eim if b. 286 Hiernheiner Anzeiger Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. und koſtet monatlich nur 30 Pf. frei in's Haus gebracht. Per Poſt bez. pro Quart. M. 1.15 Redaction, Druck und Verlag: W. Bingener, Viernheim. Publikationsorgan der Gr. Hürgermeiſterti Miernheim. Anzeigebhlatt ven Viernheim, Weinheim, Aäferthal und Mmgebung. ZuAusſchreibungen wirkſam u. billig In ſerate 10 Pf. pro 1 ſpaltige Garmondzeile. Reelamen 20 Pf. pro 1ſp. Zeile —— 2—————U 6„⸗/%%—————— Nr. 27. Donnerstag, den 18. Mürz. 1897. jenige Kretas als unzureichend herausſtellen ſollte. Jentſchland. Ausland. Die griechiſche Flotte werde ſich von Kreta Berlin, 17. März. Der„Köln. Ztg.“ wird] Paris, 16. März. Petite Republique“ zurückziehen, andernfalls werde ſie aus den kreti⸗ von hier gemeldet: In unſeren politiſchen Kreiſen wird die innere Lage als ſehr ernſt aufgefaßt. Indeſſen waltet doch die Anſicht vor, daß vorerſt eine Kriſis vermieden bleiben werde. Ob auf die Dauer, darüber gehen die Anſichten noch ſtark auseinander. — Die Königin von England wird, wie ein engliſches Blatt mittheilt, vielleicht auf der Rückreiſe von der Riviera den Großherzog von Heſſen in Darmſtadt beſuchen und auch der Kaiſerin Friedrich einen kurzen Beſuch auf dem Schloſſe im Taunus abſtatten. Berlin, 17. März. Die Budgetkommiſſion des Reichstages beendigte die Berathung des Marineetats und genehmigte die fortdauernden Ausgaben des Marineetats ohne Abſtrich. Berlin, 17. März. Wie die„Kreuzzeitung“ aus parlamentariſchen Kreiſen erfährt, hat der Kaiſer bereits vorgeſtern das Entlaſſungsgeſuch des Marine⸗Staatsſekretärs Hollmann ableh⸗ nend beſchieden; — Anläßlich des Todestages Windt⸗ horſts wurde in der Kapelle des katholiſchen Waiſenhauſes„Mariaſchutz“ in Wilmersdorf ein feierliches Hochamt vom Prälaten Dr. Jahnel abgehalten, welchem die Centrumsabgeordneten des Reichs⸗ und Landtages ziemlich vollſtändig beiwohnten. Nach dem Evangelium hielt der Prälat eine Predigt, in der er der Verdienſte des Verſtorbenen gedachte. Nach dem Hochamt war Segen. Zu derſelben Zeit wurden die Glocken der St. Ludwigskirche eine Stunde lang geläutet. Hierauf beſichtigen die Abgeordneten unter Führung des Herrn Prälaten und der Vorſteherin Frl. Riefert das Waiſenhaus und ſpäter die St. Ludwigskirche. — Wie Fürſt Bismarck, ſo hat auch der frühere Reichskanzler Graf Caprivi die Ein⸗ ladung zurCentenarfeier wegen ſeines ungün⸗ ſtigen körperlichen Befindens abgelehnt. ſchreibt: Seit dem geſtrigen Votum der Kammer gehört Frankreich ſich nicht mehr ſelbſt, denn das republikaniſche Frankreich ſei eine Annexion des Zarismus geworden und habe ſich durch Hano⸗ taux in das Fahrwaſſer der Hohenzollern'ſchen und Habsburgiſchen Monarchie lenken laſſen. Kanea, 16. März. Die Exploſion an Bord des„Seſſoi⸗Weliky“ erfolgte geſtern Nachmittag 2 Uhr zwiſchen Rethymo und Sudabai bei einer Schießübung. Der letzte Schuß ſollte abgegeben werden. Er wurde in ein Geſchütz des Panzer. thurmes eingeſetzt. In dieſem Augenblick er⸗ folgte die Exploſion und die Verſchanzung des Panzerthurmes im Gewicht von 6000 Kilo flog in die Luft. Die eine Hälfte fiel in das Meer, die andere flog über die Laufbrücke weg auf die Kommandobrücke und zerſchmetterte 15 Mann. In dem Pan- zerthurm wurden weitere 15 Mann durch das Bodenſtück des Geſchützes ſchwer verwundet. Unter den Getödteten ſind 9 Offiziere. Von dem Kriegsſchiff„Admiral Charnier“ und an⸗ deren Schiffen wurden Aerzte zur Pflege der Verwundeten abgeſandt. Die Verunglückten ſind bis zur Unkenntlichkeit entſtellt. Die Todten werden übermorgen in Suda beerdigt werden. Die Ereigniſſe auf Kreta. Paris, 16. März. Unmittelbar nach der geſtrigen Kammerſitzung wurde nach Toulon der Befehl gegeben, die Abſendung eines Bataillons Marineinfanterie, 450 Mann, nach Kreta zur Verſtärkung der dort gelandeten Marinetruppen vorzubereiten. London, 16. März. Alle europäiſchen Ad⸗ miräle vor Kreta erhielten von ihren Regier⸗ ungen den Befehl, die Blokade Kretas zu ver⸗ künden. Man glaubt, die Blokade der griechi⸗ ſchen Häfen werde erſt beginnen, wenn ſich die⸗ ſchen Gewäſſern hinausgebracht werden. Athen, 16. März. Die Griechen lehnen ent⸗ ſchieden die Forderung der Mächte ab und er— warten ruhig die Blokade.— Abends gingen 5000 Mann nach der Grenze ab.— In der geſtrigen Kammerſitzung wurde gegen die Unduld⸗ ſamkeit Europas proteſtirt. Kanea, 16. März. Die Stadt Kandia iſt jetzt gänzlich der Plünderung preisgegeben. Es iſt überhaupt keine Autorität mehr vorhanden. Ein geſtern Abend in den hieſigen Hafen ein⸗ gelaufener Poſtdampfer ſagte aus, daß die chriſt⸗ lichen Reiſenden, die nach ihren Häuſern zurück⸗ kehrten, um Wäſche und andere Gegenſtände zu holen, von den am Kai angeſammelten Türken zur ückgetrieben und beinahe ins Waſſer geworfen wurden. In Rethymo iſt die Lage Dank dem Einſchreiten der Konſuln weniger kritiſch. Die Umgegend hier iſt verwüſtet. Der Gouverneur Ismael Bey iſt nicht im Stande, Maßregeln im Intereſſe der Geſundheit und der Sicherheit durchzuführen. Der Kommandant der Beſatz⸗ ungstruppe Amoretti hat eine Kommiſſion er⸗ nannt mit der Aufgabe, den von den Blattern befallenen Kranken zu helfen, die Reinigung der Stadt durchzuſetzen und zu veranlaſſen, daß die von der Gemeindebehörde in den Häuſern der Chriſten untergebrachten Flüchtlinge dieſe Häuſer räumen. Es herrſcht eine ernſte Blattern⸗ epidemie. Jus Rah und Fern. „Viernheim, 18. März. In Folge des ſchönen Wetters der letzten Tage wird jetzt allgemein mit der Ausſaat der Gerſte be⸗ gonnen. Eine große Anzahl Aecker haben unſere fleißigen Landleute mit dieſer Frucht ſchon beſtellt. Hoffentlich fehlt der Segen von oben nicht, und weiter wäre nach der Ernte endlich einmal wieder ein höherer Preis für dieſes Erzeugniß den Alnter falſcher Flagge. Roman von J. Hohenfeld. (Nachdruck verboten.) 60. Fortſetzung. Als man Jaques zur Ruhe gebracht, hatte ſich ein ſehr ſtarkes Fieber eingeſtellt. Madame Roger, welche in Krankheitsfällen ziemlich bewan⸗ dert war, ſchüttelte bedenklich das Haupt und theilte Giralda ihre Bedenken mit, ob der Verunglückte dieſen Fall überſtehen und ob er im Falle ſeiner Geneſung den Gebrauch ſeiner Sinne wiederer— langen würde. „Es muß ſofort ein Arzt geholt werden,“ rief Giralda verzweiflungsvoll.„Giebt es keinen Arzt, der näher wohnt, als Vernon 7“ Cecile verneinte traurig. „Dann laſſen Sie Jules uns begleiten, damit er uns den Weg zeigt. Wir müſſen ſogleich nach Vernon aufbrechen,“ ſprach Giralda entſchloſſen. „Ich werde den geſchickteſten Arzt ſenden, der auf⸗ zutreiben iſt. Jaques Ricard wird leben— er muß. leben, um meinem armen Vater Gerechtigkeit zu verſchaffen und um Sie für die vielen, einſam vertrauerten Jahre zu entſchädigen, Cecile!“ Noch einmal trat ſie ans Lager des Kranken und heftete einen unruhigen Blick auf ſeine Züge, dann nahm ſie eiligſt Abſchied von Cecile, beſtieg ihre Zulima, nahm Alfred vor ſich in den Sattel und ritt begleitet von Madame Roger und dem Schäferknaben, aufs Neue in die Heide hinein. Nach ſtundenlangem Ritt erreichte der kleine Zug die kleine Stadt Vernon. Während der Reiſe ſelbſt, welche, da die Straße rauh und ſchlecht war, ſehr langſam von Statten ging, hatte Giralda viel nachgedacht. Ihr Vorhaben, gleich nach Ankunft in der Stadt an ihre Mutter zu telegraphiren, konnte gefährlich ſein. Ein Tele⸗ gramm an die Komteſſe Gabriele mußte unbedingt PFF 5 aufs Neue den Argwohn des Grafen von Chatrois rege machen. Rathſamer war es jedenfalls, an ihre Mutter unter einer von derſelben früher bereits gegebenen Adreſſe zu ſchreiben. Der Brief würde nur um einige Stunden ſpäter ankommen und ſie war ſicher, daß dieſer kurze Aufenthalt keine weiteren Folgen haben würde. Der kleine Zug bewegte ſich durch mehrere Straßen der Stadt, als plötzlich Giralda ihr Pferd anhielt und auch ihren Begleitern, anzuhalten, zurief.— ö Sie hatte an den Thürpfoſten eines erſt kürz lich erbauten Hauſes ein vergoldetes Schild entdeckt, auf dem zu leſen war; Alfons Boncourt, Arzt und Wundarzt. „Hier wohnt ein Arzt. Laßt uns ihn von dem Unfall in der Solitude unterrichten, bevor wir nach einer Wohnung ſuchen,“ ſprach Giralda.„Ich kann nicht eher ruhig ſein, als bis ich weiß, daß Jaques Ricard Hülfe bekommen hat.“ Die kleine Geſellſchaft ſtieg ab und ging ins Haus. Doktor Boncourt war zugegen, mit wenigen Worten machte Giralda ihn damit bekannt, was ſich in der Nähe der Solitude inmitten der einſamen Heide ereignet hatte. f „Ich wünſche, Herr Dokter, daß ſie unverzüg⸗ lich hinaus reiten und nach dem Manne ſehen, ſchloß ſie ihre Erzählung zu dem gutmüthig ausſehenden, alten Arzte.„Es liegt mir ſehr viel daran, daß der Mann ſeinen Verſtand wiedererlangt und daß er wieder hergeſtellt wird. Sparen Sie weder Mühe noch Koſten ſeinethalben. Ich werde jeden Tag bei ihnen vorſprechen, um mich nach ſeinem Befinden zu erkundigen. Seien Sie ſo gut und machen ſich ſogleich auf den Weg nach der Solitude. Erlauben Sie mir,“ fuhr ſie fort, ihre Börſe ziehend, „Ihnen ein Abſchlagshonorar im Voraus machen zu dürfen.“ 43. Kapitel. Der Herankommende erkannte Madame Roger auf den erſten Blick und gab ſeinem Pferde die Sporen, während die Matrone vergeblich ihre Faſſung zu behaupten ſich bemühte. Er war an ihrer Seite, ehe ſie ſich deſſen ver⸗ ſah und bevor es ihr möglich geweſen, ſich zu ent⸗ ſcheiden, was ſie thun ſollte. Sein Geſicht glühte vor wilder Freude und ſeine Augen leuchteten in unheimlichem Glanze, als er 5 vorüberbeugte und die Zügel ihres Pferdes ergriff. „Ah, Madame Roger!“ rief er höhniſch.„Das trifft ſich ja prächtig! Ich habe doch immer das Glück Ihnen zu begegnen, wenn ich gerade eben an Sie denke und mich danach ſehne, ihr kiebliches, altes Geſicht zu ſehen!“ Sie bemühte ſich vergebens, eine Erwiderung zu thun. Sie vermochte keinen Laut hervorzu⸗ bringen. „Sie ſind allein?“ fuhr Graf Lamartin ſpöt⸗ tiſch fort.„Und auf dem Wege nach dem Schloß de Vigny, nicht wahr? Das iſt gut! Mein Onkel iſt ganz untröſtlich über ihre Abweſenheit, Madame Roger. Er glaubte, Sie würden nie wleder zu ihm zurückkehren.“ „Laſſen Sie meine Zügel los, Herr Graf!“ rang es ſich jetzt in furchtbarer Aufregung über die Lippen der alten Frau.„Wenn Sie mir nicht 2 0 den Weg freigeben, werde ich um Hülfe rufen!“ Graf Eugen zog die Stirn kraus und ſah ſie drohend an. „Ich werde Ihnen den Weg freigeben, ſobald Sie mir ſagen, wo Sie Fräulein Giralda ver⸗ laſſen haben.“ „Laſſen Sie mich vorbei!“ rief ſie ſtatt jeder Antwort. „Sie iſt in Vernon, nicht wahr?“ fragte Graf leichthin.„Ich werde ſie finden. Ich weiß, daß Sie ſie ſoeben verlaſſen haben. Ich habe Ihre Spur vom Schloſſe aus verfolgt, meine gute Ma⸗ dame Roger. Ich weiß daß der Knabe befreit und bei ſeiner Schweſter iſt. Ein Hirtenknabe, den ich antraf und ins Verhör nahm, hat mir Alles erzählt, auch, daß Cecile Roſſeau jetzt zu ſehr beſchäſtigt iſt Landwirthen in Anbetragt ihrer vielen Mühe und Arbeit von Herzen zu wünſchen.— Infolge der naſſen Witterung der letzten Wochen ſollen bereits viele junge Haſen des erſten Satzes eingegangen ſein. Da die Ergiebigkeit der Haſen⸗ jagd hauptſächlich von dem Gedeihen des erſten Satzes abhängt, ſo würden ſich bei anhaltend naſſer Witterung die Jagdausſichten ſehr ver⸗ ringern. Viernheim, 18. März. Gleichwie in vielen anderen Orten, ſo fand auch am ver⸗ gangenen Sonntag in Speyer eine Zuſammen⸗ kunft von Zuckerübenbauern ſtatt. Die Verſamm⸗ lung nahm einſtimmig folgende Erklärung an: Die Unterzeichneten verpflichten ſich hiermit, das Erträgniß der Zuckerübenernte an die Zucker⸗ fabrik Waghäuſel nur zum Mindeſlpreiſe von 1 Mk. 90 Pfg. für den Doppelzentner zu liefern und im Zuwiderhandlungsfalle eine Vertrags- ſtrafe von 20 Mk. für jeden mit Rüben bebauten Morgen Land zu Gunſten ihrer Ortsarmenkaſſe zu entrichten. Zur Nachahmung zu em⸗ pfehlen! Manheim, 17. März. Das Konkursver⸗ fahren über das Bankhaus Salomon Maas iſt nach vollzogener Schlußvertheilung am 8. d. M. aufgehoben worden. Das Falliſſement des Hau⸗ ſes war am 28. Januar 1894 erfolgt. Die gerichtsſeitige Liquidation des Geſchäfts hat ſo⸗ mit 3 Jahre in Anſpruch genommen. Worms, 17. März. Mit dem Bau der beiden Rheinbrücken dahier ſcheint nun in aller Bälde begonnen zu werden. Die Firma Grün u. Bilfinger aus Mannheim, welche den Bau der Straßenbrücke übernommen hat, miethete be⸗ reits bei Frau Böhm am Rhein eine Anzahl — Zimmer zur Unterbringung ihres Baubureaus. Die Bohrungen für die zu erbauende Eiſenbahn⸗ brücke ſind in den letzten Tagen beendet worden. Die Brücke, welche anfänglich unterhalb des Handelshafens projektirt war, ſoll nach neueren f Beſtimmungen ein große Strecke ſtromabwärts errichtet werden. Heidelberg, 17. Marz. Die Blätter be⸗ richten unlängſt von einem Veteranen aus Weißenburg, dem durch eine Beweis führung mittels Röntgenſtrahlen zu einem Invalidenſold ö verholfen wurde. Einen ähnlichen Fall erfährt der„Epping. Volksb.“ aus Landshauſen. Ein dortiger Bürger bemühte ſich ſeit Jahren um eine Invalidenpenſion, weil ihm vom letzten Feld⸗ zug her eine Gewehrkugel im Oberſchenkel ſteckte. Die Aerzten konnten trotz mehrfacher Unter⸗ ſuchung nichts von einer Kugel entdecken, und ſo blieben die Geſuche des Mannes erfolglos. Dieſer Tage nun wurde er nach Heidelberg ins Krankenhaus beſchieden, wo bei einer Photogra⸗ phie mittelſt Röntgenſtrahlen die Kugel deutlich ſichtbar wurde. Jetzt wird man ihm wohl die ausſtehenden Penſtonsbeträge nachzahlen müſſen. Heidelberg, 17. März. Der in voriger Woche von Handſchuhsheim nach Lentzkirch ver⸗ ſetzte Acciſor Vogt wurde wegen Unterſchlagung im Amte in das Amtegericht nach Mannheim eingeliefert. Die Höhe des unterſchlagenen Be⸗ trags wird die Unterſuchung ergeben. Emmendingen, 17. März. Vorgeſtern Nacht iſt der 26jährigen Sohn des Nikolaus Egle von Reuthe, im Walde von einem ſeiner Kollegen Mathias Simon von Reuthe, wegen eines kleinen Streites(es handelt ſich um 35 Pfennig) auf dem Heimwege im Emmendinger Walde erſtochen worden. Aus Oberheſſen, 14. März. Der im Jahre 1882 aus dem Seminar zu Friedberg entlaſſene Schulamtsaſpirant K. Alles trat, nach⸗ dem er als Schulverwalter zu Groß⸗Buſeck und Gießen thätig war, vom Schulfache zurück, be⸗ ſtand dann das Maturitätsexamen, löſte im Vor⸗ jahre glänzend die philologiſche Preisaufgabe der Univerſität Heidelberg und beſtand jetzt mit Note 1 des Fakultätsexamen. Dieſe Leiſtungen des ſtrebſamen Mannes ſind um ſo anerkennens⸗ werther, als derſelbe früher keine höhere Bildungs⸗ anſtalt beſuchte. Frankfurt, 16. März. Auch eine Ver⸗ wandtſchaft. Der vorſitzende Richter machte einen Zeugen auf die Wichtigkeit des Eides aufmerk⸗ ſam und fragte ihn, ob er mit dem Beklagten verwandt ſei.„Ja wohl“, hieß es,„mein Sohn hat ſeinem Sohne ein Kind aus der Taufe ge⸗ hoben!“ Allgemeine Heiterkeit folgte. Dörrenbach, 15. März. Eines ſchreck⸗ lichen Todes ſtarb geſtern Morgen der in den dreißiger Jahren ſtehende Ackerer Lind; derſelbe ſchnitt ſich geſtern Abend in einem Deliriuman⸗ fall den Unterleib auf, ſo daß die Gedärme zu Tage traten, welche der Raſende ſelbſt noch herausriß. Sobernheim, 17. März. Die Frau eines armen Taglöhners von hier war alltäglich bis ſpät in die Nacht hinein mit Maſchinenſtricken beſchäftigt und half ſo ihre Familie kümmerlich durchbringen. In Folge unvorſichtiger Hand⸗ habung der Strickmaſchine fiel die Petroleum⸗ lampe zur Erde und explodirte. Die Frau wollte die Flammen mit dem Fuße löſchen. So⸗ fort fingen jedoch die Kleider Feuer, im Moment ſtand die Frau in Flammen. Schrecklich zuge⸗ richtet, über und über mit Brandwunden be⸗ deckt, wurde die Frau nach 12 Stunden graͤß⸗ lichen Leidens vom Tode erlöſt. Freiberg(Sachſen), 16. März. In der Gilbersdorfer Dynamitfabrik hat geſtern eine Explo⸗ ſion große Vernichtung angerichtet. Fünf Arbeiter wurden völlig zerriſſen, einer wurde ſchwer ver⸗ letzt. Die Fabrikdirektor wurde durch Glas⸗ ſplitter am Kopfe verletzt. Wien, 16. März. Der Direktor des Ta⸗ bak Hauptmagazins, kaiſerlicher Rath Rudolf Foſchum, hat ſich bedeutender Unterſchlagungen ſchuldig gemacht. Dieſelben reichen 20 Jahre zurück und überſchreiten den Betrag von 150,000 fl. Vom Lieutenant zum Zeitungs⸗ träger. Richard v. Sy do w, ein ehemaliger reußiſcher Lieutenant, iſt am 23. Februar im Alter von 65 Jahren als bettelarmer Zeitungs⸗ träger an der Nord Clark Str. in Chicago todt zuſammengebrochen. Sydow wurde in Danzig geboren, wo ſein Vater Oberſt des vierten Gre⸗ nadier Regiments war. Er wurde im Kadetten⸗ korps in Berlin erzogen und trat dann bei dem pommerſchen Huſaren⸗Regiment Nr. 5 ein. Im Jahre 1862 mußte er als Lieutenant ſeinen Ab⸗ ſchied nehmen und wanderte nach Amerka aus. Er machte den Bürgerkrieg mit und ließ ſich dann für ein Bundes⸗Artillerieregiment anwerben. Im Jahre 1873 wurde er als Invalide ent⸗ laſſen. Er kam nach Chicago, wo er auf alle mögliche Weiſe ſein Brod zu verdienen ſuchte, ſchließlich Zeitungsträger wurde und als ſolcher ſeit Jahren mühſam ſein Leben friſtete. In deutſchen Kreiſen war der Greis eine bekannte Perſönlichkeit und wurde allgemein„Rittmeiſter Sydow“ genannt. Zwei Brüder des Verſtorbe⸗ nen leben als verabſchiedete Offiziere in Stolp (Pommern). Die verſtorbene Fürſtin Bis⸗ marck war Sydow's Tante. — Papiermöbel ſind die neueſte Er⸗ rungenſchaft der amerikaniſchen Technik und iſt wohl nach den vielen Erfahrungen, die man mit dem Papier auf den anderen Gebieten gemacht hat, nicht daran zu zweifeln, daß dieſe Möbel den Möbeln aus Holz u. ſ. w. bald ernſtlich Concurrenz machen werden. Wie das Intern. Patentbureau von Heimann u. Co. in Oppeln erfährt, werden für dieſe Möbel Platten aus Papier mit ornamentalen Verzierungen gepreßt und werden dann dieſe einzelnen Platten oder Stücke zuſammengeleimt. Die Hauptvorzüge be⸗ ſtehen in der Billigkeit und dem äußerſt geringen Gewicht, welch letzter Factor ganz beſonders beim Umziehen in Frage kommt. Wenn dieſe Möbel auch nicht ſo lange halten wie die aus Holz, ſo ſpielt dies keine Rolle, denn man iſt mit wenig Geld immer in der Lage ſich wieder neue und moderne Möbel anzuſchaffen.— Eine Schlange mit zwei Köpfen iſt neulich von einem Forſcher in Central⸗Amerika gefunden worden und ſollen derartige Reptilien in den dortigen Urwäldern nicht ſelten ſein. Wie das Intern. Patentbureau von Heimann u. Co. in Oppeln erfährt, ſind die beiden Köpfe vollſtän⸗ dig gleich geſtaltet und ſoll die Schlange mit beiden Köpfen gleichzeitig Nahrung nehmen. Das Schwanzende dieſer giftigen Schlange iſt ähnlich dem der Klapperſchlange geſtaltet und beträgt ihre Länge bis über 4 Fuß und ſoll ſie ein hohes Aller erreichen.(Obengenanntes Patentbureau ertheilt den geſchätzten Abonnenten dieſes Blattes Auskünfte und Rath in Patent⸗ ſachen gratis.) — Unglaublich. Bei der kürzlich in Warſchau gehaltenen Volkszählung trat, wie der „Germ.“ von dort berichtet wird, der gewiß mit ihrem ehemaligen Geliebten, als daß ich ihr noch länger trauen könnte. Ich bin nicht ſelbſt in der Solitude geweſen, aber der Bericht des Knaben hat mir vollſtändig genügt. Ich weiß, daß Fräulein Giralda in Vernon iſt. Wo ich ſie finde, daß werden Sie mir ſagen!“ „Schurke!“ brauſte die Matrone auf.„Jetzt iſt es genug. Laſſen Sie mich in Ruhe meines Weges ziehen!“ „Erſt antworten Sie mir. Hat ſie den Zug nach Paris benutzt?“ Madame Roger ſchwieg entſchloſſen. „Nehmen Sie ſich in Acht! Hüten Sie ſich!“ ziſchelte Graf Eugen.„Es thut nicht gut, mich zu reizen. Sie kennen mich von früher Madame Ro⸗ ger! Ich warne Sie noch einmal, denn ich bin ein verzweifelter Mann, der Nichts zu verlieren, aber Alles zu gewinnen hat. Antworten Sie mir: Wo iſt das Mädchen? „Wenn Sie warten, bis ich es Ihnen ſage, ſo können Sie alt werden wie Mathuſalem!“ „Und Sie ſollen dennoch ſprechen. Hat ſie Vernon verlaſſen?“ Iſt ſie nach dem Schloß de Vigny, oder nach der Villa Laroſe zurückgekehrt? Sie ſollen mir antworten, Frau, oder deim Himmel, ich werde Ihnen die Zunge löſen.“ Bei dieſen Worten faßte er ihre Zügel etwas loſer weil ſein Pferd ſich bäumte. Madame Roger's Augen ſchoſſen Blitze auf ihren Verfolger. „Beg mit der Hand!“ rief ſie aus. Er lachte und erfaßte die Zügel feſter. Mit ſchneller unerwarteter Bewegung erhob ſie plötzlich ihre Reitpeitſche und ließ dieſelbe mit voller Wucht auf ſeine kleine, weiße, reichlich mit Ringen geſchmückte Hand niederfallen. Mit einem Fluch und einem Schmerzensſchrei zog der Graf ſeine blutüberſtrömte Hand zurück und ſein Pferd bäumte ſich von Neuem wild auf vor Schreck. „Laſſen Sie ſich das eine Lehre ſein, wie man reſpektable Frauen behandelt, Herr Graf von Lamar⸗ tin,“ rief die Haushälterin mit vernichtendem Blick. du warnen, weil ſie fürchtete, „Jetzt thun Sie Ihr Schlimmſtes. Wir werden ſehen, wer gewinnt.“ Sie gab ihrem Pferd ein Zeichen und ritt in ſcharfem Trabe ihres Weges weiter. Sie hielt es ſür rathſam, nicht wieder umzukehren und Giralda dadurch den Grafen auf die rechte Spur zu lenken, während ſie doch be⸗ müht war, ihn von Giraldas Fährte abzubringen. Graf Eugen blickte ihr zornig und haßerfüllt nach. „Ich werde das Mädchen finden und wenn ich jedes Haus in dieſem Neſte durchſuchen ſoll!“ mur⸗ melte er.„Doch erſt nach dem Bahnhof. Erhalte ich dort die gewünſchte Auskunft nicht, ſo werde ich von Haus zu Haus fragen, bis ich die Flüchtlinge gefunden haben werde! Fürwahr ſie haben mir be⸗ reits Schwierigkeiten gemacht. Aber Geduld, meine ſchöne Giralda, ich bin Dir näher als Du ahnſt! Bald wirſt Du gänzlich in meiner Macht ſein, aus der Du nicht wieder entkommen ſollſt und dann ſollſt Du mir büßen für Alles, was ich um deinet⸗ halben habe erdulden müſſen!“ Er ſchlang um ſeine verwundete Hand ein Tuch und ritt dann langſam in die Stadt hinein, ſeinen Rachegedanken freien Lauf laſſend, in der teufliſchen Hoffnung, vielleicht an irgend einem Fenſter zufällig Giraldas Antlitz zu entdecken und das ſchutz⸗ und wehrloſe Mädchen noch in dieſer Stunde ganz in ſeine Gewalt zu bekommen. (Fortſetzung folgt.) Frühlingshoffen. Wohl zögert auch das alte Herz Und atmet noch nicht frei, Es bangt und ſorgt:„Es iſt erſt März, Und März iſt noch nicht Mai.“ O ſchüttle ab den ſchweren Traum, Die lange Winterruh, Es wagt der alte Apfelbaum, So wag es, Herz, auch du. Nachtlied. Es ſchwebt der Mond am Himmelszelt Still freundlich durch die Nacht, Es wandern über alle Welt Die lieben Sternlein ſacht. Ein jeder Ort hat ſüße Ruh Und träumt im Mondenſchein, Ich ſchau den gold'nen Sternen zu Und möcht ihr Bruder ſein. Mir wird ſo wohl, mir wird ſo bang, Ich weiß nicht, wie es geht, Mein Herz iſt wie ein Lobgeſang Und wie ein ſtill Gebet. Für Geiſt und Herz. Die friſche Luft des freien Feldes iſt der eigent⸗ liche Ort, wo wir hingehören; es iſt, als ob dort der Geiſt Gottes den Menſchen unmittelbar anwehte und eine göttliche Kraft ihren Einfluß übte. „Wenn der Deutſche gut bei Laune iſt, verdirbt er ſich den Magen. Einem Hungrigen iſt eine warme Wurſt lieber, als ein Dutzend warme Worte. Auf ſein Geld pochen iſt noch unedler, als es verklopfen. Im Waſſer kannſt Du Dein Antlitz ſeh'n, Im Wein des Andern Herz erſpäh'n. Ein Prüfſtein für der Seele Kraft Iſt jede tiefe Leidenſchaft. Die kleinen zieht ſie in den Sumpf hinein, Die großen Seelen wäſcht ſie ſpiegelreia. 155 . 10808 — tun L malt 0 in merkwürdige Fall zu Tage, daß in einer Woh⸗ Und laßt es gar nöt unter d' Leut? Handel und Verkehr. ung. nung eines Fabrikhandwerkers, eines Wittwers, Du biſt ja dengerſcht do nöt g'ſcheit. Mannheimer Pferde- und Vieh⸗ 0 uh der bereits drei Frauen gehabt, die drei Schwie⸗ A Deandl is's wia Milch und Bluat, markt vom 15. März. Es waren delgetrieden Ang germütter desſelben zuſammen leben, ſowohl in Und's Miada ſteht kor ſakriſch guat und wurden verkauft 155 100 Kilo Schlacht- gte Eintracht mit ihrem Schwiegerſohn als auch nach Und tanzen ko's, ſell will i moana— gewicht zu Mk.: 40 Ochſen 1. Qual. 134, ll baten einſtimmigem Urtheil der Nachbarn, in größter] Was laßt d' es allwei 3 Haus rumloana? Qual. 128, 545 Stück Schmalvieh 1. Qual. 124, bel den Harmonie unter einander. Nachſt is der Schützenball. Mei Seel, I. 100. II. 72. 16 110 100. 0 fa an be und ſidel 110 Kitber! 100 110. 954 1 f. Lumoriſiſches.. Schweine I. 114, II. 106.— Luruepferbe, 76 * Foce nam en usa„Wer im denn] Ces beunnt ig dan uo oi den n. Arbeitspferde 100—1000. Zuſammen1344 Stück. 0 f jener Herr, den Du gegrüßt?“ 2 5 e 15 i t Tendenz lebhaft. Der Geſammtumſatz der vorigen debe„Der iſt gegenwärtig der geweſene Zukünf⸗ reicher, friſcher Bua, der f nimmt. Woche betrug 2633 Stück bi el. tige meiner gegenwärtigen Zukünftigen. z Mei,“ ſagt der Baur,„mi laßt in Ruah, g 7. a— Vergangene Zeiten. Profeſſor 15 7 17 0 5 1 N 1 1 17 Mtr. Sommerstoff für M. 1.95 Pfg.— uc,(mit dem Einſchmieren einer knarrenden Stuben⸗ eh u mir weiter mit Dei'm 2 4 f 1 55 RN ſolchtt thür beſchäftigt):„Ja, ja, ſo ändern ſich die Die beſt n Kab ſuachſt doch im 5 1 5 Meter 18 zum ganzen Kleid für M. 3 Pfg. 19 Zeiten. Einſt wollte ich die Welt aus ihren E KELei Beginn des Frühſahrs machen wir Garten⸗ r 6 nt Angeln heben und jetzt bekomme ich nicht ein⸗ freunde, beſonders auch lihreunde aufmerkſam auf die 7—— erte T mei U d St be thü U. i eure Aurſtrirte Pochenſchrift 2 praktische 1 ei* in' s——— l mal dieſe elende Stubenthür heraus. 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Turnverein e Viernheim. 11 Das Reinigen der Straßen wird im Großen Ganzen noch nicht AI bcbem ſo gehandhabt, wie die Einwohner geſetzlich dazu verpflichtet ſind und machen Gut 2 Heil! Mate wir dieſelben zur pünktlichen und beſſeren Reinigung aufmerkſam. E 16 paß bie Nite e bel Ganz beſonders aber ſollen die Straßen am Samſtag, den 20. d. Mts., jetzt 1108 r zur gefl. Kenntniß, daß die Turnſtunden uit wegen den abzuhaltenden Feierlichkeiten gründlich gereinigt werden.* 5 91 0 nut Viernheim, den 15. März 1897. Mittwochs und Samstags, Abends 8 Uhr, eine 283 Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim: abgehalten werden. 28 285 leulic Pfützer. Um recht pünktliches Erſcheinen bittet *** e 3 Der Turnwart: + Bekanntmachung. enen er in Das diesjährige Erſatz⸗Geſchäft für die Gemeinde Viernheim N * bas de deen e oe de Heng Geſchüfts⸗Aleberuahme und Empfehlung. 0 nach der Muſterung 65; EEE„ Theile hierdurch der geehrten hieſigen Einwohnerſchaft ergebenſt mit nen. ſingend und johlend durch die Straßen zu ziehen, ſehr oft in einem Zu⸗ 1 0 a f i ge if ſtande, der Menſchen unwürdig iſt. Im Intereſſe der öffentlichen Ordnung daß ich am Donnerſtag,** 18. d. Mts. die und ſowohl als im Intereſſe der Betreffenden ſelbſt verwarnen wir die Rekruten—— 1 9 ſoll ausdrücklich, fernerhin durch unanſtändiges Betragen Aergerniß erregen und. Ace Srel N inte erwarten wir, daß ſich dieſelben wie erwachſene anſtändige Menſchen benehmen. f 75 g* 3 unten Das öffentliche Umherziehen, beſonders das Singen, Schreien und ſich als des Herrn Jakob Schalk übernehmen werde.— Neben der bisher be⸗ alen betrunken ſtellen, iſt verboten und werden Zuwiderhandelnde zur Anzeige triebenen Brotbäckerei werde gleichzeitig eine 5 gebracht. 5 55 ü Viernheim, den 15. März 1897 1 Fein- Bäckerei 5 ein Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. errichten.— Mein Prinzip wird ſein, fortwährend für Lieferung einer r der Pfützer. 284 ſchmackhaften Waare beſter Qualität beſorgt zu ſein. Indem ich dem ge⸗ gewiß————— ſchätzten Publikum die Verſicherung einer ſtets reellen und aufmerkſamen 8 eee Einige Cenutner Bedienung gebe, bitte um geneigte Unterſtützung meines Unternehmens. 285 Hochachtend eeheu Baſtian Betzler, per Ceutner 3 Mk. ſind zu vr Läckermeiſter. kaufen. 297 3 a i 3* Von wem, zu erfragen in der Ex— pedition d. Blattes. g — Rechnungen ſind zu haben in der Buchdruckerei d. Blattes. 1 . 1 . Fabrikat allerersten Ranges. Technisch vollkommen Feinste Ausstattung. Internationale Ausstellung Baden-Baden 1896 — goldene Medaille Mannheim, 15. März. Produkten⸗Markt. Weizen pfälz. neu 17.50— 17.75 8 .— 2— „ norddeutſcher 17 25- 17.50 Kernen 17.50— 17.75 Roggen, pfälz. 18.— 13.25 elegante gediegene R r Gerſte hierländ. 14.75— 15.25 ä t 0 1 7 ü„ Pfälzer ee Hess-Fahrradwerke. . mmunlons-„ Natter erte. 5 185 i * 4 Hafer, bad. 12.50 18.50 1 1 Anzuge„ norddeutſcher 13 25—13.75 Mannheim. 1 ö 8 Kohlreps, deutſch. 25.50— 26.— 1 3;— 100 zu kaufen beabsichtigt,(Aleſamen dic. den. 90. 100. Fabrik Kleinfeld 7 Niederlage B 1. 6. 1 1 wende ſich an 8 amerik.— Telephon 74. Telephon 1034. 1 bet, 5 Luzerne 80.——95.— 1 W Ithaus 1„ Eſparſette 27.——28.— 5 a 5 E Leinöl mit Faß 37.———.— f e Gebr. Thiessen D 1, 4, 2. Stock. 0 Rüböl„, 62.—— 6. 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Mit Geldſtrafe bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen wird beſtraft: ee e 2. Wer in Städten oder Dörfern übermäßig ſchnell fährt oder reitet, oder auf öffentlichen Straßen oder Plätzen der Städte oder Dörfer mit 4 gemeiner Gefahr Pferde einfährt oder zureitet. 4 5. Wer Thiere in Städten oder Dörfer, auf öffentlichen Wegen, 5 Straßen oder Plätzen oder anderen Orten, wo ſie durch Ausreißen, Schla— 1 gen oder auf andere Weiſe Schaden anrichten können, mit Vernachläſſigung 1„ der erforderlichen Sicherheitsmaßregeln ſtehen läßt oder führt. 6 9. Wer auf öffentlichen Wegen, Straßen, Plätzen oder Waſſerſtraßen 1 Gegenſtände, durch welche der freie Verkehr gehindert wird, aufſtellt, hin⸗ legt oder liegen läßt. Artikel 262 des Polizeiſtrafgeſetzbuchs. 0 Jeder Fuhrmann, d. h. jeder Leiter eines Fuhrwerks, muß ſich bei . dem Gebrauche deſſelben ſo verhalten, daß er ſeine Pferde oder ſonſtigen 15 Zugtiere jederzeit in ſeiner Gewalt hat und immer im Stande iſt, ſie ge⸗ n hoͤrig zu leiten. Zuwiderhandlungen werden mit 35 kr bis 3 fl. beſtraft. e Artikel 263 des Polizeiſtrafgeſetzbuchs. F Den Fuhrleuten, namentlich auch den Poſtillons, iſt das Jagen mit N angeſpannten Pferden innerhalb der Orte unterſagt. Beim Zuſammentreffen 104 mit anderen Zugtieren und Fuhrwerken, wie bei dem Wenden um die ee Straßenecken, ferner auf den größeren Brücken und überhaupt auf allen „ Brücken, auf welchen das desfallſige Verbot durch beſonderen Anſchlag be⸗ 15 kannt gemacht iſt, darf nicht ſchneller als in kurzem Trabe oder Schritte 1 gefahren werden. Auf Schiffbrücken oder Hängebrücken darf nur im Schritt N ö gefahren werden. Ebenſo dürfen Pferde auf Straßen innerhalb der Orte 160 nicht anders als in kurzem Trabe, in kurzem Galopp oder Schritt geritten 2 werden. Zuwiderhandlungen werden mit 35 kr. bis 3 fl. beſtraft. 1 Artikel 264 des Polizeiſtrafgeſetzbuchs. 9 In engen Ortsſtraßen, desgleichen beim Bergabfahren auf ſteilen Ortsſtraßen, ſowie beim Ein⸗ und Ausfahren in oder aus Höfen oder f Häuſern und an Orten, wo die Paſſage durch Zuſammenfluß von Men⸗ 13 ſchen verengt wird, darf, bei Vermeidung einer Strafe von 35 kr. bis 3 13 fl. Niemand anders als im Schritt fahren oder reiten. 9 Artikel 271 des Polizeiſtrafgeſetzbuchs. n Hinſichtlich des Ausweichens der Fuhrwerke und Reiter ſind folgende ö Beſtimmungen zu beachten: ö 1 30 1) alle Fuhrwerke, beſetzte oder leere Chaiſen, beladene oder leere Wagen, ö 6 welche ſich auf öffentlichen Wegen begegnen, müſſen, inſofern es die a Beſchaffeuheit und Breite der letzteren geſtatten, einander rechtzeitig CC ³⁰˙·. 3 SSCCCCC— e zur Hälfte rechts ausweichen, d h. rechts auf die Seite ſoweit ein⸗ 6 lenken, das für das andere Fuhrwerk die Hälfte der Fahrbahn freibleibt. 1 2) Geſtatiet die Beſchaffenheit des Wegs das Ausweichen nicht, ſo muß 1 175 derjenige Leiter eines Fuhrwerks, welcher den ihm entgegenkommen⸗ 18 den Wagen zuerſt bemerken kann, an einem ſchicklichen Orte ſo lange 8 2 4 mit ſeinem Fuhrwerke halten, bis das andere Fuhrwerk vorüber ge⸗ % fahren iſt. Fuhrleute haben ſich daher auf ſolchen Wagen durch Rufen 15 oder Klatſchen mit der Peitſche, die Poſtillons mit dem Horne Zeichen 2 5 zu geben. — Namentlich finden die Vorſchriften unter 2 bei Hohlwegen Anwen⸗ l dung. Kommen aber gleichwohl zwei Fuhr werke in einem Hohlwege 75 J zuſammen, wo ein Ausweichen nicht möglich iſt, ſo muß dasjenige F von beiden zurückfahren, für welches dies, weil es das leichtere iſt, . oder weil es dem Anfange des Hohlwegs ſich am nächſten befindet mit den wenigſten Schwierigkeiten verknüpft iſt. Erlaubt die Be— ſchaffenheit des Hohlwegs, daß ein Fuhrwerk auf den Rain gehoben werden kann, ſo muß ſolches mit dem leichteren vorgenommen werden, um das ſchwere voruͤber zu laſſen, wobei die Fuhrwerke ſich wechſel⸗ ſeitig zu unterſtützen verbunden ſind 4) Viehheerden, welche in Hohlwegen oder auf anderen Wegen, wo ſie nicht ausweichen können, mit Fuhrwerken zuſammentreffen, müſſen von ihrem Führer zurückgetrieben werden. 5) Bei dem Vorbeifahren nach einerlei Richtung, welches überhaupt nur dann, wenn der Weg das Ausweichen geſtattet, zuläſſig iſt, nur mit 1 der gehörigen Vorſicht geſchehen darf, muß der Leiter des zurückblei⸗ a ö f benden Wagens auf die rechte Seite ausweichen und langſam fahren, 1 1 daß das andere Fahrwerk auf der anderen Seite vorbeifahren und auf die Mitte der Fahrbahn gelangen kann. Das Vorbeifahren im Jagen und das Wettfahren iſt ganz unterſagt und das Vorbeifahren von ſchwer geladenem Fuhrwerke nach einerlei Richtung nur im 1 Schritt geſtattet 1 6) Wenn ſich Fuhrwerke auf ſteilen Wegen, an deren Seite ein Abhang „ ſich befindet, begegnet ſo hat das hinauffahrende, es mag beladen ſein 10 oder nicht, gegen den Anhang hin auszuweichen; wenn aber auf bei⸗ den Seiten ein Abhang ſich befindet, ſo iſt dasjenige zu beobachten, was unter 1 dieſes Artikels vorgeſchrieben iſt. Zuwiderhandlungen gegen die Vorſchriften dieſes Artikels werden mit 35. kr. bis 5 fl. beſtraft. Heppenheim, den 12. März 1897. 8 Betreffend: Geſuche um Ertheilung von Wirthſchaftsconceſſionen,[hier die Nachſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntniß mit ſolchen vorzulegenden Pläne. und Darnachachtung. 5 Das Großherzogliche Kreisamt Heppenheim Viernheim, den 16. März 1897. an die Großh. Bürgermeiſtereien des Kreiſes. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. 294 Nach§ 23 der Polizei-Verordnung für den Kreis Heppenheim vom 30. Auguſt 1894, die Beſchaffenheit und Lage der zum Betrieb von Gaſt— und Schankwirthſchaften beſtimmten Räumlichkeiten iſt mit jedem Geſuch um Ertheilung einer Wirthſchaftskonzeſſion ein ordnungsmäßiger Plan im Maßſtab von 1: 100 der natürlichen Größe in doppelter Ausfertigung zeinzureichen, aus welchem die erforderlichen Verhältniſſe, insbeſondere die Lage der Wirthſchaftsgebäude zu der Straße und den benachbarten Gebäu— den, die innere Einrichtung ſämmtlicher Räumlichkeiten des Hauſes unter Angabe der Höhen-, Längen- und Breitendimenſionen, ſowie die Lage des Buffets und der Bedürfnißanſtalten erſichtlich ſein müſſen. a Da nach§ 26 der Verordnung deren ſämmtliche Beſtimmungen, außer denjenigen des§ 2 auch auf beſtehende Wirthſchaften Anwendung finden, ſobald in der Perſon des Inhabers der Konzeſſion ein Wechſel eintritt, muß jedem Konzeſſionsgeſuch, wenn es ſich auch nur auf die Uebernahme einer bereits im Betrieb befindlichen Wirthſchaft richtet, ein ſolcher Plan beiliegen. Da dies bisher mehrfach nicht beachtet worden iſt, beauftragen wir Sie, alle um Wirthſchaftskonzeſſion Nachſuchende, deren Geſuch ein vor— ſchriftsmäßiger Plan nicht ſchon beiliegt, nach Vorſtehendem belehren und ihre Geſuche dann uns vorzulegen, wenn ſie einen dem gen.§ 23 ent⸗ ſprechenden Plan beigebracht haben werden. v. Graney. Bekauntmachung. Nächſten Samstag, den 20. d. Mts., Vormittags 9 Uhr, wird auf dem Rathhauſe dahier: 1. Die Leichenfuhren pro 1897/8, 2. die Anfuhr von ca. 40 Cubmtr. Bruchabfall, an die Wenigſtnehmenden; 3. ein Allmendgrundſtuͤck, Oberlück, XII. Gew., No. N der Johannes Mandel 3. Wittwe; 4. die kleine Allmend des Adam Dewald 1. in Pacht; 5. der in 1897ù8 ſich ergebende Kehricht im neuen Schulhauſe an die Meiſtbietenden verſteigert. Viernheim, den 17. März 1897. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Pfützer. 295 Bekanntmachung. Laut Verfügung Großh. Kreisamtes bleiben am 22. März d. J., Em Geburtstage Sr. Maj. des verewigten Kaiſers Wilhelm, die Dieunſt⸗ räume der Groſth. Bürgermeiſterei geſchloſſen, was wir hiermit zur öffentlichen Kenntniß bringen. Gleichzeitig geben wir das J rogr a mi m zur Feier dieſes Tages bekannt: Am Vorabend, 21. März: Böllerſchießen. Montag, den 22. März: Morgens: Böllerſchießen. Abends 8 Uhr: Fackelzug.(Die Zugordnung übernimmt das Kommando der Freiw. Feuerwehr.) Aufſtellung deſſelben am Markt⸗ platz. Der Zug bewegt ſich durch folgende Straßen: Rathhaus⸗Mannheimerſtraße, Bismarckſtraße, Weinheimer⸗ ſtraße, Blauhut, Repsgaſſe, Waſſergaſſe, Waldſtraße, Lorſcherſtraße, Rathhausſtraße, Rathhaus. Daſelbſt Feſt⸗ rede durch Herrn Bürgermeiſter Pfützer, nach Schluß derſelben allgemeiner Geſang„Deutſchland über Alles“ unter Böllerſchießen und Glockengeläute, darnach Abmarſch der Vereine in die Feſtlokale, wo Feſt⸗Kommers ſtatt⸗ findet. Hier Toaſt auf Sr. Majeſtät Kaiſer Wilhelm II. und Sr. Kgl. Hoheit Ernſt Ludwig, Muſik, Geſangs⸗ vorträge und Abſingen patriotiſcher Lieder. Zur allgemeinen Betheiligung am Fackelzug und Feſtkommers laden wir die Einwohner Viernheims höflichſt ein. Zugleich bitten wir, zur Feier des Tages die Häuſer zu beflaggen. Die beſtellten Fackeln können von Mittwoch ab bei uns von den Vereinen in Empfang genommen werden. Viernheim, den 15. März 1897. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Pfützer. Bauern⸗Verein Viernheim. Auf Lager bei Herrn Franz Bläß können fortwährend Saatwicken abgeholt werden 267 Der Vorſtand Alle Sorten Uhren u. Goldwaaren von den billigſten bis feinſten in nur ſoliden Qualitäten empfiehlt K. Schroff, lhrmacher Mannheim, Breiteſtraße U 1, 9 neben Herrn Drees bach. — ,,, 8 e n —, ——— D,, r m,, e,