— Dieruheiner Anzei Dublikationsorgan der Gr. Hürgermeiſlerei Viernheim. Auzsis blatt son Piernheim, Weinheim, Naferthal und Musgebung. ————ññ—„— Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. und koſtet monatlich nur 30 Pf. frei in's Haus gebracht. Per Poſt bez. pro Quart. M. 1.15 Redaction, Druck und Verlag: W. Bingener, Viernheim. 4 ZuAusſchrelbungen wirkſam u. billig In ſerate 10 Pf. pro 1 ſpaltige Garmondzeile. Reclamen 20 Pf. pro 1ſp. Zeile Nr. 20. Dienstag, den 2. Mürz. 1892. Feutſchland. Berlin, 27. Febr. Beim geſirigen Diner des Provinziallandtages der Provinz Branden- burg hat der Kaiſer eine bemerkenswerthe Rede gehalten. Er beſprach die Entwickelung des deutſchen Reiches aus den Zeiten Barbaroſſas bis auf die allerneueſte Zeit und feierte die Gründung des neuen deutſchen Reiches, indem er ſeines Großbaters Thaten pries. Sodann ſchilderte er die jetzigen, innerpolitiſchen Ver⸗ hältniſſe, wobei er ausführte: Eine neue Auf⸗ gabe wird uns allen aufgebürdet, die zu über⸗ nehmen wir verpflichtet ſind; es iſt der Kampf gegen den Umſturz. Mit allen Mitteln, die uns zu Gebote ſtehen, müſſen wir die zu überwinden trachten, die es wagen, die Grundlagen des Staates anzugreifen, die gegen die Religion ſich erheben und vor der Perſon des allerhöchſten Herrſchers nicht Halt machen. Ich werde mich freuen, jedes Mannes Hand in der meinen zu haben, ſei er Arbeiter oder Herr, der mir hilft in dieſer Gefahr. In der Erinnerung des deut⸗ ſchen Mannes möge der deutſche Gedanke recht wirken und möge er im Kampfe nicht nachlaſſen, um unſer Land von aller Krankheit zu befreien, die das Familienleben und das Helligſte, das der Deutſche hat, die Stellung der Frau zu er⸗ ſchüttern droht. Nachdem der Kaiſer noch die Hoffnung auf die Aufrechterhaltung des Friedens ausgeſprochen, brachte er ein Hoch auf die Märken aus. Berlin, 27. Fegr. Für den Druck der Groß⸗ mächte auf Griechenland ſei nicht die Form des Ultimatume, ſondern die der Sommation(Vor · ſtellung) gewählt worden. Die Sommation gilt als die diplomatiſch mildere Form und entſpricht vielleicht einer letzten freundlichen Vorſtellung. Man nimmt an, daß ſich Griechenland dem Willen der Mächte fügen werde. Die Ent⸗ ſtehungsgeſchichte der markanten Betheiligung Deutſchlands an dem Vorgehen der Mächte wird ſo dargeſtellt, daß Deutſchland als die am aller⸗ U wenigſten intereſſirte Macht die übrigen Groß⸗ mächte in einem Rundſchreiben auf die Gefahr eines großen Krieges aufmerkſam gemacht hat, die bei einem Gewährenlaſſen der Griechen un⸗ vermeidlich geweſen wäre. Deutſchland habe alſo gewiſſermaßen das Signal zum Sammeln gegeben und Rußland hat dann die Führung übernommen. Ausland. Rom, 20. Febr. Der Heil. Vater Papſt Leo XIII. hat den Eintritt in das 20. Jahr ſeines Pontifikates in beſter Geſundheit heute begangen. Der Zuſtand Leos XIII. läßt noch auf eine längere Lebensdauer hoffen. Unzählige Gratulationen ſind ihm aus allen Theilen der Welt zugegangen. Der Krönungstag Leos XIII. iſt eigentlich der 8. März, der Tag nach ſeinem Geburtstag. Weil aber dieſes Jahr der 3. März auf den Bußtag Aſchermittwoch fällt, ſo wird der Gedächtnißtag des päpſtlichen Krönungsfeſtes am 4. März gehalten. Es ſind bereits einige italieniſche und franzöſiſche Biſchöfe in Rom an⸗ gekommen, welche dem diesmal außerordentlichen Feſte beiwohnen und dem Papſte ihre Glück⸗ wünſche darbringen wollen.— Geſtern erſchien die Prinzeſſin Viktoria von Baden, die Gemahlin des Kronprinzen Guſtav Adolf von Schweden und Norwegen im Vatikan, um dem Heil. Vater ihre Glückwünſche zum heutigen Gedächtnißtag ſeiner Papſtwahl darzubringen. Ihre Audienz bei Leo XIII. dauerte über eine halbe Stunde, Die Ereigniſſe auf Kreta. — Ueber die Organiſation der kretiſchen Inſurgenten gehen der„Polit. Corr.“ aus Kanea folgende Mittheilungen zu: Die Inſurgenten ſind in 6 Banden von verſchiedener Stärke ein⸗ getheilt, die auf mehreren Punkten des weſtlichen Theiles von Kreta aufgeſtellt ſind. Jede dieſer Banden hat ihren eigenen ſelbſtändigen Führer, während an der Spitze ſämmtlicher Banden zu⸗ ſammengenommen ein Ober Kommandant ſteht. Anter falſcher Flagge. Roman von J. Hohenfeld. (Nachdruck verboten.) 53. Fortſetzung. Achtunddreißigſtes Kapitel. Machtlos fühlte Giralda ſich in die Gewalt ihres Peinigers gegeben. Er nöthigte ſie, wieder auf der Bank Platz zu nehmen, und fuhr, vor ihr ſtehen bleibend, ſodaß ſie ihm nicht entrinnen konnte, fort: „Ich habe wichtige Entdeckungen gemacht, ſeit⸗ dem ich Sie zuletzt geſehen. Ich habe den Grafen und die Gräfin Alvarez von Angeſicht zu Angeſicht geſehen— ich war in der Villa Laroſe. Ich habe herausgefunden, daß der„ſpaniſche Graf“ Niemand anders iſt als Armand de Vigny und daß Sie, Giralda, wie ich von Anfang an richtig vermuthet habe, die wirkliche Großnichte des alten Marquis de Vigny ſind, den Sie ſo kluger Weiſe täuſchten.“ Giralda erwiderte kein Wort, nur der Ausdruck ihrer Augen verrieth den Schrecken, der ſich ihrer bemächtigt hatte. „Ah! Sie ſind bereits unterrichtet von meinem Beſuche bei Ihren Eltern?“ rief Graf Eugen aus. „Der Herzog von Beaufort, den ich auf dem Bahn⸗ hof ſah, hat Ihnen Alles mitgetheilt? Hat er Ihnen auch geſagt, daß ich Ihren kleinen Bruder in meine Obhut genommen habe und daß Alfred ſo gut verſteckt iſt, daß er nicht eher wiedergefunden wird, als bis ich ihm die Freiheit wiederzugeben für gut befinde?“ Giralda's bleiches Antlitz und ihre ängſtlich blickenden Augen gaben beredtere Antwort, als es in Worten hätte geſchehen können. „Dann wiſſen Sie Alles,“ ſprach Eugen rauh weiter.„Sie haben ein ſchlaues Spiel angefangen, Die in Akrotiri bei Kanea ſtehende Bande, die dem Feuer der fremden Kriegsſchiffe ausgeſetzt war, iſt die ſtärkſte und zählt 2300 Mann mit zwei Kanonen. Die Stärke der übrigen Banden ſchwankt zwiſchen 800 und 2000 Mann. Alles zuſammmen ſind die Inſurgenten ungefähr 12,500 Mann ſtark mit 8 Kanonen und 2 Mi⸗ trailleuſen, während die Truppen des Oberſten Vaſſos 2000 Maun zählen. Die Bewaffnung der Inſurgenten beſteht aus alten Gewehren verſchiedener Gattungen und entfallen auf den Mann 400 bis 500 Patronen. Die Bande von Akrotiri ſteht gegenwärtig unter dem Befehle des Oberſlen Vaſſos. Paris, 27. Febr. Eine Meldung des„Jour⸗ nal des Debats“ beſagt, falls Griechenland ſich weigere, dem Ultimatum der Mächte nachzugeben, ſo würde das engliſche und italieniſche Kabinet vorſchlagen, Griechenland dadurch zur Räumung Kretas zu zwingen, daß die Admirale dem Oberſten Vaſſos mittheilen, daß, falls die Inſel nicht binnen 8 Tagen geräumt würde, die Schiffe, die die griechiſchen Truppen aus Athen gebracht hatten, in den Grund gebohrt werden würden. Kandia, 27. Febr. Von dem Gouverneur bewaffnete Türken, die aus der Stadt gezogen waren, um einige ſtrategiſche Punkte zu beſetzen, hatten einen Zuſammenſtoß mit den Chriſten. Letztere erlitten dabei ſchwere Verluſte. Die Befehlshaber der im Hafen liegenden Kriegs⸗ ſchiffe haben bei dem Gouverneur gegen die Verletzung des WaffenſtillſtandesEinſpruch erhoben. Kanea, 27. Febr. Der Katholtzismus auf Kreta. Unter den zweihunderttauſend Chrlſten, welche gegenwärtig auf Kreta ſich befinden, gibt es kaum 1000 römiſche Katholiken(dem latei⸗ niſchen Ritus anhängend), und zwar in den größten Orten: Kanea, Kandia und Rethymo. Als Venedig der Herrſchaft über die früher den Byzantinern gehorchende Inſel ſich bemächtigte (1204). wurden auf der Inſel nicht weniger als 11 Bischofsſtühle errichtet; Kandia wurde Me. tropole als Sitz eines Erzbiſchofs. So iſt an⸗ aber ſelbſt wenn es Ihnen gelänge, ſo lange der kleine Alfred verſchwunden bleibt, würde Ihr Freudenbecher doch einen bitteren Beigeſchmack haben. Alles Gold und alle Ehre können der Komteſſe Gabriele kein Balſam ſein für die Wunde ihres Herzens—“ „Graf von Lamartin!“ unterbrach ihn Giralda erregt.„Was haben Sie vor mit Alfred? Wollen Sie Geld für ſeine Freigabe?“ „Ja, Geld und eine Frau!“ verſetzte Eugen ſpöttiſch.„An demſelben Tage, an dem Sie mein Weib werden, wird der kleine Alfred zu ſeinen Eltern zurückkehren, eher nicht.“ „Das kann ich nicht! Das kann ich nicht!“ rief Giralda händeringend aus. „Aber Du ſollſt es!“ ſchrie Eugen mit funkeln⸗ den Augen.„Ich bin bereit zu Allem, um meinen Willen durchzuſetzen. Magſt Du wollen oder nicht, Du wirſt mir gehorchen müſſen!“ Er ziſchte den letzten Satz mehr als er ihn ſprach und blickte ſie an mit den Augen eines Dämons. Giralda fühlte ſich wie gelähmt. Sie bemühte ſich, ihrer Gedanken Herr zu werden, aber es herrſchte ein Chaos in ihrer Seele. „Ich bin diesmal vorſichtiger zu Werke ge⸗ gangen,“ fuhr ihr unerbittlicher Feind fort und ein Schlangenblick traf ſie aus ſeinen Augen.„Sie flohen aus der Hütte auf der Klippe, Sie werden mir nicht wieder entfliehen. Verſprechen Sie mir feierlichſt, mich zu heirathen, ſo können Sie unbe⸗ helligt nach Hauſe zurückkehren; verweigern Sie es, ſo nehme ich Sie gewaltſam mit fort!“ „Nicht um meine Nächſten und Theuerſten zu retten, werde ich Sie heirathen, Graf Lamartin!“ rief Giralda, mit Gewalt ihre Erſtarrung abſchüt⸗ telnd aus,„der Himmel mag den Meinen gnädig ſein— die Ihre werde ich niemals!“ „Niemals!“ ſchrie Eugen, während ſeine Au⸗ gen Blitze ſchleuderten.„Hahaha! Jetzt erſt ſollſt Du mich kennen lernen— ich werde Dich zwingen und Du ſollſt Dich fügen! Ich habe die Komödie ſatt, ſei es denn— vorwärts!“ Wieder erfaßte er Giralda am Handgelenk und ſie ſah ſich rettungslos dem Elenden breis⸗ gegeben. Ein gellender Schrei entrang ſich ihrer Bruſt. In demſelben Moment theilten ſich die Büſche aus⸗ einander und aus dem Dickicht hervor trat der alte Marquis de Vigny, das Antlitz von Staunen, Zorn, Haß und Wuth erfüllt. Giralda's erſter Antrieb, als der Marquis ſo plötzlich und rechtzeitig aus dem Gebüſche trat, war, an ſeine Seite zu eilen, ſich ihm zu Füßen zu werfen und ihm Alles zu bekennen. Aber ſie ver⸗ mochte kaum eine Bewegung zu machen. Wie ge⸗ bannt ſaß ſie da und nur der Blick aus ihren Au⸗ gen, im dem ſich Furcht und Schrecken, gleichzeitig aber auch Dankbarkeit ſpiegelte, daß er ſie von ihrem Feinde befreit hatte, verrieth dem Marquis, wie freudig ſie ſein Dazwiſchentreten begrüßte. Graf Eugen's erſter Gedanke war ebenfalls geweſen, zu fliehen. Aber dieſen ſchnell überwin⸗ dend, begegnete er dem Auge ſeines Onkels mit verzweifeltem Blick. „Du hier?“ rief der Marquis aus, ſeinen Neffen wüthend anſehend.„Und heimlich? Was ſoll das heißen? Haſt Du nicht durch Bertram die Botſchaft erhalten, daß Du, ſo lange ich lebe, keinen Fuß wieder in das Schloß oder den Park ſetzen ſollſt? Schurke! Wie kannſt Du es wagen, noch einmal dieſem unſchuldigen Kinde gegenüber zu treten, nachdem Du ſie erſt kürzlich ihrer Freiheit beraubt haſt? Du hätteſt verdient, daß ich Dich züchtige wie einen Buben!“ Er erhob ſeinen ſchweren Krückſtock empor und reckte ſich in der ganzen Größe ſeiner herkuliſchen Geſtalt. Seine ſchwarzen Augen flammten unter den dichten, weißen Braunen und jede Linie ſeines runzlichen, alten, aber edlen Geſichtes drückte die tiefſte Verachtung gegen ſeinen Neffen aus. „Ich empfing die Botſchaft,“ antwortete Graf Eugen demüthig.„Es war auch nicht meine Ab⸗ ſicht, Onkel, in Dein Haus einzudringen.“ Hier wurde ſein Ton ſchon wieder ſpottend.„Ich wünſchte nur eine Unterredredung mit Deiner Nichte.“ zunehmen, daß in jener Zeit ungefähr die ganze Inſel katholiſch war. Aber nach 1669, als die Inſel in die Hände der Türken fiel, verließen die lateiniſchen Biſchöfe mit faſt allen katholiſchen Miſſionären das Land, welches ſie dem nun an⸗ rückenden ſchismatiſchen Klerus überließen. Pius IX. ſtellte 1874 den alten lateiniſchen Biſchofsſitz Kandia wieder her als Suffragan⸗ Bisthum des Erzbisthums Smyrna. Gegenwärtig verwaltet das Bisthum Kandia ein Kapuziner, Pater Angelo di S. Giovanni Rotondo. Außer ihm ſind noch ſechs Prieſter auf Kreta, in den verſchiedenen Städten zerſtreut, und fünf Laien⸗ brüder. Auf der Inſel befinden ſich drei katho⸗ liſche Pfarreien vom lateiniſchen Ritus: Kanea, Kandia und Rethymo und ferner eine gelegent⸗ lich beſuchte Miſſionsſtation in Sitia. Die Zahl der katholiſchen Kirchen beträgt drei, die der Schulen 6(vier Knaben⸗ und zwei Mädchenſchulen) mit zuſammen 200 Zöglingen. In Kanea leiten Joſephs⸗Schweſtern ein Waiſenhaus; dieſelben, ſieben an der Zahl, üben auch Krankenpflege in einem kleinen Krankenhauſe aus. Dieſe Schweſtern ſind alle Franzöſinnen, während die Kapuziner aus Italien ſtammen. Ius Rah und Fern. Viernheim, 1. März. Das Projekt der Erbauung der Bahn Weinheim-⸗Viernheim⸗ Lampertheim⸗Worms, in Fortſetzung der Linie Fürth⸗Weinheim, rückt, wie wir hören, ſeiner Verwirklichung näher. Für Viernheim mit über 7000 Seelen iſt dieſer Bahnbau mit Freuden zu begrüßen, da der Ort durch denſelben mit dem Rhein und der Mainneckarbahn in direkte Verbindung kommt. Es macht ſich dies bereits fühlbar, indem von Intereſſenten ſchon Nachfrage nach Grundſtücken zur Errichtung von Fabrik- Etabliſſement in dieſer Gemeinde ſtatt⸗ fanden; paſſendes billiges Gelände und Arbeits⸗ kräfte ſind zur Genüge vorhanden, wodurch man zur Annahme berechtigt iſt, daß in abſehbarer Zeit Viernheim zu einem großen Fabrikplatze ſich aufſchwingen dürfte. Da die Koſten des Bahnbaues verhältnißmäßig geringe ſind, ſo wäre zu wünſchen, daß mit der Ausführung des Pro⸗ jektes in Bälde begonnen wird. Der Bahnbau iſt eine natürliche Fortſetzung der Linie Fürth⸗ Weinheim, die den Zweck hat, den Verkehr aus dem Odenwalde dem heſſ. Gebiete zu erhalten, während er bis jetzt mehr wie je durch die Linie Fürth⸗Weinheim nach Baden bezw. Mannheim geleitet wurde. Viernheim, 1. März. Auf die in heutiger Nr. enthaltene Bekanntmachung, betr. die Verpachtung von Allmend⸗Grundſtücken, werden hierdurch die Bürger nochmals beſonders auf⸗ merkſam gemacht.— In nächſter Nummer wer⸗ den wir mit dem Abdruck der Beſtim⸗ mungen über die Vertheilung und Verwendung der der Gemeinde und reſp. den Ortsbürgern von Viernheim durch den Wald⸗Receß von 1786/8 und den Vertrag vom 29. Juni und 18. Auguſt 1875 von den Großherzoglichen Do⸗ manialfiscus eingeräumten Bezüge und Nutzungen beginnen. Da die Kenntniß dieſer Beſtimmungen für jeden Ortsbürger beſonders jetzt intereſſant und ſehr wichtig ſein dürfte, ſo weiſen wir eben⸗ falls darauf hin. Viernheim, 1. März. Gemäß Anord⸗ nung des Biſchöflichen Ordinariats wird anläß⸗ lich des 100jährigen Geburtstages des verewigten Kaiſers Wilhelm I. am 21. März in allen katholiſchen Kirchen nach dem Hochamte Te Deum angeſtimmt und„Großer Gott, wir loben Dich“ geſungen, desgleichen ein feierliches Geläute an⸗ geordnet. Am Sonntag, den 13. März, werden in der Seminarkirche zu Mainz zu Prieſtern geweiht die Herren Berdel(Obermörlen), Dory(Bingen), Helbig(Viernheim), Reutter(Sprend. lingen), Schneider(Biblis), Staubach(Herbſtein), Wiegand(Darmſtadt), einige Wochen ſpäter Genſert(Alzey), ſämmtlich aus Heſſen. Viernheim, 1. März. Gewöhnlich im Vorfrühling, wenn der Boden etwas abgetrocknet iſt und laue Abende locken, kommt der Nachtrab der Froſtſpannerweibchen aus dem Boden und klettert an den Stämmen der Obſtbäume empor. Deßhalb ſollen jetzt die Leimringe nachgeſehen und aufgefriſcht werden. Bei jungen Bäumchen iſt nicht zu überſehen, daß auch der Pfahl einen Klebring bekommt. Ein Froſtſpannerweibchen legt bis 300 Eier. Klettern nur 100 Weibchen auf einen Apfelbaum, ſo giebt das 30,000 Eier. Daraus ſchlüpfen im Mai 30,000 Räupchen. Was dieſe in etwa 40tägiger Freßzeit anſtellen können, läßt ſich begreifen. Darum die Leim⸗ ringe nochmals nachſehen. Bensheim, 26. Febr. Während des Spielens zweier Buben im Alter von 9 und 6 Jahren in dem benachbarten Zell hackte geſtern der ältere ſeinem Kameraden mit einem Beile zwei Finger der linken Hand ab. Klein⸗Krotzenburg, 26. Febr. In der Doppelhofraithe des Landwirthes Zöller im be⸗ nachbarten Groß Krotzenburg brach vorgeſtern Nachmittag gegen 4 Uhr Feuer aus, welches das von mehreren Familien bewohnte Zwillingshaus nebſt der Doppelſcheuer vernichtete. Aus der Pfalz, 27. Febr. Ein blutiges Rekontre ereignete ſich dieſer Tage in Alten⸗ wald. Ein neunzehnjähriger Burſche hatte ſeine Mutter ſchwer mißhandelt. Die Nachbarn riefen den Vormund des jungen Mannes zu Hilfe, der ſeinem Mündel einige tüchtige Ohrfeigen appli⸗ zirte. Darüber war der Burſche ſo erboſt, daß er ſeinen Vormund mittelſt eines Revolvers tödtete. Frankfurt a. M., 25. Febr. Seit 12 Uhr Mittags ſteht das große Waarenhaus von Wronker u. Co. in Flammen. Das ganze Ge⸗ bäude bildet ein Flammenmeer von unten bis oben. Den Bewohnern wurde der Rückzug ab⸗ geſchnitten. Die Feuerwehr langte gegen 12½ Uhr auf der Brandſtätte an, als die Bewohner händeringend auf den Balkons ſtanden. Ein Mann ſtürzte ſich vom 2. Stock hinab und ver⸗ letzte ſich ſchwer. Alle übrigen wurden mittels der Rettungsletter in Sicherhelt gebracht. Frankfurt a. M., 25. Febr. Das Feuer im Wronker'ſchen Geſchäft war geſtern dadurch entſtanden, daß beim Aufhängen zweier Bogen⸗ lampen im Parterre⸗Erker Funken des vorzeitig eingeſtellten elektriſchen Stromes in Gardinen⸗ ſtoffe fielen. Der eine der beiden Inſtallateure wurde nach der polizeilichen Vernehmung in Haft genommen. Perſonen ſind außer einem Commis, welcher wie ſchon gemeldet wurde, ſich beim Abſprung vom Balkon Verletzungen zuzog, nicht zu Schaden gekommen. Nach mehrſtündiger Thätigkeit gelang es der Feuerwehr, einem wei⸗ teren Umſichgreifen des Brandes Einhalt zu thun. Das Wronker'ſche Geſchäftshaus iſt mit 260 000 Mk., das Lager mit 290000 Mk. verſichert, in den Schaden theilen ſich die„Transatlantiſche“, die„Union“ und die„North⸗Britiſch⸗Geſellſchaft“. An den übrigen Schäden ſind verſchiedene Ge⸗ ſellſchaften betheiligt. Marburg, 26. Febr. Der Kanalarbeiter Mencke von Sonhauſen erſchoß geſtern aus Eifer⸗ ſucht ſeine Frau, ſchoß ſodann ſeinen Schwager in den Unterleib und verſuchte Selbſtmord. Der Mörder befindet ſich noch lebend im Krankenhauſe, während der Schwager ſeinen Verletzungen bereits erlegen iſt. Aus Bayern, 27. Febr. Der oberpfälziſche katholiſche Bauernverein beſchloß in ſeiner Ge⸗ neralverſammlung, die Abgeordneten ſollten dahin wirken, daß ſämmtliche Brauereien nur ein⸗ heimiſche Gerſte verwenden und die Namen derer, die das nicht thun, veröffentlicht werden. Der Malzaufſchlag ſoll nicht mehr nach dem Maße, ſondern nach dem Gewichte berechnet werden, damit mehr bayeriſche Gerſte verwendet werde. — Münchener Durſt. Der Münchener Jahreskonſum an Bier wird auf 1% Millionen Hektoliter angegeben. Solche Zahlen erfordern Anwendungen auf bekannte Dimenſionen, um anſchaulich zu werden. Mit dieſem Quantum kann das Schwimmbaſſin des Hofbades in der Kanalſtraße zu München 800mal gefüllt werden, ſo daß pro Tag dieſes Schwimmbaſſin Amal ausgetrunken würde. Der Ringwall, welcher das Maximilianeum umgibt, kann mit dieſem Quan⸗ tum auf ca. 10 Meter Höhe gefüllt werden, und der Bodenſeeſpiegel würde um 1 Millimeter ſinken, wenn dem See dieſes Quantum Zmal entnommen würde. — Grauenvolle Ermordung eines Kindes. Ein ſcheußlicher Mord wurde in Querfurt(Prov. Sachſen) an einem Zjährigen Knaben verübt. Man fand den Jungen, der vorher nicht krank geweſen war, todt auf und da der Stiefvater des Kindes, ein Arbeiter C., erſt im vorigen Jahre wegen Mißhandlung deſſelben „Und dazu wählteſt Du einen Augenblick, wo ſie allein und unbeſchützt war,“ erwiderte der alte Herr höhniſch.„Ah,“ fügte er plötzlich in einem anderen Ton hinzu,„ich ſehe jetzt, was es war. Du wollteſt ſie wieder entführen. Ihr Schrei, ihre Angſt— jetzt erkenne ich Alles!“ Und wie ein Blitz leuchtete es über ſeine Züge.„Es ſcheint, ich kam gerade zur rechten Zeit.“ Graf Eugen erſchrak vor dem furchtbaren Blick ſeines Oheims. „Für die erſte Beleidigung meiner Nichte, hatte ich mir vorgenommen, Dir keine andere Strafe angedeihen zu laſſen, als daß Du Schloß und Park fernbleiben ſollteſt. Im Uebrigen wollte ich Dich Deinem eigenen Gewiſſen überlaſſen. Die Strafe ſür die zweite Beleidigung ſollſt Du erhalten, wäh⸗ rend Du lebſt und kannſt Du wählen zwiſchen einer öffentlichen Anklage oder einer Auspeitſchung von meinem Grund und Boden. Wähle ſchnell!“ Graf Eugens Geſicht veränderte ſich. Es wurde dunkelroth vor Zorn über die angedrohte Schmach. „Nimm Dich in Acht!“ rief er warnend.„Nimm Dich in Acht! Bevor Du mir in dieſer Weiſe drohſt, überzeuge Dich erſt, ob dieſe Zuſammen⸗ kunft mit Deiner Nichte eine verabredete war. Fräulein Alvarez,“ ſagte er, ſich an dieſe wendend, „Sie werden es nicht wagen, zu beſtreiten, daß Sie ſelbſt es waren, die mir hier dieſes Rendez⸗ vous gegeben. Sie werden es nicht wagen, ſage i 3 „Aber ich wage es!“ rief das junge Mädchen, ihn unterbrechend und aufſpringend, ihn mit einem wahrhaft königlichem Blicke meſſend, in welchem ihre tiefe Verachtung lag.„Ich beſtreite es ent⸗ ſchieden, daß ich ſie hierherbeſtellt habe, Graf von Lamartin. Sie haben mich überraſcht, als ich hier allein und in Gedanken verſunken ſaß. Sie wollten mich überreden, Sie zu heirathen und als ich es Ihnen abermals abſchlug, da drohten Sie wieder⸗ holt, mich fortzuſchleppen. Sie traten auf mich zu, um mich zu ergreifen, in dieſem Augenblick ſtieß ich den Hülferuf aus.“ ———— Graſ Eugen ſchien das junge Mädchen durch⸗ bohren zu wollen mit ſeinen ſtechenden Augen. Der alte Marquis ſetzte ſich wieder in Poſitur, warf den Kopf ſtolz in den Nacken und ſchritt dann mit geſchwungenem Stock auf ſeinen Neffen zu. „Halt!“ ſchrie Graf Eugen, abwehrend den Arm hebend.„Onkel, ich habe Dir etwas zu ſagen, habe Dir ein Bekenntniß zu machen.“ Der alte Herr hielt inne, die furchtbare Auf⸗ regung ſeines Neffen erſchien ihm auffällig. „Sie hat es nicht anders haben wollen,“ fuhr Graf Eugen fort, während er auf Giralda zeigte und jetzt alle Vorſicht und Ueberlegung bei Seite ließ.„Ich hatte ihr angeboten, ihr Geheimniß zu bewahren, aber ſie hat meine Freundſchaft ab⸗ gewieſen. Du ſollſt jetzt Alles wiſſen Onkel, das Geheim⸗ niß dieſes unſchuldvollen Mädchen— das Geheim⸗ niß der Ihren— Alles!“ „O, nein, nein!“ rief Giralda vor Schrecken zitternd.„Sie können, Sie dürfen nicht reden! Haben Sie Erbarmen!“ Um Eugens Lippen ſpielte ein ſardoniſches Lächeln. Ein triumphirender Blick aus ſeinen Augen traf den alten Marquis. Der Greis blickte die Beiden verwundert an, ohne zu wiſſen, was er von alledem halten ſollte. „Was hat das Alles zu bedeuten?“ fragte er mißtrauiſch und eifrig. „Es bedeutet, Onkel,“ erwiderte Graf Eugen, ſeine verzehrenden Blicke auf die zuſammengeſunkene Geſtalt des gefolterten, jungen Mädchens richtend, es bedeutet.— Soll ich es ſagen, Giralda?“ flüſterte er ſchnell in leiſem Tone,„Willſt Du Deinen Vater retten? Noch iſt es Zeit!“ Nur mit äußerſter Gewalt unterdrückte das junge Mädchen den Schrei, welcher ſich auf ihre Lippen drängte. Sie ſah ſich von einer Gefahr um⸗ geben, der ſie nicht zu entrinnen vermochte und all' ihre Kraft drohte ſie zu verlaſſen. Es war ein ent⸗ ſetzlicher Kampf, den ſie rang. Wenn ſie das Opfer brachte, wenn ſie Graf Eugens ſchrecklichem Ver⸗ langen Folge gab! Nein, nein, um alle Schätze der Welt nicht opfern— ſelbſt nicht, um Die zu retten, die ihr das Theuerſte auf Erden waren. „Was ſind das für Geheimniſſe?“ fragte der alte Marquis drohend.„Was ſagteſt Du zu Giralda, Eugen?“ „Ich will Dir Alles erklären, Onkel,“ ſagte der Neffe, ſeinem Blick nicht von ſeinem Opfer ab⸗ wendend.„Ich habe wichtige Entdeckungen gemacht. Dein ſchurkiſcher Neffe, der nichtswürdige Armand de Vigny iſt nichf todt, ſondern am Leben!“ Giralda ſtieß ein Schrei der Verzweiflung aus. Der Marquis taumelte, als ob ihn eine Kugel getroffen, zurück und lehnte ſich ſchwer gegen einen Baum, ſeinen Blick ſtarr auf den Grafen gerichtet. (Fortſetzung folgt.) Um Mitternacht. Schau rings ich in die Runde, So ſeh ich tiefe Ruh', Nur fallen bis zur Stunde Die Aeuglein mir nicht zu. Die lichten lieben Sterne Zum Sinnen laden ein, Auch ſeh ich dann ſo gerne Des Mondes Silberſchein. Wie blinken hell die Sterne Am blauen Himmel dort, Und ſie, ſie weilt jetzt ferne, Weilt ferne immerfort!— Gedenkt ſie in der Ferne, Gedenkt ſie treu noch mein, Wenn klar und licht die Sterne Sie ſchaut durch's Fenſterlein?— Nun wird ſchon bleich und trübe Der Sternlein treue Wacht: Schlaf wohl, du treuſte Liebe, Du Jugendlieb gut Nacht!“ 3 ä ̃—— — — beba halb 2, he mit Gefängniß beſtraft war, lenkte ſich ſofort der Verdacht auf ihn, das Kind vorſätzlich ge⸗ tödtet zu haben. Die gerichtliche Sektion be⸗ ſtätigte dieſen Verdacht; es ſtellte ſich heraus, daß der Unmenſch dem Kinde einen acht Centi⸗ meter langen Nagel in die Bruſt getrieben und dadurch die Lunge durchbohrt hatte. C. hat den Mord bereits eingeſtanden. Poſen, 24. Febr. In einer Kohlengrube bei Meſeritz wurden geſtern Mittag acht Bergarbeiter verſchüttet. Bisher konnte keiner derſelben ge⸗ rettet werden. Haag, 25. Febr. Der Colonialminiſter wurde auf dem Wege zum Miniſterium angefallen und mißhandelt. Der Thäter, angeblich ein Anarchiſt, wurde verhaftet. 5 Paris, 24. Febr.(Neuer Juſtizmord). Man lieſt im„Eclair“:„Die Juſtiz wird dem⸗ nächſt eine neue Thatſache ſchreiendſter Unge⸗ rechtigkeit und gröbſter Fahrläſſigkeit und Leicht⸗ fertigkeit ihrerſeits zu ſuͤhnen haben. Es handelt ſich um einen Unglücklichen, der ſich ſeit 13 Jahren im Bagno befindet und deſſen völlige Unſchuld nunmehr bewieſen iſt. Die Procedur dieſer Angelegenheit, die natürlich wieder großes Aufſehen erregen wird, iſt beendet. Die Richter zögern trotz den Angriffen, die die Reviſion dieſes Prozeſſes zweifellos gegen ſie heraufbeſchwören wird, keinen Augenblick, angeſichts der Evidenz der Thatſachen energiſch ſich bei der Sache in's Zeug zu legen. Sie ſind von der Haltloſigkeit der erſten Verurtheilung überzeugt und der Irr⸗ thum iſt in ihren Augen völlig feſtgeſtellt. — Bedenkliche Adreſſe. Eine Köchin ſchickt ihrem Schatz eine mit Pfefferkuchen, Wurſt, Aepfeln und ſonſtigen ſchönen Sachen gefüllte Pappſchachtel unter folgender Adreſſe: An den Musketier Johann Friedrich Schmidt, Naſſ. Infanterie⸗Regiment Nr. 87, 9. Komp. in Mainz. Abſenderin: Anna Maria Müller, Sol datenſchachtel. Eigene Angelegenheit des Empfängers. Letzte Nachrichten. Rom, 1. März. Die„Ag. Stefani“ meldet: Die Botſchafter in Konſtantinopel und die Ge⸗ ſandten in Athen vereinbarten nunmehr den Wortlaut der der Türkei und Griechenland zu überreichenden Kollektivnote. Die Note wird wahrſcheinlich morgen überreicht werden. Es wird beſtätigt, daß die für Griechenland be⸗ ſtimmte Note eine viertägige Friſt zur Rückbe⸗ rufung des Geſchwaders und der Truppen auf Kreta ſtellt. London, 1. März. Nach hier auftretenden Gerüchten macht ſich wieder eine ſtarke Strömung zwiſchen England und Deutſchland wegen Trans⸗ vaal bemerkbar, es ſoll in dieſer Angelegenbeit geſtern Nachmittag ein außerordentlicher Miniſter⸗ rath ſtattgefunden haben. Worms, 27. Febr. Unter dem Vorſitz des Herrn Oberſchulrath Soldan fand heute im Gymnaſium die Reife- Prüfung ſtatt. Sämmt⸗ liche 12 Abiturienten beſtanden(5 davon unter Befreiung von der mündlichen Prüfung) ebenſo Frl. Kehr, die ſich der Prüfung mit den Gym⸗ naſiaſten zuſammen unterzogen hatte. Eſſen a. d. Ruhr, 28. Febr. Die„Rhein. Weſtf. Ztg.“ meldet: Auf zahlreichen Zechen des Ruhrkohlenreviers überreichten die Arbeiter gemäß den Bochumer Beſchlüſſen des chriſtlichen Bergarbeiterverbandes verſchiedene Forderungen, insbeſondere wird eine zehnprozentigesohnerhöhung gefordert. — Buxkin, doppeltbr. à M. 1.35 Pf. pr. Mtr.— 3 Meter Buxkin zum ganzen Anzug für M. 4,05 Pfg. . 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Pfütz er. 22⁵ bara Dieter, Auszug Katharina T. d. Landwirths Joh. Eliſabetha Martin, Eheſchließungen. Gärtner Adam Hafner mit Bar⸗ Schuhmacher Georg Dewald 3. mit Fabrikarb. Georg Peter Reinemuth mit Suſanna Gallei. Sterbefälle. Anna Maria Bugert 19 J., 8 M., 5 Tg., 8 ö 1 aus den Civilſtands⸗Regiſtern der Gemeinde Viernheim vom 1. bis 28. Februar. ö Geburten. Magaretha T. d. Tünchers Joh. Herbert 3., Maria T. d. Landwirths Michael Mandel 5., Margaretha T. d. Milchkutſchers Franz Hanf 3. Maria Anna, T. d. Taglöhners Georg Renner 2., Johannes S. d. Maurers Georg Werle 2., Anna Maria T. d. Fabrikarbeiters Friedrich Mattern, Hoock 8., Johann Karl S. d. Bäckers Friedr. Jak. Kumpf, Peter S. d. Fabrikarb. Nikolaus Schneider 1. Jakob S. d. Schloſſers Joſeph Neff 1, Johannes S. d. Landwirths Nik. Schloſſer 1., Valentin S. d. Maurers Jakob Ditſch 1., Eliſabetha T. d. A. Rhein, Barbara T. d. Holzhändlers Aug. Hanf 1., Friedrich S. d. Schneiders Johs. Krug 2., Fabrikarbeiter Mathias Bugert 1. mit Anna Maria Klee, Fabrikarbeiter Edmund Samstag 1. mit Katharina Weiß Fabrikarbeiter Georg Beyer 1. mit Anna Maria Rhein, Landwirth Nikolaus Gutperle 3. mit Magdalena Adler, Schmied Adam Simon 1. mit Katharina Rößling, Bleilöther Hermann Groh mit Anna Margaretha Englert, Maurermeiſter Joh. Phil. Herſchel l. mit Maria Schneider, Maurer Nikolaus Burkert 1. mit Magdalena Neff, Georg, S. d. Fabrikarbeiters Gg. Mandel 12., 15 Tg., Anna Maria Barbara, T. d. Fabrikarb. Kasp. Hofmann, 6 M., Helena Eva, T. d. Lehres Georg Michael Mandel, 3 M., Johanes, S. d. Taglöhners Mich. Mandel 6., 2 J., Georg, S. d. Landwirths Michael Butſch 3., 2 M., Auszüglerin Eva Katharina Hoock geb. Hohenadel, 71 J., 4 M., 12 Tg., Peter, S. d. Fabrikabeiters Nik. Schneider 1., 2 Tg., Franz Joſeph, S. d. Tünchers Johs. Haas 9., 1 J., 6 M. N 2———— 2 A 4 2— — N. 2 8—* P 99 1 1 . 1 1 g 5 35 8 d e * Bekanntmachung. Es iſt uns in letzter Zeit leider wiederholt bekannt geworden, daß Beſitzer von Allmenden Grundſtücke verpachteten und wurden dieſe nochmals weiter verpachtet, ohne dem Ortsvorſtand hiervon Kenntniß zu geben. Dieſe ſelbſtſtändigen Verpachtungen bezw. Nachverpachtungen haben den Nachtheil des Pächters ſowohl als des Verpächters zur Folge. Wir machen daher die Ortsbürger auf nachſtehenden§ 3 a Abſ. 1 der Lokal⸗Statuten auf⸗ merkſam. Viernheim, den 1. März 1897. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. 216 Pfützer. § Za. 1b 1. Die Ueberlaſſung der Allmenden an die einzelnen Ortsbürger er⸗ folgt unter der ausdrücklichen Beſchränkung, daß diejenigen Ortsbürger, welche die ihnen überlaſſenen Grundſtücke nicht für eigene Rechnung bebauen, dieſe im Allgemeinen nur im Wege des öffentlichen Ausgebotes zur Ver⸗ pachtung bringen dürfen und daß nur ausnahmsweiſe und nur bei vor⸗ liegenden beſonderen Gründen, mit Genehmigung des Gemeinderathes, von dem Bürgermeiſter Verpachtungen aus der Hand gutgeheißen werden können. 2. Verpachtung von Allmend-Nutzen darf unter allen Umſtänden erſt dann ſtatthaben, wenn der betreffende Ortsbuͤrger in die Nutzung förmlich eingewieſen ſein wird. Vorausverpachtungen ſind gänzlich unter⸗ ſagt. Ebenſo wird ausdrücklich beſtimmt, daß auch die etwa fetzt bereits beſtehenden Vorausverpachtungs⸗Vecträge(welche aber noch nicht in Kraft getreten ſind, weil der betreffende Ortsbuͤrger in den Genuß eines Allmend— looſes noch nicht eingewieſen worden iſt) der Gemeinde gegenüber durchaus unverbindlich ſind. a 3. Die Nichtbeachtung dieſer Vorſchriften berechtigen die Gemeinde dem Zuwiderhandelnden die Allmendgrundſtücke ſofort zeitweilig oder ganz zu entziehen und zum Vortheil des Allmendnutznießers, welcher indeſſen die Adminiſtrationskoſten zu tragen hat, öffentlich zu verpachten und reſp. zu verwerthen. 5 4. Zu gleichem Einſchreiten iſt die Gemeinde gegen diejenigen Bürger berechtigt, welche ihre Allmendgüter im Baue verwahrloſen, oder ſolche etwa gar in einer nach dem Ermeſſen der Bürgermeiſterei wirthſchaftlich nicht gerechtfertigten Weiſe unbebaut laſſen ſollten. Bekanntmachung. Es wird hiermit bekannt gegeben, daß die Säuberung der Bäume, Hecken und Sträucher ꝛc. von Raupenneſtern bis längſtens den 15. d. Mts. zu erfolgen hat, anſonſt nach Ablauf dieſer Friſt auf Grund Art. 80 des Feldſtrafgeſetzbuchs gegen Säumige Anzeige erhoben und die Entfernung der Raupenneſter auf deren Koſten vorgenommen wird. Bekanntmachung. Nächſten Mittwoch, den 3. März d. J., von ½ 8—12 Uhr Vormittags und von ½2—5 Uhr Nachmittags ſowie Donnerſtag, den 4. März, von 8—11 Uhr Vormittags, findet auf dem Rath⸗ hauſe dahier die Erhebung des 6. Ziels der direkten Steuer, der Forſt⸗ und Feldſtrafen aus der 6. Periode, ſowie der Hundeſteuer ſtatt. hebung melden wollen. Viernheim, den 25. Februar 1897. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Bekanntmachung. 52 Stück Kiefern Stämme; 1 Pappelſtamm; 421, Rm. Kiefern⸗Scheiter; 421,5 Rm. Kiefern Knüppel; 111,2 Rm. Kiefern⸗Stöcke; 11540 Stück Kiefern-Wellen; 7,4 Rm. Pappel⸗Scheiter; 1,5 Rm. Pappel⸗Knüppel an die Meiſtbietenden öffentlich gegen Baarzahlung verſteigert. Viernheim, den 27. Februar 1897 Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Pfützer. 218 Bekanntmachung. Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß die Abfuhr des bei der erſten Ueberweiſung abgegebenen Receßholzes aus den Diſtrikten Bürſtädterſchlag, Seeſchlag und Freie Heide bei Meidung forſtgerichtlicher Beſtrafung bis längſtens den 6. d. Mts. beendigt ſein muß. Viernheim, den J. März 1897. 219 Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Pfützer. Bekanntmachung. Nächſten Freitag, den 5. März d. J., Vormittags 9 Uhr, wird auf dem Rathhauſe dahier: 1. Die zur Allmend der 1. Knabenſchulſtelle gehörigen Grundſtücke; 2. Verſchiedene zur großen Allmend des Mich. Eder 1. gehörigen Grundſtücke; 3. Ein Allmendgrundſtück, Oberlück, IX. Gewann, Nr. 46, der Nikolaus Frank 1. Wwe., auf mehrere Jahre in Pacht; 4. Verſchiedene Looſe Ackergrund, welcher ſich vorzuͤglich zur Ueber⸗ beſſerung von ſandigen Gärten und Aecker eignet, an die Meiſtbietenden, ſowie Viernheim, den 1. Mürz 1897. 217 . Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Pfützer. Saaffrüchte in beſter Qualität liefern 209 Leopold Wolff Söhne. Aufgepaßt, es gibt was! 7 Gaſthaus zur Vorſtadt. Faſtuacht⸗Dienſtag, Abends 8 Uhr anfangend, Großes humoriſtiſches Faſtnachts⸗Concert ausgeführt von der Geſellſchaft„Erheiterung“, Viernheim. Urogra m m: ö g N g 1 ö f 1. Die luſtigen Muſikanten, komiſches Terzett. v. Peters. 2. Ein fideler Junggeſelle, Soloſcene 5 v. Wolff. 3. Das verliebte Trio, komiſche Scene v. Zimmermann. 4. Gefreiter Clemm, Original-Couplet. v. Lehnhard. 5. Flick und Flock, die luſtigen Junggeſellen, Duett.. v. Teich. i 6. Das Landſtraßengigerl, Soloſcene.. 3 v. Offenhauſen. 7. Vor dem Standesamt, Enſemble⸗Scene mit Geſang v. Samſon. 8. Die Arbeitsfeinde, heiteres Terzett. v. Starke. 9. Duſel und Tute, die beiden Nachtwächter. v. Teich. Kaſſeneröffnung 7 Uhr.— Anfang präeis 8 Uhr. 2 Eintritt 4 Perſon 20 Pfg. Zu zahlreichem Beſuche ladet freundlichſt ein Michael Adler, 197 zur Vorſtadt. a Alle Sorten Uhren u. Goldwaaren von den billigſten bis feinſten in nur ſoliden Qualitäten empfiehlt K. Schroff, Uhrmacher Mannheim, Breiteſtraße U 1, 9 neben Herrn Dreesbach. 5. Das Umhacken von 7,5005 Hektar Waldgelände an die Wenigſtnehmenden verſteigert. Viernheim, den 1. März 1897. Großherzogliche Bürgermeisterei Viernheim. Pfützer. 22⁰ Hofraithe⸗ und Bauplatz⸗ Verſteigerung. Donnerstag, den 4. März d. J., Vormittags 10 Uhr, laſſen die Erben von Peter Hoock 3. auf dem Rathhauſe eine am Bürſtädter Weg gelegene Hofraithe nebſt Bauplatz auf Erb und Eigen an den Meiſtbietenden verſteigern. 221 Zwei Zimmer nebſt Zubehör ſind zu vermiethen. f Mehrere tüchtige Von wem, zu erfragen in der Ex⸗ pedition d. Blattes. 222 Maurer Mehrere Allmendäcker für den hieſigen Kirchenbau ge⸗ iebt in Pach 223. 1210 gat e 22 Nähere Auskunft ertheilt Jank. Englert 2. uwe. ö Ber 20 Schöne Harzer 205 ergmann, — 2 Rebſtock. Kanarienvögel (Männchen und Weibchen) hat zu verkaufen Johs. Bildſtein. Bier-Pressionen Büffets-Eisſchränke Kohlenſäure 159 Sodawaſſer-Apparate. Bernh. Helbing, Maunheim N. 7, 2. Mlüeks-Loose! Friedberger Looſe à M. 1.— Ziehung am 3. März. Biebesheimer à M. 1.— 11 Looſe auch ſortirt M. 10.— Haſſia⸗Geldlooſe à M. 1. Ziehung am 15. März. 4.8 10 Pf., jd. Liſte 15 Pf. verſendet „Dinkelmann, Worms Lotterle-Haupt-Agentur. 27 Gleichzeitig wird darauf aufmerkſam gemacht, daß diejenigen Perſonen, welche noch einen Steuernachlaß zu beanſpruchen haben, ſich bei der Er⸗ Pfützer. 195 l Montag, den 8. März d. Is, Vormittags 9 Uhr an⸗ fangend, werden im Rathhauſe zu Viernheim folgende Holzſortimente als: 5 —. 1 1 1 2 M m ber