in b. in Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. und koſtet monatlich nur 30.. frei in's Haus gebracht. Per Poſt bez. pro Quart. M. 1.15 it hei 4 Dublikationsorgan der Gr. Bürgermeiſierei Piernheim. gaser steg verb Auzeigsblatt von Riernheim, Weinheim, Aaferthal und Umgebung. Redaction, Druck und Verlag: W. Bingener, Viernheim. Garmondzeile. Reclamen 20 Pf. pro 1ſp. Zeile Nr. 36. onntretag, ben 8. Jyril 1897. Jeutſchland. Berlin, 6. April. Die„Berl. N. N.“ ſchrei⸗ ben: Fürſt Bismarck erhielt an ſeinem Geburts⸗ tag faſt 3000 Telegramme mit 85,000 Worten. Eine Telegramm oder eine ſonſtige Begrüßung irgend welcher Art ſeitens des Kaiſers hat, im Gegenſatz zu der vom offiziöſen Wolff'ſchen Bureau verbreiteten Meldung, nicht ſtattge⸗ funden. — Dem„Localanzeiger“ zufolge beſteht die Operation, welche Profeſſor von Bergmann bei Staatsſekretär von Stephan vornahm, in einer Amputation des rechten Unterſchenkels vom Knie an. Die Operation iſt geglückt. Der Kräfte⸗ zuſtand des Patienten iſt nicht befriedigend. Berlin, 7. April. Die Aufhebung des Jeſuitengeſetzes iſt abermals vom Reichs- tage beſchloſſen worden. Der Bundesrath hat zwei Jahre hingehen laſſen, ohne zu dem früheren gleichen Beſchluſſe Stellung zu nehmen. Im vorigen Sommer hat der Reichskanzler auf die Interpellation des Centrums erklärt, es ſei be⸗ abſichtigt, zu prüfen, ob noch die eine oder die andere Congregation von dem Jeſuitengeſetze auszunehmen ſei. Ueber das Ergebniß dieſer Prüfung hat man aber nie etwas gehört. Viel⸗ leicht hat man im Bundesrathe nicht für nöthig befunden, auf den Reichstagsbeſchluß zu reagiren, weil er in der Hauptſache vom Centrum, Frei⸗ ſinnigen, Sozialdemokraten, Welfen, Polen uſw. gefaßt ſei. Diesmal iſt ihm dieſe Ausrede abge⸗ ſchnitten, denn der Reichstag legt ihm jetzt zwei Geſetzesbeſchlüſſe mit einem Male„zur Auswahl- vor. Glaubt er den Beſchluß auf Abſchaffung des ganzen Geſetzes unbeachtet laſſen zu dürfen wegen der„minderwerthigen“ Mehrheit, die ihn gefaßt hat, ſo iſt auch der Beſchluß da, den 8 2 abzuſchaffen, den die Ausweiſung ausländiſcher und die Aufenthaltsbeſchränkung deutſcher Jeſuiten geſchafft, und dieſen Beſchluß haben„unantaſt⸗ bare“ Reichsboten, wie das Gros der Conſer⸗ vativen und ein Theil der Nationalliberalen, mit zu Stande bringen helfen. Sogar Herr von Bennigſen hat ſich im vorigen Jahre dafür ausgeſprochen, wenn er auch diesmal fehlte. Greiz, 7. April. Die„Greizer Ztg.“ mel⸗ det, der Vertreter des Landrathes in Greiz, v. Uslar⸗Gleichen, iſt ſeines Amtes enthoben wor⸗ den. Er hatte bekanntlich am Tage der Hun. dertjahrfeier die von einem preußiſchen Unter⸗ 5 7 ausgeſteckte preußiſche Fahne entfernen aſſen. Ausland. Wien, 5. April. Der geſtrige Kronrath dauerte 1¾ Stunden. Der Kaiſer erklärte, die Demiſſion Badenis nicht anzunehmen. Mailand, 7. April.„Secolo“ berichtet, der Criſpi⸗Skandal werde aus politiſchen Gründen erſtickt werden. Das konnte man faſt voraus⸗ ſehen, daß der Günſtling des Königs geſchont werden würde— natürlich auf Koſten der Mo⸗ ral. Criſpi ſoll zugeben, mit Einverſtändniß ſeiner Collegen zu politiſchen Zwecken Geld aus der Bank von Neapel genommen zu haben. Lyon, 7. April. Der Gemeinderath hierſelbſt beſchloß, den Namen Burdeau⸗Straße in Han⸗ dels⸗Straße umzuändern, falls Burdeau's Schuld erwleſen werden ſollte. Das Comite, welches bereits 30,000 Fres. zur Errichtung einer Bur⸗ deau⸗Statue geſammelt hat, ſiſtirte die Samm⸗ lungen und ſchob den Plan auf. Die Ereigniſſe auf Kreta. Athen, 7. April. Die„Times“ melden von hier unterm 5.: Es iſt augenſcheinlich, daß die Volksleidenſchaft wächſt. In verſchiedenen Ge⸗ genden hört man Rufe, die die Unthätigkeit des Königs und der Regierung tadeln und ſofortige Kriegserklärung fordern. Es geht das Gerede, daß wenn die Regierung die Vollziehung des nationalen Mandates noch länger aufſchleben wolle, ein Ausbruch des Patriotismus und zwar nicht an der Grenze, ſondern in Athen erfolge. Petersburg, 7. April. Der von den Mächten angenommene Vorſchlag des Grafen Murawiev, wonach bei einem angriffsweiſen Vorgehen Grie⸗ chenlands oder der Türkei der angreifende Theil verantwortlich ſei und ihm nicht geſtattet werde, den geringſten Vortheil aus einem ſolchen Vor⸗ gehen zu ziehen, iſt als Note den Regierungen beider Länder geſendet worden. Inzwiſchen ſoll die Blokade nicht ſofort durchgeführt werden. Obſt⸗ und Gartenbauverein für die Bergſtraße und angrenzenden Gebiete. Arbeitskalender für April. A. Obſt garten. Der Schnitt der Bäume iſt zu beendigen. Will man noch neue Bäume pflanzen, taucht man die Wurzeln in einen Brei von Lehm und Kuhdung. Friſch angepflanzte Bäume ſind bei trockenem Wetter anzugießen. Jetzt iſt die Haupt⸗ zeit des Veredelns. Schwache Stämme werden geſchröpft. Große Rindenwunden und Krebeſtellen werden gut ausgeſchnitten und mit Baumſalbe verſtrichen. B. Gemüſegarten. Geſäet werden: Carotten, Zwiebeln, Erbſen, Radieschen, Spinat, Schwarzwurzeln, alle Küchen⸗ kräuter, gepflanzt: überwinterte oder gut abge⸗ härtete Pflanzen von Salat, Blumenkohl und allem Frühgemüſe, gut vorgekeimte Frühkartof⸗ feln. Neue Spargelbeete werden angelegt mit ein jährigen Pflanzen. Man gieße nur, wenn der Boden wirklich trocken. Unnützes Gießen kältet das Land nur ab. Gehackt und gejätet wird aber fleißig. Wie wichtig das Hacken und Reinhalten der Pflanzen von Unkraut iſt, kann man aus folgenden Ergebniſſen einer landwirth⸗ ſchaftlichen Verſuchsſtation erſehen. Es ergaben auf gleichen Flächen angebaute Pflanzen in ihrer Ernte folgendes: Mit Unkraut ohne Unkraut Erbſen Körner 266 Gr. 349 Gr. Stroh 1010„ 1801„ Bohnen Körner 470„ 850„ Stroh 910„ 1390„ Alnter falſcher Flagge. Roman von J. Hohenfeld. Nachdruck verboten.) 69. Fortſetzung. Giralda drängte den Schrei, der auf ihren Lippen zitterte, zurück. Ihre Stirn brannte; ſie war unfähig, einen klaren Gedanken zu faſſen. Sie wußte nur, daß ihr Feind ſie aufgeſpürt hatte und ſie wieder in ſeiner Gewalt ſei. Mehr noch um Alfred, als um ſich ſelbſt beſorgt, hielt ſie ihre Arme um den Bruder ge⸗ ſchur den, als ob ſie ihn mit ihrem Leben ſchützen wolle. „Bringe den Knaben nach dem Wagen, Ber⸗ tram,“ befahl der Graf, während er ſein wachſames Auge auf Giralda ruhen ließ, was ihn jedoch nicht hinderte, gleichzeitig die beiden Straßen nach beiden Seiten hin zu beobachten. Der kleine Alfred wurde, mehr todt als leben⸗ dig, in den Wagen gebracht; die Angſt hatte ihn faſt getödtet. „Feſſele ihn,“ befahl der Graf kurz. Bertram betilte ſich, des Knaben Hände und Füße zu binden. „Ach, nehmen Sie ihn nicht von mir fort, nehmen Sie auch mich mit!“ rief Giralda angſter⸗ füllt aus, als ſie des Knaben unterdrücktes Stöhnen hörte, welches ihr durch das Herz drang. „Das iſt auch ganz meine Abſicht,“ erklärte der Graf mit ſchriller Stimme, der man die Auf⸗ regung anmerken konnte.„Sie ſollen ihn begleiten, ja, ſie ſollen gewiſſermaßen ſeine Wärterin ſein. Von ihrem Verhalten wird es nämlich abhän⸗ gen, ob er am Leben bleibt. Ich bin ein despera⸗ ter Mann, Giralda, und befinde mich in gedrückter, verzweiflungsvoller Stimmung. Laſſen Sie mich Ihnen behülflich ſein, in den Wagen zu kommen.“ Girada zögerte. Ihre Augen ſchoſſen Blitze 1 durch die Dunkelheit der Nacht und durch den Re⸗ gen auf ihren Feind. Auf der Straße war Nie⸗ mand zu erblicken. Die Läden waren alle geſchloſſen und deren Inhaber hatten ſich in ihre hinteren Wohnzimmer zurückgezogen. Es war nicht möglich, daß ſie Jemand hören würde, wenn ſie verſuchte, um Hülfe zu rufen. Halb ohnmächtig, ließ ſie es ſchließlich zu, daß der Graf ihr in den Wagen half. „Soll ich die junge Dame binden, Herr Graf“ fragte ſein Diener. „Nein, es iſt nicht nöthig,“ erwiderte der Graf. „Du brauchſt nur den Knaben ſo hinterzuſetzen, daß ich ihn jederzeit erreichen kann. Wenn ſie ver⸗ ſuchen ſollte, zu entfliehen, ſo iſt damit ſein Todes⸗ urtheil beſiegelt.“ Giralda ſank auf einen der gepolſterten Sitze nieder, worauf Bertram Beide mit einer alten Decke zudeckte; dann ſprang er vom Wagen auf die Straße. „Gehe ſofort nach der Klippe in's Fiſcherhaus und bringe Frau Bichou mit,“ ſprach Graf Eugen mit gedämpfter Stimme. auf den Weg nach der Bahn machen. meine Paſſagiere ſchon allein bewältigen.“ Er nahm den Kutſcherſitz ein, die Zügel und die Peitſche in die Hand und fort ging es in lang⸗ ſamem Schritt zum Thor hinaus, während Bertram 15 entgegengeſetzte Richtung nach der Station ein⸗ chlug. Eine Zeit lang ſprach Giralda kein Wort; ſie ſchien gänzlich verſtummt zu ſein. Sie ergriff des armen, kleinen Alfreds Hände und drückte ſie zwiſchen den ihrigen; aber ſein unterdrücktes Seufzen und ſein furchtſames Stöhnen waren mehr, als ſie ertragen konnte. Sie legte ihr Geſicht gegen ſeine thränenfeuchte Wange, aber vermochte es nicht, ihn mit Worten zu beruhigen. Ihr Peiniger eilte auf dem kürzeſten Wege weiter, nachdem er ſich vorher über die einzuſchlagende Route erkundigt hatte. N Sein böſes Herz triumphirte über den gelungenen Sieg, den er in dieſer Nacht vollbracht hatte. Neue „Du kannſt Dich ſogleich Ich werde Hoffnungen, daß er doch noch das Ziel erreichen würde, wonach ſein Hecz ſich ſehnte, belebten ſeinen geſunkenen Muth. Schien es doch, als ob das Glück ihm hold ſei und er binnen Kurzem eine ſchöne, junge Frau und mit ihr ein bedeutendes Vermögen ſein eigen nennen würde. Das rauhe Steinpflaſter der Stadt hatten die einſamen Reiſenden bald hinter ſich gelaſſen und der Wagen rollte jetzt faſt geräuſchlos auf der Land⸗ ſtraße dahin, in welche er ſoeben eingebogen war. Es hatte noch nicht aufgehört, zu regnen, und durch denſelben hindurch ſah Giralda einzelne Häuſer und Bäume zu beiden Seiten der Straße. Dann und wann ſah ſie auch ein einſames Licht durch die Fenſter eines Paxterrezimmers ſcheiuen, ja, zu⸗ weilen tönte ſogar fröhliches Lachen oder liebliche Muſik an ihr Ohr, ſie an eine Glückſeligkeit er⸗ innernd, von der ſie fürchtete, daß ſie auf immer von ihr geſchwunden war. Nach einer Weile brach ſie das Schweigen. „Graf Eugen,“ fragte ſie mit gedämpfter Stimme, „wohin bringen Sie uns?“ Graf Eugen ſchrak zuſammen und erwachte aus einem traumhaften Zuſtande, in dem er verſunken war, doch antwortete er reſolut: „Nach einem Hauſe in der Nähe von Sans⸗ ſouci, welches ich unter einem fremden Namen ge⸗ miethet habe.“ „Zu welchem Zweck?“ „Das wiſſen Sie ebenſo gut als ich, Giralda— um Sie zu zwingen, mein Weib zu werden! Dieſes ganz einſam liegende Laadhaus iſt dazu beſtimmt, Sie meinem Willen geneigt zu machen. Ich ge⸗ denke, Sie ſo lange dort gefangen zu halten, bis die Suche nach Ihnen vorüber und ihr Wille gebrochen iſt, ſo daß Sie ſich meinem Willen fügen. In dem Augenblick, in dem Sie verſprechen, mich heirathen zu wollen, ſind Sie frei. Sie haben es nicht be⸗ dacht, mit wem Sie kämpfen!“ Er ſprach mit einer Beſtimmtheit, welche Gi⸗ ralda ſchaudern machte. uſerate 10 Pf. pro 1 ſpaltige 2— ęT———— 325r r 3. 5. 55 — Mit Unkraut ohne Unkraut Kartoffeln Zahl 357 Stück 483 Stück Gewicht 12,775 Gr. 27,775 Gr. Dickwurzeln Rüben 388„ 9000„ Blätter 329„ 2833„ C. Blumengarten. Coniferen werden gepflanzt, Buchsbaum um⸗ gelegt, das Schneiden der alten Buchsbaumein⸗ faſſungen geſchieht im Auguſt. Raſen wird an⸗ geſäet. Sommerblumen: Reſeda, Godelien, Win⸗ den, Portulack, Mohn, Wicken, Lupinen, Tro⸗ pärlum uſw. werden an Ort und Stelle geſäet; Levkoyen, Phlox, Nelken, Aſter, Zinaien, Bal⸗ ſaminen ꝛc. auf das Samenbeet. Gladiolen werden gelegt. Ius Nat und Fern Viernheim, 8. April. Der„Jagſtztg.“ wird geſchrieben:„Die Welt will getäuſcht ſein!“ ſo iſt man verſucht zu glauben, wenn man ſieht, wie die Leute von gewiſſen Hauſierern mit wah⸗ rem Vergnügen Waaren kaufen, nur weil der billige Preis ſie blendet, von denen die meiſten Käufer nach Prüfung derſelben ſagen müſſen, daß ſie kaum des Machens werth ſind, denn wenn man Stoff zu einem Herrenanzug um 5 Mark kauft, iſt jedem Verſtändigen gewiß, daß dies nichts dauerhaftes ſein kann. Wenn nun ſolche Hauſterer in einem Orte ſich 23 Mo⸗ nate aufhalten und ſich ihretwegen angeſehene Bürger aus Gründen, die nicht in die Oeffent⸗ lichkeit gehören, beklagen, ſo könnte man meinen, ſolchen Leuten würde von ehrlich denkenden Bürgern der Boden dadurch entzogen, daß ſie einfach nicht mehr kaufen, da man reelle Ware immer am beſten von anſäſſigen Geſchäftsleuten, von denen man verſichert iſt, daß man nicht überredet oder betrogen wird, kaufen kann. Man ſieht, daß die Einſchränkung des Hauſierhandels hler noch keine Beſſerung gezeigt hat. » Viernheim, 8. April. Gültigkeit der Rückfahrkarten. Wie mitgetheilt wird, wurde anläßlich der bevorſtehenden Oſterfeiertage für den Bereich der Main—Neckarbahn, der der Königlich Preußiſchen und Großherzoglich Heſſi⸗ ſchen Eiſenbahndirektion Mainz unterſtehenden Linien, ſowie der Preußiſchen Staatsbahnen die Anordnung getroffen, daß alle am 7. April l. J. und an den folgenden Tagen gelöſten Rückfahr⸗ karten von ſonſt kürzerer Gültigkeitsdauer bis zum 27. April einſchließlich zur Rückreiſe be⸗ nützt werden dürfen und ſelbſt noch darüber hinaus gelten, wenn nur die Rückfahrt ſpäteſtens bis Mitternacht dieſes Tages angetreten wird. Für die badiſchen Bahnen, ſowie die übrigen ſüddeutſchen Bahnen, welche die 10 tägige Gül⸗ tigkeitsdauer der Rückfahrkarten angenommen haben(württembergiſche, beyeriſche, elſaß loth⸗ ringiſche und pfälziſche Bahnen) verbleibt es bei den allgemeinen Beſtimmungen, Rückfahrkarten— abgeſehen vom Verkehr mit der zunächſt gelegenen Station— bis Mitter⸗ nacht des zehnten Tages gelten. Die auf ver⸗ fahrkarten der Main⸗Neckarbahn(Rückfahrkarten Heidelberg— Frankfurt— Heidelberg—Darmſtadt und Heidelberg— Weinheim) erhalten aber eben⸗ falls die erwähnte verlängerte Gültigkeit. — Polniſche Arbeitskräfte. Die heſſ. Provinzen werden ſoeben von Schwärmen polniſcher Arbeiterinnen überſchwemmt. Jeden Tag kommen im Frankfurter Hauptbahnhof mehrere Hundert dieſer fleißigen Mädchen an. Sie fallen durch ihre bunte Tracht und ihre hohen Stiefel mit mächtigen Abſätzen allgemein auf. Die Nachfrage nach Landarbeitern iſt eine außergewöhnlich große im Großherzogthum und in Heſſen⸗Naſſau. Die jungen kräftigen Bauern⸗ burſchen ſtreben alle nach den Städten, wodurch der Landbevölkerung die Feld bebauenden Kräfte entzogen werden. Die Arbeitslöhne ſind gegen die früheren Jahre bedeutend geſtiegen. — Der Zuſtand des Käferthaler Waldes. Nach Mittheilung Großh. Bezirks- forſtei ſind die Waſſergewinnungsanlagen der Stadtgemeinde und der Zellſtofffabrik ohne Ein⸗ fluß auf den Zuſtand des Käferthaler Waldes und iſt der Grund fur deſſen Abnahme in den letzten Jahren lediglich auf den Raupenfraß zurückzuführen. Weinheim, 6. April. Die heftigen Schnee wehen, welche uns der erſte April brachte, haben den blühenden Mandeln, Pfirſichen und Aprikoſen glücklicherweiſe nicht geſchadet, ſodaß ein reicher Steinobſtſegen zu erwarten ſteht. Mannheim, 6. April. Plötzlich vom Tode ereilt wurde vorgeſtern Herr Friedrich Baumſtark, Theilhaber der Firma Baumſtark und Geiger. Herr Baumſtark wohnte mit ſeiner Frau und Tochter einer Konfirmationsfeier bei, wobei er eine Anſprache an die Konfirmandin(ſeine Nichte) hielt, als er die Rede beendigt hatte, ſank er in ſeinen Stuhl zurück und hauchte ſeinen Geiſt aus. Ein Herzſchlag hatte ſeinem Leben ein jähes Ende bereitet.— Infolge Exploſion einer Petroleumlampe brach vorgeſtern Abend in dem Samuel Nöther'ſchen Hauſe am Markte Feuer aus, das vom 4. Stock des Hintergebäudes aus bis auf den Dachſtuhl drang und dieſen nieder⸗ legte. Der Schaden iſt bedeutend. Mainz, 5. April. Das 20 jährige Dienſt⸗ mädchen des Weinhändlers Vogel in der Neu⸗ brunnenſtraße hat ſich vorgeſtern Abend mit Karbolſäure vergiftet. Noch lebend wurde die Unglückliche ins Rochushoſpital verbracht. Eine Kartenlegerin ſoll dem Mädchen„prophezeit“ haben, daß ſein körperliches Leiden unheilbar wonach alle ſei, worauf daſſelbe den Vergiftungsverſuch aus⸗ führte.— Von einem Neubau der Mainſtraße ſtürzte ein Zimmergeſelle vom Dachwerk auf die Straße und war ſofort todt. Frankfurt a. M., 5. April. Vor der Strafkammer begann geſtern um 11 Uhr unter großem Andrange die Verhandlung gegen den ſchiedenen badiſchen Stationen aufliegenden Rück⸗ Direktor von Oberländers Bierbrauerei⸗Aktien⸗ geſellſchaft, Leopold Oberländer und den Kaſſirer Simon Bendheim wegen Unterſchlagung und Beihülfe dazu. Oberländer war ſeit 1884, wo die Brauerei in eine Aktiengeſellſchaft verwandelt wurde, Direktor gegen ein Jahresgehalt von 10 000 Mark nebſt freier Wohnung, entnahm aber fortgeſetzt höhere Beträge, ſodaß die Geſellſchaft im Laufe der Jahre um 70 000 Mark geſchädigt erſcheint. Er iſt in vollem Umfange geſtändig und erklärt die Mehr⸗Entnahmen damit, daß ſein Gehalt nicht zur Führung ſeines Haushalts ausgereicht habe. Nach Abzug der Lebensver⸗ ſicherung, der Steuern und der Zinſen, die er an Verwandte zu zahlen hatte, ſeien ihm nur 5000 Mark jährlich verblieben. Das Urtheil lautet bei Oberländer auf zwei Jahre Ge. fängniß ohne Ehrverluſt, bei Bendheim auf Freiſprechung. Bretten, 5. April. Wie mitgetheilt wird wurde das Dorf Stein(A. Bretten) in letzter Nacht von einem großen Brand heimgeſucht. Das Feuer kam um 12 Uhr genau an derſelben Stelle aus, wo ſchon vor 14 Tagen ein Brand⸗ ausbruch unterdrückt wurde. Es ſollen 6 Wohn⸗ häuſer und 5 Scheunen abgebrannt ſein. Nach anderer Meldung ſollen dem Brand 7 Gebäude zum Opfer gefallen ſein. Nähere Details ſtehen noch aus. Pforzheim, 7. April. Der hier allgemein unter dem Namen„Schneider⸗Marte“ bekannte Flickſchneider Schmid wollte Abends bei der Fähre an der Inſel vom Landungsſteg in das Boot ſteigen, verlor dabei das Gleichgewicht und fiel ins Waſſer, das zur Zeit eine ſtarke Strö⸗ mung hat. Er wurde mit raſender Schnelligkeit fortgeriſſen und kam auch nicht mehr an die Oberfläche. Die Leiche iſt bisher noch nicht auf⸗ gefunden worden. Schmid hat ein abenteuer⸗ liches Leben hinter ſich; er diente vor Jahren in der franzöſiſchen Fremdenlegion und machte die Expedition unter Kaiſer Max nach Mexiko mit, wie er auch eine zeitlang bei den päpſtlichen Truppen engagirt war. Der Verunglückte ſtand Anfangs der 60er Jahre. 5 München, 5. April. Das Schwurgericht verurtheilte den Zuchthausſträfling Stadele wegen Ermordung eines Aufſehers zum Tode. Der Ver⸗ urtheilte ſaß wegen Todtſchlags im Zuchthaus. — Der Student Karl Jüterbock in Berlin, der bei einer Kneiperei den betrunkenen Super⸗ numerar Heim dadurch vergiftet hatte, daß er ihm, um ihn einzuſchläfern, Opiumtinktur in das Bier goß, wurde heute verhaftet und wegen fahrläſſiger Tödtung dem Unterſuchungsrichter vorgeführt. Breslau, 5. April. Zu dem Uuglück auf der Hedwigwunſchgrube wird gemeldet, daß bei der Einfahrt ſtatt der vorgeſchriebenen Sicher⸗ heitslampen offene Grubenlampen verwandt wur⸗ den, welche die Entzündung der angehäu ften Gaſe verurſachten. „Bisher haben Sie mich ganz hübſch an der Naſe herumgeführt“, fuhr er fort,„aber in der Folge werden Sie ſehen, daß ein junges Mädchen, wie Sie ſind, den Kampf mit einem desperaten Mann, wie ich es bin, nicht aushalten kann. Sie haben es nicht bedacht, mit wem Sie kämpfen.“ „Sie ſprechen von einer Suche nach 7 ſagte das junge Mädchen.„Wer ſucht nach mir?“— „Der Marquis! Sie können ſich wohl denken. weshalb er Sie ſucht, weil er Sie jetzt haßt, ja Sie verwünſcht, weil er Ihr böſes Herz und Ihre Betrügereien erkannt hat,“ erwiderte Graf Eugen, über die ausgeſprochene Lüge triumphirend.„Ich glaube, mein Onkel will Sie auſſpüren laſſen und vor Gericht bringen wegen Gelderpreſſung unter falſchen Vorſpiegelungen.“ „Ich habe niemals Geld von ihm erpreßt unter falſchen Vorſpiegelungen!“ antwortete Giralda indignirt. „Sind Sie nicht unter falſchem Namen nach dem Schloſſe gegangen und haben, ebenfalls unter falſcher Identität, ihm erlaubt, ein Teſtament zu Ihren Gunſten zu machen?“ fragte der Graf erbar⸗ mungslos.„Sie ſegelten unter falſcher Flagge. So faßt der alte Marquis die Sache auf.“ Ein leiſer, unterdrückter Schrei entſchlüpfte Giraldas Lippen, die Thränen rannen ihr über die Wangen. „Ich habe ihn geliebt,“ murmelte ſie halblaut, während ſie ſich über ihren kleinen Bruder beugte. „Ich habe ihn treu und aufrichtig geliebt!“ „Ferner,“ ſprach Graf Eugen kühl weiter, „ferner hat ſich der Herzog von Beaufort gegen Sie gewandt. Er kann den Skandal und die Schmach nicht ertragen, welche ihm aus der Verbin⸗ dung mit der Tochter Armand de Vigny's erwachſen würden. Der Marquis hat ihn angeſteckt mit ſeiner eigenen Auffaſſung der Dinge und jetzt iſt er in Paris, um eine recht angenehme Saiſon dort zu verbringen und ſich nach einer paſſenden Heirath—“ „Sie lügen, Graf Lamartin!“ unterbrach ihn Giralda, mit noch größerer Indignation als vorhin. „Ich kenne den Herzog zu gut, als daß ich glauben könnte, was Sie mir erzählten!“ „Sehr wohl! Ich habe es mir gedacht, daß Sie es nicht glauben würden, Giralda! Aber geben Sie ſich für die Folge keinen trügeriſchen Illuſionen mehr hin.“ Er ſprach gleichgültigen Tones, als ob ihr Glaube oder ihr Zutrauen zu dem jungen Herzoge ihn durchaus Nichts anginge. Wenn er jedoch glaubte, Giralda durch ſein Benehmen zu überzeugen, ſo hatte er ſich gründlich verrechnet. Zwar hatte ſie in letzter Zeit viel erfahren von der Falſchheit der Welt, und es wäre auch keine Unmöglichkeit ge⸗ weſen, daß der Herzog ſich unter dieſen Umſtänden von ihr zurückgezogen hätte. Aber nur einen Moment dauerte die Annahme einer ſolchen Möglichkeit. Dann war wieder ihr Glaube und Vertrauen auf Gilbert von Beaufort felſenfeſt gegründet und keine Möglichkeiten und keine Umſtände waren je wieder im Stande, ſie zu erſchüttern. „Sagen Sie mir nichts mehr vom Herzog von Beaufort,“ ſagte ſie in beſtimmtem Tone, während ihre Augen flammten.„Ich glaube doch nicht ein einziges Wort von alledem, was ſie mir ſagen! O, wenn mir doch der Herr Marquis vergeben könnte, daß ich die Tochter Armands bin, und meines Va⸗ ters Verfolgung aufgeben wollte!“ Graf Eugen lächelte teufliſch, doch gab er keine Antwort. Es folgte eine Stille, während welcher der Graf ſchneller fuhr als bisher, ſeinen Aerger an den Pferden auslaſſend. Giralda beugte ſich tiefer über Alfred herab. Sein Kopf ruhte in ihrem Schoße und er war warm zugedeckt mit ihrem Mantel und der Wagen⸗ decke. Er war wach und weinte leiſe, denn er dachte darüber nach, was aus Giralda und ihm werden würde. „Mein Liebling! Mein Liebling!“ flüſterte Giralda, ihn feſter an ſich ziehend, und ihn ſanft küſſend.„Gräme Dich nicht! Gott wird ſich unſre annehmen! Er wird uns nicht verlaſſen! Ihm kannſt Du vertrauen!“ Der Knabe hing ſich an ſeine Schweſter, ohne zu antworten. Giralda ſteckte verſtohlen ihre 1 unter ihren Mantel und begann ſeine Feſſeln an den Händen zu löſen. Ein Hoffnungsſtrahl durchzuckte ſie plötzlich. Wenn ſie Alfred befreien und mit ihm fliehen konnte. Sie konnten recht gut hinten vom Wagen herunter⸗ ſpringen und ſich in der Dunkelheit irgendwo ver⸗ bergen und ſo ihren Feinden entrinnen. Dieſer Gedanke war kein ſo romantiſcher, als es im erſten Augenblicke den Anſchein hatte. Der Wagen war von ganz gewöhnlicher Bau⸗ art. Er hatte vorn einen Sitz für den Kutſcher, welchen Platz der Graf jetzt eingenommen hatte, und hinten liefen zwei Sitze der Länge nach zu beiden Seiten, welche durch eine kleine Thür am äußerſten Ende des Wagens geſchloſſen wurden. (Fortſetzung folgt.) Ein Wart. Ein Wort der Lehre— nimm es hin Ins Leben: Halt die Zunge feſt, Denn ungewogne Rede fliegt Unflügger Vogel aus dem Neſt. Doch noch ein zweites, beſſres Wort: Halt Deine Seele fromm und rein, So wird was Deinem Mund entfliegt, Nie ein unflügger Vogel ſein. O Mut, nur Mut in jeder Lage, Wo uns der Dornenwald umſtarrt! Die Morgenröte beſſrer Tage Glüht hinterm Berg der Gegenwart. den. ter und 90 belt Lon uhn F digt og daß altz per e er nur cheil G buf Uurd hter uach. elben tund⸗ ahn, N00 dude lehen mein unte der bas und Stb: igkeit n die aufs eller. hren achte klo ichen tand erich pegen 1 aus. lin, ſper⸗ d et 1 das begen ichur uf ö bel iche. nut. ten unsre In ohne Unter 1 den och. nie. ller⸗ ue · alk Bau⸗ cher, nnen dinge leine losen Eutgegunng. Unſere Leſer werden es verzeihen uns nochmals mit den„Nachrichten“ beſchäftigen. Das Richtigere wäre vielleicht, dem edlen Blatt den Beweis für ſeine lügenhaften Behaup⸗ tungen an anderer Stelle erbringen zu laſſen; doch würde demſelben dadurch wohl zu viel Zeit ge⸗ laſſen werden, um im Trüben zu fiſchen. Es iſt letzteres ſicher auch der Hauptgrund, weswegen die„Nachrichten“ ihren Lügenbericht in die Welt geſetzt und damit den Zeitungsſtreit uns geradezu aufgedrängt haben. Ein Kopf⸗ wenn wir ten; ſie werden jedoch nochmals hierdurch aus⸗ ö 1 1 ſchütteln wird bei jedem denkenden Leſer der An⸗ fang der Erwiderung des verläumderiſchen Zeit ungspapieres hervorgerufen haben.„Der Noth gehorchend,“ klingt das nicht geradezu frivol, wenn man bedenkt, daß es einzig die„Nachrich— ten“ waren, die durch ihren Lügenartikel und fortgeſetzten provokatoriſchen Briefkaſten⸗ notizen für ſich die Reklametrommel in beiſpiel⸗ los unver—frorener Weiſe rührten. Das Blatt verlangt deſſen ungeachtet in ſeiner edlen Dreiſtig⸗ keit, der„Anzeiger“ und der ihm Naheſtehende ſollten ſich ſeine Frechheiten ruhig gefallen laſſen. Ueber dieſe Schulbubentheorie braucht man ſich allerdings aus naheliegenden Gründen nicht zu wundern. Sonderbare Bockſprünge machen die„Nach⸗ richten“, um ſich von der Schuld reinzuwaſchen, als hätten ſie den uns Naheſtehenden nicht treffen wollen. In einem Athem wird erklärt„Unſere Mittheilung halten wir voll und ganz aufrecht“ und„mit Entrüſtung weiſen wir die Verdäch⸗ tigung eines Ehrenmannes zurück.“ Entweder iſt der Schreiber des Lügenartikels ſchwer von Begriff oder er weiß überhaupt nicht, was er ſchreibt. Er erkundige ſich dann einmal bei hie⸗ ſigen Bürgern, die mit den Verhältniſſen nur einigermaßen vertraut ſind, wen dieſe ſich unter den Naheſtehenden gedacht haben. Im Uebrigen mögen die„Nachrichten“ einen uns Naheſtehenden treffen wollen, wenn ſie immer für gut befunden haben, der ganze Bericht iſt, ſoweit er uns Naheſtehende angeht, eine ſchamloſe Lüge und unerhörte Ver⸗ 4 0 läumdung.. ſich die„Nachrichten“ wohlweislich hü⸗ drücklich aufgefordert, mit Namen und Thaten herauszurücken.— Recht ſpaßhaft nehmen ſich weiter die Bemerkungen aus:„Daß der„Viernheimer Anzeiger“ mit unſerer Nachricht geſchädigt werden ſoll u. ſ. w.“ und„Flucht an die Oeffentlichkeit, um endlich der gegen uns ge⸗ richteten Agitation einen Damm entgegen zu ſetzen.“ Der Uneingeweihte ſollte wirklich meinen, ein armes unſchuldig verfolgtes Lamm vor ſich zu haben. Wenn die„Nachrichten“ etwas Wahres über unlautere Agitation ſchreiben wollen, ſo mögen ſie das Kapitel wählen:„Wie man auf jede Art und Weiſe Abonnenten erwirbt“. Sie hätten dann ſicher 4 Wochen Stoff, um ihre „intereſſanten“ Spalten zu füllen. An Beiträgen könnten ihnen eine große Anzahl hieſiger Bürger und Bürgerinnen ſowie die Zeitungsträger Material in Hülle und Fülle liefern. Doch wir wollen dem gequälten Organ nicht wehe thun und ihm auch nicht zumuthen, zu beweiſen, daß man nur hieſiger Sprößling zu ſein braucht, um die Qualifi⸗ kation zur Leitung eines angeblich katholiſchen Blattes in hervorragender Weiſe mitbekommen zu haben. Die auswärts errungenen und verdienten Lorbern tragen anſcheinend das Ihrige ganz be⸗ ſonders bei, dieſe Fähigkeiten in hellleuchtendem Lichte erſcheinen zu laſſen. Folgende Frage auf— zuwerfen, wäre augenblicklich dahier vielleicht recht zeit- gemäß:„Was wird denn immer vor allen Dingen von einer im öffentlichen Leben in chriſtlichem Sinne thätigen Perſon, und eine ſolche iſt doch der Leiter eines katholiſchen Blattes ganz gewiß, verlangt? Die Antwort möge ſich jeder chriſtlich denkende Mann ſelber geben; denn ſchamroth ſoll keiner durch unſere Schuld werden. Hoffent⸗ lich erſpart man es uns, dieſes heikle Thema ſpäter noch weiter zu erörtern. Sollte es geboten erſcheinen, ſo geſchieht es ſelbſtverſtändlich in weit⸗ gehendſter Weiſe. Was das in ſo ſchöne paſſende Form gebrachte Märchen von den 20 000 Mark anbetrifft, ſo verlohnt es ſich dann wohl erſt der Mühe, weiter 0 Todes⸗Anzeige ud Dankſagung. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unſer Mariechen nach kurzem Krankenlager am Montag Abend in die Schaar ſeiner Engel aufzunehmen. Für die reiche Blumen⸗ und Kranzſpende und die zahl⸗ reichen Beweiſe herzlicher Theilnahme ſagen wir hiermit unſeren liebes Kind innigſten Dank. Viernheim, den 7. April 1897. Die tieftrauernde Familie: G. V. Hoock l., Sattler. Namen zu nennen, werden darüber zu reden, ſobald der Name des Gewährs⸗ mannes veröffentlicht wird. Ein altes Sprüch⸗ wort heißt bekanntlich:„Wer einmal lügt, dem 3 man nicht und wenn er auch die Wahrheit ſpricht“. Der Kopf des„Anzeigers“ brauchte doch den „Nachrichten“ keine Sorge zu machen. Die Haupt⸗ ſache iſt die, daß unſere Leſer nur 5 Pfg. für die Inſeratzeile zahlen. Der Preis, welchen auswärtige Inſerenten entrichten, iſt unſeren Leſern ganz ſicher einerlei.— Würden die„Nachrichten“ ſich um ihren„Kopf“ kümmern, wäre gewiß zweckmäßiger, denn dort prangt ſchon ſeit Beſtehen derſelben ein niedlicher orthographi⸗ ſcher Fehler.— Das von einer Tatantel(soll wohl heißen Tarantel) geſtochene Krokodil(2 und der an den Haaren herbeigezogene Blitz⸗ ableiter ſind übrigens derart famoſe Stylblüthen, die den uns gegenüber geäußerten Verdacht, der Artikel ſei von anderer Seite verfaßt, als wenig glaubwürdig erſcheinen laſſen. Denn:„Wie der Herr, ſo's Geſcherr.“(Siehe Briefkaſtennotiz in Nr. 11 der Nachrichten; eine beſſere Illuſtration zu dem Stück:„Der Mann hat ſeinen Beruf verfehlt“, hätte ſich der Schreiber wohl ſchwerlich leiſten können, doch iſt die Selbſterkenntniß immer lobens⸗ werth und bekanntlich der erſte Schritt zur Um— kehr; es wäre zu wünſchen, auch diesmal.) Auf weitere Anzapfungen der biederen„Nach⸗ richten“ zu antworten, dürfen wir nach den jetzigen Leiſtungen derſelben uns mit Fug und Recht erſparen. Auf das Gebiet des wüſten und rohen Schimpfens können wir unmöglich dem Blatte folgen. Möge im Schlamme ſich wälzen, wer dazu Beruf hat. ö Die„Nachrichten“ haben unſererſeits Redefreiheit; Nutzen wird ihnen ihre verläumderiſchedhätigkeit auf die Dauer ſchwerlich bringen; denn der Sinn für Recht und Gerechtigkeit iſt der Viernheimer Bürgerſchaft noch nicht abhanden gekommen. Und darauf vertrauen wir, ohne uns weiter mit dem angeblich toleranten Blatte einzulaſſen. * 8 * Viernheim als 22 U 9 7 4 2 Möbel- u. Bauſchreiner ſomie Glaſer 2. 2 etablirt habe und empfehle mich bei allen in dieſe Fächer ein⸗ 8 0 ſchlagenden Arbeiten beſtens; insbeſondere im Einrahmen von 1 Bildern, Brautkränzen u. dergl. 387 8 386 i f 5 0 Heinr. Jöſt 8 0 us. Die Werkſtätte befindet ſich zur Zeit bei Herrn. 8 Lorenz Lahres, Pfaffengaſſe. 2 SSA ů ů(YYY I 3, 12 Biebesheimer Looſe per Stück 1 Mark Mannheimer Maimarkt⸗Looſe per Stück 1 Mark Ziehung am 5. Mai 1897 Weimar⸗Looſe per Stück 1 Marl gültig für 2 Ziehungen; erſte Slabme—— Mai, ezember zweite Ziehung 2.—8. zu haben in der Expedition des Niernheimer Anzeigers. dito dito Ferd. 3. 2 9 0 Geſchäfts⸗ Empfehlung. Mache andurch die ergebene Mittheilung, daß ich mich in N 3 2 Gelegenheitskauf. 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Reparaturen werden nach wie vor aufs Beſte ausgeführt.. 167 — F ˙—A.—— —— Bekanntmachung. Das diesjährige Erſatzgeſchäft findet ſtatt am Montag, den 12. April l. Is., Vormittags 7 Uhr, auf dem Rathhauſe zu Heppenheim fahrenden Zug zur Muſterung nach Heppenheim zu fahren. für die Militärpflichtigen aus der Gemeinde Viernheim. Den Militärpflichtigen bleibt es überlaſſen, ob ſie bei der Looſung erſcheinen wollen oder nicht. Es werden hierdurch alle Zurückgeſtellten und Disponiblen aus früheren Jahrgängen, Alle welche ſich zur Muſterung noch nicht geſtellt oder welche keine anderen Militär⸗Legimationen als einen Looſungsſchein in Händen haben, im Kreiſe Heppenheim aufgefordert, ſich an dem bezeichneten Tage in dem angegebenen Lokal zu Heppenheim zur Muſterung einzufinden. Die Militärpflichtigen haben in ordentlichem Anzuge und reinlich an Körper und in Bekleidung zu erſcheinen. Die ſchon in früheren Jahren Gemuſterten haben ihren Looſungs⸗ ſchein mitzubringen, widrigenfalls auf Koſten derſelben eine neue Ausferti⸗ gung beſchafft wird. Diejenigen Militärpflichtigen, welche ohne genügenden Entſchuldigungs⸗ grund ſich zur Muſterung nicht ſtellen, haben die Nachtheile zu erwarten, welche für dieſen Fall in der Wehrordnung geſtellt ſind. Dieſelben verlieren insbeſondere die Berechtigung an der Looſung Theil zu nehmen, bezw. das an der früher erhaltenen Loosnummer erwach⸗ ſende Recht, ſowie die aus Reklamationsgründen erwachſenden Anſprüche und werden neben einer Geldſtrafe bis zu 30 Mark oder verhältnißmäßiger Gefängnißſtrafe, vorzugsweiſe zum Militärdienſt herangezogen. Militärpflichtige, welche bei ihrem Namensaufruf im Muſterungs⸗ lokale nicht anweſend ſind, werden mit einer Geldſtrafe bis zu 30 Mark oder verhältnißmäßiger Gefängnißſtrafe belegt und verlieren das Recht, an der Looſung Theil zu nehmen. Die Geſuche um Zurückſtellung oder Befreiung vom Militärdienſte müſſen, ſoweit dies noch nicht geſchehen iſt, baldigſt bei der Großherzoglichen Buͤrgermeiſterei, oder ſpaͤteſtens im Muſterungslokale ſelbſt vorgebracht wer⸗ den. Im letzteren Falle müſſen jedoch alle voxgeſchriebenen Zeugniſſe amt⸗ lich beglaubigt zur Hand ſein. Auf die Verheißung eines nachtraͤglich zu führenden Beweiſes wird keine Rückſicht genommen. Die Eltern oder Brüder der Militärpflichtigen, auf deren Krankheit oder Arbeitsunfähigkeit der Anſpruch auf Zurückſtellung des Mi— litärpflichtigen begründet wird, haben behufs ihrer ärztlichen Unterſuchung vor der Erſatzkommiſſion mit dem betr. Militärpflichtigen zu erſcheinen und ſind durchdie Großherzogliche Bürger meiſterei ſpeziell dazu einzuladen. Militärpflichtige, welche geſtellungspflichtig ſind und ſich bis jetzt noch n nicht zur Stammrolle angemeldet, haben alsbald ihre nachträgliche Anmel— dung zu bewirken. Heppenheim, den 27. Februar 1897. Der Civilvorſitzende der Großh. Erſatz-Commiſſion Heppenheim. v. Granecy. Es wird darauf aufmerkſam gemacht, daß bei Gelegenheit des Mili- tärgeſchäftes Umzüge mit Muſik am Muſterungs⸗ ſowie in hieſigem Orte und in Wirthshaͤuſern nicht geſtattet ſind. Zuwiderhandlungen werden un⸗ f nachſichtlich zur Anzeige gebracht. Hessrad Fabrikat allerersten Ranges. Technisch vollkommen. Feinste Ausstattung. Internationale Ausstellung Baden-Baden 1896 1 goldene Medaille!— Hess-Fahrradwerke G. m. b. H. Mannheim. Fabrik Kleinfeld 7. Niederlage B 1. 6. Telephon 74. Telephon 1034. 135 e ie rie Uhren u. Goldwaaren von den billigſten bis feinſten in nur ſoliden Qualitäten empfiehlt K. Schroff, Uhrmacher Mannheim, Breiteſtraße U 1, 9 Kleeſamen dſch. neu. neben Herrn Drees bach. Bekanntmachung. Den Militärpflichtigen wird hiermit zur Kenntniß gebracht, daß es ihnen geſtattet worden iſt, mit dem hier morgens 6 Uhr 3 Minuten ab— Sämmtliche Militärpflichtige werden daher aufgefordert, dieſen Zug zu benutzen und ſich rechtzeitig am hieſigen Bahnhof einzufinden. Viernheim, den 7. April 1897. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim: Pfützer. Kirchen⸗Anſage. Epaugeliſhe Gemeindt. Sonntag, den 11. April d. J. Morgens 9 ¼ Uhr evangeliſcher Gottesdienſt zur Feier des Buß⸗ und Bettages. Ein ſchön möblirtes Zimmer iſt per ſofort zu vermiethen. Von wem, zu erfragen in der Ex⸗ pedition d. Blattes. 379 Ein ſchwarzes Huhn iſt ent⸗ laufen. Um Ruckgabe bittet Georg Mandel 4., Friedhofſtraße. 383 Ein ſchwarzes Huhn entlaufen. Um Rückgabe bittet Johann Neff, Repsgaſſe. Reife Milchſchweine hat zu verkaufen 385 Val. Stumpf 1., Tüncher. 384 1 e 10 55* W lerkeljahrlieh. WI Man verlange Pos tkar tio e probenummer Mannheim, 5. April. Produkten ⸗Markt. 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