N Wirth ge der deren dahin b vom Kraft „ oſung wach: e und ißiger Deli; llll⸗ Voll fibig as. d: alld⸗ les Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. und koſtet monatlich nur 30 Pf. frei in's Haus gebracht. Per Poſt bez. pro Quart. M. 1.15 Redaction, Druck und Verlag: W. Bingener, Viernheim. jernheiner Anzeiger Dublikatiousorgan der Gr. Bürgermeiſterri Piernheim. ease gr ge Anzeisshlatt uon Fiernheim, Weinheim, Käferthal und Mmgebung. uſerate 10 Pf. pro 1 ſpalti ze Garmondzeile. Reclamen 20 Pf. pro 1ſp. Zeil Nr. 38. Dienslag, den 13. April 1892. Jeniſchland. Berlin, 10. April. Ueber den Lebenslauf des verſtorbenen Generalpoſtmeiſters von Stephan entnehmen wir noch der„Straßb. Poſt“: Stephan war zweimal vermählt, zuerſt mit Anna Tömala, einer bedeutenden Opernſängerin, die er als junger Poſtſekretär in Köln kennen lernte, wo ſie Primadonna am Stadttheater war. Der Ehe iſt ein Sohn Heinrich entſproſſen, der Jura ſtudirte und eine Zeit lang als Referendar thätig war, ſich ſpäter aber der Journaliſtik widmete. Nach dem(1862 erfolgten) Tode ſeiner Gemahlin vermählte ſich Stephan in zweiter Ehe mit Eli⸗ ſabeth Balde, einer Tochter des Oberpoſtdirektors Geheimen Raths Balde in Potsdam. Aus dieſer Ehe iſt ein Sohn hervorgegangen, der einige Jahre als Offizier bei der Artillerie ſtand und jetzt als Gutsbeſitzer in Amerika lebt; ferner zwei Töchter, von denen die ältere mit dem Hauptmann v. Napolski vom 2. Garde⸗Feld⸗ artillerie⸗Regiment vermählt, die zweite noch un⸗ verheirathet iſt. Berlin, 10. April. Der Präſident des Reichstags, v. Buol, legte heute Vormittag 10 Uhr am Sarge Stephans einen koſtbaren Lor⸗ beerkranz mit Widmungsſchleifen nieder. — In der griechiſch⸗kretiſchen An⸗ gelegenheit dauert der Wirrwar fort. Bald ſind die Mächte einig, bald ſind ſie es nicht; bald ſoll etwas Ernſtes gegen Griechenland ge⸗ geſchehen, bald nicht. Gegenwärtig ſind die Mächte wieder einmal uneinig und es geſchieht nichts. Man will den Golf von Athen blokiren, kann ſich aber noch immer nicht darüber ver⸗ ſtändigen. Rußland und Frankreich gerathen dabei immer weiter auseinander; ſeit Lord Salis⸗ buiy in Paris war, geht Frankreich meiſt mit England und macht ruſſiſchen Vorſchlägen gegen⸗ über allerhand Schwierigkeiten. Rußland ſchlug z. B. vor, es ſollten von den Mächten noch je 600 Mann nach Kreta geſchickt werden; Italien und England waren einverſtanden, Frankreich 9 aber lehnte ab; Oeſterreich und Deutſchland thaten ohnehin nicht mit. Uns kann es nur recht ſein, wenn Rußland und Frankreich mög⸗ lichſt weit auseinander gerathen. Wir wollen nur hoffen, daß Deutſchland nicht an Frank⸗ reichs Stelle die unwürdige Bedientenrolle gegen⸗ über Rußland übernimmt; die Neigung dazu ſcheint ſtark vorhanden zu ſein. Landshut, 10. April. In Angelegenheit des Katholtkentages erfahren wir, daß nach Bildung des Lokalkomites zur Anrufung des göttlichen Segens am Mittwoch den 21. d. M. Vormit⸗ tags 9 Uhr in der Jeſuitenkirche ein feierliches Bittamt mit Predigt ſtattfindet. Die Jeſuiten⸗ kirche wurde hierzu deßhalb gewählt, weil da⸗ ſelbſt der ſel. Pater Caniſius, unter deſſen Zeichen die heurige Katholikenverſammlung tagen wird, oftmals die Faſtenpredigten gehalten hat.— Die Frage, ob der heurige Katholikentag im Auguſt oder erſt im September ſtat'finden werde, iſt noch eine offene— wahrſcheinlich dürften die Tage vom 5. bis 9. September hierzu aus⸗ erſehen ſein.— Der Herr Erzbiſchof von Mün⸗ chen, ſowie der päpſtliche Nuntius haben dem Herrn Bürgermeißſer Marſchall von Landshut bei ſeiner Aufwartung mitgetheilt, daß ſie den Katholikentag in Landshut beſuchen würden. Torgau, 10 April. Reichstagserſatzſtichwahl: Knoercke 8988, Buſſenius 6326 Stimmen. Erſterer iſt gewählt. Ausland. Budapeſt, 10. April. Wie aus Agram ge⸗ meldet wird, hat die agrariſch⸗ſozialiſtiſche Be⸗ wegung in Kroatien einen ernſten Charakter an- genommen. Vornehmlich ſind es die Bezirke Mirkovic und Sziz, in welchen Unruhen zum Ausbruch kommen. Man verbreitet daſelbſt unter dem Volk das Gerücht, daß am 1. Mai die Theilung des Grundbeſitzes vollzogen würde. An der Bewegung nehmen Serben, Magyaren und Deutſche theil. — Portugal hat augenblicklich zweiColonial⸗ kriege zu führen. In Südoſtafrika und an der weſtafrikaniſchen Guineaküſte haben ſich die Ein⸗ geborenen empört. Im Weſten iſt es bereits zu einem Kampf gekommen, bei welchem die portu⸗ gieſiſchen Streitkräfte unterlagen. 3 Offiziere und mehrere Soldaten wurden getödtet. London, 10. April. Der„Times“ zufolge hat die Pforte gegen die Einſetzung eines Gou⸗ verneurs von Kreta durch die Großmächte Pro⸗ teſt eingelegt und ſich darüber beſchwert, daß die Muhamedaner auf Kreta entwaffnet würden, während man den Chriſten die Waffen belaſſe. (Aber in Armenien wurden die Chriſten doch auch entwaffnet!) Ferner fordert die Pforte die Zurückziehung der griechiſchen Truppen auf Kreta. — Meldungen aus Kanea zufolge erhielt der Befehlshaber des öſterreichiſchen Kriegsſchiffes „Ktonprinzeſſin Stephanie“ von den Inſurgenten⸗ führern ein Schreiben, in welchem dieſelben er⸗ klären, ſie würden ſich als im Kriegszuſtande mit den internationalen Truppen befindend be⸗ trachten, wenn dieſe in ihrem bisherigen Vor⸗ gehen beharren würden. Die Ereigniſſe auf Kreta. Athen, 10. April. Der Ausbruch der Feindſeligkeiten zwiſchen griechiſchen Frei ⸗ willigen und türkiſchen Truppen an der theſſa⸗ liſchen Grenze wird beſtätigt. Der Ober Com- mandirende der daſelbſt befindlichen türkiſchen Armee hat den ſoſortigen Vormarſch der ſelben angeordnet. Die in Grevena ſtationirte Ab⸗ theilung iſt bereits gegen die in das lürkiſche Gebiet eingefallenen Banden vorgerückt. Die Lage wird um ſo ernſter angeſehen, da auch griechiſche Uniformen unter den Angreifern be⸗ merkt wurden. Daß die Situation ſich kritiſcher geſtaltet, geht daraus hervor, daß der türkiſche Befehlshaber Anweiſung gegeben hat, Alles zum ſofortigen Vorrücken bereit zu halten. Auch die Reſerven rücken gegen die Grenze vor. Anter falſcher Flagge. Roman von J. Hohenfeld. Nachdruck verboten.) 71. Fortſetzung. 49. Kapitel. Die Sonne war im Aufgehen begriffen, als Graf Eugen von Lamartin das Haus, welches er gemiethet hatte, in Sicht bekam, das Haus, welches nun das Gefängniß Giralda's und ihres Bruders Alfred werden ſollte. Das Gebäude lag in vollſtändiger Einſamkeit. Kein Nachbarshaus war ſichtbar. Die Ställe und Außengebäude lagen hinter dem Wohnhauſe. Auf der einen Seite ſtand niedriges Gebüſch; auf der anderen lag eine Wieſe, an welche wiederum mehrere Felder grenzten. Das Haus ſelbſt war aus rothen Backſteinen erbaut und von faſt viereckiger Form; die Einfach⸗ heit des Stils war durch ein paar Erker und einen Thurm unterbrochen. Im Uebrigen bot das Ganze einen traurigen Anblick dar, weil Alles dicht ver⸗ ſchloſſen war. Vor dem Hauſe dehnte ſich ein Raſen aus. Zu beiden Seiten waren Blumengärten, in denen noch vereinzelt vorjährige Blumen ſtanden. Hinten, zwiſchen dem Wohnhauſe und den Nebengebäuden, lag der Gemüſegarten. Als der Graf das Ganze im Lichte der auf⸗ gehenden Sonne betrachtete umſpielte ſeine Lippen ein zufriedenes Lächeln. Seine vereinſamte und verlaſſene Lage, ſein verfallenes Ausſehen, ſeine wilde Umgebung, Alles machte einen günſtigen Ein⸗ druck auf den ſchurkiſchen Grafen, und er war ſicher, daß er keinen günſtigeren Platz hätte finden können, um Giralda ſeinem Willen gefügig zu machen. Er warf einen Blick auf den Knaben, nachdem er ſein Geſicht von der ſchützenden Hülle befreit hatte. Derſelbe ſah bleich und angegriffen aus, ſo⸗ — daß Gabriele, wenn ſie ihn ſo hätte ſehen könnte, ſeinethalben Angſt erfaßt haben würde. Dann ſah der Graf nach Giralda hinüber, die er ebenfalls ſchlafend glaubte, aber ſie begegnete ſeinem Blick ſo feſt und ſo wach, daß er annehmen konnte, ſie habe während der ganzen Fahrt kein Auge geſchloſſen gehabt, ſondern war während der langen, traurigen Nacht ſtets auf ihrer Hut ge⸗ weſen. Er zeigte mit der Peitſche nach dem rothen Hauſe. „Das Haus dort drüben iſt Ihre neue Heimath, Giralda,“ rief er aus,„es iſt ſo lange Ihre Hei⸗ math, bis Sie mir verſprechen, es als meine Braut an meinem Arme zu verlaſſen, um in mein eigenes Haus als Herrin einzuziehen! Ueberzeugen Sie ſich, wie einſam und verlaffen es liegt! Hier wird Sie Niemand entdecken!“ Ein Knall mit der Peitſche und die große Pforte vor dem Raſenplatz öffnete ſich. Der Graf fuhr, nachdem er dieſelbe erreicht hatte, hindurch und hielt gleich darauf vor dem Hauſe. Er ſprang vom Wagen und hob den ſchlafen⸗ den Knaben zuerſt herunter, aus Furcht, Giralda könne, muthig wie ſie war, mit ihm davonfahren. Dann ſchloß er, mit dem Knaben auf dem Arme, die Hausthür auf und kehrte, nachdem er Alfred in Sicherheit gebracht, zu Giralda zurück, um ihr beim Ausſteigen behülflich zu ſein. Das junge Mädchen verſchmähte ſeine Hülfe und ſprang aus dem Wagen, während ihn ein wilder Blick aus ihren niedlichen Veilchenaugen traf. b ihren Sie mich nicht an!“ rief ſie er⸗ regt.„Ich folge Ihnen, weil Alfred in ihrer Ge⸗ walt iſt.“ Der Graf lächelte höhniſch und ging zu dem ſchlafenden Knaben. Als er ihn auf den Arm nahm, erwachte er aus ſeinem Schlummer und rief ängſtlich nach ſeiner Schweſter. „Ich bin hier, mein theurer Bruder!“ verſetzte Giralda, ſich ihm nähernd, damit er ſie ſehen konnte. „Ich werde Dich nicht verlaſſen! ———— Alfred blickte lächelnd zu ihr auf, um ſie zu tröſten. Von dieſem Augenblick an hörte man ihn nie wieder klagen, ſondern er verſuchte, immer fröhlich zu erſcheinen, trotz ſeiner unfreundlichen Lage, in welcher er ſich befand; indeß ſeine ſchein⸗ bare Fröhlichkeit war für Giralda faſt noch ſchwerer zu ertragen, als ſeine Thränen. Die Halle, in welche ſie momentan eingetreten war, war mit Fußdielen belegt und nett möblirt. Von der Halle gingen verſchiedene Zimmer aus, auch eine nach oben führende Treppe. „Ihre Zimmer befinden ſich oben, ſagte Graf Eugen nach einer Weile.„Seien Sie ſo gut und folgen Sie mir, Giralda.“ Den Knaben noch immer auf dem Arm fra⸗ gend, ſtieg der Graf die Treppe hinauf, während Giralda ihm nachſchritt. Sie hatte im erſten Augen⸗ blick die Abſicht gehabt, umzukehren, auf den Wagen zu ſpringen und nach der nächſten Station zu jagen. Nur die Angſt und die Ungewißheit, ob nicht in ihrer Abweſenheit der zu Allem fähige Graf ihrem kleinen Bruder etwas zu Leide thun würde, hielten ſie von ihrem Vorhaben zurück. Auch kam ihr der Gedanke noch zur rechten Zeit, daß ihr Feind vielleicht ihre Abweſenheit benutzen und mit ihrem Bruder fliehen könnte, was noch ſchlimmer war, weil ſie dann abermals ſeine Spur verloren hätte. Oben lagen ebenſo wie Parterre an beiden Seiten des Vorplatzes Zimmer. In jeder Thür ſteckte ein Schlüſſel. Graf Eugen ſchlug den Weg nach dem Vorderzimmer eig, welches gerade über dem unterem Wohnzimmer lag. Das Zimmer war hübſch eingerichtet und voll⸗ kommen für eine junge Dame paſſend. Es enthielt drei Fenſter, welche mit feinen Spitzengardinen verhängt waren. Auf dem Fußboden lag ein ſchöner Brüſſeler Teppich und mehrere Armſtühle ſtanden im Zimmer; an den Wänden hingen einige Gemälde und ein Bücherbort mit den neueſten Bänden der franzöſiſchen Litteratur. In der einen — — Athen, 10. April. Offizielle Depeſchen be⸗ ſtätigen, daß 3100 Inſurgenten auf türkiſches Gebiet gedrungen ſind. Dieſelben ſind vollſtändig organiſirt und von der Kolonne Cipriani be⸗ gleitet. Auf vier Punkte dauern die Kämpfe mit den Türken fort. Elaſſona, 10. April. Weitere hier einge⸗ gangene Nachrichten beſtätigen den Ausbruch von Feindſeligkeiten zwiſchen griechiſchen Irregulären und türkiſchen Truppen. Der größere Theil der in Grebena ſtationirten Diviſion unter Hakki⸗ Paſcha rückte gegen die in türkiſches Gebiet Ein⸗ gefallenen vor. Marſchall Edhem Paſcha wird den ſofortigen Vormarſch des türkiſchen Herres befehlen. Die Lage wird außerordentlich ernſt betrachtet.— Marſchall Edhem Paſcha bleibt im Hauptquartier um weitere Meldungen abzu⸗ warten; er hat aber die Diviſionsgenerale an gewieſen, ſich zum ſofortigen Vorgehen bereit zu halten. Die Reſerven rücken aus dem hieſigen Lager aus, um näher gegen die Vertheidigungs⸗ linie aufzumarſchiren.—(Grebena iſt etwa 18 Stunden von Elaſſona, Krania etwa 10 engliſche Meilen ſüdweſtlich von Grebena entfernt). Aus Nah und Fern. * Viernheim, 12. April. Der Tod hält unter der Kinderſchaar fortwährend noch reiche Beute. Innerhalb 10 Tagen ſtarben in dieſem Monate nicht weniger als 16 Kinder. Schmerzbewegt hat ſo mancher Vater, ſo manche Mutter an der Todtenbahre ihres Lieblings ge— ſtanden. Tröſtet Euch, ihr Eltern, wenigſtens damit, daß Eueren lieben Dahingeſchiedenen die Bitterkeiten und Trübſale der menſchlichen Pilger— fahrt erſpart geblieben ſind und daß Gott im Himmel die Kleinen, welche er gern hat, zu ſich nimmt. Und was giebt es ſchöneres als ein reines noch unverdorbenes Kinderherz. * Viernheim, 12. April. Maikäfer⸗ fang. Das Miniſterium, Abtheilung für Schul⸗ angelegenheiten, hat in einem Ausſchreiben an die Kreisſchulkommiſſionen darauf hingewieſen, daß in denjenigen Gemeinden, in welchen ein Maikäferflugjahr ſtattfindet, den ſchulpflichtigen Kindern im Alter von 10— 14 Jahren während den Vormittagsſtunden zu geſtatten iſt, daß ſie ſich bis 9 Uhr, ſo lange der Käferflug dauert — alſo etwa 3 Wochen— unter Aufſicht und nach Anleitung erwachſener, von dem betr. Ge⸗ meindevorſtand beſtimmter Perſonen bei dem Abſchütteln, Sammeln und Vertilgen der Käfer betheiligen. Die Gemeindevertreter haben der Kreisſchulkommiſſion mitzutheilen, welche Maß⸗ regeln in den Gemarkungen vollzogen worden ſind, welche Koſten dadurch entſtanden und wie viel Centner Maikäfer vertilgt worden ſind. Kleinhauſen, 10. April. Vorgeſtern fiel das 3 Jahre alte Kind des Zigarrenarbeiters Adam Neumann in die Weſchnitz und wurde von dem Waſſer fortgeriſſen. Nur dem ſofortigen beherzten Eingreifen des 11 ½ jährigen Knaben Anton Schumacher, Sohn von Ph. Schumacher J., Wagner, iſt es zu verdanken, daß das Kind ge⸗ rettet wurde. Aus Heſſen, 10. April. Der dienſtälteſte Lehrer Heſſens, Herr Magnus in Ruppertsburg feiert am 29. April d. J. ſein 60jähriges Dienſt⸗ jubiläum. Der Jubilar erfreut ſich einer ſeltenen Rüfligkeit. Mannheim, 10. April. Aus Leipzig wird der„N. B. Lz.“ unterm Geſtrigen geſchrieben: Wegen Meineids angeklagt wurde der Lehr⸗ amtspraktikant Dr. Max Bodenheimer am 14. Januar 1897 vom Schwurgericht zu Mannheim freigeſprochen. Gegen dieſes Urtheil legte die Großherzogliche Staatsanwaltſchaft Reviſion ein und rügte zur Rechtfertigung derſelben Verletzung des§ 293 St.⸗P.⸗O.(Die Hauptfrage beginnt mit den Worten: Iſt der Angeklagte ſchuldig? Sie muß die dem Anklagten zur Laſt gelegte That nach ihren geſetzliſchen Merkmalen und unter Hervorhebung der zu ihrer Unterſcheidung erforderlichen Umſtände bezeichnen.“) Das Ur⸗ theil bezüglich der Frageſtellung ermangle aber einer präziſen Angabe der Behörde, vor welcher Angeklagter einen Meineid begangen haben ſolle. Dr. Bodenheimer hatte nämlich an dem betreffen⸗ den Tage, an dem er die ihm zur Laſt gelegte Handlung begangen haben ſollte, zwei Ver⸗ nehmungen zu beſtehen, die eine vor dem Amts gericht Mannheim und die andere vor dem erſten Staatsanwalt in Mannheim. Der Reichsanwalt bezeichnete jedoch die Reviſion für hinfällig und die angegriffene Frageſtellung für korrekt. Das Reichsgericht verwarf die Reviſion der Staats⸗ anwaltſchaft und legte der Großherzogl. Badiſchen Staatskaſſe die Koſten des Rechtsmittels zur Laſt. Worms, 10. April. Man weiß, das Lieb⸗ haber von Flüſſigkeiten recht erfinderiſch ſind, um den Trunk über den Durſt zu entſchuldigen. Geſtern aber konnte man einen Vorwand hören, der gewiß den Vorzug abſoluter Originalität hat! Kommt da ein junger Burſche in einen Laden und bettelt. Der Geſchäftsmann überzeugt ſich mit Auge und Geruch, daß der Menſch dem Schnaps weit mehr als zuträglich zugeſprochen hat und ſagt:„Sie ſind ja betrunken!“ Und wie lautete die Antwort?„Sonſt hat man zu dem Geſchäft auch keine Courage!“ Hainſtodt a. M., 10. April. Eine hieſige Frau iſt ſeit einigen Tagen ſpurlos verſchwun⸗ den. Man bringt dieſe Thatſache in Verbin⸗ dung mit einer hier ſchwebenden Unterſuchung, in welche eine Reihe von Perſonen verwickelt iſt. Nieder⸗Ingelheim, 10. April. Der lebensmüde Taglöhner Friedrich Malchus, welcher am letzten Freitag den Tod durch Erhängen ſuchte, wurde noch rechtzeitig daran verhindert, geſtern Mittag wurde er im Walde aufgefunden, wo er ſich zum zweitenmale erhängte. Gießen. Der„Gieß. Anz.“ erzählt fol⸗ gende luſtige Gemein derathswahl⸗Ge⸗ ſchichte: In dem benachbarten Vetzberg ereig⸗ nügen wollten. nete ſich bei der dortigen Gemeinderathswahl folgendes Wahlcurioſum. Der Herr Vorſteher leitete den Wahlact und war gegen 4 Uhr Uhr beſchäftigungslos, als um dieſe Zeit zwei Leute eintraten, welche ihrer Bürgerpflicht ge⸗ Der Herr Vorſteher begrüßte die beiden Eintretenden, wovon der eine Schirm. und ich wähl dech“; und ſo geſchah es. flicker und der andere Lumpenſammler war, mit folgenden Sorten:„Endlich bekomme ich einmal Beſchäftigung, Ihr ſeid die Erſten heute.“ Da⸗ rauf erwiderte der Schirmflicker:„Hannes, do will ich dr e gore Rath gewe, do wählſte mech Am Abend gingen der Schirmflicker und der Lumpen⸗ ſammler, die erſt ein halbes Jahr hier wohnen, einſtimmig aus der Urne hervor. So geſchehen Anno Domini 1897.— Demnach ſcheint in Oberheſſen die Würde eines Gemeinderaths weniger geſucht zu werden als in Starkenburg. Stafforth(A. Karlsruhe), 9. April. Der Löpſt. wird von hier berichtet: Geſtern Abend halb 14 Uhr hat der ledige 20 Jahre alte Albert Süß den ledigen 23 Jahre alten Wilhelm Hauth auf dem Hofe des letzteren todtgeſchlagen. Die That wurde jedenfalls in trunkenem Zuſtande ausgeführt. Maßweiler(bei Zweibrücken), 9. April. Zwiſchen den drei Geſchwiſtern Schöneberger kam es nach der„Zw. Z.“ ſchon öfters zu heftigen Zwiſtigkeiten. In Abweſenheit der Schweſter ge⸗ riethen die beiden Brüder vorgeſtern in Streit, der einen tödtlichen Ausgang nahm. Der ältere Bruder Ludwig, der als jähzorniger und dem Schnapsgenuſſe ergebener Burſche bekannt iſt, be⸗ handelte ſeinen jüngeren Bruder Jakob mit Beil⸗ hieben ſolange, bis derſelbe bewußtlos liegen blieb. Heute Abend wurde der Thäter von der Gen⸗ darmerie in das Gefängniß nach Zweibrücken eingeliefert. München, 10. April. Eine teufliſche That wurde in Bayern auf der Bahnſtrecke beim Ulrichsberger Tunnel(Mietrachinger Seite) an der⸗ ſelben Stelle verübt, wo ſchon im Vorjahr wiederholt Bahnzüge zum Entgleiſen und Abſturz über die hohe, ſteile Böſchung gebracht werden ſollten. Es wurde nämlich neben der Bahnſchiene ein maſſiver Pflock in den Bahnkörper geſchlagen und mit Reiſig verdeckt, außerdem aber noch ein feſter Prügel vorgelegt, ſo daß die beabſichtigte Wirkung ganz gewiß erreicht worden wäre, wenn der Zug dieſe Stelle paſſirt hätte. Zum groͤßten Gluͤck bemerkte der Führer des Nachtzuges(½11 Uhr) das gefährliche Hinderniß und konnte den Zug noch rechtzeitig zum Stehen bringen. Köln. Die Gabenſammlung für die St. Pauluskirche zum Gedächtniß an den unvergeßlichen Bekennerbiſchof und Cardinal Melchers hat be⸗ reits 114000 Mark erreicht. Wismar, 9. April. Die Schulzenfrau Schacht wurde in der Nähe Wismars durch ihren Schwager, den Gärtner Schacht, ermor⸗ — Ecke ſtand ein Feldbett mit ſauberem bunten Kat⸗ tunüberzug. Eine Thür verband dieſes Zimmer mit einem anderen kleineren, welches ähnlich eingerichtet und unzweifelhaſt als Kinderſtube benutzt worden war. „Dieſe Zimmer ſtehen zu Ihrer Verfügung, Giralda,“ ſagte Graf Eugen, den kleinen Alfred in einen Armſeſſel niederlaſſend.„Wenn Sie wollen, ſo können Sie jetzt ihren Bruder ſeiner Feſſeln entledigen, während ich hinuntergehe, um nach ihrem Frühſtück zu ſehen. Ich habe, da mir ſehr daran liegt, daß die Einwohner dieſes Ortes nicht wiſſen ſollen, daß dies Haus bewohnt iſt, für mehrere Tage den Bedarf mitgebracht. Bertram ſoll ſogleich ein gutes Frühſtück fur ſie richten.“ Er ging und ſchloß die Thür hinter ſich ab. Kaum hatte ſich der Graf entfernt, als Gi⸗ ralda zu ihrem Bruder eilte und ſeine Feſſeln löſte. f Es waren rothe Streifen an ſeinen Händen und Füßen bemerkbar, wo die Stricke zuſammenge⸗ ſchnürt geweſen waren. „Der Elende!“ rief ſie flammenden Auges. „Wie durfte er ſolche rohe Gewalt gebrauchen Und er glaubt, ich könnte Liebe und Mitleid mit einem Manne haben, der einen kleinen, unſchuldigen Knaben ſo mißhandelt? O, mein Liebling. Ich habe die ganze Nacht gewacht und Dich ſtets im Auge behalten, während der ganzen, langen, trau⸗ rigen Fahrt! Du haſt Dich nicht gerührt, ſondern haſt ruhig dageſeſſen, wenn ich Dich nicht anredete! Keinen Seufzer haſt Du ausgeſtoßen, um mich nicht zu betrüben!“ Sie zog ihn an ihre Bruſt und küſte ſein bleiches Geſicht. Dann brach ſie in ein krampf⸗ haftes, heftiges Weinen aus, ſo daß jetzt der kleine Alfred es war, der ſie tröſten mußte, ſo gut er es eben vermochte. „Weine nicht, Giralda,“ bat er flehentlich. „Papa und Rupert werden kommen und uns holen. Oder auch der junge Herzog, von dem Du mir er⸗ zählt haſt. Hat er Dich doch ſchon einmal vor her⸗ Ertrinken gerettet und aus dem Gefängniß auf der Klippe entführt; er wird auch dieſes Mal Deine Spur auffinden und Dich und mich befreien! Ach, ich wünſche, er käme ſchon jetzt und brächte uns nach Schloß Adlershorſt.“ Das fröhliche und zuverſichtliche Plaudern des Knaben erweckte neue Hoffnungen in Giralda. Sie machte ſich allmählig mit dem Gedanken ver⸗ traut, daß Gilbert ihre Spur auffinden und, ſo⸗ bald dies geſchehen, ſie befreien werde von ihrem Peiniger. „Und wenn er nicht kommen ſollte,“ fuhr Al⸗ fred fort,„was hindert uns, daß wir aus dem Fenſter entfliehen, ſobald es dunkel iſt?“ Er fragte ſie noch einmal eifrig. Aber ehe das junge Mädchen antworten konnte, drehte ſich der Schlüſſel im Thürſchloß und der Graf erſchien; in der Hand und unterm Arm trug er Bretter, Hammer und Nägel. „Ich bin gekommen, um den Käfig zu ver⸗ ſichern, daß mir die Vögel nicht ausfliegen,“ ſagte er, die Thür hinter ſich ſchließend.„Ein Sprung aus dem Fenſter iſt gefährlich!“ Er ſah an dem verſtörten Geſichte Giralda's, daß er eine neue Hoffnung ihres Herzens zerſtört hatte, und lachte höhniſch, als er die Bretter vor dem Fenſter nagelte, ſo daß nur ein ſchmaler lasen Raum blieb, um etwas Tageslicht hereinzu⸗ aſſen. „Ich möchte Denjenigen ſehen, der dieſe Bret⸗ ternägel herauszieht, oder dieſe Bretter ohne Beil ſpaltet!“ ſagte er, nachdem er die Arbeit vollendet hatte.„Sie werden noch genug Licht behalten, um leſen zu können, falls Sie zu dieſer Beſchäftigung Neigung fühlen ſollten.“ Er zog ſich wiederum zurück und ließ die bei⸗ den Gefangenen in Betrübniß zurück. „Wir wollen unſer Vertrauen auf Gott ſetzen, obgleich unſere Zukunft dunkel vor uns liegt,“ ſagte Girdlda, und gab ſich den Anſchein, als ſei ſie gefaßt, um nur nicht ihrem kleinen Bruder alle Hoffnung zu rauben. Nach Verlauf einer halben Stunde kam Graf ——— Eugen abermals herauf, er brachte Lebensmittel und Erquickungen; ohne auch nur ein Wort zu ſagen, verließ er das Zimmer. „Graf Lamartin hat die Fenſter vernagelt, da⸗ mit wir nicht hinauskönnen,“ ſagte Giralda.„Jetzt will ich die Thür verbarrikadiren, daß er nicht herein kann.“ Sie rückte die Bettſtelle aus der Ecke heraus und gegen die Thür, hierauf genoß ſie mit ihrem Bruder von dem Frühſtück, welches ihr Gefängniß⸗ wärter gebracht hatte. Nachdem das geſchehen, legten ſich Beide zur Ruhe nieder und waren bald in einen tiefen Schlaf verfallen. (Fortſetzung folgt.) In der Verfolgung. An's Kreuz, an's Kreuz! ſo ſchrie die wilde Rotte Ihm jede Schmach, Ihm jede Qual bereitend, Der Reinen Reinſtem, ihrem Herrn und Gotte: Und Er ertrug's ſich ſeiner Macht entkleidend. Ich Herr, ich leide, weil ich's ſelbſt verſchuldet, Muß eigene, nicht fremde Laſten tragen, Und doch ſcheint mir's, ich hätt' genug erduldet, Und doch will immer mir die Kraft verſagen. Gib Herr, ach gib von Deinem Leidensmute, Daß feſt und feſter ich mein Kreuz umfaſſe: Laß ſchöpfen mich aus deinem heil' gen Blute Die Liebe, die mit Wohlthun lohnt dem Haſſe. Ruh aus! Ruh aus und laß das Kümmern ſein! Du Kind der Gnade biſt geborgen, Nur weſenloſe Träumereien Sind Deine Aengſte, Deine Sorgen. Ruh aus! ob es auch ſtürmt und blitzt, Und tauſend Barken rings zerſchellten; Am Ruder Deines Schiffes ſitzt Der große Steuermann der Welten. F ß 0 latte — det. Der Mörder wurde ergriffen und beging Selbſtmord. Poſen, 10. April. Laut„Poſ. Ztg.“ brannte in der Nacht zum Freitag ein großer Theil des Fabriketabliſſements Briggs⸗Poſſelt u. Co. in Warka bei Warſchau nieder. Arbeiter ſind brodlos. — Zwei Aerzte miteinander ver⸗ lobt! In Chemnitz haben ſich zwei ſtudirte Aerzte miteinder verlobt. Herr Aſſiſtenzarzt Dr. med. Hummel und Fräulein Dr. med. Grün⸗ berg. Beide ſind an der v. Zimmermannſchen Naturheilanſtalt in Chemnitz thätig. Bordeaux, 10. April. Der durch die Ueberſchwemmungen der Dordogue und ihrer Nebenflüſſe verurſachte materielle Schaden wird jetzt auf vier Millionen geſchätzt. Da das Regenwetter andauert, befürchtet man zahlreiche Unglücksfälle. Sechs Dörfer ſtehen unter Waſſer; mehrere Brücken wurden fortgeriſſen, ſämmtliche Verbindungen unterbrochem. — Einen behaglichen Scherz platt⸗ deutſcher Gemüthlichkeit erzählt der„Deutſchen Zeitung“ ein holſteiniſcher Leſer. In der Eider⸗ ſtedter Marſch, Schleswig-Holdſtein, ſtand der alte Paſtor W. mit dem Lehnsmann(Schulzen) W. auf dem Neckfuß. Eines Tages ſitzen ſie zu ſammen beim Bier und der Lehnsmann beginnt: Herr Paſtor, ein Deil heff ick in de Bibel ümmer nich verſtahn— de Engels, de Jakob ſeihn hett (geſehen hat), ſtiegen de Ledder(Leiter) up und af— worüm flögen ſe nich? Paſtor W.:„Dat will ick Se ſegge— ſe harrn(hatten) grad en näſ'wiſen Lehnsmann in de Höll bröcht, und dorbi harrn ſe ſik de Flüchten verbrennt.“— Ein Marſchbauer ſitzt in der Kneipe und fühlt ſich von einem Fremden„fixirt.“ Am Ende redet er ihn an,„Wat hebben Se jümmers to tieken (ſchauen)?“ Uem Vergebung“, erwidert der An⸗ dere,„ick wunner mi daröwer, woraus dat to— geiht(wie das zugeht): Ehr Kopp hett noch ganz ſwarte Hor und Ehr Bart is alle kriedenwitt (kreideweiß).“ Bauer:„Dat will ick Se ſeggen: ick heff allmindag mihr mit't Muul(Mund) arbeit, als mit'm Kopp.“ * Keine Kahlköpfe mehr! So jubelt der„Figaro“ ſeinen Leſern vor und alle, denen die Schädelknochen bereits durch die Haare durchge— wachſen ſind, faſſen ſich erfreut an die ſturmum⸗ toſten Karſtgebiete in Vorahnung der nun viel⸗ leicht zu ermöglichenden Wiederaufforſtungen. Aber nein, ſo weit ſoll es nicht gehen. Wer ein⸗ mal kahl iſt, bleibt es. Nur hat Dr. Sobou⸗ raud, Laboratoriumschef am Hoſpital Saint Louis, den Bacillus endeckt, der die Haare zum Abſchied nehmen auf Nimmerwiederſehen veranlaßt, und hat ſeine Eutdeckung bereits bei der wiſſenſchaft⸗ lichen„société de dermatologie“ hinterlegt. Wie der Entdecker ausführt, iſt die Kahlköpfigkeit die Folge einer zu ſtarken Abſonderung der Talgdrüſen der Kopfhaut, und in kleinen Mengen dieſer Ab⸗ ſonderungen entdeckt man Myriaden von eigen— artigen Bacillen, welche als die Krankheitserreger zu denken ſind. Sie ſeien faſt ebenſo lang, wie die Tuberkelbacillen. Mit der wirkſamen Bekämpfung dieſes Bacillus würde alſo der Beginn der neuen Der Scha- den beträgt nahezu eine Million Rubel, 1800 Zeit einſetzen, in welcher die Kahlköpfigkeit von dieſer Erde verſchwindet; allein ohne rückwirkende Kraft, denn, wie geſagt, wenn einmal das ragende Felshaupt verkarſtet und verödet iſt, dem wird nie wieder ein dichter Haarbuſch blühen. — Humoriſtiſches. — Ein lieber Kerl. Junger Arzt zum Diener:„In der verfloſſenen Nacht wurde ich dreimal durch die Glocke geweckt, doch war nie⸗ mand da, wenn ich das Fenſter öffnete und nach⸗ fragte. Weißt Du nicht, wer es geweſen ſein könnte?“— Diener:„Das war ich, Herr Dok⸗ tor; ich wollte Ihnen eine Freude bereiten.“ — Pünktlich. Hauswirthin: Ich höre Sie jede Nacht um zwölf Uhr aufſtehen, was machen Sie denn eigentlich immer?— Zimmer⸗ herr(alter Junggeſelle): Was ich dann mache? .. ich reiße den alten Tag vom Abreißkalen⸗ der herunter! — Zerſtreuti. Profeſſor(zu einem ehe⸗ maligen Schüler, der ſeine junge Frau vorſtellt): Alſo aus Liebe habt ihr Euch geheirathet? Warum denn? — Schamhaft. Gläubiger:„Aber warum zahlen Sie denn die 100 Mk., die ich Ihnen be⸗ reits vor zwei Jahren gepumpt habe, nicht end⸗ lich zurück!“ Schuldner:„Ja wiſſens, mich genierts halt, weils gar ſo lang iſt!“ — Vorurteilslos. A.:„Glauben Sie wirklich, daß es ein Unglück bedeutet, wenn drei⸗ zehn bei Tiſche ſitzen?“ B.:„Hm... wenn nur für zwölf gekocht iſt— allerdings.“ Ein- und Aus fälle. In mancher Ehe hört der Polterabend nie auf. In der Hoffnung iſt das Glück am größten, in der Erfüllung am kleinſten, in der Erinner⸗ ung— am ſchönſten. Auf dem Gipfel ſeines Selbſtbewußtſeins iſt ſchon mancher vom Schwindel befallen worden. Wenn die geiſtige Nahrung ſo wirkte, wie die körperliche, dann gäbe es auf einen Geſunden hundert Magenkranke. Heutzutage haben es die Wölfe nicht mehr nöthig im Schafskleide herumzugehen. Dagegen zieht manches brave Schaf den Wolfspelz an, um nicht gefreſſen zu werden. Bei dem Weibe wächſt der Verſtand mit der Liebe; bei dem Manne nimmt er ab. „Durch Schaden wird man klug“— durch Nutzen ſchlau. Die Undankbarkeit merkt man erſt, wenn man aufhört, wohlthätig zu ſein. Viele Menſchen verſchmerzen einen Mißer⸗ folg ſchnell, wie ſie ihn nur vor der Welt ver⸗ heimlichen können. Wenn die Frauen die Macht über ihre Männer verloren haben, verſuchen ſie es mit der Ohnmacht. Die Wahrheit muß man betheuern, die Lüge findet von ſelbſt Glauben. Das Kochen iſt eine Kunſt, aber noch eine größere iſt es oft, das Gekochte zu eſſen. Verbotener Platz für Schutt⸗Ablagerung. Vor einem Pfahl bin ich heut' ſtehen geblieben, Der eine alte, morſche Tafel trägt. Und auf jener Tafel ſtand geſchrieben, Das mein Herz im Innerſten bewegt. Es iſt kein Wort der Freude oder Klage, Es fehlt ihm jeder ſchöne, höh're Schwung; Es lautet nur, daß ich es kurz Euch ſage: „Ver bot'ner Platz für Schutt⸗Ablagerung.“ Als ich dies las, da legt ich unwillkürlich Die Hand aufs Herz und ſeufzte unbewußt. Ach! dieſe Mahnung fand ich ſehr natürlich, Wenn ich ſie fänd' auf jeder Menſchenbruſt! Es gäbe nicht ſo viel von Haß und Lüge, Und Lieb' und Freundſchaft blieben ewig jung, Wenn jedes Menſchenherz die Inſchrift trüge: „Verbot'ner Platz für Schutt⸗Ablagerung.“ Wie lauſcht das Kind mit rührendem Vertrauen Dem erſten Wort aus des Erziehers Mund. O, gebt ihm ſtets das Trefflichſte zu ſchauen, Und thut dem reinen Sinn nur Reines kund! Von Glück zu Leid, vom Guten bis zum Böſen, Von Lieb' zu Haß iſt nur ein einziger Sprung! In jedem Kindesauge iſt zu leſen: „Verbot'ner Platz für Schutt-Ablagerung!“ Es drückt der Mann mit wonnigem Erbeben Sein Weib an's Herz mit ernſter Zärtlichkeit: „Du biſt mir angetraut für's ganze Leben; „Ich will Dich hüten vor Gefahr und Leid; „Du ſollſt im Herzen ſtets ein Mädchen bleiben, „Und im Gemüte ewig rein und jung! „Ich will es Dir auf Stirn und Lippe ſchreiben: „„Verbot'ner Platz für Schutt-Ablagerung!““ 7 Meter Sommerstoff für M. l.95 Pfg.— 6 Mtr. soliden Stoff zum ganzen Kleid für M. 2.40 Pfg. 6„ Alpaka 5 8„„ sowie allerneueste Bisson, Sable, Natte, Pointille, Beige, schwarze und weisse Gesellschafts- und Waschstoffe etc. etc. in grösster Auswahl und zu billigsten Preisen versenden in einzeluen Mstern franko in's Haus. Muster auf Verlangen franko. Modebilder gratis. 2 ferzantthas! Oettinger& Co., fantfurt 2. N. Separat-Abtheilung für Herren-Klsiderstoffe: Buxkin von M. 1.35 Pfg., Cheviot von M. 1.95 Pfg. an per Mtr. 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