0 900 ſtern ſeit el in Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. und ohet monatlich uur 30 Pf. frei in's Haus gebracht. Per Poſt bez. pro Quart. M. 1.15 Redaction, Druck und Verlag: W. Bingener, Viernheim. jernheiner Anzeiger Dublikationsorgan der Gr. gürgermtiſterei Piernheim. Auzeigeblatt ven Fieruzeim, Weinheim, Aäferthal und HMmgebung. ZuAusſchreibungen wirkſam u. billig In ſerate 10 Pf. pro 1 ſpaltige Garmondzeile. Reclamen 20 Pf. pro 1ſp. Zeile Nr. 34. Jutiles glall. Sanslag, den 3. Zpril Anter falſcher Flagge. Roman von J. Hohenfeld. (Nachdruck verboten.) 67. Fortſetzung. 46. Kapitel. Graf Eugen von Lamartin war ohne weite⸗ ren Aufenthalt bis nach der Eiſenbahnſtation geritten, um ſich augenblicklich nach Giralda zu er⸗ kundigen. Er erfuhr dort zunächſt, daß der Frühzug be⸗ reits vor einer Stunde abgegangen ſei, welche Nach⸗ richt beinahe ſein Herz ſtill ſtehen machte vor Furcht, daß ihm ſein Opfer abermals entſchlüpft ſei. Weitere ſorgfältigere Erkundigungen ergaben jedoch, daß keine Dame, auf welche Giraldas Perſonalbeſchreibung paßte, dieſen Zug benutzt hatte. Ein Lächeln der Befriedigung umſpielte den Mund des ſchurkiſchen Grafen. Wieder ſein Pferd beſteigend, ritt er nach dem erſten Gaſthof der Stadt, eines jener alten kunſt⸗ voll aufgeführten Steingebäude, welche als Bau⸗ werke früherer Generationen noch jetzt bewundert werden.— zu heißen. „Hat bei Ihnen eine junge Dame Wohnung genommen, Herr Wirth?“ fragte Eugen ſich aus dem Sattel ſchwingend.„Eine junge Dame, welche einen kleinen Knaben mit ſich führte. Der Wirth erwiderte verneinend. Graf Eugen konnte kaum ſeine Enttäuſchung verbergen. „Sie muß geſtern Abend in Vernon angekom⸗ men ſein und hatte neben dem Knaben noch eine Frau als Begleiterin,“ rief er aus.„Sie hat den Ort noch nicht wieder verlaſſen. Exiſtirt hier noch ein Gaſthof?“ „Nein, Euer Gnaden,“ antwortete der Wirth, „hier iſt kein zweiter Gaſthof. Es giebt hier noch eine Schenke, wo zuweilen wandernde Reiſende Logis nehmen. Im Uebrigen iſt die„goldene Harfe“ das einzigſte Wirthshaus. Zuweilen nehmen jedoch Fremde, welche ſich hier längere Zeit aufhalten wollen, Privatlogis—“ „Vielleicht hat die junge Dame, welche ich ſuche, ein Privatlogis gewählt,“ unterbrach Eugen den Wirth, von neuer Hoffnung erfüllt.„Ich will mich erkundigen. Ich hatte meinem Bedienten Auf⸗ trag gegeben, mich hier zu erwarten. Iſt er be⸗ reits angekommen?“ Confirmanden-Hüte in den eleganteſten Formen und größter Auswahl. Emil Kölle, 1 1897. Das Benehmen des Wirthes wurde plötzlich ein völlig verändertes. „Des Grafen von Lamartins Diener iſt ange⸗ langt,“ ſagte er ſich tief verbeugend. „Dann führen Sie mich auf mein Zimmer,“ ſagte der Graf.„Und ſchicken Sie meinen Diener ſogleich zu mir. Der Wirth rief einen Stallburſchen herbei und hieß ihn Eugens Pferd verſorgen. Sodann geleitete er ſeinen Gaſt ins Haus und führte ihn in ein ge⸗ müthliches Zimmer zu ebener Erde, wo im Kamin ein luſtiges Feuer brannte. „Euer Gnaden Diener beorderte, die Zimmer für den Herrn Grafen in Bereitſchaft zu halten, auch das Frühſtück wird ſogleich kommen. Ich werde Euer Gnaden Diener unverzüglich herein⸗ ſchicken.“— Er ging hinaus, zufrieden ſchmunzelnd, daß ihm die Ehre wiederfahren war, einen wirklichen Grafen heherbergen zu dürfen. Währenddeſſen machte Graf Eugen es ſich am Kaminfeuer be⸗ quem.— Er hatte kaum Platz genommen, als Bertram eintrat. „Ah, Du biſt es!“ rief Eugen etwas verwundert aus.„Der Wirth ſagte mir, mein Diener ſei hier. a Wo iſt Bernard?“ Der Wirth des Gaſthofes„Zur goldenen Harfe,“ ein kleiner, behäbiger Mann mit geröthe⸗ tem Geſicht, eilte hinaus, ſeinen Gaſt willkommen „Ich weiß es nicht, Herr Graf,“ erwiderte Bertram. Wir waren bei einander neulich Abends vor dem Schloſſe de Vigny; wir hielten uns in der Nähe des Unterholzes auf, als ſie glaubten, die Dame entführen zu können. Als Sie dann, nachdem das mißglückt war, Bernard und mich nach verſchiedenen Richtungen ausſandten, trennten wir uns. Nach ihrem Auftrag ſollten wir heute Morgen hier zuſammentreffen, im Falle wir die nard nicht wiedergeſehen.“ mag er ſein?“ Nicht eine Ahnung war ihm gekommen, daß der Verwandte„Cecles,“ welcher in ihrer Hütte lag als kranker Mann— wie ihm der Hirten⸗ knabe erzählt hatte— ſein Diener Bernard ſein könne.— Nach einer Weile ſagte der Graf: „Es ſcheint mir, als ob Du keige Spur von der jungen Dame entdeckt haſt“ „Nein, Herr Graf. Sie können un möglich den gewöhnlichen Weg vom Schloſſe genommen haben. Ich habe unaufhörlich Erkundigungen eingezogen, aber Niemanden getroffen, der ſie geſehen hat. Der Herr Marquis hat alle Wege genau durchforſchen laſſen. Er befindet ſich augenblicklich in Paris. Der junge Herzog von Beaufort hat ſeine Reiſe nach Paris, welche er unternehmen wollte, auf⸗ Stuttgart. für vorzügliche Wirkung. geſetzl. geſchützte In geben, und ſucht nahe und fern nach der jungen Dame. Madame Roger wird noch immer vermißt—“ „Sie befindet ſich zur Stunde auf dem Wege nach dem Hauſe,“ unterbrach ihn der Graf.„Ich traf ſie, als ſie eben hier ankam. Sie war gerade im Begriff, die Stadt zu verlaſſen. Fräulein Al⸗ varez iſt hier. Ich habe Ihre Spur bis hierher verfolgt.“ Bertram konnte einen Ausruf ſeiner Verwun⸗ derung nicht unterdrücken. „Du kannſt ſogleich gehen und Erkundigungen über ſie einzuziehen,“ fuhr ſein Herr fort.„Ich habe Grund, anzunehmen, daß ſie hier Wohnung in einem Privathauſe genommen hat. Jedenfalls wird ſie hier verweilen wollen, bis ſie Nachrichten aus Paris erhält. Sei vorſichtig, Bertram! Es würde vielleicht gut ſein, wenn Du Dir, bevor Du Dich in den Straßen zeigſt, den Bart ab⸗ nehmen läßt. Zudem könnteſt Du ja auch Dein Haar anders tragen, als eine Art Verkleidung.“ Nachdem er ihm noch einige Verhaltungsmaß⸗ regeln gegeben, entließ er ſeinen Helfeshelfer und gab ſich ganz ſeinen Reflektionen hin. Sein Frühſtück wurde hereingebracht und er that demſelben alle Ehre an. Nachdem dasſelbe abgetragen, vertiefte er ſich in den Inhalt einer Provinzialzeitung. Flüchtig überflog er die Spalten der Annoncen. Graf Eugen hatte aufs Neue darüber nachge⸗ dacht, wo er Giralda, nachdem er ſie gefunden, unterbringen könnte, und ſuchte nun einen paſſenden Aufenthalt für ſie. Nach der Hütte Ceciles konnte er ſie nicht bringen. Cecile Roſſeau würde Fragen ſtellen, die er nicht beantworten konnte. junge Dame nicht gefunden hätten. Ich habe Ber⸗ „Ich kann ſie auch nicht heimlich mit mir 1 nehmen,“ murmelte er vor ſich hin.„Ebenſowenig „Zum Henker!“ murmelte Graf Eugen.„Wo kann ich ſie nach einem Asyl bringen. Für den Knaben muß doch auch geſorgt werden. Und ſie abermals der Sorge Frau Bichous anvertrauen, der Plan taucht auch nicht. Was ſoll ich mit ihr anfangen?“ Noch einmal durchlas er krampfhaft die Spalte des kleinen Blattes und plötzlich blieb ſein Auge haften auf einer Annonce, die ſeine beſondere Auf⸗ merkſamkeit erregte. Es war eine Anzeige, daß in dem benachbarten Provinzialſtädtchen ein voll⸗ ſtändig möblirtes Haus zu vermiethen ſei. Die Stadt beſaß auch eine Eiſenbahnſtation und das Haus lag ganz in der Nähe desſelben. Zudem lag es, wie es hieß, ſehr verſteckt und ſollte ſich beſon⸗ ders für Solche eignen, welche in Zurückgezogen⸗ heit leben wollten. (Fortſetzung folgt.) e ee e Erſte deutſche, 1 1 2 22 2 2 5 S . 2 Mannheim 21. 2. 1 1 1 i A D* 8 — E 2 7. Glücks-Loose Das älteſte und größte 5 2 2 8 hei i⸗Loof 1 U 0 2 S. Wegen en l Bettfederulager 2 wunder Ern! 1 e, 5 William Lübeck in Altona 2 Wünderbarer 9 7 Nadikales Aus- 29 Weimarer Jeb. 8. kal u. 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