſeltſame Umſtände ermittelt und verhaftet. Es hatte ſich nämlich herausgeſtellt, daß die Mutter, die vor 6 Jahren das Kind geboren hatte, ſeither ſtets ihren Verwandten gegenüber behauptet, daß das Kind auf dem Lande irzendwo gut unterge⸗ bracht ſei. Nun iſt aber die Zeit herangekommen, wo das Kind ſchulpflichtig wurde und'die Be⸗ hörden erkundigten ſich nach dem Verbleib des Kindes. Bei den Nachforſchungen verwickelte ſich die Mutter in immer unlösbarere Wider⸗ ſprüche, bis ſie ſchließlich die Ermordung des Kindes eingeſtand, was ſodann zu ihrer ſoforti⸗ gen Verhaftung führte. Wallertheim, 18. Jan. Ein hieſiger Müllerlnecht, ber ſeinem Herrn 500 Ml. unter⸗ ſchlug, entfloh deshalb. Sobald er aber die Gendarmerie hinter ſich ſah, kehrte er wieder in die Behauſung ſeines Brodherrn zurück und ſchoß ſich daſelbſt eine Kugel in den Kopf. Schwer verletzt wurde er dann nach Alzey ins Spital verbracht. Lörrach, 16. Jan. Vorgeſtern waren in einem hieſigen Steinbruch 3 Arbeiter mit Ab⸗ räumen beſchäftigt. Der Eine ſtand oben, während die beiden Andern unterhalb den Abraum auf⸗ luden. Während der Arbeit löſte ſich eine größere Maſſe Erde und verſchüttete die beiden unten⸗ ſtehenden Arbeiter. Sie wurden beide ſchwer verletzt. Der Eine ſtarb bald nach dem Vorfall, während der Andere wahrſcheinlich auch das Leben einbüßen wird. Neuwied, 16. Jan. Die einzig überle⸗ bende Tochter des Stifters der Raiffeiſen'ſchen Darlehenekaſſenvereine, Fräulein Amalie Raiff⸗ eiſen, iſt im Alter von 50 Jahren geſtorben. Sie war Inhaberin des Verdienſikreuzes für Frauen und Jungfrauen, ſowie der Kriegsdenk⸗ münze für Nichtkombattanten, ein Charakter von ungewöhnlicher Pflichttreue, Opferwilligkeit und Arbeitsfreudigkeit. Oſterode, 16. Jan. Ein Individuum Namens Mahn, welcher durch den Forſtaufſeher Roſe feſtgenommen wurde, geſtand, das Attentat gegen die Lehrerin Buſch in Moringen verübt zu haben. Breslau, 16. Jan. In Oppeln wurde vom Schwurgericht der Arbeiter Jana wegen Doppelmordes zweimal zum Tode und zu 5 Jahren Gefängniß verurtheilt. Der Arbeiter Sclazſch zu 15 Jahren Zuchthaus. — Eine Arbeitersfrau in der Umgegend von Kattowitz war, weil ſie ihren biſſigen Hund frei umherlaufen ließ, zu drei Mark Geldſtrafe ver ⸗ urtheilt worden. Sobald ſie nun den Gendar⸗ men ſah, der ſie angezeigt hatte, bellte die Frau denſelben laut an. Jetzt iſt ſie wegen des An⸗ bellens zu einer Woche Gefängniß verurtheilt worden. Nun muß ſie alſo, ſtatt zu bellen, brummen. — Was in Deutſchland getrunken würd. In Deutſchland werden in einem Jahr ver—trunken: 676,470,000 Liter Branntwein, 5, 455,600,000 Liter Bier, 322,000,000 Liter Wein, d. h. auf jeden Deutſchen(Mann, Weib und Kind) kommen als Jahresverbrauch 18½ Liter Branntwein, 107¼ Liter Bier, 6½ Liter Wein. Dieſe Getränke koſten alljährlich mehr als 2500 Millionen Mark. eher wieder ganz glücklich ſein, als bis ſie zurück- gekehrt ſein wird.“ Die Mutter ſah ihren älteſten Sohn an und gab ihm im Herzen Recht. Mit Staunen bemerkte ſie, daß er ſich ſeit kurzer Zeit ſehr verändert hatte. Er ſchien größer, älter und ernſter geworden zu ſein. Seine dunklen Augen glänzten und ſein Geſicht war bleich. Ein tiefer Kummer lag auf ſeinen Zügen ausgeprägt. Gabriele ſtreckte ihm ihre Hand entgegen und zog ihn tiefbewegt an ihre Bruſt. „Was fehlt Dir Rupert?“ fragte ſie ängſtlich. „Welche Sorge belaſtet Dich?“ Mit zittender Stimme antwortete er: „Wir vermiſſen Giralda. Es ſcheint als ob die Sonne unſers Hauſes von uns gegangen iſt!“ „Sie wird zurückkehren. Rupert!“ „Ach, das iſt es nicht allein, was mich quält,“ fuhr der Jüngling eifrig fort und ſein Antlitz er⸗ glühte. Sie iſt ein zartes, unerfahrenes Mädchen und gar nicht fähig, draußen in der Welt ihr eigenes Brod zu verdienen. Es wäre an mir geweſen, zu gehen, anſtatt daß Giralda für mich arbeitet!“ „Sei getroſt, mein Sohn!“ verſetzte Gabriele, zärtlich ſeine Hand in die ihre nehmend.„Deine Schweſter iſt in guter Obhut, bei Jemanden, der ſie gern hat. Ich kann Dir in dieſem Augenbl ck nicht mehr ſagen, als daß ſie gut aufgehoben iſt. Sie hat ein ſchönes, ja, luxurioͤſes Heim und den zärtlichen liebevollen Schutz eines Greiſes, dem ſie theuer iſt wie eine Tochter. Allerdings ahnt der alte Mann nicht einmal, wie nahe er ihr wirklich ver wandtſchaftlich ſteht—“ „Verwandtſchaftlich?“ unterbrach Rupert ihr erregt.„Ich habe bisher weder Dich, noch den Vater je von unſeren Verwandten ſprechen hören, Mutter!“ „Laß mich ihm Alles erklären,“ ſagte der Graf zu ſeiner Gattin.„Du biſt jetzt alt genug, Rupert, und auch Alfred ebenfalls, daß ich Euch ein Geheim⸗ niß anvertrauen kann, welches wir bis jetzt vor Euch verborgen hielten. Vor vielen Jahren, lange che ihr das Licht der Welt erblicktet, hatte ich das — eee Unglück, einen Verwandten, den ich ſehr lieb hatte, u erzürnen. Es geſchah durch ein traurigen Irrthum. ch wurde durch eine beſondere Kette von Umſtänden als Derjenige angeſehen, der ein Verbrechen begangen, an dem ich unſchuldig war. Mein Onkel verſtieß mich. Eure Mutter, welche damals meine Braut war, iſt das einzige Weſen in der ganzen Welt, welche an meine Unſchuld glau te. Angeſichts der ſchlechten Meinung, welche Alle von mir hatten, blieb ſie mir in treuer Liebe zugethan und willigte in eine heimliche Heirath. Ohne ſie und ihre Liebe wäre mein Leben eine öde, leere Wüſte geweſen!“ Wie der Blitz ſchlangen ſich zwei Paar kindliche Arme um Gabrielens Nacken und zwei Lippen⸗ paare bedeckten gleichzeitig mit glühenden Küſſen ihr Antlitz. Die Gräfin lächelte, trotzdem ihre Augen ſich bei der Erzählung ihres Gatten mit Thränen ge⸗ füllt hatten. „Dieſer Onkel von mir, ſo grauſam er auch gegen mich war und ſo bitter er mich auch zu haſſen begann,“ fuhr der Graf in ſeiner Erzählung fort, „war im Allgemeinen ein ſtrenger, aber gerechter Mann. Er iſt jetzt alt und lebt ganz allein. Giralda ging von uns, um ſich ihren Lebensunter⸗ halt zu verdienen. Das edle Mädchen! Sie forſchte in den Zeitungen nach einer paſſenden Stellung und fand im„Petit Journal“ ein ſolches Geſuch, welches ſie perſönlich beantwortete. Unbewußt, wie nahe er ihr ſtand, ging ſie direkt zum Manne, der ihren Vater haßt, weil er ihn ſchuldig glaubt. Sie ge⸗ fiel ihm ſo gut, daß er ſie als Sekretärin engagirte. Sie blieb in dem alten Schloſſe und der Greis gewann ſie bald ſo lieb, daß er ſie als ſeine Nichte adoptirte.“ Giralda erwiderte aus vollem Herzen des alten Mannes Liebe,“ ergänzte die Gräfin die Erzählung ihres Gemahls, als dieſer eine Pauſe machte.„Ich habe ſie zweimal geſehen, ſeit ſie vom Hauſe fort iſt und habe nur Eueres verbannten Vaters Lebens⸗ geſchichte erzählt. Sie hat es ſich ſeitdem zur Auf⸗ gabe gemacht, das harte Herz des Greiſes weicher zu ſtimmen und ich hege die feſte Zuverſicht, daß es ihr gelingen wird, das Geheimniß entſchleiern und die Wahrheit an den Tag zu bringen!“ Der Eintritt der treuen Marguerite unterbrach das Geſpräch. Sie meldete, daß das Souper aaf⸗ getragen ſei. Die Eltern waren, trotz ihrer geheimen Angſt und Unruhe, fröhlich um der Kinder willen und die Mahlzeit verlief unter heiteren Geſprächen. Durch Gabrielens Gegenwart war es Allen ein kleines Feſt. Nach dem Eſſen blieb die kleine Familie nuch eine Zeitlang unter angenehmen Geſprächen bei ein⸗ ander; dann brachte die Mutter ſelbſt ihren Lieb ⸗ ling Alfred zur Ruhe und blieb bei ihm, bis er ſanft eingeſchlafen war. Danach ſuchte die Gräfin ihren Gemahl in deſſen Studirzimmer auf, in welchem dem Leſer der Graf Alvarez zuerſt vor⸗ geführt wurde. Letzterer lehnte in dem Divan mit dem Tiger⸗ fell, welcher in der Nähe des Kamins ſtand. Die Vorhänge waren herabgelaſſen; der ganze kleine Raum war traulich und anheimelnd. (Jortſetzung folgt.) Für Geiſt und Herz. Ehr verſchwindet. Glück vergeht, Geld nimmt ab und alle Sachen: Nichts kann frei vom Untergang Als ein guter Name machen. Warum er mit gebeugtem aupte geht, Den Blick darnieder, juſt 1 ſpahe 80 Nach etwas, was ihm in Verluſt gerathen? Er ſucht den Glauben an die Menſchheit, Freund, Den er im lauten Trubel hat verloren. Wohl kann die Bruſt den Schmerz verſchloſſen halten Doch ſtummes Glück erträgt die Seele— f Erſt im Sarge endet des Menſchen Sorge. M 2 gal dit tu Fel Bre 700 15 10 bel unk erf geit öfft Chit bie! gehe vott mög Stet ge Berlin, 18. Jan. Die ledige Metallar⸗ beiterin Roſalie Koſowaska ſteckte die Wohnung der ihr befreundeten Hoppeſchen Eheleute in Brand, nachdem ſie ein Sparkaſſenbuch über 100 Mk., 22½ Mk. Baargeld und einige Schmuckſachen geſtohlen hatte. Bei dem Brande erſtickte ein 1½ jähriges Kind, ein jähriges wurde bewußtlos aufgefunden. Die Koſowska wurde rerhaftet und iſt geſtändig. — Die Waſſe rabnahme des Boden— ſees von Mitte Auguſt bis jetzt, die einen Rück⸗ gang des Pegels von 5 Meter auf 2,76 bewirkte, berechnet ein Rechenkünſtler im„Breg. Tagblatt“ auf 1,150,600,000,000 Liter Waſſer. Eine in der Minute 5000 Liter liefernde Quelle würde, um dieſe Flüſſigkeitsmenge hervorzubringen, faſt 444 Jahre brauchen. — Aus Zürich wird telegraphiſch gemel⸗ det: Das Bezirksgericht hat den früheren Can⸗ didaten der Theologie v. Wächter von der An⸗ klage eines Vergehens gegen die Sittlichkeit frei⸗ geſprochen. Paris, 18. Jan. Dem„Soleil“ zufolge liegt die Wittwe Carnot's im Sterben. Mailand, 16. Jan. Der Philanthrop Abbé Baron Anelli, der Begründer der in der ganzen Lombardei verbreiteten Volksbäckereien, hat ſich im Stadtpark erſchoſſen. Als Motiv der That gelten finanzielle Schwierigkeiten. Warſchau, 16. Jan. In der Anthracit- grube von Roſchia bei Roſtow am Don brach Feuer aus. Sämmtliche Gebäude geriethen in Brand und wurden völlig eingeäſchert. Von 700 in der Grube befindlichen Arbeitern wurden 15 getödtet; ebenſo ein Ingenieur. —, Katzen als Uhren. Der Chineſe weiß ſich zu behelfen, wenn er ſeine Taſchenuhr vergeſſen hat. Er ergreift die nächſte beſte Katze und erſieht aus der Oeffnung der Augenpupillen derſelben die Tageszeit. Zu verſchiedenen Tages⸗ zeiten nämlich ändert ſich die Weite der Pupillen⸗ öffnung nach ganz beſtimmten Geſetzen, die dem Chineſen ſehr genau bekannt ſind. — Das Inſeriren. Einen Beweis für die Wirkſamkeit des Inſerirens liefert das Vor⸗ gehen des Pillen Fabrikanten Holloway, der im vorigen Jahre geſtorben iſt und ſein ganzes Ver⸗ mögen in der Höhe von 5 Millionen Pfund Sterling(100 Millionen Mark) zu wohlthätigen Zwecken beſtimmt hat. Die erſten Anzeigen des⸗ ſelben erſchienen am 15. Oktober 1887. Lange Zeit blieben dieſelben unbeachtet, allein Holloway glaubte unerſchütterlich an die Wirkſamſeit des Inſerirens und ſchließlich wurde ſeine Zähigkeit mit Erfolg gekrönt. Je mehr ſein Geſchäft in die Höhe kam, deſto mehr inſerirte er. Im Jahre 1842 gab er 5000 Pfund Sterling (60,000 Gulden) für Inſerate aus, 1845 10,000 Pfund Sterling, 1851 20,000 Pfund Sterling (480,000 Gulden) jahrlich. f Die Temperatur der Speiſen und Getränke, welche wir in mehr oder minder ſchneller Auf⸗ einanderfolge genießen, zeigt bekanntlich oft enorme Differenzen, 50 0 3. B. ſind nichts Außer⸗ gewöhnliches, wenn wir unſerer mit Gefrorenem beendeten Mahlzeit einen heißen Kaffee folgen laſſen. Daß ſolche Schwankungen dem Körper ſchädlich ſein müſſen, liegt auf der Hand. Immer⸗ früheſten Kindesalter, wo ſchon jede hin zeigt der Erwachſene im Gegenſatz zum mäßige Abweichung in der Temperatur der Nahrungs- mittel von der Körperwärme(38 0) nach oben oder unten Verdauungs- und Allgemeinſtörungen im Gefolge hat, eine allerdings verſchieden aus⸗ geprägte Gewöhnung an höhere oder niedrigere Wärmegrade der Speiſen. Nur die als„eiskalt“, unter 7 o warmen und die 55 0 und darüber „heißen“ Speiſen und Getränke rufen auch bei den meiſten Erwachſenen eigenthümliche unange⸗ nehme Beſchwerden hervor und bei häufigem Ge⸗ nuſſe ſolcher können Erkrankungen und dauernde Schädigungen ſich einſtellen. Nach überheißen Speiſen tritt oft, abgeſehen von dem Brennen im Munde und Schlunde, Magenkatarrh auf, ja ſelbſt Blutungen der Schleimhaut und Bildung eines Magengeſchwürs ſind wiederholt beobachtet worden. Eiskalte Getränke(Waſſer, Bier) ſcha⸗ den vornehmlich, wenn ſie in großen Zügen bei erhitztem, aber zur Zeit ruhendem, nicht mehr thätigem Körper genoſſen werden. Außer dem Gefühl eiſiger Kälte an den Zähnen und im Munde, die Speiſeröhre entlang und in der Magengegend, rufen ſie einen Reiz der Magen⸗ ſchleimhaut hervor, der Schmerzen und Appetit loſigkeit, zuweilen acuten Katarrh des Magens Aehn und des Darms zu: Fol ze hiben kinn. uKathreiner's Malzkaf fee Güte tadelIoser lich ſind die Erſcheinungen nach Genuß kalter Speiſen, nur weniger ausgeſprochen, weil auch die genoſſenen Mengen nicht ſo groß zu ſein pflegen. Schließlich iſt nach Munk noch anzuführen, daß man auch vom gewohnheitsmäßigen Genuſſe kühler Speiſen bei Arbeitern, welche außer dem Hauſe thätig ſind und deren Mittagskoſt während des Transportes zur Arbeitsſtätte mehr oder weniger abkühlt, Nichtheile beobachtet haben will. Die kalten Speiſen bilden eben kein ge⸗ nügendes Reizmittel für den Magen, in Folge deſſen greift der ſo Beköſtigte zu anderen„wär⸗ menden Reizmitteln, insbeſondere den ſtark alko⸗ holiſchen. Nur bei guter warmer Koſt iſt der Branntwein im Haushalte des Arbeiters ent⸗ behrlich. ö Zu dieſen Affektionen des Magens kommt, daß heiße und kalte Speiſen, namentlich in ſchnellem Wechſel, auf die Zähne nachtheilig einwirken, indem Sprünge in dem Schmelze ent⸗ ſtehen, wodurch dem Ein dringen der Mikroor⸗ ganismen und damit der Zerſtörung der Zahn⸗ maſſe(Caries) Thür und Thor geöffnet wird. Aus alledem geht hervor, daß die zweck⸗ mäßigſte Temperatur der Speiſen diejenige iſt, welche der Blutwärme eutſpricht, 38 o, eine Er⸗ kenntniß, die für das Säuglingsalter eingeſchränkt gilt. Im Uebrigen kann zwar die Temperatur von dieſer Normale nach oben und unten erheb⸗ lich abweichen, doch ſind, wie Munk in ſeiner Schrift über Einzel und Maſſenernährung näher ausführt, 7» als unterſte und 55 v als oberſte Grenze zu erachten, welche höchſtens vorübergehend einmal überſtiegen werden dürfen. Vortheilhaft hält man ſich indeſſen auch von dieſen Grenzen fern. Am ſchlimmſten aber erweiſt ſich haſtiger eiskalter Trunk bei erhitztem, ruhendem Körper. Im Ausverkauf zu reduzirten Preisen um den Rest unseres Lagers zu räumen. J Aeter Noppen-Backer 0 Met. Epinal Muster 3. Jeia lauf Verlangen Winterstoff z ganz. Kleid franko ins Haus] Winterstoff z. ganz. Kleid 5 70 für Mark 2,25 Pfg. Gelegenheitskäufe in w oll-Waschstoffen, Ball- und Gesellschafts- bis zum Eleg. zlegantesten, versenden in ein- zelnen Metern, Roben und Fanzen Stücken, fr bilder gratis Oettinger& Co., Frankfurt a. M. Separat-Abtheilung für Herrenkleiderstoffe: 8 Zanzen Anzug M. 405, Cheviots z. ganzen Anzug M. 5.83 anko ins Haus, Mode- Buxkin z. 18 und besitzt ein sonders kräftiges Aroma.“ Aus einem Gutachten von Dr. C. Virchow, Berlin. Zweite Verloosung von Kunstwerken der Intern. Kunſt⸗Ausſtellung zu Berlin. N Ziehung am II. u. 12. Februar 1897. Looſeà1 M., 11 Looſe für 10 M. Porto und Liſte 20 Pfg. empfehlen und verſenden auch gegen Briefmarken SD en. 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Ich werde alſo nur an jedem Vormittag der Wochentage Zahlungen entgegen nehmen und Auszahlungen leiſten, ebenſo namentlich Quittungs⸗ karten zur Verwahrung übernehmen und auch, ſoweit Abmeldungen vor— liegen, Quittungskarten aushändigen, ferner Sparkaſſe⸗Quittungen um⸗ tauſchen und Einlagebücher, gegen Rückgabe meiner Quittungen aushän⸗ digen, endlich auch zur Erledigung ſonſtiger mir obliegenden Dienſtgeſchäfte parat ſein; an den Nachmittagen aber mein Bureau für den Verkehr mit dem Publikum geſchloſſen halten. In den gleich großen Orten wie Viernheim z. B. Heppenheim und Lampertheim halten meine Collegen wöchentlich nur an zwei Tagen Zahltage und hoffe ich deshalh, bei meinen erheblich er⸗ weiterten Geſchäftstagen um ſo mehr auf das entſprechende Entgegen⸗ kommen der Gemeindeangehörigen zählen zu können. Viernheim, den 5. Januar 1897. Ehrhardt, Rentmeiſter. 15 Vorſtehende von dem Ortsvorſtand genehmigte Geſchäftseintheilung wird den Gemeindeangehörigen zur Beachtung empfohlen. Viernheim, den 5. Januar 1897. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Pfützer. 9 7 * Verſteigerung. Freitag, den 22. Januar d. Is., Vormittags 10 Uhr werden auf dem Rathhaus das dem verſtorbenen Nikolaus Adler 6. gehörige Wohnhaus ſowie die Grundſtüche auf Eigenthum und verſchiedene Allmendſtücke mit Creszenſen an die Meiſtbietenden verſtei gert 64 in Bensheim, oo Oooοοοοοοοοο Habe mich hier als prakt. Thierarzt nie ergelaſſen. Wohne in der Wohnung Herrn Thierarzt Hauck. Hermann Seigel., 49 prakt. Thierarzt. meines Vorgängers, Für Vormünder Rechenſchafts⸗ Berichte an Großherzogliches Amtsgericht sind zu haben in der Buchdruckerei des Viernheimer Aungeigers. WAS IST FERANXOLIAN? Feraxolin iſt ein großartig wirkſames Fleckputz⸗ mittel, wie es die Welt bisher noch nicht kannte. Nicht nur Wein⸗, Kaffee⸗, Harz⸗ und Oelfarben ſondern ſelbſt Flecken von Wagenfett verſchwinden mit verblüffender Schnelligkeit auch aus den heickelſten Stoffen. D pPreis 35 und 60 Pfg. 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