105 fle az: A8 Wahr ſtnikten hllicher 29 tick; hörigen „ der Ueber⸗ laſſen f N. ge ge 21 2 — 5 5 meinde den berechtigten Ortsbürgern von Viern⸗ Hie Erſcheint Dienstags, und Samstag und koſtet monatiich un 0 Pf. frei in's Haus gebracht. Die Boſt bez. pro Quart. M. 1.15 heimer — 435 Publikationsorgan der Er. gürgermeificcti Viernheim. Anteissblatt sen Piernheim, Weinheim, Aaferthal und Amgehung. Redaction, Druck und Verlag: W. Bingener, Viernheim. Beiger Zulusſchreibungen wirkſam u. billig In ſerate 10 Pf. pro 1 ſpaltige Garmondzeile. Reclamen 20 Pf. pro Iſp. Zeile Nr. 21. Donnerskag, den 4. Mürz. * Viernheim, 4. März. Wie ſchon in voriger Nr. mitgetheilt, werden wir, heute be— ginnend, in einigen Fortſetzungen die überaus wichtigen und intereſſanten Beſtimmungen über den Waldreceß von 1786/7 und den Vertrag vom 29 Juni/ 18. Auguſt 1875 zum Abdruck bringen, Das Studium derſelben dürfte allen Ortsbürgern zu empfehlen ſein. 5 1 Tolial-Statufen über die 7 Vertheilung und Verwendung der der Gemeinde und reſp. den Ortsbürgern von Viernheim durch den Wald⸗Receß von 1786/7 und den Vertrag vom 29. Juni/ 18. Auguſt 1875 von dem Große herzoglichen Domanialfiscus eingeräumten Bezuͤge und Nutzungen. 18 Einleitung. 5 Die auf Grund des unter Anlage 4 hier im Abdrucke angelegten Wald⸗Receßes von 1786/7 ſeither und bis zum Jahre 1874 einſchließlich ge⸗ währten Bezüge haben durch den am 29. Juni/ 18. Auguſt 1875 vereinbarten Vertrag, wel⸗ cher unter Anlage B hier ebenfalls angelegt wird, ſo weſentliche Aenderungen erfahren, daß für die künftige Vertheilung und Verwendung der der Gemeinde und reſp. dieſer für die Ortsbürger von Viernheim hiernach nunmehr eingeräumten Bezüge und Nutzungen der Erlaß von Lokal Statuten nothwendig wurde. Auf Antrag des Ortsvor⸗ ſtandes von Viernheim und nach vorherigem Voll⸗ zuge des deßfalls vorgeſchriebenen Verfahrens, wurden hinſichtlich der vorerwähnten Bezüge und Nutzungen die nachfolgenden näheren Beſtimmungen getroffen, welche, nachdem das Großhersoglid Miniſterium des Innern die höchſte Ermächtigung zur Genehmigung hierzu ertheilt hat, hiermit zur Nachachtung veröffentlicht werden. 5 §1. 251 Im Allgemeinen wird beſtimmt, daß die Ge⸗ 5 heim ebenſo wie den Wittwen derſelben, die ſeither genoſſenen Bezüge und Vergütungen auch fernerhin nach der bisherigen Praxis gewährt und daß die oben in den Anlagen A und B übergebenen Ver⸗ träge einen integrirenden Beſtandtheil der gegen— wärtigen Lokal⸗Statuten bilden ſollen, indeſſen bleibt vorbehalten, außer den in dem gegenwärtigen Statut ſpeziell vorgeſehenen Aenderungen und Modifikationen weitere Einſchränkungen eintreten zu laſſen, wenn ſich ſolche mit den der Gemeinde zukommenden Bezüge nicht mehr ausgleichen laſſen. §2. Als Bezugsberechtigte und reſp. zur Theil⸗ nahme an den hier in Rede ſtehenden Nutzungen gelten und zwar entgegen den Beſtimmungen unter pos. 1 und 2 des Geſetzes vom 21. Juni 1852, ohne Rückſicht auf Alter und Verheirathung, alle in Viernheim wohnenden volljährigen Ortsbürgern und Ortsbürgers-Wittwen, ſelbſtverſtändlich aber nur mit den in gegenwärtigen Lokalſtatuten ge— troffenen Einſchränkungen. Der Rang, welchem die Ortsbürger und Ortsbürgers-Wittwen in das Ortsbürger-Regiſter, bei den letzteren durch den Tag deren Eheſchließung beſtimmt, wie ſolcher bisher ſchon üblich war und auch nach den am 2 Mai 1863 erlaſſenen Statuten bezüglich der an die Ortsbürger zu Viernheim abgegebenen All⸗ menden zur Anwendung gebracht wird. 83. Den dermaligen Ortsbürgern, ſowie den derzeitigen Wittwen verſtorbener Ortsbürger der 9 Gemeinde Viernheim und den dieſen im hieſigen Ortsbürgerrecht folgenden Nachkommen derſelben wird, namentlich gegenüber den durch Aufnahme in die Gemeinde neu eintretenden Ortsbürgern, ein Vorrang in der Art in Hinſicht der Theil⸗ nahme an der hier namentlich mit in Rede ſtehende Nutzung für Bauholz und reſp. der jetzt dafür zu gewährenden Entſchädigung eingeraͤumt, daß die derzeitigen Ortsbürger und reſp. Ortsbürgers⸗ Anker falſcher Flagge. Roman von J. Hohenfeld. (Nachdruck verboten.) 54. Fortſetzung. „Armand lebt?“ murmelte er, wie von einem ſchweren Traum befangen, nicht ahnend auf das, was um ihn her vorging. „Ja, er lebt und iſt in Frankreich!“ verſetzte Eugen mit ſchriller Stimme.„Jener Brief aus Braſilien, der Dir die Nachricht ſeines Todes brachte, war gefälſcht. Er hat ein ſchlaues Spiel mit uns getrieben. Er kehrt nach Frankreich zurück und hat ſich hier in der Nähe verſteckt gehalten, unter fal⸗ ſchem Namen und in der Abſicht, nach Deinem Tode, Onkel, mit ſeinen Erbanſprüchen hervorzutreten.“ „Er lebt und iſt in Frankreich!“ wiederholte der Marquis in Gedanken verſunken.„So nahe bei mir all' dieſe Jahre, während welcher ich ihn todt glaubte. Er lebt— Armand lebt!“ „Ja,“ verſetzte Eugen höhniſch,„er lebt und hält ſich verborgen vor aller Welt, wartend auf Deinen Tod.“ Alle mühſam zurückgehaltene Leidenſchaft des olten Marquis wurde durch die Worte ſeines Neffen wieder wachgerufen und aufgerüttelt und marterte ſeine Seele mit wildem Gluthenbrand. „Wo iſt er 2“ rief er ſich nach allen Richtungen umſehend, gleichſam als ob er ihn aus dem Schatten der Bäume auf den freien Platz heraustreten zu ſehen erwarte.„Iſt er hier?“ „Nein, er wird ſich hüten, Dir zu begegnen!“ entgegnete Graf Eugen mit grauſamem Lachen.„Er lebt in der Nähe von Paris in Verborgenheit. Ich beſuchte ihn geſtern in ſeiner luxuriös ausgeſtatteten Wohnung. So viel kann ich Dir ſagen, Onkel, daß er kein Knauſer und Geizhals iſt. Er erkannte mich ſofort und auch ich erkannte ihn trotz ſeiner geſchickten 0 Verkleidung. Er ſprach von Dir und ſpottete über nach welch rt 0 sbürg Attwen welche in die Bezüge einzuruͤcken berechtigt ſind, wird bei den erſteren durch die Reihenfolge des Eintrags Wittwen zum ſofortigen und deren Söhne mit dem auf deren Erwerb des Ortsbürger-Rechts folgenden Jahre zum Antritt der hier in Rede ſtehenden Nutzungsrechte berechtigt erſcheinen, da⸗ gegen aber allen denjenigen, welche das Orts— bürgerrecht durch Aufnahme erwerben, ein zehn— jähriger, ſich auch für dieſe Zeit auf deren Söhne ausdehnender Verzicht auf dieſe Nutzungen hiermit auferlegt wird. Dieſer Verzicht beginnt mit dem auf die Ortsbürgeraufnahme folgenden Jahre zu laufen. Ausdrücklich wird bemerkt, daß dieſe Nutzungs⸗ Suspenſion übrigens nicht auf das Brennholz ausgedehnt werden, vielmehr nur auf die Ent⸗ ſchädigung für Bauholz beſchränkt bleiben ſoll. In allen Fällen alſo ſowohl beim Bauholz und beziehungsweiſe der Entſchädigung dafür, als auch zum Brennholz⸗Bezug können indeſſen nur diejenigen Ortsbürger, welche dahier ihren ſtändigen Wohnſitz haben, zur Theilnahme an dieſen Nutzungen zugelaſſen werden. Der ſtändige Wohnſitz ſoll für alle diejenigen Ortsbürger unterſtellt werden, vom 1. November des vorhergehenden Jahres an ununterbrochen mindeſtens ein Viertel— jahr dahier wohnen. Falls übrigens ein hiernach in Viernheim wohnender und am 1. Januar noch lebender Bürger vor der Loosholz⸗Vertheilung in ihrem Entſchluß, Dich, ganz wie früher. Er bot mir eine anſehnliche Summe, wenn ich ihm Deinen Geſundheitszuſtand mittheile und wie lange Du möglicherweiſe noch leben könnteſt—“ Tief aufſtöhnend erhob der arme, alte Marquis abwehrend ſeine Arme. Er zweifelte keinen Augen ⸗ blick an der Wahrheit von Eugen's Worten, waren ſie doch in überzeugendem Tone geſprochen. „Armand iſt im Geheimen verheirathet und hat Familte,“ fuhr Eugen in ſeiner Erzählung fort, ohne den flehenden Blick Giraldas zu beachten. „Sollteſt Du ihn alſo zur Verbüßung ſeines Verbrechens in's Bagno ſchicken, ſo hinterläßt er Erben, welchen Du die Erbfolge nicht abſprechen kannſt und welche auch ſchon von ihrem dereinſtigen Stand und Anſehen unterrichtet ſind. Du ſiehſt Onkel, wie ſchlau fer Alles angefangen hat. Aber ich glaube, er hat ſich vorgeſehen, daß er nicht gefangen genommen wird. Er hat einen prächtigen Plan entworfen, einen Plan gegen Dich, Onkel, der wohl der Mühe werth iſt, daß ich ihn Dir entdecke.“ „Was iſt es?“ fragte der alte Marquis gänzlich gebrochen. „Er hat eine Tochter— ſchön gebildet, liebens⸗ würdig. Mit ihrer Hilfe hofft er Dich auszubeuten, Onkel.—“ Giralda unterbrach Eugen durch einen Angſt⸗ ſchrei.— Bleich, kraftlos lehnte der Marquis gegen den Baumſtamm. „Es iſt jetzt noch nicht zu ſpät, Giralda,“ flüſterte ihr Peiniger ihr eifrig zu.„Verſprich mir, was ich von Dir fordere und ich will Deinen Vater retten. Verſprich es mir und ich will Dich vor meines Onkels Zorn und Haß bewahren.“ „Ich kann es nicht verſprechen,“ antwortete das geängſtigte junge Mädchen mit gebrochener Stimme.„Aber wie Sie einſt auf die Barmher⸗ zigkeit Gottes hoffen, ſo üben Sie jetzt Barmherzig · keit gegen mich.“ Ihre Blicke, ihre Worte, ihre Geberden, Alles wies darauf hin“, daß ſie unerſchütterlich feſt ſtehe verſterben ſollte, ſo hat derſelbe, beziehungsweiſe es haben deſſen Erben dennoch Anſpruch auf den Bezug des Loos⸗ und Ergänzungsholzes des be⸗ treffenden Jahres. Das Recht zum Bezuge von allem weiteren Receßholze erliſcht mit dem Todes⸗ tage des betreffenden Ortsbürgers. (oortſetzung folgt.) Kentſchlaus. Berlin, 3. März. Zur Centenarfeier hat Staateſekretär v. Bötticher in Vertretung des Reichskanzlers an die Präſidenten des Reichs⸗ und Landtags ein Schreiben gerichtet, in welchem es heißt, daß es der Wunſch des Kaiſers ſei, daß den Mitgliedern derſelben Gelegenheit ge⸗ geben werde, an der Feierlichkeit theilzuneh men. ſeinem Willen nicht nachzugeben und gälte es ihr Leben. Mit wüthendem Blick wandte ſich von ihr ab und fuhr, wendet, fort: „Armands Tochter iſt ſehr ſchön. Ihre Stimme iſt entzückend wie die einer Sirene und ihr Auge iſt unſchuldig wie das einer Taube. Armand hat nun über Dich und über die Höhe Deines geſammten Vermögens Erkundigungen eingezogen und den Plan gefaßt, dieſes Mädchen auf das Schloß de Vigny zu ſchicken, hoffend und erwartend, daß ſie ſich in Dein Herz ſtehlen und Deinen Reichthum für ſich gewinnen würde. Er rechnete ferner dar auf, daß ſeine Tochter Deine Vergebung für ihn erwirken und ſeine und ſeiner Familie Einſetzung in ihre früheren Rechte zu Staude bringen würde.“ „Laß ihn ſeine Tochter ſchicken!“ ſtieß der alte Marquis mit Donnerſtimme hervor.„Laß' ihn ein Spiel verſuchen! Ich werde ſie vernichten— die ganze Brut!“ Ein Zittern, das ſeine Geſtalt durchſchüttelte, ließ den Greis kaum die Worte über die Lippen bringen. Wie ein Blitz leuchtete es in Graf Eugen's Augen auf und ein entſetzlicher Hohn verzerrte ſeine Züge. „Er ſoll ſie ſchicken?“ rief er aus.„Er hat ſte bereits ge⸗ Graf Eugen gegen ſeinen Oheim ge⸗ es nicht mehr nöthig. Er hat ſchickt. Sie ſteht vor Dir! Gtralda, Deine adoptirte Nichte, iſt keine andere als Deines unwürdigen Neffen Armand de Vignys Tochter!“ Neununddreißigſtes Kapitel. Graf Eugen ſchwieg einige Augenblicke, um den Eindruck ſeiner Worte zu beobachten. Der alte Marquis ſtand wie vom Blitze getroffen. Giralda blickte auf ihn mit flehender Geberde, aber es war kein Ausdruck von Nachgeben darin zu leſen. Er ſah, daß ſie lieber ihren Vater, dem fle in kindlicher Liebe anhing, opfern, als ſich ihm zum Opfer bringen würde. * 3 1 — — r———ĩ—ͤ—— 2. u ee 1 F ** e 5 2 7 * N 1 ö — — In dem Schreiben werden die Präſidenten er⸗ ſucht, die Adreſſe derjenigen Herren einzureichen, welche ſich an der Feier zu betheiligen gedenken. — Der Cartellverband katholiſcher deutſcher Studentenverbindungen veranſtaltete am Freitag hier zur Centenarfeier einen feierlichen Aufzug zu Wagen. Derſelbe legte im Mauſoleum zu Charlottenburg am Grabe des Kaiſers Wilhelm einen Kranz nieder. Abends war Commers, auf welchem u. A. der Abg. Porſch und der Domi⸗ kanerpater Lentz ſprachen. Ausland. Rom, 2. März. Der Papſt empfing anläß- lich des Jahrestages ſeiner Krönung die Kardi⸗ näle und Biſchöfe und paraphraſirte die Encyk⸗ lika vom 6. Juni 1896 über die Einheit der Kirchen. Das Befinden des Papſtes iſt vor⸗ züglich. London, 2. März. Wie dem„Figaro“ von hier gemeldet wird, umfaſſen die der Türkei ge⸗ machten Reformvorſchläge der Mächte folgende fünf Punkte: 1. Die Ernennung des Großvezirs erfolgt unter der Zuſtimmung der Mächte; 2. Der Finanzminiſter muß ein Europäer ſein; 3. Den Poſten des Juſtizminiſters muß ebenfalls ein Europäer erhalten; 4. Ein internationaler Ausſchuß iſt zur Ueberwachung der Verwaltungen einzuſetzen; 5. Eine große Anleihe wird unter Gewährleiſtung der Mächte unter der Bedingung einer genauen und ſofortigen Durchführung der Reformen zugeſtanden. Die Ereigniſſe auf Kreta. Athen, 2. März. Nach amtlicher Meldung von 12 Uhr iſt Kandano, wo 3000 Muhame⸗ daner eingeſchloſſen waren, am Nachmittag ge⸗ nommen worden. Die ganze Beſatzung iſt in die Hände der Chriſten gefallen. Ius Rah und Jern Mannheim, 1. März. Eine aufregende Scene ſpielte ſich geſtern Abend auf der Mann⸗ heim⸗Heidelberger Nebenbahn ab. Ju einem der von Heidelberg hierher abgehenden Abendzüge hatten auf dem Perron eines Wagens zwei Männer Platz genommen. Ihre geführte Unter⸗ haltung artete ſchließlich in Wortwechſel aus und halbwegs Seckenheim wollten dieſelben handgreif⸗ lich werden. Dabei zog der Eine ſein Meſſer, um dem Anderen einen Stich zu verſetzen; letz⸗ terer parirte jedoch denſelben, zog einen Revolver und feuerte einen Schuß, der ſein Ziel verfehlte, auf ſeinen Gegner ab. Einem Kondukteur, der herbeieilte, flog die Kugel direkt am Kopfe vor⸗ über. Die beiden Hitzköpfe, deren Namen nicht ermittelt werden konnten, ſprangen dann von dem im Gange befindlichen Zuge ab. Vielleicht ſind ſie ſpäter einig geworden. Handſchuhsheim, 2. März. Geſtern nach Mitternacht wurde hier ein junger Mann, Georg Wacker aus Wieblingen, von dem Maurer Johann Wagner hier erſtochen. Der Ermordete hatte ſeine hier wohnende Braut beſucht, mit der er ſich nächſten Dienſtag verehelichen wollte. Der Thater, ein Wittwer, der bereits gefänglich ein⸗ gezogen iſt, verſetzte ſeinem Opfer nach einigem Wortwechſel einen Stich in den Arm und dann ſofort einen ſolchen in die Bruſt, welch' letzterer den Tod ſofort herbeiführte. Der Geſtochene brach nach einigen Schritten, die er noch machen konnte, leblos zuſammen. Heidelberg, 3. März. Daß die in un⸗ ſerer Stadt befindlichen zehn Bierbrauereien in dem Berufe, den Durſt ihrer Mitmenſchen zu ſtillen, recht Beachtenswerthes geleiſtet haben, geht daraus hervor, daß im verfloſſenen Jahre an Bierſteuern 225 691 Mk. entrichtet wurden. Schwetzingen, 3. März. Privatnachrichten zufolge befindet ſich der flüchtige Rechtsagent Horix in der hinteren Landesgegend(Tauber⸗ biſchofsheim ꝛc.), irrt dort planlos umher und ſcheint ſeine Verhaftung abzuwarten. Die Ver⸗ untreuungen von Konkurs- und Privatgeldern ſollen ſich auf etwa 7000 Mark belaufen. Der ſinanzielle Verluſt wäre alſo nicht ſo hoch; nur iſt es zu bedauern, daß eine einzige Familie mit 4000 Mark betroffen wird. Speier, 2. März. Vorvergangene Nacht wurde in der Nähe des Mittelſtegs im Streite der 20 Jahre alte Cementarbeiter Hahn von hier von dem 18 Jahre alten Tager Sommer mit einem Meſſer geſtochen. Da die Lunge verletzt iſt, iſt der Zuſtand des Hahn ein hoffnungsloſer. Sommer wurde verhaftet. Büdingen. Zufolge kreisamtlicher Ver. fügung iſt in den meiſten Orten des Büdinger Landes für die Spinnſtuben die Feierabendſtunde von 11 auf 10 Uhr feſtgeſetzt worden. Marburg, 2. März. Bei einer vorgeſtern von hieſigen engliſchen Studenten veranſtalteten Schnitzeljagd verſuchten zwei derſelben die ange⸗ ſchwollene Lahn zu durchſchwimmen, wobei Stud. pharm. Tyrer aus London ertrank. Berlin, 1. März. Im Thiergarten erſchoß ſich geſtern ein Soldat in einer Droſchke in dem Augenblick als der Kaiſer vorüber fuhr. Halle. Den Folgen einer Blutvergiftung, die er ſich vor einigen Tagen durch eine zuerſt unerheblich erſchienene Verletzung bei einer Lei⸗ chenſection zugezogen hatte, iſt ein junger hoff. nungsvoller Arzt, Dr. Grethe, Aſſiſtent am pathologiſchen Inſtitut der Univerſität, erlegen. Breslau, 1. März. Als geſtern Nach⸗ mittag die Frau Gerichtsſckretär Thiel in Frei burg i. Schleſ. von einer Reiſe aus Breslau zurückkehrte, fand ſie ihre beiden erwachſenen Töchter mit durchſchnittenen Pulsadern todt auf. Chambery, 1. März. Eine Lawine zer⸗ ſtörte theilweiſe das Hospiz auf dem Großen St. Bernhard. Menſchen ſind nicht verunglückt. — In 10 Minuten ein Greis ge⸗ worden. Augenzeugen erzählen folgenden Fall, der ſich mit dem 25jährigen ungariſchen Bauernſohn Mitru Popa aus Teregopa ereignet hat: Popa war auf dem Wege nach dem nahe⸗ gelegenen Zigrad begriffen, um dort einer Hoch⸗ zeit beizuwohnen. Das Dorf iſt über den Berg in zwei Stunden zu erreichen, während der Weg durch den Eiſenbahntunnel bedeutend kürzer iſt. Popa horchte, das Ohr auf die Schienen legend, und da er nicht das leiſeſte Geräuſch vernahm, faßte er Muth und nahm durch den Tunnel ſeinen Weg. Er war etwa zehn Minuten in dem ſinſteren Tunnel gegangen, als er zu ſeinem Entſetzen das Geräuſch eines nahenden Zuges deutlich zu hören glaubte. Dieſes Geräuſch wurde immer ſtärker, und es ſchien dem Unglück⸗ lichen, als wäre die todtbringende Lokomotive ſchon in ſeiner Nähe. Er lief nun, was er konnte, und als er in ſeiner übergroßen Angſt wieder einmal um ſich blickte, ſah er ſich ſchon von der Lokomotive des heranbrauſenden Zuges be⸗ droht. Mit der äußerſten Kraftanſtrengung gings nun vorwärts, aber von Sekunde zu Sekunde mußte er wahrnehmen, wie die Entfernung zwiſchen ihm und dem Zuge immer ſchneller abnahm. In der entſetzlichen Todesangſt erreichte er zu ſeinem Glück das Ende des Tunnels in dem Augenblick, als der Zug an ihm vorbeibrauſte. Erſchöpft ſtürzte Popa nieder und konnte erſt nach einſtündiger Erholung ſeinen Weg nach Zigrad fortſetzen. Im Muntyanſchen Hochzeits⸗ hauſe angelangt, wurde er von ihm ſonſt wohl⸗ bekannten Gaͤſten nicht erkannt. Das Haar Popas war grau geworden wie das eines 70 jährigen Greiſes. — Eine intereſſante Mittheilung über Ahl⸗ wardt machte dieſer Tage der Polizeipräſident von Newyork bei der Eröffnung des„Hebrew Technical Inſtitute“. Er ſagte u. A.: Ich ſandte Ahlwardt, ſo oft er ſprach, eine Leib⸗ garde von 40 jüdiſchen Poliziſten nach der Ver⸗ ſammlung, die Ahlwardt, wo es nöthig war, ausreichenden Schutz angedeihen ließen. Und der große Antiſemit weiß bis heute nicht, daß die Beſchuͤtzer, die den Mob von ihm abwehrten und mehr als einmal ſeinen Rückzug deckten, ausſchließlich Juden waren. — Entſchuldigungszettel aus Dres- dener Volksſchulen(getreu nach dem Wortlaute): „Meine Tochter konnte nicht in der Schule kommen, weil ſie ſich vor Sie fürchten thut und da bekommt ſie alle Morgen den Schiddelfroſt. Ich bitte Ihnen, recht huhmahn mit ihr zu ſein und nicht viel aufgeben. Meine Tochter iſt nicht faul, aber etwas träge. Es grüßt Auguſte 5 —„Meine Tochter muß zu Hauſe bleiben, da ſie den neuen Schnuppen bekommen hat“.(In⸗ fluenza gemeint).—„Unterzeichneter thut Ihnen zu wiſſen, Herr Lehrer, das die Urſache ſeines Nichtkommens iſt, wegen ſehr defeckten Bein⸗ kleiter.“— Ich beſchuldige Anna hiermit da ſie am Vohrmittag über Kopfſchmerzen klagte“.— „Wegen dem Diefterütüs muß Karl das Bett hühten“.—„Wegen unſrer Abweſenheit iſt die Er fuhr alſo in ſeiner erfundenen Erzühlung fort: „In einem für Armand ſehr günſtigen Augen. blick annoncirteſt Du, Onkel, um eine Geſellſchafterin und Sekretärin. Armand ſandte ſeine Tochter zu Dir, in dem feſten Vertrauen auf die Schlauheit der Frauen, daß ſie die leere Stelle wohl ausfüllen würde. Er hat ſie ſorgfältig unterrichtet. So kam ſie aufs Schloß, erzählte eine rührende Geſchichte — die Geſchichte, welche ſie längſt auswendig wußte. Sie bethörte Dich vollkommen. Du vermachteſt ihr durch ein Teſtament einen großen Theil Deines Ver⸗ mögens. Du haſt ſie zur Herrin Deines Hauſes gemacht, während ihr verdienter Platz iſt, wo ſie jetzt liegt, im Staube, zu Deinen Füßen!“ Starr haftete der Blick des Marquis auf dem jungen Mädchen, das überwältigt von den falſchen Anſchuldigungen ihres Feindes vor ihm auf die Knie niedergeſunken war. Ihr weißes Geſicht er⸗ ſchien im Dämmerlicht wie das Antlitz einer Todten. Ihre Augen, wild und ängſtlich auf ihn gerichtet, erglänzten in ſeltener Schönheit— jene Augen, die denen Armand's ſo ähnlich waren! Die Gewißheit ihrer Indentität kehrte in ſeine Seele ein mit überzeugender Gewalt. Er ſah jetzt nicht ihr liebliches, unſchuldiges Geſicht, ihre Blicke voll Furcht und Flehen, ihre furchtbare Angſt— er ſah nur daß unter den dunklen Brauen dieſelben Augen glänzten, die ſeines von ihm tödtlich gehaßten Neffen getreues Abbild waren. „Ich bin betrogen worden— betrogen!“ ziſchte er zwiſchen den Zähnen hervor.„Betrogen, wo ich nur an Wahrheit glaubte. Zum zweiten Male bit⸗ ter enttäuſcht! Und ich hielt ſie für ſo unſchuldig, wie einen Engel des Lichts! Sie hat ſich ebenſo in mein Herz zu ſchleichen verſtanden, wie Armand, nur daß mich dieſer Stachel um ſo viel ſchärfer trifft. O, mein Gott!“ und ſeine Stimme klang klagend und er blickte mitleidsbedürftig um ſich.„O, mein Gott, wie ſoll ich dieſen Schlag ertragen“ „Onkel! Onkel!“ rief Giralda ſeine Knie um⸗ klammernd, in höchſter Verzweiflung aus.„Mein Vater iſt unſchuldig! Vergieb ihm. Er hat mich nicht hierher geſandt. Ich habe keine Ahnung da⸗ von gehabt, daß mein Vater Armand de Vignh iſt, bis wir Beide zuſammen nach Paris gingen. Dort erſt erfuhr ich, daß ich wirklich Deine Nichte ſei, dem Blute nach. Ach, Onkel, höre auf mich, laß“ meinen Vater zurückkehren auf das Schloß. Er hat nie im Leben böſes gegen Dich geplant, noch ausgeführt— niemals!“ Sie erkennt es an!“ ſtieß der alte Marquis mit hohler Stimme, den Blick zu Boden gerichtet, hervor.„Sie beſtätigt es, daß ſie die Tochter Ar⸗ mand's iſt!“ Er ſtützte ſich ſchwer auf ſeinen Krückſtock. Eine Minute verging, ehe er mit dumpfem Tone fortfuhr: „Ich bin auf's Neue furchtbar betrogen worden. Die unſchuldsvolle Larve dieſes Mädchens hat mich getäuſcht. Doch das Spiel iſt zu Ende. Eugen, wir werden an Armand Rache nehmen und ihn ſtrafen laſſen, wie er es verdient. Ich werde mit Dir handeln gegen ihn und wir werden ihn und ſeine Familie vernichten, unerbittert, ohne Er⸗ barmen!“ Ein Schrei der Verzweiflung entrang ſich Gi⸗ raldas Lippen. „Barmherzigkeit, Onkel!“ ſtöhnte ſie qualvoll, ſeine Knie feſter umklammernd. Mein Vater iſt unſchuldig, er liebt Dich über Alles. Habe Erbarmen mit ihm und den Seinen!“ „Still!“ gebot der Marquis rauh, mit abge⸗ wandtem Geſicht, denn er wagte es nicht, hinzuſehen auf das reine Antlitz, welches er immer noch liebte, und er wagte es nicht, zu hören auf die Stimme, welche ihm noch immer ſo theuer war, daß ſie ſeine Seele bis in's Innerſte erbeben machte.„Ich liebte Dich und Du betrogſt mich. Ich hätte es wiſſen können, daß Dir nicht zu trauen ſei, denn Du hatteſt ſeine Augen! Fort jetzt aus meinen Augen, Mädchen! Ich kann es nicht länger ertragen, in Dein Geſicht zu ſehen! Fort! Verlaſſe mein Haus auf der Stelle, damit ich nie wieder in Deine trügeriſchen Augen ſehe!“ Er wandte ſich zornbebend von ihr ab. Giralda erhob ſich von ihren Knieen. Hoch aufgerichtet ſtand ſie ihm gegenüber, ihn durch ihren feſten Blick zwingend, ſie anzuſehen. Er ſah wie ihre Wangen glühten und daß ihre Augen leuchteten wie ein paar Sterne, wärend ſie daſtand, hoheitsvoll, unnahbar, gleich einer in ihrer Majeſtät beleidigten Königin. „Herr Marquis,“ ſagte ſie in einem Tone, der ſeine volle Aufmerkſamkeit in Anſpruch nahm.„Sie haben ein großes Unrecht begangen an meinem Va⸗ ter. Sie begehen ein neues, großes Unrecht an mir. Indem Sie mich von ſich weiſen, ſtoßen Ste das einzige Herz von ſich, das noch Liebe für Sie fühlt und für Sie fühlen wird immerdar.„Dieſer Mann,“ ſie deutete auf den Grafen von Lamartin,„dieſer Mann iſt Ihr böſer Genius. Er war es, der den Plan, meinen armen Vater zu verderben, in's Werk ſetzte.“ (Fortſetzung folgt.) Für Geiſt und Herz. Wenn du geliebt, wenn du gehofft, Wenn du geſtrebt, gerungen, Wenn du mit ſtarkem Willen oft Dein blutend Herz bezwungen; Dann fühlſt du, wie zu vollem Werth Erwacht dein ganzes Leben, Denn jeder Schmerz, der dich beſchwert, Wird Dich nur höher heben. Beklag es nicht, wenn oft mit Beben Ein Sturm uns durch die Seele brauſt, Denn welkes und geſundes Leben, Das ſcheidet ſeine ſtarke Fauſt. Wie in den grünen Bäumen allen, Von ſommerreifen Laubgeäſt! Was welk in uns, das mag nur fallen, Was grün, hält auch im Sturme feſt. Pi bel bis 18 18 180 ler Ker Nut hf 170 Huf bis heutige Nochmittagſchule auf eine halbe Stunde Mixed 9, La Plata 9. Wicken 17. Kleeſamen I. verſpätet“.—„Ich bidde Herlehrer mein Sohn Louis zu enſchulgen heude weil er krank war“. —„Lieber Herr Lehrer! Ernſt muß einige Tage zu Hauſe bleiben, da er heftige Thierahö hat, einen Arzt nehme ich nicht, ſondern gebe ihm alle Tage ein paar Mal Hafergrütz Klieſtüre, die helfen. Ein ganzes gutes Hausmittel, Sie dürfens nur probieren. Entſchuldigen Sie Hoch⸗ ergebenſt Friedr. N.“—„Mein Emil hat ſich in der Hitze verkühlt und iſt krank im Bett am Katar“.—„Geehrter Herr Lehrer, mein Junge, der Karl, iſt in der Schule geweſen, iſt dann naß geweſen und iſt krank geweſen, bitte um Entſchuldigung“.—„Liebes Fräulein! Meine Tochter Emma habe ich Dienſtag früh zwei ſchreibhefte mit geſchickt jetz ſoll ſie noch einſ bringen aber wie einſ? Endſchuldigen Sie die klegsche Tinte. Es grüßt Frau Wilhelmine....“ —»Ich entſchuldige das meine Martha geſtern Nachmittag gefählt hat ſie war krank, bitte nem⸗ ſieß nicht übel“.—„Unſere Tochter Eliſe kann vorläufig nicht in die Schule kommen, ſie hat Halsſchmerzen. Auch war der Storch da, das ſiebente Mal. Wir haben es recht ſatt. Hoch⸗ achtungsvoll Frid rich...“ — Ein untrüglicher Beweis: Herr(zum Wirth, bei dem eine Zigeunerkapelle concertirt): „Sind das auch wirkliche Zigeuner?“— Wirth: „Und ob! Der Zigeunerprimas iſt ſchon zwölf Mal wegen Diebſtahls beſtraft!“ Handel und Verkehr. Mannheimer Landesprodukten⸗ markt. Privat Nottrungen der„N. B. Lztg.“ vom 1. März.(Die Preiſe verſtehen ſich per 100 Kilo in Mark). Weizen, Pfälzer 18 bis 18½, Norddeutſcher 18—18 /, Azima 18½—19½¼½, Theodoſia 18— 20½, Girka 18¼—19, Taganrog 18¼— 18⅝, Rumäniſcher 18¼—19½, Amerik. Winter 19⅝, Kalifor⸗ nier 19½, La Plata 1919 ¼, Kanſas II 18, Kernen—.—. Roggen, Pfälzer 13½—183¼, Rumäniſcher 14, Norddeutſcher——. Gerſte, hieſiger Gegend 16, Pfälzer 16½8, Ungariſche 17½—18½, Rumäniſche 13, Futtergerſte 11½. Hafer Badiſcher 12½— 13¼, Ruſſiſcher 13½ bis 15 ¼, Amerikaniſcher 12. Mais, amerik. deutſcher 90— 95, II. 85, Luzern 80 bis 100, Provenzer 115— 120. Leinöl, waggonweiſe 36½ faßweiſe 38—40. Rüböl, waggonweiſe 62, faß⸗ weiſe 64— 65. Petroleum, waggonweiſe 203¼, faßweiſe 21¾. Mannheimer Pferde⸗ und Vieh⸗ markt vom 1. März. Es waren beigetrieben und wurden verkauft per 100 Kilo Schlacht⸗ gewicht zu Mk.: 24 Ochſen 1. Qual. 136, U. Qual. 130, 617 Stück Schmalvieh 1. Qual. 124, I. 100, III. 76. 25 Farren 1. 108, II. 100, 173 Kälber 1. 140, II. 130, III. 120. 620 1 Schweine J. 114, II. 106.— Luxuspferde, 113 Arbeitspferde 100— 1000. Zuſammen 1572 Stück. Tendenz ſchleppend; nicht ausverkauft. Der Ge⸗ ſammtumſatz der vorigen Woche betrug 2639 Stück. Letzte Nachrichten. Athen, 2. März. Die Vertreter der ſechs Mächte haben heute Nachmittag eine identiſche Note übergeben, welche einestheils die Erklärung enthält, daß die Inſel Kreta zu einem vollſtändig autonomen Staatsweſen unter der Suzeränität des Sultans konſtituirt wird, Truppen binnen ſechs Tagen das Gebiet, bezw. die Territorialgewäſſer von Kreta zu räumen haben. Kanea, 3. März. Geſtern Nachmittag revol⸗ tirten die türkiſchen Gensdarmen, deren Löhnung nicht gezahlt wurde, in der Kaſerne in der Nähe des Konak. Die europäiſchen Seemannſchaften gaben Feuer. Schließlich hißten die Gensdar⸗ men die weiße Ftagge und ergaben ſich. Auch die vor dem Palais Poſten ſtehenden Gensdarmen meuterten und ſchoſſen auf die Offiziere, die das Palais verlaſſen wollten. Der Oberſt der Gens⸗ darmen, Suleiman, wurde getödtet. Die Meuterer verbarrikadirten ſich. Italieniſche, engliſche und öſterreichiſche Offiziere führen Verhandlungen, um ihre Entwaffnung zu erlangen. London, 3. März. Im Oberhauſe erklärte Lord Salisbury auf eine Anfrage bezüglich Kreta, daß neben anderen wichtigen Erwägungen, dar⸗ unter einige territorialer Natur unter den Mächten keine Empfindung ſo ſtark geweſen ſei, als die Anſicht, daß wenn das Unternehmen Griechen⸗ lands mit einem Landzuwachs für Griechenland anderſeits die Forderung, daß die griechiſchen Schiffe und endigen dürfe, dieſes Beiſpiel Nachahmung finden würde und die Flamme des türkiſchen Krieges emporlodern könnte, wo jetzt Friede herrſche. Die Mächte ſeien entſchloſſen, khatſächlich Autono. mie zu gewähren und beſonders die Inſel der türkiſchen Willkür zu entziehen. Mannheim, 2. März. Heute Vormittag erſtach ſich mit einem Küchenmeſſer in ihrer Wohnung J 8. 12 die junge Gattin des in der Cementfabrik beſchäftigten Küfers adam Maldinger. Die That ſoll in der Verzweiflung über den Tod ihres Kindes geſchehen ſein. Berlin, 3. März. Die Keſſelſchmiede der Borgſigſchen Maſchinenfabrik in Moabit iſt heute Nacht vollſtändig niedergebrannt. Die Ent⸗ ſtehungsurſache iſt unbekannt. Moskau, 1. März. Ein Perſonenzug iſt einen Abhang hinabgeſtürzt und zerſchellt. 19 Todte, 8 Verwundete. - 7 Meter Sommerstoff für M. I.95 Pfg.— 6 Mtr. soliden Stoff zum ganzen Kleld für M. 2.40 Ptæ. 6„ Alpaka 3 1 1 0„ sowie allerneueste Bisson, Sable, Natte, Pointille, Beige, schwarze und weisse Gesellschafts- und Waschstoffe eto. eto. in grösster Auswahl und zu billigsten Preisen versenden in einzeluen Mstern franko in's Haus. Muster auf Verlangen franko. Modebilder gratis. 2 fenen? Oettinger& Co., Hutlirt. M. 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Die Ueberlaſſung der Allmenden an die einzelnen Ortsbürger ec⸗ folgt unter der ausdrücklichen Beſchränkung, daß diejenigen Ortsbürger, welche die ihnen überlaſſenen Grundſtücke nicht für eigene Rechnung bebauen, dieſe im Allgemeinen nur im Wege des öffentlichen Ausgebotes zur Ver⸗ pachtung bringen dürfen und daß nur ausnahmsweiſe und nur bei vor⸗ liegenden beſonderen Gründen, mit Genehmigung des Gemeinderathes, von dem Bürgermeiſter Verpachtungen aus der Hand gutgeheißen werden können. 2. Verpachtung von Allmend⸗Nutzen darf unter allen Umſtänden erſt dann ſtatthaben, wenn der betreffende Ortsbuͤrger in die Nutzung förmlich eingewieſen ſein wird. Vorausverpachtungen ſind gänzlich unter⸗ ſagt. Ebenſo wird ausdrücklich beſtimmt, daß auch die etwa jetzt bereits beſtehenden Vorausverpachtungs⸗Verträge(welche aber noch nicht in Kraft getreten ſind, weil der betreffende Ortsbürger in den Genuß eines Allmend⸗ looſes noch nicht eingewieſen worden iſt) der Gemeinde gegenüber durchaus unverbindlich ſind. g 3. Die Nichtbeachtung dieſer Vorſchriften berechtigen die Gemeinde dem Zuwiderhandelnden die Allmendgrundſtücke ſofort zeitweilig oder ganz zu entziehen und zum Vortheil des Allmendnutz nießers, welcher indeſſen die Adminiſtrationskoſten zu tragen hat, öffentlich zu verpachten und reſp. zu verwerthen. 4. Zu gleichem Einſchreiten iſt die Gemeinde gegen diejenigen Bürger berechtigt, welche ihre Allmendgüter im Baue verwahrloſen, oder ſolche etwa gar in einer nach dem Ermeſſen der Bürgermeiſterei wirthſchaftlich nicht gerechtfertigten Weiſe unbebaut laſſen ſollten. Für Vormünder Nechenſchafts⸗Berichte an Großherzogliches Amtsgericht ſind zu haben in der Buchdruckerei des Viernheimer Anzeigers. —— 8 2 . 7 2 2—— rr* a 70 0 Hecken und Sträucher ꝛc. von Raupenneſtern bis läugſtens den 1 Art. 80 des Feldſtrafgeſetzbuchs gegen Säumige Anzeige erhoben und die BViebesheimer empfehle ich dieſes Jahr ganz beſonders mein 7 össertes, reichhaltiges Lager jeder Art in Zu Communion⸗Geſchenken F. Göhring, Mannheim, gold. Herren⸗ und Damenuhren, anerkannt ſtets reelle Fabrikate zu ſehr billigen Preiſen. Paradeplatz D 1. 4, neben Pfälzer Hof. — Neparaturen werden nach wie vor aufs Beſte ausgeführt. 167 Bekanntmachung. Die Abfuhrſcheine von der letzten Holzabgabe ſind längſtens bis zum 6. März d. Is., bei Vermeidung der Mahnung, einzulöſen. Viernheim, den 2. März 1897. Ehrhardt, Rentmeiſter. 227 5 e ee ee Bekanntmachung. Alle Diejenigen, welche landwirthſchaftliche Grundſtücke beſitzen und bebauen, werden aufgefordert, auf ihren Feldern die Mäuſelöcher inner⸗ halb 8 Tagen zuzuſtampfen. Viernheim, den 2. März 1897. 22⁵ Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Pfützer. Bekauntmachung. Es wird hiermit bekannt gegeben, daß die Säuberung der 1 „zu erfolgen hat, anſonſt nach Ablauf dieſer Friſt auf Grund Viernheim, den 10 März 189 217 Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Pfützer. Bekanntmachung. Nächſten Freitag, den 5. März d. J., Vormittags 9 Uhr, wird auf dem Rathhauſe dahier: 1. Die zur Allmend der 1. Knabenſchulſtelle gehörigen Grundſtücke; 2. Verſchiedene zur großen Allmend des Mich. Eder 1. gehörigen Grundſtücke; 3. Ein Allmendgrundſtück, Oberlück, IX. Gewann, Nr. 46, der Nikolaus Frank 1. Wwe., auf mehrere Jahre in Pacht; 4. Verſchiedene Looſe Ackergrund, welcher ſich vorzüglich zur Ueber— beſſerung von ſandigen Gärten und Aecker eignet, Entfernung der Raupenneſter auf deren 155 vorgenommen wird. 97 f* 5 9 Frühroſen, Liegengelaſen. und gelbe Ich bitte freundlichſt, dieſelben auf Neunwochenkartoffeln der hieſigen Bürgermeiſterei abzugeben, da mir die Zeit mangelt, ſie abzuholen verkauft 229 230 imon gloch. Frau Winkler, Ni 0 1 8 ö 8 un Won. Rlife Milchſchweine Hanfeouverts ſind ſtets vor- hat zu verkaufen 1 234 räthig in der Buchdruckerei dieſes Peter Alüller 2., Blattes. an die Meiſtbietenden, ſowie 5. Das Umhacken von 7,5005 Hektar Waldgelände an die Wenigſtnehmenden verſteigert. Viernheim, den 1. März 1897. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Pfützer. 220 welche geſonnen ſind, unſerem Corps beizutreten, werden erſucht, ſich längſtens bis zum 15. März d. Js. bei der Verwaltungsbehörde, welche aus folgenden Mitgliedern beſteht: Herren Bürgermeiſter Pfützer, Adam Hof⸗ mann, Karl Hofmann, A. Stumpf, Michael Haas, Adam Winken bach III. und Frz. Wilhelm Kempf, ſofort zu melden und zwar aus dem Grunde, da am 1. April d. J. die Pflichtfeuerwehr neu gebildet wird und Diejenigen, welche zur freiwilligen Feuerwehr übergehen, nicht mitzählen. Es können ſich jedoch nur ſolche melden, welche in der Gemeinde ſich aufhalten und einen unbeſcholtenen Ruf haben. 228 Das Kommando. Looſe der dortigen Zuchtvieh⸗Verlooſung per Stück 1 Mark eingetroffen. Expedition des Viernheimer Anzeigers. Weiß und Nothweine aus eigener Kelterei in vorzüglichen Qualitäten empfiehlt L. Laufer, Stadecken(Rheinheſſen). 1267 Beſtellungen für mich nimmt entgegen Joh. Reiſchert, hier. ü Alle gorten Uhren u. Goldwaaren von den billigſten bis feinſten in nur ſoliden Qualitäten empfiehlt K. Schroff, Ihrmacher Mannheim, Breiteſtraße U 1, 9 neben Herrn Drees bach. 188 — de 5 g 7 2 Lohnlisten wie ſolche von jedem Gewerbetreibenden zu führen, ſind fortwährend zu haben in der Expd. ds. Bl. Nenn. Die freiwillige Feuerwehr beabſichtigt das Corps von 80 Mann auf 120 Mann zu erhöhen. Alle Diejenigen, hergaſſe. Edit Magenleidende! 28 Allen denen, die ſich durch Erkältung oder Ueberladung des Magens, durch Genuß mangelhafter, ſchwer verdaulicher, zu heißer oder zu kalter Speiſen oder durch unregelmäßige Lebensweiſe ein Magenleiden, wie: Magenkatarrh, Magenkrampf, Magenſchmerzen, ſchwere Verdauung oder Verſchleimung zugezogen haben, ſei hiermit ein gutes Hausmittel empfohlen, deſſen vor⸗ zügliche heilſame Wirkungen ſchon ſeit vielen Jahren erprobt ſind. Es iſt dies das bekannte Verdauungs- und Blutreinigungsmittel, der Hubert Ullrichschen Kräuter-Wein Dieſer Kräuter⸗Wein iſt aus vorzüglichen, heilkräftig befundenen Kräutern mit gutem Wein bereitet, und ſtärkt und belebt den ganzen Verdauungsorganismus des Menſchen ohne ein Abführ⸗ mittel zu ſein. Kräuterwein beſeitigt alle Störungen in den Blutgefäßen, reinigt das Blut von allen verdorbenen krank⸗ machenden Stoffen und wirkt fördernd auf die Neubildung ge⸗ ſunden Blutes. Durch rechtzeitigen Gebrauch des Kräuter-Weines werden Magen⸗ übel meiſt ſchon im Keime erſtickt. Man ſollte alſo nicht ſäumen, ſeine Anwendung allen an deren ſcharfen, ätzenden, Geſundheit zerſtörenden Mitteln vorzuziehen. Alle Symptome, wie; Kopfſchmerzen, Aufſtoßen, god brennen, Blähungen, Uebelkeit mit Erbrechen, die bei chroni⸗ ſchen(veralteteten) Magenleiden um ſo heſtiger auftreten, werden oft nach einigen Mal trinken beſeitigt. und deren unangenehme Folgen, wie Stuhlverſtopfung Beklemmung, olikſchmerzen Herzklopfen, Schlafloſigkeit, ſowie Blutanſtauungen in Leber, Mil und Pfortaderſyſtem(Hämorrhoidalleiden) werden durch Kräuterz Wein raſch und gelind beſeitigt. Kräuter⸗Wein behebt jedwede UAn⸗ ver daulichkeit, verleiht dem Verdauungsſyſtem einen Anfſchwung und entfernt durch einen leichten Stuhl alle untauglichen Stoffe aus dem Magen und Gedärme, Hageres, bleiches Ausſehen, Blut⸗ ildung und eines krankhaften Zuſtandes der Leber. Bei gänzlicher Appetitloſigkeit, unter ner⸗ vöſer Abſpannung und Gemüthsverſtimmung, ſowie häufigen Ropfſchmerzen, ſchlafloſen Nächten, ſichen oft ſolche Kranken lang⸗ ſam dahin. Kräuter⸗Wein gibt der geſchwächten Lebenskraft einen friſchen Impuls. W FKräuter⸗Wein ſteigert den Appetit, befördert Verdauung und Erywährung, regt den Stoffwechſel kräftig an, beſchleunigt und verbeſſert die Blutbildung, beruhigt die erregten Nerven und ſchafft dem Kranke neue Kräfte und neues Leben. Zahlreiche Anerkennungen und Dankſchreiben beweiſen dies. 2 Kräuter- Wein iſt zu haben in Flaſchen a A 1,25 und 1.75 in Viernheim, Küferthal, Lampertheim, Weinheim, Frankenthal, Ladenburg, Heppenheim, Rimbach, Lorſch, Mannheim, Oggers⸗ heim, Ludwigshafen, Neckarau, Worms, Bensheim, Heidelberg uſw. in den Apotheken. Auch verſendet die Firma Hubert Ullrich, Leipzig, Weſtſtraße 82, 3 und mehr Flaſchen Kräuterwein zu Originalpreiſen nach allen Orten Deutſchlands porto- und kiſtefrei. ö a f Vor Nachahmungen wird gewarnt! ch Man verlange ausdrückli D fubert Ullrich'schen, Kräuterwein. Mein Kräuterwein iſt kein Geheimmittel; ſeine Beſtandtheile ſind: Malagawein 450,0, Weinſprit 100,0, Glycerin 100,0, Rothwein 240,0, Ebereſchenſaft 150,0, Kirſchſaft 320,0, Fenchel, Anis, Helenenwurzel, amerik. Kraftwurzel, Enzianwurzel, Kalmuswurzel aa 10,0. 547 NFL EISS Feger erlag: John Henry Schwerin, Berlin W. 35. 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