1 5 5 Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. und koſtet monatlich nur 80 Pf. frei in's Haus gebracht. Per Voſt bez. pro Quart. M. 1.15 Redaction, Druck und Verlag: W. Bingener, Viernh eim. Mieruheiner Au; Publikationsorgan der Er. Fütgermtiſierti Piernhein. Anzeigeblatt ven Piernheim, Weinheim, Käfertal und NAugsbung. kiget ZuAusſchreibungen wirkſam u. billig Inſerate 10 Pf. pro 1 ſpaltige Garmondzeile. Reclamen 20 Pf. pro 1ſp. Zeile — Nr. 14. —— Dienstag, den 16. Februar. Fentſchland. Berlin, 13. Febr. Wie das Reuterbureau aus einer hieſigen Spezialquelle erfährt, dauert die vollſtändige Uebereinſtimmung zwiſchen den Mächten in der kretiſchen Frage fort. Das Vor⸗ gehen der griechiſchen Regierung hinſichtlich der Entſendung der Torpedobootflottille werde von den Mächten durchaus ungünſtig beurtheilt, da, wenn die griechiſche Regierung dabei beharre, der Türkei ein Vorwand gegeben werde, Feind⸗ ſeligkeiten gegen Griechenland zu beginnen. — Kaiſer und Cartell. Zu ihrer früheren Meldung über die Aeußerungen des Kalſers auf dem Diner beim Finanzminiſter ſchreibt die„Nat. Ztg.“, daß die Nachricht, der Kalſer habe den Zuſammenſchluß des ehemaligen Cartells behufs Durchbringung des Marine⸗ Etats empfohlen, unbegründet iſt. Der Kaiſer habe in dieſem Zuſammenhange nur geäußert, daß die Parteien ſich nicht von kleinlichen Fraktionsintereſſen leiten laſſen ſollten, wenn Landesvertheidigungsfragen zu entſcheiden ſeien. Auch habe das Flottengeſpräch nicht, wie es nach den bisherigen Mittheilungen habe ſcheinen können, den erheblichſten Theil der Unterhaltung gebildet. Darmſtadt, 18. Febr. paar wird ſich nächſten Donnerſtag zu längerem Beſuche des kronprinzlichen Paares von Ru⸗ mänien nach Bukareſt begeben. Donaueſchingen, 13. Febr. Bei der Reich⸗ tagswahl erhielt der liberale Kandidat Merz 10,262 Stimmen, der Centrumskandidat Schüler 10,256 Stimmen. Aachen, 13. Febr. Daß das Urtheil erſter Inſtanz gegen den Polizeikommiſſar Grams in zweiter Inſtanz aufgehoben worden ſei, entbehrt der Begründung. Hamburg, 18. Febr. Eine von 2500 Mit⸗ gliedern beſuchte geſtrige Verſammlung der Ham⸗ burger Innungen beſchäftigte ſich mit der Handwerker⸗Vorlage. Die Verſammlung beſchloß, den Senat zu erſuchen, im Bundesrath der Vor⸗ lage zuzuſtimmen. Das Großherzoge⸗ Kiel, 13. Febr. Der Kreuzer„Gefion“ erhielt Befehl, ſofort ſich nach Kreta zu begeben. Ausland. London, 13. Febr. Dem Reuter'ſchen Bureau wird aus Wien gemeldet, die bulgariſche Regierung ſei bemüht, die Unterſtützung der Mächte für die Umwandelung des Fürſtenthums in ein Königreich zu erlangen. Es wird be⸗ ſtritten, daß Vulgarien verſuche, Unruhen in Mazedonien hervorzurufen, denn dem Fürſten ſei zu verſtehen gegeben, er würde nie von den Mächten als König anerkannt werden, wenn er Wirren auf dem Balkan verurſache. Kapſtadt, 13. Febr. Profeſſor Koch ent⸗ deckte ein Verfahren, das Vieh gegen die Rinder⸗ peſt zu immuniſtren und zwar durch durch eine Miſchung aus Serum und dem Blute von rinder⸗ peſtkranken Thiereu. Die Immunität ſoll inner⸗ halb 14 Tagen eintreten. Koch iſt beſtrebt, dieſen Zeitpunkt abzukürzen. Prof. Koch ſprach die Ueberzeugung aus, die Rinderpeſt ſei durch dieſe Methode ſchnell und leicht auszurotten. Kreta und Griechenland. Konſtantinopel, 13. Febr. Aus Kanea wird gemeldet, daß der Bürgerkrieg fortdauert. Die Hauptorte Kaneg, Kandia und Rethymo ſind im Beſitz der Muhamedaner. Die Chriſten von Kanea und Kandia ſind geflüchtet. Die Chriſten von Rethymo ſind durch die Muhamedaner an der Flucht gehindert worden. Die allgemeine Erregung wird durch die Anweſenheit der grie⸗ chiſchen Kriegsſchiffe geſteigert. Der Uebergang der Aufſtändiſchen zum Angriff iſt täglich zu er. warten. Die türkiſchen Truppen verhalten ſich defenſiv, da die vorhandenen Kräfte zum Angriff nicht ausreichen. Wie verlautet, wird beabſich⸗ tigt, Saadeddin Paſcha zum Milttärkomman⸗ danten von Kreta zu ernennen; er iſt von Bei⸗ rut hierher berufen worden. Athen, 13. Febr. Hier wird das Gerücht verbreitet, der Vall von Smyrna beabſichtige einen Dampfer der Fraiſſinet⸗Kompagnie für den Truppentransport nach Kreta auszurüſten.— Nachts fand ein Miniſterrath ſtatt.— Die Tor⸗ pedobootflotille des Prinzen Georg ſoll heute in Rethymo ankommen.— In den Provinzen fin⸗ den zahlreiche Verſammlungen zu Gunſten der Kreter ſtatt.— Die ruſſiſchen Panzerſchiffe „Navarin“ und„Alexander II.“ ſind nach Kreta abgegangen. ſtonſtantinopel, 13. Febr. Im Pildiz⸗Palaſte herrſcht wegen der Haltung Griechenlands und großen Geldmangels Beſtürzung und Rathlofig⸗ teit. Der Sultan hatte Befehl gegeben zum ſofortigen Einmarſchiren der Truppen in Grie⸗ chenland; doch wurde er durch eine einflußreiche Perſönlichkeit von dieſem Entſchluſſe wieder ab⸗ gebracht. Man will hier wiſſen, daß Griechen⸗ land im Geheimen von zwei Mächten unter⸗ ſtützt werde. Paris, 18. Febr. Die Nachrichten aus Kreta behaupten, daß Seeſtürme die griechiſchen Kriegsſchiffe unter dem Kommando des Prinzen Georg gefährlich bedrohen, die hierher gelangten Nachrichten nennen die Ausrüſtung der grie⸗ chiſchen Flotte als keineswegs kriegstuͤchtig. Auch fehlt es an Munition. Wien, 13. Febr. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ meldet von hier: Die Stimmung wegen Kreta iſt weſentlich beruhigter. In diplomatiſchen Kreiſen beſtand die Auffaſſung, Griechenland habe geglaubt, in ſeinen Plänen durch Rußland be⸗ günſtigt zu werden. Falls Rußland eine ſolche Abſicht überhaupt gehabt, wäre ſte heute ein überwundener Standpunkt. Eine friedliche Löſung der kretenſiſchen Frage ſcheint kaum noch zweifelhaft. Wien, 18. Febr. Der hieſige griechiſche Geſandte hatte geſtern eine längere Konferenz mit dem Grafen Goluchowski. Letzterer dürfte auf den Geſandten einen ſtarken Druck ausgeübt haben. Der ruſſiſche Botſchafter Graf Kapniſt ſtattete geſtern Nachmittag dem Grafen Golu⸗ chowski abermals einen längeren Beſuch ab.— In diplomatiſchen Kreiſen verlautet, die Groß. Anter falſcher Flagge. Roman von J. Hohenfeld. (Nachdruck verboten. 48. Fortſetzung. Ein jäher dämoniſcher Entſchluß tauchte in ihm auf. Mit der Gewandheit eines Tigers ſtürzte er ſich auf den Knaben, ſtopfte ihm ein Tuch in den Mund, das ihm am Schreien verhinderte, hob ihn auf ſeine ſtarken Arme und eilte mit ſeiner Bürde der Eiſenbahnſtation zu. Erſt als Graf Eugen mit dem vor Schreck halbbetäubten Kinde im Koupee ſaß, das er, ohne Jemanden zu begegnen, erreicht und mit dem Knaben allein inne hatte, wurde er ſich völlig bewußt, was er gethan hatte, als er dieſe ebenſo wichtige, als grauſame That verübte. „Ich habe es klug gemacht,“ ſprach zer mit zu⸗ friedenem Lächeln zu ſich ſelbſt.„Zu telegraphiren, um mich anzuhalten, dürfen ſie nicht wagen, weil dadurch das Geheimniß der Komteſſe Gabriele ge⸗ fährdet wird. Sie werden daher ebenſo heimlich zu Werke gehen müſſen, wie ich es gethan. Dieſer Knabe ſoll mir eine willkommene Geiſel ſein, die ich wohl behüten muß, bis Giralda mein Weib ge⸗ worden und ich wieder feſten Boden unter meinen Füßen habe. Es war die höchſte Zeit! Wenn der Marquis während der verfloſſenen achtzehn Jahre geſtorben wäre, ſo würde Armand ſeine Anſprüche betreffs der Erbfolge erhoben habe und ich wäre ein Bettler geweſen. Und jetzt würden ſeine Söhne erbberechtigt ſein. O, ich bin ein blinder Thor ge⸗ weſen. Wie mag Gabriele mich innerlich verlacht haben, wenn ich zu ihr von Liebe und von meinen Erbanſprüchen auf die Beſitzthümer des Marquis de Vigny ſprach.“ Der ſchurkiſche Edelmann nirſchte vor Wuth mit den Zähnen.„Aber wir wollen ſehen, wer zuletzt lacht und wer das Spiel gewinnt.“ Er ſah ſeinen kleinen Begleiter an, der ihn voll Furcht anblickte. „Wie die meiſten ſchlechten Menſchen, ſo war auch Eugen nicht ganz und gar ſchlecht. Er konnte auf die unbarmherzigſte Weiſe irgend Jemanden, der ihm im Wege ſtand, beſeitigen; er konnte lachen über die Angſt Gabrielens und über die Angſt Ar⸗ mands und über die Thränen Gabrielens. Aber er fühlte ſich klein und hülflos dieſem unſchuldigen Kinde gegenüber und er wurde ſchließlich ganz beun⸗ ruhigt von den anklagenden Blicken dieſer Augen. „Wie heißt Du?“ fragte Graf Eugen endlich den Knaben. „Alfred,“ war die ängſtliche Antwort. „Weißt Du, wer ich bin?“ fragte Eugen wei⸗ ter, ſich den Anſchein gebend, als ob ſte Beide gute Freunde ſeien. „Nein“, verſetzte das Kind mit zitternden Lippen. „Wohin bringen ſie mich?“ „Ich bin Deines Vaters Kouſin, ich bringe Dich zu Deiner Schweſter Giralda,“ antwortete Eugen nicht unfreundlich. zu wollen. Seine Stirn heiterte ſich auf, denn der Name ſeiner Schweſter hatte die gewünſchte Wirkung gethan und ihn einigermaßen beruhigt. „Warum haben ſie mich denn ſo gewaltſam vom Hauſe entführt?“ fragte er gedankenvoll. „Warum ſtahlen Sie mich aus meinem Heim? Warum waren Sie ſo grauſam gegen mich?“ f „Höre mich an,“ verſetzte Eugen unwillkürlich erröthend unter der Anklage des Knaben.„Das Beſte wird ſein, daß wir uns verſtehen lernen. Dein Vater und ich ſind Feinde, ich aber liebe Deine Schweſter Giralda und ich will ſie zu meiner Frau machen. Mit der Zeit werden wir alle wieder mich nicht zu neuen Gewaltmaßregeln. mich wohl. Wenn Du verſuchen ſollteſt auf den Bahnhöfen zu ſchreien, oder zu entfliehen, oder die alles verloren. Alfred ſchien die Mienen ſeines Feindes ſtudiren Aufmerkſamkeit Fremder auf uns zu richten, ſo wird Giralda dafür zu büßen haben. Alſo, bedenke wohl, was Du thuſt. Um Giraldas willen wirſt Du thun, was ich Dich heiße.“ Das Geſicht des Knaben wie es zuvor ſchon war. „Wo iſt meine Schweſter ,“ ſtammelte er leiſen Tones. „Sie befindet ſich an einem einſamen Platze, und ich bin jetzt im Begriffe, Dich zu ihr zu bringen, wil 5 Du ganz ruhig ſein, wenn Du ſie ſehen willſt!“ So eingeſchüchtert, ſank der kleine Knabe in ſeine Ecke zurück und fing an, bitterlich zu weinen. Das Geräuſch des dahineilenden Zuges, das gedämpfte Licht, das Geſicht des erbitterſten Feindes ſeines Vaters alles Dieſes zuſammen wirkte auf ihn ſo überwältigend ein, daß er allmählich in einen tiefen Schlaf verſank. Graf Eugen bemerkte Lächeln. „Ich bin noch nicht ganz betrogen,“ dachte er, während ſein Geſicht ſich aufklärte.„Noch iſt nicht Wenn ich es klug und entſchloſſen anfange, wird es mir trotz alledem noch gelingen, mein Glück zu machen.“ Der Zug brauſte dahin, der Weltſtadt an der Seine zu. Graf Eugen ſaß, in tiefes Nachdenken verſunken da. Seine Vergangenheit zog an ſeinem inneren Auge vorüber. Die beſten Jahre ſeines Lebens hatte er mit wurde noch bleicher es mit zufriedenem unnützem Warten auf eine reiche Erbſchaft hinge⸗ bracht; werbend um eine Frau, die ſeit Jahren die Gattin eines Anderen war. Der alte Marquis konnte jeden Tag ſterben und dann war er, Eugen von Lamartin, ein armer Mann, ohne Titel und ohne Vermögen, ärmer als der ärmſte Bettler der Freunde werden und dann kannſt Du nach Hauſe zurückkehren. Verhalte Dich alſo ruhig und zwinge Verſtehe franzöſiſchen Hauptſtadt. Nein, nein! Dahin durfte es nicht kommen, nun und nimmermehr! Giralda mußte die Seine werden! Sie mußte einwilligen, und ſollte ſie ſich noch länger ſträuben, — ——— — —— —— —— N 3—* — 22 — E 3 * —— r 2 12 * 2 2 N 1 N 3 1 12 5 mächte hätten in Athen gleichlautende Noten überreichen laſſen, worin ſie die Angliederung Kretas durch Griechenland nicht zugeben, über⸗ haupt einen Friedensbruch durch Griechenland nicht dulden würden. Im Sinne dieſer Noten ſeien an die in den griechiſchen Gewäſſern ſtatio⸗ nirten fremden Kriegsſchiffe entſprechende Weiſungen ergangen. Aus Nah und Fern. Viernheim, 16. Febr. Bei den heſſiſchen Regimentern werden bis zum 1. April einige Neuerungen an den Uniformen erwartet. Das Großh. Leibgarde Regiment erhält künftighin weiße Helmbeſchläge. Bezüglich etwaiger Aende⸗ rungen der Achſelklappen und Patten bei den heſſiſchen Regimentern iſt zur Zeit noch nichts beſtimmt. Die Entſcheidung hierüber ſteht Sr. Kgl. Hoheit dem Großherzog zu. Das am 1. April uniformirte Inf.⸗Regiment Nr. 168, deſſen erſtes Bataillon nach Butzbach, das zweite Bataillon mit dem Stab nach Offenbach verlegt wird, erhält rothe Achſelklappen mit weißer Nummer, rothe Patten und weiße Knöpfe wie die übrigen heſſiſchen Regimenter. Mannheim, 13. Febr. Intereſſante Ver⸗ ſuche werden z. Zt. auf der Pfälziſchen Eiſen⸗ bahn mit Perſonenwaggons 3. Klaſſe, die mit Accumulatorenbetrieb verſehen ſind, angeſtellt. Dieſelben ſollen für den Lokalverkehr Ludwigs hafen Neuſtadt⸗Dürkheim Verwendung finden. Lampertheim, 13. Febr. Bei der jüngſt ſtattgehabten Stammholzverſteigerung, wobei etwa 700 Kbm. zum Ausgebot kamen, wurden für den Feſtmeter durchſchnittlich 13 Mk. gelöſt.— An Stelle des zum Pedellen des Gymnaſiums in Darmſtadt ernannten Gendarmen Hrn. Roth dahier wurde Herr Winter, ſeither in Birkenau, zum Stationsführer ernannt. Bürſtadt, 13. Febr. Auf der Backſtein⸗ fabrik von Sinsheimer u. Co. ſtürzte der Zimmer⸗ meiſter Schweickert von hier infolge eines Fehl⸗ tritts ſo unglücklich, daß er mehrere Rippen und eine Hand brach. Wörrſtadt, 13. Febr. e längerer Zeit vorgekommenen Jagdgeſchichte ward eine Unterſuchung wegen Meineids eingeleitet. Darmſtadt, 13. Febr. Vorgeſtern Mittag ſtürzte aus dem dritten Stock der Train⸗Kaſerne ein Soldat Namens Dechert. Derſelbe wurde lebend und bei vollem Bewußtſein in das Gar⸗ niſonlazareth verbracht. Aeußere Verletzungen waren nicht ſichtbar. Ob ein Unfall oder Selbſt⸗ mordverſuch vorliegt iſt nicht bekannt. Mainz, 11. Febr. Vor 3 Monaten begab ſich ein hieſiger Geſchäftsmann nach Algier, um Geſchäfte abzuwickeln und um Verwandte zu be⸗ ſuchen. Kürzlich kehrte er wieder hierher zurück, aber auf der Reiſe war ſein vorher braunes Haar grau geworden. Bei der Rückfahrt auf dem Mittelländiſchen Meer wurde das Schiff von einem furchtbaren Sturme bedroht, es erlitt Wegen einer vor Havarie und war dem Untergange nahe, doch gelang die Rettung noch. Durch den Schrecken, welchen der Mann ausgehalten hatte, iſt ſein Haar grau geworden.— Einer intereſſanten Mittheilung des Herrn Kreisarztes Dr. Groos in Worms über eine Reihe von Bleivergiftungen, die ſich im letzten Jahre in der Gemeinde Guntersblum ereignet haben, entnehmen wir Folgendes: Sämmtliche Patienten— es waren 20 Fälle, die ſich auf 9 Familien vertheilten— gehörten wenig bemittelten Familien an. Es handelt ſich um Taglöhner und deren Angehörige, die von verſchiedenen Arbeitgebern meiſt in der Landwirthſchaft beſchäftigt wurden und in ganz Guntersblum vertheilt wohnten, keinen gemein⸗ ſchaftlichen Brunnen benutzten und ihre Nahrungs⸗ und Genußmittel aus verſchiedenen Quellen be⸗ zogen. Anfänglich war man der Meinung, daß die Erkrankungen durch bleihaltigen Treſterwein verurſacht worden ſeien, bald konnte aber feſt⸗ geſtellt werden, daß die von ſämmtlichen be⸗ troffenen Familien verbrauchte Zwetſchenlatwerge, ſoweit dieſelbe in ſchlecht glaſierten Thontöpfen aufbewahrt worden iſt, größere Bleimengen ent⸗ hielt. Die Töpfe waren von einem Händler ge⸗ kauft, die derſelbe aus einer Fabrik bei Franken⸗ thal bezogen hatte. Eine Unterſuchung des Materials der Töpfe durch das chemiſche Unter⸗ ſuchungsamt Mainz ergab, daß daſſelbe jeweilig etwa 0,75 Gramm Blei enthielt. Als der Ge⸗ nuß der Latwerge unterblieb, hörten dle Blei⸗ vergiftungen auf und alle Perſonen genaßen bis auf eine, die eine Lähmung behielt. Frankenthal, 13. Febr. Ueber das vom Bürgermeiſter Val. Dehus II. in Oppau gegen das Erkenntniß der hieſigen Strafkammer, welche ihn wegen Unterſchlagung im Amte zu 3 Mo⸗ naten Gefängniß verurtheilte, erhobene Reviſions⸗ begehren hat das Reichsgericht jetzt erkannt und zwar wurde dieſe Reviſion verworfen; der Beſchwerdeführer hat die Koſten des Rechtmittels zu tragen. Walldürn, 13. Febr. Hier ſtarb Herr Geistlicher Rath Dekan und Stadtpfarrer Diez im 71. Lebensjahre. Der Verſtorbene hat ſich um die bekannte Wallfahrt zum hl. Blut in Walldürn ſehr verdient gemacht. Wiesbaden, 13. Febr. Geſtern Morgen erſchoß ſich hier der 78 Jahre alte ſeit Jahren erblindete Dr. phil. Eugen v. Goldberg. Schweres körperliches Leiden ſoll das Motiv der That ſein.— Ein Dienſtmädchen ſuchte geſtern Abend ſich zu vergiſten, indem es eine Quantität Kupfer⸗ putzwaſſer trank. Raſche ärztliche Hülfe rettete dem Mädchen das Leben. Hamburg, 12. Febr. Bei den Zielübungen der 6. Kompagnie des 76. Regts. zielte geſtern ein Sergeant auf das Auge des Gefreiten Vogt und drückte los. Eine unerklärlicher Weiſe im Laufe gebliebene Platzpatrone traf das Auge des Gefreiten, der bewußtlos zuſammenbrach. Das Auge iſt verloren. Hamburg, 10. Febr. Geſtern kam es zwiſchen Arbeitern und Arbeitsloſen zu bluti⸗ gen Zuſammenſtößen. Die Polizei löſte mehrere Volksverſammlungen auf. Auf der Elb⸗ inſel Wilhelmsburg, wo ein Arbeiter erſchoſſen wurde, kam es geſtern wieder zu wüſten Tumulten, ebenſo am Elbufer. Ueberall kamen Schlägereien und Meſſerſtechereien vor. Ein fremder Arbeiter wurde auf das Eis geworfen; er verſtarb an Schädelbruch. Wien, 12. Feb. Der Oberſt⸗Jägermeiſter des Kaiſers Graf Wolkenſtein hat ſich heute früh in ſeiner Wohnung erſchoſſen. Brüſſel, 5. Febr. Die Ueberſchwemmung nimmt in ganz Belgien eine bedrohliche Aus⸗ dehnung an. Zahlreiche Induſtrie⸗Städte im öſt⸗ lichen Belgien ſtehen unter Waſſer. Die Fluthen richten beſonders Verheerungen in dem Badcort Spaa an, wo zahlreiche Villen beſchädigt wur⸗ den. Das Waſſer drang bis zum Kaſino vor; auch die Villa des Königs iſt beſchädigt. Die Bevölkerung flüchtet. — Die Entſtehung des Zuckers in der Zuckerrübe. Man hat bereits früh feſtgeſtellt, daß bei der Zuckerrübe der Zuckerge⸗ halt mit der Größe der Blätter in Zuſammen⸗ hang ſteht. Je größer die Oberfläche der Blätter iſt, deſto mehr Zucker enthält die Rübe. Die Zuckerrübe beſitzt auch von allen Culturpflanzen die größten Blätter. Strohmer hat kürzlich(nach der öſterreichiſch-ungariſchen Zeitſchrift für Zucker⸗ Induſtrie und Landwirthſchaft) Verſuche darüber angeſtellt, welche Rolle die Sonnenbeſtrahlung bel der Zuckerbildung ſpielt, und zwar handelt es ſich darum, feſtzuſtellen, welche Theile des Sonnenſpectrums zu der Erzeugung des Zuckers hauptſächlich mitwirken. Es ſtellte ſich heraus, daß die ſog. chemiſchen Strahlen des Sonnen⸗ lichtes, alſo die blauen, violetten und ultravio⸗ letten, nur in ſehr geringem Maße das Ver⸗ mögen haben, aus Kohlenſäure und Waſſer einen organiſchen Stoff zu bilden. Es ſcheint ſogar, daß ſie bei dieſem Vorgange völlig ent⸗ behrlich ſind. Dagegen iſt der Einfluß der mittlern Strahlen im Spectrum, alſo der gelben, von beſonderer Bedeutung. Dies wurde dadurch ermittelt, daß Zuckerrüben aus Samen gleichen Urſprungs und gleicher Sorte unter völlig gleichen Bedingungen angebaut und die daraus erzeugten Rüben von Anfang Auguſt an dem Sonnenlicht ausgeſetzt wurden, doch mit dem Unterſchiede, daß nur bei einer Reihe von Pflanzen das Licht ungefärbt zugelaſſen wurde, während es bei einer zweiten durch gelbes, bei einer dritten durch blaues, bei einer vierten durch rothes Glas hin⸗ durchgeſchickt wurde. Schon nach Ablauf von 14 Tagen zeigte ſich ein Unterſchied in der Blatt⸗ bildung bei dieſen verſchiedenen Reihen: unter weißem und gelbem Lichte gediehen ſie kräftig, unter blauem und rothem blieb ihre Entwicklung bald zurück; im blauen Lichte blieben ſogar ſchließlich nur einige Herzblättchen übrig. Die jetzt beſaß er eine Gewalt über ſie, der ſie nicht zu trotzen wagen würde. Der kleine Alfred ſollte das Mittel ſein, das ihm den Pfad zu Glück und Reich⸗ thum bahnte, das Ziel, das er erreichen wollte, und führte der Weg auch über gebrochene Herzen. Vierunddreißigſtes Kapitel. Armand de Vigny, dem noch die Drohungen des Grafen Eugen in den Ohren nachklangen, eilte beſtürzt auf ſeine ohnmächtige Gemahlin zu und trug ſie auf das Sopha. Gabriele war bleich wie der Tod und es über- kam ihn eine Furcht, daß ihre Seele wirklich ent⸗ flohen ſei. Er nahm aus einer Karaffe, welche auf dem Tiſche ſtand, Waſſer und badete ihre Hände und Schläfe damit. Er rief ſie ſtürmiſch mit den zärt⸗ lichſten Namen und beſchwor ſie, doch wleder um Leben zurückzukehren, um ſeinet⸗ und ihrer Kinder willen. Endlich wurden ſeine Bemühungen mit Erfolg gekrönt. Eine zarte Röthe färbte Lippen nnd Wangen, aus denen bereits alles Blut gewichen war. Die Bruſt begann ſich zu heben und um den Mund fing es an zu zittern. Dann kehrte das Bewußtſein zurück und mit demſelben gleichzeitig auch die Angſt um die geraubte Tochter. Sie ſprang auf ihre Füße und rief mit flam⸗ menden Augen aus: „O, Armand! Er weiß Alles! Wo iſt er? Riefeſt Du ihn nicht zurück, auf daß er uns unſer Kind wieder zuführe?“ „Nein, Gabriele,“ verſetzte ihr Gatte mit eigen⸗ thümlicher Ruhe— der Ruhe der Verzweiflung. „Er iſt fort! Seine letzten Worte waren Drohungen gegen uns— Dich, mich und unſere unſchuldige Giralda zu verderben!“ „Allgütiger Himmel!“ wehklagte Gabriele. „Armand, was können wir thun? Ich bin keines Ge⸗ danken mächtig vor Angſt! Dieſer Schlag iſt härter, als der Tod!“ Gieb Dich nicht der Verzweiflung hin, gelieb⸗ tes Weib!“ ſprach Armand tröſtend, ſeinen eigenen Kummer vergeſſend.„Ich werde Jemanden beauf⸗ tragen, Eugen nachzuſpüren und ſeinen Aufenthalts- ort wohin er Giralda brachte, ausfindig zu machen. Verliere nicht den Muth, Gabriele!“ Muth? Muth! Wo Eugen ſoeben fortging mit Drohungen, vielleicht um Poliziſten zu holen, die Dich feſtnehmen ſollen? Ja, ich gebrauche Muth! Ah, was war das?“ Sie horchte genauer auf und hörte, wie Je⸗ mand leiſe, aber eindringlich an die Thür klopfte, um eingelaſſen zu werden. „Es wird Marguerite ſein,“ verſetzte Armand, während er ſich erhob, auf die Thür zuſchritt und dieſelbe aufſchloß. Der Kutſcher und Marguerite ſtanden draußen. Beide befanden ſich in der größten Aufregung. „Komme herein, Marguerite!“ ſagte ihr Herr ruhigen Tones.„Es iſt Alles in Ordnung jetzt,“ fügte er zu dem Kutſcher gewandt, hinzu.„Aber es wäre beſſer, Du gingeſt nach der Gartenpforte und legteſt die Eiſenſtange vor!“ Der Kutſcher, deſſen Furcht bei dem ruhigen Weſen ſeines Herrn geſchwunden war, entfernte ſich, um deſſen Befehl auszuführen. Die ſchärfer blicken⸗ de Marguerite hingegen erkannte ſogleich, daß dieſe Ruhe nur eine erkünzelte war. Sie näherte ſich ihrer Herrin, um derſelben, ſelbſt ein Bild des Jammers, beizuſtehen. „Packe ſofort unſern Mantel ſack, Marguerite,“ ſagte die Komteſſe.„Wir müſſen fort ſein, bevor Graf Eugen mit Poliziſten zurückkehren kann. Jetzt iſt Alles aus, Marguerite, Alles!“ „Ach, gnädige Komteſſe!“ rief die treue Die⸗ nerin, welche ihre Befürchtungen ſo vollſtändig er⸗ füllt ſah, und ihre Worte gingen in ein Schluchzen über, als ſie fortfuhr:„Es ſſt das Schickſal, das Schickſal!“ „Wo ſind die Knaben, Marguerite?“ fragte die Komteſſe ſich umſehend, die Knaben vermiſſend. „Ich ſchickte ſie fort, nachdem ich ſein Geſicht an 42337——— e dem Fenſter geſehen. Sende ſie ſofort zu mir herein!“ Das Mädchen ging, um den ihr gewordenen Auftrag auszuführen. Armand durchſchritt das Zimmer in aufgeregter Weiſe. Die Komteſſe rang die Hände in ſtiller Ver⸗ zweiflung und dachte an ihr fernes Kind. Plötzlich ertönte der ſchnelle Tritt eines Knaben in der Halle und gleich daraf trat Ruppert ins Wohnzimmer. In ſeinen Zügen ſpielte ſich Verwunderung und Unruhe. „Marguerite ſagte mir, Du wollteſt mich ſpre⸗ chen, Mama?“ ſagte er, ſich ihr nähernd.„Iſt der Fremde fort, deſſen Geſicht Dich am Fenſter ſo erſchreckt? War es ein Wahnſinniger oder ein Berauſchter?“ „Ich kann Deine Fragen jetzt nicht beantworten, Ruppert,“ erwiderte Gabriele mit ſchwacher Stimme. Wir alle müſſen augenblicklich dieſes Haus verlaſſen. Wo iſt Alfred?“ „ Iſt er nicht hier?“ fragte Ruppert verwundert zurück.„Als Du uns fortſchickteſt, Mama, bin ich hinaufgegangen nach Papa's Studirzimmer, um dort meine Zeichnung zu vollenden und Alfred ging in den Garten, um ſeinen Ball zu ſuchen, den er verloren hatte.“ (Fortſetzung folgt.) Für Geiſt und Herz. Schweig, leid, meid und ertrag, Deine Not niemand klag, An Gott nicht verzag, Dein Glück kommt alle Tag! Im Leben reichen ſich die Hand Gar oftmals Glück und Unverſtand: Das Glück, wie immer ſehr galant, Macht Unverſtand dann zum Verſtand. 2——— 8 n PP 1 n U 10 men. latter Die lnen aach uber, über lung belt bet ider tas, nnen, bio Ver gaſſer helnt ent der ben, durch chen ichen igten licht ede, Licht diner urch n, bon lalt⸗ inlet tg, lung bar Die e Ar Erzeugung organiſcher Subſtanz in der Wurzel geſchah in demſelben Verhältniß wie die Ent⸗ wicklung der Blätter; doch hat es allerdings den Anſchein, daß bei der Umwandlung dieſer organiſchen Subſtanzen in Zucker die chemiſchen Strahlen eine weſentliche Rolle ſpielen. — Wie die Kindesſeele verdorben wird. Den Berliner„Neuſten Nachrichten“ erzählt eine Dame, Frau v. C., ſie habe, während ſie zum Einkauf in einem Schlächterladen ve. weilte, ein ſauberes, hübſches Kind angeredet, das zu einer einfachen Arbeiterfrau gehörte, Sie wollte dem Kinde etwas für Zuckerwerk geben, fragte aber zufällig vorher, als ob es auch beten könne? Das Kind bejahte und ſagte auf Aufforderung der Dame ſeinen Spruch auf. Dieſer lautete: „Ich bin noch klein, Mein Herz iſt rein, Soll Niemand drinn wohnen, Als Laſſalle allen!“ Wer mag ſich an dem armen Kinde ſo verſün⸗ digt haben, und was gebührt dem, der ſich ſo verſündigt hat? Mannheim, 15. Febr. Ein Groß⸗ feuer wüthete vorgeſtern Abend in den Fa⸗ brikations⸗ und Lagerräumen der Firma Kahn und Eſchelmann F 6, 1. Der Brand kam ver⸗ muthlich kurz nach 6 Uhr Abends durch Selbſt⸗ entzündung von Tabak in dem unmittelbar an das Garniſonslazareth ſtoßenden Tabak- und Fournierlagergebäude aus, von dem nur noch die Umfaſſungsmauern ſtehen. Von hier aus verbreitete ſich das Feuer mit einer ſeltenen Rapidität über die Speicher der geſammten Baulichkeiten, die es bis zur Straßenbiegung faſt vollſtändig einäſcherte. Es verbrannten über 100 Ballen Tabak und 2 Millionen Cigarren im Geſammtwerth von etwa 500 000 Mark. Am härteſten trifft wohl das Brandunglück das etwa aus 70 Perſonen beſtehende, und nun zum Feiern gezwungene Arbeiterperſonal. Die Be⸗ rufsfeuerwehr war nach der ziemlich ſpät erfolgten Meldung des Brandes pünktlich, die freiwillige verhältnißmäßig raſch zur Stelle. Ebenſo trat alsbald ein Militärdetachement zum Schutze des Krankenhauſes ein, das vor Schaden bewahrt blieb. Die Löſcharbeiten währten bis ſpät in den geſtrigen Morgen. Roſtow a. D., 15. Febr. Die Dampfmühle der Gebrüder Elizer, eine der größten Deutſch⸗ lands, iſt niedergebrannt. 7 bei den Rettungs- verſuchen beſchäftigte Perſonen kamen in den Flammen um. Nancy, 15. Febr. Der Huſaren⸗Freiwillige Ferdinand Haas, Sohn des deutſchen Reichs⸗ tagsabgeordneten Dr. Haas, iſt mit dem Pferde geſtürzt und dabei tödtlich verletzt worden. Wien, 15. Febr. Die Situation im Orient wird als ſehr prekär bezeichnet. Die offizielle Meldung über die militäriſchen Vorbereitungen in Rußland wird als maskirte Mobiliſirung auf⸗ gefaßt. Ein Krleg zwiſchen Griechenland und der Türkei ſcheint unvermeidlich zu ſein. Ein türkiſcher Diplomat erklärte, die Türkei wolle ſich keinesfalls die Herausforderungen Griechen— lands länger gefallen laſſen. Ein Konſtan⸗ tinopeler Bericht beſagt, daß dort die große Reformfrage vollſtändig in den Hintergrund ge⸗ treten iſt; man beſchäftige ſich derzeit nur mehr mit Kriegsvorbereitungen. Athen, 15. Febr. Es verlautet, daß eine griechiſche Truppen⸗Abtheilung auf Kreta ge⸗ landet iſt. Handel und Verkehr. Mannheimer Landesprodukten⸗ markt. Privat Notirungen der„N. B. Lztg.“ vom 11. Februar.(Die Preiſe verſtehen ſich per 100 Kilo in Mark). Weizen, Pfälzer 18 bis 18½. Norddeutſcher 18—18½, Azima 18½—19½, Theodoſia 18¾— 20½, Girka 18/— 19, Taganrog 18¼— 18¼, Rumäniſcher 18¼—19½, Amerik. Winter 19¾, Kalifor⸗ nier 19½, La Plata 1919 ¼, Kanſas II 18%, Kernen—.—. Roggen, Pfälzer 13½—138¾, Rumäniſcher 14, Norddeutſcher——. Gerſte, hieſiger Gegend 16, Pfälzer 16½, Ungariſche 17½—18½, Rumäniſche 13, Futtergerſte 11½. Hafer Badiſcher 12½— 13¼, Ruſſiſcher 13½ bis 15½, Amerikantſcher 12/3. Mais, amerik. Mixed 9, La Plata 9. Wicken 17. Kleeſamen I. deutſcher 90— 95, U. 85, Luzern 80 bis 100, Provenzer 115—120. Leinöl, waggonweiſe 36, faßweiſe 38—40. Rüböl, waggonweiſe 68, faß⸗ weiſe 64—65, Petroleum, waggonweiſe 20.95, faßweiſe 22. Tendenz ruhig.(Ohne Gewähr). Mannheimer Pferde⸗ und Vieh⸗ markt vom 12. Febr. Es waren beigetrieben: 218 Kälber, 117 Schweine, 381 Ferkel, 00 Schafe, und wurden verkauft per 100 Kilo Schlacht⸗ gewicht zu Mk.: Kälber 1. Qual. 130, 2. Qual. 115. 3. Qual. 100, Schweine 1. Qual. 114, 2. Qual. 106, Ferkel per Stück 7— 12 Mk., Schafe per Stück 00.— Mk. Zuſammen 716 Stück. — ZBuxkin, doppeltbr. à M. 1.35 Pf. pr. 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Beitritt: Mitglied kann jedermann werden. Der Eintritt kann jederzeit er- folgen. Jedes Mitglied ist berechtigt, obiges Vereinszeichen mit der Umschrift„Miigliad des literarischen Vereins Minerva“ zu führen. Veröffentlichungen: zur ausgabe gelangen 14 tägige Hefte(je 32 Seiten, reich illustriert), die jährlich je nach Umfang eine Anzahl vollständiger, in sich abgeschlossener„Klas- sischer Meisterwerke“! bilden.— Mit den besten Hrochieiuuugem der neueren und neu- esten Citeratur ꝛberden die Mitglieder gleich- Valle durch das IA lagige Vereinsorgan„ luter- nationale Literaturbericlite“ betaumt gemacht. Beitrag: Die Mitgliedschaft wird durch einen vierteljährlichen Beitrag von Mk. 2,50— unter Ausschluss jeder weiteren Verbindlichkeit— erworben und gewüährt das Recht auf kostenlosen Bezug aller im Vereinsjahr erscheinenden Publika- tionen, einschliesslich des Vereinsorgans. Druck- und Ilustrationsproben der Vereins- Publikationen kostenlos durch die Geschäftsstelle des„I.-V.-M.“, Lelpaig, Grenzstr. 27. Beitritts-Anmeldung ebendahin. — Oeffentliche Aufforderung! In Betreff der Verſteigerung der großen Allmende, welche am Samstag bekannt wurde, erſuchen die Unterzeich— neten fümmliche Bürger Viernheims zu einer Verſammlung auf Mittwoch, den 10. d. Mts., Abends Tages⸗Ordnung: 1. Friſt iſt zur Offenlegung reſp. Einwendung zu kurz. 2. Ueber obigen Beſchluß ſollen hochlöblichen Gemeindevorſtand gebracht werden. 3. Erſuchen die Einberufer dieſes, beiwohnen zu wollen. 8 Uhr, im Gaſthaus zum Engel betreffs Beſprechung zu erſcheinen. andere Wünſche der Bürger zum Ausdruck und zur Unterbreitung an den hochlöblichen Gemeindevorſtand Unterſtützungswegen der Verſammlung gefüligz 1 Viele Bürger. Haſſia⸗Looſe ſind bei uns vergriffen,— dagegen Viebesheimer Looſe„ns sf keen der dortigen Zuchtvieh-Verlooſung per Stück 1 Mark eingetroffen. 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Bemerkt ſei hierdurch, daß Alles auf dieſe Feſttage Auszuführende a In farbigen Kleiderſtoffen täglich Eingang der hervorragendſten Neuheiten für Frühjahr und Sommer. r n 5 verſehen. in Corpore, ſowie à la Tempo geſchieht, und der Narrengeſellſchaft Klepper gart zur weiteren, aufs nächſte Jahr andauernden Narrheit gereichen muß. Der Vorffund. Weimar⸗Lotterie. Die uns zur Beſorgung übergebenen Gewinne ſind eingetroffen und bitten wir, dieſelben baldigſt abholen zu wollen. a Expedition des Viernheimer Anzeigers. Portemonnaies, Brieftaſchen, Ta ſchenmeſſer Hoſentrüger, Papierſtoffwäſche, Maaß ſtü be, Steinhauer und Zimmermanns ſtifte empfiehlt Vorſtadt“, C. Winkenbach, Valentin Winkler IV. und Gg. Schmitt VI. Wiſſenbach und Gg. Wolfgang. 17 1 * der Buchdruckerei d. Blattes. Für die Hausfrauen: Gebrannten ächten Bohnen⸗Kaffee empfiehlt die Holländiſche Kaffee⸗Brennerei H. 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