Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. und koſtet monatlich nur 30 Pf. frei in's Haus gebracht. Ver Voſt bez. pro Quart. M. 1.15 Piernhei Publibationsorgan der Er. Hürgermeißerti Ji Antsigeblatt ven Fieruheim, Weinzeim, Aäfesthal und 7 kl 1 Redaction. Druck und Verlag: W. Bingener, Viernheim. Zullusſchreibungen wirkſam u. bil ig Inſerate 10 Pf. pro 1 ſpaltige Garmondzeile. Reclamen 380 Pf. pro 1ſp. Zeile enge kung. Ir. 12. Dienstag, den 23. Februar. 1897. Ausland. Paris, 20. Febr. Etwa 1500 Studenten demonſtrirten geſtern auf den großen Boulevards und dem rechten Seineufer zu Gunſten Grlechen⸗ lands. Die Polizei zerſtreute in mehreren An- griffen die Manifeſtanten. 120 Verhaftungen wurden vorgenommen. Die verhafteten Aus- länder ſollen lt. Frkf. Ztg. ausgewieſen werden. Zwei Schutzleute wurden durch Meſſerſtiche ver⸗ wundet. — In Belgien herrſcht große Erbitterung unter den Vlaamen darüber, daß nach der Ent— ſcheidung des Senats nur die franzöſiſche, nicht aber die vlämiſche Sprache die offizielle amtliche ſein ſoll. Es hatte vor nicht langer Zeit die Kammer die vlämiſche Sprache neben der fran⸗ zöſiſchen zur amtlichen erhoben. Der Senat modifizirte den Beſchluß dahin, daß die franzöſi⸗ ſche Sprache die amtliche ſein ſolle, die aber gleichzeitig von allen amtlichen Schriftſtücken eine vlämiſche Abſchrift genommen werden ſoll. In Folge dieſer Entſcheidung iſt es an verſchiedenen Orten zu Demonſtrationen gekommen. — Gladſtone, der ſich gegenwärtig in Cannes aufhält, ſprach ſich entſchieden gegen die An⸗ wendung von Gewalt zu Gunſten der Türkei aus, welche ſich ſelbſt in den Bann der Nationen gethan habe. —Indiſche Peſt und Hungersnoth. Der Reuterſche Kommiſſär, welcher die von der Hungersnoth heimgeſuchten indiſchen Diſtrikte bereiſt, entwirft ein entſetzliches Bild von den Zuſtänden im Armenhauſe von Bilapur: Es fehlt an Aufſicht und ärztlicher Fürſorge. Im Armenhauſe lag ein Todter und ein Sterbender. Es iſt überfüllt. Namentlich ſind die Leiden der Kinder groß. Ein fünfjähriges Mädchen wog 10 Pfund und mehrere Erwachſene wogen weniger als 60 Pfund. Die Haut bedeckt viel⸗ ſach ſo wenig geſpannt das Geſicht, daß man die Schädelbildung ſehen konnte. An den dünnen Beinen erblickte man die Gelenke. Hier Schreiben gerichtet, in welchem erklärt müſſen wir abbrechen, es iſt zu viel des Elendes. England ſollte entſchieden mehr für die Unglück lichen thun. Die Ereigniſſe auf Kreta. Konſtantinopel, 20. Febr. Die kretiſche Frage iſt in einen wichtigen Abſchnitt eingetreten durch die Erklärung des engliſchen Premier⸗ miniſters Lord Salisbury, daß die britiſche Re⸗ gierung, bevor eine Aktion gegen Griechenland unternommen werde, die Anſichten der anderen Mächte betreffend die zukünftige Verfaſſung Kretas zu wiſſen wünſche, da bei der gegen⸗ wärtigen Lage das im vorigen Jahre geſchloſſene Arrangement nicht angemeſſen ſei. Lord Salis⸗ bury ſpricht ſich zu Gunſten der Autonomie Kretas nach Anologie von Samos aus. Italien ſteht in dieſer Frage auf demſelben Standpunkt wie England. Bevor dieſe Angelegenheit ge⸗ regelt iſt, dürfte daher nichts gegen Griechenland unternommen werden. — In den Orientländern ſelbſt iſt die Stim⸗ mung eine nach wie vor verzweifelt kriegeriſche. Eine Kabeldepeſche des Königs Georg an ſeinen zukünftigen Schwiegerſohn, den Großfürſten Michailowitſch, welche Konſtantinopel paſſirte, ſcheint zwar von ruhiger Stimmung zu ſprechen, denn ſie lautet:„Meine Zuverſicht iſt, daß Kreta ohne weiteres Blutvergießen geregelt wird“. Aber dieſer Depeſche ſteht gleich eine andere ent⸗ gegen. König Georg hat nämlich an den greiſen König von Dänemark, ſeinen Vater telegraphirt, er werde ſeln Ziel bis zum Aeußerſten verfolgen und ſich duſch die Drohungen der Großmächte nicht abhalten laſſen, Kreta einzuverleiben. Athen, 20. Febr. Die Nationalliga hat an den König und an den Miniſterpräſidenten ein wird, wenn Europa die vollendete Thatſache der Ver⸗ einigung von Kreta mit Griechenland umſtoßen wolle, würde die Liga bereit ſein, mit Hilfe der Machtmittel, über die ſie in den noch unter Fremdherrſchaft ſtehenden Provinzen verfügt, eine allgemeine Erhebung des Griechenthums zur Vertheidigung der Exiſtenzberechtigung ins Leben zu rufen. Athen, 20. Febr. Die griechiſchen Truppen haben auf Kreta den erſten Erfolg zu verzeichnen, indem ſie das Fort Vukolis eingenommen haben. Dabei wurden 250 türkiſche Gefangene gemacht. Auf griechiſcher Seite blieben elf Soldaten und 1 Ofſizier wurde ſchwer verwundet. Die Türken hatten 100 Todte. Rethymo, 20. Febr. Die Türken fahren in der Plünderung der chriſtlichen Häuſer fort. Eine Ausſchiffung von Truppen durch die Mächte iſt noch nicht erfolgt. Die Konſuln haben die Entſendung von Schiffen verlangt. Aus Nah und Fern Viernheim, 23. Febr.(Warnung). In verſchiedenen Blättern findet man ſeit letzter Zeit häufig als Inſerate Preis⸗Vexirbilder. Als Prämie für die richtige Löſung ſoll derjenige, welcher 35 Pfg. in Briefmarken einſendet, ein ſchönes Buch erhalten, welches einen Ladenpreis von 1 Mk. 50 Pfg. beſitze. Einſender dieſes machte den Verſuch und erhielt poſtwendend ein Heftchen mit einigen komiſchen Vorträgen, durch⸗ weg in Plattdeutſch. Das„Buch“ hat höchſtens einen Werth von 10 Pfg., koſtet aber den Rein⸗ gefallenen 45 Pfg. Da die Firma noch die Kühnheit hat, auf das Titelblatt den angeblichen Ladenpreis(1 Mk. 50 Pfg.) zu ſetzen, der zu dem Werthe des Heftchens in abſolut keinem Verhältniſſe ſteht, ſo ſei vor dieſen Preis⸗ Löſungen gewarnt. — Die in Dieburg erſcheinende„Stkb. Nachr.“ ſchreiben: Daß unſer Großherzog auch unerkannt ein leutſeliger und jederzeit hilfsbe⸗ reiter Landesfürſt iſt, haben ſchon zahlreiche Vorfälle bewieſen, auch der folgende, welcher uns von geſchätzter Seite mitgetheilt wird, iſt hierzu wiederum ein erfreulicher Beweis. Am verfloſſenen Samſtag Nachmittag bemühte ſich nämlich eine aus Beſſungen gebürtige arme Frau Anler falſcher Flagge. Roman von J. Hohenfeld. (Nachdruck verboten.) 51. Fortſetzung. Wo finden wir einen ſicheren Aufenthaltsort für den Knaben?“ hob der Graf nach einem minuten⸗ langen Schweigen an.„Es muß ein Ort ſein, wo ich ihn jederzeit finden kunn, ohne daß er von An⸗ deren dort entdeckt werden kann?“ „Da iſt das Fiſcher haus auf der Klippe,“ ſchlug der Diener vor. Das geht nicht,“ ſagte der Graf kopfſchüttelnd. „Dort iſt das Mädchen! Dorthin darf der Knabe nicht.“ 5„Ich war ſo lange aus Frankreich fort,“ ſprach Bernard gedankenvoll,„daß die Leute, die ich nicht vergeſſen habe, jedenfalls mich längſt vergeſſen haben. Nicht Alle haben ſolch' gutes Gedächtniß wie Sie, Herr Graf,“ und er lächelte mißvergnügt. „Hatteſt Du nicht früher einmal eine Geliebte, Bernard?“ fragte der Graf plötzlich.„Ein Mäd⸗ chen aus der Normandie? Wo iſt dieſelbe jetzt?“ Bernard's Geſicht entfärbte ſich Es war klar, daß ſein Herr eine wunde Stelle in ſeinem Herzen berührt hatte. a „Ich habe ſie nicht wiedergeſehen, ſeitdem ich vor achtzehn Jahren das alte Schloß verließ, Herr Graf,“ ſagte er mit abgewandtem Geſicht.„Die arme Cccile Rouſſeau! Ich ſchrieb ihr von Auſtra⸗ lien aus; ſie hat jedoch meine Briefe niemals beant⸗ wortet. Wenn ſie noch lebt, ſo hat ſie mich ſicher längſt vergeſſen!“ Graf Eugens Stirn umwölkte ſich. Eine kleine Pauſe trat ein, welche durch ein Klopfen an die Thür unterbrochen wurde. In demſelben Moment ſprangen Herr und Diener auf ihre Füße und Bernard verdeckte den ſchlafenden Knaben mit dem Schlafrock ſeines Herrn. Kaum war dies geſchehen, als die Thür ſich öffnete und Bertram, der frühere Diener des Marquis de Vigny, eintrat. Graf Evgen ſtarrte dem Ankömmling voll Ver⸗ wunderung und Schrecken in's Geſicht. „Du hier?“ rief er aus.„Du in Paris! Wo iſt Dein Herr?“ „Der Herr Marquis iſt auf ſeinem Schloſſe,“ erwiderte Bertram unwirſch.„Der alte Herr hat mich heute morgen entlaſſen!“ „Hat Dich entlaſſen?“ wiederholte der Graf finſter.„Was haſt Du gethan, daß Dich mein Onkel gerade in dieſer Zeit fortſchickt, wo ich Dich auf dem Schloſſe ſo nöthig gebrauche?“ „Meine Schuld iſt es nicht,“ verſetzte der Ge⸗ fragte.„Es iſt alles aus— Ihre gemeinſame Ar⸗ beit mit Bernard von geſtern Abend iſt entdeckt. Fräulein Alvarez iſt von dem Hauſe auf der Klippe zurückgekehrt und hat Alles erzählt, mein Herr hat gewüthet wie ein Wahnſinniger. Er entließ mich mit dem Bemerken, daß ich ein Spion in ihren Dienſten ſei und befahl mir, daß ich Ihnen ſagen ſollte, daß Sie niemals, ſo lange er am Leben ſei, wieder einen Fuß in das Schloß und in den Park zu ſetzen ſich erkühnen ſollten.“ Graf Eugens Blick war furchtbar in dieſem Moment. „Das Mädchen entflohen!“ ſtöhnte er.„Hölle und Teufel!“ Er wandte ſein Geſicht ab und verhielt ſich eine Zeit lang ſchweigend, während Bertram erzählte, was mit Giralda vorgegangen ſei während ihrer Flucht aus der Fiſcherhütte und wie ſie wieder nach dem Schloſſe gekommen war. Es war ein wahrhaft verzweifelter Blick, wel ⸗ chen der Graf auf ſeine Verbündeten warf. Alle Pläne, die er gemacht, waren geſcheitert, alle Hoff⸗ nungen zerſtört. „Ich will nicht untergehen ohne Kampf!“ ſprach er endlich entſchloſſen und ſeine Augen ſchoſſen Blitze. „Hört mich an— Beide! Armand de Vigny lebt und iſt verheirathet mit einer hochgeſtellten Dame. Sollte ihm irgend Etwas zugeſtoßen, ſo hat er drei Kinder, welche an ſeiner ſtatt Erbe des Vermögens und der Titel der de Vignys würden. Er lebt in Verborgenhetit unter fremden Namen und wartet auf den Tod des alten Marquis. Fräulein Alva⸗ rez iſt ſeine Tochter und der Knabe dort auf dem Sopha iſt ſein Sohn. Ihr ſeht, daß ich demnach wenig Ausſicht habe, in den Beſitz der de Vigny' ſchen Güter zu kommen, daß ich im Gegentheil, vorausſichtlich ein Leben voll Armuth und Entbeh⸗ rung werde führen müſſen, wenn ich nicht ſchnell und glücklich operire. Ich habe zwei Ziele, wonach ich ſtrebe— ja, ſogar drei: Ich will Rache üben an der Dame, die mich lange Jahre hindurch am Narrenſeil geführt hat; ich will reich werden; und ich will die Tochter meines Vetters, die jugendliche ſchöne Giralda zu meinem Weibe! Helft mir dieſes Ziel zu erlangen. Dieſen Knaben werden wir ſorgſam gefangen halten. Das Mädchen werden wir wieder einfangen und ſie zwingen, mich zu heirathen. Dann werde ich mit meinem Kouſin Armand ſprechen und er wird in alle meine Beſtimmungen willigen müſſen!“ Der Plan ſchien den beiden Dienern ausführ⸗ bar; ſie verſprachen ihm behüflich zu ſein. „Dieſer Knabe ſollte noch heute Abend nach einem ſicheren Verſteck gebracht werden,“ ſprach Bertram, einen Blick nach dem Sopha werfend. „Ich weiß einen ſolchen Platz. Erinnern Sie ſich noch Bernard's früheren Geliebten. Cecile Roſſeau, Herr Graf? Vor einigen Jahren wurde ſie unver- hofft die Erbin eines kleinen Gehöfts, in ſehr ein⸗ ſamer Gegend gelegen. Sie hat keine Nachbarſchaft innerhalb eines weiten Umkreiſes. Ich habe noch erſt kürzlich mit ihr geſprochen. Ich könnte den Knaben unter irgend einem Vor wande, vielleicht daß es des Herrn Grofen eigener Sohn ſei, zu ihr bringen und ich bin feſt überzeugt, daß ſie ihn behüten wird, als wäre er im Gefängniß und ſie wäre ſeine Schließerin. Sie iſt eine zuverläſſige Perſon, die in jeder Hinſicht ihr Wort hält.“ Der Diener Bernard lauſchte aufmerkſam auf dieſe Worte. 10 8 . E 1 1 5 . N 1 .— im Walde nächſt der Ludwigshöhe ihre Laſt Lesholz auf den Kopf zu heben— aber ver⸗ geblich! Ein gerade des Weges daherkommender eleganter Herr ſah dies, legte ſofort ſeinen Spa⸗ zierſtock beiſeite und ohne ſich lange zu beſinnen, half er der armen Frau ihre Laſt heben, ſeinen Weg dann ohne auf den Dank zu warten, fort⸗ ſetzend. Wie erſtaunt waren aber die zufälligen Zeugen dieſes Vorfalles, als ſie in dem hilfs⸗ bereiten Herrn keinen geringeren als den Groß⸗ herzog ſelbſt erkannten! Die über die unerwar⸗ tete Hilfe erfreute Frau weiß aber heute vielleicht noch nicht, welch' hoher Herr ihr Helfer geweſen. Göppingen, 20. Febr. Der wahnwitzigen Mode des Korſetttragers hat ein Mädchen von Ahingen bei Göppingen den Tod zu verdanken. Es wollte zur Hochzeit nach Hattenhofen. Natür⸗ lich mußte ſie ſich feſt ſchnüren, um zum Hoch- zeitsſtaat auch eine Weſpen⸗Taille zu haben. Dann machte ſie ſich auf den Weg. Da ſie ſich etwas verſpättet hatte, ſo lief ſie ſchnell, bald ging ihr der Athem aus und dann trat ein Schlaganfall ein. liegen und ſtarb. Stuttgart, 18. Febr. Eine ſchneidige Frau Schultheiß beſitzt die Gemeinde Raths⸗ hauſen, O.⸗A. Spaichingen. Am letzten Sonn⸗ tag verſetzte ein Raufbold einem Scharwachmann einen Fauſtſchlag auf die Naſe, daß dieſer blut⸗ überſtrömt das Feld räumen mußte. Dann ſchlug er den Schultheiß zu Boden, ebenſo einen zu Hilfe eilenden Gemeinderath. Erſt als die im Rufe großer Energie ſtehende Frau Schult⸗ heiß mit der Ofengabel auf der Wahlſtatt er⸗ ſchien, konnte Ruhe und Ordnung wieder her⸗ geſtellt werden. Haslach im Kinzigthal, 20. Febr. Hier hielt ein Brautpaar Hochzeit, das auf einen 30⸗ jährigen Brautſtand zurückblickt. Caſſel, 20. Febr. Dem Lokomotivführer Fiſcher aus Bebra wurde auf der Strecke Eiſe⸗ nach⸗Caſſel, als er auf der Lokomotive ſtehend, ſich zu weit hinausbeugte, von einem vorüber⸗ fahrenden Zuge der Kopf zerſchmettert, ſodaß der Tod ſofort eintrat. München, 20. Febr. Nach dem„Tagebl.“ ſoll das gegen Berchtold rechtskräftig gewordene Todesurtheil nicht vollzogen werden, weil er ſich neuerdings vor dem Schwurgericht wegen des Falles Schneider(Raubmord) zu verantworten haben wird. Es ſollen da neuerdings ſehr ge⸗ wichtige Anhaltspunkte gegen ihn vorliegen, die ſeine Schuld zweifellos erweiſen. Trier, 20. Febr. Das Schwurgericht ſprach die Ehefrau Umdach aus Mehren in der Eifel, die der Ermordung ihres elfjährigen Stiefſohnes angeklagt war, nach einer zweitägigen Verhand⸗ lung frei. Erfurt, 20. Febr. Heute Früh 5 Uhr ſtießen auf dem hieſigen Güterbahnhofe zwei Sie blieb auf der Straße Ein Rangirer wurde getödtet. Der Material- ſchaden iſt gering. Hamburg, 20. Febr. Die Polizei über⸗ raſchte Nachts die lange geſuchten, anſcheinend internationalen Einbrecher. Einer erſchoß ſich, ein anderer entfloh. In dem entdeckten Verſteck beider wurden viele Werthſachen, u. A. ausge⸗ ſchnittene Oelgemälde, gefunden. Dresden, 18. Febr. In den prächtigen Waldungen der Dresdener Haide, woſelbſt all⸗ jährlich Hofjagden ſtattfinden, werden vom Forſt⸗ perſonale ſtets einige kapitale Stücke Hochwild bereit gehalten. Die Thiere werden das ganze Jahr über gehegt und gepflegt und wenn die königliche Jagd ſtattfindet, in den Schuß ge⸗ trieben. Wer beſchreibt aber den Schrecken der Waldmänner, als bei der kürzlich abgehaltenen Hochwildjagd von ziemlich einem Dutzend ge⸗ zogenem Wild nur ein einziges die Schußlinie paſſirte. Die hohen Jagdgäſte waren natürlich hierüber abermals nicht ſehr erfreut und mit der fröhlichen Jagdſtimmung war es auch für dieſes Mal wieder gründlich vorbei. Vor einigen Tagen nun gelang es dem Forſtperſonale, den Grund der eigenthümlichen Erſcheinung aufzu⸗ decken. Ein Waldarbeiter, den man mit der Pflege und Abwartung des Hochwildes betraut hatte, hatte ſich derartig an die prächtigen Thiere gewöhnt, daß er es nicht über das Herz bringen konnte, dieſelben dem Tode zu überliefern. Deß⸗ halb ließ er die Thiere am Tage vor der Jagd in das benachbarte Revier bringen, und ſo kam es, daß nur ein einziges Stück Hochwild zur Strecke gebracht werden konnte. — Ein Jahrhundert von Blut⸗ bädern. Unter dem Vorſitze des bekannten chriſtlich ſozialen franzöſiſchen Abg. Grafen de Mun fand kürzlich in dem Hörſaale der Sor⸗ bonne zu Paris eine Konferenz über Armenien und die türkiſchen Greuelthaten ſtatt, der ein überaus zahlreiches und elegantes Publikum, unter dieſem natürlich faſt die geſammte arme⸗ niſche Kolonie in Paris, beiwohnte. An den Wänden des Saales waren zwei Karten befeſtigt; eine ſtellte Armenien dar; die Ortſchaften, in denen die letzten Blutbäder ſtattgefunden, waren roth unterſtrichen. Die andere Karte erinnerte in beredten Ziffern an die hervorragendſten tür⸗ kiſchen Greuelthaten. Zahl der geſchlachteten Opfer: 1822: Griechen 50,000 1850: Neſtorianer uſw.. 10,000 1862: Maroniten uſw. 11,000 1878: Bulgaren 10,000 1894-96: Armenier 300,000 Zuſammen: 381,000. Der Graf de Mun eröffnete die Sitzung mit einer vibrirenden Anſprache, worauf der Geſchichts⸗ ſchreiber Vandal, der jüngſt in die Akademie ge. wählt worden iſt, das Wort zu einem längeren Vortrage ergriff. Er gab zunächſt eine Dar⸗ Güterzüge zuſammen. 3 Wagen ſind entgleiſt. ſtellung Armeniens in geographiſcher, ethnogra⸗ phiſcher und geſchichtlicher Hinſicht, beſchrieb die ſeit undenklichen Zeiten beſtehende Feindſchaft zwiſchen Kurden und Armeniern und geißelte in ſcharfen Worten die Apathie der türkiſchen Re⸗ gierung, die niemals Vorſorge getroffen, die Ausbrüche des Fanatismus zu verhindern. Europa dürfe dieſer Lage gegenüber nicht gleichgültig bleiben und müſſe auf die Durchführung der Beſtimmungen des Berliner Vertrags bezüglich Armeniens dringen und den Sultan zu den ver⸗ ſprochenen Reformen zwingen. Europa habe das unbeſtreitbare Recht, das Leben der Armenier zu ſchützen. Aber in den letzten Jahren habe Europa nicht gewußt oder nicht wiſſen wollen, was in Armenien vorging.„Eine furchtbare Verſchwörung des Schweigens und der Lüge iſt organiſirt worden!“ rief Herr Vandal aus. Durch ſeine Gleichgültigkeit habe Europa und vorzüglich Frankreich ſich zum Mithelfer der Türkei gemacht. Die gleichen Greuel werden ſich wiederholen, wenn man nicht kräftig ein⸗ greife. Der„kranke Mann“ ſei lange fodt und man dürfe nicht länger dulden, daß ſein Gerippe die Luft verpeſte. Frankreich dürfe nie vergeſſen, daß es in Kleinaſien große Intereſſen zu ver⸗ theidigen habe, da die Länder Kleinaſiens von dem Blute ſeiner Kinder durchtränkt ſeien. Man dürfe nicht vergeſſen, daß Frankreich Bürgſchaften und Tauſchländer nöthig habe, um die Streit⸗ fragen im Orient zu löſen. Man dürfe nicht vergeſſen, daß Frankreich bereits durch ſeine„In⸗ tereſſeloſigkeits“⸗Politik Aegypten verloren habe. — Ein neues Handwerk.„Unter den Handwerkern, welche in München zu hoher Blüthe gediehen ſind, nimmt die Kunſtſchweinerel den erſten Platz ein....“ Es iſt zwar nur ein frei erfundener„fataler Druckfehler“— aber die Sache ſelber iſt leider nur zu wahr. Man braucht nur die mit allen Mitteln der Reklame angeprieſene illuſtrirte Zeitſchrift„Ju⸗ gend“ mit ihren ſcheußlichen Titelbildern zu be⸗ trachten, wie ſie in vielen Buchläden ausliegt. Kunſtſchweinerei— weiter nichts! Handel und Perkehr. Mannheimer Landesprodukten⸗ markt. Privat⸗Notirungen der„N. B. Lztg.“ vom 18. Februar.(Die Preiſe verſtehen ſich per 100 Kilo in Mark). Weizen, Pfälzer 18 bis 18 ½, Norddeutſcher 18—18½, Azima 18½—19ꝙ½, Theodoſia 18¾— 20½, Girka 18¼— 19, Taganrog 18 ¼- 18¾, Rumäniſcher 18/—19½, Amerik. Winter 19⅝, Kalifor⸗ nier 19½, La Plata 19 19½¼, Kanſas II 18/, Kernen—.—. Roggen, Pfälzer 13½— 185, Rumäniſcher 14, Norddeutſcher——. Gerſte, hieſiger Gegend 16, Pfälzer 16 Ungariſche 17½—18½, Rumäniſche 13, Futtergerſte 11½. Hafer Badiſcher 12½— 13 ¼, Ruſſiſcher 13½ bis 15¼, Amerikaniſcher 12¾. Mais, amerik. Mixed 9, La Plata 9. Wicken 17. Kleeſamen I. deutſcher 90— 95, U. 85, Luzern 80 bis 100, „Bringe ihr den Knaben, Bertram,“ erwiderte Graf Eugen haſtig dem Manne eine Banknote reichend.„Verpflichte ſie zur Geheimhaltung der Angelegenheit. Erzähle ihr eine Geſchichte, die alle Erzählungen des kleinen Alfred zu nichte macht.“ . Ferlaſſen Sie ſich ganz auf mich, Herr Graf,“ ſagte Bertram entſchloſſen.„Ich hoffe den Frühzug noch zu erreichen. Wenn ich bleibe bis es völlig Tag iſt, ſo könnte möglicherweiſe Jemand kommen, der uns den Knaben wieder abnehme. Bei Cecile Roſſeau iſt er ſicher; dort wird ihn Niemand ſuchen.“ Er ſtand auf und ſchritt auf das Sopha zu, wo der ſchlummernde Knabe lag. Er lüftete die Decke ein wenig, um ihm in's Geſicht zu ſehen. Der kleine Alfred ſtöhnte leiſe und erwachte theil⸗ weiſe von der Berührung. Graf Eugen gab ſeinem Verbündeten noch einige weitere Verhaltungsmaßregeln und Bertram entfernte ſich mit dem ſchlafenden Knaben im Arme. „Der Beſitz dieſes Knaben iſt für mich von großer Wichtigkeit,“ hub der Graf, gegen ſeinen Ver⸗ trauten gewendet, an, als ſich die Thür hinter Ber⸗ tram geſchloſſen.„Morgen wollen wir die nöthigen Schritte thun, auch das Mädchen wieder dingfeſt zu machen. Jetzt fühle ich mich zu abgeſpannt, um noch an irgend etwas zu denken.“ Mit dieſen Worten ſtreckte er ſich auf das Sopha aus und verfiel alsbald in einen feſten Schlaf. Bernard nahm Beſitz von dem Armſtuhl und ließ die Vergangenheit im Geiſte an ſich vorüber⸗ ziehen. Er gedachte Armand de Vigny's, des alten Marquis und der treuen Cecile Roſſeau, um welche er gefreit und die er ſpäter, ſeiner böſen Thaten willen, verlaſſen hatte. Er rang ſeine, von von der heißen Sonne Auſtraliens gebräunten Hände und es ging ihm ein Weh durchs Herz und er wünſchte nichts ſehnlicher, als die vergangene Zeit noch ein⸗ mal durchleben zu können. Doch die verlorene Zeit kehrt niemals wieder, verlorene Zeit kehrt nie zurück! Maße. wurfs und ſeine nußbraunen Augen ſchauten her⸗ ſchienen Funken zu ſprühen. hierhergekommen, um von Ihnen den Knaben zu ——— Der Tag brach an. Herr und Diener ſchliefen ſcheinbar den Schlaf der Gerechten, als ob ſie von keiner Schuld wußten. Plötzlich wurden Beide durch ein heftiges Klopfen gegen die Zimmerthür aus ihrem Schlummer aufgeweckt. Graf Eugen fuhr auf, erſchreckt, verſtört. Bernard ſprang ebenfalls empor und ſuchte inſtink⸗ tiv nach einem Schlupfwinkel, um ſich verbergen zu können. Das Klopfen wiederholte ſich in ſtärkerem Bernard hob ſchnell die ſchwere Gardine vom Fenſter zurück, um dem Sonnenlicht freien Eingang ins Zimmer zu verſchaffen; darauf eilte er an die Thür und öffnete dieſelbe. Es war der Herzog von Beaufort, welcher zu ſo früher Stunde dem Grafen Lamartin ſeinen Be⸗ ſuch machte. Er trat ein, ernſt und ſtrenge, auf ſeinem ſchönen Anklitz lag ein ſtolzer Ausdruck des Vor⸗ ausfordernd darin. Er ließ einen ſchnellen blitzartigen Blick durch das Zimmer ſchweifen und trat näher an das Ruhelager heran, auf welches ſich Graf Eugen niedergelaſſen hatte. „Graf von Lamartin?“ fragte der junge Herzog kurz.— W Graf nickte nur mit dem Kopf, dann rief er aus: „Und wer ſind Sie, daß Sie in ſolcher unge⸗ bührlichen Weiſe in das Schlafzimmer eines Edel⸗ mannes eindringen?“ „Ich bin Gilbert, Herzog von Beaufort,“ war die feſte Antwort und die Augen des Beſuchers „Ich bin der Freund Armand de Vigny's und der ſeinigen und ſch bin fordern, welchen Sie geſtern Abend ſeinen Eltern geraubt haben?“ Graf Eugen ſtieß ein beleidigendes Lachen hervor. — „Wenn ich Ihre Vorſtellung recht auffaßte, Herr Herzog,“ ſagte er mit ſchlecht verhehltem Haß, „ſo ſind Sie der Freund des Raubmörders Armand de Vignys und ſeiner Gemahlin, der ſchönen und ſtolzen Komteſſe Gabriele von Chatrois. Sie ſind ein junger Mann, der ſeinen guten Namen durch ſchlechte Bekanntſchaſt in Gefahr bringt. Erlauben Sie mir, der ich viel älter bin als Sie und der ich mehr Lebenserfahrung beſitze, als früheren Freund ihres Vaters, Ihnen zu rathen, daß Sie dieſem un⸗ würdigen Manne, den Sie ſoeben Ihren Freund nannten, den Rücken kehren. Sie ſollten, bei Be⸗ ginn Ihrer Karriere, nur mit würdigen Edelleuten Gemeinſchaft halten!“ „Wenn ich nach ſolchen Grundſätzen handeln wollte, ſo würde ich jetzt nicht in Ihrer Gegenwart und hier ſein, Graf Lamartin!“ erwiderte der junge Mann flammenden Auges und mit vor Zorn zittern⸗ den Lippen.„Was haben Sie mit dem Knaben angefangen, den Sie ſeinen Eltern geraubt haben? Wohin haben Sie ihn gebracht“ (Fortſetzung folgt.) Der Knotenſtock und die Mode. Der Bummler im zerlumpten Rock Trug früher einen Knotenſtock Von ungeheurer Dicke. Und jeder rief, wenn er ihn ſah: „Kommt dieſem Burſchen nicht zu nah, Der Kerl ſteckt voller Tücke! Sein Stock ſchlägt alles kurz uud klein, Das muß ein grober Knoten ſein!“ Der Stutzer im modernen Rock Trägt heut' denſelben Knotenſtock Von ungeheurer Dicke. Und Alle, die den Knüppel ſehn, Die bleiben bei dem Herrchen ſtehn, Bewunderung im Blicke! Denn jeder denkt:„Wie nett und fein! Das muß ein nobler Knoten ſein l“ Provenzer 115— 120. Leinöl, waggonweiſe 36½½ faßweiſe 38— 40. Rüböl, waggonweiſe 63, faß⸗ weiſe 65. Petroleum, waggonweiſe 21.—, faß⸗ weiſe 22. Tendenz ruhig. Litterariſches. Katholiſche Warte. Von dieſer durchweg gediegenen Famiuenzertſchrift liegt uns reich illuſtrirt Heft 10 und 11 vor. Die neueſten Hefte bringen Biographien von Franz Pendl und Dr. Moriz Broſig. An Erzählungen, No⸗ vellen und Skizzen ꝛc. finden wir vertreten: M. Buol(Ein gutes Wort), Martha Friede (Aus dem Piemont), Redatis(Roswitha, die Nonne von Gandersheim), Sandhage(Lolo's Aufgabe), Friedr. Koch⸗Breuberg(St. Sebaſtian in Salzburg), Fr. Grimme(Die Abtei Prüm), Dr. A. von Rhein(Das ehemalige Inzigkofener Frauenkloſter). Außerdem bringen die Hefte poetiſche Beiträge von Marg. Mirbach, Joh. Schmiederer, Alf. M. Schwammel, C. Schön⸗ felder, Anton Pichler, Ferd. Pecka, Viktor Har⸗ dung, Ida v. Lißberg ꝛc. Sehr viel des Nütz lichen und Intereſſanten enthalten die Rubriken „Litteratur, Kunſt und Wiſſenſchaft“,„Hausweſen“ und„Buntes“. Wir können bei dieſer Gelegen⸗ heit nicht unterlaſſen, dieſe Zeitſchrift, die ſich bereits ſehr viele Freunde erworben hat, wieder⸗ holt als Familienblatt im beſten Sinne des Wortes angelegentlichſt zu empfehlen. —„Klippen im häuslichen Frauenleben“ und „Zwei Lebensbilder“ ſind zwei intereſſante, mit tiefem Gefühl und Verſtändnis geſchriebene Artikel, welche die neueſte Nummer(7) des beliebten Frauen⸗ blattes„Häuslicher Ratgeber“ den Leſerinnen bringt. Neben dem ſorgſältig ausge⸗ wählten Feuilleton enthält dieſelbe Nummer Rat⸗ ſchläge für die Köperpflege und für praktiſche Ver⸗ wertung verſchiedener Gegenſtände. Der Modentheil iſt wieder von wechſelvoller Reichhaltigkeit, ebenſo bringt der beiliegende Schnittmuſterbogen eine Fülle reizender Handarbeiten. Probenummern verſendet gratis und franko der Verlag: Robert Schneeweiß in Berlin W. 30, Elßholzſtraße 19. Letzte Nachrichten. Diütenfordernng. Im Reichstag haben die freiſinnigen Volksparteiler vorgeſtern ihren früͤ⸗ heren Antrag auf Gewährung von Diäten und —— Reiſekoſten an die Reichstagsabgeordneten wieder eingebracht. — Bezüglich der Reform des Militärſtraf⸗ prozeſſes wird der„Nat. Ztg.“ berichtet, daß die Vorlage demnächſt an das Plenum des Bun⸗ desraths gelangen ſoll. Von Hinderniſſen be— zuͤglich des kriegsherrlichen Beſtätigungs echtes der Urtheile des höchſten Militärgerichtshofes ſei nichts bekannt. Auch weiß das Blatt zu melden, daß die vom Staatsſekretär Dr. v. Bötticher erwähnten 62 Abänderungsvorſchläge einer ein⸗ zigen Regierung badiſchen Urſprungs ſein ſollen. Kanea, 22. Febr. Der deutſche Kreuzer „Kaiſerin Auguſta“ iſt geſtern vor Kanea einge⸗ laufen. Nach Ankunft des Schiffes ſind ſogleich 50 Bewaffnete mit der deutſchen Flagge gelandet. Im Hafen liegen noch zwei ruſſiſche Torpedo⸗ boote. Die Aufregung in Kanea iſt fortgeſetzt ſehr groß. Kopenhagen, 22. Febr. Der König von Griechenland telegraphirte geſtern Abend an ſeinen Vater, den König von Dänemark, er habe beſchloſſen nach Kreta zu gehen, um das Kom⸗ mando des Heeres zu übernehmen. Athen, 22. Febr. Ein Extrablatt meldet von einer Unterredung des Königs mit einem Diplomaten, in welcher der König verſicherte, ſeine Geduld ſei zu Ende, da die Großmächte keine Hülfe brächten und die türkiſchen Greuel⸗ thaten lolerirten. Griechenlands Recht ſei unan⸗ fechtbar. Der König iſt feſt entſchloſſen, Kreta zu occupiren. Athen, 22. Febr. Die Truppenſendungen an die türkiſche Grenze werden fortgeſetzt. Paris, 21. Febr. Die vereinigte Flotte der Mächte bombardirte heute das Lager der Inſur⸗ genten bei Kanea, da die Inſurgenten Morgens ein lebhaftes Gewehrfeuer begannen und trotz Einſpruchs der Admiräle fortſetzten. München, 22. F br. Vor der Strafkam⸗. mer des Landgerichtes München II begann heute wiederum ein Habererprozeß gegen insgeſammt 48 Angeklagte wegen des Haberfeldtreibens in der Nacht vom 26. auf 27. Oktober 1895 in Steinhöring, Amtsgerichtsbezirk Ebersberg. Chicago, 22. Febr. Im Maſchinenraum des„Morning Chronicle“ explodirte ein Dampf⸗ keſſel. 6 Perſonen wurden getödtet, eine größere Portemonnaies„ Brieftaſchen, Ta ſchenmeſper Hoſenträger, Papierſtoffwäſche, Alaaßſtäbe, Steinhauer und Zimmermanns ſtifte empfiehlt — 8— Anzahl verwundet. Eine gleichzeitig ausbrechende Feuersbrunſt zerſtörte das ganze Gebäude. Für Geiſt und Herz. Nur der iſt wahrhaft arm, der weder Geiſt noch Kraft hat. Mit dem abgelegten Gedanken eines Genies hat ſich manches Talent noch recht anſtändig gekleidet. Die Frauen nehmen ihr Leben lang Abſchied von ihrer Jugend. Die Dankbarkeit iſt eine ſo ſchwere Bürde, daß nur tüchtige Charaktere ſie zu ertragen vermögen. Das ſchönſte Vorrecht edler Naturen iſt, das Gemeine nie begreifen zu lernen. Wer da will traurig ſein, Häng'— ohne Scherz— Nur an die Außenwelt All ſein Herz. Es giebt Menſchen, denen die Wahrheit immer wie eine Grobheit vorkommt. Geiſt'ge Ruh', du herrlichſte der Gaben, Faß die Seele mächtig und gelind: Wir ſind beftig, wenn wir Unrecht haben, Und thun Unrecht, wenn wir heftig ſind. 7 Meter Sommerstoff für M. l. 98 Pfg.— 6 Mtr. soliden Stoff zum ganzen Kleid für M. 2. 40 Ptg. 6„ Alpaka a„„ ie „ 57 sowie allerneueste Bisson, Sable, Natte, Pointille, Beige, schwarze und weisse Gesellschafts- und Waschstoffe eto. etc. in grösster Auswahl und zu billigsten Preisen versenden in einzeluen Mstern franko in's Haus. 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Viernheim, den 20. Februar 1897. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Pfützer. — Bekanntmachung. Die zur Unterhaltung der Kreisſtraßen des Kreiſes Heppen⸗ heim pro 1897/8 erforderlichen Deckſtein-, Kies⸗ und Eiſenlieferungen, Steinſchläger, Maurer-, Pflaſter- und Schloſſerarbeiten, Fuhren und Ab— walzungen ſollen an nachbenannten Orten und Tageszeiten öffentlich ver— ſteigert werden: 1) Montag, den 1. März l. J., Nachmittags 2 Uhr, in dem Rathhauſe zu Heppenheim für die Kreisſtraßen: Heppenheim— Erbach, Heppenheim— Hambach, Staatsſtraße Sonderbach u. Mittershauſen— Scheuerberg 2) Dienſtag, den 2. März l. Is., Vormittags 9 Uhr, in dem Rathhauſe zu Viernheim für die Kreisſtraßen: Viernheim— Groß⸗Sachſen— Viernheim— Mannheim, Viernheim— Heddesheim, Viern- heim— Ilvesheim und Viernheim—Hüttenfeld— Lorſch. 3) Mittwoch, den 3. März l. Is., Vormittags 10 Uhr, in dem Rathhauſe zu Necharſteinach für die Kreisſtraßen: Neckar- ſteinach—Darsberg, Schönau—Hirſchhorn—Schönbrunn, Hirſchhorn—-Brom⸗ bach und Neckarhauſen— Finſterbach. ö 4) Donnerſtag, den 4. März l. Is., Vormittags 9 Uhr, in dem Rathhauſe zu Wimpfen für die Kreisſtraßen: Wimpfen— Biberach, Wimpfen—Heinsheim—Offenau, Wimpfen—Hohenſtadt und Wimpfen— Jagſtfelderfahrt. 5) Freitag, den 5. März l. Is., Vormittags 10 ½ Uhr, in dem Rathhaufe zu Birkenau für die Kreisſtraßen: Birkenau— Oberabt⸗ ſteinach, Birkenau—Ober⸗Liebersbach und Reiſen—Geiſenbach— Rohrbach. 6) Montag, den 8. März l. Is., Vormittags 14 Uhr, in dem Rathhauſe zu Wald-Michelbach für die Kreisſtraßen: Weg⸗ ſcheide—-Wahlen—Wald⸗Michelbach, Kreidacher-Höhe—Siedelsbrunn—Unter⸗ Abtſteinach, Kreidacher Höhe— Weiher— Mörlenbach und Affolterbach— Olfen. 7) Dieuſtag, den 9. März l. Is., Vormittags 9 ½ Uhr, f in- dem Rathhauſe zu Fürth für die Kreisſtraßen: Steinach— Fürth— Ellenbach— Schlierbach und Weſchnitz— Hammelbach— Wahlen. 8) Mittwoch, den 10. März l. Is., Vormittags 9 Uhr, in dem Rathhauſe zu Rim bach für die Kreisſtraßen: Fürth— Rimbach, Staatsſtraße Großbreitenbach, Mörlenbach—Klein-Breitenbach, Staatsſtraße Zotzenbach— Munſchbach, Staatsſtraße Linnenbach—Erlenbach, Mörlenbach— Bonsweiher, Rimbach—Litzel⸗Rimbach und Rimbach— Albersbach. eingetroffen. Turugenoſenſchaftegs Germania. Gut l 55 WW Heil! Von heute Dienstag ab, Abends 9 Uhr beginnend, finden die Turnſtunden wieder regelmäßig ſtatt.— Dienstags: Kürturnen; Donnerstags: Turnen der Pfuͤtzer⸗ Riege; Samstags: Riegenturnen. Anmeldungen zum Eintritt in den Verein werden fortwährend ent⸗ gegengenommen. Das Eintrittsgeld betragt 1 M., der Monatsbeitrag 20 Pfg.— Zöglinge haben freien Eintritt, Monatsbeitrag 15 Pfg. Der Vorstand. Per Nadi Jon M. 2.— bis M. 4— mit Glas. Deutscher Cognac. Sonn 9 Cronaberrogl. Hafſlatcant: Da RMS Tar. Ferner: Deutschen Cognac, per Literflaſche M. 2.— mit Glas empfiehlt Lud. Heyl Sohn, Grossh. Hoflieferant 1194 In Darmstadt. Verkaufsſtelle zu Originalpreiſen bei Herrn Apotheker Weitzel, hier. Biebesheimer Looſe der dortigen Zuchtvieh-Verlooſung per Stück 1 Mark Heppenheim, den 13. Februar 1897. Großh. Kreisamt Heppenheim. v. Granecy. Vergebung von Straßenunterhaltungsmaterial für Staatsſtraßen im Kreiſe Heppenheim. Die Lieferung des Straßenunterhaltungsmaterials für die nachge— nannten Staats ſtraßeuſtrecken im Kreiſe Heppenheim ſoll auf dem Wege öffentlichen Angebotes vergeben werden. 1. Heppenheim— Ebersberg von km 29,4 bis km 31,20 33,4 1 34,80 39,8 46,0 28,0035 28,60 25,4438 26,800 5 N 27,80 30,7183 Hirſchhorn— Mörlenbach 0,0 5,789 .Neckarſtraße 11,888 13,800 6. Lörzenbach— Weinheim 0,0 1,788 7. Weinheim— Mannheim„ Die Bedingungen für die Bewerbung und die Vertragsbedingungen, ſowie das Loosverzeichaiß ꝛc. liegen von Donnerſtag, den 18. Febr. bis Freitag, den 26. Febr. 1897 auf dem Amtszimmer Großh. Straßenbauamts Erbach, ſowie bei den Großh. Straßenmeiſtern Sax zu Fürth und Brauns zu Hirſchhorn zur Einſicht offen. Angebotformular und Bedingungen können jedoch nur von Großh. Straßenbauamt Erbach gegen Erſtattung der Selbſtkoſten bezogen werden. Die Angebote ſind bis Freitag, den 26. Februar 1897, Vor⸗ mittags 11 Uhr, bei Großh. Straßenbauamt Erbach, verſchloſſen und mit entſprechender Aufſchrift verſehen, einzureichen. Heppenheim, den 16. Februar 1897. Großherzogl. Kreisamt Heppenheim. v. Granchy. 182 70 75 57 2 2. Heppenheim—Lorſch 3. Darmſtadt— Heidelberg 9* 5 7 * 6*— Bauern⸗Verein Viernheim. Der Guanobedarf für dieſes Frühjahr iſt angekauft und koſtet der Zentner A. S. I. Mk. 5,65. Chiliſalpeter in Originalballen Mk. 8,75. Derſelbe geſiebt und in Zentnerſack Mk. 9,15. Seitens des Vorſtandes wurde beſchloſſen: 1. Bedarfsanmeldungen ſind von heute bis längſtens Samſtag, den 27. d. Mts., bei den Vorſtandsmitgliedern Helfrich, Kühl⸗ wein, Gg. Kempf 5., Nikol. Mandel, J. Schneider 3. und Martin zu machen. Vorgenannte Herren ſind beauftragt, Zahlungen entgegen⸗ zunehmen. Spätere Anmeldungen bleiben abſolut unberückſichtigt. Der Guano wird den Mitgliedern durch Fuhrleute vor das Haus gebracht. 5 1 Für den Vorſtand: Keller. Expedition des Viernheimer Anzeigers. Fieuer⸗ Verſicherung. Cine alte Feuer verſicherungs⸗ Ein gutgehendes Ipezereigeſchäft in günſtiger Geſchäftslage der Fried⸗ richſtraße iſt zu vermiethen. Von wem, zu erfragen in der Ex⸗ Geſellſchaft ſucht tüchtige Ver⸗ pedition d. Blattes. 183 treter gegen hohe Bezüge. Gefl. Offerten unter V. G. 435 an Ein Logis Haaſeuſtein u. Vogler, A. G., f Frankfurt a. M. 138 hat zu vermiethen 178 Franz Hofmann, 4. Wer rettet Friedhofſtraßgße 1 weißes Heidenkind? Glücks-Loose! 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Mark.— Im Namen unſeres 5 großen Schutzpatrons legen wir mit neuem Muth und Vertrauen unſere Bitte an aller Leſer Herz. Jeden erſten Mittwoch wird für die lebenden und abgeſtorbenen Wohl⸗ thäter eine heil. Meſſe geleſen und täglich beten unſere Kinder für ſie und ſeid verſichert, Jeſus, Maria und Joſef werden Euch tauſendfach lohnen. Maria Tauſcher. Das St. Joſefsheim, Heimath für heimathloſe Kinder, Pappel⸗Allee 95 8 2 110112, eine für Berlin ſehr/— gain e dee Eigarrenbentel I 1 f Fürſtbiſchöfl. chriſtlichen Naͤchſtenliebe recht dringend empfohlen. mit neueſtem praktiſchen Aus⸗ ſchnitt und jedem beliebigen Aufdruck Berlin, 16. Dezember 1896. Dr. Jahnel, liefert zu billigſten Preiſen W. Bingener, Buchdruckerei Delegat und Propſt bei St. Hedwig. 139 Viernheim. 1 4 . m. ¾˙ü.—— ·ð-̃ g ˙—5e⅞-iCö w o r