U 50 18 — 9 8 Erſcheint Dienstags, Donuerstags und Samstags. und koſtet monarlich nur 80 Pf. frei in's Haus gebracht. Per Voſt bez. pro Quart. M. 1.15 a * Publikattensorgan der Ge. gürgermeifterei Piernz Auteigrblaft von Pisruhsim, esinheim, Käfertal und N ion, Druck und Verlag: W. Bingener, Vierndeim. zeiger 77 N am. ZuAunsſchrelbungen wirkſam u. bill ig wg ebung Inſerate 10 Pf. pro 1 ſpaltige 5* Garmondzeile. Reclamen 80 Pf. pro 1ſp. Zeile Nr. 25. zurites Flatt. Alnter falſcher Flagge. Roman von J. Hohenfeld. (Nachdruck verboten.) 58. Fortſetzung. — trotz des Verbots ſeiner Wirthin, nicht eher das Nebenzimmer verlaſſen, als bis ihr Beſuch fort ſei, doch aus ſeinem Verſteck hervorgeeilt in der frohen Hoffnung, daß ſeine Eltern und Giralda gekommen „Giebt es denn ein Haus hier in der Umgegend, das einſamer liegt als die Solitude?“ fragte das junge Mädchen, überraſcht aufblickend. froher Ueberraſchung aus und ſchloß ihn in ihre „Nein, Fräulein! Außer der Solitude giebt es hier auf eine halbe Meile Entfernung keine Hütte, außer einer, von der man ſagt, daß es darin ſpukt. Es ſoll dort einmal ein Mann ſeine Frau erſchlagen haben und nun ſoll es dort nächtlich umgehen.“ „Ich fürchte nur die Lebenden,“ erwiderte Gi⸗ ralda mit traurigem Lächeln.„Ich würde gern dort⸗ Halſe und bat ſie, ihn zu der lieben Mutter zu hin gehen, wenn ich Jemanden bei mir hätte wie f Madame Roger.“ Die Matrone ſchüttelte mit dem Kopfe. „Ich kann nicht bei Ihnen bleiben, Fräulein,“ erklärte ſie.„Ich muß nach dem Schloße zurück. Das Beſte wäre, wenn ſie in einer kleinen nahen Stadt Aufenthalt nähmen.“ verſeßzte Giralda unter unzähligen Küſſen.„Ich werde Dich nicht wieder verlaſſen, bis ich Dich „Ich wollte, daß das Fräulein hierbleiben könnte,“ ſprach Cecile Roſſeau traurig. nicht wegen des Grafen Eugen, der hierher kommen könnte—“ Wenn es dagegen betrachtete Erſtaunen. „Hierher kommen?“ rief Giralda beſtürzt aus. „Weßhalb?“ 5 „Ich habe hier ſeinen Mündel in Pflege. Ach, es iſt ein liebes Kind, mit einem Paar Augen genau wie die Ihrigen, Fräulein! Der arme Knabe! Er ruft immer nach ſeiner Mutter. Wie irgend Je⸗ mand den Eugen von Lamartin zum Vormunde eines ſolchen Kindes machen konnte, das kann ich nicht begreifen.“ 8 Plötzlich ſprang Giralda auf; ſie zitterte am ganzen Körper und ihre Augen glühten vor Er⸗ regung, ihr Buſen hob und ſenkte ſich ſtürmiſch. „Sein Name!“ rief ſie.„Wie iſt ſein Name?“ Bevor Cecile zu antworten vermochte, öffnete ſich die Thür zum anderen Zimmer und auf der Schwelle erſchien die Geſtalt eines kleinen zarten Knaben. 41. Kapitel. Es war der kleine Alfred. f Er ſah blaß und abgehärmt aus, und die Sorge um ſeine Eltern und Geſchwiſter ſtand ihm auf der Stirn geſchrieben. —— Jamskag, den 13. Mürz. 1897. Er hatte Giraldas Stimme erkannt und war, ſeien, ihn heimzuholen. Bei'm Anblick Giralda's erglänzten ſeine ſchönen Augen vor Freude. Mit einem Schrei ſprang er auf ſie zu und rief ſie beim Namen. Seine Schweſter ſtieß ebenfalls einen Ruf Arme. „Ach, mein Alfred!“ murmelte ſie, unter Thrä⸗ nen lächelnd.„O, Alfred, mein ſüßer kleiner Bruder!“ Sie ſank auf einen Stuhl nieder, überwältigt von dieſem Wiederſehen. Der Knabe hing an ihrem bringen. „Ja, Du ſollſt zur Mutter gehen, Alfred,“ unter der Obhut der theuren Mutter geſichert weiß.“— Sie ſchloß den Knaben feſter an ihr Herz und ſah über ſeinen blonden Lockenkopf hinüber Cecile mit herausfordernden Blicken an. Dieſe das Paar mit lebhafteſtem „Es iſt mein Bruder!“ erklärte Giralda. „Graf Eugen von Lamartin hat ihn aus unſerem Hauſe geraubt, um mit ihm eine Geiſel in Händen zu haben. Aber Niemand ſoll im Stande ſein, ihn wieder von mir zu trennen.“ Cccile ſah von einem ihrer Gäſte zum andern, als ob ſie der Meinung ſei, dieſelben hätten ihren Verſtand verloren. Das Ausſehen Alfreds jedoch belehrte ſie, daß er ebenfalls unter einem Mißver⸗ ſtändniß litt, wenn überhaupt von Mißverſtändniſſen die Rede ſein konnte. „Ich weiß es nicht, wie ich das Alles verſtehen ſoll,“ murmelte ſie. „Graf Eugen raubte den Knaben aus dem Hauſe ſeiner Eltern und brachte ihn hierher,“ verſetzte Madame Roger ſcharf.„Es ſcheint, 5 Du ſeine Helfeshelferin bei dieſer Geſchichte biſt.“— „Nicht weiter, Madame Roger!“ unterbrach Cecile die Sprechende entrüſtet.„Monſieur Ber⸗ tram, der alte Diener des Herrn Marquis de Vigny, brachte den Knaben hierher und erzählte mir, daß er des Grafen Lamartins Mündel und daß ſein Geſundheitszuſtand ſehr angegriffen ſei. Ich ſollte ihn ſorgſam unter meiner Aufſicht behalten, damit er ſich in dieſer Einöde nicht verlaufe. Ich habe natür⸗ lich Monſieur Bertram Glauben geſchenkt. Fragen 77 En Knaben, ob ich ihn nicht gut behandelt abe!“— „Ja, das hat ſie!“ beteuerte Alfred, ſeinen Kopf erhebend.„Sie iſt immer gut gegen mich ge⸗ weſen und hat mir Geſchichten erzählt. Sie hat mir auch erlaubt, ihre Schafe zu zählen und mehr⸗ mals bin ich ausgeritten auf einem kleinem Eſel. Aber wenn ſie auch ſo gütig gegen mich iſt, ich ſehne mich nach Vater und Mutter, nach Giralda und Rupert!“ „Das herzige Kindl“ſprach Madame Roger tief gerührt.„Er iſt ganz Graf Armand's Sohnl“ „Graf Armand's Sohn?“ wiederholte Cecilie betroffen.„Hätte ich das gewußt! Aber noch iſt es nicht zu ſpät. Fräulein de Vigny,“ wandte ſie ſich an Giralda,„Graf Eugen hätte einen ſchlim⸗ meren Aufpaſſer für den Knaben finden kön⸗ nen als mich. Sie haben ſelbſt von dem Knaben gehört, daß ich ihn gut behandelte. Sie können es mir nicht zur Laſt legen, daß ich etwas glaubte, wovon ich nicht wiſſen konnte, daß es falſch und unwahr ſei!“ „Hat Ihnen denn Alfred nicht geſagt, wer er ſei?“ fragte Giralda. „Jawohl, Fräulein. Er ſagte, ſein Vater ſei ein ſpaniſcher Graf und er wohnte in einem Hauſe, deſſen romantiſchen Namen ich nicht behalten habe. So konnte ich ſeine wirkliche Herkunft nicht ahnen.“ „Nein, das konnten Sie nicht,“ erwiderte Gi⸗ ralda. Graf Eugen iſt allein der Schuldige! Ihnen aber danke ich, Cecile, daß ſie ſo gut gegen meinen kleinen Bruder geweſen, und jetzt,“ fügte ſie ſchnell hinzu,„muß ich Sorge tragen, daß meine Mutter die Nachricht erhält, daß Alfred gefunden und ficher geborgen iſt. Ich muß ſofort von der nächſten Statian aus an ſte telegraphiren.“ „Fräulein, es iſt unmöglich, daß Sie vor Nach⸗ mittag ihre Reiſe fortſetzen können, denn Ihre Pferde ſind todtmüde. Sie ſelbſt ſehen ebenfalls angegriffen aus. Ruhen Sie ſich aus, damit Sie neue Kraft für die Weiterreiſe bekommen. Madame Roger ſtimmte dieſem Vorſchlage Cecile's lebhaft bei. (Fortſetzung folgt.) Portemonnaies, Brieftaſchen, Hoſenträger, Papierſtoffwäſche, Taſchenmeſſer Maaßſtäbe, empfiehlt Mannheim Schreibwaaren⸗ 1 1., nn Steinhauer⸗ und Zimmermanns ſtifte Zur Conſirmation 3 r e* ſind neu eingetroffen: Große Gelegenheitspoſten ſchwarze, weiße und farbige Kleiderſtoffe“ ſowie i e Buxkins und Cheviots zu unerreicht billigen Preiſen. Leinen⸗ und Baumwollwaaren in bekannt großer Auswahl außergewöhnlich billig. J. Lindemann, annheim F 25 9. N F 2. 9. 7 Tapeten. Naturelltapeten von 10 Pfg. an, Goldtapeten von 20 Pfg. an, in den ſchönſten und neueſten Muſtern. Muſterkarten überall hin franko. 215 Gebrüder Ziegler in Lüneburg. a. Für Huſtende beweiſen über 1000 Zeugniſſ die Vorzüglichteil von Kaiſers Bruſt⸗Caramellen (wohlſchmeckende Bonbons) ſicher und ſchnell wirkend bei Huſten, Heiſerkeit, Katarrh und Verſchlei⸗ mung. 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